Re: Probefahren

von: Koriander

Re: Probefahren - 03.12.08 08:29

Hallo,

um mal auf den Threadstarter zurückzukommen (zugegeben, ich hab viele Seiten zwischen dem Anfang und hier nicht gelesen grins): Ich find es auch verblüffend (inkompetent sowie ungeschickt von Seiten des Händlers) und ärgerlich, wenn man ein teures Rad schlecht montiert und eingestellt zum probefahren vorgesetzt bekommt. Sowas kauft man natürlich nicht.

Überhaupt haben all die teuren Komponenten nur dann einen Mehrwert gegenüber einem günstigeren Fahrrad, wenn das Rad an sich von der Geometrie her passt.

Was ich aber wirklich als dünnbrettbohrerig empfinde, ist, dass sehr Viele hier im Forum nicht in der Lage sind anzuerkennen, dass ihre individuelle Ideallösung nunmal keine allgemeingültige Wahrheit ist. Dies gilt unter anderem für dich, Gerald. Iassu ist da eine der Ausnahmen.

Ich kenn jemanden, der mit einem ursprünglich mal in Russland erworbenen sackschweren Singlespeedrad, umgebaut auf 3-Gang-Torpedo und auf abenteuerliche Weise mit einem selbst geschweißten Klappmechanismus versehen, mit 90 kg Körpergewicht und 40 Kilo Gepäck 3 Monate durch Sibirien geradelt ist. Sonst ist das Rad auch im täglichen Einsatz. Wäre meine Sache nicht, aber er macht es eben gerne so, mit reichlichem Vorrat an Ersatzspeichen, geringer Reisegeschwindigkeit und diebischer Freude daran, was er mit seinem Niedrigbudgetrad alles schafft.

Ich kenn auch jemanden, der mit Rohloff/Son/Magura viele, viele Kilometer im Jahr fährt und große Freude an seinem Rad hat.

Hat doch alles seine Berechtigung. Blöd finde ich nur Leute, die über andere Leute Urteile aufgrund des Wertes ihres Materials fällen (alles schon erlebt, zB. Leute auf ADFC-Tour, die jemanden mit Rohloff plötzlich ganz anders behandelten, nachdem sie die Nabe erkannt hatten grins). Ebenso solche, die sich teure Gegenstände hauptsächlich zum Zwecke des Beeindruckens anderer anschaffen, weniger zum benutzen.

Grüße, Christiane