Re: Argh, Riss im Steuerrohr entdeckt

von: Machinist

Re: Argh, Riss im Steuerrohr entdeckt - 14.07.11 22:45

In Antwort auf: BeBor
In Antwort auf: Machinist
Wenn möglich sollte der Sitz natürlich nachgefräst werden.
Der Zeitmangel ist in der Tat das Problem.

Die Lagersitze werden doch leider heute selbst in der Serienfertigung bei Neurädern oft nicht ordentlich nachgefräst. Ich habe mehrfach Steuersatzlager demontiert (besser gesagt "rausgekloppt") und im Lagersitz dicke Reste von der Pulverbeschichtung vorgefunden, die der Meister der Oberflächenkolorierung unachtsam ins Rohr gesabbert hatte. Ich glaube, viele Hersteller fräsen nach dem Pulvern bestenfalls noch die Steuerrohrenden planparallel und pressen (oder auch wieder "kloppen") die Lagerschalen mit Gewalt in die Sitze. Die stehen dann monate-/jahrelang unter Dauerspannung (Pulverlackierung gibt nicht nach!) und irgendwann reicht dann ein etwas heftigerer Impuls beim Fahren, um das Steuerrohr an der Stelle reißen zu lassen. Und das "Fachwerkstätten" grundsätzlich besser arbeiten, mag glauben wer will, ich selbst habe zu viel Hauruck-Pfusch gesehen und schraube daher fast ausschließlich selbst. Das es dennoch gute Werkstätten geben mag, soll damit nicht abgestritten werden.

Bernd


Gepfuscht und unsauber gearbeitet wird bei Fahrrädern des öftern, kein Zweifel schmunzel.
Das Werkzeug welches die Steuerrohr-Stirnflächen planfräst fräst üblicherweise auch gleichzeitig den Sitz des Steuersatzes. Der Sitz sollte eine leichter Presssitz sein, eine geringe Spannung im Material ist also unvermeidlich.