20.000 Kilometer mit der Suntour-SP-8

von: elwoodianer

20.000 Kilometer mit der Suntour-SP-8 - 27.08.10 15:18

Ich habe vor 2 Jahren eine Suntour-SP-8-Parallelogrammsattelstütze montiert.
Ich fasse hier meine Erfahrungswerte mit dem Teil zusammen.

Die Federwirkung ist in Ordnung und die Federkraft mit einer Inbusschraube einstellbar. Ich habe gleich zu Anfang die Federung recht hart eingestellt, damit sich das Rad nicht fährt wie eine "Ami-Schaukel" - habe auch noch eine Federgabel.

Leider lassen sich manche Sättel nicht montieren - zwischen den Streben der meisten Sättel ist gerade eben noch genug Platz für den Parallelogramm-Mechanismus. Manche Sättel passen auch gar nicht drauf, und die, die ich ausprobiert habe, können nicht vor- oder zurückverschoben werden - kein Platz um den Mechanismus herum.

Ich hatte mich für die Stahlvariante der Sattelstütze entschieden - sie ist 20 Euro billiger und anscheinend kaum schwerer als die Aluvariante: die Gewichtsangaben, die ich im Netz gefunden habe, unterscheiden sich um lächerliche 60 Gramm. Allerdings ist das Teil mit 720 Gramm recht schwer.

Beschafft hatte ich die Sattelstütze, weil so mancher Weg, den schon fuhr, recht schlaglöchrig war - nicht so witzig, wenn das Rad beladen und die Reifen hart aufgepumpt sind. Die früher verwendeten Marathon-Plus-Reifen, die erst bei hohem Druck ihren hohen Rollwiderstand verlieren, taten ein Übriges für die Entscheidung für die Suntour-Sattelstütze. (Jetzt fahre ich den Hurricane - ein ganz neues Fahrgefühl!)

Im Laufe der Zeit sind allerdings die Verbindungsbolzen der Gelenke ausgeschlagen, so dass die Sattelstütze jetzt eine Menge Spiel hat: die Sattelnase lässt sich ohne weiteres ca. 5mm nach rechts oder links bewegen. Dieser Zustand war nach 10.000 Kilometern schon sichtbar und nahm noch zu. Die Gelenkbolzen sind durch Kunststoffplatten abgedeckt, deren wesentlicher Effekt zu sein scheint, die Wartung zu erschweren - die Gelenkbolzen müssen regelmäßig geölt werden. Vermutlich noch besser wäre es, sie zu fetten, aber dazu müsste man sie herausnehmen - und anschließend mit Hilfe eines Schraubstocks die Feder wieder hineindrücken, damit man die Bolzen wieder einsetzen kann.

An diesem Punkt wäre ich jetzt - nach 23.000 Kilometern - angekommen: einer der Bolzen brach während der Fahrt. Der rote Kasten zeigt, was zuvor durch den Bolzen verbunden war. Man kann eventuell auch drauf erkennen, dass die Augen der Gelenke deutlich verschlissen sind - vielleicht kann man da durch häufigeres Schmieren oder Verwendung von Fett statt Öl die Lebensdauer verlängern.
Die blauen Kästen zeigen die anderen Gelenkbolzen und die gelben die beiden Rollen - die obere Rolle ist total hin.


Eine Kunststoffrolle, die an der Feder entlanggleiten soll, hat es im Laufe der Zeit geplättet:



Resümee: die Feder ist noch in Ordnung, die Gelenke sind aber durch.
Insgesamt bin ich mit dem Teil zufrieden, wenn ich auch meine, dass die Gelenke gerne robuster konstruiert sein dürfen.
Ich werde mir also eine neue Suntour-Sattelstütze besorgen, und auch die wieder in der billigeren Stahl-Ausführung.

Noch eine Ergänzung: nicht so begeistert bin ich vom Selle-Royal-Wave-Sattel . Eigentlich sitze ich darauf gut, er kostet nicht viel und er ist schön leicht, aber andererseits neigt er zur Geräuschbelästigung. Im Neuzustand knackte er bei jeder Bewegung, was ich durch Fetten abstellen konnte. Inzwischen habe ich die Buchsen der Streben gefettet und die Reibstellen zwischen Sattel und Streben durch einem Putzlappen von einander getrennt (Bild), aber das hilft nicht mehr ... es quietscht bis zum Abwinken. Ich werde mich nach einem anderen Sattel umsehen.

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der elwoodianer