Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren

von: Velo 68

Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 08.07.15 18:15

Hallo alle
An meine 2,5 jahre alten Rad hab ich am Hinterrad, dass mit einer 26 Zoll Ryde Disc Bull Felgen
http://www.ryde.nl/de/produkte?product=36
ausgerüstet ist, ermüdungsrisen an den geösten Speichenlöchern gefunden.
Mit dem Rad bin ich gemässigt seit Anfang 2013 ca. 6000 km ganz jährig gefahren.
Keine Weltreisen und schwehrlast uns so.

Das Laufrad hab ich bei einem bekannten Profi im Südeuschen Raum aufbauen lassen und ich denke, dass es nicht besser hätte aufgebaut werden können.

Insofern sehe ich die Schuld ausschliesslich bei den Ryde Disc Bull.
Ich find es verrückt, dass eine Felge, die vom Hersteller als "für höchste Belastung, extrem stabil" angeboten wird und optisch zum masifsten gehört, dass am Markt angeboten wird, so schnell solche Ermüdungsrisse aufweist.
Was soll man dann noch kaufen, wenn es lange halten soll???

böse

von: derSammy

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 08.07.15 18:21

Verrate uns doch bitte noch, welche Reifen bei welchem Druck auf dem Rad montiert waren.
Eigentlich ist die Discbull mit einer Maulweite von 24mm ja schon recht solide, aber die formal freigegebenen 62mm-Reifen würde ich mir damit trotzdem verkneifen.
von: Mistah Peetah

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 08.07.15 18:33

In Antwort auf: velo 68

Was soll man dann noch kaufen, wenn es lange halten soll???

böse


Bin mit "Rigida Big Bull" sehr zufrieden. Ca. 50.000km bei 40kg Gepäck. Vor ca. 10.000km leichte Risse an einem Speichenloch der hinteren Felge entdeckt - die Risse haben sich seitdem aber nicht verlängert, und der Speichennippel sitzt nach wie vor fest in der Felge.
von: Philueb

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 08.07.15 19:22

Blöd gelaufen, würde mich auch ärgern..
In Antwort auf: velo 68

Was soll man dann noch kaufen, wenn es lange halten soll???
böse

Zumindest noch schwerer ist die Ryde Andra 40. Ist ungeöst, aber mit viel Fleisch um die Speichenlöcher.
von: rayno

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 08.07.15 20:10

Solche Defekte kommen hat immer mal vor. Es handelt sich einfach um die bei scheibengebremsten Laufrädern typischen Defekte. Man sollte sich von der Vorstellung trennen, dass nur bei Felgenbremsen die Felgen einem Verschleiß unterliegen.
von: Anonym

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 08.07.15 20:25

In Antwort auf: rayno
[ ... ]Es handelt sich einfach um die bei scheibengebremsten Laufrädern typischen Defekte.[ ... ]

Sorry, aber das ist schlicht falsch. Wenn das richtig wäre, könntest Du die Felge auch durch starkes Beschleunigen in dieser Weise killen. Ein ordentlich gebautes Laufrad ohne Materialfehler ist mit Scheibenbremsen dauerhaltbar.

Ich vermute eher entweder einen Materialfehler oder ein Produktionsproblem. Ich hatte mal einen Satz Exal SP19 an den Rädern meiner Frau und mir verbaut, bei denen die Ösen nicht korrekt in das Felgenbett eingepresst waren. Die haben sich dann durch die Speichenspannung nach innen gezogen und Risse um die Speichenlöcher verursacht. Ein klassischer Produktionsfehler. Die Felgen wiegen übrigens 750 g / Stück und werden gemeinhin als extrem stabil gehandelt.

Inzwischen habe ich unsere Laufräder auf Alexrims EN24 umgerüstet. Bei denen sind die Ösen korrekt verbaut gewesen, weswegen jetzt seit gut zwei Jahren trotz intensiver Nutzung keinerlei Probleme und keinerlei Abnutzung zu erkennen sind. Die Felgen wiegen 500 g, d.h. 250 g pro Stück weniger als die Exal. erstaunt
von: Velo 68

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 08.07.15 20:27

In Antwort auf: derSammy
Verrate uns doch bitte noch, welche Reifen bei welchem Druck auf dem Rad montiert waren.
Eigentlich ist die Discbull mit einer Maulweite von 24mm ja schon recht solide, aber die formal freigegebenen 62mm-Reifen würde ich mir damit trotzdem verkneifen.


Ich hatte seit Anfang an im Sommer die Dureme Tandem 26x2 Zoll und im Winter Marathon Winter ebenfalls 26x2 Zoll
Mit 4 Bis 4.5 Bar Luftdruck
von: Anonym

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 08.07.15 20:38

Zeigst Du uns mal ein paar Bilder von den Rissen?
von: Velo 68

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 08.07.15 20:46

ich weiss nicht wie man hier Bilder rein bekommt
ab er meine Risse sehen so au (es ist aber nicht meine Felge)
http://www.2radforum.de/wcf/images/photos/thumbnails/small/photo-1057-a851d229.jpg
von: manfredf

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 05:27

In Antwort auf: rayno
Solche Defekte kommen hat immer mal vor. Es handelt sich einfach um die bei scheibengebremsten Laufrädern typischen Defekte. Man sollte sich von der Vorstellung trennen, dass nur bei Felgenbremsen die Felgen einem Verschleiß unterliegen.


Defekte kommen vor, richtig. Ich wüßte beim besten Willen nicht, dass Scheibenbremsen irgendwelche spezifischen Defekte an Felgen auslösen. Der TE hat auch nicht erwähnt, ob die Risse an Speichen einer Seite auftreten, oder beider.
Ein Zusammenhang mit Reifen und Luftdruck ist an der Stelle auch eher unwahrscheinlich.

Wenn wir einmal den Laufradbauer als unschuldig setzen sieht es für mich nach Herstellungs- oder Materialfehler bei der Felge aus. Die Materialstärke ließe sich durch Aufschneiden an den betroffenen Stellen feststellen.

p.s.: Aussagen wie "für höchste Belastung, extrem stabil" sind Marketingquatsch.
von: superaxel

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 06:02

Warum sprichst Du nicht den Profi an, der die Laufräder aufgebaut hat? Evtl. kann der im Rahmen einer Sachmängelhaftung den Hersteller der Felgen ansprechen und Ersatz bekommen? Zudem muss man bei einigen Felgen penibel darauf achten, dass die Speichen nicht zu stark gespannt werden, da sonst SOLCHE Schäden auftreten können. Auf sowas sollte der Einspeicher dringend achten und sich informieren.

Axel
von: Nordisch

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 06:20

Hallo Axel,

die maximale Speichenspannung schützt nicht vor Rissen an den Speichenbohrungen, sondern ist eine Belastungsgsgrenze, damit die Felge nicht kollabiert/verchipt.

Problematisch sind:

Zu niedrige Speichenspanungen (vollständige Lastwechsel durch völlige Entlastung und damit auch bedingt höhere Belastungsspitzen für andere nicht entlastete Speichen)

oder

unregelmäßige Speichenspannungen, wo einzelne Speichen zu hoch gespannt sind.
(durch schlechte Aufbauarbeit oder einen extrem störrischen Felgenstoß)

Viele Grüße
Andreas
von: panta-rhei

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 06:42

In Antwort auf: velo 68

Was soll man dann noch kaufen, wenn es lange halten soll???

böse


die Felge ist für die Groesse (!) leicht und geoest ( = hat kein verstärktes Felgenbett) ... Suboptimal.
von: Anonym

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 07:33

In Antwort auf: velo 68
ich weiss nicht wie man hier Bilder rein bekommt[ ... ]

Das Foto z.B. bei Picr (http://picr.de/) hochladen. Dann den Link / die Links, die Picr nach dem Hochladen auswirft, hier reinkopieren. Dabei nicht den Knopf "Bild hochladen" über dem Eingabefeld für den Beitragstext betätigen, sondern einfach den Link in das Eingabefeld kopieren.
von: Anonym

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 07:36

In Antwort auf: panta-rhei
die Felge ist für die Groesse (!) leicht und geoest ( = hat kein verstärktes Felgenbett) ... Suboptimal.

Das eine muss nicht das andere bedingen. Wenn Du dir z.B. mal den Querschnitt der Alexrims EN24 (500 g bei 19-622) anschaust, die meine Frau und ich momentan auf unseren Tourern fahren, dann wirst Du feststellen, dass das Teil einen verstärkten Felgenboden hat und trotzdem geöst ist. Ich habe die Felgen hinten rechts mit ca. 1300 N eingespeicht, und da ist in gut zwei Jahren nicht schonender Nutzung bisher nichts eingerissen.
von: manfredf

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 08:02

In Antwort auf: Nordisch
Hallo Axel,

die maximale Speichenspannung schützt nicht vor Rissen an den Speichenbohrungen, sondern ist eine Belastungsgsgrenze, damit die Felge nicht kollabiert/verchipt.
.......
unregelmäßige Speichenspannungen, wo einzelne Speichen zu hoch gespannt sind.
(durch schlechte Aufbauarbeit oder einen extrem störrischen Felgenstoß)

Viele Grüße
Andreas

Die Angabe einer maximalen Speichenspannung soll selbstverständlich vor beidem schützen, und gerade bei einer so breiten Felge ist es höchst unwahrscheinlich, dass die Mutation zum Kartoffelchip maßgebend wird.
Allerdings finde ich diese Angabe hier gleich gar nicht.

Der miserabel verarbeitete Felgenstoß ist mir einmal bei einem anderen Modell des Herstellers aufgefallen, seitdem kommt mir von dem kein Produkt mehr ans Rad.
von: Nordisch

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 08:40

In Antwort auf: manfredf
In Antwort auf: Nordisch
Hallo Axel,

die maximale Speichenspannung schützt nicht vor Rissen an den Speichenbohrungen, sondern ist eine Belastungsgsgrenze, damit die Felge nicht kollabiert/verchipt.
.......
unregelmäßige Speichenspannungen, wo einzelne Speichen zu hoch gespannt sind.
(durch schlechte Aufbauarbeit oder einen extrem störrischen Felgenstoß)

Viele Grüße
Andreas

Die Angabe einer maximalen Speichenspannung soll selbstverständlich vor beidem schützen, und gerade bei einer so breiten Felge ist es höchst unwahrscheinlich, dass die Mutation zum Kartoffelchip maßgebend wird.
Allerdings finde ich diese Angabe hier gleich gar nicht.

Der miserabel verarbeitete Felgenstoß ist mir einmal bei einem anderen Modell des Herstellers aufgefallen, seitdem kommt mir von dem kein Produkt mehr ans Rad.


Sicher?


Ich kann nur Angaben finden, die letztlich nach Speichenzahl und Vorderrad und Hinterrad differenzieren.


32/36 Mavic CXP22/Aksium - max ca. 900 N

18/20 Mavic CXP 22/Aksium vorn - max. ca. 1200 N

20/24 Mavic CXP 22/Aksium hinten rechts - max. ca. 1500 N


1500 N sind schon eine Menge Holz. Wer mit mehr die Speichen spannt, meinen Respekt.

Eventuell bei extremen Leichtgewichtsfelgen spielt eine zu hohe Speichenspannung für den Felgenboden eine Rolle. Aber selbst da, oder gerade da, sollte die Instabilität des Felgenkörpers vorher problematisch sein.

von: manfredf

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 11:26

Es ist völlig sinnlos, bei der Angabe einer zulässigen Belastung nicht alle Versagenskriterien zu berücksichtigen.

Die CXP22 ist aber ziemlich schmal und deshalb nicht vergleichbar - da würde ich nicht meine Hand ins Feuer legen. Kannst ja einmal die Auswirkung der Breite auf das Trägheitsmoment abschätzen. Weiter stabilisieren die Speichen die Felge, mehr noch: bei beginnendem Knicken aus der Ebene nimmt die Belastung genau dort ab und die rückhaltenden Kräfte der nächstliegenden Speichen zu. Umgekehrt kann die schmale V-Form des Felgenkastens der CXP22 bezüglich Ausriss der Speiche helfen - nicht aber der Bull.
Auch hält sich die Anzahl der Berichte über tatsächlich durch Speichenspannung gechippter Felgen sehr in Grenzen, während solche mit Rissen um die Löcher schon ab und an vorkommen.

Durchstanzen ist besonders dort wo schon ein Loch vorhanden ist eine ziemlich böseartige Belastung. Dazu vielleicht ein nicht so toll gebohrtes Loch - wer keine gescheiten Stösse zusammenbringt schlampt wahrscheinlich anderswo auch.
von: kona

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 13:09

In Antwort auf: velo 68
ich weiss nicht wie man hier Bilder rein bekommt
ab er meine Risse sehen so au (es ist aber nicht meine Felge)
http://www.2radforum.de/wcf/images/photos/thumbnails/small/photo-1057-a851d229.jpg


Da sehe ich oft zwei Probleme:

- Speichenspannung zu hoch, das mögen die "Kastenfelgen" eher nicht. Speichenspannung zu niedrig, das Gleiche.
- Ich baue mir ja öfter mal Laufräder selbst und für Familie und Bekannte auf. Bei den ungeösten Exemplaren finden sich, auch bei teureren Markenexemplaren, nicht selten noch Späne an den Speichenlöchern. Bei den Geösten dürfte das genauso oft auftreten, nur sieht man das eben nicht mehr. Wenn da die Ösen eingepreßt werden, sitzen diese Ösen eben nicht wirklich bündig auf dem Felgenboden. Und mit der Zeit arbeitet das Ganze dann nicht unerheblich. Ich hatte mal bei so einer Felge mit demselben Schadensbild zwei Ösen "freigedremelt". Und richtig, Späne drunter. Auch sind die Ösen auch sonst nicht immer ordentlich eingepreßt. Warum auch immer. Nachträgliche Korrektur ist nicht möglich.

Fazit: Ich verbaue, außer bei explizitem Gegenwunsch, nur noch ungeöste Felgen. Allein die Bauform läßt sie Kraftverteilung günstiger werden und eventuell vorhandene Späne kann ich fix entfernen.
Egal, ob Scheiben- oder Felgenbremsen, Risse an Speichlöchern treten so nicht mehr auf.

Die Ösen dienen lediglich dem leichteren machinellen Einspeichen und ermöglichen einen dünneren (leichteren) Felgenboden. Das kann dann dauerhaft halten, tut s aber eben oft auch mal nicht. (All das hilft aber nur dem Hersteller.)

Bei den ungeösten Felgen lege ich zusätzlich dünne Unterlegscheiben unter die Speichennippel. Das erleichtert die Montage ebenfalls, die Nippel können sich nicht in die Felge fressen und die Druckverteilung ist minimal verbessert.

Schwierig wird's lediglich, breite Felgen in ungeöster und optimaler Bauform zu bekommen. (Meist verbaue ich aber ohnehin nur 19C-Felgen und da gibt's zum Glück noch genug Auswahl.)
von: Velo 68

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 13:47

Die Felgen hab ich bei Whizz-Wheel aufbauen lassen.
Der wurde mir damals hier als einer der Besten empfohlen.
von: derSammy

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 13:52

Sollten die auch sein. Hast du dich bei denen schon mal zurückgemeldet? Bis 2 Jahre läuft ja die Sachmängelhaftung, ab selbst wenn es kurz danach ist, kannst du noch auf Kulanz hoffen.
von: kona

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 14:21

In Antwort auf: velo 68
Die Felgen hab ich bei Whizz-Wheel aufbauen lassen.
Der wurde mir damals hier als einer der Besten empfohlen.


Whizz-Wheels ist ja auch nicht schlecht. zwinker

Ob aber die Felgen qualitativ immer ordentlich sind, sieht man ja auf den ersten Blick auch nicht so wirklich.

Die tolle Felgenbreite hat aber m.E. wieder einen möglichen Nachteil. Nämlich die Bauform. Ich habe mir das Profil mal angeschaut:
http://www.komponentix.de/Felgen/Disc-Bull.html

Es handelt sich eben um ein eher kastenförmiges Profil, das die Kraft nicht optimal weiterleitet. Und da ist der Felgenboden dann eben die Schwachstelle. (Ob einfach oder doppelt geöst da nun einen wirklichen Unterschied ausmachen, wird viel diskutiert.)

Vergleiche mal das Profil mit bspw. dieser Felge:
http://www.komponentix.de/Felgen/622-mm-28-29-Zoll/Archetype.html

Anderes Beispiel, das hier:
http://www.komponentix.de/Felgen/622-mm-28-29-Zoll/CXP-33.html

(Die Maulweite laß mal beiseite. Diese Bauform gibt es haufenweise auch in 19C und in 21C habe ich die auch schon gesehen.)

Da fällt dann schon auf, dass die Zugkräfte ganz anders aufgenommen werden können.

Wie schon öfter mal geschrieben, das Kastenprofil ist eigentlich ungünstiger, ob die Ösen wirklich sauber eingepreßt wurden, läßt sich auf den schnellen Blick auch nicht immer beurteilen.
Ist alles auber verarbeitet, können die Felgen durchaus haltbar sein. Wenn aber nicht, dann ist der Laufradbauer auch schnell am Ende.

Ich selbst bevorzuge ganz klar ungeöste Felgen in verlinkter Bauform. Die Bauform ist belastungsgerechter und eventuell vorhandene Späne an den Speichenlöchern sind schnell gefunden und entfernt.
Kleiner Nachteil: Die ungeösten Felgen in verlinkter Bauform und in Trekkingradqualität sind meist schwerer. Klar, das höhere Profil besteht ja aus Material. Dafür erhält man aber mehr Reserven.

Wer echte Breitreifen fährt, sollte aber möglichst breite Felgen nehmen. Und da sind die Bauformen eben etwas eingeschränkter.

An deiner Stelle würde ich aber mal Kontakt zu Whizz-Wheels aufnehmen. Foto von der Felge (mit Riß). Soweit ich informiert bin, läßt man dort mit sich reden. grins

PS. Auch, wenn dich das jetzt nicht betreffen sollte, wenn man sich ein Laufrad aufbauen lassen will, sollte man dem Laufradbauer ordentlich darlegen, für welches Gesamtgewicht, welchen Untergrund, welche Reifenbreite, ... die Laufräder gut sein sollen.
(Was das Gewicht angeht, unterschätzen sich da viele Leute. Beim Aufrechtrad (je aufrechter, desto mehr) ist die Gesamtlast am Hinterrad weit höher. Dann noch Gepäck ...)
Die zu erwartende Belastung wird leider zu oft nicht ordentlich kommuniziert. träller
von: Nordisch

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 14:23

Hallo,

die Felge brauchen nicht zu chippen. Ich habe etliche Laufräder gebaut. Man merkt, dass die Felgen zwischen 800 und 1400 N sehr sensibel auf kleinste Drehungen am Nippel reagieren. Da heißt es Geschichte insgesamt etwas zu entspannen.

Ich habe auch einige Laufräder mit Rissen durchgemessen.
Die meisten Risse entstanden an zu schwach gespannten Speichen.


Weiterhin ist die Verarbeitung entscheidend.
Extrem schlechte Bohrungen mit Graten in darin eingepresste Ösen begünstigen ebenfalls Risse.
Aber hier ist es gerade wichtig, dass mit hoher Speichenspannung eingespeicht wird, damit das Spiel sich verringert.
Bei sich setzenden Ösen und damit verbundener nachlassender Speichenspannung ist nach gewisser Zeit ein Nachspannen ratsam.

Was das Einpressen der Ösen angeht, beherrscht DT Swiss bei seinem Top-Felgen diesem am besten. Mavic zeigt bei seinem Topfelgen teilweise Schwächen.

Größere Schwächen hab ich bei Mavic CXP 22 festgestellt, die aber mit hoher Speichenspannung nicht rissen. Wenn es Risse bei der CXP22 gab, dann weil die Felge von Anfang nicht rund war oder weil es Exemplare mit schlechten Felgenstoß gab.
Aber selbst die habe ich bei einem 100 kg Fahrer mit 24 Speichen am Hinterrad über 20.000 km zum halten gebracht. Er hatte sich sein Aksium-Felge nach einem Kettenabwurf gen Speichen verzogen. (Einige Speichen bildeten nach dem Ausspeichen einen fast 90° Grad Winkel).

Aus meiner Erfahrung, eine zu hohe Speichenspannung unter der Gremze bevor die Felge instabil wird, gibt es bei kaum einer Felge.
Bei ungeösten Felgen muss man ggf. Unterlegscheiben verwenden.

Viele Grüße
Andreas
von: manfredf

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 17:09

In Antwort auf: Nordisch
Hallo,

die Felge brauchen nicht zu chippen. Ich habe etliche Laufräder gebaut. Man merkt, dass die Felgen zwischen 800 und 1400 N sehr sensibel auf kleinste Drehungen am Nippel reagieren....

Das ist naheliegend - zuerst einmal müssen die Beweglichkeiten am Nabenflansch und den Kreuzungen weg, erst bei ausreichender Spannung wirken die Drehungen voll auf die Felge. Wenn sie nicht chippen sind sie auch nicht instabil.

Zitat:
Ich habe auch einige Laufräder mit Rissen durchgemessen.
Die meisten Risse entstanden an zu schwach gespannten Speichen.

kein Wunder, bei Materialermüdung spielt das Verhältnis max/min Spannung eine große Rolle. Wir können hier aber davon ausgehen, dass Whizz Wheels das weiß und die Räder ordentlich aufgebaut hat. Wir wissen ausserdem noch nicht, ob es rechte oder linke Speichen waren. Das Laufrad hier war aber nur 2 Jahre alt - zu jung für Ermüdung als primärer Ursache.

Zitat:
Weiterhin ist die Verarbeitung entscheidend.
Extrem schlechte Bohrungen mit Graten in darin eingepresste Ösen begünstigen ebenfalls Risse.

Mein Hauptverdächtiger hier - schlechte Verarbeitung. Vielleicht auch eine Materialstärke an der Grenze der Toleranz, oder außerhalb.

Zitat:
Aus meiner Erfahrung, eine zu hohe Speichenspannung unter der Gremze bevor die Felge instabil wird, gibt es bei kaum einer Felge.
Bei ungeösten Felgen muss man ggf. Unterlegscheiben verwenden.

Viele Grüße
Andreas

Hast du jemals eine Felge durch Speichenspannung zum Chippen gebracht ?
von: Nordisch

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 17:27

Ja, eine flache Rennfelge.

Allerdings nicht komplett in Chipform, sondern mit wilden Seitenschlägen nach dem Abdrücken. Auch eine Reduktion der Speichenspannung half dort nicht mehr. Diese Felge ließ sich danach nicht mehr vernünftig zentrieren.

Sprich, so eine Felge käme gar nicht erst in Einsatz, weil der Laufradbauer die Schwächen vorher feststellt.

Mich hat dieses Erlebnis sensibilisiert. So bald die Felge sich bei minimalen Spanngsänderungen größere Ausschläge bekommt als üblich, nehme ich ca. 100 N heraus und beginne dann erneut mit der Zentrierung.

Felgenbreite ist hierbei noch nicht mal das entscheidende Kriterium, wie viel Speichenspannug der Stabiltät der Felge abträglich ist. Da spielt die Höhe und die Alumischung eine große Rolle.

Z.B. meine Ambrosio 19C Felgen sind ziemliche Mimosen, was hohe Speichenspannunen betrifft. Die können weniger ab als viele 14/15C Rennradfelgen ähnlicher Höhe.

von: Philueb

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 19:06

In Antwort auf: velo 68
Die Felgen hab ich bei Whizz-Wheel aufbauen lassen.
Der wurde mir damals hier als einer der Besten empfohlen.

Wie oben schonmal vorgeschlagen, würde ich mich auch mal freundlich bei Whizz Wheel melden und Deinen Fall inkl. Fotos schildern.
von: Velo 68

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 19:19

hab ich gemacht, wie auch bei Ryde in Holland,
Die Garantie ist vorbei, man hat aber eine Preisbünachlass auf eine Ersatzfelge angeboten.
Ryde hat nichts angeboten und weiss auch von keinen Fehlern in der Produktion.

Mich ärgert das Ganze ungemein, da ich mir diese Monster Felge ausgesucht hatte, damit genau das nicht passiert!
Auch hab ich keine Lust hinten und vorne unterschiedliche Felgen drauf zu haben.
böse böse böse
von: Philueb

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 20:08

In Antwort auf: velo 68
hab ich gemacht, wie auch bei Ryde in Holland,
Die Garantie ist vorbei, man hat aber eine Preisbünachlass auf eine Ersatzfelge angeboten.
Ryde hat nichts angeboten und weiss auch von keinen Fehlern in der Produktion.

Mich ärgert das Ganze ungemein, da ich mir diese Monster Felge ausgesucht hatte, damit genau das nicht passiert!
Auch hab ich keine Lust hinten und vorne unterschiedliche Felgen drauf zu haben.
böse böse böse

Gut, Whizz Wheels kann letztlich nichts dafür, wenn sie fehlerhaftes Material ausgeliefert bekommen haben. Der Preisnachlass auf die Ersatzfelge ist immerhin etwas.

Ich würde in der Konsequenz auf die Andra 40 umsteigen, hätte persönlich kein Problem mit unterschiedlichen Felgen. Die andere Felge aufs gleiche Modell umrüsten geht beizeiten ja immer noch.

Kann Deinen Ärger, wie oben schon verstehen, verstehen. Die Begrifflichkeit 'Monsterfelge', würde ich allerdings angesichts der 630 Gramm nicht verwenden, das wiegen etwas höhere 19C-Felgen auch.
von: DebrisFlow

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 09.07.15 20:34

In Antwort auf: velo 68

Ich find es verrückt, dass eine Felge, die vom Hersteller als "für höchste Belastung, extrem stabil" angeboten wird und optisch zum masifsten gehört, dass am Markt angeboten wird, so schnell solche Ermüdungsrisse aufweist.
Was soll man dann noch kaufen, wenn es lange halten soll???

böse


Wenn was wirklich bombenfestes gesucht wird empfehle ich immer gerne die Halo SAS, 30mm Maulweite, doppelt geöst und mit 780g für schwerste Belastung geeignet.
von: Falk

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 10.07.15 08:30

Zitat:
Auch hab ich keine Lust hinten und vorne unterschiedliche Felgen drauf zu haben.

Ist das für Dich echt ein Problem? Die Belastungen sind nunmal unterschiedlich und da ist es kein Wunder, dass Vorderradfelgen klaglos Jahrzehnte überstehen. Baugleiche Felgen an einem Fahrzeug sind kein echter Zusatznutzen. Vom oft beschworenen Quertausch in der Atacama halte ich nichts, weil man dann hinterher zwei ausmusterungsreife Laufräder hat und unterschiedliches Aussehen kratzt mich überhaupt nicht.
Konventionen dürfen problemlos in kommunalen Abfallbehältern entsorgt werden.
von: Anonym

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 10.07.15 08:58

In Antwort auf: Philueb
[ ... ]Ich würde in der Konsequenz auf die Andra 40 umsteigen, [ ... ]

Das ist eine klassische Kastenfelge für Felgenbremsen, die viel Fleisch (= Gewicht) an den Bremsflanken hat. Für Scheibenbrems-Laufräder ist das unnötiger Ballast, den man herumschleppt. Ausserdem ist der Felgenboden bei der Felge zwar dick, aber sehr flach, d.h. die Kraft, die die Speichen einleiten, wird ungünstig, nämlich fast im rechten Winkel abgeleitet. Da sind weitere Risse an den Speichenlöchern zwar nicht vorprogrammiert, aber doch sehr viel wahrscheinlicher als bei Felgen, die ein entsprechend abgewinkeltes Profil haben.

Ich würde mich daher eher mal im MTB-Bereich umschauen. Die haben bei breiten Scheibenbremsfelgen ein paar Jahre Vorsprung. Ich fahre z.B. das Vorgängermodell der WTB Frequency Team i25 seit über vier Jahren auf dem MTB, und musste da noch nie was Nachzentrieren o.ä. Die Felgen sind trotz des relativ geringen Gewichts brutal stabil (ich boller immerhin mit ca. 120 kg Gesamtgewicht der Fuhre die Berge runter), weil bei der Konstruktion das Material an den "richtigen Stellen" eingespart wurde (keine Bremsflanken, spitz zulaufendes Profil). Kaufen kann man die Felgen z.B. hier oder hier. Von anderen Herstellern gibt es ähnliche Felgen, wie z.B. von Sun Ringlé. Die MTX 33 fährt z.B. ein Freund von mir auf dem MTB. Ich habe ihm geholfen, die Laufräder einzuspeichen und hatte die Felgen in der Hand. Die machen ebenfalls einen sehr robusten Eindruck und bisher hatte er damit auch keine Probleme, im Gegensatz zu den Laufrädern, die auf seinem Bike ab Werk verbaut waren.
von: Philueb

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 10.07.15 10:06

Die Andra 40 ist eine eher flache Hohlkammerfelge, als Kastenfelgen werden meines Kenntnisstands nach Felgen ohne Hohlkammer bezeichnet. Was meinst Du mit 'flachem Felgenboden' (die Andra hat gepunzte Speichenlöcher) und Ableitung der Kraft im 'rechten Winkel'? Kann Dir da nicht ganz folgen.
von: Philueb

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 10.07.15 10:08

Darüber hinaus gibt es sicherlich viele Felgenmodelle, die die Aufgaben von Velo68 meistern können, eine komplette Marktübersicht habe ich nicht. Die Andra 40 wird aber immer wieder im Zusammenhang mit größten Belastungen und Systemgewichten erwähnt.
von: Anonym

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 10.07.15 10:52

Ja, stimmt, der Begriff "Kastenfelge" war an der Stelle falsch. Kastenförmige Hohlkammerfelge wäre richtig gewesen.

Den Unterschied, den ich meine, siehst Du, wenn Du die Querschnitte der WTB-Felge, die ich verlinkt hatte, und der Andra 40 vergleichst. Die WTB-Felge hat einen sehr schmalen Felgenboden und dadurch ein dreieckiges Profil der Hohlkammer. Die Andra hat einen flachen Felgenboden. Die Kräfte, die die Speichen einleiten, werden bei der WTB durch die Seitenteile der Hohlkammer abgeleitet, die in spitzem Winkel zur Zugrichtung stehen. Bei der Andra muss in erster Instanz der Felgenboden die Zugkraft ableiten, der aber praktisch rechtwinklig zur Zugrichtung steht. Deswegen muss der Felgenboden bei der Andra viel dicker sein, um die gleiche Kraft ableiten zu können, ohne zu reissen. Ich hoffe, das war verständlich erklärt. peinlich Wenn Du dir mal diese Felge anschaust, und im Vergleich dazu das Profil der Andra 40 wirst Du sehen, was ich meine.
von: Anonym

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 10.07.15 10:56

Kann gut sein, dass die Felge den Anforderungen entsprechen würde (kann ich nicht beurteilen, da ich sie nicht kenne). Mein Punkt war, dass man in dem Fall "mehr Gewicht = mehr Stabilität" nicht unbedingt annehmen kann, da viel von dem Gewicht in die dicken und hohen Felgenflanken und deswegen auch in den flachen Felgenboden verbaut wurde, die philueb wegen der Scheibenbremsen gar nicht braucht. Das Gewicht kann man bei gleichschweren Felgen für Scheibenbremsen an anderer Stelle sinnvoller investieren, oder eben gleich stabile, aber leichtere Disc-Felgen nehmen.
von: Philueb

Re: Ermüdungsrise Felge Ryde Disc Bull nach 2 Jahren - 10.07.15 11:31

Kapiert! zwinker