Re: Messerspeichen und Scheibenbremse?

von: Machinist

Re: Messerspeichen und Scheibenbremse? - 21.11.08 08:57

In Antwort auf: Mr. Pither
In Antwort auf: Mäni

Der Aufwand beim Einspeichen ist VIEL grösser als bei Runden. Sie verdrehen sich und müssen bei jedem Drehen eines Nippels festgehalten werden, wohingegen selbst 2/1.5/2er ziemlich einfach ohne Festhalten spannbar sind.


wirr Runde Speichen verdrehen sich doch beim Spannen genauso! Bei denen sieht mans nur nicht und kann es auch nicht verhindern. (Doch, etwas, durch ölen des Gewindes)
In Antwort auf: Mäni

Im Hinterrad finde ich es kritisch sie auf der rechten Seite eines Kettenschaltungs-Hinterrades zu verwenden da die Steifigkeit wegen der steilen Speichenstellung schwach ist und dadurch auch das Problem des Lösens der gegenseitigen Speichen bestehen kann, daher sollte man sie am Nippelgewinde gegen Lösen sichern.


Sichern sollte man alle Speichen mit Leinöl. Daß Aerospeichen weniger steif sind glaube ich aber nicht.
In Antwort auf: Mäni

Ein genereller Nachteil dünnerer Speichen gegenüber Dicken ist der grössere auftretende Seitenschlag wenn mal eine Speiche gerissen ist.



Das halte ich aber für ein Gerücht. Höre ich auch zum ersten Mal.


Hast du mal den direkten Vergleich gehabt?? Schonmal ein Laufrad mit so dünnen Messerspeichen eingespeicht?
Ein runder Stab ist nunmal wesentlich torsionsteifer als so ein abgeflachtes Teil!
Eine Speiche mit Durchmesser 1.8 mm in der Mitte verdreht sich auch leicht, jedoch nur wenig, und diese Verdrehung lässt sich ohne Festhalten der Speiche sehr einfach gleich beim Spannen aufheben. Eine 1.5er verdreht sich schon deutlich mehr aber auch da ist ein Festhalten nicht unbedingt notwendig.
Die Aerolites oder CX Rays aber tordieren sich sehr schnell bleibend/plastisch.
Der Aufwand beim Einspeichen ist m.E. um ein Vielfaches grösser, ein Laufrad mit normalen DD-Speichen baue zumindest ich in einem Drittel oder Viertel der Zeit auf.

Mit Leinöl sichere ich die Speichen immer, bei den Aerolites im Hinterrad reichte das aber nicht aus, und ich verwendete DT Spoke Freeze welches nachträglich am fertigen Laufrad sogar auf geschmierte Gewinde apliziert wird.

Die betreffenden Aerospeichen haben im abgeflachten Mittelteil fast denselben Querschnitt wie die runden mit Durchmesser 1.5 mm, das Elastizitätsmodul des Stahls bleibt trotz etwas erhöhter Zugfestigkeit (durch die Kaltverfestigung) in etwa dasselbe, daher sind beide Speichen bei gleicher Spannung theoretisch gleich elastisch, eine 1.8er hingegen ist etwas weniger elastisch, führt also zu einem etwas steiferen Laufrad.

Das mit dem Seitenschlag bei Speichenbruch kannst du selber ausprobieren: Schneide mal eine einzelne Speiche eines Laufrades mit durchgegenden 2 mm-Speichen durch und mach dasselbe bei einem Anderen vergleichbar gebauten und gespannten mit superdünnen Speichen grins. Ohne Zweifel wird das Letztere wesentlich mehr an Rundlauf verlieren.

Gruss
Manuel