Mechanische Bremse als backup Hydrodisk

von: rollido

Mechanische Bremse als backup Hydrodisk - 10.11.10 06:11

Meine Frage an die erfahrenen Dirtyradler :

Macht es einen Sinn, als backup eine mechanische V-Brake mit Zügen und Bremshebel mitzunehmen, wenn man in der Pampas mit dem Liegerad herumkurven will ?

Was ich, außer dem üblichen Werkzeug und Ersatzteile wie Schläuche, Kit für Magura Louise, Bremsbeläge, Kabelbinder, etc. mitnehme, ist ein Schaltauge.

Oder ist es einfach zu "obervorsichtig" gedacht, gibts ja auf der ganzen Welt und wenn die Hydrodisc ihren Dienst versagt, warum auch immer, mit einer Bremse kommt man auch eine gewisse Zeit über die Runden.

Ist nicht schwer und sperrig, paßt problemlos in die Packtaschen; die Sockel für die Montage sind an Gabel und Rahmen noch vorhanden.
Montagetechnisch alles kein Problem am Unterlenker, habe es schon mal probemontiert und es funktioniert, auch mit 3 Bremshebeln.

Hinweis :
Reise bisher nach dem Motto : No risk, no fun.

Minimalausrüstung ist eigentlich mein Motto, nur jetzt ist nicht der Rucksack mein Begleiter, sondern ein hochkomplexes, technisches und optisches Kunstwerk.

Im Liegeradforum habe ich auf eine entsprechende Anfrage keine Antwort erhalten.

Hoffe, ich löse eine heftige Diskussion aus und bin gespannt, insbesondere auf individuelle Erfahrungen.

Grüße aus dem "Brettlesbohrer- und Tüftlerland"
von: StephanBehrendt

Re: Mechanische Bremse als backup Hydrodisk - 10.11.10 06:33

In Antwort auf: rollido
Ist nicht schwer und sperrig, paßt problemlos in die Packtaschen; die Sockel für die Montage sind an Gabel und Rahmen noch vorhanden.

Wenn du eh eine dritte Bremse mitnehmen willst kannst du sie auch gleich zu Hause ans Rad dengeln.
von: Andreas

Re: Mechanische Bremse als backup Hydrodisk - 10.11.10 06:37

Hallo,

ich würde den hydraulischen Bremsen vertrauen. Ansonsten schließe ich mich Stephan an.

Mein Liegerad hat - allerdings aus anderen Gründen - eine HS33 als Backup zu den mechanischen Scheibenbremsen.

Gruß
Andreas
von: Job

Re: Mechanische Bremse als backup Hydrodisk - 10.11.10 12:16

man sollte vorher mal überlegen, was passieren kann und wie wahrscheinlich solchein Fall ist.
Es gibt vermutlich 2 Bauteile, die vergleichsweise gefährdet sind.
Das sind einmal die Hyfraulikleitungen, inbes. beim Transport des Rades in anderen Verkehrsmitteln. Wenn man dort Stahlflexleitungen verwendet und diese für den Transport möglichst dicht an festen bauteilen fixiert, geht das Risiko gegen null. Ich bevorzuge übrigens die Goodridge-Leitungen. Dort sind alle Teile wiederverwendbar. Und die Fittings sindaus Stahl.
Das 2. Teil sind die Bremshebel, die beim Umfallen eines bepackten rades gefährdet sind. Da gibt es den "Trick" die Hebel nur so fest wie nötig, also handfest, anzuschrauben. dann können die sich im Fall der Fälle wegdrehen. Bei Magura ist es z.B. auch möglich die eigentlichen Hebel sowohl rechts als auch links zu verwenden. Ist also der Hebel von der Hauptbremse beschädigt, kann man ohne den Hydraulikkreis zu öffnen die Hebel in wenigen Minuten umbauen.

Bei Ausrüstung mit Stahlflexleitung und identischen Bremszangen vorn und hinten würde ich nur eine 180er (oder was vorn verbaut ist)Bremsscheibe und ein Entlüftungsset (Spritze+Anschlußstücken+kurze Schläuche+Ersatzflüssigkeit) mitnehmen. Zur allergrößten Not kann man auch ne Weile mit nur einer funktionierenden Bremse fahren.

:job
von: rollido

Re: Mechanische Bremse als backup Hydrodisk - 10.11.10 12:37

Hallo Steffen,
gerade der sichere Transport eines Liegerades im Flieger scheint der casus knacksus zu sein; für Umfaller und Stürze bin ich selber verantwortlich, für die sichere Verpackung auch, aber mein Einfluß auf die Art des Verladens und des Transportes bei den Airlines ist doch sehr beschränkt.
Deine Tipps werde ich beherzigen, danke.
von: gaudimax

Re: Mechanische Bremse als backup Hydrodisk - 11.11.10 15:58

Ich finds übertrieben eine Ersatzbremse mitzunehemen, auch wenn du um die ganze Welt radeln möchtest.
Für gewöhnlich hält eine gute Bremse einiges aus, wenn du auch noch Werkzeug dabei hast ist das Risiko eines Ausfalls nochmals geringer (zumindest kannst du sie wohl meist wieder zum laufen bringen).

Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten dass die Bremse doch irreparabel kaputt geht kannst du trotzdem problemlos weiterfahren, eine Bremse ist ja nach wie vor vorhanden. Und mit etwas Suchen sollte man fast überall auf der Welt mit der Zeit eine V-Bremse auftreiben können.

Als eher ungewöhnliches Ersatzteil, welches aber wichtig sein kann und größere Probleme als eine defekte Bremse verursachen kann ist z.B. eine Nabe.
von: Martina

Re: Mechanische Bremse als backup Hydrodisk - 12.11.10 08:23

In Antwort auf: rollido
die Sockel für die Montage sind an Gabel und Rahmen noch vorhanden.


Das und das Vorhandensein einer felgenbremsgeeigneten Felge (insbesondere bei ungewöhnlichen Laufradgrößen) würde mir als Sicherheit ausreichen. Eine komplette Bremse würde *ich* nicht mitnehmen.

Martina
von: naero

Re: Mechanische Bremse als backup Hydrodisk - 12.11.10 14:48

Kommt dein Rad im Flieger nicht in 'nen Karton?

Eine V-Brake findest du fast überall auf der Welt. Ich Würde nicht so schnell eine reserve mitnehmen.
von: HyS

Re: Mechanische Bremse als backup Hydrodisk - 12.11.10 14:58

Felgenbremsfelge einbauen und auf Cantisockel achten reicht.
Im Notfall kauft man vor Ort eine neue V-Bremse oder läßt sich eine schicken. In vielen Gebieten kann man zur Not auch mit einer Bremse fahren.
Stehlflexleitungen kann ich übrigens auch empfehlen.
von: Falk

Re: Mechanische Bremse als backup Hydrodisk - 12.11.10 16:25

Ich habe es viele Jahre lang genauso gehalten. Aufgegeben habe ich die Felgenbremsvorrüstung, weil es richtig geeignete breite Felgen nicht gibt und weil neben Reifenschäden durch zu schmale Felgen Felgen mit Bremsflanken auch noch durch Risse im Felgenboden ausgefallen sind.
Wer mit dem Auto durch die Weltgeschichte fährt, nimmt doch in aller Regel auch keine Deichsel mit Zaumzeug mit, um die Rückfallebene »Pferdevorspann« realisieren zu können.
Die letzten Rahmen und Gabeln in meinem Bestand haben keine Cantileversockel mehr, beim Dahon Matrix sind allerdings die Aufnahmen dafür vorhanden.

Falk, SchwLAbt
von: Lord Helmchen

Re: Mechanische Bremse als backup Hydrodisk - 12.11.10 16:29

Wie war es denn vorher? Du hattest V-Bremsen? Hattest Du auf Reise eine Ersatzbremse dabei - für den Fall, dass irreparable schäden an Bremsgriff oder Bremskörpern auftreten, und kein Ersatz zu beschaffen ist?

Wie viel mehr Reisen geraten in Gefahr, weil jemand mit dem Fuß umknickt oder sich sonstwie verletzt? Oder krank wird? Oder weil das Rad von der Fluggesellschaft verschlampt wurde?
Risikominimierung ist ja schön und gut, aber wegen sowas würde ich nie und nimmer eine Ersatzbremse mitschleppen.


Nebenbei, ich habe länger keinen Beitrag mehr von Dir gelesen, der auskommt ohne überdeutlich darauf hinzuweisen, was für tolle, eher teure, tolle Räder Du fährst. Etwas mehr Contenance wäre angenehm zwinker
von: HyS

Re: Mechanische Bremse als backup Hydrodisk - 12.11.10 19:16

In Antwort auf: Lord Helmchen

Risikominimierung ist ja schön und gut, aber wegen sowas würde ich nie und nimmer eine Ersatzbremse mitschleppen.

Das muss man, denke ich, in tatsächlich in dieser Deutlichkeit sagen. Zumal er auch noch ein Servicekitt mitnimmt.

Ich habe meine letzten zwei Fernreisen (Indischer Hymalaja und Marokko) ohne Ersatzteile und ohne Servicekitt absolviert. Am Rad ist eine HS33 und eine Marta SL Scheibenbremse jeweils mit Stahlflexleitungen. Beide Felgen sind Felgenbremsfelgen, auch die an der Scheibe und das seit vielen Jahren. Damit hätte ich bei einem Problem alle Optionen offen, wobei es in Leh auch MTBs mit Scheibenbremsen gab und man dorthin auch schnell Ersatzteile mit der Luftpost bekommen würde.