Re: Welche Bremsanlage für die "Weltreise"???

von: Machinist

Re: Welche Bremsanlage für die "Weltreise"??? - 10.06.09 11:24

In Antwort auf: Job
In Antwort auf: Klemmi

Ich denke mal, alles was hydraulisch ist, würd ich grundsätzlich auslassen....reißt mal ein Zug, kann man den auch erstmal durch irgendeinen Kfz-Zug ersetzen(die gibt es in jedem Dorf in jedem Traktor), aber Hydraulikleitungen sind da schon schwieriger....

Na dann viel Spaß beim einfädeln eines Handbremsbowdenzuges in eine Zughülle am Fahrrad. Eher geht ein Golfball durch einen Gartenschlauch.
Ich versteh die ganzen Bedenken vor gerissenen Hydraulikleitungen nicht. Ist man paranoid nimmt man Stahlflexleitungen, ansonsten sind die PA-Leitungen schon sehr robust. Zudem kann man die so verlegen, das sie nicht weit abstehen und somit geschützt sind.
Und mit einer mitgeführten Quetschhülse bekommt man die auch eben wieder montiert.


In Antwort auf: Klemmi
...Teil überall hinschicken lassen...aber wer baut es einem ein? ist entsprechendes Werkzeug vorhanden?

Selbst ist der Mann.


Die Hydraulikleitungen sind sehr robust, da besteht kein Zweifel.
Trotzdem, ist sie mal beschädigt, muss eine Neue her, und dazu noch das Oel bzw. die Bremsflüssigkeit, Spritzen, Schläuche und die Anschlussteile.
Bei Seilzugbremsen fädelt man einfach einen neuen Zug ein. Eine angeknickte Aussenhülle führt nicht zum Totalausfall. Brauchbares Ersatzmaterial ist weltweit eindeutig wesentlich einfacher aufzutreiben!!!

Wer all die Ersatzteile für seine hydraulische Bremsanlage mitführt und sie selber zu reparieren weiss kann natürlich getrost zur hydraulischen Scheibenbremse greifen, selbst für eine Weltreise. Dies hat unbestritten auch seine Vorteile: kein Felgenverschleiss, beste Bremsleistung und Wartungsfreiheit.

Obwohl ich sämtliche Arbeiten (bis hin zum Rahmenbau) am Rad selber mache und diverse moderne Scheibenbremsen fahre hätte ich persönlich absolut keine Lust irgendwo in der Pampa oder in den staubigen Anden oben mit Spritzen und all dem Krempel notdürftig an der Bremse rumzubasteln.
Seilzugbetriebene Felgenbremsen sind bewährt, simpel und überall mit einfachsten Mitteln reparierbar und können durchaus über weitaus ausreichende Leistung verfügen, daher sind sie für ein Fernreiserad m.E. erste Wahl.
Bremsbeläge für Cantis sind sehr einfach passende zu finden, egal in welchem Land der Welt man unterwegs ist, bei Scheibenbremsen bleibt meist nur der Rückgriff auf mitgeführte Beläge.

Ich habe in Patagonien einen etwas unbedarften Reiseradler getroffen, welchem auf Tierra del Fuego der Schlauch seiner HS33 gerissen ist. Ersatzmaterial konnte er erst hunderte von Kilometern weiter in der nächsten grossen Stadt (Punta Arenas) bekommen. Wäre er anderswo auf der Welt in deutlich abgelegenerer Gegend unterwegs gewesen hätte er unter Umständen noch tausend oder mehr Kilometer fahren müssen um an Ersatzmaterial zu kommen.