Re: Empfehlung fuer Pedale?

von: EmilEmil

Re: Empfehlung fuer Pedale? - 02.05.22 10:15

Nach Meinung der Ergonomen (Mehrheit ? Einzelner ?) soll sich der Fußballen beim Pedalieren direkt über der Pedalachse abstützen. Damit wäre eine Position definiert.
Wenn man Versuche (Beobachtungen ) mit Plattform-Pedalen bzgl. der Position macht, stellt man fest, daß der Fuß (Schuh) auf den Pedalen alle Positionen einnimmt, außer daß man mit der Ferse über der Pedalachse tritt (Bei Pedalen mit großer Fläche werden diese willkürlichen Positionen noch besonders gefördert !
Diese Beobachtung hat zu den "Klick-Pedalen" geführt. Die sind , was die Position (Effektivität) betrifft, eine sehr gute Lösung. Sie haben allerdings den Nachteil, daß man nach Lösen der Klick-Verbindung etwas Zeit braucht, um wieder einzufädeln. Für Wettbewerbsfahrer kein Nachteil, für den Alltagsradler in der Stadt mit vielen Ampel-Stops aber schon.
Ich für meinen Teil habe meine Plattformpedale mit einigermaßen steifen Kunststoffhaken ausgerüstet und bin sehr zufrieden. So etwas erfordert ein bißchen Frickelei ! Die Kosten für die Haken (Fa. Zefal) halten sich dafür mit ca. 5 € in Grenzen. Man braucht keine Spezialschuhe, keine Verbindungsplatten und man kann fast alle Schuhe benutzen. Zwischen Straßenschuhen und Sportschuhen kann es wegen der Sohlen mit größerem und kleinerem Rand Größen-Unterschiede geben. Sportschuhe fallen in der Kontur meist etwas kleiner aus. Aus dem folgenden Bild gibt es eine optimierte Version, wo ein kleinerer Korb des Hakens durch eine abgelängte Langmutter auf den Fuß bzw. Schuh eingestellt wird.

Bild 1 Faltpedale mit Kunststoffhaken (Wichtig: Keine Riemen !)



Zu der Haltbarkeit von Pedalen: Das hängt immer mit einer guten Abdichtung zusammen. Schmutz und Spritzwasser sind Lagerkiller ! Und wenn man keine Pedalaufsetzer produziert, halten Lager über 25 000 [km] oder länger (Mein Erfahrungs-Wert).
Wenn man beim Pedal von der Innenseite die Lagerkugeln sehen kann, muß man von fehlender Abdichtung ausgehen. Schrägkugellager im Käfig sollten eigentlich ein gutes Pedal hergeben. Der Leichtlauf hängt natürlich von der Güte der Laufbahnen ab. Industrielager sind im Prinzip Schrägkugellager mit speziellen (zugehörigen) Laufringen (Dünnblech !) und Abdichtungen. Gut eingestellt und abgestimmt, sollte ein optimales Laufverhalten möglich sein. Unmöglich finde ich die Einzelkugel-Ausstattung. Die bei mir (noch) vorhandenen schmeiß ich alle in die Tonne, weil ich keinen Bock mehr habe mit einer Pinzette die Kugeln einzeln in eine Fettwurst rein zu "schmatzen". Wer so etwas einbaut, gehört auch in die Tonne !
Die Konstruktion des einstellbaren Lagers (Meist Fest-Los-Lager-Bauweise) bereitet auch einige "Freude". Denn häufig sind der Lager-Konus und die zugehörige Konter-Mutter vom Bauraum her nicht ohne Spezialschlüssel zu betätigen. Diese Schlüssel (Nicht käuflich ?) muß man sich mühsam zurecht schnitzen, und damit die Freude umso größer ist, gibt es unterschiedliche Maße (Für jedes Pedalpaar andere Schlüssel !). Weiterhin spart man sich bei Pedalen häufig eine Zweiflach-Scheibe mit beidseitiger Sperrverzahnung zwischen Konus und Konter-Mutter (Ein Zweiflach auf einem Gegenstück der Welle behält seine Einstellung, eine einfache Konterung ist praktisch nur eine Mutter mit doppeltem Reibwert !). Sehen kann man das nur, wenn man die Pedale auseinander baut.
Die findigen Hersteller haben aber die Lösung schon gefunden: Gleitlager aus Kunststoff. Die haben nach einem Sommer fertig und sorgen mit ca. der 3-fachen Reibung beim einem eingeweihteren Radler für namenlose Freude. Ich sage nicht, daß man damit nicht fahren kann, falls ich so ein Teil geschenkt bekommen sollte, heißt es ab in die Tonne ! Ein Pedal fürs Faltrad mit diesen üblen Gleitlegern liegt schon in der Tonne ! Veräppeln kann ich mich selbst am allerbesten !

Bild 2 Pedal mit Kunststoffgleitlagern (Ohne Pedalkäfig, aufgeschnitten)



MfG EmilEmil