Wechsel von Randonneur auf Liegevelo?

von: Biotom

Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 08:57

Ciao a tutti
Mein erstes eigenes Thema hier schmunzel
Ich fahre momentan mit einem Randonneur rum (Andale von MTB Cycletech mit Rennlenker). Die Einsatzgebiete sind wie folgt:

- 2-3x Woche 15 km über Land zur Arbeit, inkl. 200 Hm je Strecke,oft auch nachts.

- In den Ferien: Mehrtagestouren mit den Kindern (1.5j und 5j), d.h. mit angehängtem Kinderanhänger oder Follow-Me sowie mit 5 Taschen am Rad (2x Lowrider, 2x Gepäckträgerseite, 1x auf Gepäckträger), Systemgewicht >150 kg. Da wir die Berge gerne haben, gibt es durchaus Etappen mit >400 Hm am Tag.

Der Nachteil vom Randonneur finde ich, dass man die Landschaft nicht so geniessen kann wie auf dem Liegevelo, daher bin im mit am Überlegen umzusteigen.

Dazu hätte ich folgende Fragen:

- Kann man auf die Dauer die Landschaft wirklich mehr geniessen mit dem Liegevelo?

- Kinderanhänger und Liegerad sollte ja kein Problem sein, aber wie sieht es mit dem Follow-Me aus?

- Ist es realistisch, mit dem Liegerad bei diesen hohen Gewichten in die Berge zu gehen? Auch bei Steigungen über 10%?

- Wenn man die Kinder dann nicht mehr anhängen kann, wird man sie wohl zwischendurch stossen müssen. Geht das vom Liegerad aus?

- Da es auch nach Frankreich und so gehen soll: Ist der Selbstverlad im Zug problemlos möglich?

- Und zum Schluss: Könnt ihr ein Liegerad besonders empfehlen?

Danke im Voraus für eure Ideen etc!
Tom

von: superaxel

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 09:25

Hallo Tom,

das Liegerad hat bestimmt einige Vorzüge, man lümmelt sich lässig durch die Landschaft. In meinen Augen ist das Liegerad aber in der Ebene oder leicht hügeliger Landschaft zuhause. An echten Steigungen bist Du eher langsam, da du nun ALLE Kraft aus der Muskulatur holen musst, und keine Chance hast Dein Körpergewicht wie im Wiegetritt einzusetzen.

Anhänger am Liegerad geht (zweispurig immer, einspurige Anhänger nur an einspurigen Fahrzeugen!) Ein FollowMe wird Dich aber wohl definitiv aushebeln. Du musst hier ja auch das Gewicht des Kindes austarieren können, wenn dieses eindöst oder einfach mal randaliert. Auf der Liege hältst Du das Gleichgewicht kaum noch über Dein Popometer, sondern überwiegend durch Pendelbewegung des Lenkers. Da fehlt die Power und Hebelwirkung des aufrechten Körpers, ein FollowMe auch aufrecht zu halten.

Ebenso das Problem mit dem Schieben eines Kindes: das wird von den allermeisten Liegerädern nicht klappen. Ich selber kenne nur ein Liegerad, das freihändig gefahren werden kann. Das sind die Flevobikes mit Knickgelenk statt gelenkter Gabel. Eine Sache für echte Freaks.

Das Zusammenfahren mit anderen Radler auf Aufrechträdern finde ich in der Liege eher unangenehm. Man kommuniziert nicht mehr so einfach und auch der kurze Sprint um den Partner zu wechseln oder eben ein Kind einzufangen ist nicht einfach drin.

Liegeräder müssen nicht zwangsweise deutlich schwerer sein als Uprights.

Zum Reisen per Zug etc. gibt es ein paar faltbare Liegeräder, die sich gut verladen lassen. Ich selber fahre einen HP Velotechnik Grasshopper, der sich knicken lässt. Problem könnte sein, dass ein Liegerad oft nicht als Fahrrad sondern wie ein Tandem als Spezialrad gesehen wird und der Transport unter Umständen verweigert wird. Der Platzbedarf ist schon meist deutlich höher und das Liegerad ist nicht in Standard Fahrradsystem verstaubar. Sicherheitshalber vor jeder Reise genau beim Verkehrsträger informieren oder eben was faltbares kaufen.

Fahre mal verschiedene Räder zu Probe, Dir mit diesen dürren Informationen einen fundiertern Tip zu geben ist unmöglich, dazu ist die Vielfalt viel zu groß .

Axel
von: gooselk

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 09:47

Moin,

In Antwort auf: Biotom

- Kann man auf die Dauer die Landschaft wirklich mehr geniessen mit dem Liegevelo?


meine bescheidene Erfahrung: Ja. Die Kopfhaltung ist angenehm und der Blick in die Landschaft ist ungetrübt.

In Antwort auf: Biotom

- Kinderanhänger und Liegerad sollte ja kein Problem sein, aber wie sieht es mit dem Follow-Me aus?


Da solltest du dich mal bei den Herstellern direkt informieren. Ich könnte mir vorstellen, dass es da aufgrund der auftretenden Torsionskräfte Einschränkungen gibt.

In Antwort auf: Biotom

- Ist es realistisch, mit dem Liegerad bei diesen hohen Gewichten in die Berge zu gehen? Auch bei Steigungen über 10%?


Warum nicht? Wahrscheinlich wirst du langsamer sein und in der ersten Zeit wird es etwas wackelig. Wenn man aber für die Berge möglichst kleine Entfaltungen wählt, kommt man auch mit der beladenen Liege den Berg hoch.

In Antwort auf: Biotom

- Wenn man die Kinder dann nicht mehr anhängen kann, wird man sie wohl zwischendurch stossen müssen. Geht das vom Liegerad aus?


Meinst du, die Kids während der Fahrt zu unterstützen? Das sollte gehen, aber selbst gemacht habe ich es noch nicht.

In Antwort auf: Biotom

- Da es auch nach Frankreich und so gehen soll: Ist der Selbstverlad im Zug problemlos möglich?


Du solltest dir im Klaren darüber sein, dass ein Liegerad im Allgemeinen etwas länger ist, als ein Aufrechtrad und dass es mit einem Untenlenker in Zugtüren manchmal eng wird. Ich habe aber mit meinem Rad noch jeden Zug besteigen können.

In Antwort auf: Biotom

- Und zum Schluss: Könnt ihr ein Liegerad besonders empfehlen?


Ich kann da eigentlich nur eine Empfehlung guten Gewissens aussprechen, und zwar deshalb, weil es das Rad ist, mit dem ich Erfahrung gesammelt habe. Ich fahre eine HP Velotechnik Street Machine Gte. Meiner Meinung nach ein tolles Reiserad. Sie ist bequem und kann eine Menge zuladen. Durch ihren relativ hohen Sitz hast du genug Übersicht und das Fahrverhalten ändert sich kaum, wenn man sie belädt. Die Federung sorgt für ein sänften-gleiches Fahrgefühl schmunzel Ich bin wunschlos glücklich mit meiner Wahl.

Aber Achtung: Das ist bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss. Es gibt noch einige andere Modelle und Hersteller, die sich bestimmt ebenso eignen. Auf Anhieb fiele mir da noch der Grasshopper oder die Räder von Flux ein.

Gruß ... Lars
von: Uli

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 09:47

Zitat:
- Kann man auf die Dauer die Landschaft wirklich mehr geniessen mit dem Liegevelo?

Von mir gibt es dazu ein eindeutiges Ja!

Zitat:
- Kinderanhänger und Liegerad sollte ja kein Problem sein, aber wie sieht es mit dem Follow-Me aus?

Keine Chance, siehe Axel.

Zitat:
- Ist es realistisch, mit dem Liegerad bei diesen hohen Gewichten in die Berge zu gehen? Auch bei Steigungen über 10%?

Natürlich, das ist es. Es geht, man ist aber langsamer, so die Erfahrung. 400 hm bei einer Tour ist für mich allerdings noch nicht "Berge".

Zitat:
- Wenn man die Kinder dann nicht mehr anhängen kann, wird man sie wohl zwischendurch stossen müssen. Geht das vom Liegerad aus?

Wenn, dann kann ich mir das nur bei einem Liegerad mit einem sehr schmalen Oberlenker vorstellen. Solche Tiller genannten Lenker sind aber absolut nicht jedermanns Sache. Untenlenker (mein Favorit) und sog. UDK-Lenker sind so breit, dass du ohne Kollision mit dem Arm nicht an ein daneben fahrendes Rad ran kommen wirst, geschweige denn an den Rücken eines darauf sitzenden Kindes.

Zitat:
Da es auch nach Frankreich und so gehen soll: Ist der Selbstverlad im Zug problemlos möglich?

Kein Problem, auch mit nicht faltbaren Liegen. Ich muss Axel widersprechen: Liegen gelten bei der Bahn schon seit Jahren nicht mehr als Sonderausführung, sondern als ganz normales Fahrrad.

Zitat:
- Und zum Schluss: Könnt ihr ein Liegerad besonders empfehlen?

Zum Reisen eindeutig ein Flux S-6xx/8xx.

Du kennst das Liegeradform: http://www.velomobilforum.de ?

Der wichtigste Tipp zum Schluß. Bevor du jetzt ewig lange in theoretischen Überlegungen versinkst: Probefahrten sind sehr wichtig, weil die subjektiven Unterschiede beim Liegeradfahren erfahrungsgemäß sehr groß sind. Such dir einen Händler, nimm dir Zeit, mache Probefahrten mit verschiedenen Rädern und leih dir mal eine Liege über ein Wochenende aus (macht idR. jeder Händler gegen eine geringe Gebühr).

Gruß
Uli
von: schneller66

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 12:13

Hi,

ich hab mir ein Reiserad aus einem extrem stabilen Stahlrahm Mtb gebaut. 30 Jahre alt aber unzerstörbar.

Und ich benutze doch nur meine Streetmaschine (Liegerad)... obwohl die bestimmt kein Racer ist.

Also uneingeschränkt ja zum Liegerad.

Allerdings wenn Du viele Berge fahren willst muss das Liegerad leicht sein um genauso schnell wie mit dem Upright hoch zu kommen. Das ist der Hauptgrund für den schlechten Ruf der Liegeräder am Berg.

Mit einem 9kg Troytec (leider sehr teurer) kommst genauso den Berg hoch wie mit einem 9kg Renner Upright.

Schöne Grüße Jürgen
von: Chris-Nbg

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 12:37

In Antwort auf: schneller66
Mit einem 9kg Troytec (leider sehr teurer) kommst genauso den Berg hoch wie mit einem 9kg Renner Upright.

Das kann man so pauschal nicht sagen. Je nach Training und Sitzhaltung kann man bis zu einer gewissen Steigung mit einem Rennlieger noch gut mithalten, aber es gibt immer irgendwann einen Punkt, ab dem man mit einem Rennrad deutlich schneller/leichter klettern kann. Aber für Details verweise ich ebenfalls auf das Liegerad-Forum .

Christian
von: Machinist

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 14:39

In Antwort auf: Biotom
- Kann man auf die Dauer die Landschaft wirklich mehr geniessen mit dem Liegevelo?


Theoretisch ja. Und der (einzige) echte Vorteil eines (unverschalten) Liegerades ist meiner Meinung nach, dass es bequemer ist.

In Antwort auf: Biotom
- Ist es realistisch, mit dem Liegerad bei diesen hohen Gewichten in die Berge zu gehen? Auch bei Steigungen über 10%?


Wenn die Muskulatur ans Liegerad gewöhnt ist geht es, vorausgesetzt man hat genug kleine Gänge.
Nach meiner Erfahrung bleibt das Liegerad bergauf aber immer langsamer und/oder anstrengender. Für mich persönlich ist das auch schon das k.o.-Kriterium, denn ich fahre am Liebsten in den Bergen.

In Antwort auf: Biotom
- Wenn man die Kinder dann nicht mehr anhängen kann, wird man sie wohl zwischendurch stossen müssen. Geht das vom Liegerad aus?


Mit Obenlenker geht Schieben in der Regel ganz gut, bei Untenlenker kann es mühsam sein.

In Antwort auf: Biotom
- Da es auch nach Frankreich und so gehen soll: Ist der Selbstverlad im Zug problemlos möglich?


bei kurzen Liegern eher problemlos, etwas umständlicher im Vergleich zum konventionellen Rad bleibt es aber immer.
von: Andreas

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 19:58

Hallo,

In Antwort auf: superaxel
An echten Steigungen bist Du eher langsam

Da muss ich Dir widersprechen. Das hängt doch stark vom Liegerad ab. Ich durfte kürzlich eines probefahren. Da bin ich auf 90 km mit 1.600 Höhenmeter deutlich schneller als mit dem Rennrad. Wenn man eine einzelne 20%-Steigung isoliert betrachtet, bin ich natürlich mit dem Rennrad schneller. Nur habe ich keine Touren, die ausschließlich 20% bergauf gehen. Will sagen: Auf fast jedem normalen Terrain bin ich mit einem guten und steifen Liegerad schneller als mit dem Rennrad. Man kann sicherlich Touren finden, die mit dem Rennrad schneller sind. Solche muss man dann aber speziell suchen.

In Antwort auf: Biotom
- Kann man auf die Dauer die Landschaft wirklich mehr geniessen mit dem Liegevelo?

Absolut! Du solltest einen Sitz haben, bei dem man die Neigung im Nackenbereich einstellen kann. Was in gewissen Grenzen auch mit unterschiedlich dicken Polstern geht.

In Antwort auf: Biotom
- Ist es realistisch, mit dem Liegerad bei diesen hohen Gewichten in die Berge zu gehen? Auch bei Steigungen über 10%?

Ja. Wobei viele Liegeräder am Berg nicht wegen ihres Gewichtes langsam sind, sondern weil der Antrieb nicht so steif ist. Dieses Problem ließe sich mit Frontantrieb (Zox, Raptobike und andere lösen). Frontantrieb bedeutet aber maximal ca. 15% auf unbefestigten Wegen. Wird es steiler, rutscht das Vorderrad durch.

In Antwort auf: Biotom
- Wenn man die Kinder dann nicht mehr anhängen kann, wird man sie wohl zwischendurch stossen müssen. Geht das vom Liegerad aus?

Ja. Sogar sehr gut, da man auf Griffhöhe ist.

In Antwort auf: Biotom
- Da es auch nach Frankreich und so gehen soll: Ist der Selbstverlad im Zug problemlos möglich?

In mehr als 20 Jahren Liegeraderfahrung hatte ich damit nie ein Problem. Einmal war der Zug sehr voll, und die freundliche französische Bahn hatte sogar dafür eine Lösung: klick.

Grüße
Andreas
von: Andreas

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 20:04

Hallo Christian,

In Antwort auf: Chris-Nbg
In Antwort auf: schneller66
Mit einem 9kg Troytec (leider sehr teurer) kommst genauso den Berg hoch wie mit einem 9kg Renner Upright.

Das kann man so pauschal nicht sagen. Je nach Training und Sitzhaltung kann man bis zu einer gewissen Steigung mit einem Rennlieger noch gut mithalten, aber es gibt immer irgendwann einen Punkt, ab dem man mit einem Rennrad deutlich schneller/leichter klettern kann.

Ich widerspreche Dir. Hast Du mal ein Troytec probiert? Bei 15% bin ich damit schneller als mit dem Rennrad. Es ist aber auch anstrengender. Das liegt daran, dass ich mit dem Rennrad 4 km/h fahren kann, mit dem Troytec aber mindestens 6,5 km/h fahren muss. Aber schon geschrieben, es gibt fast keine Strecken, wo Du mit einem guten Rennlieger unterm Strich langsamer bist als mit dem Rennrad. Hier sicher - wenn Du nicht wieder runter fährst. .

Grüße
Andreas
von: Biotom

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 20:06

Danke euch allen für die Tipps und Infos! Kritisch scheint das Follow-Me zu sein; hier tönt es so, dass Follow-Me und Liegerad in den Steigungen wirklich heikel sein kann, geradeaus aber funzen sollte:

http://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/liegerad-follow-me-m%C3%B6glich-w%C3%BCnschenswert.27140/

Auch hier tönt die Kombination unproblematisch, aber es wird glaub nicht von Steigungen gesprochen:

http://reinout.vanrees.org/ligfiets/follow-me.html

Ich glaube ich montiere jetzt mal einen weniger sportlichen Vorbau am Randonneur (und spare so vorerst mal viel Geld:-)). Und wenn mich wieder ein Liegerad jucken sollte, leihe ich mir ein Wochenende lang eins aus und teste es ausgiebig, inkl. Follow-Me und viel Gepäck.

Gute Fahrt wünscht
Tom
von: Martina

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 20:13

In Antwort auf: Andreas R
Das liegt daran, dass ich mit dem Rennrad 4 km/h fahren kann, mit dem Troytec aber mindestens 6,5 km/h fahren muss.


Dann ist aber nicht das Liegerad schneller, sondern du strengst dich auf dem Liegerad mehr an. Das ist m.E. ein Unterschied.

Zum eigentlichen Thema: Liegerad muss man erstens grundsätzlich mögen und man muss sich zweitens viel Zeit zur Umgewöhnung geben. Dadurch bedingt muss man damit klarkommen, dass es sich eine erstaunlich lange Zeit deutlich anstrengender anfühlen wird als das Aufrechtrad. Außerdem denke ich nach wie vor, dass das Aufrechtrad universeller einsetzbar ist. Das sind aber alles 'Vernunftargumente', die m.E. überhaupt keine Rolle mehr spielen, wenn man gerne ein Liegerad fahren möchte. Ich fahre schließlich auch nicht das nach irgendwelchen objektiv festlegbaren Kriterien optimale Rad, sondern das, das mir selbst am besten gefällt.

Martina
von: panta-rhei

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 20:43

In Antwort auf: Andreas R
Hallo,

In Antwort auf: superaxel
An echten Steigungen bist Du eher langsam

Da muss ich Dir widersprechen. Das hängt doch stark vom Liegerad ab.


Ne, v.a. vom Fahrer.

Mit dem Lieger MUSST Du an Steigungen schneller fahren als mit einem Upright (Wieso das so ist, hat DER HPV/Liegerad-Pabst W. Stiffel bereits vor über 20J erklärt: »Warum wackelt’s so?« ProVelo, Heft 25, 6/1991 S. 33, in erster Linie auf Grund v. niedrigerem Schwerpunkt und tendenziell längerem Radstand).
Das machts (v.a. für "Nichtsportler" lach ) an Steigungen _anstrengender_. Achja, der VR - Antrieb ändert da nüscht dran (auch schon im Gebirge ausprobiert an einem ZOX)

Selber (mit 2 verschiedenen Liegern) ausprobiert (lebte in den Alpen schmunzel ).
Stärkere Steigungen sind auf einem Upright (mit ausreichend kurzen Übersetzungen) viel einfacher (=langsamer zwinker !!!) zu bewältigen.
von: Chris-Nbg

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 20:49

In Antwort auf: Andreas R
Ich widerspreche Dir. Hast Du mal ein Troytec probiert?

Nein, ich kann nur mit meinem Bacchetta dienen.

In Antwort auf: Andreas R
Bei 15% bin ich damit schneller als mit dem Rennrad. Es ist aber auch anstrengender. Das liegt daran, dass ich mit dem Rennrad 4 km/h fahren kann, mit dem Troytec aber mindestens 6,5 km/h fahren muss.

Das ist aber kein passender Vergleich, wie Martina schon angemerkt hat. Jetzt könnte ich noch provokant fragen, ob du auf dem Rennrad ähnlich gut trainiert bist wie auf dem Lieger. schmunzel

In Antwort auf: Andreas R
Aber schon geschrieben, es gibt fast keine Strecken, wo Du mit einem guten Rennlieger unterm Strich langsamer bist als mit dem Rennrad.

Der Themenersteller hat aber konkret nach der Tauglichkeit von Liegerädern bei Steigungen in den Bergen gefragt und nicht nach einem Vergleich des Gesamtschnitts. Außerdem geht es hier ja um eine Reise mit Gepäck und Kindern und nicht um ein Brevet mit Minimal-Ausrüstung. Und da sehe ich schon die Gefahr von enttäusten Erwartungen, wenn man sich mit einem neuen Lieger untrainiert mit Gepäck - gerade wenn's nur testweise sein sollte - in die Berge wagt. Aber sobald sich knackige Steigungen in Grenzen halten, hat ein schönes Liegerad auf Reisen deutlich mehr Vor- als Nachteile. schmunzel

Christian
von: Gori

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 22.03.14 22:48

Hallo Tom,
vorab: Ich antworte nur auf die Fragen, auf die ich aus Erfahrung antworten kann. Ich fahre seit 9 Jahren Liegerad, bin aber noch nie mit Kinderanhänger (und Kindern) oder Follow-Me gefahren.
Im Flachland und hügeligem Gelände ziehe ich für Touren (mit Gepäck) mein Liegerad jedem anderen Rad vor. "Mein" Liegerad, das ist die Streetmachine GTe, mit Untenlenker - ich habe etliche andere Modelle ausprobiert, z.T. noch in meinem Besitz: keines war für Touren unter Genussgesichtspunkten so geeignet wie dieses. Von keinem andern Rad aus kann man so frei in die Landschaft blicken: himmlisch!
Gut 3 Jahre lang bin ich fast nur noch Liegerad gefahren; auch in bergigem Gelände, und auch in der Stadt. Das ging. Inzwischen aber bin ich von diesem Dogmatismus abgekommen: bei größeren Steigungen sind "Uprights" den Liegerädern entschieden überlegen, und in der Stadt sind sie zumindest leichter aus dem Keller zu holen. Sie setzen dich auch nicht der dauernden Fragerei nach Deinem Rad aus. Die fand ich anfangs ganz nett (in Süditalien hab ich mit meiner Streetmachine einem neben mir parkenden Ferrarifahrer die Show gestohlen!); nach einiger Zeit aber eher nervig.
Schließlich: Ich hab meine Streetmachine, im In- und Ausland, manchmal nach Diskussion, in jedem Zug untergebracht, in dem Räder überhaupt zugelassen waren; sie auf eine Flugreise mitzunehmen, hab ich mich nie getraut. Hat jemand Erfahrungen damit? Würde mich interessieren!
Schöne Grüße,
Gori
von: Andreas

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 23.03.14 05:20

Hallo,

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Andreas R
Das liegt daran, dass ich mit dem Rennrad 4 km/h fahren kann, mit dem Troytec aber mindestens 6,5 km/h fahren muss.


Dann ist aber nicht das Liegerad schneller, sondern du strengst dich auf dem Liegerad mehr an.

Genau. Das hast Du gut erkannt. schmunzel

In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: Andreas R
Hallo,

In Antwort auf: superaxel
An echten Steigungen bist Du eher langsam

Da muss ich Dir widersprechen. Das hängt doch stark vom Liegerad ab.

Ne, v.a. vom Fahrer.

Mit dem Lieger MUSST Du an Steigungen schneller fahren als mit einem Upright

Wie schnell man im Vergleich zum aufrechten Rad ist, hängt von den Fahrrädern ab, nicht vom Fahrer. Und wie langsam man am Berg fahren kann, hängt stark vom jeweiligen Liegerad ab. Mit dem untengelenkten Flux kann ich sehr langsam fahren. Mit dem Troytec ging das nicht, weil da eine Kollision Beine-Lenker eher möglich ist. Deswegen gehen enge Kehren damit nicht, beim Flux schon. Dafür ist beim Troytec die Aerodynamik deutlich besser.

In Antwort auf: Chris-Nbg
In Antwort auf: Andreas R
Aber schon geschrieben, es gibt fast keine Strecken, wo Du mit einem guten Rennlieger unterm Strich langsamer bist als mit dem Rennrad.

Der Themenersteller hat aber konkret nach der Tauglichkeit von Liegerädern bei Steigungen in den Bergen gefragt und nicht nach einem Vergleich des Gesamtschnitts.

Da hast Du vollkommen recht. Wenn es einem nicht so auf die Geschwindigkeit bei Anstiegen ankommt, ist ein Liegerad als Tourenrad hervorragend geeignet. Unbedingt ein paar Tage probefahren.

Grüße
Andreas
von: gooselk

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 23.03.14 08:13

Moin,

meiner Meinung nach, ist die Diskusstion darüber, wann man wo und unter welchen Umständen schneller mit der Liege oder dem Up ist, müßig, weil doch jeder andere Anforderungen an sein Rad stellt. Meiner Erfahrung nach, münden solche Grundsatzdiskussionen in Argumentations-Schlachten a lá Windows vs. Linux oder Android vs. iOS.

Wichtig ist doch einzig und allein, ob und wenn ja, wie ein Liegerad die Anforderungen des TE erfüllt. Ich kann da auch nur wiederholen, was einige hier schon geschrieben haben. Probefahren! Und nicht nur ein Modell. Ein guter Händler wird dir Räder zeigen können, die deinem Anwendungsprofil am ehesten entsprechen. Denn auch unter den Liegerädern gibt es Unterschiede. Beim Probefahren auch mal 'nen Hügel hoch und ( das ist das schönste grins) auf der anderen Seite wieder runter. Halt alles mit abchecken, was auf einer Radreise so auf einen zukommt. Danach wirst du relativ gut abschätzen können, welche Vorteile dir ein Liegerad bietet, und welche Nachteile du dafür in Kauf zu nehmen bereit bist. Dabei im Hinterkopf behalten, dass es sich anfangs anstrengender anfühlt, mit einer Liege voran zu kommen. Die Adaption der Muskulatur dauert i.d.R. 1000km oder mehr.

Wenn die grundsätzliche Entscheidung für eine Liege gefallen ist, kannst du dich auf die Auswahl des Modells konzentrieren. Mit allen weiteren Fragen, die dabei auftauchen, wie z.B. Unten- oder Obenlenker, gefedert oder nicht, kurz oder lang, hoch oder tief etc.

Eines jedoch ist m.M.n. über jeden Zweifel erhaben: Liegerad fahren macht Spass grins

Gruß ... Lars
von: Andreas

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 23.03.14 09:49

Hallo Lars,

In Antwort auf: gooselk
meiner Meinung nach, ist die Diskusstion darüber, wann man wo und unter welchen Umständen schneller mit der Liege oder dem Up ist, müßig, weil doch jeder andere Anforderungen an sein Rad stellt.

Ja. Wenn die Geschwindigkeit eine Rolle spielt, dann kommen sowieso nur wenige Liegeräder in Frage.

In Antwort auf: gooselk
Wichtig ist doch einzig und allein, ob und wenn ja, wie ein Liegerad die Anforderungen des TE erfüllt. Ich kann da auch nur wiederholen, was einige hier schon geschrieben haben. Probefahren!

Genau!

Grüße
Andreas
von: Martina

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 23.03.14 11:05

In Antwort auf: gooselk

Eines jedoch ist m.M.n. über jeden Zweifel erhaben: Liegerad fahren macht Spass :grins


Nicht jedem. Aber das ist ja nichts Schlimmes, es soll sogar Leute geben, denen Rad fahren an sich keinen Spaß macht. zwinker

Martina
von: panta-rhei

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 23.03.14 11:34

Hallo Andreas


Als "Quereinstieger" habe ich vielleicht Äpfel und Birnen ...
mir ging es darum, wie gut (nicht: wie schnell) sich Lieger an langen, stärkeren Steigungen (Alpen) fahren lassen. Wenns dem TE wirklich nur ums Tempo gehen sollte, dann bitte ich, meinen Beitrag ausser acht zu lassen.

In Antwort auf: Andreas R

In Antwort auf: panta-rhei
Mit dem Lieger MUSST Du an Steigungen schneller fahren als mit einem Upright

Wie schnell man im Vergleich zum aufrechten Rad ist, hängt von den Fahrrädern ab, nicht vom Fahrer. Und wie langsam man am Berg fahren kann, hängt stark vom jeweiligen Liegerad ab.


Ok, Lenkgeometrie des Liegers und Probleme "Knie-Lenker" kommen ev. noch dazu. Auch kann man natürlich auch im Langsamfahren geübter werden. Generell ist jedoch meine Erfahrung, dass man mit dem Lieger bei stärkeren Steigungen viel rascher als beim Upright (bei langsamen Geschwindigkeiten) Probleme mit dem Gleichgewicht bekommt. Da man so gezwungen ist, wenigstens diese Grenzgeschwindigkeit fahren zu müssen, ist dass (für nicht-Sportler zwinker ) oft unangenehm. Die "angepasste Übersetzung" bringt dann bei starken Steigungen auch nix mehr, da man z.B. 2-3km/h, die ich auf meinem Upright auf Asphalt locker fahre, gar nicht mehr nutzen kann.

Ich weis ja nicht, Andreas, wo Du lebst. Vielleicht ja wirklich im Schwarzwald und Steigungen sind Dein täglich Brot und so. Ich HABE in einer sehr gebirgigen Stadt gelebt und da gehören saftige Steigungen und eben mal so 150-250hm zum Alltag. Und dass habe ich mit auf meinem Lieger nicht angetan. Und auch heute, wo ich in einer immer noch recht hügeligen Stadt lebe, finde ich das nicht so toll.
von: HeinzH.

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 23.03.14 11:57

In Antwort auf: gooselk
(....) Wenn die grundsätzliche Entscheidung für eine Liege gefallen ist, kannst du dich auf die Auswahl des Modells konzentrieren. Mit allen weiteren Fragen, die dabei auftauchen, wie z.B. Unten- oder Obenlenker, gefedert oder nicht, kurz oder lang, hoch oder tief etc. (....)


Moin moin,
*ein* Liegerad reicht eh nicht, mittelfristig sollten es drei schon sein, die man oder frau sein/ihr eigen nennt. Die meisten LiegeradlerInnen, die ich kenne, und das sind ziemlich viele, haben mehrere unterschiedliche Liegeräder im "Stall"...
Und wem das immer noch nicht genug "Kick" bietet, der kaufe sich wie ich mir ein Flevobike, das ist der absolute Hammer zwinker ! Am Berg allerdings ist mit dem FLEVO von einer mäanderfreien Mindestgeschwindigkeit von 10-12km/h auszugehen, weshalb mir meine (sehr leichtgewichtige) Partnerin dort immer wegge..., äh vorgefahren ist.
Gruß aus Münster,
HeinzH.
von: Martina

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 23.03.14 12:05

In Antwort auf: panta-rhei
da man z.B. 2-3km/h, die ich auf meinem Upright auf Asphalt locker fahre


Hm, ich kann das auf dem Upright nicht annähernd. So langsame Geschwindigkeiten krieg ich nur auf dem Trike hin (das übrigens auch ein Lieger ist und nochmal ganz eigene Vor- und Nachteile hat)

Martina
von: walterS

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 23.03.14 13:06

Hallo Tom,

... und beim Probefahren auch völlig unterschiedliche Radtypen testen (Hoch-/Tieflieger, Oben-/Untenlenker usw.).
Ich habe mir nach längerer Probefahrt einen Untenlenker zugelegt und hatte auch ein gutes Gefühl dabei, bin aber dann über 2500km damit nicht richtig warm geworden und habe ihn wieder verkauft. Die beiden Obenlenker, die ich fahre, sind dagegen völlig unproblematisch und die reine Fahrfreude.
KANN/Wird bei dir völlig anders sein!

Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung
Walter
von: ohne Gasgriff

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 23.03.14 13:13

In Antwort auf: superaxel
Ein FollowMe wird Dich aber wohl definitiv aushebeln. Du musst hier ja auch das Gewicht des Kindes austarieren können, wenn dieses eindöst oder einfach mal randaliert. Auf der Liege hältst Du das Gleichgewicht kaum noch über Dein Popometer, sondern überwiegend durch Pendelbewegung des Lenkers. Da fehlt die Power und Hebelwirkung des aufrechten Körpers, ein FollowMe auch aufrecht zu halten.


Bevor das m.E. beste Statement, gegeben gleich in der ersten Antwort, in Vergessenheit zu geraten droht: (Wo ist der Daumen-hoch-Smilie?)

Am Liegerad scheiden sich - wie immer - die Geister. Meine eigenen Erfahrungen damit beschränken sich auf kurze Proberunden, meist nur Rumgekurve auf dem Parkplatz, um die verschiedenen Konstruktionen kennen zu lernen, und mich interessierte daran zu allererst immer nur das Langsamfahrverhalten. Das geht nach kurzer Eingewöhnung meist sogar überraschend gut, wenn auch nie vergleichbar mit einem konventionellen Fahrrad (Wenden auf dem Punkt, Stillstand ohne einen Fuß zu setzen etc.).

subj. Randonneurlenker/Rennlenker: Ich habe einen alten Stahlrohrrenner, bin den jetzt über Winter fast ausschließlich gefahren, als es im Wald zu naß war und hatte sogar meinen Spaß dabei ... bis mich mal wieder ein Auto auf völlig einsamer, bolzgerader Strecke und ohne jede Not mit 5cm Abstand überholt hat. Seither steht das Ding wieder im Keller, voraussichtlich bis zum nächsten Winter. Mit dem Lenker und der Sitzposition komme ich im Prinzip klar, fahre auch längere Abschnitte mal in der Unterlenkerhaltung, aber grundsätzlich ziehe ich eine bequeme Griffposition (MTB) vier unbequemen (Rennlenker) vor.

Sowohl die Lieger als auch die Gebückten sind letztlich nicht "my cup of tea", sind für Bedingungen optimiert, unter denen mich das Radeln an sich nicht mehr interessiert. Auf dem Fahrrad möchte ich mich nicht mit den Autos um den selben Verkehrsraum balgen, sondern möchte nach Möglichkeit nichts von ihnen sehen, hören oder riechen. Und das Tolle am Fahrrad ist, daß es genau das ermöglicht. Diese Ansicht braucht allerdings niemand zu teilen und wir brauchen deswegen auch keine Redeschlachten zu führen.

Ich bevorzuge jedoch ganz klar die Sitzposition "im zweiten Stock", ob mit oder ohne Gasgriff, weil man von dort aus einfach die besten Voraussetzungen hat, um die Fuhre aufrecht zu halten. Ein hoher Schwerpunkt wirkt generell stabilisierend, und ein großer Hebel (Lenkerende zu Reifenaufstandspunkt) ist nun mal ein großer Hebel. Ich habe mit dem MTB häufig ein Adams Trail-A-Bike gezogen und damit ging auch off-road 'ne ganze Menge. So ließen sich z.B. zur Gaudi des Kindes auch knifflige Wurzeltrails u.dgl. kontrolliert und sicher befahren. Auf Asphalt jedoch, wenn's dem Kleinen dahinten langweilig wurde und er deswegen angefangen hat, irgendwelche Faxen zu machen, da hat er mich öfters mal ins Schwitzen gebracht. Da hatte ich, trotz der viel besseren Voraussetzungen auf dem hohen Roß, meine liebe Not, die Fuhre auf der Straße zu halten, und wenn der Kleine nur gewollt hätte, dann hätte er es mit seinen 20 kg durchaus geschafft, uns zu Fall zu bringen. In einer Liegeradposition, mit dem Ar$ch dicht über Straße, hätten wir uns wohl schon ausgebreitet gehabt, bevor ich überhaupt dazu gekommen wäre, ihn zu ermahnen.

Gruß,

Clemens
von: schneller66

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 23.03.14 13:44

Hi,

also ich glaube nicht das ich so viel besser fahre wie alle Anderen aber ich kann in der Fussgängerzone ohne Probleme hinter einem Fussgänger her fahren der normalen Stadtschritt macht.

Das Ganze mit einer Streetmaschine (Reiselieger).

Fahre MTB Übersetzung also 22/34 9fach. Da hab ich bei 80 Kurbelumdrehungen 6,2 km/h und es gehen auch 60 Vorne zu kurbeln.

Mir macht eben nur das Gewicht bergauf einen Strich durch die Rechnung Liegerad STM ca. 19kg plus 4kg Tasche mit Schloss Werkzeug usw. Mein Triarad hat eben nur 9kg und das merke ich am Berg extrem.
von: HeinzH.

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 23.03.14 14:49

Moin moin,
zum Thema Liegerad und die Mitnahme von Kinder fällt mir noch ein:

Wenn man auf einer Fahrradtour oder -reise mit einem Kinderanhänger im Schlepp kraftsparend vorankommen will, bietet sich die Kombination Liegerad&Kinderanhänger besonders aus aerodynamischen Gründen an. Der letztere läuft nämlich im "Windschatten", bzw. der Wirbelschleppe des gesamten Zugfahrrads. Ich machte die Erfahrung, wenn die Fuhre erst einmal auf Reisegeschwindigkeit beschleunigt war, "lief sie"...
Klick1
Klick2


Auf den Fotos kann man dies gut erkennen. Gern hätte ich meine Erfahrungen mittels Windkanalmessungen verifiziert.

Eine gute Möglichkeit, Kinder mit zu nehmen, bietet der Hase Trets oder das Hase TretsTrike, wir entschieden und für das letztere, weil unser Sohn es, besonders auf Touren/Reisen auch solo nutzen kann. Mit einem solchen Fahrzeug gekuppelt entsteht quasi ein "Gelenktandem", aber seht selbst:


*Klick3*
Und hier als Solofahrzeug, ...

....natürlich mit...

....(SRAM I-Light D-7) NaDy im 16"-Vorderrad, wie es sich gehört lach
Im Nachgang betrachtet, haben wir das TretsTrike häufig für Fahrradreisen und -touren gebraucht, die weitaus meisten Kilometer aber haben wir mit Sicherheit im Pkw-Ersatzverkehr zwinker "abgerissen".

Soweit mein Senf zum Thema,
Gruß aus Münster,
HeinzH.
von: Hulle

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 24.03.14 08:27

In Antwort auf: Martina
...Trike...
Ein sehr kurzes Zitat, aber verwunderlich, das dies nur ein einziges Mal hier angesprochen wurde. Ich habe zwar keine eigene Erfahrung außerhalb von Probefahrten, aber wenn liegen, dann mit drei Rädern. Da braucht man sich um Gleichgewicht und Minimumgeschwindigkeit keine großen Gedanken machen und kann vor sich hinträumen (sagt einer, der gern das Scorpion fs von HP Velotech hätte)
von: HeinzH.

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 24.03.14 08:29

In Antwort auf: superaxel
(....) Das sind die Flevobikes mit Knickgelenk statt gelenkter Gabel. Eine Sache für echte Freaks. (....)


Moin Axel,
das mit den "echten Freaks" möchte ich doch ein wenig relativieren. Seit Mitte der 90er Jahre d.l.J. nahm ich am monatlichen Liegeradlertreff in Hamburg teil. Damals war das FLEVOBIKE das einzige Liegerad, welches für viele Interessentinnen und Interessenten einigermaßen bezahlbar erschien. Es ist aus heutiger Sicht unglaublich, aber für viele war dieses knickgelenkte Fahrrad das erste eigene Liegerad überhaupt, quasi das "Einsteigerliegerad" schlechthin. Dazu trug auch bei, daß eine nicht ganz kleine Serie FLEVOBIKEs (und FLEVOTRIKEs) in der Werkstatt der Uni Harburg von Interessierten selbst gefertigt wurde.
Die anderen beiden häufig gefahrenen Liegeräder waren damals das Radius Hornet und das Challenge Hurricane, im Vergleich zum FLEVO waren diese sehr teuer...
Da ich selbst erst in einem Lebensalter von über fünfzig Jahren zum FLEVOnauten wurde, behaupte ich, daß jeder dieses geniale Fahrrad fahren lernen kann. Ich habe es nicht nur für sportliche Zwecke und als Reiserad, sondern sehr intensiv auch als Arbeitswegrad eingesetzt.
Wer das Fahren eines FLEVOBIKEs erlernt und verinnerlicht hat wird feststellen, daß sich damit auch die fahrerischen Fähigkeiten auf "Ups" oder konventionellen Liegerädern verbessern. Ich selbst hatte einmal das Vergnügen, meinen Nachhauseweg über die interne Flughafen-Umlaufstraße auf der von den Shuttlebussen glattgefahrenen Schneedecke zurückzulegen. Als ich nach 40 Minuten sturzfrei zuhause angekommen war, befiel mich ein Gefühl, welches nur mit ganz wenigen anderen menschlichen Gefühlen vergleichbar ist zwinker

Also, FLEVOfahren ist nicht nur etwas für "Freaks", sondern an sich eine eine sehr vernünftige Sache, die überdies Körper und Geist zugute kommt. Nur Mut!

Gruß aus Münster
HeinzH.
von: superaxel

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 24.03.14 08:35

Das glaub ich Dir gerne! Für mich als praktizierenden Körperidioten erscheint es nahezu unmöglich mit dem Flevo zu fahren.

Klar ist, dass die Flevobikes damals mit die günstigsten waren und das Konzept meines Wissens sogar eine Art "Open Source Liegerad" geworden ist. Trotz allem bleibts für mich ein absoluter Exot. Aber immerhin gibt(gab) es zwei Hersteller solcher Konzepte.

Damals, in den 90ern, da war ein Liegeradler an sich schon "freaky" genug, das ist heute nicht mehr ganz so, aber oft noch ziemlich nah dran...

Axel

P.S.: in der Encyclopedia hiess es damals, dass die dreirädrige Variante des Airbike sich erstaunlicherweise VIEL besser verkauft als die zweirädrige ;-)
von: HeinzH.

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 24.03.14 08:38

In Antwort auf: Hulle
In Antwort auf: Martina
...Trike...
Ein sehr kurzes Zitat, aber verwunderlich, das dies nur ein einziges Mal hier angesprochen wurde. Ich habe zwar keine eigene Erfahrung außerhalb von Probefahrten, aber wenn liegen, dann mit drei Rädern. Da braucht man sich um Gleichgewicht und Minimumgeschwindigkeit keine großen Gedanken machen und kann vor sich hinträumen (sagt einer, der gern das Scorpion fs von HP Velotech hätte)


Moin Florian,
Du sagst es. Meine Partnerin (Scorpion&Flevobike) fand ihr Trike auch als ideales Fahrrad, wenn es galt, den Laufrad oder Kinderrad fahrenden vier, fünfjährigen Sohnemann zu begleiten...
Gruß,
HeinzH.
von: Martina

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 24.03.14 08:38

In Antwort auf: Hulle
In Antwort auf: Martina
...Trike...
Ein sehr kurzes Zitat, aber verwunderlich, das dies nur ein einziges Mal hier angesprochen wurde.


Eben weil ein Trike halt nochmal spezieller ist. Für mich ist das ein geniales Stadtrad, eine Reise würde *ich* damit nicht machen, das wäre mir zu unflexibel.

Martina
von: HeinzH.

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 24.03.14 08:51

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Hulle
In Antwort auf: Martina
...Trike...
Ein sehr kurzes Zitat, aber verwunderlich, das dies nur ein einziges Mal hier angesprochen wurde.


Eben weil ein Trike halt nochmal spezieller ist. Für mich ist das ein geniales Stadtrad, eine Reise würde *ich* damit nicht machen, das wäre mir zu unflexibel.

Martina


Moin Martina,
wir sind zwar schon mit beiden Trikes plus dem TretsTrike gereist, aber als Stadtrad ist das Trike wirklich meine/unsere erste Wahl. Zumal sich die Kfzler sehr brav benehmen, wenn sie Trikes wahrnehmen.
Bis später oder so,
HeinzH.

P.S. Unser niederländische Händler in Winterswijk sagte uns, daß er 2013 erstmalig mehr Liegetrikes als einspurige Liegeräder verkaufte.
von: veloeler

Re: Wechsel von Randonneur auf Liegevelo? - 24.03.14 11:24

Ich (siehe Profilbild) rate dir beim Randonneur zu bleiben.
Anklicken zum Enthüllen...
Und dir allenfalls für den Arbeitsweg, bei dem es in diesem Forum eigentlich nicht geht, ein Rennliegevelo zuzulegen.


Warum? Auf dem Liegevelo verbringe ich viel mehr Zeit* - für eine Radreise mit Kindern nicht das Richtige.

*Der direkte Vergleich von zwei vergleichbaren mehrwöchigen Reisen mit Up vs. Liegevelo ergab folgende im Voraus nicht erwarteten Unterschiede: Nettogeschwindigkeit: ~22 km/h vs. ~17 km/h, Bruttogeschwindigkeit: ~100 km/d vs. ~150 km/d ergibt fast eine Verdoppelung der durchschnittlichen täglichen Fahrzeit. Zurückblickend sind die Ursachen in absteigender Reihenfolge: Komfort, Landschaftgenuss (Panoramafeeling), Nicht-Anhalte-Optimierungen durch die jederzeit problemlos während der Fahrt erreichbaren Frontroller, u.a. mit Kamera, Essen und den häufigsten Wechselkleidungsstücken.

In Antwort auf: Biotom
Follow-Me

Als Erfahrung kann ich nur mit einer 50km-Fahrt mit einem mit ~40kg** beladenen Einspuranhänger am Einspurliegevelo dienen: bergauf ungewohnt wackelig und das angenehme hinter dem Velo gehend an Gepäckträger/Seitentaschen Schieben entfällt mit Anhänger auch.
**mehr als erlaubt, ich weiss


P.S. Ich weiss ja nicht wo und wie weit du unterwegs bist, aber 400 Hm/d ist nicht gerade viel.