Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel?

von: panta-rhei

Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 18.04.18 20:18

Hi

Bin immer noch in der Planung meines selbstzuhäkelnden 559er Falters (Birdyartig).

Wenn ich das UR nicht mit 2 kurzen Rohren seitlich versetze, brauche ich etwas Spur-Versatz.
Mind. 30mm-max. 85. Wie seht ihr das bezüglich Fahrverhalten?
von: iassu

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 18.04.18 20:33

Geht garnicht. Du würdest akzeptieren, daß dein HR achteinhalb Zentimeter neben dem VR fährt? schockiert böse Auch für schon eingeplante 3 Zentimeter bin ich zu sehr Pedant. Dann lieber Straßenbahn fahren.

Wenn es keine Konstruktion mit einheitlicher Spur gibt, würde ich das lassen und ein günstiges Rad von btwin erwerben teuflisch
von: panta-rhei

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 18.04.18 21:49

In Antwort auf: iassu
Geht garnicht. ...bin ich zu sehr Pedant. teuflisch

Basiert das auf eigener Erfahrung?
von: Anonym

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 06:13

Wie von Andreas schon geschrieben: Völlig inakzeptabel!
Aus eigener Erfahrung: Sobald die Spur mehr wie 5 mm (!) abweicht, fängt das gesamte Rad an zur Seite zur kippen (dürfte reine Physik sein).
Probier das doch an einem anderen Rad ganz einfach aus: Das Vorderrad 'de'zentrieren, also einen Versatz einbauen (Speichenspannung in eine Richtung verändern). Du wirst recht schnell merken, dass Dein Rad links- oder rechtslastig wird. Am schnellsten spürt man es beim Freihändig fahren, denn mit den Händen am Lenker gleichst Du das ständig unbewusst aus.
von: Toxxi

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 07:49

Zustimmung! Spurversatz geht gar nicht. dagegen

Gruß
Thoralf
von: iassu

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 08:10

Ein geplanter Spurversatz ist in meinen Augen ein Paradebeispiel für eine Fehlkonstruktion. Es muß selbstverständlich sein, daß eine einheitliche Spur gewährleistet ist. Alles andere ist nicht der Diskussion wert.
von: derSammy

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 09:23

Mir erschließt sich noch nicht ganz, wozu der Versatz nötig ist?
Wenn es nur um die Geometrie der Nabenposition geht, kann man ja die Räder asymmetrisch (oder gar dann symmetrisch?) zentrieren und so den Versatz korrigieren?
von: StephanBehrendt

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 10:40

In Antwort auf: derSammy
Mir erschließt sich noch nicht ganz, wozu der Versatz nötig ist?
Vergleiche bitte den unterschiedlichen Faltvorgang des Hinterbaus beim Birdy (neben das Rahmenhauptrohr) zu Brompton (unter das Hauptrohr).
von: Chris-Nbg

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 10:46

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: derSammy
Mir erschließt sich noch nicht ganz, wozu der Versatz nötig ist?
Vergleiche bitte den unterschiedlichen Faltvorgang des Hinterbaus beim Birdy (neben das Rahmenhauptrohr) zu Brompton (unter das Hauptrohr).

Ich dachte, beim Birdy wird das durch eine leicht schiefe Achse des Faltgelenks erzeugt und im Fahrzustand gibt es keinen seitlichen Versatz der Laufräder?
von: StephanBehrendt

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 10:54

In Antwort auf: Chris-Nbg
Ich dachte, beim Birdy wird das durch eine leicht schiefe Achse des Faltgelenks erzeugt und im Fahrzustand gibt es keinen seitlichen Versatz der Laufräder?
Ich schrieb nichts darüber, wie r+m das Ergebnis erzielt. Panta rei möchte es wohl simpler erzielen.
von: Ulli Gue

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 10:59

In Antwort auf: Chris-Nbg
In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: derSammy
Mir erschließt sich noch nicht ganz, wozu der Versatz nötig ist?
Vergleiche bitte den unterschiedlichen Faltvorgang des Hinterbaus beim Birdy (neben das Rahmenhauptrohr) zu Brompton (unter das Hauptrohr).

Ich dachte, beim Birdy wird das durch eine leicht schiefe Achse des Faltgelenks erzeugt und im Fahrzustand gibt es keinen seitlichen Versatz der Laufräder?
Genau so ist es auch beim BikeFriday. Bei der faltbaren Sattelstütze und dem Hinterbau ist die jeweilige Drehachse schräg angeordnet. Nach dem Faltvorgang befindet sich der Hinterbau rechts und die Sattelstütze links neben dem mittleren Rahmenrohr.
Gruß Ulli
von: Chris-Nbg

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 11:03

In Antwort auf: StephanBehrendt
Ich schrieb nichts darüber, wie r+m das Ergebnis erzielt.

Deine Aussage hat bei mir den Eindruck erweckt, dass man einen Hinterbaufaltmechanismus à la Birdy nur mit Spurversatz erreichen kann. Dem wollte ich widersprechen.
In Antwort auf: StephanBehrendt
Panta rei möchte es wohl simpler erzielen.

Ohne Versatz und gleichzeitig simpel geht im Birdy-Stil wohl nicht.
von: Anonym

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 15:30

Falls Du nicht 'birdy-artig' falten willst, kannst Du Dich ja von der Technik an diesem neuen (Stuttgarter) Falt-/Klapp-/Zusammenschieb-Rad inspirieren lassen:
https://vimeo.com/260534889
von: panta-rhei

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 16:12

In Antwort auf: Chris-Nbg
In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: derSammy
Mir erschließt sich noch nicht ganz, wozu der Versatz nötig ist?
Vergleiche bitte den unterschiedlichen Faltvorgang des Hinterbaus beim Birdy (neben das Rahmenhauptrohr) zu Brompton (unter das Hauptrohr).

Ich dachte, beim Birdy wird das durch eine leicht schiefe Achse des Faltgelenks erzeugt und im Fahrzustand gibt es keinen seitlichen Versatz der Laufräder?

Sicher.
Leider ist es mit 559er-LR viel enger.
von: panta-rhei

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 16:20

In Antwort auf: kosemuckel
Falls Du nicht 'birdy-artig' falten willst, kannst Du Dich ja von der Technik an diesem neuen (Stuttgarter) Falt-/Klapp-/Zusammenschieb-Rad inspirieren lassen:
https://vimeo.com/260534889

Die hatten ihren Stand auf der BFS neben dem von FZ. Es ist ein pfiffiges Zerlegerad, aber es Radreisetauglich zu trimmen, ist schwierig. Die Entwickler berichteten von vielen Versuchen, bis der Trennmechanismus wackelfrei war. Das ist echte Feinmechanik... wirr

Wenn ihr alle denkt, dass Versatz gar nicht geht ... dann denke ich nochmal nach grins
von: panta-rhei

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 16:29

In Antwort auf: derSammy
Mir erschließt sich noch nicht ganz, wozu der Versatz nötig ist?

Eng wird es am Übergang UR-TL Gehäuse knapp mit dem Platz für den Reifen. Beim Birdy ist das UR abgeflacht und nach oben gebogen. DAS kriege ich bei meinem 559er Projekt nicht hin.
von: nachtregen

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 19.04.18 16:59

In Antwort auf: panta-rhei

Wenn ich das UR nicht mit 2 kurzen Rohren seitlich versetze, brauche ich etwas Spur-Versatz.
Mind. 30mm-max. 85. Wie seht ihr das bezüglich Fahrverhalten?

Ich bin einige Tausend Kilometer mit einem Nichtfaltrad gefahren, das mehrere Zentimeter Spurversatz hatte (nicht in dem Zustand, in dem aus der Fabrik kam, sondern daher, weil es mal in einem LKW mit ungenügender Ladungssicherung mitgefahren ist :(), das ist durchaus fahrbar, fährt sich aber schlechter als ohne. Noch nerviger als das Fahrverhalten ist die Tatsache, daß man damit ständig von anderen Radfahrern angesprochen wird.

Also wenn kein anderes Fahrrad zur Hand ist oder zum Runterfahren in der Stadt notfalls OK, aber so etwas bewußt konstruieren, solange es bei Decathlon Fahrräder ohne Versatz zu kaufen gibt; nein.
von: derSammy

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 20.04.18 09:15

Wenn schon die Symmetrie über Bord werfen, warum dann nicht das Unterrohr außermittig anbringen? Das scheint mir der stringentere Zugang.
von: panta-rhei

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 20.04.18 11:07

In Antwort auf: derSammy
Wenn schon die Symmetrie über Bord werfen, warum dann nicht das Unterrohr außermittig anbringen? Das scheint mir der stringentere Zugang.

Aussermittig reicht ohne Versatz leider nicht. Mit einem kurzen Hilfsrohr das UR zu versetzen ist wohl die Lösung. Muss halt afpssen mit dem Kettenblatt. wirr
von: Falk

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 05.05.18 16:57

Zitat:
Aus eigener Erfahrung: Sobald die Spur mehr wie 5 mm (!) abweicht, fängt das gesamte Rad an zur Seite zur kippen (dürfte reine Physik sein).

Das kann ich auch fast drei Wochen später überhaupt nicht bestätigen. Bei meinen beiden Biria-Gelenkrahmen laufen die Laufräder, im Schnee bestens zu sehen, nebeneinander. Ich vermute mal, dass es am Schweißverzug liegt, doch sicher bin ich mit nicht. Trotzdem waren beide Böcke problemlos freihändig zu fahren. Vielleicht findet ja jemand in Lauterburg die Ursache.
Wer die alten Mifa-Klappräder kennt, die sind auch mit entriegeltem Gelenk und angewinkelten Rahmenteilen fahrbar. Das sieht zwar eigenartig aus, doch es haut den Kutscher nicht vom Führersitz.
von: Anonym

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 05.05.18 17:09

Das ist reine Physik und Du hast wahrscheinlich einfach nur Glück, indem der Schwerpunk genau auf der gedachten Linie zwischen Auflagepunkt Vorderrad und Auflagepunkt Hinterrad liegt. Wenn er das nicht tut, ist dank Schwerkraft ein Kippen des Gefährts nicht zu verhindern - es sei denn Du gleichst das durch Gewichtsverlagerung deinerseits aus, damit der Schwerpunkt wieder auf der Linie liegt.
von: Falk

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 05.05.18 17:19

Zitat:
Schwerpunk

Ob ich mir den jetzt antue, da muss ich noch mal gründlich nachdenken…

Was aber das Fahren betrifft, der Schwerpunkt stellt sich eigentlich von selber über den Aufstandspunkten ein. Bei den Biriarahmen liegt es, soweit ich das herausbekommen habe, allerdings an einer Schrägstellung der Laufräder um die Hochachse. Die beiden Laufräder bilden, von vorn oder hinten gesehen, ein leichtes X. Nur merkt man das beim Fahren eben nicht. Ich hatte auch schon scheinbar völlig gerade Rahmen, bei denen sich beim Freihändigfahren ein deutlicher Knickwinkel zwischen Oberkörper und Rahmen einstellte. Eine Ursache war nicht zu finden. Bei dem, was alles sein kann, gilt durchaus »Sag niemals nie«.
von: Anonym

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 05.05.18 17:24

In Antwort auf: Falk
Ich hatte auch schon scheinbar völlig gerade Rahmen, bei denen sich beim Freihändigfahren ein deutlicher Knickwinkel zwischen Oberkörper und Rahmen einstellte.
Das werte ich jetzt mal als Bestätigung meines obigen Beitrags.
von: Falk

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 05.05.18 17:29

Nur kippt man eben nicht vom Bock. Mit den Händen am Lenker ist das Fahrverhalten in beiden Fällen völlig normal.
von: Anonym

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 05.05.18 17:34

Völlig normal ist es eben nicht, weil man den Schwerpunkt ständig unbewusst ausgleicht. Und im Extremfall ständig mit geknicktem Oberkörper zu fahren, freut nur den Orthopäden, aber nicht den Radfahrer.
von: Falk

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 05.05.18 17:39

Das hast Du vermutlich nicht ganz verstanden. Der Hobel mit den leicht über Kreuz stehenden Rädern ist im Betrieb einschließlich Freihändigfahren völlig unauffällig. Der scheinbar völlig gerade, den es allerdings schon über zwanzig Jahre nicht mehr gibt, war das auch, solange ich die Hände am Lenker hatte. Die nach rechts gebeugte Haltung war da nur beim Freihändigfahren erforderlich. Nach Deiner Rede müsste das alles genau andersrum sein, doch so ist bzw. war es eben nicht.
von: Anonym

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 05.05.18 17:47

Nein Falk, es ist genau so, wie ich es beschrieben habe. Den geknickten Oberkörper hast Du beim Freihändig fahren, mit den Händen am Lenker gleichst Du den Schwerpunkt durch weitere Methoden zusätzlich auch aus, z.B. leichts Gegenlenken, nicht mittig sitzen, usw usf. Dadurch ist der geknickte Oberkörper hier nicht so offensichtlich.
'Normal' ist das Fahren in keinem der Fälle.
von: Spreehertie

Re: Faltreiserad: Welcher Spurversatz akzeptabel? - 16.05.18 00:13

Hallo Falk,

Zitat:
Der Hobel mit den leicht über Kreuz stehenden Rädern ist im Betrieb einschließlich Freihändigfahren völlig unauffällig.

ein paar Millimeter stelle ich mir auch nicht problematisch vor. Mick Borrows meinte mal alles bis 7 cm ist noch ok. Wenn der Körperschwerpunkt direkt zwischen den beiden Spuren ist, dann dürfte man auch trotzdem gerade auf dem Rad sitzten. Erst bei noch größerem Versatz merkt man was, spätestens bei dem ungleichen Kurvenverhalten. grins

Gruß
Felix