Re: Plädoyer für einen Randonneur als Reiserad

von: Dittmar

Re: Plädoyer für einen Randonneur als Reiserad - 14.11.07 21:12

In Antwort auf: Ingmar E.

Ich hatte nur von vielen Erfahrungen gelesen, dass ab Gepäckmengen in ca. dem Bereich die Rahmen zu unangenehmen Verwindungen neigen, und ich denke, ohne es beweisen zu können,

Ich denke, weil Rennräder auf weniger hohe Anforderungen dimensioniert werden müssen, dass RR-Rahmen leichter sind als MTB-Rahmen des gleichen Materials in der gleichen Preiskategorie/Qualitätsstufe.
Gruß, Ingmar


Hallo Ingmar,

du hast Erfahrugen mit einem Nachläufer, ich dagegen nicht. Dafür bin ich schon einige Rennrahmen mit Gepäck gefahren, ich mache das seit 1985. Dass es Verwindungen bei viel und ungleich verteiltem Gepäck gibt, das hab ich ja zuvor beschrieben. Dass aber der Grund in einem "weichen" HInterbau liegen soll ist mir physikalisch ein Rätsel. Ein kürzerer Hinterbau ist steifer als ein längerer Hinterbau, zumindest wenn er aus gleichem Rohr gefertigt wird, was oft der Fall ist. Die Gründe für Schwingungen, Flattern etc. sind auch nicht nur die Steifigkeit sondern ein Zusammenspiel zwischen Steifigkeit und Dämpfung.

Und wenn du "denkst", dass Rennrahmen leichter dimensioniert sind als MTB Rahmen, ist das nur teilweise richtig. Bei den mir vorliegenden Rahmen einer ähnlichen Preisklasse (in Stahl) ist das MTB mit ca.2100 gr fast der leichteste Rahmen, nur mein derzeitiges Reiserad von Faggin wiegt trotz 61er Rahmenhöhe nur ca.1950gr und ist steifer als die anderen ca.2200 gr schweren Rennrahmen bzw. das Hardo Wagner ( zumeist RH 59). Wenn man mal so herumschaut findet man meist keinen Unterschied zwischen den Rohren, die so verbaut werden. Es gab früher mal spezielle MTB Rohre, ob es die heute noch gibt, weiß ich nicht Im Trekkingbereich werden oft die gleichen Rohre verbaut, wie im Rennradbereich. Dabei tummeln sich allerdings im Stahlbereich nur noch wenige Hersteller. Von Germans gibt es beispielweise ein 26" Reiserad mit einem Rahmen um die 1900 gr. Bei Simoncini kann man das Rohr aussuchen, egal ob an einen Rennrahmen oder einen Trekkingrahmen bestellt. Die müssten dann alle gleich "weich" sein, bzw. das Trekkingrad weicher, wegen dem längeren Hinterbau.

Meine Erfahrungen sind auch nicht als allgemeingültig zu betrachten, den im Alubereich kenneich mich fast gar nicht aus.

In einer Richtung finde ich die ca. 15 Kg gar nicht so schlecht, denn es steht dort etwas verklausuliert, das man durchaus mehr mitnehmen kann, wenn man das Gewicht verteilt, z.B. einen Lowrider verwendet. Das müsste meiner Ansicht nach konkreter dargestellt werden, ich werde mich mal damit befassen. Ich fahre i.d.R. Gewichte bis 30 kg (nach einem Einkauf). Bei einigen meiner Rädern, und das gilt auch für Trekkingrahmen, wird das Vorderrad etwas nervös und flattrig, wenn ich hinten oben auf dem Gepäckträger einen schweren Rucksack habe. Dieser Effekt ist bei den Stahlrennrahmen stärker als bei anderen Rahmenformen, bei der Verwendung eines Lowriders ist er weg.

Gruß Dittmar