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#1256399 - 25.12.16 20:26 Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 22.000
Dauer:24 Tage
Zeitraum:27.6.2016 bis 20.7.2016
Entfernung:1400 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland
plPolen
skSlowakei (Slowakische Republik)
czTschechische Republik
Externe URL:https://www.caminaro.com/tour/236568

In diesem Jahr will ich mal was einfaches machen... schmunzel

Ohne Logistik, ohne Verpacken, ohne ewig lange Vorausplanerei und -bucherei. lach

Südamerika und der Balkan waren sehr schön, und ich fahre auch gern wieder mal hin. Aber An- und Abreise waren schon einigermaßen nervig. Gerade wenn man auch dem Rückflug einen Flug bekommen muss, wird die ganze Reise für mich hektisch. Entweder ist nicht genug Zeit, sich was anzusehen (im Hinterkopf immer die Stimme "du musst den Flug erreichen!!!"), und zum Schluss ärgere ich mich, dass ich so wenig angesehen habe. Obendrein muss man mindestens einen Puffertag einplanen, um Verpackung für den Rückflug und den Transport zum Flughafen zu organisieren. traurig

Und ich wollte auch schon immer mal (fast) von der Haustür aus losfahren. Also stand die Entscheidung fest: Ich werde mich spontan in den Regionalexpress von Berlin nach Cottbus setzen, und dann von da aus in Richtung Tschechien losfahren. Grobes Ziel war die Hohe Tatra, und danach zu irgendeinem Bahnhof (der zu Reisebeginn noch nicht klar war), von dem aus ein Zug in Richtung Berlin fährt. schmunzel Teile von Polen und der Slowakei standen also auch mit auf der Liste der zu bereisenden Länder.

Und da ich in diesem Jahr alles anders machen wollte, wird dieser Reisebericht auch anders. Nicht dieses tageweise aufzählen „dann war ich dort, und dann war ich dort etc.“. Stattdessen möchte ich die Eindrücke aus meinem Reisetagebuch wiedergeben.

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Mo, 27.06.2016 - Bautzen (DE)

Ich bin seit heute mit dem Fahrrad wieder auf großer Tour. Wie geplant - ohne große Anreiselogistik.


Start am Bahnhof in Cottbus

So grob soll es von Cottbus aus bis in die Hohe Tatra gehen und ein großes Stück wieder zurück. Es kommen viele schöne und interessante Gebirge auf dem Weg. Das wird bestimmt sehr anstrengend, deshalb weiß ich noch nicht genau, ob ich diese Strecke wirklich genau so fahren werde. Aber ich kann mich ja jederzeit irgendwo in den Zug setzen.

Auf jeden Fall wird es überall gutes Bier geben. bier Nicht nur in Tschechien, sondern auch im polnischen Żywiec. Und in der Slowakei und in Mähren gibt es auch viele Weingüter. wein

Heute bin ich die erste Etappe von Cottbus nach Bautzen gefahren. Das war ganz flach und erst mal eine gute Einstimmung. Hier am Stausee ist es zwar ganz schön - aber trotzdem. Wenn man die Hohe Tatra vor dem inneren Auge hat, dann ist die flache Lausitz doch eher unspannend.


Die ersten Hügelchen kommen erst ab Bautzen

Morgen geht es die Spree aufwärts bis nach Tschechien in die Böhmische Schweiz.

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Mi, 29.06.2016 - Staré Splavy (CZ)

Jetzt bin ich seit drei Tagen unterwegs. Ich habe mich mit viel Mühe von Bautzen aus südwärts gearbeitet. Es ging in den letzten 2 Tagen mit sehr vielen steilen Höhenmetern immer hoch und runter. wirr Das Spreetal südlich von Bautzen ist schon recht eng, so dass es immer an der hügeligen Talkante entlang geht.


Das Spreetal zwischen Bautzen und tschechischer Grenze

Und das Lausitzer Gebirge auf der tschechischen Seite hat es wirklich in sich. Es ist viiiel niedriger als die Alpen, dafür sind die Anstiege aber deutlich steiler. Mehrere hundert Höhenmeter bei über 12-15% Steigung schlauchen ganz schön. Man hat nur die Wahl, entweder eine große und viel befahrene Straße zu nehmen (die halbwegs flach ist), oder auf kleinen steilen Radwegen bergauf und bergab zu fahren. Und man muss da auch durch, es gibt keine Alternative. Dafür sieht man aber auch wunderschöne Landschaften. schmunzel


Böhmische Schweiz

Dadurch bin ich in den letzten zwei Tagen nur wenig vorangekommen. Ich bin deshalb wirklich froh, dass ich so viel Zeit habe und nicht hetzen muss. Dann kann ich mir nämlich auch so allerlei Naturschönheiten angucken und die Kilometer auf morgen verschieben.


Herrenhausfelsen in Kamenický Šenov (Steinschönau)

Obendrein habe ich zu allem Überfluss entweder einen leichten Infekt oder eine Magenverstimmung. entsetzt Insofern sind kurze Etappen gerade richtig.

Ich stelle auch fest, dass ich zu viel mitschleppe. wirr Tschechien ist weder die südamerikanische Pampa noch der dünn besiedelte Balkan. Hier braucht man weder große Essens- noch Wasservorräte. Alle paar Kilometer kommt eine Ortschaft mit einer Kneipe und einem Laden. Ich war wohl in den letzten Jahren zu viel abseits der Zivilisation unterwegs und muss mich erst wieder umgewöhnen. lach Selbst der Kocher ist vermutlich überflüssig. Jeder Zeltplatz hat ein Restaurant, und Cafés gibt es unterwegs auch überall. bier

Das Wetter ist bisher halbwegs gut. Im Prinzip scheint die Sonne und es ist warm, aber zwischendurch gibt es immer wieder mal Regengüsse, als würde jemand eine Badewanne auskippen. Wenn danach die Sonne rauskommt, ist es wie in der Sauna. Die nassen Sachen trocknen schnell.


Wolkenbruch in Česká Lipa (Böhmisch Leipa)

Im Moment zelte ich gerade am Machovo Jezero bei Doksy. Das ist ein wirklich schöner Campingplatz. Bei solchem Wetter habe ich gar keine Lust, in einer stickigen Unterkunft zu sitzen. Und wie schon gesagt - ich schleppte viel zu viele Vorräte mit. Die habe ich gerade in einer großen Fressorgie am See verputzt, und nun sind die Radtaschen leichter. grins


Machovo jezero (Macha-See)

Heute ist mir beim Aufbau des Zeltes im Wind eine Stange gebrochen, und zwar genau dort, wo man sie zusammensteckt. Zum Glück konnte ich sie mit einer Hülse so zusammenflicken, dass das Zelt sicher steht. Mal sehen, wie lange die Konstruktion hält (Anmerkung: sie hielt problemlos bis zum Schluss der Reise.).


Geflickte Zeltstange

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So, 03.07.2016 - Międzygórze (PL)

Zur Feier des heutigen Sonntages war ich mal nicht radfahren. Ich habe also Zeit zum Schreiben. Ich bin gerade im polnischen Teil des Glatzer Schneegebirges. Das ist ziemlich unbekannt, aber trotzdem etwas besonderes. Hier entspringen Flüsse, die in 3 verschiedene Meere fließen: der Liptauer Bach über die Elbe zur Nordsee, die Glatzer Neiße über die Oder zur Ostsee und die March (Morava) über die Donau ins Schwarze Meer. Ich hatte das mal irgendwo gelesen. Und vermutlich war diese Information der ursächliche Auslöser für diese Reise, weil ich das interessant fand und hier hin wollte. lach

Jedenfalls bin ich heute zu Fuß auf den 1426 m hohen Glatzer Schneeberg gestiegen. Der heißt nicht umsonst so. Wenn es sich zuzieht, ist es oben wirklich eiskalt. Da hätte ich echt Handschuhe gebraucht. Das Mikroklima muss wohl an der besonderen Thermik hier liegen. Jahresdurchschnitt auf dem Gipfel sind nur +1,4°C. entsetzt


Märchenwald beim Aufstieg


Gipfel des Glatzer Schneeberges ca. 1425 m - im Hintergrund ein 1979 eingestürzter Turm


Da unten bin ich losgelaufen

Über die letzten Tage gibts nicht so viel zu berichten. Nachdem ich aus dem Lausitzer Gebirge heraus war, wurde die Landschaft flacher. Trotzdem ist sie nicht brettflach gewesen. Es ist immer wieder faszinierend, wie in Tschechien vollkommen aus dem Nichts in vermeintlich ebener Landschaft ein steiler Anstieg auftaucht. schockiert


Sieht flach aus, sind aber 12% Steigung...

Den Namen Wallenstein (tschechisch Valdštejn) trifft man in Nordböhmen nahezu überall. Burgen, Schlösser, Plätze etc. In Jičín bin ich durch eine 400 Jahre alte vierreihige Lindenallee gefahren, die der Feldherr damals hat anpflanzen lassen (auf dem Weg zu seinem Garten). cool


Die einzig wahre Lindenstraße

Was wirklich sehr angenehm ist, ist die Tatsache, dass es neben ausgezeichnetem Bier auch nahezu überall mehrere Sorten Limonade vom Fass (!) gibt. bravo Und zwar keine überteuerte und überzuckerte Cola oder Fanta! Bei der Hitze, die in letzten Tagen herrschte, ist das sehr gut. Und selbst alkoholfreies Bier können die hier sehr gut. bier2


Das beste alkoholfreie Bier - Birell polotmavý (halbdunkel) - gebraut in Pilsen

Nach Polen bin ich gestern über das Adlergebirge gefahren. Als ich hoch bin (man kann bis auf die 1115 m hohe Kuppe mit dem Rad fahren), war es noch sehr warm. Oben konnte ich dann beobachten, wie aus klarem Himmel in einer halben Stunde ein ausgewachsenes Unwetter aus dem Nichts entsteht. Ich bin dann schnell auf die polnische Seite hinunter gefahren, aber erwischt hat mich der Regen dann doch. Mit meiner neuen Regenjacke bin ich aber sehr zufrieden. Die hat sich bisher bestens bewährt.


Oben war noch alles friedlich...


...und unten kam dann die Wand

Morgen geht es zurück nach Tschechien in Richtung Altvater. Ich habe heute beim Wandern einen mit dem Rad fahrbaren Waldweg quer durch das Schneegebirge entdeckt, der auf meiner Karte nicht drauf war. Den werde ich ausprobieren.

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Do, 07.07.2016 - Rožnov pod Radhošťem (CZ)

Es entwickelt sich so langsam... Mittlerweile ich in den Beskiden angekommen, dem Grenzgbirge zwischen Tschechien und der Slowakei. Ich logiere gerade in einem superschicken Hotel. lach Eigentlich hatte ich mir ein ganz billiges einfaches Hotel für 20 € gebucht. Als ich ankam, hieß es, das sei schon voll und sie quartieren mich ohne Aufpreis um. party

Am Montag bin ich dann tatsächlich auf Schotterpisten durch das Schneegebirge gefahren. Das war zwar anstrengend, aber ganz sicher deutlich besser als außen herum auf viel befahrenen Landstraßen. Die Ruhe im Wald ist einfach toll. Irgendwie werde ich zunehmend lärmempfindlicher. Früher war mir der Verkehr egal, heute nervt er mich.


Quer durchs Glatzer Schneegebirge

Danach ging es auf tschechischer Seite weiter über ein paar Hügelchen ins Altvatergebirge. Ab da wurde es abenteuerlich. Die Auffahrt zum Pass Červenohorské sedlo (1003 m) war gesperrt. Die Straße wird gerade komplett erneuert. Leider ist das nicht vorher angekündigt worden, sondern wirklich erst unten am Pass. entsetzt Ich hätte den ganzen Weg über die Hügel zurück gemusst, den ich gerade gekommen war. böse Darauf hatte ich nun überhaupt keine Lust. Also habe ich mich nach Rücksprache mit eine paar tschechischen Mountainbikern irgendwie noch oben durchgeschlängelt, musste das Rad auch mal über einen Sandhaufen wuchten, bin aber doch recht problemlos oben angekommen. Andere Radler, die ich traf, hatten übrigens die gleiche Idee. schmunzel


Auffahrt zum Červenohorské sedlo - kein Verkehr wegen Sperrung

Danach glaubte ich, dass das Hotel oben ja superleer sein müsste - Pustekuchen! Alles komplett voll. erstaunt Also bin ich gleich weiter nach oben, dieses Mal wieder auf Schotter, bis zur Berghütte Švýcárna auf 1310 m Höhe kurz unter dem Gipfel. Tja.... und auch hier alles voll. schockiert Und das am Montagabend, unglaublich!!! Es war echt schon spät, und ich hatte auch keine Lust mehr. Also habe ich mein Zelt kurzerhand neben der Hütte aufgestellt. Wild zu Zelten ist hier gar nicht so einfach, weil es in diesen steilen Gebirgen so gut wie keine geraden Flächen gibt. Sonst hätte ich mich schon vorher in den Wald geschlagen.


Die einzige gerade Fläche im Umkreis von vielen Kilometern

Nachts waren es dann im Zelt 4°C (nachdem ich 3 Tage vorher nachts noch über 20°C im Zelt hatte), aber gefroren habe ich nicht. Meine Ausrüstung ist offenbar tauglich. Und Wasser und Bier habe ich in der Hütte bekommen. schmunzel Ich habe mir vorm Einschlafen nochmal den Spaß gemacht, im Internet zu gucken. Rund um den Altvater gibt es Dutzende Hotels (wenn nicht gar Hunderte), und wirklich alle waren voll! wirr Merkwürdig...

Vorteil der ganzen Übernachtungaktion: ich war am nächsten Morgen schon um 9:30 Uhr auf dem Gipfel Altvater/Praděd 1492 m. bravo Traumhafter Blick über Böhmen, Mähren und Schlesien bis fast zur Schneekoppe und Hohen Tatra (aber nicht wirklich fotografierenswert, zumindest nicht mit meiner Ausrüstung).


Der Altvater (Praděd) 1492 m

Und da es war noch halbwegs leer. Eine Stunde später bei der (asphaltierten) Abfahrt hatte eine wahre Völkerwanderung eingesetzt. schockiert Menschen über Menschen und Horden von Radfahrern waren auf dem Weg nach oben. Was die wohl alle dort wollen? omm Gut - das ist der höchste komplett in Tschechien liegende Gipfel. Entsprechend gut ist die Infrastruktur, man kommt von allen Seiten ran. Aber auf dem letzten Straßenstück sammeln sich fast alle. Bloß gut, dass ich von hinten über die Schotterpiste gekommen bin.


Burg Sovinec zwischen Altvater und Olomouc

Kurz danach, als ich wieder unten war, die nächste Merkwürdigkeit. Ich wollte in einem kleinen Nest namens Rýmařov zu Mittag essen. Dort war es total ausgestorben, und alle Läden waren mitten in der Woche verrammelt. verwirrt

Und plötzlich erinnerte ich mich blitzartig daran, vor 25 Jahren auf meiner allerersten Radreise von Dresden nach Prag das gleiche erlebt zu haben. Und was war des Rätsels Lösung? Ganz einfach - der 5. und 6.7. sind in Tschechien Feiertage! Plötzlich ergab alles einen Sinn, die vollen Hotels, die Menschenmassen am Altvater und die geschlossenen Geschäfte. Der Montag war ein Brückentag. Offenbar hat jetzt gerade das ganze Land Urlaub und ist im Gebirge... omm


Ausgestorbene Innenstadt von Olomouc

Danach habe ich mich erst mal in Olomouc einen ganzen Tag lang erholt. Ich hatte mir eine nette Pension in der Innenstadt übers Handy gebucht (ohne Smartphone hätte ich die nie gefunden). Meine Beine waren so wie Gummi, dass ich gar nicht so viel umhergestreift bin, sondern mit einem Glas Wein auf dem schönen weinberankten Innenhof gesessen habe. wein


Wohlverdiente Erholung nach mehreren Gewaltetappen

Mähren ist nämlich Weinbaugebiet. Und die meisten Weine sind sehr gut trinkbar. Der Grüne Veltliner ist beinahe besser als ich ihn aus Österreich kenne (liebe österreichische Mitforisten - bitte weghören! träller). Selbst hier in den mährischen Beskiden, wo selbst kein Wein wächst, gibt es Weinkultur. Im Moment sitze ich gerade in einer netten Weinstube neben dem Hotel, probiere Wein und schreibe Tagebuch.


Grüner Veltliner (Veltlínské zelené) und Cabernet Moravia

Was mir in bisher auch noch positiv aufgefallen ist: in den Bars und Gaststätten läuft eigentlich immer gute Musik. bravo Kein Hiphop, nichts elektronisches, kein Schlager und kein Jazz, sondern einfach vernünftige Rockmusik. cool Und durchaus auch einheimische.

Ach ja, eine Sehenswürdigkeit habe ich heute unterwegs noch besichtigt, nämlich die Quelle der Oder. Wer von den ganzen Oder-Neiße-Radweg-Radlern war schon mal dort? verwirrt Die Quelle liegt ca. 20 km östlich von Olomouc im Niederen Gesenke auf 633 m Höhe. Es geht trotz der eher niedrigen absoluten Höhe ziemlich steil hinauf und hinab. Und die ist schwer zu finden... die Quelle liegt auf einem Truppenübungsplatz. Sie ist zwar legal zugänglich, aber nicht von der Seite, von der ich gekommen bin... omm Es hat sich aber zum Glück niemand drum geschert, dass ich da lang gefahren bin, und es wurde auch nicht geschossen.


In dem Häuschen entspringt die Oder auf 633 m Höhe

Und ich habe in den letzten Tagen auch ein paar Hügel und Berge aus dem Programm gestrichen. Ich muss nicht zwanghaft überall hochfahren, sondern will mir die Kondition für die besonders interessanten Hügel aufheben. Obwohl die flacheren Abschnitte ja eher unspektakulär sind...

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So, 10.07.2016 - Český Těšín (CZ) / Cieszyn (PL)

Ich habe mir wieder einen Ruhetag verdient – im tschechisch-polnischen Doppelstädtchen Český Těšín (CZ) / Cieszyn (PL) (deutsch: Teschen). Die polnische Seite ist schöner, leider habe ich nur bezahlbare Unterkunft im tschechischen Teil gefunden. Dazu später mehr.


Links Polen (Cieszyn), rechts Tschechien (Český Těšín) - in der Mitte der Grenzfluss Olza/Olše (dt. Olsa) – im Hintergrund die Schlesischen Beskiden

Den Ruhetag brauche ich heute auch. Es hatten sich wieder viele Höhenmeter angesammelt. Die Beskiden sind schon ein schönes Fleckchen Erde. Das ist zwar auch „nur“ Mittelgebirge, aber viel schroffer als die Gegend der letzten Wochen. Ich bin viel auf kleinen Forststräßchen nahezu autofrei durch die Landschaft gefahren. schmunzel Und wenn man parallel zu einem Gebirgskamm fährt, nimmt man natürlich jeden Hügel mit. Selbst die letzten Kilometer durchs vermeintliche Flachland gehen steil hoch und runter. In den unwirtlichen und abgelegenen Bergen hatten sich im 2. Weltkrieg die tschechischen Partisanen festgesetzt. Heute erinnern viele Gedenktafeln entlang des Radweges an die damalige Zeit.


Lysá Hora 1323 m - die Auffahrt fiel dem Rotstift zum Opfer

Was hier übrigens gerade total der Renner ist - Tretroller! erstaunt Mann lässt sich per Skilift den Berg herauffahren, mietet sich oben einen Roller, rollt herunter und gibt ihn unten wieder ab. Die Roller gibt es in verschiedenen Varianten, teilweise richtig ordentlich radforumstauglich mit Federgabel und Scheibenbremse. lach


Ein nahezu Falk-konformer Tretroller

Die Doppelstadt ist merkwürdig. Der tschechische Teil Český Těšín ist ein ziemlich verschlafenes Nest. Die 1,4 km lange Hauptstraße von der polnischen Grenze bis zum Bahnhof besteht nur aus Schnapsläden. traurig Abends habe ich hier das Gefühl, dass fast nur einheimische Alkoholiker unterwegs sind, und Polen, die sich in Tschechien mal richtig billig besaufen wollen. Der tschechische Teil war vor der 1920 erfolgten Teilung der Stadt nur ein Vorort mit Bahnhof, und hat dieses Image offenbar in den letzten 100 Jahren nicht ablegen können.

Das polnische Cieszyn ist hingegen richtig schön. schmunzel Ein schöner alter Stadtkern, und es ist hier auch Leben. Hier laufen ganz normale Leute herum, die einfach mal abends ein Bier trinken wollen, aber keine Sauforgien veranstalten. Hier hat es richtig Flair, und es gefällt mir ausgesprochen gut. bravo


Marktplatz von Cieszyn - man beachte die Liegestühle


Stadtmauer von Cieszyn

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Do, 14.07.2016 - Žilina (SK)

Liebe Freunde zu Hause, sauft ihr auch gerade ab? In Tschechien ist wohl komplett Land unter. Da wird es bestimmt bald ein Hochwasser an Moldau und Elbe geben, das irgendwann auch nach Deutschland kommen wird.

Zum Glück bin ich gerade in der Slowakei in Žilina. lach Heute mal nicht radzufahren ist eine gute Idee gewesen. Es hat sich mächtig abgekühlt und den ganzen Vormittag über gegossen. Die Stadt ist recht leer – bei weniger als 15°C mag hier niemand im Biergarten sitzen so wie gestern abend, als ich angekommen bin. Wirklich viel zu sehen gibt es hier nicht. Und 10 Stunden im Café zu sitzen ist auch keine Option... Die Stadt besticht vor allem durch ihre traumhafte Umgebung.


Freiliuftkino in Žilina bei windigen 13°C

In den letzten Tagen bin durch die polnischen und slowakischen Beskiden gefahren. Die Landschaft ist mal wieder sehr schön gewesen, aber auch anders als vorher. Die Berge sind weniger bewaldet, es gibt mehr Wiesen und viele verstreute Häuschen mit roten Dächern. Genau so sahen früher immer die Illustrationen in den Märchenbüchern aus. Jetzt weiß ich, woher die Inspiration der Illustratoren kam. grins


Märchenland aus den tschechischen Kinderfilmen

Ich musste natürlich unbedingt durch das polnische Żywiec fahren. Dort her kommt das beste polnische Bier. bier Die Brauerei ist in der Tat sehr groß und der größte Arbeitgeber der Stadt. Und das Städtchen an sich ist auch ganz nett, eine alte Residenz der Habsburger. Dort habe ich zum ersten Mal erlebt, dass ein Zeltplatz geschlossen hatte, der laut Webseite und Datenbank geöffnet sein müsste... traurig Aber mittlerweile habe ich das Smartphone richtig schätzen gelernt. Man setzt sich in ein Café, sucht im Internet nach Übernachtungen in der Umgebung und kann ggf. auch gleich buchen.


Żywiec

Im Städtchen Námestovo am Orava-Stausee am Fuß der Tatra bin ich nach dem 1001. Kilometer am Zeltplatz angekommen. party Zur Feier gab es slowakischen Rotwein (Blaufränkisch = Frankovka Modrá) und polnische Wurst (Myśliwska, eine Räucherwurst, die sich auch in der Radtasche bei 30°C noch hält). Luftlinie waren es von Cottbus allerdings nur 452 km. Das ist auch gleichzeitig der am weitesten von zu Hause gelegene Punkt gewesen, den ich erreicht habe. Einen guten Blick auf die hohen Bergkuppen der Tatra gab es leider nicht. Es war sehr diesig. verärgert Und deswegen habe ich doch extra die lange Reise unternommen! weinend


Im Hintergrund schemenhaft die Bergzacken der hohen Tatra


Tausendundeinkilometerfeier

Dafür durfte ich gestern noch mal die Malá Fatra und den Waag-Durchbruch beim strahlendem Sonnenschein bewundern. Es war eine gute Idee, ins Tal abzubiegen und nicht bei Gewitter und Starkregen auf Schlammwegen ins Hochgebirge zu fahren. träller


Malá Fatra kurz nach dem Regen


Durchbruch der Waag (Váh) durch die Malá Fatra

Alles in allem hatte ich mit dem Wetter in den letzten Tagen riesiges Glück. Auf der Passhöhe zwischen PL und SK habe ich wegen heftigen Regens 2 Stunden im glücklicherweise vorhandenen Café gesessen. bier2 Das war sehr voll, weil auch eine Schulklasse polnischer Wanderer vom Regen überrascht wurde. Ansonsten hat es immer nur nachts geregnet, oder wenn ich ohnehin irgendwo trocken saß.

Mal sehen, wie es in den nächsten Tagen wird. Die Vorhersage ist ausgesprochen schlecht. weinend Viel Regen und Kälte. Aber das muss nicht unbedingt stimmen. Für gestern Mittag war auch ordentlicher Regen angesagt, der aber komplett ausgeblieben ist. Auf nichts ist mehr Verlass, nicht mal auf das schlechte Wetter. schlafe


Hier ist das Waag-Tal noch einigermaßen hübsch

Ich würde gern wieder ins Gebirge fahren. Die ganze Zeit den Flussradweg an der Waag (Váh) entlang zu fahren, ist mir einfach zu langweilig. Wenn das Wetter mitspielt, sind die Weißen Karpaten an der tschechisch-slowakischen Grenze das nächste Ziel.

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Di, 19.07.2016 - Brno (CZ)

Die Reise neigt sich dem Ende zu. Die letzten Tage waren nochmal richtig anstrengend. Das Wetter war eher mies. Am Wochenende hat es ordentlichen Dauerregen gegeben und war ziemlich kalt. Und wenn es mal nicht geregnet hat, dann war es unendlich windig. traurig


Von oben ist das Waag-Tal auch ganz schön

Die Tage im tschechisch-slowakischen Grenzgebirge waren noch mal schön. schmunzel Die Gegend ist wirklich klasse, obwohl ich da bei ziemlich viel Regen durch bin. Den höchsten Berg dort (Velka Javořina 970 m), dessen Gipfel bequem per Rad zu erreichen gewesen wäre, musste ich deshalb leider ausfallen lassen. Der steckte tief in den Wolken.


Weiße Karpaten bei Vršatské Podhradie - zwischen den beiden linken Zacken musste ich durch


Der höchste Berg der Weißen Karpaten - wie Sie sehen, sehen Sie nichts

Und so langsam habe ich auch gemerkt, dass es reicht. Ich brauche jetzt eine längere Pause zur Erholung. Großartig neue Eindrücke kann ich nun auch nicht mehr aufnehmen. Gulasch mit Knödeln habe ich auch ausreichend oft gegessen (gut, heute abend vielleicht noch mal lach - ab morgen esse ich dann weniger grins ).


Hauptnahrungsmittel (neben Bier) in Tschechien

Seit Sonntag Nachmittag ist das Wetter zwar wieder besser geworden, wärmer und kein Regen, aber dafür hat der Wind ganz merklich aufgefrischt. Die letzte Etappe nach Brünn (Brno) war so ziemlich die schlimmste von allen. traurig Heftiger böiger Gegenwind im langweiligen Flachland von früh bis spät - das braucht es nicht. entsetzt Das zog sich unendlich hin und nahm einfach überhaupt kein Ende. böse Das kann ich zu Hause auch haben. Da fahre ich lieber über 5 Gebirgspässe, als nochmal solchen Blödsinn zu veranstalten... omm


Gartenreich Schloss Lednice

Heute habe ich in Brünn meine Rückfahrt organisiert. Das wird auch noch mal ein Abenteuer... träller Die Eurocities nach Berlin, die Fahrräder mitnehmen, sind alle ausgebucht. Deshalb wollte ich eigentlich in den sauren Apfel beißen, und per Regionalzug fahren (mit 5(!) mal umsteigen in Prag, Děčín, Bad Schandau, Dresden und Elsterwerda). Aber der Verkäufer meinte, ich solle doch ab Prag einen normalen EC ohne Radmitnahme nehmen und das Rad verpacken. Das würde wohl seitens der tschechischen Bahn toleriert. Also habe ich jetzt je eine Rolle Mülltüten und Klebeband organisiert und harre der Dinge, die da kommen werden. Wenn alles glatt geht, bin ich morgen Abend wieder in Berlin.

In Brünn sitze ich gerade im Liegestuhl auf einem Platz mitten in der Stadt. lach Das ist toll, dass es hier sowas gibt. Und es kommt auch jemand vorbei, der einem Bier oder Limonade bringt (gegen Bezahlung versteht sich). bier Wenn mal wieder eine ordentliche Bö kommt, dann treibt es das Wasser vom Springbrunnen quer über den Platz.


Chillen in Brünn (Brno)

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Do, 21.07.2016 - Berlin (DE)

Ich bin wieder zu Hause. schmunzel Die Rückfahrt... naja... Bis Prag ging es vollkommen unkompliziert. Dann wollte ich in den EC nach Berlin steigen (der kein Fahrradabteil hatte). Der tschechische Schaffner meinte, nur ganz vorn direkt hinter der Lok. Also muss ich mit dem schweren zerlegten Fahrrad in der Hand einmal über den ganzen Bahnsteig laufen. Und der deutsche Schaffner ab Dresden moserte herum, das das nicht gestattet sei, wegen Fluchweg, und überhaupt... omm Aber er hat mich auch nicht rausgeschmissen, sondern hat es bei dem Rüffel belassen. schmunzel Alles in allem Glück gehabt.


Ankunft am Hauptbahnhof in Berlin

Als Fazit kann ich sagen, dass es eine sehr schöne Tour war, aber auch sehr anstrengend. Ich bin froh, dass ich noch ein paar Tage auf dem Balkon in der Sonne ausspannen kann. Da kann ich auch die Bilder nochmal Revue passieren lassen.

Es bleibt festzustellen, dass man in Tschechien ganz außerordentlich gut radfahren kann. bravo Das ganze Land ist mit einem dichten Netz an Radrouten überzogen, die geradezu vorbildlich ausgeschildert sind. Dagegen ist das in Deutschland richtig schlecht, und man könnte sich bei unseren Nachbarn wirklich eine Scheibe abschneiden.

Die Tschechen haben nämlich das verstanden, worüber in anderen Ländern einfach hinweggegangen wird:

Eine Kette ist nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied!!!

Das heißt, dass die Ausschilderung wirklich LÜCKENLOS ist. Die Wegweiser sind groß und in auffälligen Farben gehalten (und nicht winzig und in Tarnfarben wie in Deutschland). Und ganz wichtig: sie stehen nicht erst irgendwo versteckt AUF der Kreuzung, sondern ca. 30 m DAVOR am rechten Fahrbahnrand. Und darauf kann man sich wirklich verlassen. schmunzel

Und auch noch wichtig: Komplizierte Wegführungen (z.B. Kreisverkehr - Brücke - Einmündung nacheinander) sind durch separate Schemata angezeigt. Hier kann man wirklich ohne Karte und elektronische Navigation einer Radroute folgen, was in Deutschland trotz des vorhandenen Radroutennetzes im Prinzip nicht möglich ist.

Gut, manchmal lässt die Oberflächenbeschaffenheit der Wege etwas zu wünschen übrig, aber meistens sind sie ziemlich gut und oft auch weitgehend autofrei auf kleinen Asphaltbändern.

Ich kann jedem, der das als Anfänger mal versuchen möchte, nur Tschechien ganz wärmstens ans Herz legen. Hervorragende Infrastruktur und vergleichsweise günstig. lach

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Fazit

Eine tolle Reise! bravo

Tschechien ist eines der am unkompliziertesten zu bereisenden Länder. Aber man sollte die Mittelgebirge keineswegs unterschätzen. Das war meine anstrengendste Radreise bisher. Es waren mehr Höhenmeter als in den Anden oder den Schluchten des Balkan, und die Anstiege waren in aller Regel auch steiler. Ich habe danach fast 2 Wochen gebraucht, um mich davon zu erholen.

Von der Haustür aus loszufahren... naja, ich glaube, das mache ich nicht so schnell wieder. Irgendwie fährt man ja doch erst mal nur durch Gegenden, die man schon hunderte Male durchradelt hat. Und sooo spannend ist die Landschaft rund um Berlin nun auch nicht. Da verschwende ich nur meine wertvollen Urlaubstage.

Und 3 Wochen Urlaub hätten auch gereicht. Am Ende der 3. Woche war meine Aufnahmefähigkeit erschöpft. Neue Eindrücke blieben im Kopf nicht mehr so richtig haften. In Zukunft werden mir 3 Wochen reichen. Dann mache lieber noch mal separat eine kleine Radreise.

Trotzdem war es gut, beides gemacht zu haben (zu Hause los und gleich 4 Wochen). Ich wollte das schon immer tun, und wenn ich es jetzt nicht durchgezogen hätte, wüsste ich nicht, dass es mir so eben nicht liegt.
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki

Geändert von Toxxi (03.09.19 08:20)
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#1256403 - 25.12.16 21:00 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
Friedrich
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.747
In Antwort auf: Toxxi
Es bleibt festzustellen, dass man in Tschechien ganz außerordentlich gut radfahren kann. bravo Das ganze Land ist mit einem dichten Netz an Radrouten überzogen, die geradezu vorbildlich ausgeschildert sind. Dagegen ist das in Deutschland richtig schlecht, und man könnte sich bei unseren Nachbarn wirklich eine Scheibe abschneiden.

Zitat:
Tschechien ist eines der am unkompliziertesten zu bereisenden Länder.

Schöner Bericht bravo

Das Zitierte würde ich ohne Bedenken unterschreiben. Ich bin zwar nur ein Stück Elberadweg und ein Stück Moldauradweg gefahren aber das hat gereicht um ernsthaft zu überlegen nächstes Jahr eine ähnliche Tour zu machen - 4 Wochen mit Start vor der Haustür.
Fritz
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#1256404 - 25.12.16 21:16 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.863
Hallo Thoralf,

der Bericht hat mir gut gefallen und Teile Deiner Tour sind mir ja von meiner diesjährigen Tour bekannt. Ich glaube, dass man allen, die dort noch nicht gefahren sind, Deine Hinweise auf die Steigungen ans Herz legen sollte. Jürgen kann das auch bestätigen. Mittelgebirge können es in sich haben. Viele haben vor Alpentouren großen Respekt, aber in Wirklichkeit sind häufig die "kleinen Gebirge" die Herausforderung. Ich bin ja im Mittelgebirge aufgewachsen und meine Touren im Frankenwald oder Fichtelgebirge hatten schon einen recht guten Trainigseffekt grins

Das Losfahren von Bremen hatte ich bisher nur bei meinen "Kurztouren", die mich zu einem Besuch in meine Heimat Oberfranken geführt haben, in Betracht gezogen. Ich stimme Dir zu, dass das erste Stück nichts wirklich Neues bietet. Allerdings hat es seinen eigenen Reiz, da man ja ein "fernes Ziel" vor Augen hat. Angenehm empfand ich immer, von Bremen zu einem entfernten Startpunkt zu fliegen und dann Richtung Heimat zu fahren. Die verbleibende Entfernung war dann immer derart, dass ich irgendwie ohne große Planung die Reststrecke z. B. mit dem Zug bewältigen konnte. Nächstes Jahr muss ich auch einen Rückflug erwischen. Ich weiß schon jetzt, dass das ein wenig "Druck" erzeugen wird. Man kann ja den Flug nicht einfach verschieben und muss sich auch Gedanken zur Verpackung des Fahrrads machen. Manchmal geht es aber nicht anders.

Ich bin schon gespannt, was Du nächstes Jahr unternehmen wirst.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1256416 - 26.12.16 06:38 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
kettenraucher
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Moin Thoralf,
vielen Dank für diesen sehr schönen und informativen Bericht. Ganz nebenbei ist er auch eine tolle Werbung für Tschechien als Tourenregion. Außerdem sprichst du mir in vielen Dingen aus der Seele. Beispielsweise mit der Bemerkung, dass dir früher die lärmenden Stinker ziemlich schnuppe waren, du heute aber die Ruhe in Routen weit weg vom Straßenlärm genießt. Ging und geht mir ebenso.
Allen gute Fahrt und schöne Reise.
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#1256417 - 26.12.16 06:47 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
indomex
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Hallo Thoralf, schöner Bericht, habe vieles wieder erkannt. Ich finde genauso wie du, dass die Radrouten in Tschechien vorbildlich, die Steigungen dagegen ziemlich happig sind/sein können. Aber ich sehe auch, wie unterschiedlich wir Radreisenden doch sind. Beispielsweise war für mich Olomouc mit die schönste Stadt meiner Reise.
Vor der Haustür loszufahren habe ich schon mehrfach gemacht - und finde das toll. Man kann sich herrlich einrollen, letzte Dinge korrigieren und ganz allmählich auf Entdeckungsreise begeben... Einmal habe ich es auch umgekehrt gemacht: heimzuradeln. War auch sehr interessant, kann ich durchaus empfehlen.
3 Wochen würden mir nie reichen, wenn ich mehr haben könnte. Es stimmt: es kann ein gewisser Sättigungsgrad von Eindrücken auftreten, aber das gibt sich; bei mehr Zeit nimmt man (besser: ich) sich auch mehr Zeit für (Verarbeitungs-?) Pausen. Diesen Sommer kam bei mir erst nach über 3 Wochen ein wirklich profund befreiendes Grundgefühl auf...
Aber, wie gesagt, so ticken wir wohl alle etwas unterschiedlich... und es ist wirklich ein schöner Reisebericht geworden, den du da geschrieben hast, mit vielen Hinweisen auf Dinge, die ich "verpasst" habe (z.B. Oderquelle... Grummel!).
Liebe Grüße,
Peter
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Liebe Grüße, Peter
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#1256418 - 26.12.16 06:52 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
Hansflo
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Hallo Thoralf,

vielen Dank für den interessanten und informativen Bericht über eine Reise nach (für uns) Terra inkognita. Irgendwann einmal werden auch wir diese Richtung entdecken.

Danke nochmals,

Hans
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#1256437 - 26.12.16 10:56 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: indomex]
Toxxi
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Huch, ich staune ja, wie viele Leute zu Weihnachten nichts besseres zu tun haben, als Reiseberichte im Internet zu lesen. grins Aber den Schuh muss ich mir natürlich selbst auch anziehen... peinlich

In Antwort auf: indomex
Beispielsweise war für mich Olomouc mit die schönste Stadt meiner Reise.

Das kam jetzt vielleicht falsch rüber. Ich fand Olomouc auch sehr schön! schmunzel Aber ob nun Olomouc oder Cieszyn schöner war, mag ich nicht beurteilen. In Cieszyn war das Wetter besser, und ich habe schön im Liegestuhl vor der Brauerei gechillt... bier

In Antwort auf: indomex
3 Wochen würden mir nie reichen, wenn ich mehr haben könnte.

Sagen wir mal so: Wenn ich mehr haben könnte, wäre das alles ganz prima. schmunzel Dann würde ich schlängelweise einmal kreuz und quer durch Osteuropa fahren, um alles zu sehen. lach

Ich habe aber leider nur eine begrenzte Anzahl Urlaubstage im Jahr. Und da stellt sich für mich heraus, dass eine dreiwöchige + eine einwöchige Radreise (also zwei Reisen) mir zusammen mehr geben als eine einzelne vierwöchige Reise. Zumindest wenn ich in Europa unterwegs bin.

Für Reisen auf andere Kontinente sieht das anders aus.

In Antwort auf: indomex
...mit vielen Hinweisen auf Dinge, die ich "verpasst" habe (z.B. Oderquelle... Grummel!).

Wie ich schon schrieb: Das war gar nicht so einfach herauszufinden, wie man denn nun eigentlich legal da hin kommt. Im Internet steht recht wenig bis nichts. traurig Da habe ich ziemlich viel Zeit zur Recherche investiert, und letzten Endes immer noch fast nichts herausgefunden.

Jetzt bin ich schlauer. Ich muss unbedingt eine Wikiseite dazu erstellen, damit die Erfahrung nicht verlorengeht. Und damit andere von meinem Wissen profitieren können.

Gruß
Thoralf
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#1256439 - 26.12.16 11:03 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Hansflo]
Toxxi
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In Antwort auf: Hansflo
...über eine Reise nach (für uns) Terra inkognita. Irgendwann einmal werden auch wir diese Richtung entdecken.

Hallo Hans, dabei sind doch Tschechien und Slowakei für euch auch Nachbarländer... schmunzel Andererseits hast du im Salzburger Land die Alpen direkt vor der Haustür. Vielleicht sind die Mittelgebirge für dich dann eher weniger verlockend.

Für uns ehemalge DDR-Bürger war die damalige Tschechoslowakei das einzige Ausland, in das wir unkompliziert und spontan reisen konnten. Und die Berge dort waren immerhin höher als die einheimischen Berge (ibs. Riesengebirge und Hohe Tatra). Meine Großeltern sind Sudetendeutsche, deshalb kenne ich diese Ecke teilweise recht gut, und teilweise auch gar nicht. Jetzt wollte ich unbedingt mal die mir unbekannten Ecken abfahren.

Ich weiß nicht, wie einfach du nach Wien kommst. Von Wien nach Bratislava ist es eine (halbe?) Tagesetappe per Fahrrad. Und hinter Bratislava beginnen gleich die Kleinen Karpaten und die kleinkarpatische Weinstraße. Beides radfahrtechnisch sehr gut erschlossen, es gibt viele kleine Radwege durch den Wald. Ich habe es nicht mehr geschafft, dort hin zu fahren. Falls du ein paar Tracks brauchst, kann ich dir welche geben.

Gruß
Thoralf

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Off-topic #1256440 - 26.12.16 11:04 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Keine Ahnung]
Toxxi
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In Antwort auf: Keine Ahnung
Ich bin schon gespannt, was Du nächstes Jahr unternehmen wirst.

erstaunt Du hast mir sogar schon eine diesbezügliche Frage beantwortet... träller
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#1256445 - 26.12.16 11:14 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
fabianovic
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Sehr schöner Bericht, der mich animiert auch mal wieder nach Tschechien zu radeln.
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#1256469 - 26.12.16 14:57 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
martinbp
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Hallo, Thoralf,
ein eindrucksvoller Berichtm, mit Streckenabschnitten, die ich mit dem Finger auf der Landkarte auch schon in Erwgung gezogen hatte. Aber die Steigungen haben mich dann doch eine andere, etwas flachere Route wählen lassen. Manche Gegenden kenne ich auch, wenngleich in der Gegenrichtung, z.B. vom Kinitzschtal über Doksy nach Bakov n.I., durch das Tschechische Paradies zwischen Turnov und Jicin (bin da etwas anders gefahren) und an der March entlang von Veseli nach Lednice. Und natürlich Lednice-Brünn, ein Abschnitt, den ich schon mehere Male gefahren bin.

Aber mit deinen Konklusonen bzg. Tschechien als Radreiseland bin ich voll einverstanden.
VG aus Budapest
Martin
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#1256473 - 26.12.16 15:51 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
KUHmax
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Hallo Thoralf,

sehr beeindruckend.

Die Berge sind zwar nichts für mich, vor allem derzeit, so lange mein Herz spinnt.

Aber irgendwie reizt mich diese Gegend schon, und von München aus kommt man ja mit einem Regionalzug nach Tschechien.

Vielleicht doch mal irgendwann.
------------
Radlergrüße, Karin
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#1256487 - 26.12.16 17:49 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Hansflo]
Dietmar
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In Antwort auf: Hansflo
... eine Reise nach (für uns) Terra inkognita. ...

Lieber Hans,

da staune ich aber. Ich verstehe ja deine Italienaffinität durchaus, schmunzel aber so’n großartiges Nachbarland lässt man doch nicht einfach links (oder rechts) liegen. schmunzel Wie Thoralf schon schrieb, war die CSSR für den „gelernten DDR-Bürger“, so ziemlich die einzige praktikable Möglichkeit, mal im Ausland zu urlauben. Alles andere war für einen Studenten oder eine junge Familie allein schon finanziell nicht erreichbar. Polen wäre noch gegangen, aber ab ’81 nur mit Sondergenehmigung. Mein damaliger Arbeitgeber hatte einen Ferienaustausch mit einem Betrieb in Olomouc. Dadurch kamen wir mal fast zum Nulltarif ins Altvatergebirge. Damals war’s sicher noch nicht so überlaufen. Na gut, auf dem Praded trafen wir schon noch ein paar andere Wanderer. schmunzel Thoralfs Eindrücke gut 30 Jahre später sind schon deshalb sehr interessant. Ich kann jedenfalls seine Begeisterung sehr gut nachvollziehen.

An Thoralf: Danke für diesen schönen Bericht. Wir waren ja schon bei der Welturaufführung in Brüel dabei. Hier wie da sehr gut in Text und Bild!! bravo

Restweihnachtliche Grüße von Dietmar
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Off-topic #1256489 - 26.12.16 18:17 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Dietmar]
Friedrich
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In Antwort auf: Dietmar
Wie Thoralf schon schrieb, war die CSSR für den „gelernten DDR-Bürger“, so ziemlich die einzige praktikable Möglichkeit, mal im Ausland zu urlauben. Alles andere war für einen Studenten oder eine junge Familie allein schon finanziell nicht ...

Am Balaton und Schwarzen Meer waren sie vor 1980 aber auch en masse unterwegs. Meine langjährigen DDR-Bekanntschaften habe ich mitten in Siebenbürgen kennen gelernt.

Hier erinnert sich "gelernter DDR-Bürger" an damals." zwinker.
Fritz
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Off-topic #1256493 - 26.12.16 18:42 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Friedrich]
martinbp
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Praktikabel heißt hier: Ohne Beantragung einer Reisegenehmigung, also auch spontan.
Ungarn, Rumänien, Bulgarien war zwar möglich, aber man musste jedesmal eine Genehmigung beantragen.
Das betraf auch mich, wenn ich mal meine Schwiegereltern besuchen wollte. Man hat im Normalfall die- wenn ich mich richtig erinnere hieß auch das "Ausreisegenehmigung" zwar erhalten, aber es war dennoch mit Warten in irgendwelchen Ämtern verbunden, Fälschlicherweise wurde diese Reisegenehmigung in der Umgangssprache "Visum" genannt.
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Off-topic #1256494 - 26.12.16 18:54 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Friedrich]
jutta
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Ungarn war, wenn du individuell reisen wolltest, kaum möglich. Der Umtausch war sehr restriktiv und beschränkt und der "Grundbedarf" war da im Gegensatz zur DDR relativ teuer. Vom "Tagessatz" wäre eine Übernachtung kaum bezahlbar gewesen.
Dagegen wenn man in die CSSR wollte, ging man zur Bank und tauschte um, man musste zwar auch angeben, für wieviele Tage, aber da hat sich dann kaum einer dafür interessiert.
Gruß Jutta
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Off-topic #1256501 - 26.12.16 19:17 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: jutta]
Friedrich
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@martinbp
@Jutta

Als gelernter Kämpfer für den Sozialismus und Totengräber des Kapitalismus habe ich diese "Spielchen" in allen Variationen und Nuancen kennen gelernt. Mit der falschen politischen Einstellung und Ethnie war alles noch komplizierter. Auf ein "Visum" nach Bulgarien habe ich über ein Jahr warten müssen.

Für mich stand fest - einmal und nie wieder. Daran habe ich mich konsequent gehalten und in Bulgarien einfach aus dem Staub gemacht grins.

Vielleicht täusche ich mich aber ich glaube dass in Ceausescu's Paradies alles beschissener war. Vielleicht waren die DDR-Bürger die ich gesehen und getroffen habe verdiente Genossen, wobei ich mir das bei ihrem jugendlichen Alter schlecht vorstellen kann.

Fritz

Geändert von Friedrich (26.12.16 19:28)
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#1256515 - 26.12.16 21:13 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Dietmar]
Hansflo
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Servus Dietmar,

die CSSR habe ich drei Mal (ohne Rad) besucht, das erste Mal Mitte der 80-er Jahre und unter Visumspflicht und mit Zwangsumtausch an der Grenze. Das zweite und dritte Mal (Anfang der 1990-er Jahre) war beides nicht mehr nötig.

Mit dem Rad habe ich in der Tschechischen und Slowakischen Republik bislang nur die Grenzregionen kennen gelernt. Die Salzburg-Pragtour im vergangenen Sommer haben wir wegen Schlechtwettereinbruch kurzerhand (wieder) nach Oberitalien verlegt. Schade, aber das wird nachgeholt und weitere Ideen gibt es auch. Diese Ecke von der Thoralf-Tour ist mir noch gänzlich unbekannt, ebenso Polen.

Mit der Italienaffinität hast du natürlich Recht und da sind wir ja beileibe nicht alleine; da kenne ich sogar Berliner vom selben Virus infiziert. ;-)

LG, Hans
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#1256516 - 26.12.16 21:16 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Hansflo]
Hansflo
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In Antwort auf: Hansflo
.... das erste Mal Mitte der 80-er Jahre und unter Visumspflicht ...


Im selben alten Pass prangt übrigens auch noch eine Bescheinigung "Ausländerbehördlich erfasst" vom Landsratsamt Kreis Ostholstein, wo ich damals in den Sommermonaten gearbeitet habe - ist im heutigen Europa schon fast nicht mehr vorstellbar, ebenso wie deine Erinnerungen.

H.
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#1256519 - 26.12.16 21:30 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
Hansflo
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Hallo Thoralf,

so gänzlich unbekannt sind diese Nachbarländer ja nicht, aber Lausitz und Polnisch-Tschechisches Grenzgebiet ist tatsächlich Neuland für mich. Irgendwann, irgendwann, ...

Südliches Böhmen, südliches Mähren und die Gegend um Bratislava haben wir schon beradelt, aber ganz allgemein zieht es uns immer wieder eher nach Süden als nach Norden oder Osten. An der Italienischen Grenze sind wir mit dem Zug in gut zwei Stunden, zur tschechischen oder slowakischen ist es doch ein Stück weiter; ganz abgesehen davon, was es in Österreich und im benachbarten Bayern noch alles zu entdecken gibt.

Aber wie gesagt, irgendwann geht es auch in die andere Richtung und in größere Entfernungen. Deine Berichte machen jedenfalls schon gute Lust dazu.

Hans
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#1256597 - 27.12.16 13:04 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
veloträumer
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Danke für die lockere Präsentation der Tour! Das Zielgebiet plane ich in Varianten ja auch mal zu bereisen - genau genommen hätten wir uns sogar an einer Stelle dieses Jahr begegnen können. Ich weiß nicht, ob das friedlich zu Ende gegangen wäre, zumindest wenn wir uns über Prozente aller Art unterhalten hätten... grins omm Jedenfalls andere Jahreszeit, also keine Gefahr. schmunzel Tschechisches Bier habe ich mittlerweile auch schätzen gelernt (als eher Nicht-Biertrinker) - bevorzuge allerdings eher das malzige Schwarzbier, was in unseren Läden aber nahezu nicht zu finden ist und bescheide mich daher aktuell mit thüringischem Köstritzer - immerhin in gewisser Nähe zur böhmischen Braukultur. bier

In Antwort auf: Toxxi
... im tschechisch-polnischen Doppelstädtchen Český Těšín (CZ) / Cieszyn (PL) (deutsch: Teschen). Die polnische Seite ist schöner, leider habe ich nur bezahlbare Unterkunft im tschechischen Teil gefunden. Dazu später mehr.

Habe ich was überlesen, hast du was vergessen, kommt noch was oder habe ich dich missverstanden (und es ging nur um die Landschaft)? Ich gehe davon aus, dass du vielleicht andeuten wolltest, dass in Polen das Preisniveau zumindest touristisch höher liegt - würde mich aber nicht verwundern. Ist dem so? Wie sieht es mit der Streubreite/Dichte der Betriebe einfacher und teurer Unterkünfte aus im Ländervergleich CZ-SK-PL? Meine spärlichen Erfahrungen sagen, Tschechien ist weitgehend günstig, aber nicht unbedingt immer sehr professionell aufgestellt (Service- und Ausstattungsmängel). Gemeinhin wird ja den Euro-Ländern unterstellt, dass sie teurer wären. Das müsste dann ja auch für die Slowakei im Vergleich zu Tschechien gelten. (Ob das dann auch bei der Preis-Leistungs-Betrachtung weiter gilt, bleibt allerdings fraglich, um nicht zu sagen, falsch.) Jüngst habe ich gehört, dass die Haus-, Wohnungs- und Bodenpreise in Bratislava weit über denen vom benachbarten österreichischen Hainburg liegen, was aber nicht unbedingt auf die touristischen Preise rückschließen lässt. Ähnliches kenne ich von der SLO/I-Grenze, letztlich ist Slowenien aber immer noch günstiger als Italien (nicht nur für den Touristen).

In Antwort auf: Toxxi
Ein nahezu Falk-konformer Tretroller

Also in der Farbe eindeutig meine Identitätslinie. zwinker

Bzgl. Wetter: Schon recht so, warum solltest du es besser bekommen als die Alpenfahrer im Sommer 2016. teuflisch

Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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Geändert von veloträumer (27.12.16 13:06)
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#1256653 - 27.12.16 17:33 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Hansflo]
Dietmar
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In Antwort auf: Hansflo
... die CSSR habe ich drei Mal (ohne Rad) besucht, ...

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich mehr mit dem Auto als mit dem Rad in dem Doppelland war. schmunzel Die Radtouren waren aber vielversprechend, u.a. der Anfang der Neiße, ein Stück Elbe im Vorjahr mit den Enkeln und in diesem Jahr ein Teil vom EV 9 mit Start in Brno (Thoralfs Zieleinlauf). Die Infrastruktur, Unterkünfte und Gastronomie sind bestens. Nächstes Jahr wollen wir u.a. Prag - Wien in eine größere Tour einbauen.

Bis denne sei herzlich gegrüßt von Dietmar
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#1256684 - 27.12.16 21:17 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: veloträumer]
Toxxi
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In Antwort auf: veloträumer
Ich gehe davon aus, dass du vielleicht andeuten wolltest, dass in Polen das Preisniveau zumindest touristisch höher liegt - würde mich aber nicht verwundern. Ist dem so?

Im direkten Vergleich der beiden Städte - ja, definitiv. Cieszyn ist attraktiv, zieht Touristen an, und man kann die entsprechenden Preise nehmen. Das gilt aber m.E. nicht generell im Vergleich der beiden Länder.

Ich hatte bei Booking ein Sonderangebot gefunden, bei dem ein Hotel in Cieszyn das letzte Zimmer billig los werden wollte. Leider war ich nicht schnell genug. traurig

In Antwort auf: veloträumer
Wie sieht es mit der Streubreite/Dichte der Betriebe einfacher und teurer Unterkünfte aus im Ländervergleich CZ-SK-PL? Meine spärlichen Erfahrungen sagen, Tschechien ist weitgehend günstig, aber nicht unbedingt immer sehr professionell aufgestellt (Service- und Ausstattungsmängel).

Hmmm... schwer zu sagen. Das Preisniveau nimmt sich in allen drei Ländrn eigentlich nicht viel. Die Streubreite ist recht hoch. Hotelunterkünfte gibts ab 20 € (teilweise sogar noch darunter), aber z.B. nicht in der Innenstadt von Olomouc. Dort war ich mit 50 € für die Pension sehr gut bedient. Für ein (sehr einfaches, aber tadellos sauberes) Zimmer im Gasthof mit Klo und Dusche im Gang in der Böhmischen Schweiz habe ich 13 € gezahlt. Tendenziell ist Polen vielleicht einen Ticken teurer, aber bei der sowieso breiten Streuung macht sich das nicht wirklich bemerkbar.

Das Preisniveau ibs. für Übernachtungen ist ganz deutlich unter dem in Deutschland. Die Ausstattung war auch durchwachsen, von sehr einfach über normal bis fast schon Luxus. Auf jeden Fall war es immer sauber, da kann ich mich überhaupt nicht beschweren.

Die Preise fürs Essengehen sind fast gleich, Polen vielleicht eine Idee teurer. Aber alkoholische Getränke sind in Tschechien merklich billiger als in Polen, auch im Lokal.

Wobei das für uns wirklich jammern auf hohem Niveau ist...

In Antwort auf: veloträumer
Gemeinhin wird ja den Euro-Ländern unterstellt, dass sie teurer wären. Das müsste dann ja auch für die Slowakei im Vergleich zu Tschechien gelten.

Das hatte ich auch vorher gehört. Aber ich habe keinen wirklich großen Unterschied feststellen können.

In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: Toxxi
Ein nahezu Falk-konformer Tretroller

Also in der Farbe eindeutig meine Identitätslinie. zwinker

Irgendwie waren die immer grün... Ich habe keine andere Farbe gesehen.

In Antwort auf: veloträumer
Bzgl. Wetter: Schon recht so, warum solltest du es besser bekommen als die Alpenfahrer im Sommer 2016. teuflisch

Da ist immer noch die Rechnung vom Frühjahr 2013 offen, als ihr da unten schon lange Frühling hattet, und bei uns im Norden bis in den April hinein tiefster Winter mit heftigen Minusgraden war... träller teuflisch

Gruß
Thoralf
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#1256734 - 28.12.16 10:00 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
slatibart
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Coole Reise und schön erzählt.
Hast Du mitgetrackt, daß man mal einfacher nachvollziehen kann, wie Du gefahren bist ?

Gruß

Andreas
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#1256737 - 28.12.16 11:05 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: slatibart]
Toxxi
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Klar doch. schmunzel Das findest du in der oben verlinkten externen URL. cool

Gruß
Thoralf
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#1257055 - 30.12.16 11:27 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
natash
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Hallo Thoralf,

da hast Du doch eine sehr hübsche Tour gemacht. Danke für deine anschaulichen Darstellungen.

Ich selbst fand Tschechien auch immer sehr angenehm zu beradeln, gerade weil man nicht zwingend irgendwelche komischen Radwege fahren muß. Wenn sie taugen kann man aber. Und vielfältig ist die Gegend auf jeden Fall. Ich mag diese beschaulichen Hügellandschaften jedenfalls.

Dieses ewige auf und ab (auch wenns immer nur wenige Höhenmeter sind) kann einen in der Tat ganz schön mürbe machen, viel mehr als das ein einziger langer Anstieg vermag. Das liegt meiner Ansicht nach daran, dass man die dann in Summe viel zu schnell nimmt und das zieht mehr Kraft, als wenn man einfach sehr verhalten und geruhsam irgendwo hochkurbelt, weil man weiß, das das noch sehr lange so gehen wird. Aber da kann man sich ja drauf einstellen.

Mich störts allerdings auch nicht so sehr gelegentlich mal immer wieder gleiche Strecken zu fahren, vor allem dann nicht, wenn ich mir dadurch den Streß einer Eisenbahnfahrt erspare. Deshalb finde ich Touren , die vor der Haustüre losgehen, eigentlich optimal. Immer geht das freilich nicht, man will ja schon auch mal etwas neues sehen zwischendrin.


Gruß

Nat
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#1257305 - 01.01.17 11:51 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
schneller66
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Hi,

endlich mal Jemand der einen 10km/h Schnitt fährt. Ich bin an Flüssen auch nur 15km/h Schnitt langsam und im Hunsrück eben auch 10km/h Schnitt oder schlechter. Ich lese sonst eben immer nur 20km/h und mehr...

Schöne Grüße Jürgen der jetzt nicht mehr denkt der aller Unsportlichste zu sein... sondern eben mittel...
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Off-topic #1258559 - 06.01.17 19:14 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: schneller66]
Toxxi
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Wie kommst du auf 10 km/h? verwirrt Es war zwar nciht gerade einen Hetztour, und steil bergauf gehts auch nicht so schnell, aber schneller als 10 km/h war ich schon...
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#1258561 - 06.01.17 19:24 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
Toxxi
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Ich sehe gerade, dass ich euch zwei Bilder unterschlagen habe. Die hatte ich in der Galerie hochgeladen und dann nicht verwendet. Das hole ich hiermit nach.

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Der Norden Böhmens ist übersät mit Kegelbergen. Teilweise ziehen sie sich bin in die deutsche Lausitz, der Berg Kottmar mit einer der Spreeequellen gehört z.B. auch dazu. Auf nicht wenigen dieser Berge stehen Burgen. Am Berg Bösig / Bezděz 604 m (nahe des Zeltplatzes, auf dem mir die Stange gebrochen ist) bin ich früher schon öfter vorbeigefahren. Aber oben war ich noch nie.


Bezděz 604 m mit Burg

Man kann mit dem Rad bis etwa auf halbe Höhe fahren, dort ist eine Ortschaft. Das Rad ließ ich samt Taschen an einer Imbissbude stehen, den Rest musste ich zu Fuß laufen. Es wäre auch mit dem Reiserad nicht fahrbar gewesen.

Der Blick von oben ist sagenhaft! bravo Obwohl der Berg mit guten 600 m gar nicht so hoch ist. Aber er steht vollkommen frei ohne Gebirge rundherum. Da hatte ich wirklich das Gefühl, im Flugzeug zu sitzen. cool


Blick von oben mit Blick auf den Macha-See (Machovo jezero)

Allein schon dafür hat sich die Radreise gelohnt. schmunzel

Gruß
Thoralf
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#1258586 - 06.01.17 20:28 Re: Tschechien - von Cottbus in die Hohe Tatra [Re: Toxxi]
indomex
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Schön!
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