Schloss für Radreise

von: Bennit

Schloss für Radreise - 18.10.18 09:09

Moin moin liebe Radreisende,

ich plane für nächste Jahr eine Radreise über Kiel-Aalborg-Göteborg-Oslo-Stockholm-Kopenhagen-Kiel.

Ich war bisher hier im Forum eher Mitleser als großer schreiber. Eine Frage brennt mir aber immer wieder im Hinterkopf.

Wie sichert Ihr unterwegs eure Räder? Was für Schlösser benutzt ihr? Hauptsächlich auch für die Nacht?

Ich werde die meisten Nächte im Zelt verbringen (evtl auch mal wild Campen falls ich keinen Campingpaltz finde)und weis nicht so recht wie ich da teilweise mein Rad sichern soll.

Würde mich über eure Erfahrungen sehr freuen schmunzel

Sportliche Grüße
Bennit
von: Toxxi

Re: Schloss für Radreise - 18.10.18 09:11

Ich benutze das gleich Schloss wie im Alltag. Ein Faltschloss Abus Bordo. Ja, das ist schwer, und ich brauche es nur selten, aber wenn ich es brauche, bin ich froh, es zu haben.

Gruß
Thoralf
von: StephanBehrendt

Re: Schloss für Radreise - 18.10.18 09:22

In Antwort auf: Bennit
Ich war bisher hier im Forum eher Mitleser als großer schreiber. Eine Frage brennt mir aber immer wieder im Hinterkopf.
Wie sichert Ihr unterwegs eure Räder? Was für Schlösser benutzt ihr? Hauptsächlich auch für die Nacht?
Würde mich über eure Erfahrungen sehr freuen schmunzel
Na ja,

wenn du bereits eifriger Mitleser bist, so solltest du die ellenlangen Threads zu diesem Thema mitbekommen haben. Von Bügelschloss bis Geschenkband wirst du für jedes Modell einen Befürworter finden.
von: HeinzH.

Re: Schloss für Radreise - 18.10.18 09:40

Moin Bennit,
wir nutzen auf Reisen und im Alltag ausschließlich U-Schlösser des deutschen Fabrikats ABUS und, hierzulande weniger bekannt, des US-amerikanischen Fabrikats Master Lock.
Im Alltag, wie hier vor dem Fitness-Studio, sichere ich mein Fahrrad mit zwei Schlössern unterschiedlicher Fabrikate, auf dem Foto ist vorn ein ABUS-, hinten Master Lock U-Bügelschloss zu sehen...
Gruß aus Münster,
HeinzH.,
der sich mit der Bearbeitung von Metallen berufsbedingt ein wenig auskennt zwinker


von: Lagerschaden

Re: Schloss für Radreise - 18.10.18 11:28

Hey,
für den Alltag benutze ich ein Kryptonite Mini 5. Für meine üblichen Wege und Situationen ist das super. Geklaut wurde mir damit auch noch nichts und durch die kleine Bauform kann man auch schlecht irgendwas zum Aufhebeln rein bekommen. Ich kenne allerdings auch so die gängigen Punkte hier in der Gegend an denen ich mit dem Ding andocken kann.

Für meine bevorstehende Reise war mir das zu unflexibel, deswegen bin ich bei einem Abus Borde Lite Faltschloss gelandet. Das ist vermutlich etwas weniger sicher, aber dafür auch flexibler, leichter und besser zu verstauen.
von: derSammy

Re: Schloss für Radreise - 18.10.18 11:29

Am Reisetandem haben wir ein großes Abus-Bügelschloss. Wichtig ist das Schloss vor allem beim Parken in der Stadt. Beim Wildcampen habe ich eigentlich gar keine Sorge um mein Rad. Ich würde die Diebe mal grob in drei Kategorien einteilen:
(1) Professionell agierende Fahrraddiebe, die im richtig großen Stil mit geklauten Rädern handeln.
(2) Beschaffungskriminalität (vor allem Drogenabhängige), die Räder teils zielgerichtet klauen um damit durch Weiterverkauf Geld zu machen.
(3) Gelegenheitsdiebe, denen ein Rad gefällt und die ungeplant ein Rad zum Eigenbedarf mitnehmen.

Gegen (1) hast du keine Chance, die haben Werkzeug um jedes Schloss zu knacken.
Gegen (2) hilft in der Regel ein gutes Schloss. Umso besser das Schloss, umso geringer die Chance, dass der Dieb das passende Aufbruchswerkzeug dabei hat.
Gegen (3) reicht in der Regel das Geschenkband (Spiralkabel, Panzerkabel, Drahtschlinge, Kettchen, einfaches Gliederschloss), weil diese Diebe nicht mit Aufbruchswerkzeug unterwegs sind.

Beim Wildzelten ist die Chance, dass dir Diebe des Typs (1) oder (2) begegnen faktisch null. Die suchen da, wo es viele Räder zu holen gibt. Das trifft auf die grüne Natur nicht zu.

Auf dem Campingplatz könnte (3) sehr wahrscheinlich sein (viel Begängnis), (2) und vor allem (1) eher weniger (zu viel Begängnis, da kann man erwischt werden) - ist aber nicht gänzlich ausgeschlossen.
von: VeloMatthias

Re: Schloss für Radreise - 18.10.18 11:54

Wenn du in den Städten Pausen einlegst, bei denen du das Rad nicht im Blick hast, wird wohl ein etwas größeres Bügelschloss ganz gut sein.

Ich schau mir ungern Städte an, vor allem nicht ohne Rad, daher reicht mir mein Hiplok Z-Lok auf Radreisen.
Das ist einfach ein großer Kabelbinder mit Stahlkern und Zahlenschloss.
Von der Sicherheit her ein Punkt über "hinten in den schwersten Gang schalten und vorne die Kette aufs Tretlager legen".
von: panta-rhei

Re: Schloss für Radreise - 18.10.18 13:39

In Antwort auf: Bennit

Ich war bisher hier im Forum eher Mitleser als großer schreiber. Eine Frage brennt mir aber immer wieder im Hinterkopf.

Wie sichert Ihr unterwegs eure Räder? Was für Schlösser benutzt ihr? Hauptsächlich auch für die Nacht?


Generell:

- Radverlust sollte verkraftbar sein

Konkret:

- benutze NICHT mein Alltagschloss (Abus Bügel), da schwer ( träller ) und "zu sicher"
- Kabel mit Kombination
- Rad hinlegen oder anschliessen
- ev. mit Seil zum Zelt etc.
von: StephanBehrendt

Re: Schloss für Radreise - 18.10.18 14:34

In Antwort auf: Bennit
Würde mich über eure Erfahrungen sehr freuen schmunzel
Erfahrung hat eigentlich nur der, dem das Rad geklaut wurde; und das ist ziemlich unabhängig von der Schlossqualität.
Je nach Reiseziehl und Personenzahl sichere ich ausschließlich mit dem Rahmenschloss
oder zusätzlich mit einem leichten Panzerkabel (immer bei zwei Rädern)
oder zusätzlich mit einem schweren Abus-Bügel (immer bei zwei Rädern).
Meine Frau fährt dabei schlosslos.
von: blue

Re: Schloss für Radreise - 18.10.18 16:17

Wir fahren mit "Geschenkband", wegen Gewicht, Kabellänge, Flexibilität. Steht natürlich in keinem Verhältnis zum Wert der Räder (mein Ü30-Stadtrad wird besser gesichert), hat bisher aber gut funktioniert. Wobei wir auf Reisen die Räder auch nicht tagelang in irgendwelchen Ballungsräumen draußen abstellen, sondern richtige Städtebesichtigungen meist mit einer Übernachtung verbinden, wobei wir die Räder in der Unterkunft lassen. Bei (auch ausgedehnten) Besichtigungen unterwegs, beim Einkaufen, Zelten etc. gab es bisher keine Probleme. Das Gepäck war auch immer noch da schmunzel
von: iassu

Re: Schloss für Radreise - 18.10.18 17:50

In Antwort auf: panta-rhei
Generell:
- Radverlust sollte verkraftbar sein

Schon wieder eine Aussage, mit der ich mich schwer tue. Ich habe zwar eine Ahnung, was du meinst, aber dennoch finde ich das unhaltbar. Was bedeutet denn "verkraftbar"?
- Nicht infarktauslösend?
- Nicht finanziell ruinierend?
- Nicht die Laune in Depression verschiebend, wo doch jetzt Zufussgehen angesagt ist (immerhin wahrscheinlich ohne lästiges Gepäck)?

Wenn du nicht nur eine Zweitagesreise in deinem eigenen Nahverkehrsbereich machst, ist der (irreversible) Verlust des Reiserades incl Gepäck immer eine finale Angelegenheit. Was das dann auch immer für Folgen bei einem selber, bei der Zeitplanung und auf dem Konto zeitigt: sie werden in jedem Falle ganz erheblich sein. Die Fragen von gerade oben müssen nicht mit "ja" beantwortet werden um festzustellen, daß dieser Vorfall "nicht" "verkraftbar" ist.
von: extraherb

Re: Schloss für Radreise - 18.10.18 18:44

Dazu hat es hier schon ganze Fortsetzungsreihen an Diskussionen gegeben. Letztlich muss das jeder für sich entscheiden.

Meine Stadtgurke, die gern mal 8h am S-Bahnhof steht, sichere ich mit 2 dicken schweren ABUS Schlössern. Für mein Reiserad, welches vom Wiederbeschaffungswert mehr als das 10fache kosten dürfte, habe ich ein relativ leichtes, relativ dünnes Ketten-Schloss. Der Grund ist, mein Reiserad steht selten lange exponiert. Im Hotel bestehe ich darauf, dass es die Nacht hinter einer verschließbaren Tür verbringt - zur Not nehme ich es mit ins Zimmer. Wenn ich auf dem Dorf in ein kleines Geschäft gehe, schließe ich es meistens gar nicht an. Vor einem Supermarkt in einer größeren Stadt bin ich schon argwöhnischer. Wenn da Leute rumstehen, die mir nicht gefallen, fahre ich auch mal weiter. Bei größeren Einkaufszentren stelle ich das Rad auch schon mal im Inneren ab, wo man mit dem Rad eigentlich gar nicht hin soll. Wenn ich in einer größeren Stadt übernachte, bringe ich das Rad und die Sachen erst ins Hotel und schaue mir dan die Stadt an bzw. gehe einkaufen.

Steht ein wertvolles Rad lange irgendwo rum, kann man es mit noch so schweren und dicken Schlössern nicht vor Diebstahl und Beschädigung schützen. Wichtiger als das Schloss, ist es, kritische Situationen zu vermeiden.

Gruß, Uwe
von: panta-rhei

Re: Schloss für Radreise - 19.10.18 00:15

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: panta-rhei
Generell:
- Radverlust sollte verkraftbar sein

Schon wieder eine Aussage, mit der ich mich schwer tue. Ich habe zwar eine Ahnung, was du meinst, aber dennoch finde ich das unhaltbar. Was bedeutet denn "verkraftbar"?

Ganz einfach:
Zu allen Rädern, mit den ich längere Radreisen mache, habe ich keine übergrosse emotionale Bindung umd ökonomisch wäre Klau auch kein Problem. Mit meinen selbstgehäkelten Reiserädern (zB Avatar) mach ich diese Reisen nur noch selten.

Und wenn das Rad auf einer meiner Langzeitreisen über mehrere Monate weggekommen wäre, hätte ich einfach vor Ort ein SimpleMTB passend gemacht, spätestens in der Hauptstadt findste sowas. Oder aendere halt meine Reiaepläne grins

Die wichtigste Klarstellung für den TE stammt von Sammy:

Das Klaurisiko ist einfach kleiner als im Alltag, da habe ich natürlich immer mein Abus Granit Buegel.
von: Bennit

Re: Schloss für Radreise - 19.10.18 04:47

Danke schonmal für die vielen Infos,

Diebstahl ist weder emotional noch Finanziel verkraftbar.

Im Alltag nutze ich auch ein Abus Bügelschloss nur ist das ding halt auch sicherheitsbedingt Sauschwer lach

Da ich das Rad die meiste Zeit eh nur unter Hintern haben werde, und in den größeren Städten in der Unterkunft steht, denk ich da mitlerweile eher an ein Spiralschloß um etwas flexibler zu sein.

Gruß Bennit
von: bezel

Re: Schloss für Radreise - 19.10.18 06:04

Es ist immer eine Abwägung von Gewicht - Sicherheit:
mir sind die Bügelschlösser (>1kg) für unterwegs einfach zu schwer, so verwende ich neben einem Kabelschloss noch einen Bewegungsalarm, der bei Erschütterung recht laut losgeht.

Kürzlich hatte ich mal das teure Ottolock in der Hand, sein extrem niedriges Gewicht (76cm Version) hat mich überrascht - ist allerdings auch kein Schloss, das absolut sicher ist und mit einer Säge schnell durch ist (eine knappe Minute) - siehe Video hier.
von: Martina

Re: Schloss für Radreise - 19.10.18 06:16

Ich denke, dass es nach wie vor keine belastbare Statistik gibt, wie klaugefährdet Reiseräder sind, dazu gibt es erstens zu wenige Radreisende und zweitens sind die durchgeführten Reisen viel zu wenig standardisiert. zwinker Du wirst also letztlich das mitnehmen müssen, was sich für dich richtig anfühlt. Mir persönlich reicht meistens das Spiralschloss, aber wir haben für Sondersituationen (wie gesagt, gefühlt, einen objektiven Maßstab gibts m.E. dafür nicht) zusätzlich etwas stabileres dabei, entweder ein Bügelschloss oder seit neuestem ein Faltschloss.

Gänzlich unabgeschlossen lasse *ich* mein Rad nie stehen, zumindest nicht mit Absicht. Weniger weil ich glaube, dass ein 'Geschenkband' wirklich schützt, sondern um einfach zu signaliseren, dass das Rad noch einen Besitzer hat.
von: BlackbikeRauschi

Re: Schloss für Radreise - 08.11.18 09:49

- Reist du allein oder zu zweit?

- Ich reise meist zu zweit und finde man sollte zusaetzlich zu all euren Argumenten hier noch schauen, ob man die beiden Schlösser aneinander machen kann, um beide Fahrraeder mit einem langen Kombi-Schloss gemeinsam abzuschließen.

- Ich bin auch schon ohne Schloss unterwegs gewesen. D.h. einer passt auf. Super unangenehm. Gerade beim Einkaufen wo man gemeinsam entscheidet, was wir kaufen und essen wollen. D.h. mindestens ein dünnes Schloss.

- Ich befürchte, dass haeufig die Tascheninhalte lieber geklaut werden. (So bereits in Einzelfaellen geschehen.) Das heißt das beste Schloss hilft Dir am Ende auch nicht, wenn du mit allem heimwillst.

Fazit: Sinnvoll sind meiner Meinung nach lange kombinierbare dünnere Schlösser.
Aber: Ich fahre trotzdem mit langen, kombinierbaren schweren Schlössern, fühle mich damit wohler, und zum wohlfühlen fahre ich ja Rad.
von: sascha-b

Re: Schloss für Radreise - 08.11.18 10:16

In Antwort auf: Bennit
Da ich das Rad die meiste Zeit eh nur unter Hintern haben werde, und in den größeren Städten in der Unterkunft steht, denk ich da mitlerweile eher an ein Spiralschloß um etwas flexibler zu sein.


nunja, während das Rad auf meiner Reise an der polnischen Küste von mittelgroßer Stadt bis Kuhdorf immer in der Unterkunft Platz fand, musste es gerade in Danzig an der Straße stehen. Sicher: da spielte eine Kombi aus Pech, schlechter Vorbereitung und wetterbedingt mangelnder Geduld eine Rolle. zensiert happens. Einer dünnen Spirale hätte ich da nicht genug vertraut, um ruhig zu schlafen. Der Bügel ist für mich sowieso der Normalfall. Nur auf Wochenendtouren mit wenig bis gar kein Aufenthalt in großen Städten wird abgewichen.
von: Sonntagsradler

Re: Schloss für Radreise - 09.11.18 16:16

In Antwort auf: Bennit

Wie sichert Ihr unterwegs eure Räder?

Gegen professionelle Diebe durch die Verwendung von schwer verkäuflichen Bauteilen (d.h. 21-Gang Shimano STX-Schaltung, verkratzter Rahmen in auffälliger Lackierung, billige Lichtanlage mit Seitenläufer etc.)

In Antwort auf: Bennit

Was für Schlösser benutzt ihr?

Spiralschloss gegen die Zweckentfremdung als Taxiersatz z.B. durch schlecht erzogene Mitmenschen.
von: Stylist Robert

Re: Schloss für Radreise - 10.11.18 11:21

In Antwort auf: HeinzH.
Im Alltag, wie hier vor dem Fitness-Studio, sichere ich mein Fahrrad mit zwei Schlössern unterschiedlicher Fabrikate, auf dem Foto ist vorn ein ABUS-, hinten Master Lock U-Bügelschloss zu sehen...
Viel interessanter! Zu sehen ist auch Euro 5. Fährst du schon mit geregelter Gasmaske zur Reduzierung der CO2-Werte? zwinker
[duck und wech] träller