Re: Laufradqualität verschiedener Versender?

von: iassu

Re: Laufradqualität verschiedener Versender? - 20.03.09 19:35

In Antwort auf: weasel
In Antwort auf: Martina
Hm, ich dachte immer, dass ein Tensiometer dafür da ist, um sicherzustellen, dass die absolute Speichenspannung sich im richtigen Bereich bewegt und nicht, um das Zentrieren zu ersetzen. Ich hatte jedenfalls schon genügend Laufräder, bei denen die Speichen *alle* zu lose waren. Ok, das konnte ich auch ohne Tensiometer feststellen, ich weiß aber nicht, ob es mir gelänge, die Speichenspannung auch ohne Hilfsmittel in den richtigen Bereich zu bringen.

Martina

Genauso sieht es bei mir leider auch aus. Das fängt schon damit an, daß ich keine Ahnung habe wie groß die relativen Unterschiede der Speichenspannung auf den zwei Seiten eines scheibengebremsten Laufrades sein müßen, von der absoluten Speichenspannung ganz zu schweigen. Ohne Erfahrung tappe ich da völlig im Dunkeln und fürchte die nötige Erfahrung geht nur über einige verhunzte Laufräder wenn man niemanden kennt, der einem da mit Rat und Tat beiseite steht. Ich glaube nicht, daß ich schon beim zweiten, dritten selbstgebauten Laufrad ohne tensiometer ein solides reiseradtaugliches Hinterrad bauen könnte. Und bis man mal mehrere dutzend Laufräder selbst gebaut hat um richtig routiniert zu werden können einige Jahrzehnte vergehen, wenn man nicht grad eine radelnde Großfamilie mit Laufrädern zu versorgen hat traurig.

Hallo Olaf,
wenn du Lust hast, doch selber Erfahrungen zu sammeln, nur Mut. Oberste Priorität ist, so banal das klingt, daß das Rad keinen Seiten- und Höhenschlag mehr hat. Das ist der wichtigere Aspekt, der an erster Stelle stehen muß, nicht die Spannung, sie kommt erst an zweiter Stelle. Die dabei erforderlichen Spannungsunterschiede (HR re + Li, bei vielen Discnaben weniger ausgeprägt auch vorne) vermittelt dir der Zentrierständer und die Meßlehre. Ich würde mal anfangen mit einem Limit von 1 mm Ausweichung und in allen Dimensionen versuchen, darunter zu bleiben, das ist dann schon mal ein recht brauchbares Erstrad. Maßstab für einen vernünftigen Spannungsbereich bietet das Handgefühl beim Arbeiten am Nippel. Er sollte an der am stärksten gespannten Stelle (=hi re) schon noch ohne Anwendung von roher Gewalt drehbar sein, das Knacken der Speichen ist dabei normal. Nimm einen Spokey, klasse Teil das. Du hast damit kaum mehr Hebelkraft, als du brauchst und kannst daher auch kaum viel zu fest anziehen. Umgekehrt sollte hi li nicht gerade nur der Lommel herrschen. Also in diesem Bereich muß es sein, anders kann es auch der beste Profi nicht. Zum Genaueren was Einspeichen, Speichenlänge usw. angeht. ist entweder ein Inetvideo oder ein Buch hilfreich. Ich hab´s damals nach einer Anleitung in der tour gelernt. Insgesamt ist es ein super Gefühl, auf selbst gebauten Laufrädern zu rollen: ein wichtiger Blackboxbereich fällt weg und du kannst jederzeit selbst nachzentrieren. Viel Glück! Und: wenn du nicht nach einer halben Stunde Rad und Zentrierständer aus dem Fenster geworfen hast und nicht gerade mit losen Speichen und Chipfelge losfährst, wirst du sehr wahrscheinlich auch eine Fahrt mit nicht perfekten Laufrädern überleben... grins