merkwürdige Schlauchobzoleszenz

von: Schnubu

merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 18:02

N'Abend zusammen,

mir gehen so langsam die Schläuche aus...aber der Reihe nach.

An verschiedenen Laufrädern (alle mit Marathon Supreme unterschiedlicher Größe und verschiedenen Felgen) stellt sich schleichender Luftverlust ein. Zunächst unmerklich, dann immer schneller. Abend aufgepummt, morgens beim Losfahren dann platt.
Bei den Schläuchen handelt es sich um die Extralight-Versionen, allesamt recht neu, keine zwei Jahre alt.
Nach dem Ausbau habe ich dann festgestellt, dass es sich immer um das gleiche Bild handelt: Die Schläuche sind regelrecht perforiert, stets an den Flanken zerlöchert. Seht selbst:
klick
klack

Was ich schon gecheckt habe und ausschließen kann:
- Dreck zwischen Reifen und Schlauch
- Reifen und Schlauch sind nicht verklebt und trocken
- zu niedriger Luftdruck
- Mängel im Inneren der Reifen
- wandernder Reifen auf der Felge.


Was kann das sein? Woran kann es liegen, dass der Verschleiß von Schläuchen so extrem ist?
von: ro-77654

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 18:05

Zieh doch mal den anderen Reifen auf, dann kannst du den Reifen als Ursache ein- oder ausgrenzen.
von: JaH

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 18:13

Siehe auch im Trööt "Unsere Plattfüße 2016", dort habe ich exakt das berichtet, was dir nun widerfahren ist. Und zwei Jahre alte Leichtschläuche sind nicht praktisch neu! Sondern alt. Das Material ist dünn und unter Druck, also gedehnt, zerlegt es sich mit der Zeit gaaaanz langsam und das vorzugsweise zuerst an den Kanten, wo es durch die Lagerung vorher schon eine geringfügige Vorbelastung erfahren hat. na ich will mal besser nicht so weit aus dem Fenster raus. Irgendeinen Grund wird es geben, daß sich die Schwächung entlang einer Art Linie zeigt, aber was die genaue Ursache für diese Lokalisierung ist, könnte ganz vielleicht der Hersteller genau erklären.

Fazit: Leichtschläuche sind nichts für Langzeitanwendung.
von: Schnubu

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 18:27

Ich habe auch die Schläuche selbst im Verdacht, kann es aber nicht mit Sicherheit sagen. Gibt es hier Erfahrungen mit den ExtraLight-Schläuchen von Schwalbe? Die Risse entstehen entlang eines im Schlauch schräg verlaufenden Profils, daher meine Annahme.
Der aktuell verbaute Schlauch ist noch nicht mal sechs Monate in Verwendung, also für meine Begriffe fast neu.
Ich werde auf jeden Fall auf dickere Schläuche wechseln...
von: Schnubu

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 18:30

Das wollte ich dann demnächst machen, wenn hier der arktische Winter hereinbricht, der Schnee meterhoch liegt und ich endlich einen Grund finde, die Spikereifen aufzuziehen. grins
Wahrscheinlich aber bleiben die Dinger wie die letzten beiden Jahre unbenutzt.
Andere Reifen in 622er Größe habe ich nicht rumliegen.
von: JaH

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 18:38

Bei mir war es ein Leichtschlauch von Conti, die porösen Stellen sahen exakt so aus wie bei dir auf dem Foto.

Schlauchmaterial nahe am Grenzbereich zu verarbeiten, stellt bestimmt auch hohe Anforderungen an die Fertigungstoleranz. Wäre also auch denkbar, daß bei der Produktion hin und wieder auch die Produkte jenseits der Fertigungstoleranz in den Verlauf gelangen.

Ich habe auch immer noch einen Superleichtschlauch in der Ecke liegen, noch nie verwendet. So sieht der noch gut aus, aber wie es im aufgepumpten Zustand sein wird, daß weiß bislang nur der Geier.
von: Anonym

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 18:41

In Antwort auf: Schnubu
.... Gibt es hier Erfahrungen mit den ExtraLight-Schläuchen von Schwalbe?...
Meine Versuche mit den den XXLight-Schläuchen (AV14) sind ebenfalls gescheitert. Aber nicht nach 2 Jahren, sondern nach etwa 15min (pffft!!). Wahrscheinlich waren die Schläuche mit 559-60 überdehnt und sind an einer Stelle (innen zur Felge) auf etwa 5mm aufgerissen. Zwei neue hintereinander, keine Chance. Seinerzeit war 60-559 aber noch gemäß Prägung auf dem Schlauch erlaubt. Heute ist der AV14 nur noch bis 54-559 zugelassen, einen beschädigten AV14 habe ich aufgehoben und der trägt noch die Prägung 40/60-559. Gut flicken läßt er sich wegen der Dehnung wohl auch nicht.
von: Schnubu

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 18:50

Die XXLight-Versionen sind ja noch mal eine Stufe leichter. Aber laut Werbung, auf die man immer mal wieder reinfällt, sollen die Teile ja genauso dicht und haltbar sein, wie die Normalversion.
Interessant, dass hier so langsam zu Tage zu kommen scheint, dass die leichten Schläuche eine höhere Verschleißquote haben, als die normalen.
Für mich sind die Schläuche der ExtraLight-Klasse eine herbe Enttäuschung.
von: Schnubu

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 18:52

Zitat:
Ich habe auch immer noch einen Superleichtschlauch in der Ecke liegen, noch nie verwendet...


Dann pumpe den doch mal auf und schau nach, ob da etwas zu erkennen ist. Wäre doch mal interessant.
von: Anonym

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 18:57

In Antwort auf: Schnubu
Die XXLight-Versionen sind ja noch mal eine Stufe leichter. Aber laut Werbung, auf die man immer mal wieder reinfällt, sollen die Teile ja genauso dicht und haltbar sein, wie die Normalversion.
Interessant, dass hier so langsam zu Tage zu kommen scheint, dass die leichten Schläuche eine höhere Verschleißquote haben, als die normalen.
Für mich sind die Schläuche der ExtraLight-Klasse eine herbe Enttäuschung.
... Mist, falsch gelesen. Habe den Schlauch aus der Kiste geholt: ist ein AV14, Extralight, 40/60-559 und auf der Küchenwaage werden 137g angezeigt.
von: JaH

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 18:58

In Antwort auf: Schnubu
Dann pumpe den doch mal auf und schau nach, ob da etwas zu erkennen ist. Wäre doch mal interessant.
Ich habe ja noch mein Sommer-Leichtlauf-Vorderrad, dem werde ich den Schlauch mit meinen üblichen 7 bar verpassen und das dann mal den Winter über beobachten. Sollte es halten, könnte ich den Reifen im nächsten Frühsommer direkt fahren, dann aber besser am Hinterrad, weil es vorne zu massiven Luftverlust kommt, kann das böse ausgehen.
von: sigma7

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 19:26

dagegen Ich fahre seit Jahren Geax Ultralight Schläuche, ohne Auffälligkeiten. Die am Radl unserer Tochter sind seit 2009 in Betrieb, ohne jemals den Reifen verlassen zu haben.


andre
von: Anonym

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 19:35

In Antwort auf: sigma7
dagegen Ich fahre seit Jahren Geax Ultralight Schläuche, ohne Auffälligkeiten. Die am Radl unserer Tochter sind seit 2009 in Betrieb, ohne jemals den Reifen verlassen zu haben.


andre
was ist es denn für ein Typ und was wiegt das gute Stück?
von: Seghal

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 20:17

Habe die extra leichten Schläuche von Schwalbe erst etwas über eineinhalb Jahre im Einsatz. Perforiert ist mir da noch nichts. Dafür ist mir einer direkt an der Naht geplatzt, zum Glück nicht während der Fahrt, sondern als das Rad abgestellt war.
von: macrusher

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 20:27

In Antwort auf: Schnubu

Was kann das sein? Woran kann es liegen, dass der Verschleiß von Schläuchen so extrem ist?


Sieht nach einem Karkassenproblem aus, ich hatte auch mal ewig Probleme mit Luftverlust und es war letztlich eine haardünne Faser. Allerdings sieht das bei dir anders aus.

Hast du Gummiabrieb im Schlauch? Wenn ja, etwas Talkum/Babypuder rein.

Ansonsten könntest du dir noch mit Dichtflüssigkeit behelfen, sofern sich der Ventileinsatz rauschrauben läßt.
von: derSammy

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 20:40

Also ich würde da auch ganz stark eher was mit der Karkasse des Reifens vermuten. Die Struktur auf den Reifen rührt aller Voraussicht nach von der Gewebestruktur des Reifens her und die Löcher sind genau entlang der Faserrichtung.
Ein paar Leichtlaufschläuche habe ich auch in Verwendung. Die tendieren etwas stärker zu Durchschlägen, darüber hinaus sind sie aber unauffällig. Ach ja, sollten Conti- und Schwalbeschläuche sein.
von: max saikels

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 20:47

Mal ne ketzerische Frage: ich weiß nicht, was meine "normalen" Schläuche wiegen, aber vielleicht kann ja jemand mal abschätzen, wieviel Prozent vom gesamten Systemgewicht die Massendifferenz der light Schläuche ausmacht? Ist das mehr als zwei Brötchen mehr oder weniger zum Frühstück?
von: derSammy

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 21:04

Brötchen wiegen etwa zwischen 30g und 50g. Bei Schwalbe liegt der Gewichtsunterschied zwischen SV17 (Standard) und SV18(Leichtgewicht) bei etwa 45g. Auf zwei Reifen gerechnet kommen also die zwei Brötchen zusammen.
Hinzu kommt der Effekt, das die Reifen rotieren und bei jedem Beschleunigungsvorgang (Schneller werden, Bremsen, Kurvenfahrt) damit der Masseunterschied etwa doppelt in die Trägheit des Fahrzeugs eingeht. Wären wir also bei vier Brötchen. Gigantisch ist der Unterschied also nicht, aber wenn du signifikant Gewicht sparen willst, dann musst du überall schauen, wo was zu holen ist. Wenn dir egal ist, ob der Trümmer nun 20 oder 25kg wiegt, dann kannst du diese Diskussion natürlich gern ignorieren.
von: Falk

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 27.10.16 21:06

Wohl nicht.
Ich mache um Leichtschläuche einen ganz großen Bogen. Damit mögen sich Mimosen und Mimöschen herumfreuen. Mehrbereichschläuche benutze ich möglichst konservativ, also in der unteren Hälfte. Mit den umlaufenden Massen kann ich leben.

Eine Waage habe ich nicht mit, doch vorsichtig verglichen ist ein Schwalbe-Schlauch 13 leichter als eine leere Bierflasche.
von: Michael B.

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 28.10.16 04:56

In Antwort auf: derSammy
Brötchen wiegen etwa zwischen 30g und 50g...


ich esse belegte Körnerbrötchen zum Frühstück, die wiegen mehr teuflisch
von: sigma7

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 28.10.16 06:21

In Antwort auf: AndreMQ
In Antwort auf: sigma7
dagegen Ich fahre seit Jahren Geax Ultralight Schläuche, ohne Auffälligkeiten. Die am Radl unserer Tochter sind seit 2009 in Betrieb, ohne jemals den Reifen verlassen zu haben.
was ist es denn für ein Typ und was wiegt das gute Stück?

135g, Geax Ultralite (111.2UL.36.22.111BX auf https://www.vittoria.com/accessories/off-road-accessory/) in Vittoria Randonneur Pro (26x1.50), mehr hier.


andre
von: svenson

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 28.10.16 06:56

Genau das Problem hatte ich auch. Das Rad stand friedlich in der Sonne und plötzlich war die Luft raus. Bei der Kontrolle zeigte sich ein 2 cm langer Riss an der Naht.
von: ro-77654

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 28.10.16 06:58

In Antwort auf: AndreMQ
In Antwort auf: Schnubu
Die XXLight-Versionen sind ja noch mal eine Stufe leichter. Aber laut Werbung, auf die man immer mal wieder reinfällt, sollen die Teile ja genauso dicht und haltbar sein, wie die Normalversion.
Interessant, dass hier so langsam zu Tage zu kommen scheint, dass die leichten Schläuche eine höhere Verschleißquote haben, als die normalen.
Für mich sind die Schläuche der ExtraLight-Klasse eine herbe Enttäuschung.
... Mist, falsch gelesen. Habe den Schlauch aus der Kiste geholt: ist ein AV14, Extralight, 40/60-559 und auf der Küchenwaage werden 137g angezeigt.


"Light" ist je nach Hersteller und Version in Gramm gesehen ziemlich unterschiedlich. Ich benutze fast nur Leichtschläuche von Schwalbe, also sozusagen die mittlere Gewichtsklasse. Sie sind unauffällig.
Die Gewichtsdiskussion hier musste ja kommen mit den üblichen Argumenten und persönlichen Abwertungen (Mimose) derjenigen, die ein leichtes Rad haben wollen.
von: Anonym

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 28.10.16 07:41

Ist ja x-mal diskutiert worden, wer das Gesamtgewicht senken will muss alle Teile angehen und dazu gehören auch Schläuche. Wem die Kilos egal sind, braucht sich damit nicht abzugeben.
Ja, so Bezeichnungen wie "ulta, light, XXlight, mega, ...." sagen erst mal wenig bis nichts. Deshalb die Frage nach den Details vom GEAX von sigma7. Der entspricht mit 130g - als 26x1,50/2,25 bezeichnet - ziemlich genau dem Schwalbe Extralight SV14, also der mittleren Gewichtsklasse, der nach aktueller Schwalbe-HP doch wieder bis 60-559 aufgeplustert werden darf (SV13: 190g, SV14: 130g, SV14A: 95g (nur bis 54-559)). Allerdings wie oben geschildert, hatte keine Chance, den AV14 (=SV14 mit Autoventil) bei 60-559 länger als 15min bei nur 2bar(!) am Leben zu halten. Zwei Punkte könnten da noch spielen: die dünnwandigen Straßenreifen 60-559 sind voluminöser als ein MTB-Reifen, weil die dicke "Stollenschicht" fehlt. Und generell wird es an der Dehngrenze im wahrsten Sinne des Wortes "dünn". Beides zusammen ist wohl zuviel. Das kann aber bei Schnubu nicht das Problem gewesen sein.
von: Schnubu

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 28.10.16 08:27

Stimmt, zumal die Schwalbe-Leute selbst behaupten, dass die ExtraLight-Klasse (und wir reden hier nicht von Ultra-Mega-Hyper-Fast-Nichts-Light) den normalen Schläuchen in Sachen Haltbarkeit und Luftdichtigkeit in nichts nachstehen. Warum dann also nicht ein paar Gramm einsparen, wo die doch auch noch fast das gleiche kosten. Was daran mimosenhaft sein soll, erklärt sich mir nicht.

Zur Karkasse: Bei allen in Betracht kommenden Reifen (Marathon Supreme) sind die Innenwände in Ordnung, zumindest habe ich fabrikneue Reifen mit die momentan in Nutzung befindlichen Reifen abgeglichen und keine Unterschiede feststellen können. Die Schläuche und Reifen werden mit 5 bis 5,5 Bar gefahren, als noch unterhalb der Höchstgrenze.
Was m.E. gegen eine zu starke Ausdehnung des Schlauches im Reifen spricht: Die Luft entweicht im eingebauten Zustand nur sehr langsam, trotz mehrerer Löcher. Im ausgebauten Zustand ist der Schlauch sofort leer, obwohl er nur leicht aufgedehnt ist.

Was ich weiterhin ausschließen kann: zu starke Hitze, langer UV-Beschuss des Schlauches vor Einbau.

Ich werde mal das Fabrikat wechseln und dann mal testen. Ich glaube aktuell nicht an eine defekte Karkasse, schon gar nicht bei vier in Frage kommenden Reifen.
von: max saikels

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 28.10.16 08:45

In Antwort auf: derSammy
Brötchen wiegen etwa zwischen 30g und 50g. Bei Schwalbe liegt der Gewichtsunterschied zwischen SV17 (Standard) und SV18(Leichtgewicht) bei etwa 45g. Auf zwei Reifen gerechnet kommen also die zwei Brötchen zusammen.
Hinzu kommt der Effekt, das die Reifen rotieren und bei jedem Beschleunigungsvorgang (Schneller werden, Bremsen, Kurvenfahrt) damit der Masseunterschied etwa doppelt in die Trägheit des Fahrzeugs eingeht. Wären wir also bei vier Brötchen. Gigantisch ist der Unterschied also nicht, aber wenn du signifikant Gewicht sparen willst, dann musst du überall schauen, wo was zu holen ist. Wenn dir egal ist, ob der Trümmer nun 20 oder 25kg wiegt, dann kannst du diese Diskussion natürlich gern ignorieren.
Andererseits kommt der stabilisierende Effekt durch den höheren Drehimpuls dazu ...
Meine Systemmasse auf Reisen ist ca. 105 kg, macht also 0,09 kg / 105 kg = 0,086 % Differenz. Na gut, ich werde die Diskussion zwar nicht ignorieren, sondern amüsiert verfolgen.
von: Sickgirl

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 28.10.16 09:03

Dann passt es ja, ich bin auch immer amüsiert was manche alles so mit nehmen
von: Anonym

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 28.10.16 09:27

Soll keine Gewichtsdiskussion wieder angezettelt werden. Für den Fahrer spürbar ist vor allem das Zusatzgewicht (Rad + Gepäck + Kleidung) über das eigene Körpergewicht hinaus. Also für 60kg-Fahrer bedeuten 30kg (Rad + Gepäck + Kleidung) 50% Zusatzlast. Für einen 110kg-Fahrer bedeuten 40kg (Rad + Gepäck + Kleidung) nur 36% Zusatzlast. Übrigens ein prima Argument für Frauen, ein paar weitere Kilos an Gepäck beim meist deutlich schwereren, männlichen Begleiter auf das Rad umzuschichten - mal nachrechnen grins ! Andererseits tragen und bewegen leichte Menschen im täglichen Leben permanent relativ mehr an Zusatzgewicht mit sich rum, als schwere (Kleidung, Taschen, Gegenstände, Bierkisten, ...) - nicht nur, aber auch ein Grund, warum sie meist fitter sind.
Der Blick auf das Systemgewicht und die vermutete Aussichtslosigkeit von Gewichtsreduktion ist glücklicherweise zu negativ. Es lohnt sich als leichter Fahrer, die Mühle abzuspecken, es ist ja eh alles überdimensioniert.
von: ro-77654

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 28.10.16 09:33

Dann mal einen neuen Leichtschlauf probieren, der nicht aus der gerade verwendeten Charge stammt. So schließt du Fertigungsfehler beim Schlauch aus.
Hintergrund: Ich hatte mal Schwalbe-Schläuche, bei denen es recht schnell am Ventil Abrisse gab.
von: Blechroller67

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 29.10.16 23:24

In Antwort auf: Schnubu

Ich werde mal das Fabrikat wechseln und dann mal testen.


Hättest du was von Conti oder so geschrieben, hätte man sich Gedanken machen müssen. Da es aber ein Produkt von Schwalbe war, kann man sich das Denken sparen. Das Problem liegt zu 99% im Namen des Herstellers ;-)
Schwalbe traue ich seit 1 Jahr alles zu; nur nichts Gutes (natürlich ein Vorurteil, beruhend auf persönlichen Erfahrungen).

Ansonsten: Was hast du für ein Felgenband?
von: Falk

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 30.10.16 00:46

Zitat:
Stimmt, zumal die Schwalbe-Leute selbst behaupten, dass die ExtraLight-Klasse (und wir reden hier nicht von Ultra-Mega-Hyper-Fast-Nichts-Light) den normalen Schläuchen in Sachen Haltbarkeit und Luftdichtigkeit in nichts nachstehen. Warum dann also nicht ein paar Gramm einsparen, wo die doch auch noch fast das gleiche kosten. Was daran mimosenhaft sein soll, erklärt sich mir nicht.

Mimosenhaft ist, das Gras wachsen hören und die Masse von zwei Wurstsemmeln spüren zu wollen. Das ist allenfalls Selbstbetrug. Wie kann man nur dem Werbegeschwalle glauben, das Leichtschläuche keine Nachteile brächten? Dass es Vorteile, in der Regel auch nur scheinbare, nicht ohne Nachteile an anderer Stelle gibt, sollte sich eigentlich langsam rumgesprochen haben. Oder bist Du einer der Patentinhaber für ein Perpetuum mobile?
von: Sickgirl

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 30.10.16 06:34

Ein Wurstsemmel hier und einer da, und schwups schon ist es eine halbe Sau.
von: Schnubu

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 30.10.16 12:00

In Antwort auf: Blechroller67

Ansonsten: Was hast du für ein Felgenband?


In einem Laufradsatz ist das normale Kunststoffband von Schwalbe drin, im anderen das Gewebeband. Die sollten keine Auswirkung auf die Löcher in den Schläuchen haben, denn die treten nur seitlich an den Karkassenseiten auf.
Die Conti-Schläuche sind bestellt und werden getestet. Nachdem die Reifen bislang jeglichen Dornen, Scherben und sonstigem Widerstand leisteten, hoffe ich, dass nun auch die Schläuche selbst endlich mal dich halten.
von: ro-77654

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 30.10.16 14:15

Vielleicht Einbaufehler? Mit dem Reifenheber Schläuche am Felgenrand eingeklemmt?
von: ro-77654

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 30.10.16 14:28

In Antwort auf: Falk
Zitat:
Stimmt, zumal die Schwalbe-Leute selbst behaupten, dass die ExtraLight-Klasse (und wir reden hier nicht von Ultra-Mega-Hyper-Fast-Nichts-Light) den normalen Schläuchen in Sachen Haltbarkeit und Luftdichtigkeit in nichts nachstehen. Warum dann also nicht ein paar Gramm einsparen, wo die doch auch noch fast das gleiche kosten. Was daran mimosenhaft sein soll, erklärt sich mir nicht.

Mimosenhaft ist, das Gras wachsen hören und die Masse von zwei Wurstsemmeln spüren zu wollen. Das ist allenfalls Selbstbetrug. Wie kann man nur dem Werbegeschwalle glauben, das Leichtschläuche keine Nachteile brächten? Dass es Vorteile, in der Regel auch nur scheinbare, nicht ohne Nachteile an anderer Stelle gibt, sollte sich eigentlich langsam rumgesprochen haben. Oder bist Du einer der Patentinhaber für ein Perpetuum mobile?


Ich antworte dir, Falk, mal im "Falk-Sound" (nur dieses eine mal, danach schreibe ich wieder wieder normal-höflich):

Wer einen "normalen" Schlauch von Schwalbe fährt, ist eine Mimose, die auf Werbegeschwalle hineingefallen ist und nicht verstanden hat, dass sich Gewichtsreduzierungen am Rad und Gepäck addieren und damit die Tour angenehmer machen. Müsste sich eigentlich mittlerweile rumgesprochen haben, aber es gibt Leute, die leben hinterm Mond und kapieren es nie. Es ist Selbstbetrug zu glauben, dass diese recht schweren Schläuchen keine Nachteile haben.
Oder bist du Superman, weil dir das Gewicht nix ausmacht?
von: Schnubu

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 30.10.16 16:52

Auch das habe ich schon in Betracht gezogen, aber ich bin beim Einbau ohne Werkzeug und beim Ausbau nur mit Kunststoffhebern unterwegs.
Und: Das merkwürdige Fehlerbild passt nicht zu einer mechanischen Zerstörung. Merkwürdig auch, dass die Schläuche eine Weile dicht halten (der letzte Schlauch ca. 3 Monate) und dann plötzlich Luft lässt, und twar an mehreren Stellen rund um den Schlauch herum.
Ein Fall für Akte X... grins
von: Anonym

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 31.10.16 08:55

Das sind auch in anderen Foren beschriebene Fehlerbilder. Meines war komplett anders: als ob in dem überdehnten Material, dann an der dünnsten Stelle sich eine Blase formt und darin auf 5mm aufreißt. Wenn man den AV14 lose aufpumpt, sieht man auch, wie stark unterschiedlich er sich ohne die Reifenhülle dehnt. Ein AV13 dehnt sich gleichmäßiger.
von: Peter Lpz

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 31.10.16 14:07

Ich kenne solche "Fehlerbilder" von normalgewichtigen Schläuchen auch. Ich führe das auf eingedrungenen Dreck zurück. Mir passiert sowas, wenn ich mal unterwegs flicke oder den Schlauch wechsle. Dort, wo ich einen Platten bekomme, ist zumeist das Terrain etwas unerfreulich. Deshalb stinkt mir auch jeder Plattfuß ganz erheblich. Die normalgewichtigen Schläuche halten das aber sehr, sehr lange aus. Sie sind auch dauerhaft, ich führe einen mit, der um die 10 Flicken hat und vermutlich wenigstens ebensoviele Jahre im Dienst ist.

Und deshalb möchte ich mich Falks höflicher Formulierung anschließen. Man kann es mit dem Gewichtsfetischismus auch übertreiben. Und ich finde, die hohe Nachfrage von Leichtbauzeugs bei immer schwerer werdenden Fahrern, ist einfach albern. Außerdem kommt einem der Überblick darüber abhanden, welches Bauteil was aushält. Denn ich ging bislang davon aus, dass das Zeug das abhält, wofür es gemacht wurde. Das trifft m. E. heute nicht mehr zu und man muss höllisch aufpassen, was man einkauft.

meint der Peter
von: Sickgirl

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 31.10.16 14:33

Nun ich finde diese Vielfalt eben schön, das es eben nicht one Sizes Fits it all ist.

Es gibt Räder für schwere oder leichte, für große oder kleine, fitte oder weniger fitte

Es wäre halt schön, wenn es für Leute, die sich mit der Materie nicht so beschäftigen wollen einen guten Fachhandel vor Ort gäbe, der da ehrlich beraten könnte
von: Nordisch

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 31.10.16 15:58

Es ist nicht das Gewicht an sich , was bei den Schläuchen so relevant ist, sondern die Dicke und damit Zähigkeit der schwereren Schläuche.
Es erhöht den Rollwiderstand.

Man kann auch einen schweren Latexschlauch nehmen. Das Latex flexibler ist, wird es angenehmer rollen als mit dem gleich schweren Butylschlauch. Latex ist halt das flexiblere Material.
von: Nordisch

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 31.10.16 16:04

Ich kann keine Unterschiede zwischen schweren und leichten Schläuchen erkennen in Sachen unterscheidliche Ausdehnung.
Das liegt daran, dass es nicht eine Frage des Gewichts, sondern der Verarbeitung ist.
Eher tendierten bei mir billige Schläuche oder bestimmte Chargen dazu sich recht unregelmäßig zu entfalten.

Zudem sollte man Schläuche außerhalb des Reifens nicht stark aufpumpen. Genau das führt zu Vorschädigungen.
von: Nordisch

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 31.10.16 16:11

Wenn man um die peniblere Montage weiß, hat man mit leichten Schläuchen genauso wenig Probleme wie mit schweren.

Ausnahme:

Gegenden, wo auch sehr pannensichere Reifen nicht genug Fremdkörper abhalten. Da wird ein dicker Schlauch zur Pflicht.
Allerdings wäre ein Latexschlauch noch pannensicherer. Man muss aber halt jeden Tag nachpumpen.

Ich fahre Leicht- und Ultraleichtschläuche seit mittlerweise über 10 Jahren und hatte noch nicht solche Schadensbilder.
Ich bin aber recht penibel bei der Montage und nutze in der Regel viel Talkum.
von: Anonym

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 31.10.16 17:46

In Antwort auf: Peter Lpz
Ich kenne solche "Fehlerbilder" ...... Und deshalb möchte ich mich Falks höflicher Formulierung anschließen. Man kann es mit dem Gewichtsfetischismus....
Naja, schwierig ist halt, ab wann ist "übertrieben". Den Extrallight-AV14-Versuch hielt ich ja auch nicht für übertrieben (irgendwann versuche ich es mal wieder). Natürlich können die nicht gleich robust sein wie die Normalschläuche AV13. Die erwarteten Nachteile wären:
- Sie sind 50% teuerer (stört bei den wenigen Euro für einen Schlauch nicht).
- Widerstehen Durchschlägen auf die Felge viel schlechter (kommt bei mir und den dicken Reifen nicht vor).
- Eventuell etwas häufiger Nachpumpen (stört nicht).
- Verlangen sorgfältige Montage (ist sowieso Ehrensache).
- Durchstiche perforieren jeden Schlauch, ist eh egal.
- ???
Also alles kein Problem. Aber den entscheidenden Nachteil bei mir gab's nicht offiziell: verabschieden sich nagelneu nach Aufpumpen bei stehendem Rad nach ca. 15min. So jetzt nach dem Thread könnte es an den sehr hochvolumigen Reifen und zu schmalen Felgen liegen, so dass sich der Schlauch da nicht richtig reinlegen konnte (und Talkum zuwenig?) und überdehnte. Das Fehlerbild von Schnubu ist anders. Und klar: Schmutz, Krümmel, Metallsplitter, ... sind bei den Leichtschläuchen völlig daneben. Aber das wäre ja ein einfacher Fehler schmunzel .
von: Anonym

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 31.10.16 17:48

In Antwort auf: Nordisch
Ich kann keine Unterschiede ....
.. ja, außerhalb stark aufblasen geht nicht, auf keinen Fall über das Maß, was er im Reifen sowieso hat. Aber schon da sieht man, wie ungleich das beim AV14 gegenüber dem AV13 ist.
von: Peter Lpz

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 31.10.16 18:30

Ich weiß ja schon um die Sinnhaftigkeit einer peniblen Reifenmontage und halte mich auch bzgl. sonstiger Montagearbeiten nicht für gänzlich blind. Dennoch hätte ich den Fehler beim Kauf eines Leichtbauschlauches auch machen können. Man denkt ja nicht immer gleich nach, sondern will einfach nur einen Schlauch haben. Man darf mir die Fähigkeiten zum korrekten Reifenwechsel gern absprechen. Ich kann leider bei einer Reifenpanne im Dreck oder gar im Regen, nicht so penibel sein, dass ich das Eindringen von Dreckkörnern ausschließen kann. Mir wird das weiterhin passieren. Das ich dann daheim den Reifen noch einmal demontiere, das verbietet mir mein ausgeprägtes Fleißdefizit. Ich warte dann bis zum nächsten Plattfuß und das dauert meistens gottseidank lange genug, um mich nicht ändern zu müssen.

Es ist schon richtig, dass die Vielfalt an Leichtbau- und robusten Materialien ihre Vorteile hat. Aber insbesondere beim MTB verkommt es meiner Ansicht nach, zum Wahn. Rahmen, Reifen, Felgen, Naben erreichen derart irrsinnig niedrige Gewichte, dass dem leidgeprüften Peterle der Atem stockt. Und meine Erfahrungen mit ein paar übergewichtigen Mitfahrern auf untergewichtigen MTB stützen ganz genau meine Abneigung gegen solche Konstruktionen. Und ich muss zugeben, mit der Materie nur unzureichend vertraut zu sein, um jede Falle, die da lauert, ausschließen zu können. Denn leider ist hohes Gewicht auch nicht unbedingt ein Garant für Dauerhaftigkeit.

Gruß Peter
von: Nordisch

Re: merkwürdige Schlauchobzoleszenz - 31.10.16 23:31

Hallo Peter,


will dir ganz gewiss nicht die Fähigkeit absprechen, Schläuche montieren zu können.
Schließlich ist es wirklich nicht einfach bei Dreckbedingungen einen Schlauch einigermaßen fremdkörperfrei zu montieren.
Aber es geht, wie ich es am Crosser testen konnte ( Schwalbe SV18).

Bei den Ultraleichschläuchen SV 14 XX-Light am schweren Reisepanzer bin ich zum Glück noch nicht in die Verlegenheit gekommen Schläuche tauschen zu müssen. Aber der ist leider auch erst knapp 2000 km bewegt worden. Die Schläuche sind aber schon seit 2011 oder 2012 drin.

Leichtbaufetischist bin ich nicht. Mir geht es bei diesen Schläuchen nur ums bessere Abrollverhalten. SV15 (Renner), SV17 (Crosser und 28 Zoll Reiserad) und SV13 (Reisepanzer) fand ich unangenehm zu fahren.

Viele Grüße,
Andreas