Nervt mich genug, dass es in Westeuropa massenhaft Billigübernachtungsmöglichkeiten für min. 50´000€-Wohnmobilbesitzer an bester Lage in der Innenstadt gibt, aber kaum noch eine Zeltwiese mit wenigstens Trinkwasseranschluss.
Westeuropa ist sehr pauschal. Der Rest auch. Ich habe auf meinen Reisetouren in West-/Südeuropa nahezu nie ein Problem mit Trinkwasser gehabt. Soweit ein Camping ein WC und ein Waschbecken hat, gibt es auch Trinkwasser. Darüberhinaus sind Standgebühren für große Wohnmobile oder Schrebergartenwohnwagenstammgäste durchaus nicht billig. Manche lassen das sich richtig was kosten.
Oder darf ein HartzIV-Empfänger keine Radtouren mehr mit seiner Familie unternehmen, weil er sich deutsche Qualitätsarbeit der Radausrüstung nicht leisten kann, von den vielfach horrenden Campingplatzpreisen gar nicht zu sprechen?
Ein Campingplatzbetreiber kann nicht die Armut einzelner Einkommensgruppen kompensieren - er muss sich um seine eigene Existenz kümmern. Campingplätze sind keine staatlichen Transferinstitute. Dein Anklage muss du an andere richten.
Inwieweit ein HartzIV-Empfänger Ansprüche auf mehr als das Minimum hat, lasse ich mal als offene Frage stehen. Die Konservierung großer Gruppen in Arbeitslosigkeit und Armut halte ich für ein Auslaufmodell, einem gefährlichen zudem. Die Lösung verlangt aber einen eher radikalen Gesellschaftswandel als ein HartzIV-Reförmchen. Das dürfte den Rahmen des Themas sprengen.
Wenn der Sozialbedürftige Probleme hat, einen Cote'd-Azur-Nobelplatz zu bezahlen, ist das selbst für mich noch kein Grund unruhig zu werden. Wichtiger für den sozialen Frieden ist auch, dass Löhne und Preise im ausgewogenen Verhältnis bleiben - die soziale Bedürftigkeit muss immer ein Sonderfall bleiben, sonst käme das einer Kapitulation vor Zukunftschancen gleich.