Re: Patronenlager löst sich

von: EmilEmil

Re: Patronenlager löst sich - 11.05.22 16:59

Bravo, das dort verlinkte Bild mit den Kräftepfeilen ist eine schöne und verständliche Erklärung.
Ich möchte aber noch einen Hinweis geben: Bei den "Patronenlagern" ist die Trennung von "Lagerschalen" und "Einbauschalen" vollzogen, wodurch sich natürlich natürlich andere Kräftepfade ergeben. Man sollte streng auf den Unterschied achten und die richtigen Begriffe verwenden. Patronenlager haben als Einbauschalen rechts ein Festlager (mit Bund) und links ein Loslager (ohne Bund). Die eigentlichen Lager der sich drehenden Welle sind Rillen-Kugellager, die auf der Tretlagerwelle mit ihrem Innenring per Presspassung sitzen. Die Außenringe haben rechts eine Presspassung mit der Einbauschale (mit Bund) und links eine Übergangspassung (ohne Bund). Den Abstand der Außenlaufringe besorgt eine Hülse. Es ist klar, daß ein in der Herstellung zusammengesetztes Lager optimal mit den erforderlichen Passungen hergestellt werden kann. Probleme mit dem Spiel in einem Gewinde (Wie z.B. bei außen liegenden (getrennten) Einbauschalen) gibt es nicht. Diese Anordnung braucht nur eine Anlagefläche (rechts).
Natürlich gibt es von Hersteller zu Hersteller Unterschiede: Von Shimano habe ich noch nie ein UN55 in der Hand gehabt, daß einen sauberen Lauf beim Durchdrehen per Hand gehabt hätte. Das ist beim Token 4Kant Lager wesentlich besser.
Schraubensicherung mittelfest hat sich bei mir bewährt. Losbekommen habe ich bisher jede Verbindung (Kraft-Einsatz ca. 10% (?) über der Festschraubkraft).
Im letzten Herbst mußte ich nach 20 000 [km] ein Vierkantlager wechseln. Leider war Token nicht lieferbar, da wurde der Ersatz ein Neco für 9.50 €. Mal sehen, wie lange das hält ?
Diese bei den alten BSA Lagern üblichen "Kontermuttern" kann man gebrauchen (Klebung mit UHU300 oder Stabilit Express) , falls etwas unter einen fehlenden Bund an der linken Tretlagerseite geklemmt werden muß.

MfG EmilEmil