Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten?

von: bezel

Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 07:00


Liebes Forum!

Nun ist es also passiert... - vergangene Woche hatte ich einen ziemlich heftigen Fahrradunfall (bin in der Stadt auf ein unvermittelt vor mir bremsendes Auto mit voller Wucht
bei ca. 25 km/h aufgefahren).
Wie durch ein Wunder ist mir, außer Prellungen und Schnittwunden nichts passiert, wohingegen das komplette Heck des Fahrzeugs kaputt ist, aber eben auch .... - mein
so geliebtes Genesis Croix de Fer!

Ich bin zutiefst traurig, kann es immer noch nicht glauben. Hab mit dem Rad so viele tolle Touren erlebt, es ist mir so sehr ans Herz gewachsen.


Nun denn, die Wucht, mit der ich auf das Auto gefahren bin, war so groß, dass dabei erstaunlicherweise nicht das Laufrad beschädigt worden ist, sondern das Unterrohr des Stahlrahmens zusammengedrückt worden ist.



Der Stahl ist nicht gerissen, aber etwas "zusammengefaltet" und dadurch hat sich auch die gesamte Rahmengeometrie geändert (Steuerrohrwinkel steiler). Das Ganze sieht nun ziemlich seltsam und ungewohnt aus.
Ob der Rahmen seitlich verzogen ist, habe ich noch gar nicht nachgeprüft, auf den ersten Blick kommt es mir jedoch nicht so vor.




Wie gesagt, das Unterrohr scheint nicht angerissen zu sein - ich denke, es ist aber nicht sicher, das Rad so noch, in diesem Zustand, zu fahren.

Was denkt ihr?
Kann man noch was machen, kann man da evtl. noch was "retten"?
Und wenn es auch nur noch als Stadtrad nutzbar wäre - es wäre wenigstens ein kleiner Trost (eigentlich wäre es dazu aber viel zu Schade)...

Ich freue mich sehr über eure Meinung, euren Rat!
Viele Grüße!
von: iassu

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 07:41

Herzliches Beileid!

Für mich wäre das ein Totalschaden am Rahmen, die Gabel ist noch zu überprüfen.
Wenn dir soviel am Rahmen liegt, könntest du das Unterrohr bei einem Rahmenbauer austauschen lassen.

Viel Erfolg!
von: irg

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 07:59

Hallo Bezel!

Sei froh, dass du ganz bist! Das war nicht einfach so zu erwarten.

Das Unterrohr könnte theoretisch ein Rahmenbauer tauschen, oder den gestauchten Teil heraus schneiden und mit einem anderen Stück Rohr reparieren. Nur ein Stück Rohr hinein halten und rundherum brutzeln wird es sicher nicht werden. Das wäre eine eher komplizierte Operation am offenen Rohr.

Praktisch kannst du alle theoretisch möglichen Lösungen vergessen. Diese brutale Gewalt, die das Unterrohr zerstört hat, hat sich auch an vielen anderen Stellen ausgewirkt. Nicht einmal die Gabel, oder gerade die Gabel, würde ich weiter fahren wollen. Tut mir leid, ich kann deinen Wunsch, das Rad zu retten nach fühlen, aber damit begibst du dich auf ausgesprochen riskantes Terrain! Was du kannst, wäre, Teile auf einen anderen Rahmen mit hinüber zu nehmen, Dann fahren immer noch Teile deines alten Rades mit.

lg!
georg
von: Sickgirl

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 08:06

Als erstes würde ich mal das ganze Taschengedöhns ab machen und auch das Oberrohr genau anschauen. Das dürfte ja auch nicht ohne Blessuren geblieben sein.

Aber das Rad hat es ja leider hinter sich, das sind schon schwere strukturelle Schäden.
von: rayno

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 08:25

Ist das CdF aus Reynolds 725 oder 853?
Ich hatte vor vielen Jahren auch einen solchen Auffahrunfall mit einem Gios-Renner. Sicher nicht ganz so heftig wie bei dir. Es hatte aber zum Glück nur die Gabel etwas abbekommen; sie war ziemlich weit nach hinten gedrückt. Der Rahmen selbst hatte keine sichtbaren Schäden. Ich habe die Gabel selbst gerichtet und das Rad noch etliche Jahre weiter gefahren.

Dass bei deinem CdF nur die Rahmen-Hauptrohre Schaden genommen haben und nicht die Gabel, ist schon außergewöhnlich.
von: talybont

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 08:57

Ist nicht ungewöhnlich, wenn nur der Rahmen gefaltet wird. Hatte ich an meinem Kona Rove AL auch, nachdem ich einen Octavia wegschieben wollte. Gabel und Laufräder sahen gut aus, OR und UR waren am SR abgerissen. Trotzdem würde ich nach einem derartigen Einschlag die Gabel entsorgen.
Der Rahmen ist zumindest ein wirtschaftlicher Totalschaden: UR und OR sind fällig und die Arbeitskosten für die Montage zwei neuer Rohre wohl deutlich zu hoch. Klar kann man das machen, aber das steht in keiner Relation.
von: bezel

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 09:14

Wenn es auch vielleicht das Ende meines Rades war, ich bin glücklich, das ich alles so "glimpflich", wie durch ein Wunder, überstanden/ überlebt habe - für mich wie ein zweiter Geburtstag...
Dass das Laufrad, als auch die Gabel nichts abbekommen haben, hat mich auch sehr gewundert.

@rayno: es handelt sich um 725er Reynolds.

Ein Rahmentausch kommt nicht in Frage, ich dachte an eine mögliche "Reparatur", Schweißen, Schelle ummanteln, etwas Einsetzen o.ä., auch wie @irg erwähnt hat. Wenn das Rad eben nur irgendwie noch nutzbar wäre...!
von: Sickgirl

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 09:33

Hast du dir das Oberrohr schon angeschaut? Das ist überdehnt und genauso geschwächt

Da musst du dir schon einen Metallbauer suchen der wirklich komplett skrupellos ist und da Hand anlegt
von: chrisli

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 09:59

Moin moin!
Gut, dass Dir nichts Schlimmeres passiert ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Gabel nichts abbekommen hat. Letzten September hatte ich mit meinem TT Silkroad einen Frontalzusammenstoß mit einem anderen Rad: An meinem Rahmen war nix, aber die Gabel hatte, zunächst kaum sichtbar, etwas abgekriegt, wenige mm zurückgebogen, einseitig - das Fahrrad zog nach rechts. Das "gegnerische" Rad war komplett hinüber. Ich bin mit einem Gabeltausch davongekommen. Also: ich denke, dass es sich in Deinem Fall wirtschaftlich nicht lohnt, den Rahmen zu reparieren. Gute Besserung! Chris
von: Behördenrad

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 10:14

In Antwort auf: bezel

Wenn es auch vielleicht das Ende meines Rades war,......
Ein Rahmentausch kommt nicht in Frage, ......Wenn das Rad eben nur irgendwie noch nutzbar wäre...!

Finde das Irritierende in diesen Aussagen... zwinker

In Antwort auf: bezel

Ein Rahmentausch kommt nicht in Frage, ich dachte an eine mögliche "Reparatur", Schweißen, Schelle ummanteln, etwas Einsetzen o.ä., auch wie @irg erwähnt hat. Wenn das Rad eben nur irgendwie noch nutzbar wäre...!

Frag' einfach einen der namhaften Rahmenbauer in Deutschland, was sie dazu sagen:

- Norwid
- Gebla
- Krautscheid
- Agresti
- Gesta
- Bendixen
Ggf. weitere.

Die können Dir schon sagen, wie das technisch korrekt und sicher zu reparieren geht (einschl. eines Preises, den Du dafür aufwenden musst). Dann kannste entscheiden.

Das 725-er Unterrohr liegt bei 0,8 - 0,5 mm Wandstärke (der Knick dürfte an der Stelle sein, wo die 0,5 mm beginnen). Dort einen Landmaschinen-Schweißer das rausziehen
und "irgendwas irgendwie" drüberbrutzeln zu lassen um den Rahmen dann weiter fahren zu können, hat schon leicht suizidale Züge.

Freu Dich, dass Dir selbst nichts / nicht viel passiert ist, mache aus dem Rahmen ein Deko-Stück zur Erinnerung an die tollen Touren (mit Bildern eben dieser aufgehübscht), hänge das Ganze an die Wand und kaufe 'nen neuen.
von: derSammy

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 10:33

Ich hatte mal einen Auffahrunfall durch nen PkW von hinten auf mein Kona Rove. Gebrochen ist bei der Nummer das Ausfallende (nicht gleich gesehen), ein Achter im Vorderrad war das einzige direkt ersichtliche, was mir jedoch erst beim Verlassen der Unfallstelle auffiel.
Ich gehe dennoch davon aus, dass die Gabel bei der Nummer einen mitbekommen hat. Etwa ein Jahr später habe ich gemerkt, dass sich dirket oberhalb der Schweiznaht der Scheibenbremsaufnahme ein Riss bildete. Kurzum: Die Gabel würde ich nicht weiter verwenden wollen. Und zum Rahmen ist dir ja auch schon einiges gesagt worden. Such dir ein Rahmenset (gibts das Croix de Fer nicht sogar noch?) und ziehe die Komponenten um...
von: panta-rhei

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 12:38

Geht alles, auch seriös. Nur sicher nicht billicher als ein Neu Rahmen ... Bei meinen 2 selbstgebauten würde ich das machen. Bei den anderen nicht ... Was lässt Du Dir Deine Erinnerungen kosten? teuflisch
von: schorsch-adel

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 13:24

nicht nur nicht billiger sondern auch nicht leichter, nicht sicherer, nicht stabiler und nicht schöner
von: panta-rhei

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 16:58

Bei der Gabel schliesse ich mich der Mehrheit an.
von: bezel

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 18:21

Danke für eure Einschätzungen und Ratschläge!

Ein Rad ist für mich, wie @panat-rhei auch angemerkt hat, schon sehr mit Emotionen verbunden. Erinnerungen und Erlebnisse, die man damit verbindet, ganz zu Schweigen von der langen Rahmensuche, der Anpassung der Komponenten über Jahre, bis es endlich passend aufgebaut ist, da steckt schon viel Herzblut drin.

Aber wie ihr auch meint, viel wird da nicht mehr zu machen sein.
Habe mir den Rahmen heute nochmals genauer angeschaut - an Gabel oder Oberrohr finde ich keine Schäden, aber die gestauchte Rahmengeometrie und das sehr geschwächte Unterrohr sieht nicht toll aus. Selbst wenn man diese Stelle verstärkt (wie auch immer), die Geometrie (Steuerrohrwinkel) lässt sich nicht mehr ändern.

Bei mir wohnt in der Gegend ein Rahmenbauer - vielleicht zeige ich ihm mal den Schaden. Aber viel Hoffnung hab ich ehrlich gesagt (auch nach euren Einschätzungen) nicht mehr.
Das Beste wird wohl sein, das Rad zurückzubauen und als Erinnerung an die Wand zu hängen, so, wie auch @Behördenrad gemeint hat...
von: rayno

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 20:02

Dann vergleiche mal den Kostenvoranschlag des Rahmenbauers mit dem Preis für einen neuen 725er CdF. Bei Händlern im UK sind CdF-Neurahmen älterer Baujahre (2018/19) oft recht günstig zu bekommen. Mit einem neuen Rahmen kannst du ja auch alle Teile vom alten Rad weiter verwenden und - vor allem - weißt du was du bekommst.
Der Direktimport aus England stockt nach dem Brexit allerdings noch.
von: Keine Ahnung

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 20:15

Ganz ehrlich - ich würde dem Rahmen und der Gabel Lebewohl sagen und mir etwas Neues gönnen. Es gab sicherlich auch große Krafteinwirkung auf andere Teile des Rahmens. Selbst wenn dort Deformationen nicht (so offensichtlich) zu erkennen sind, könnten hier Probleme auftreten. Für Touren durch die Stadt könnte man das noch herrichten, aber mit Gepäck z. B. bei einer Passabfahrt möchte ich mir nicht vorstellen, was hier passieren könnte.

In meiner Jugendzeit hatte ich an meinem Tourenrad einen ähnlichen Schaden, als ich ebenfalls einem Auto hinten drauf gefahren bin. Bei mir war das Oberrohr gestaucht. Der lokale Fahrradhändler war hauptamtlich Schweißer und hat mehr Schmiedeeisen-Gitter verkauft als Fahrräder. Der hat mir nach grobem Ausrichten des Rahmens eine Manschette um die gestauchte und wieder gedehnte Stelle geschweißt. Ich bin damit noch einige Touren gefahren, aber irgendwann baute ich fast einen Unfall, als mir beim Überfahren einer Unebenheit am Tretlager das Unterrohr fast komplett abbrach. Ich habe daraus gelernt ...

Seitdem habe ich zweimal Rahmen entsorgt, die Risse im Rahmen aufwiesen. Keine Experimente mit der Gesundheit!
von: HC SVNT DRACONES

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 21:03

In Antwort auf: bezel
Danke für eure Einschätzungen und Ratschläge!

Ein Rad ist für mich, wie @panat-rhei auch angemerkt hat, schon sehr mit Emotionen verbunden. Erinnerungen und Erlebnisse, die man damit verbindet, ganz zu Schweigen von der langen Rahmensuche, der Anpassung der Komponenten über Jahre, bis es endlich passend aufgebaut ist, da steckt schon viel Herzblut drin.

Aber wie ihr auch meint, viel wird da nicht mehr zu machen sein.
Habe mir den Rahmen heute nochmals genauer angeschaut - an Gabel oder Oberrohr finde ich keine Schäden, aber die gestauchte Rahmengeometrie und das sehr geschwächte Unterrohr sieht nicht toll aus. Selbst wenn man diese Stelle verstärkt (wie auch immer), die Geometrie (Steuerrohrwinkel) lässt sich nicht mehr ändern.

Bei mir wohnt in der Gegend ein Rahmenbauer - vielleicht zeige ich ihm mal den Schaden. Aber viel Hoffnung hab ich ehrlich gesagt (auch nach euren Einschätzungen) nicht mehr.
Das Beste wird wohl sein, das Rad zurückzubauen und als Erinnerung an die Wand zu hängen, so, wie auch @Behördenrad gemeint hat...



Moin Bezel,

ohje, ich kann Dich gut verstehen. Wenn so viele Erinnerungen und Emotionen mit dem Rahmen verbunden sind, dann ist das jetzt echt doof gelaufen. Vielleicht hilft Dir ja beim Neuaufbau des Rades das Theseus-Paradoxon. Den alten Rahmen würde ich wohl auch aufheben und irgendwie anders weiter nutzen wollen - Wandschmuck ist 'ne coole Idee!

Gute Besserung und gutes Gelingen für den Neuaufbau wünscht Dir
Tom
von: Cruising

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 21.02.21 21:04

In Antwort auf: Keine Ahnung
Ganz ehrlich - ich würde dem Rahmen und der Gabel Lebewohl sagen und mir etwas Neues gönnen.

Nur: Wo kriegst du in diesen ausverkauften Zeiten adäquaten Ersatz her? So hatte ich mich eine Weile für ein Salsa Fargo (mit Stahlrahmen) interessiert, damit ich mit meinem langjährigen Bandscheibenschaden endlich mal wieder ein Dropbar-Rad fahren könnte - nix gibt's, weder gebraucht noch neu noch in Teilen listig Zugegebenermaßen habe ich nicht allzu intensiv gesucht, weil mein Fuhrpark eigentlich komplett ist. Auch nichts Ähnliches habe ich gefunden, und ein Carbonrad will ich nicht.

Auch so ein Croix de Fer ist derzeit kaum erhältlich, auch nicht als Rahmen, höchstens noch in Größe S. Auf einen Import aus England würde ich mich schon deshalb nicht verlassen, weil man rein rechtlich keinerlei Chance hat, von dort betrügerisch abgezockte Kohle zurückzukriegen. Das ist ein beliebtes Hobby der Anbieter in der Bucht, wie ich erfahren habe, und die englische Justiz beschäftigt sich nur mit Verlusten ab ~5000 Euro aufwärts.

Mit diesem Background macht es für mich schon Sinn, das geliebte Stück von einem fähigen Rahmenbauer wieder richten zu lassen, auch wenn es bei einem "Allerweltsteil" wenig sinnvoll wäre.

@Bezel: Wünsche dir guten Erfolg und dass der Bock bald wieder läuft lach

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

von: Thomas S

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 22.02.21 00:48

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Rahmenbauer den Rahmen annehmen würde. Letztlich haftet er dann für seine Arbeit. Verdient ist da auch nichts dran und die meisten haben genug zu tun. Daher wirst Du keinen finden, zumindest keinen seriösen! Mi

Ich habe vor ein paar Jahren für mein Guylaine mit Riss im Unterrohr einen Rahmenbauer gesucht, der das Unterrohr austauscht aber keinen gefunden. Dabei ist dort sonst der Rahmen nicht geschädigt. Der Rahmen ist mit Silberlot in Muffen gelötet. Da sollte das Auslöten des Unterrohrs und der Tausch machbar sein. Ist es zwar auch, aber Gebla z. B. hat als Grobschätzung ca. 250 Euro genannt und dann müsste der Rahmen erst entlackt werden und dann wieder gepulvert. Das war schon ein wirtschaftlicher Totalschaden und bei Dir ist es erst Recht einer!
von: irg

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 22.02.21 06:54

Hallo bezel!

Die Gabel würde ich auf jeden Fall weg werfen, auch wenn ihr nichts an zu sehen ist. In meinem Umfeld gab es zwei Gabelbrüche, die vollkommen unangekündigt und plötzlich passiert sind. Bei einem hat mein Bruder einen Handstand-Überschlag vor eine daher rasende Straßenbahn hin gelegt.

Auch wenn du nur das Unterrohr tauschen lassen würdest, müsstest du den Rahmen neu ausrichten, sprich zurück biegen lassen müssen. Nun härtet kaltes Verformen wie bei deinem Unfall Stahl. Der Rahmen wird also auch an anderen Stellen durch das Härten spröder. Das Zurück Biegen macht das Ganze noch heikler, außer, der Rahmenbauer biegt den entlackten Rahmen unter großer Hitzeeinwirkung. Das ist aber eine eher theoretische Option, da geht es um ein paar hundert Grad, soweit ich weiß.

Ich kann dir nur den Rat geben, das Rad als Dekoration (für Garderobehaken?) auf zu hängen und am nächsten Jahrestages des Unfalles ein Flascherl Sekt im Gedenken an das Gefährt deiner schönen Erlebnisse zu öffnen. Immerhin hast du den Unfall sehr gut überstanden.

Ich habe auch so ein Rad im Keller, mein altes Rennrad, mit dem ich meine langen Touren in jungen Jahren gefahren bin. Es ist nicht einmal unfallbedingt gestorben, sondern nur für mich zu lange und zu hoch geworden. Noch einmal von Grund auf renoviert wäre es für Rennradeln durchaus gut, deshalb werfe ich es sicher nicht weg. Aber Touren damit tue ich meinem Rücken und meinen Händen nicht mehr an. Das könnte allenfalls jemand anderer machen, für den die Haltung darauf passt.

lg!
georg
von: BaB

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 22.02.21 14:47

Auch von mir: Bitte kauf dir einen neuen Rahmen!

Unabhängig davon kannst du dir das Oberrohr mal anschauen (oder auch ertasten, die Beule ist meistens nicht sehr dick), ob es eine Stauchung auf der Unterseite des Oberrohrs nahe des Steuerrohrs gibt. Das kommt bei diesen Unfällen häufiger vor. Wenn sich dort keine Stauchung befindet, heißt das NICHT!, dass das Oberrohr okay ist, aber vielleicht siehst du dann eher ein, dass das Teil gerade einen stark steigenden Marktwert hat. Klick zwinker )

LG

Bernd
von: cyclerps

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 22.02.21 14:57

Wenn Dir das Herz dran hängt gibs zu einem Rahmenbauer und der macht das garantiert damit Du wieder Spaß damit hast. Solche Leute nennt man Handwerker.
von: bezel

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 22.02.21 17:17

Ich hab nochmals nachgeschaut/gefühlt, ob da am Oberrohr/Steuerrohr, oder auch an der Gabel was zu sehen ist. Oberflächlich scheint alles in Ordnung. Auch keine Risse.
Wenn ihr gesehen hättet, wie das Heck des Autos (leider habe ich keine Haftpflicht...) ausgesehen hat! Da wundert man sich, dass, es "nur" das Unterrohr des Rahmens zusammengedrückt hat.

Als Anhaltspunkt:
ursprünglich hatte das Croix de Fer einen Front-Center Abstand von 616 mm - jetzt habe ich nachgemessen und es sind nur noch 590mm.

Ihr habt Recht, ich glaube so recht glücklich wird man mit so einem Rahmen nicht mehr, selbst, wenn man ihn noch so herrichten könnte, dass er als Stadtrad taugen würde.
von: chrisli

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 22.02.21 20:35

Hello again! Bist Du ADFC-Mitglied? Für den Fall bist Du meines Wissens haftpflichtversichert. Abgesehen davon ist eine Privathaftpflichtvers. nicht wirklich teuer, macht aber Sinn (im Fall von Personenschäden besonders..). Gruß, Chris
von: BaB

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 22.02.21 20:36

Auf die Daten des Herstellers würde ich mich nicht verlassen (jetzt wegen des Radstands), aber obiger Beitrag sollte auch nur dazu dienen, dich zu überzeugen den Rahmen in die Tonne zu werfen. Egal wie viel der Rahmen kostet, nur ein paar Zähne kosten schon erheblich mehr.
Und bitte: Besorg dir eine Haftpflichtversicherung! Das ist das allerwichtigste. Wichtiger als ein Zweitrad, ein neues Handy... Stell dir vor, du baust einen Unfall oder was auch immer und jemand ist bis an sein Lebensende geschädigt. Der wird nicht glücklich und du auch nicht mehr. Die Versicherungen kosten doch kaum Geld.
Wenn du eine passende Genesis Gabel für den Neuanfang brauchst --> PN.
von: BaB

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 22.02.21 20:39

Guter Einwand! Zwar mit 500 Euro Selbstbeteiligung, aber besser als nichts. Klick
von: BaB

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 22.02.21 20:44

In Antwort auf: bezel
...wenn man ihn noch so herrichten könnte, dass er als Stadtrad taugen würde.
So ein Stadtrad wird durchaus höher belastet als ein Tourenrad. Bordsteine rauf und runter, Kopfsteinpflaster, bremsen, beschleunigen... Das Stevens hier ist auch in einer Stadt weggeklappt. Klick
von: Jan-V

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 22.02.21 20:51

Hallo bezel, auch von mir herzlichen beileid:

Mein vorschlag wäre:
-noch brauchbare teile auf ein neuen rahmen umbauen
-der alte rahmen als deko im wohnzimmer an die wand hängen und an die schönen touren zurück denken.

Aus sicherheitsgründen würde ich den rahmen und gabel nicht mehr fahren, nichtmal wenn jemand es gratis reparieren würde.

Viele grüße, jan
von: Netsrac

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 08:21

Moin,
ich würde da so schnell nicht die Flinte in einem Korn ertränken.
Richten kann man einen Stahlrahmen, gut beschrieben z.B. hier:
https://www.rennrad-news.de/forum/threads/seblog%E2%80%98s-1974-projekt.172079/page-13

Ob bzw. wie weit man in Deinem Falle dabei die Falten unten rausbekommt, käme doch auf einen Versuch an. Ein guter Stahlrahmenbauer sollte dabei beurteilen, ob die Stelle anschließend (oder dabei?) nochmal wärmebehandelt werden muss, damit das Stahl-Gefüge ggf. nicht zu spröde ist.
Die Gabel, die äußerlich keine Risse zeigt, könntest Du mit Riss-Prüfspray untersuchen - oder, falls verfügbar, röntgen.
Einer der beiden "Partner" Rahmen und Gabel ist meist der Schwächere und verformt sich - bei Dir war's der Rahmen. Dadurch, dass er die Energie aufgenommen hat, wird die Gabel nicht überbelastet gewesen sein. Das ist bei hochwertigen Stahlrennrädern meist der Fall, da das Unterrohr aus extrem dünnwandigem Stahl ist - ich habe schon viele gestauchte RR-Rahmen gesehen, wo die Gabel gerade blieb.
von: Cruising

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 09:01

In Antwort auf: BaB
Das Stevens hier ist auch in einer Stadt weggeklappt. Klick

Danke Bernd,

genau diesen Fred habe ich vor einiger Zeit mal gesucht, um ihn zu verlinken, als jemand eine Starrgabel in Federgabelgeometrie suchte schmunzel Genau deshalb kommt für eine Gabel bei mir nur Stahl in Betracht und kein Alu, und Carbon schon gleich gar nicht (es sei denn, die Gabel hätte einen Stahlschaft).

Wir hatten zweimal Gabelbrüche bei unseren Stahlrädern, und beide Male zeichnete sich das Versagen etliche Kilometer vorher ab. Sybilles Rad kriegte seinerzeit immer mehr eine Easy-Rider-Optik, und meines wurde ungewohnt schwammig, was ein sensibler Radler fast immer merken dürfte.

Quintessenz: Deshalb hätte ich überhaupt keine Bedenken die Gabel des Croix de Fer weiter zu verwenden, wenn sie nicht verzogen wäre. Und auch der Austausch des geknickten Rohres und Überprüfung des Rahmens durch einen Fachmann wäre für mich immer noch eine akzeptable Lösung, wenn auch die zweitbeste.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: Sickgirl

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 09:18

Beim derzeitigen Radboom dürften „gute“ Rahmenbauer wohl so gut ausgelastet sein das sie dich mit dem Teil sofort wieder vom Hof jagen.
von: Thomas S

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 09:24

Meine Rede!

An alle, die unermüdlich schreiben, dass man das einem Rahmenbauer überlassen solle:

Klar kann ein Rahmenbauer das. Aber Ihr werdet hier keinen finden, der das übernimmt! Keinen!

Und wenn Ihr das nicht glaubt, nehmt doch mal die Bilder und fragt selbst bei dem Rahmenbauer Eurer Wahl nach, ob er das hinbekommt.
von: thomas-b

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 09:52

In Antwort auf: Netsrac

https://www.rennrad-news.de/forum/threads/seblog%E2%80%98s-1974-projekt.172079/page-13
Bist Du sicher das der Link funktioniert?

Gruß
Thomas
von: Netsrac

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 09:56

In Antwort auf: thomas-b
...Bist Du sicher das der Link funktioniert?
...

copy & paste in die Adresszeile geht - warum das hier beim Einfügen kein Link geworden ist, weiß ich auch nicht
von: Thomas S

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 10:11

Hast Du das einfach in das Textfeld eingefügt? Dann geht das hier im Forum nicht. Du musst den Button "Link zu einer Webseite einfügen" (eine blaue Weltkugel) verwenden. Dann passt das. zwinker
von: thomas-b

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 10:28

In Antwort auf: Netsrac
In Antwort auf: thomas-b
...Bist Du sicher das der Link funktioniert?
...

copy & paste in die Adresszeile geht - warum das hier beim Einfügen kein Link geworden ist, weiß ich auch nicht
Firefox sagt:
In Antwort auf: Firefox
Fehler: Anfrage konnte nicht ausgeführt werden

Beim Laden der Seite https://www.rennrad-news.de/forum/threads/seblog‘s-1974-projekt.172079/page-13 wurde gegen das Netzwerkprotokoll verstoßen. Dieser Fehler kann nicht behoben werden.

Die Seite, die Sie anzusehen versuchen, kann nicht angezeigt werden, da ein Fehler in der Datenübertragung festgestellt wurde.

Bitte kontaktieren Sie die Website-Betreiber, um sie über dieses Problem zu verständigen.

Ich bin aktuell nicht auf der Seite angemeldet.
von: StephanBehrendt

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 10:45

In Antwort auf: Sickgirl
Beim derzeitigen Radboom dürften „gute“ Rahmenbauer wohl so gut ausgelastet sein das sie dich mit dem Teil sofort wieder vom Hof jagen.
Ich denke eher, ein seriöser Rahmenbauer wird einen Rahmen mit unklaren Schäden nicht in die Hand nehmen, weil er hinterher in der Produkthaftung hängt. Seine Versicherung - so er eine hat - wird ihm was husten, wenn der TO hinterher mit diesem Rad stürzt.

Ich hatte einst einen Auffahr-Unfall mit nicht sichtbaren Schäden an den Rahmenrohren. Ein Jahr später brach das Unterrohr bei langsamer Fahrt. Haarrisse sind nicht immer zu sehen.
von: Sickgirl

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 11:02

Der Meinung bin ich auch, aber manche hier glauben wohl das Handwerker eher Samariter sind die unbedingt jede Seele retten müssen und natürlich für einen Gotteslohn bzw was in die Kaffeekasse
von: nachtregen

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 11:36

In Antwort auf: Cruising

Wir hatten zweimal Gabelbrüche bei unseren Stahlrädern, und beide Male zeichnete sich das Versagen etliche Kilometer vorher ab. Sybilles Rad kriegte seinerzeit immer mehr eine Easy-Rider-Optik, und meines wurde ungewohnt schwammig, was ein sensibler Radler fast immer merken dürfte.

Quintessenz: Deshalb hätte ich überhaupt keine Bedenken die Gabel des Croix de Fer weiter zu verwenden, wenn sie nicht verzogen wäre.

Gegenrede: Mir ist eine Stahlgabel ohne jede Vorwarnung, Gott sei Dank zum Glück bei quasi Tempo Null beim Anfahren, weggeknickt. Wie in dem hier diskutierten Fall Vorschädigung durch einen - allerdings wesentlich harmloseren - Unfall.

Ich sehe auf Grund dieser Erfahrung keine Alternative zur Verschrottung.
von: Netsrac

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 11:43

Oh - ich wollte hier nicht die Bedenkenträger anpieksen, sondern bezel motivieren, nicht so schnell aufzugeben, nur weil obige sagen "wegwerfen".
Natürlich kann immer etwas schiefgehen und jeder kennt bestimmt jemanden, der irgendwomit schon mal schlechte Erfahrung gemacht hat.
Und ja, alle Rahmenbauer werden abwinken - also, am besten gar nicht erst versuchen.

Gehen tut alles - letztlich ist es eine wirtschaftliche (oder emotionale?) Abwägung, was es einem wert ist.
Hier eine Beschreibung zum Thema Rahmenrichten (ich hoffe, nun hab' ich's richtig gemacht mit dem Link):
Rahmen richten
von: Thomas S

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 12:08

Der Link funktioniert. (Again what learned.)

Aber letztlich haben die Leute das für sich selbst gemacht. Ein Rahmenbauer, der das gewerblich macht und für seine Arbeit haftet, wird nun mal so einen Auftrag ablehnen. Alle!

Übrigens: Dein verlinktes Beispiel hinkt schwer. Hast Du Dir das Foto des Schadens mal angeschaut? Da handelt es sich nicht nur um ein gestauchtes Unterrohr. Das ist geknickt! Das kann man nicht mehr richten! Da muss das Unterrohr ausgetauscht werden. Punkt!

Und wenn man das nicht selbst kann, ist man auf andere angewiesen. Und diesen einen muß man erst einmal finden. Wie hat einer in dem Link geschrieben: er macht sowas nur für Leute, die er persönlich kennt, weil er in dem Forum auch schon schlechte Erfahrungen gemacht hat.
von: iassu

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 12:22

Dazu kommt, daß der Autor schreibt, es bestätige ihn, sich selbst keine frisch lackierten Rahmen zu kaufen. Man traut dem Frieden aka dieser Reparatur also irgendwie nicht.
von: cyclerps

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 23.02.21 12:22

Von Zeit war keine Rede. Ebenso nicht von Kaffeekasse oder Vergelt`s Gott.

Wenn`s mein Rahmen wäre der mir am Herz liegt würde ich einen Rahmenbauer finden, Wetten? Der der mir meinen Lenker gebaut hat würde das auch dengeln. Sischer sischer. grins
Oft ist das "Ding" eben das......, hätt ich gern. Darf aber nix kosten, oder wenig oder ein bissl. Jetzt nicht auf den Geschädigten hier bezogen. Man muss sich halt im klaren sein Kosten/Nutzen/Herzschmerz.
von: irg

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 24.02.21 07:23

In Antwort auf: Netsrac
Gehen tut alles - letztlich ist es eine wirtschaftliche (oder emotionale?) Abwägung, was es einem wert ist.
Hier eine Beschreibung zum Thema Rahmenrichten (ich hoffe, nun hab' ich's richtig gemacht mit dem Link):
Rahmen richten


Ja, so kann es klappen. Nur sind diese Rahmen sehr leicht verbogen, was man vom Rahmen des Thread-Erstellers nun gar nicht behaupten kann. Ein stellenweise zusammen gefaltetes Unterrohr bedeutet sicher sehr hohen Stress anderer Rahmenteile, den man nicht notwendiger weise sieht. Auch wenn ich mich wiederhole: Kalt Verformen bedeutet Härten und damit Verspröden des Materials. Wer mir nicht glaubt, braucht nur ein Stück leicht biegbaren Draht zu nehmen und diesen an einer Stelle hin- und her zu biegen. Bevor er bricht, wird er hart.

Wer einen verbogenen Rahmen kalt zurück biegt, setzt die betreffenden Stellen noch mehr Stress aus. Das geht bei manchen Rahmen, wie hochwertigen Stahl-Rennrahmen, aufgrund ihrer Materialreserven oft überraschend gut, gemacht wird es aber üblicher weise nur bei leichten Schäden.

Zu einem eventuellen Gabeltausch: Ein allfälliger Bruch kann sich ankündigen, muss es aber nicht. Mein Bruder ist mit einem Rennrad einen Pass hinunter gerauscht, und die Gabel hat keinen Mucks gemacht. Am nächsten Tag ist der Besitzer des Rades damit im Schritttempo Milch holen gefahren und auf der Nase gelandet: glatter Gabelbruch.

Dieses Risiko würde ich nie eingehen wollen. Selbst wenn es nur um einen Mund voll ausgeschlagener Zähne geht, wäre mir das Risiko die im Vergleich dazu lächerliche Ersparnis nicht wert. Allenfalls mit Röntgen sehe ich eine Möglichkeit, halbwegs zuverlässig eventuelle Schäden zu erkennen.

lg!
georg
von: amati111

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 24.02.21 14:14

Schick nach Woronesch die Jungs machen es:)
[url=http://https://vk.com/wall53507131_3374][/url]

https://vk.com/wall53507131_3374
von: bezel

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 24.02.21 16:38

Hallo!

Ja, das mit den Haarrissen befürchte ich auch... Habe heute nun mal im Hellen das Rad an meinen Montageständer geschraubt und bin den Rahmen nochmals durchgegangen.
Und tatsächlich:
am Steuerrohr/ Übergang zum Oberrohr finden sich kleine, paar cm lange Risse an der Seite... Kann mir vorstellen, dass nicht nur der Lack, sondern auch das Rohr einen Riss hat.

von: Keine Ahnung

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 24.02.21 16:46

Genau das ist es, was ich oben (Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? (Ausrüstung Reiserad)) gemeint hatte. Nicht nur der Teil des Rahmens leidet, bei dem offensichtliche Verformungen auftreten! Es ist schade, aber man sollte so einen Rahmen mindestens für den Gebrauch auf Radreisen nicht mehr einsetzen. Von der Gabel möchte ich gar nicht reden. Die muss in den Müll - ein Gabelbruch ist lebensgefährlich!!!
von: wulfen

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 24.02.21 18:09

Ich hatte den gleichen Schaden an meinem Rennrad. Das war vor 29 Jahren. DAs Rad fahre ich heute noch mit vollem Vertrauen.
Was wurde gemacht: Gabel ersetzt, Unterrohr hinter der Schadensstelle abgesägt und etwa auf gleicher Höhe beim Oberrohr. Dann wurde die gesamte Steuerrohreinheit neu aufgebaut und fachmännisch zusammengefügt. Optisch nicht zu erkennen.
Hinzu kam , dass mein Rahmenbauer genaue Kenntnis der Verwendeten Materialien des Originalherstellers hatte. Machbar, aber heutzutage unter Abwägung von Kosten / Nutzen wohl kaum zu realisieren.
von: schorsch-adel

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 24.02.21 19:08

Angesichts des massiven Schadens würd ich mir den Kopf nicht mehr über Harrisse zerbrechen. Ein Totalschaden am Auto wird durch den noch prima intakten Aschenbecher auch nicht relativiert.

Kein verantwortungsvoller Rahmenbauer*in wird sich da mit einer kosmetischen Reparatur den Ruf ruinieren.
von: BaB

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 24.02.21 21:03

In Antwort auf: wulfen
Ich hatte den gleichen Schaden an meinem Rennrad. Das war vor 29 Jahren. DAs Rad fahre ich heute noch mit vollem Vertrauen.
Nein, DAS Rad fährst du nicht mehr. Siehe hier:
In Antwort auf: wulfen
Gabel ersetzt, Unterrohr hinter der Schadensstelle abgesägt und etwa auf gleicher Höhe beim Oberrohr. Dann wurde die gesamte Steuerrohreinheit neu aufgebaut und fachmännisch zusammengefügt.

Und weißt du , wovon wir hier die ganze Zeit reden? Kleiner Tipp:
In Antwort auf: wulfen
Machbar, aber heutzutage unter Abwägung von Kosten / Nutzen wohl kaum zu realisieren.
zwinker
von: wulfen

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 24.02.21 21:19

Die Frage war: Noch zu retten? Dazu wollte ich meine Erfahrungen beitragen.
Für mich ist es noch "das" Rad! Wohlwissend der genannten Geschichte.
Wenn es für dich ein "anderes" Rad ist kann ich damit leben und radeln. schmunzel
von: iassu

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 24.02.21 23:20

In Antwort auf: wulfen
Für mich ist es noch "das" Rad!
Da hast du Recht. Ist ja beim Menschen ganz ähnlich. Nach spätestens 7 Jahren sind alle Zellen mindestens einmal erneuert worden und dieser Mensch ist dennoch derselbe geblieben. lach zwinker
von: Toxxi

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 25.02.21 06:14

Wie bei meinem 1990 gekauften Stahlrennrad. Die einzigen noch originalen Teil sind Bremsgriffe, Vorbau nd Sattelstüze. Alles andere ist mindestens einmal getauscht worden... cool
von: bezel

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 27.02.21 17:26

Liebes Forum!

Jetzt möchte ich mich bei euch allen nochmals für eure eindringlichen Ratschläge und Hinweise vielmals bedanken!

Den Rahmen reparieren zu lassen, die Gabel auzutauschen - das ist nicht mit "50 Euro" getan, schon gar nicht, wenn man den Rahmen (sollte es tatsächlich gehen) schön und ordentlich machen lässt.
Es ist schon so ein recht großer wirtschaftlicher Schaden (mag gar nicht an die Rechnung für das Auto denken) und ein "Ausbessern" - es wird dem ursprünglichen Rahmen nicht gerecht. Er wird nicht mehr derselbe sein - und das Rad dann als "Stadtrad" zu nutzen, schmerzt vielleicht umso mehr.
Ich werde mich von ihm "verabschieden" und die tollen Erlebnisse damit mitnehmen. Bin froh, trotz Notfallarzt und Notfallaufnahme am Leben zu sein - das wird mein zweiter Geburtstag werden.
Vielleicht schaffe ichs irgendwann, den Rahmen "als Deko" an die Wand zu hängen ...

Grüße!
von: StephanBehrendt

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 27.02.21 17:51

Habe ich richtig verstanden, dass du schuldiger Verursacher und ohne Privathaftpflichtversicherung bist?
Diese Versicherung ist neben der Krankenversicherung die Wichtigste! Leider gibt es immer noch Menschen ohne eine solche.
von: Sickgirl

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 27.02.21 19:24

Wenigstens war das für mich der Anlass meine Haftpflicht um eine Ausfallversicherung zu erweitern. Jetzt bekomme ich wenigstens was wenn mich so ein Spezialist ohne Haftpflicht und Vermögen umfährt

Wie man sich diese knapp 40 Euro im Jahr nur sparen kann ist mir auch unverständlich
von: bezel

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 27.02.21 20:14

In Antwort auf: Sickgirl
Wenigstens war das für mich der Anlass meine Haftpflicht um eine Ausfallversicherung zu erweitern. Jetzt bekomme ich wenigstens was wenn mich so ein Spezialist ohne Haftpflicht und Vermögen umfährt

Wie man sich diese knapp 40 Euro im Jahr nur sparen kann ist mir auch unverständlich

Das ist ja aufmunternd "...so ein Spezialist..."... Ich lass es so mal stehen.
Es gibt eben Autofahrer, die völlig unvermittelt und unbegründet bremsen, was man überhaupt nicht erwarten würde. Dennoch bist und bleibst du der Schuldige. Da spielt es keine Rolle, ob du mit dem Rad, nem Roller oder Auto auffährst (ist einem Freund von mir auch passiert).
Ich möchte und muss mich hier nicht rechtfertigen, bin schon so froh am Leben und körperlich nicht zu schlimm davon gekommen zu sein.
Was meine Haftpflicht betrifft, das ist etwas kompliziert und ich kann sie leider nicht mehr in Anspruch nehmen (kann darauf nicht näher eingehen, ist etwas kompliziert). Es geht nicht darum 40€ zu sparen...
von: BaB

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 27.02.21 21:21

In Antwort auf: Sickgirl
Wenigstens war das für mich der Anlass meine Haftpflicht um eine Ausfallversicherung zu erweitern. Jetzt bekomme ich wenigstens was wenn mich so ein Spezialist ohne Haftpflicht und Vermögen umfährt
Die Ausfallversicherung ist eine gute Idee. Zumindest bei meiner Versicherung ist sie aber an ein paar Bedingungen geknüpft. Zu aller erst muss ich versuchen, vom Verursacher den Schaden ersetzt zu bekommen. Wenn das nicht klappt ihn (erfolgreich) verklagen und dann ersetzt mir die Versicherung (hoffentlich) den Schaden. In der Praxis hauen Leute ohne Versicherung gerne nach Unfällen ab, dann hast du niemanden mehr, den du belangen könntest und die Versicherung zahlt auch nicht. Wie ein Richter den Unfall später sieht ist auch fraglich, besonders wenn plötzlich Zeugen "auftauchen". Und du gehst hier für erstmal wieder in Vorkasse. Wer die Gerichts- und Anwaltskosten letztlich trägt, wenn beim Beklagten nichts zu holen ist, weiß ich gar nicht mal (sollte ich mal nachsehen träller ). Für Lappalien braucht man auf diese Versicherung nicht zu hoffen, sollte man aber wirklich schwer verletzt oder geschädigt worden sein, dann kann das schon anders aussehen.
Sollten die Klauseln bei deiner Versicherung anders sein, dann würde mich das interessieren.
von: BaB

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 27.02.21 21:25

In Antwort auf: bezel
Ich werde mich von ihm "verabschieden" und die tollen Erlebnisse damit mitnehmen. Bin froh, trotz Notfallarzt und Notfallaufnahme am Leben zu sein - das wird mein zweiter Geburtstag werden.
Es freut mich sehr, dass du zu dieser Einsicht gekommen bist. Schließlich möchten wir von dir noch weiterhin Beiträge hier lesen. schmunzel

In Antwort auf: bezel
Vielleicht schaffe ichs irgendwann, den Rahmen "als Deko" an die Wand zu hängen ...
Du wirst doch noch 2 Nägel in die Wand kriegen... träller zwinker
von: bezel

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 27.02.21 21:44

@BaB: Dank' dir für deine Worte!

(@sickgirls Beitrag hat mich, gelinde gesagt, etwas getroffen/verärgert gemacht)
von: derSammy

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 27.02.21 22:00

Naja, das mit dem "unvermittelt bremsen" ist so eine Sache. Paragraph 2 StVO ist da ziemlich eindeutig - Tempo und Abstand musst du stets so anpassen, auf entsprechende Situationen vorbereitet zu sein. Ich will da im Glashaus sitzend nicht mit Steinewerfen anfangen, kenne nur die Gegenseite aus dem PkW. Denke noch "Für 50km/h ist der hinter mir aber bissl arg dicht dran". Kurz darauf rennt mir ein Hund vors Auto. Ich kann gerade noch so bremsen, dass der nur nen "Klaps" bekommt, aber nix passiert. Aber natürlich rumpelt es, Heckklappe ist bis heute nicht wieder 100% i.O. ...
von: irg

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 28.02.21 19:18

Hallo bezel!

Mach dir nichts aus vielleicht nicht zu Ende gedachte Kommentaren! Natürlich wissen wir alle nachher einiges besser, auch ich natürlich. Und irgendeine Versicherung wird sich immer irgendwann heraus stellen, dass sie gerade praktisch gewesen wäre. Nur können wir kaum alle Versicherungen bezahlen.

So einen Unfall, bei dem ich nicht schuld war, das aber nicht nachweisen konnte, hatte ich auch schon. Wenigstens mit dem Auto, und Menschen ist dabei nichts passiert. Das kommt einfach vor.

Meine Radl-Haftpflichtversicherung, zusammen mit einer Rechtsschutz-VS, (in der Mitgliedschaft in der Radlobby, einem Radlerverein inkludiert) finde ich praktisch, auch wenn ich sie noch nie gebraucht habe. Ihr Bedarf kann bei regelmäßig Radelnden recht leicht akut werden. Aber leisten muss man sie sich trotzdem können.

Lg!
georg
von: derSammy

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 01.03.21 01:22

Es geht nicht um eine "Radl-Haftpflicht", sondern die stinknormale 08/15-Haftpflicht, quasi "der" Prototyp einer Versicherung, wo man mit kleinen Prämien potentiell extrem hohe Schäden abgedeckt bekommt. Kenne keine Versicherung, die weniger umstritten wäre als diese - das ist quasi die erste Versicherung die man sich zulegt, sobald die Einsicht reift, dass Versicherungen generell eventuell eine brauchbare Idee sein könnten.

Warum der Fadenersteller seine nicht in Anspruch nehmen möchte, erschließt sich mir nicht. Aber er wird wohl seine Gründe haben und muss diese ja nicht offen legen.