Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo)

von: Elli P.

Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 12.07.11 16:53

Hallo zusammen,

seit vielen Wochen bin ich hier nun heimlich Mitleserin und sehr begeistert vom vorherrschenden Fachwissen und Erfahrungsschatz - toll! Genau so lange bin ich nun auch schon am Überlegen, welches Reiserad ich mir denn gönnen soll. Zur Zeit fahre ich ein normales Trekkingrad (Hausmarke des örtlichen Radladens), bin aber den Randonneuren etwas verfallen. Außerdem möchte ich auf ein Rad umsteigen, dass ich dann viele viele Jahre und mit relativ viel Gepäck (4 Packtaschen) fahren kann.

Um mich noch kurz vorzustellen: Ich heiße Maria, bin 26 Jahre alt und wohne in Schleswig Holstein. In der Woche fahre ich etwa 50 km Arbeitsweg, wenn keine Tagestour am WE hinzu kommt. Durch zwei einwöchige Touren zusätzlich bin ich bei meinem aktuellen Rad auf etwa 5000km in zwei Jahren gekommen. Soll sich in Zukunft aber deutlich steigern, weil ich mehrwöchige Radreisen unternehmen will.

Nun zum Thema an sich: eine direkte Kaufberatung über einen Thread hatte ich die letzten Wochen immer ausgeschlossen, da man hier ja allein durch mitlesen und die Suchfunktion eine Menge nützlicher Informationen erhält. Da ich mich mittlerweile aber mit dem Gedanken, ein Gebrauchtrad zu nehmen, angefreundet habe, wird es dadurch schwieriger, weil ich da einige Dinge nicht einschätzen kann oder mir Erfahrung fehlt. Ein Gebrauchtes möchte ich aber auf Grund meiner aktuellen Sicht auf die Dinge im Allgemeinen nehmen. Ich möchte kein neues Rad kaufen, wenn es so viele gute, zum Teil unbenutzte, bereits gibt. Ist das nachvollziehbar? (Umgang mit Resourcen als Teilbereich).

Wie dem auch sei: Ich habe ein Guylaine WL im Visier.
*Alter so um die 14 Jahre und 4000km gefahren (muss noch klären, ob aus 1. Hand)
*RH 58 für mich mit 1,78m und 83er Schrittlänge passend?
* Schaltung Campagnolo Ergopower - dazu habe ich hier leider nichts finden können; die Shimano Gruppen kann ich mittlerweile einschätzen, aber wer hat denn Erfahrungswerte zur Campagnolo?
*Walzendynamo - da würde ich später gern auf Nabendynamo wechseln
*Felgen Mavic M261 Profil PSP - von Felgen habe ich generell auch noch nicht viel Ahnung - da verliere ich schnell die Übersicht
*Bremsen von Basta - sagt mir leider auch nichts - müsste aber leicht umzurüsten sein, falls die nichts taugen, oder?
*Kostenpunkt 730 Euro - ist meiner Meinung nach noch viel für ein Gebrauchtrad, aber ist ja immerhin ein Guylaine
*zusätzliches Problem: das Rad steht in Rheinland Pfalz - eine Weite Strecke von Norddeutschland aus - lohnt sich das überhaupt?

Ich wäre sehr dankbar, wenn der ein oder andere zu den angegebenen Komponenten Erfahrungswerte hätte oder auch zum Preis-Leistungs-Verhältnis eine Aussage treffen kann.
Würde den Thread, falls es das vorgestellte Rad nicht wird, auch gern aufrecht erhalten für weitere Beratung zu anderen Gebrauchträdern.

Viele Grüße,
Maria.
von: mgabri

Re: Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 12.07.11 17:32

Hallo Maria,
ob Shimano oder Campa ist Geschmackssache. Wichtig ist ob du mit der angebotenen Übersetzung klarkommst.
Aber 730 Euro? Bist du Sammler? Wenn du mehr Wert aufs Fahren legst dann besorg dir was aktuelleres. Gibts auch mit Campa.
von: eld0n

Re: Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 12.07.11 18:38

Hey Maria,

willkommen im Forum - ich gehöre bislang auch zu den eher passiven Teilnehmern, dass soll sich aber ändern zwinker

Daher zu Deiner Frage: von dem Guylaine würde ich Dir persönlich eher abraten.

Zunächst erscheinen mir 58cm Rahmenhöhe bei 83cm Schrittlänge ein bisschen viel. Ich selbst fahre bei 92 cm Schrittlänge Rahmen mit einer Höhe von 59-60 und komme damit gut zurecht. Natürlich kann man je nach Vorliebe bei der Rahmenhöhe etwas variieren und immer noch durch Sattelstützenauszug und Wahl des Vorbaus nachhelfen, aber auch der schönste Randonneur sieht mit komplett versenkter Sattelstütze und umgedrehtem Vorbau komisch aus zwinker

Dazu wird es ja absehbar nicht bei den 730 Euro für das Rad bleiben - Du planst jetzt schon den Umstieg auf ein Laufrad mit Nabendynamo, ein neuer Sattel ist evtl. auch fällig. Ersatzteile für ältere hochwertige Campagruppen sind glaub ich auch eher rar und entsprechend teuer. Da kratzt Du schnell am vierstelligen Bereich. In der Preisklasse gibt es definitiv Alternativen, die mit moderner Technik an die klassischen Randonneure angelehnt sind - mir fiele spontan der Long Haul Trucker von Surly ein. Da Du ja gezielt gebrauchte Räder suchst, dürften die eine entsprechend hochwertige Ausstattung aufweisen, die Dir auf längere Zeit erst einmal taugt. Wenn ich mich recht entsinne, wurden hier im Marktplatz in den letzten Monaten ab und an mal fahrbereite Räder mit sehr guten Komponenten für deutlich unter 1000 Euro angeboten.

In jedem Fall viel Spaß hier im Forum und viel Erfolg bei der weiteren Suche nach dem Traumrad!
von: Jojo64

Re: Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 13.07.11 07:34

Hallo Maria,

herzlich Willkommen!

Auch wenn es ein Guylaine-Rad ist, ist der Preis bei dem Alter schon heftig. Ich habe vor 5 Jahren eine 1 Jahr alte Randonneuse von Orbea, das Arama mit kompl. Shimano 105er Ausstattung, zum halben Listenpreis erstehen können. Der NP lag bei 1.500 Euro, das Rad war tipp-topp und hatte gerade mal 1.200 km gelaufen. Auch halte ich die Rahmenhöhe für grenzwertig. Ich habe eine 90er Beinlänge und fahre 60er bis 62er Rahmen. Optimal wäre ein 55er Rahmen für Dich, 58 ginge aber auch noch. Der Sattel liegt dann nicht gleich auf dem Oberrohr auf, aber es hat dann eine 50er/60er-Jahre Optik. Es gibt aber auch Leute die für Dich max. einen 53er Rahmen empfehlen würden, dass ist das andere Extrem. Langsam kommt man aber wieder zu den Abmessungen der 70er/80er-Jahre zurück. Damals waren Sattelstützen 17 bis max. 20 cm lang inkl. der Einstecklänge! Nur Campa und Laprade hatte noch längere Stützen im Angebot. Das 40cm lange Sattelstützen nicht so optimal sind, hat sich doch langsam rumgesprochen. Wobei mir max. 25cm lange vollkommen reichen.

Aber wieder zurück zum Thema. Halte Ausschau nach Randonneusen wie Stevens Grand-Tourisme, VSF-Randonneur (ist aber tatsächlich eine Randonneuse, hat keinen Rennradrahmen), Orbea Arama, Patria, dann gab es mal für kurze Zeit einen tollen Randonneur von Focus (den Namen weiß ich leider nicht mehr, habe ich vor vielen Jahren mal auf der IFMA bewundert und mich geärgert, gerade das Orbea gekauft zu haben) und dieses recht hochpreisige Trenga.de. Nach dem Untergang der franz. Fahrradindustrie in den 90ern haben fast nur noch Japaner Randonneusen angeboten. Z. B. Bridgestone und Panasonic. Koga-Miyata hatte noch einen Randonneur im Angebot. Der wird übrigends recht häufig in der Bucht angeboten. Bei UR und UAR wirst Du einige davon finden. Auch hier im Forum sind schon schöne Randonneusen und Randonneure angeboten worden. Ein Schnäppchen kannst Du nur mit viel Zeit abschießen, bei mir hat es zwei Jahre Suche bedeutet.

So, jetzt habe ich eigentlich schon viel zu viel geschrieben, bei Bedarf kannst Du ja gerne nachfragen.
von: Pedalier

Re: Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 13.07.11 08:15

Zur Rahmenhöhe, ich würde immer etwas größere Rahmen fahren am klassischen Randonneur, dann hat man viel mehr Spielraum was den (Schaft-)Vorbau angeht, das sieht einfach nicht aus wenn der weit raus steht und ist dazu noch gefährlich. Überstehhöhe finde ich wirklich maßlos überschätzt.

Meine Frau ist auch etwa so groß und fährt 58er, das passt perfekt. Wir fahren auch nur gebrauchtes Top-Zeug, es gibt so viel gutes Zeug, dass es wirklich keinen vernünftigen(von Vernunft her, gell) Grund für ein neues Rad gibt.

Wenn ich so ein Rad für den Zweck kaufen würde, dann nicht unbedingt in 8fach Campa (wird es ja ggf. sein bei dem Alter). Es sei denn du bist gewillt dir ein paar Kassetten und Naben ins Lager zu legen oder vielleicht 7fach Shimano Kassetten mit anderem Laufradsatz etc - ist wie so oft heutzutage eine mittlere technische Sackgasse.
von: sonicbiker

Re: Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 13.07.11 08:30

In Antwort auf: Elli P.

Wie dem auch sei: Ich habe ein Guylaine WL im Visier.
*Alter so um die 14 Jahre und 4000km gefahren (muss noch klären, ob aus 1. Hand)
*RH 58 für mich mit 1,78m und 83er Schrittlänge passend?
* Schaltung Campagnolo Ergopower - dazu habe ich hier leider nichts finden können; die Shimano Gruppen kann ich mittlerweile einschätzen, aber wer hat denn Erfahrungswerte zur Campagnolo?
*Walzendynamo - da würde ich später gern auf Nabendynamo wechseln
*Bremsen von Basta - sagt mir leider auch nichts - müsste aber leicht umzurüsten sein, falls die nichts taugen, oder?
*Kostenpunkt 730 Euro - ist meiner Meinung nach noch viel für ein Gebrauchtrad, aber ist ja immerhin ein Guylaine
*zusätzliches Problem: das Rad steht in Rheinland Pfalz - eine Weite Strecke von Norddeutschland aus - lohnt sich das überhaupt?


Moin Maria,
ich beschränke mich mal auf die oben zitierten Fragen:
- die Rahmenhöhe liegt vielleicht eher am oberen Ende dessen, was für dich fahrbar ist, sollte aber gehen. Mit 2cm mehr Körpergröße habe ich eine Zeitlang einen 61er Rahmen gefahren - ein wenig würde ich aber schon auf die Überstandshöhe achten.
- 4000km sind für ein Fahrrad noch nichts, mehr würden mich die 14 Jahre stören, vor allem in Hinsicht auf die Ersatzteilversorgung. Wenn du dir im Keller einen Vorrat anlegen willst, ist das die eine Seite, unterwegs wirst du aber nicht Ersatzteile in alten Standards herumfahren wollen. Nebenbei bemerkt haben die meisten Händler Shimano-Ersatzteile da, Campa-Teile nur die wenigsten.
- "Ergopower" ist die Markenbezeichnung von Bremsschalthebeln von Campa und sagt ersteinmal nur, dass du an den Bremsgriffen schalten kannst und nicht Schalthebel am Unterrohr oder anderer ältere Lösungen hast. Ergopower-Hebel gibt es in verschiedenen Qualitäten/Gruppen.
- Basta-Bremse halte ich für einen Fehler; Basta hat meines Wissens nach nur Beleuchtungen gebaut.
- Nochmal zwei Überlegungen zum Preis: das Nachrüsten eines Nabendynamos kannst du mit 40 Euro (wenn du selbst einspeichen kannst) bis (realistischer, falls du ein Komplett-Vorderrad kaufst) 80-100 Euro verbuchen. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Entfernung nach Rheinland-Pfalz: schicken lassen kostet weitere 45 Euro, abholen egal ob mit Zug oder Blechkiste eher über 100 Euro (wenn du nicht gerade die ganze Strecke mit Regionalzügen fahren willst). Zusammen mit dem meiner Ansicht nach für ein so altes Rad überteuerten Preis (trotz geringer km-Leistung) würde ich sagen: zu teuer, lohnt nicht.

offtopic: uiii, Bootsbauerin verliebt
von: BeBor

Re: Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 13.07.11 09:11

In Antwort auf: Elli P.
Ich möchte kein neues Rad kaufen, wenn es so viele gute, zum Teil unbenutzte, bereits gibt. Ist das nachvollziehbar? (Umgang mit Resourcen als Teilbereich).

Nachvollziehbar ist das grundsätzlich schon, viele der Räder in meiner Familie habe unter diesem gedanklich-"philosophischen" Aspekt gebraucht gekauft. Aber letztlich auch, weil es preislich oft sehr attraktiv ist, besonders bei wenig gefahrenen Rädern mit gutem Erhaltungszustand wenig Verschleiß. Das Guylaine ist allerdings mehr ein schicker Klassiker, das ich eher als Rad für heimatnahe Kurzreisen benutzen würde als für die große Reise.

In Antwort auf: Elli P.
*Alter so um die 14 Jahre und 4000km gefahren (muss noch klären, ob aus 1. Hand)

Mit 730,00 Euro ist es kein wirkliches Schnäppchen.

In Antwort auf: Elli P.
*RH 58 für mich mit 1,78m und 83er Schrittlänge passend?

Tendenziell grenzwertig, solltest Du VOR dem Kauf unbedingt testen. Auch die Oberrohrlänge spielt eine Rolle.

Bernd
von: Christen G.

Re: Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 13.07.11 13:05

Hey auch aus dem Norden zwinker.
Muss nicht alles wiederholen was die Vorredner gesagt haben also nur noch meinen "Senf":
Rahmenhöhe ist absolut persönliches Empfinden, je nach Körperbau spielen auch Dinge wie Oberrohrlänge eine deutlich wichtigere Rolle (Als extrem fahre selber, allerdings aus verrückten Ideen heraus, mit 1,82 u.a. einen 68er! Rahmen). Will sagen da kommt es auch auf das einzelne Setup des Rades an.
Das Guyline ist wirklich zu teuer und ohne Probefahrt, kannst dir schon denken eher schon garnicht zwinker. Allerdings "ältere" Komponnenten müssen nicht unbedingt schlechter sein, 8-, eigentlich auch 9-fach sind unglaublich standfest, wie auch Vierkant Innenlager.
Ich würde dir raten einfach mal ein paar Räder zu testen (ich weiß, hier oben echt schwer), aber einige Händler haben noch nette Sachen, zum Beispiel von Stevens herumstehen, recht schöne/gute Räder (Ich bin schon fast zu weit weg (?) hätte "zur Not" aber eine Randonneuse mit 58er Rahmenhöhe im Fuhrpark).
Für den genannten Preis bekommst du bestimmt etwas "besseres", sei es für etwas mehr einen neueren Randonneur alá Stevens, für das Geld gebraucht oder was selbstaufgebautes, eh nur anzuraten. Für die 800 Taler bekommt man schon z.B. einen Surly LHT auf die Räder gestellt und hat dabei volle Freiheit bei der Konfiguration.
Manchmal muss man nach dem eigenen Rad suchen, aber es findet sich immer schmunzel.
Grüße,
Christen
von: Thomas S

Re: Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 13.07.11 13:55

Hallo Maria,

ich bin ein Fan von Guylaines und fahre seit 19 Jahren eines (derzeit zwei verschiedene). Trotzdem rate ich Dir in Deinem Fall eher ab, da der Preis meiner Meinung nach viel zu teuer ist. Mein letztes Guylaine habe ich in der Bucht für ca. 250 EUR ersteigert. Dazu kamen Versandkosten von rund 50 EUR und Kosten für eine neue Pulverbeschichtung von 80 EUR. Diesen Preis war ich bereit zu zahlen, wobei mir der Zustand des Lackes nicht bekannt war.

Zur Rahmenhöhe möchte ich folgendes sagen. Die Rahmenhöhe ist da eher zweitrangig. Mein erstes (und von der Höhe ideales) Guylaine war ein 56er und hat mir perfekt gepasst. Zwischenzeitlich habe ich ein 54er und ein 58er Guylaine und komme mit beiden zurecht. Ich bin 175 cm groß und meine Beinlänge ist kürzer als Deine. Zu beachten ist aber, daß die Guylaines für Rennlenker ausgelegt sind und die Ausstattung mit Campagnolo Ergopower (das ist der Name von Campa für die kombininierten Brems-/Schalthebel für Rennlenker) läßt auf die Ausstattung mir Rennlenker schließen. Frauen haben jedoch oft im Verhältnis kürzere Oberkörper, so daß dann mal der Rahmen zu lang sein könnte. Meine Frau ist z. B. genauso groß wie ich und hat in etwa die gleiche Beinlänge. Trotzdem kommt sie nicht mit dem Rennlenker zurecht. Ob das mit dem eventuell kürzeren Oberkörper zusammenhängt (haben wir noch nicht gemessen) oder mit einer generellen Ablehnung des Rennlenkers weiß ich nicht. Ich würde daher an Deiner Stelle das Rad nicht kaufen, wenn ich es vorher nicht gründlich probe gefahren wäre.

Wenn das Rad deutlich günstiger wäre, könnte man es mit einem Kauf aufs geradewohl mal probieren, nicht aber zu dem Preis.

Zu der Ausstattung würde ich mir im Moment keine größeren Gedanken machen. Die Campa-Gruppen gab und gibt es in einer größeren Bandbreite. Die Bezeichnung Ergopower sagt hierzu gar nichts aus.

Die Felgen sind sicher ohne Probleme, insbesondere wenn die Angabe zur Laufleistung stimmt. Die Bremsen stimmen mit Sicherheit nicht.

Ich würde Dir gerne zu dem Rad raten, aber nicht zu den Bedingungen. Mit ein bisschen Geduld findest Du was besseres.
von: Elli P.

Re: Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 13.07.11 14:54

Vielen Dank Euch allen für die hilfreichen Ratschläge! Ich werde dann wohl vom Kauf dieses Rades absehen.

Seit gestern haben sich auch schon einige andere Möglichkeiten und Angebote ergeben, die ich jetzt mal genauer unter die Lupe nehmen will. U.a. ein Surly LHT (das hier ja sehr hoch gelobt wurde und oft empfohlen wird und auch wirklich wunderschön ist!) mit XT Ausstattung für 1000€. Da werde ich noch Details erfragen, bin aber einem Angebot eines nicht ganz so alten Rades eher zugeneigt.

Einen Selbstaufbau möchte ich eigentlich nicht machen, weil mir das zu unsicher ist. Da brauche ich jemanden an der Hand, der mir Tipps geben kann oder eine genauere Anleitung; wenngleich mir die Vorteile natürlich klar sind.

Zur Rahmenhöhe: Mein Trekkingrad, das ich seit 2 Jahren fahre, hat sogar eine Rahmenhöhe von 60cm, aber ihr habt schon recht: ich werde das bei den Rädern auf jeden Fall mit Probefahrten austesten. Dass Trekking- und Randonneursrahmen unterschiedl. Geometrien aufweisen, habe ich hier ja schon gelernt : )

Ich werde auch den Marktplatz hier weiter verfolgen und Euch gern weiter um Rat fragen. 2 Jahre will ich nicht unbedingt suchen müssen, aber ein bisschen Geduld habe ich schon noch.

Viele Grüße,
Maria.
von: Elli P.

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 26.07.11 19:05

Hallo zusammen,

bin noch immer auf der Suche und habe mittlerweile mal ein Rad in HH Probe gefahren. Passte mir leider von der Geometrie her nicht (VSF T400 RH 51). Außerdem konnte ich mich mit 26" nicht richtig anfreunden.

Gestern habe ich nun ein weiteres Rad entdeckt, das in Frage kommen könnte und würde gern wissen, wie ihr das bei gebrauchten Stahlrahmen bezüglich der Langlebigkeit seht.
Das in Frage kommende Rad ist meiner Einschätzung nach sehr gut ausgestattet (Kurbel und Lager Deore DX, Bremsen und Zannkranz XT, Mavic Module 3 Felge mit DX Nabe), die Teile sind alle gut gepflegt, gereinigt und Verschleißteile regelmäßig ersetzt. Der Rahmen allerdings hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und stammt wohl aus dem Jahr '93 oder '94 und ist einige tausend Kilometer durch Europa gefahren worden. Der Rahmen ist ein Centurion Accordo, wie ich dank des Forums-Archivs erforscht habe : )

In wie weit schätzt ihr den Rahmen jetzt noch als vertrauenswürdig ein? Im Grunde genommen schaffen die doch im Idealfall 20.000 km, oder? Falls er schlapp macht, hätte man dann ja die Anbauteile für einen neuen Rahmen (im ggf. Neuaufbau - gibt es eigentlich Händler/Läden, die einem ein Rad zusammen bauen, wenn man die Teile liefert?)
Preislich ist noch nichts festgelegt; läuft als Auktion.

Freue mich weiterhin über Ratschläge : )
Danke!
von: mgabri

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 26.07.11 19:11

Hallo,
das war mal ein beliebtes Treckingrad aus der 1500DM-Klasse. Ich hatte seinerzeit das Toskana, also etwas drunter. Taiwanrahmen der recht leicht ist. Kann bei Überlastung reißen, manche Leute klagten über Rahmenflattern. Wenn der Bock gut dasteht dann ist er vielleicht 150...200 Euro wert.
von: sonicbiker

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 26.07.11 19:25

Moin Maria,
wahrscheinlich hast du dann auch schon herausgefunden, dass das Accordo sozusagen das erste richtige Trekkingrad war, das auf den Markt kam. Möglicherweise führt das zu einem gewissen Sammler/Liebhaber-Aufschlag auf den Auktionspreis.
Stahlrahmen können etliche zehntausend Kilometer halten, 20.000 ist wohl für ein Trekking/Reiserad noch recht wenig. Mit dem Rad hast du allerdings auch wieder ein Ersatz-/Verschleißteilproblem mit der Schaltung. Bei 7fach-Kassetten wird die Auswahl allmählich etwas dünner, in guter Qualität sind kaum mehr welche zu bekommen. (Ich meine, dass die DX-Naben auch keine 8fach-Kassetten aufnehmen, bei denen es noch deutlich mehr Auswahl gibt - anderer Standard). Dasselbe gilt für die Schalthebel, auch wenn es die fast unverwüstlichen DX-Hebel sind.
Ja, es gibt Werkstätten, die dir ein Rad aus angelieferten Teilen aufbauen. Die meisten würden dir aber bei Canti-Bremsen und 7fach-Schaltung wohl mehr oder weniger nachdrücklich davon abraten, diese weiterzuverwenden.
von: Elli P.

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 26.07.11 19:38

Gegen Verwirrung hier noch mal die Ausstattung des Centurion in Details:
Folgende Komponenten sind verbaut:

Vorbau * Ritchey (verstellbare Neigung)
Lenker * Ritchey 46cm breit
Steuersatz * 1'' Tange
Laufräder * Felge Mavic Module3 mit Shimano DX Naben, je 36 DT Swiss Champion 2mm Speichen und Schwalbe Marathon Dureme Reifen (1Monat alt wenig gefahren)
Bremsen * Shimano XT V Brake mit Diacompe V Brake Bremshebel am Unterlenker und zus. Tektro Oberlenkerbremshebel
Antrieb * Shimano XT 2010 9fach
* Shimano Dura Ace Lenkerendschalter 9Fach
* Shimano Dura Ace Schaltzüge und Hüllen
* Zahnkranz Shimano XT Spiderarm 12-32
* Kette Shimano HG90
* Kurbel und Lager Deore DX 48 -38 -28
* Sattel Brooks B17 Honig nicht eingefahren (1Monat alt)

Also bezüglich Ersatzteilen kein Problem.
Das mit dem Sammlerwert war mir nicht klar, nein.

In Antwort auf: mgabri

das war mal ein beliebtes Treckingrad aus der 1500DM-Klasse. Ich hatte seinerzeit das Toskana, also etwas drunter. Taiwanrahmen der recht leicht ist. Kann bei Überlastung reißen, manche Leute klagten über Rahmenflattern. Wenn der Bock gut dasteht dann ist er vielleicht 150...200 Euro wert.


Puh, klingt nicht so gut.
Das Aussehen ist wirklich gut für das Alter. Die anderen Aspekte werde ich nicht testen können, weil das Rad am anderen Ende Deutschlands steht, was natürlich auch eine Probefahrt ausschließt. Auch ungünstig. Aber die meisten Gebrauchträder sehe ich wirklich nur in der Südhälfte Deutschlands... Gibt's doch nicht.
von: sonicbiker

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 26.07.11 20:17

okay, das ändert an meiner ersten Einschätzung einiges. Damit ist das Rad nicht nur
In Antwort auf: Elli P.
gut gepflegt, gereinigt und Verschleißteile regelmäßig ersetzt
, sondern von Grund auf modernisiert. Also weder ein halbwegs original erhaltenes Sammlerstück noch eine Ausstattungssackgasse. Vielleicht liegt der Endpreis damit auch etwas über dem von Michael genannten - zumindest zu dieser Jahreszeit.
Die Ausstattung ist insgesamt wirklich hochwertig (auch wenn ich mich immer noch frage, wie eine 9fach-Kassette auf die DX-Nabe passen soll), Beleuchtung fehlt aber - falls das Rad auch im Alltag eingesetzt werden soll.
Tja, dass die dünnen Stahlrahmen aus der Zeit mit Gepäck häufig etwas flatterfreudig sind, gilt nicht nur für das Accordo, sondern auch für zeitgenössische Fahrradmanufaktur-Rahmen und andere...
von: birdy1986

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 26.07.11 20:26

Hallo Elli,

ich sehe bei dem Rad kein Problem. Allerdings vermute ich ganz stark, dass es nicht für 150-200€ zu haben sein wird, sondern mit der Ausstattung deutlich mehr kosten wird. Ich kann Auktionen schlecht schätzen, denke aber es wird auf die 400€ zu gehen.

Viele Grüße,

Holger
von: mgabri

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 26.07.11 20:28

Ist es (Bitte keine Verweise zu ebay-Angeboten!) hier?
Schön geputzt, aber die komplett abgebremste Eloxalschicht der Felgen spricht für viele Kilometer. Die Neuteile sind ja schön und gut, aber das Grundproblem des Rahmens bleibt: Das Ding hat ein 58cm Oberrohr. Bist du wirklich so groß?
von: mgabri

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 26.07.11 20:29

In Antwort auf: mgabri
Ist es das hier? -> ebay 150634632514
Schön geputzt, aber die komplett abgebremste Eloxalschicht der Felgen spricht für viele Kilometer. Die Neuteile sind ja schön und gut, aber das Grundproblem des Rahmens bleibt: Das Ding hat ein 58cm Oberrohr. Bist du wirklich so groß?
von: DebrisFlow

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 26.07.11 21:25

In Antwort auf: sonicbiker
auch wenn ich mich immer noch frage, wie eine 9fach-Kassette auf die DX-Nabe passen soll
Laut den Bildern ist wirklich 9fach drauf. Die 7fach DX-Nabe gabs auch schon mit 135mm Einbaubreite und 5 mm Spacer. Wenn man die weglässt und einen 8/9fach Freilaufkörper montiert passts wieder.
von: Mirko-DE

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 27.07.11 10:20

Das Rad dürfte dir deutlich zu groß sein. Ich habe etwa die gleichen Maße wie du und mit Rennlenker fahre ich eine 560mm Oberrohrlänge (+/- 50mm).

Du solltest nach kleineren Rädern ausschau halten.
von: Anonym

Re: Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 27.07.11 11:10

Hallo Maria,


beim Surly Long Haul Trucker empfehle ich dir das 26 Zoll Rad in
Rahmenhöhe 54.

Ich fahre bei 1,76 m und 83 cm SL den Surly LHT in Größe 52.

Wie hier schon angedeutet, solltest du dich bei Rädern mit Rennlenker bei einer Oberrohrlänge von etwa 560 mm orientieren.
Die Rahmenhöhe an sich, sagt bedingt durch unterschiedliche Messweisen und Rahmenbauformen nur sehr bedingt etwas aus. Wichtig sind die horizontale Oberrohrlänge (unter Berücksichtigung des des Sitzrohrwinkels), Steuerrohrlänge, Überstandshöhe (Standoverhigh) und die Tretlagerabsenkung .
Klingt hochtragend, aber solltest du ein Rad mit Rennlenker wählen, könnte ich dir einfach behilflich sein, ob es passt.
Was gerade Lenker betrifft, da müssen andere weiter helfen.


Viele Grüße
Andreas
von: schorsch-adel

Re: Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 27.07.11 14:22

Ist alles relativ.

Wenn es wirklich nur um die 4000 km drauf hat und der Rahmen unversehrt ist, finde ich es nicht zu teuer. 400o km werden viele hier in einem halben Jahr schaffen. Zu prüfen wäre, wie frisch die Antriebskomponenten sind (Kettenlänge über 10 Glieder messen mit der Schublehre und hier veröffentlichen), das sagt viel über die restliche Schaltung aus.

Ergopower ist eine klasse Schaltung und gehobene Preisklasse - fürs Reiserad wär sie mir aber eine Spur zu sportlich. Wäre rauszukriegen, welche ERgopower es ist. Chorus und Record 8fach sind die besten drunter, nahezu unkaputtbar. Drunter wirds eher shimanig.Die langlebigen Ergopower 8fach-Ritzel hat man bisher für schlappe 40 EUR gekriegt - ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis, ideal zum Reisen.

Ein Bild wäre halt gut. Was steht auf dem Rohraufkleber für ein Geröhr ?

Ich fahre trotz 175 cm Körpergröße/82 cm Beininnenlänge mit Schuhen auch zwei 58er Guylaines. Da hast du halt die Garantie, mit den Füßen keine Packtaschen zu berühren.Ich würde sie nicht kleiner wollen, da ich gern 45 Grad geneigt fahre.

Den Guylaine-Fahrstil muss man mögen, besonders steif sind sie nicht, dafür hat man aber ein sehr komfortables Fahrverhalten. Ab 60 kmh kann sich da schon mal was aufschaukeln.

Das wichtigste: welche Farbe hat es denn ?
von: Elli P.

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 27.07.11 15:05

In Antwort auf: Mirko_DE
Das Rad dürfte dir deutlich zu groß sein. Ich habe etwa die gleichen Maße wie du und mit Rennlenker fahre ich eine 560mm Oberrohrlänge (+/- 50mm).

Du solltest nach kleineren Rädern ausschau halten.



Du wirst Recht haben. Manchmal entsteht mein Interesse an größeren Rahmen wohl einfach aus der Verzweiflung heraus, dass die Angebote, die mich bisher interessierten, allesamt eigentlich zu groß waren. Allerdings sagen mir große Räder auch mehr zu. Allerdings habe ich vor zwei Jahren mal sehr schnell ein neues Rennrad wieder verkauft aus diesem Grund: mit RH 60 hatte ich mich wirklich verschätzt und es war einfach unangenehm, es zu fahren. 58 ist dann auch nicht weit weg von 60. Hm.




In Antwort auf: Nordisch
Hallo Maria,


beim Surly Long Haul Trucker empfehle ich dir das 26 Zoll Rad in
Rahmenhöhe 54.

Ich fahre bei 1,76 m und 83 cm SL den Surly LHT in Größe 52.

Wie hier schon angedeutet, solltest du dich bei Rädern mit Rennlenker bei einer Oberrohrlänge von etwa 560 mm orientieren.
Die Rahmenhöhe an sich, sagt bedingt durch unterschiedliche Messweisen und Rahmenbauformen nur sehr bedingt etwas aus. Wichtig sind die horizontale Oberrohrlänge (unter Berücksichtigung des des Sitzrohrwinkels), Steuerrohrlänge, Überstandshöhe (Standoverhigh) und die Tretlagerabsenkung .
Klingt hochtragend, aber solltest du ein Rad mit Rennlenker wählen, könnte ich dir einfach behilflich sein, ob es passt.
Was gerade Lenker betrifft, da müssen andere weiter helfen.


Viele Grüße
Andreas


Hey Andreas,

hach ja, dass mal ein LHT-Angebot in meiner Größe herein schneit, erwarte ich schon sehnsüchtig : ) Danke für Deine Größentipps. In wie weit ändert sich das bei 28"? Die Rahmengeometrie scheint sich auf den ersten Blick ja nicht wesentlich zu ändern, beim LHT zumindest. Oder täuscht das?
von: Anonym

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 27.07.11 15:35

Nun ja der 28 Zoll LHT könnte etwas zu lang für dich werden.
Zudem läge das Oberrohr mit 81-82 cm schon recht hoch für dich.

Es ist nicht unmöglich, aber als 26 Zoll Rad passt dir der LHT bedeutend besser.

Aber um das genauer zu bestimmen, bräuchte ich deine Armlänge.

Hierfür musst du erstmal kurz auf deine Schulter fassen und dort einen leichte erhöhten Knubbel erfühlen.
Danach nimmst du einen Stift oder ähnlichen Gegenstand in die zu Faust geballte Hand und lässt deinen Arm im Stehen locker hängen.
Nun muss von diesen Knubbel bis zum Stift gemessen werden.

Ich vermute einen Wert zwischen 60 und 70 cm.
von: Elli P.

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 27.07.11 17:45

Das klingt ja spannend!
Meine Armlänge ist 64.
von: Anonym

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 27.07.11 18:34

Hallo


Das heißt der Rahmen sollte auf keinen Fall länger als 560 oder besser nicht länger als 555 mm sein, wenn du mit Rennlenker fahren möchtest.

Ich empfehle dir ein Oberrohr zwischen 540 und 555 mm.

Ich messe das an mir selbst. Ich bin zwar etwas kleiner als du mit der selben Schrittlänge. Aber dafür sind meine Arme mit 68 cm länger als deine.
(Übrigens ist die Armlänge der signifikante Unterschied zwischen Damen und Herren und nicht, wie angenommen, - haben Frauen im Schnitt längere Beine als Männer. Das nur am Rande.)


Du könntest nun zwischen dem 52er und dem 54er Surly LHT entscheiden.
Das 54er ermöglicht dir eine geringere Überhöhung. Das bedeutet, dass der Höhenunterschied zwischen dem Sattel und Lenker nicht ganz so stark ausfällt.

Bei mir (52er) ist der Sattel ca. 5 cm höher als der Lenker, dafür musste ich 5 cm an Spacern (zwischen Steuersatz und Vorbau) verbauen bei geradem Vorbau.
Möchtest du nicht ganz so tief greifen, sagen wir dass der Lenker nur 2 cm tiefer als der Sattel liegt, so müsste ich 3 cm weitere Spacer verbauen (ingesamt 8 cm), was allerdings bescheiden aussieht und für den Gabelschaft kritisch werden könnte.
Eine Alternative wäre es den Vorbau umzudrehen, also ansteigend zu montieren, damit gewinnt man ca. 2 cm und man müsste nur noch einen zusätzlichen Spacer verbauen (Summe 6 cm). Das ist technisch machbar, finde ich aber optisch noch immer nicht angenehm.

Beim 54er Rahmen, wenn du eine Überhöhung von etwas 2 cm haben möchtest, ist die ganze entschärft, da das Steuerrohr um 2 cm länger ist. Vergleichend zur obigen Rechnung bräuchtest du 2 cm Spacer weniger beziehungsweise könntest den Vorbau gerade montiert lassen.
Einzig und allein der Vorbau müsste 1 cm kürzer gewählt werden als beim 52er Rahmen.
Es sind zwar 15 mm Längenunterschied zwischen beiden Rahmen, aber dadurch dass das Sitzrohr des 54er Rahmen um ein halbes Grad flacher ausfällt, kann der Sattel für die selbe Sitzpostion zum Tretlager ca. 5 mm weiter nach auf der Sattelstütze geschoben werden. Je nach Lenker und Bremschalthebel (diese haben auch eine unterschiedliche Ausladung nach vorn, beim Lenker Reach genannt) könnte es eine Vorbaulänge zwischen 70 und 90 mm werden. Man sagt zwar, dass unter 90 mm das Lenkverhalten etwas nervös wird, aber das sollte hier kein Problem sein, weil der Rahmen bedingt durch den flachen Steuerrohrwinkel sich bereits gutmütiger steuern lässt.

Ich hoffe du konntest mir folgen und in etwa entnehmen, wie die einzelnen Rahmenfaktoren zusammen spielen.


Letzendlich musst du halt wissen, wie viel tiefer dein Lenker als dein Sattel sein kann, was angenehm und tolerierbar für dich ist.

Du kannst ein bisheriges Rad auf dem du etwas sportlicher sitzt als Referenz nehmen. Miss die Oberkante der Sitzfläche des Sattels zum Erdboden und miss die Oberkante des Lenkers direkt neben dem Vorbau zum Erdboden und bilde die Differenz.


Ich hoffe, dass dir das erstmal weiter hilft und dass dir andere auf der Basis weiter helfen können. Ich komme wohl leider erst wieder morgen Abend dazu und eventuell auch erst Montag.


Viel Spaß beim Messen und Durchdenken. schmunzel


Viele Grüße
Andreas


EDIT

mein 26 Zoll Surly LHT
von: Anonym

Re: Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 28.07.11 15:39

Hallo Maria,

hast du schon eine Idee, welches Rad es werden soll?


Viele Grüße
Andreas
von: Elli P.

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 28.07.11 15:54

Hey Andreas,

danke für Deine ausführlichen Erklärungen und Deine Zeit!
Eine geringere Überhöhung finde ich schon ansprechender. Ein genaues Maß habe ich da aber nicht. Mein momentanes Rad kommt mir in letzter Zeit auch etwas unpassend bzgl. der Sitzhaltung vor. Kann natürlich sein, dass ich da erst, seit ich mich viel intensiver mit Reiserädern und der vernünftigen Passung des Körpers zum Rahmen beschäftige, mehr Augenmerk drauf lege.

Dein Surly hatte ich gestern Abend noch im LHT-Aufbau - Thread gefunden und fand, dass es gar nicht so sehr nach 26" aussieht, wie das sonst manchmal der Fall ist. Ein schönes Rad, wenn auch etwas zu wenig Farbe für meinen Geschmack.

Tja, aber da ich ja nun nach einem Gebrauchtrad suche, habe ich gar keine große Auswahlmöglichkeit, sondern nehme also, was kommt. Wenn ich mir im Aufbau mehr zutrauen würde, könnte ich auch noch die Möglichkeit, einen neuen Rahmen zu besorgen und ihn mit Gebrauchtteilen zu füttern, in Betracht ziehen. Ist aber nun nicht so. Eine konkrete Aufbau-Anleitung oder eine Seite mit vielen Tipps habe ich noch nicht gefunden.

Jedenfalls werde ich wohl über RH 56 hinausgehen gar nicht erst ins Träumen verfallen, wenn ich mal wieder ein schönes gebrauchtes Rad sehe.

Viele Grüße,
Maria.
von: Anonym

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 28.07.11 20:37

Hallo,


nehmen mir doch gern Zeit. Hatte nur gestern nicht so viel, musste noch etwas für Studium erledigen.

Zu meinem Rad: optisch würde ich es auch gern aufpeppen, aber bei mir spielt ebenso das Zeug zwischen Daumen und Zeigefinger eine Rolle.
So sind die Teile von meinem altem Reiserad verbaut.
Dass es nicht so sehr nach 26 Zoll aussieht, liegt an der klassischen Geomtrie mit dem fast geradem Oberrohr. Heutige 26er Zöller sind doch recht stark geslopt, das Oberrohr fällt stark nach hinten ab. Das hat jedoch den Vorteil, dass man keine Probleme mit der Überstandshöhe bekommt - also man bequem über dem Oberrohr stehen kann.

Anleitungen für den Aufbau denke, bekommst du hier im Forum genug. Jedoch brauchst du dann oft reichlich Spezialwerkzeuge.

Drücke dir die Daumen, dass du ein passendes günstiges Rad findest. Stelle mal eine SuchAnfrage im Forum von CX-Sport. Dort könnstest du ein passendes Cyclocrossrad finden.
Oder eine Suchanfrage im tour-forum in der Cyclocrossabteilung.
Auch wenn an vielen diesr Räder keine Ösen für Gepäckträger und Schutzbleche hat, gibt es sehr gute Möglichkeiten mit Schellen und Adaptern die Anbauteile zu montieren.
Ein Beispiel: Tubus Schnellspannadapter


Viele Grüße
Andreas
von: Elli P.

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 16.08.11 16:28

So, um mal für Interessierte den aktuellen Stand der Dinge darzulegen:

Samstag fahre ich viele Stunden Zug, um mir ein gebrauchtes, aber wenig (1200km) gefahrenes Hardo Wagner Reiserad anzuschauen und Probe zu fahren. Dieses Mal sprechen wirklich viele Dinge für das Rad und machen die lange Fahrt (4,5h Zug - eine Strecke) erst lohnenswert.
Die Rahmenhöhe des Rades mit 53cm gibt endlich eine passende Oberrohrlänge (55) her! Außerdem ist es ein 28", hat bereits einen Rennlenker (so dass ein aufwändiger Umbau entfällt) und sieht einfach schön aus! Bin jedenfalls sehr gespannt!
Nur der Preis (1000) lässt mich noch schlucken, aber es ist ein Hardo Wagner und so gut wie neu. Wurde immer trocken abgestellt und sieht sehr gepflegt und sauber aus.
Ein wirklich passendes und gutes Gebrauchtrad zu finden, ist wirklich eine Angelegenheit, die viel Geduld und Zeit fordert. Vielleicht hab ich's ja bald geschafft : )

Jetzt würde ich gern von allen Hardo Wagner Besitzern hören, dass es ein ganz ausgezeichnetes Rad ist und ich mit dem Kauf nichts falsch machen kann : )
Nein, im Ernst: freue mich weiterhin, wenn jemand eine Meinung zum Thema hat.

Viele Grüße,
Maria.
von: BeBor

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 16.08.11 16:35

In Antwort auf: Elli P.
Dieses Mal sprechen wirklich viele Dinge für das Rad und machen die lange Fahrt (4,5h Zug - eine Strecke) erst lohnenswert.

Hast Du denn die Rückfahrkarte für Zug auch schon gelöst? Oder nimmst Du vorsichtshalber die Radfahrklamotten mit?

Bernd
von: mstuedel

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 16.08.11 17:00

Das klingt ja schon vielversprechen! Bei so einer Anreise ist der Druck gross, nicht mit leeren Händen umzukehren, das weiss der Verkäufer auch. Ich hoffe, du lässt dich trotzdem nicht über den Tisch ziehen.
Andererseits ist ein gut aufgebautes und schon einigermassen nach deinen Vorstellungen ausgerüstetes Reiserad die 1'000 € jederzeit wert. Ich wünsch' dir viel Glück; nach erfolgreichem Kauf (und der 1. Tour) erwarten wir dann einen Bericht unter "unsere Räder" oder ein Bild vom Rad in der Reiserad-Galerie


Gruss
Markus
von: Toxxi

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 16.08.11 18:14

Ohne Dir jetzt den Enthusiasmus nehmen zu wollen... Hardo Wagner sagt doch erst mal nur was über den Rahmen aus. Weißt Du denn, was da für Komponenten verbaut sind?

Ansonsten: Viel Erfolg! Wenns passt, dann passt's! schmunzel

Gruß

Thoralf
von: reyk26

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 16.08.11 18:39

Das hier Hardo Wagner ?


schönes Rad,
Lichtanlage ist aber veraltet ( ja ist auch ja von 2004).
Der Preis ist für mich zu Verkäuferfreundlich,
aber wenns Dir passt, kannst Du ja sofort losfahren.

Ich würde in die Preisverhandlung ein Nadendynamo/ LED Lichtanlage einfliesen lassen.

Viel Spaß bei der Probefahrt.

Gruss
von: Elli P.

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 16.08.11 19:22

In Antwort auf: BeBor
In Antwort auf: Elli P.
Dieses Mal sprechen wirklich viele Dinge für das Rad und machen die lange Fahrt (4,5h Zug - eine Strecke) erst lohnenswert.

Hast Du denn die Rückfahrkarte für Zug auch schon gelöst? Oder nimmst Du vorsichtshalber die Radfahrklamotten mit?


Hehe, so eine Strecke schaffe ich dann doch nicht mal locker : )

Bezüglich des Kaufdrucks nach so einer langen Anfahrt habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich hoffe, dass ich da einigermaßen frei bleiben kann im Kopf. Wird schon!

In Antwort auf: reyk26
Das hier Hardo Wagner ?


Genau das : )

Zu den Komponenten:

Schaltung von Campagnolo Veloce (27 Gang)
Cantilever Onyx Tektro Bremsen
Weinmann Hohlkammerfelgen ZAC 2000
Suntour Sattelstütze
Brooks Sattel
AXA Dynamo

Da gibt es vieles, das besser ist, ich weiß. Mittlerweile haben sich meine Vorstellungen aber auch etwas geändert. An Touren werde ich höchstens mal 4 Wochen machen. Ansonsten den täglichen Weg von zur Arbeit 10km am Tag und alle Besorgungen und Einkäufe. Das Rad ist mein Auto.
von: Tenderpaw

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 16.08.11 19:46

Hallo Elli,
die Veloce ist nicht unbedingt die haltbarste Gruppe von Campa.
Dies betrifft zumindest die Naben, die Schaltung und die Schaltbremsgriffe.

Das Vorderrad ist wegen des fehlenden Nabendynamos auch gelegentlich auszutauschen.

Was bleibt? Die Frage, ob dir der Rahmen samt Gabel, Kurbel, Steuersatz, Lenker, Gepäckträger, Ständer, Bremsen, Rücklicht, Reifen und Pedalen 1.000 € wert ist.

Eine Entscheidung die dir kaum abzunehmen ist.
Du solltest halt bei deiner Fahrleistung in ein bis zwei Jahren einige Ersatzteile einplanen.

Viel Erfolg beim Entscheidungsprozess
von: sonicbiker

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 16.08.11 20:56

Moin Maria,
auch ich würde noch das Nabendynamo-Argument ziehen, um den Preis um sagen wir mal 100 Euro zu drücken. Dann hättest Du zwar immer noch nicht wirklich billig gekauft, aber wenn das Rad gut gepflegt ist und wirklich nur die 1200km auf dem Sattel hat, zumindest preiswert.
Gute Fahrt und viel Erfolg bei den Verhandlungen zwinker
von: Elli P.

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 17.08.11 14:44

In Antwort auf: Tenderpaw
Hallo Elli,
die Veloce ist nicht unbedingt die haltbarste Gruppe von Campa.
Dies betrifft zumindest die Naben, die Schaltung und die Schaltbremsgriffe.

Das Vorderrad ist wegen des fehlenden Nabendynamos auch gelegentlich auszutauschen.

Was bleibt? Die Frage, ob dir der Rahmen samt Gabel, Kurbel, Steuersatz, Lenker, Gepäckträger, Ständer, Bremsen, Rücklicht, Reifen und Pedalen 1.000 € wert ist.

Eine Entscheidung die dir kaum abzunehmen ist.
Du solltest halt bei deiner Fahrleistung in ein bis zwei Jahren einige Ersatzteile einplanen.

Viel Erfolg beim Entscheidungsprozess


Welches Fabrikat die Naben sind, weiß ich (noch) nicht. Bremsschalthebel sind aber von Veloce. Was bedeutet mit Deinen Worten "nicht die haltbarsten"? Brechen sie oder verschleißen sie schneller als andere?

Kann man eigentlich, wenn es mal so weit sein sollte, einfach auf Shimano umrüsten, oder betrifft so ein Systemwechsel immer gleich mehrere Komponenten?

In Antwort auf: sonicbiker
Moin Maria,
auch ich würde noch das Nabendynamo-Argument ziehen, um den Preis um sagen wir mal 100 Euro zu drücken. Dann hättest Du zwar immer noch nicht wirklich billig gekauft, aber wenn das Rad gut gepflegt ist und wirklich nur die 1200km auf dem Sattel hat, zumindest preiswert.
Gute Fahrt und viel Erfolg bei den Verhandlungen zwinker


Verhandeln hatte ich eh noch vor. Da ist der Nabendynamo schon ein gutes Argument. Viel wird nicht gehen - ich hatte schon mal vorgefühlt. Aber er will das Rad ja auch loswerden.

Ich werde berichten!
von: Toxxi

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 17.08.11 17:37

In Antwort auf: Tenderpaw
die Veloce ist nicht unbedingt die haltbarste Gruppe von Campa.
Dies betrifft zumindest die Naben, die Schaltung und die Schaltbremsgriffe.


Das würde ich mal rundweg abstreiten. Zumindest, was die Schaltung und die Schaltbremsgriffe angeht. Zweifellos sind Chorus und Record leichter, aber auch haltbarer? Aber der Veloce aufwärts wird es nur noch leichter.

Gibt/gab es überhaupt Naben von Veloce? Gerade alte Campagnolo-Naben mit Konuslager sind fast nicht totzubekommen.

In Antwort auf: Elli P.
Kann man eigentlich, wenn es mal so weit sein sollte, einfach auf Shimano umrüsten, oder betrifft so ein Systemwechsel immer gleich mehrere Komponenten?


Ein Umbau betrifft:

Bremsschalthebel (Ergopower bei Campagnolo, STI bei Shimano)
Schaltwerk
Ritzelpaket
Freilaufkörper auf der Nabe (wenn er nicht zu tauschen geht, dann die komplette Hinterradnabe (Campagnolo-Kassetten passen nicht auf Shimano-Freiläufe und umgekehrt))

Campagnolo-Schaltwerke haben einen anderen Seileinzugsweg als Shimano. Die Ritzel haben eine anderen Breite (unwichtig) und andere Abstände (sehr wichtig). Seileinzugsweg der Schalthebel, Übersetzung des Schaltwerkes und Abstände der Ritzel müssen genau aufeinander abgestimmt sein.

Kurbel und Umwerfer könnte man vermutlich behalten.

Shimano-Ersatzteile sind nicht per se billiger. Wenn man die gleiche Rennrad-Qualität wie bei Campagnolo will, dann löhnt man genauso. Aber bei Shimano kann man zum einen MTB-Teile verbauen (MTB-Teile sind an sich billiger) und obendrein gibt es von Shimano extreme Billigteile, die zwar nicht sehr haltbar sind, aber im Notfall eine Weile lang brav ihren Dienst tun.

Ich selbst fahre übrigens auch Campagnolo. schmunzel

Das ist ein Glaubenskrieg, der nicht entschieden werden kann. Überleg Dir einfach, was besser ist: edler Carpaccio mit Parmigiano Reggiano und Chianti Riserva, oder in Gras eingerollter roher Fisch mit lauwarmem Reiswein. grins

Gruß

Thoralf
von: nachtregen

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 17.08.11 19:02

In Antwort auf: Toxxi

Gibt/gab es überhaupt Naben von Veloce?


Ja. Habe eine.

In Antwort auf: Toxxi

In Antwort auf: Elli P.
Kann man eigentlich, wenn es mal so weit sein sollte, einfach auf Shimano umrüsten, oder betrifft so ein Systemwechsel immer gleich mehrere Komponenten?


Ein Umbau betrifft:


Mischen geht auch: http://jtekengineering.com/shiftmate.htm
von: TW.

Re: Kaufberatung gebrauchtes Guylaine (Campagnolo) - 18.08.11 18:50

Hallo Elli,
die Veloce Componenten sind wirklich unterschätzt.
Ich habe selbst aus der Campa 8-Fach Zeit noch Veloce Schaltbremsgriffe. Sie waren mal der Geheimtipp da sie leichter waren als Chorus und Record durch die Verwendung von Technopolymer statt Alu.
Carbon kam erst etwas später ins Spiel. Funktionieren tuen Sie bis heute noch Spielfrei. 10 Jahre sind also kein Problem.
Campa hat im wesentlichen eine Politik das die Topkomponenten mit den Jahren nach unten durchgereicht werden und hauptsächlich bei der Oberflächenbearbeitung gespart wird.
Das hilft dir jetzt wenn du das Wagner als Alltagrad nutzen willst.
Wenn der BLINGBLING Faktor fehlt ist es nicht so atraktiv für einen Dieb.
Oft ist Veloce auch deshalb interessant weil Sie die extra langen Schaltwerke und die dreifach Umwerfer bietet die es bei den hochwertigen Renn-Campagruppen nicht immer gibt.
Umrüsten wirst du bei einer so geringen Laufleistung, ich meine in dem Thread hier was von 1200 km kaum müssen, am warscheinlichsten die Kette und danach irgendwann einzelne Ritzel hinten.
Kostet nicht viel.

Die Halogen Lichtanlage ist natürlich veraltet aber für die Stadt als Positionslicht außreichend. Ich hätte damit zumindest kein Problem, und hatte auch keins als es noch nix besseres gab.
Obwohl ich natürlich seit letztem Winter meinen 60Lux Cyo echt liebe.
Umrüsten kannst du natürlich gerne. Mit etwas Glück bekommst du im Laden für ca. 150€ ein komplettes Vorderrad mit neuem Scheinwerfer und Rücklicht.
Ansonsten sehe ich oben auf dem Bild eine gefederte Sateelstütze Kombipedale Schutzbleche etc.
Beim Gepäckträger bin ich mir nicht sicher ob das ein guter ist, es sieht so aus als ob die Befestigung zu den Sattelstreben flache Blechstreifen sind. Wenn ja ist das natürlich wieder ein gutes Argument um den Preis zu drücken. Und halten wirds warscheinlich trotzdem noch Jahrelang. Wenn du ihn nicht total überladen tust.
Ein guter Trick beim Gebrauchtkauf ist, wenn du dich überzeugt hast das der Rahmen unfallfrei ist,Steuersatz OK, TRetlager einwandfrei (Kette richtung Rahmen abnehmen und dann schauen ob Spielfrei und leichtgängig) zu schauen,
ob die Kette zwitchert oder Bremsen quitschen oder das Licht gerade nicht funktioniert. Wenn so ein Axa ne Zeit lang nicht gelaufen ist braucht der gerne schon mal ein paar Meter bis sich was tut. Oder schauen ob die Schaltung vielleicht nicht mehr so präzise schaltet. (Nur so eben oder etwas langsam den Schalthebel betätigen, dann rattert es mal ganz schön jammerlich) und mann kann mann den Preis gut und gerne mal um 200€ drücken. träller

Und schau dir den Verkäufer an, wer dir nicht in die Augen schaut oder es eilig hat, egal welches Märchen, der weiss was was du nicht sehen sollst, und dann hab ich immer grundsätzlich die Finger von dem Deal gelassen, egal wie verlockend.

Ansonsten wünsch ich dir viel Glück beim Kauf
Thomas



von: Elli P.

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 19.08.11 11:45

In Antwort auf: Toxxi


Ein Umbau betrifft:

Bremsschalthebel (Ergopower bei Campagnolo, STI bei Shimano)
Schaltwerk
Ritzelpaket
Freilaufkörper auf der Nabe (wenn er nicht zu tauschen geht, dann die komplette Hinterradnabe (Campagnolo-Kassetten passen nicht auf Shimano-Freiläufe und umgekehrt))

Campagnolo-Schaltwerke haben einen anderen Seileinzugsweg als Shimano. Die Ritzel haben eine anderen Breite (unwichtig) und andere Abstände (sehr wichtig). Seileinzugsweg der Schalthebel, Übersetzung des Schaltwerkes und Abstände der Ritzel müssen genau aufeinander abgestimmt sein.

Kurbel und Umwerfer könnte man vermutlich behalten.

Shimano-Ersatzteile sind nicht per se billiger. Wenn man die gleiche Rennrad-Qualität wie bei Campagnolo will, dann löhnt man genauso. Aber bei Shimano kann man zum einen MTB-Teile verbauen (MTB-Teile sind an sich billiger) und obendrein gibt es von Shimano extreme Billigteile, die zwar nicht sehr haltbar sind, aber im Notfall eine Weile lang brav ihren Dienst tun.

Gruß

Thoralf


So ein Wechsel ist ja doch ganz schön umfassend. Wow.
Mit Campagnolo habe ich eben gar keine Erfahrungen, aber die werde ich dann ja ggf. machen.

Dass Shimano Ersatzteile billiger wären, habe ich auch gar nicht angenommen. Im Gegenteil: wenn ich etwas nachrüsten oder ein Ersatzteil einbauen möchte, soll es ja auch halten. Dass ich durch einen Notfall spontan ein Billigteil einbaue, wird wohl nicht der Fall werden.
Mir geht es auch generell nicht ums Geld. Da muss ich nicht sparen, weil ich für viele andere Dinge keines ausgebe.

Und wenn die Campagnolo vernünftige Dienste leistet, besteht auch kein Grund zum Wechsel.

@TW.

Danke auch an Dich noch mal für Deine Einschätzung - bezüglich Campagnolo bin ich jetzt wieder beruhigt : )

Die Lichtanlage würde ich nach dem Sommer (also jetzt?) auf denen Fall nachrüsten wollen, weil ich zumindest im Winter immer im Dunkeln zur Arbeit fahre und vom Nabendynamo generell sehr überzeugt bin.

Der Gepäckträger ist ein Tubus (müsste der Logo sein), wie er allerdings befestigt wurde, weiß ich noch nicht. Das schaue ich mir morgen an.
Der Verkäufer macht so einen ganz netten Eindruck. Ich werde sogar vom Bahnhof abgeholt, weil er am Stadtrand wohnt. Bin sehr gespannt! 6:15 ist Abfahrt!
von: Anonym

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 19.08.11 17:53

In Antwort auf: Elli P.

Und wenn die Campagnolo vernünftige Dienste leistet, besteht auch kein Grund zum Wechsel.

Einen kleinen Nachteil hat Campagnolo als HR-Nabe: Du bist auf das Ritzelangebot von Campa und Miche angewiesen. Die gehen soweit ich weiss nur bis 29 Zaehne, und die Kassetten haben teilweise recht unsinnige Kombinationen. Shimano-Norm gibts von denen und SRAM bis 36 Zaehne in allen Varianten und Preislagen, die billigen halten eigentlich gleich gut, sind nur etwas schwerer. Ich sag das auch weil ich an einem Radl mit alter Campa 8-fach Norm noch immer das alte 32er Ritzel von vor 10 Jahren benutze und nur die anderen Ritzel mit einer Miche-Kassette austausche, ich hoffe das grosse haelt noch etwas durch denn kriegen tut man's nimmer... Shimano waere da flexibler.
von: sonicbiker

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 20.08.11 21:00

Und??? Isses was geworden?
von: Elli P.

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 21.08.11 13:49

Ich hab's gekauft, das Hardo Wagner : )


2 Hardo Wagner by paperboatcaptain, on Flickr

Obiges Foto ist von heute. War 60km draußen, um vor allem den Sattel einzustellen und es kennen zu lernen. Oder ihn?

Die Besichtigung und Probefahrt gestern lief sehr gut. Am Braunschweiger Bahnhof wurde ich vom Verkäufer mit dem Auto abgeholt und in seinem Garten erst mal mit Kaffee versorgt. Dort konnte ich mir das Rad schon mal in Ruhe anschauen. Danach ging es allein eine kurze Runde um den Block, um Sattelhöhe und Neigung einzustellen. Im Anschluss sind wir gemeinsam zu einer nahegelegenen unbefahrenen Landstraße geradelt, wo ich das Rad ausgiebig testen und ausprobieren konnte. War alles sehr angenehm und unkompliziert und ich hatte auch nicht das Gefühl, als würde mir jemand über die Schulter schauen beim Austesten. So etwas kann ja doch sehr unangenehm sein.
Das Rad passte mir von der Geometrie her sehr gut, soweit ich das beurteilen kann und war in einem wirklich sauberen Zustand.
Wieder beim Verkäufer zu Hause haben wir kurz geplaudert und da ich nicht um den heißen Brei herum reden wollte, schlug ich ihm vor, das Rad für 150 Euro weniger als seinen angesetzten Verkaufspreis sofort mitzunehmen und er war ohne Murren einverstanden. 900 Euro habe ich also bezahlt. Da ich keine Geldnot habe, ist das für mich völlig in Ordnung, auch wenn das Rad in diesem Aufbau vielleicht nur 800 Wert ist.
Jedenfalls freue ich mich sehr und das erste, was ich gemacht habe, als ich wieder zu Hause in Plön war, war, alle gespeicherten Suchanfragen bei ebay zu löschen. Bin ich froh, mich nicht mehr täglich stundenlang auf den verschiedensten online-Marktplätzen herumtreiben zu müssen! : )

An dieser Stelle vielen Dank an Euch alle für die Beratung und Tipps - haben mir alle sehr geholfen.
Ein paar Änderungen werde ich noch vornehmen müssen. U.a. ist mir die Sattelüberhöhung doch etwas zu doll. Da muss ich jetzt nachforschen, wie man Spacer unterbringt etc. Und ich muss mich natürlich erst mal wieder an die geänderte Sitzposition auf einem Rad mit Rennlenker gewöhnen. Aber hach, habe ich das vermisst! Wie schnell man sein kann, toll!
War natürlich auch ein sehr guter Tag heute für die erste Ausfahrt. Anbei noch ein Foto vom Rad (mehr gibts nachher unter Unsere Räder) und dem schönen Pausenplatz zwischendurch.


1 Hardo Wagner by paperboatcaptain, on Flickr


8:11 by paperboatcaptain, on Flickr

Viele liebe Grüße und Dank!
Maria

P.S. Als nächstes werde ich mich darum kümmern, noch ein paar Teile gebraucht zu organisieren, ihn findet mich also vllt öfter mal im Marktplatz in nächster Zeit.
von: wattkopfradler

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 21.08.11 13:56

Hallo Maria,
ich halte €900 für das Rad nichtmal für zuviel, zumal der Zustand, den Bildern nach zu urteilen, doch eher überdurchschnittlich gut ist.
Viel Spaß damit und
viele Grüße
Armin
von: TW.

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 21.08.11 19:36

Hi Eli,
das Rad sieht sehr schön aus. Auch die Farbe ist sehr angenehm. Und es hat sogar schon die Crosser Zusatzbremshebel montiert. listig

Wenn du den Lenker höher haben willst wirst du mit Spacern leider kein Glück haben. Mann kann nicht einfach zusätzliche montieren. Der Vorbau klemmt direkt auf dem Gabelschaft. Wenn man einmal seine höhe bestimmt hat wird alles oben herausragende Rohr abgeschnitten.
Wie früher den Vorbau rauszeihen geht nicht.
Was du problemlos für kleines Geld machen kannst, ist den Vorbau gegen einen steileren und gegebenenfalls kürzeren zu tauschen. Einen passenden schwarzen wirst du mit Sicherheit in der Grabbelkiste bei einem Fahrradhändler der viel mit Trekking Rädern macht finden.
Einfach daneben halten um zu sehen obs passen könnte. Der Austausch gebt mit Imbus Schlüsseln in 5 min.
Oder wenn du etwas experimentieren möchtest schau ob du so einen verstellbaren Vorbau kriegst.
Die von Ritchey sehen auch noch recht elegant aus und kosten nicht die Welt. Versuch mal das 80 mm Exemplar.

Viel Spass noch mit dem Rad
Thomas
von: sonicbiker

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 21.08.11 19:36

In Antwort auf: Elli P.
Ich hab's gekauft, das Hardo Wagner : )
Ein paar Änderungen werde ich noch vornehmen müssen. U.a. ist mir die Sattelüberhöhung doch etwas zu doll. Da muss ich jetzt nachforschen, wie man Spacer unterbringt etc.

Glückwunsch, ein sehr schönes Rad!
Nachdem du den Gabelschaft nicht so einfach verlängern kannst, lässt sich der Lenker nicht direkt mit Spacern höherlegen. Abgesehen von einem steilen Vorbau, gäb es da unter anderem diese Variante , diese Möglichkeit (wobei es hier nicht um die Winkelverstellbarkeit geht, sonden um die höher bauende Bauform), oder bestimmt noch das eine oder andere System, das mir gerade nicht einfällt. Bei einem so schönen Rad ist die Stilpolizei sicher nicht ganz leicht zufrieden zu stellen zwinker
von: mstuedel

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 21.08.11 21:25

Glückwunsch zum Kauf und zur guten Bietertaktik!
Ich finde, da hast du etwas für wenig Geld gekriegt, was Potential hat, dir lange Freude zu bereiten.
Ich bin gespannt auf die Fortsetzung in "Unsere Räder".

Gruss
Markus
von: Elli P.

Re: Kaufberatung - jetzt Centurion? - 14.10.11 14:22

Ein durch Internetabstinenz verursachtes sehr sehr verspätetes Dankeschön für die Tipps bzgl. des verstellbaren Vorbaus! Geht auch an sonicbiker!
Die Sache mit dem Gabelschaft leuchtet mir ein. Werde die Sache jetzt angehen und habe schon im Marktplatz gepostet, wenngleich die Saison ja fast vorbei ist. Aber so bin ich dann fürs Frühjahr gerüstet.

Viele Grüße!
Maria.