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#63555 - 22.11.03 01:26
ALPHA ON TOUR
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Hallo Leute! Nun ist es endlich so weit! Gestern Nachmittag hat mich mein Vater zum Duesseldofer Flughafebn gebracht und nach gerade mal 30 Stunden bin ich hier in Calama, dem Ausgangspunkt meiner Tour, gestrandet. Ich habe eigentlich Glueck gehabt, denn in Santiago habe ich eine Maschine frueher nach Calama nehmen koennen, sonnst waere ich sogar 34 Stunden unterwegs gewesen und haette erst gegen Mitternach mein Fahrrad aufbruchbereit gehabt. Ich war natuerlich riesig froh, dass trotz vier mal umsteigen, mein Gepaeck angekommen ist. Drei Mal hatte ich Gelegenheit, das verladen des Fahrrades in den Fliegerzu beobachten. Gut, das ic hmir vorher die Haare abgeschnitten habe! Denn die waeren sonst grau geworden... Aber ALLES IST HEIL ANGEKOMMen und ich habe auch schon etwas aufregendes erlebt. Beim Transatlantikflug hat ein Mann die Klotuer aufgeriessen, weil sein Freund einfach nicht mehr raus kommen wollte. Der hing da kreidebleich auf dem Lokus (ich hatte meinen Sitzplatz gleich gegenueber der Klotuere) und wirkte tot. Der Freund ist in Panik ausgebrochen und ich kann sagen, das ich noch nie einen Menschen erlebt habe, der so verzweifelt war. Er gab seinen Freund links und rechts eins auf die Backen und flehte ihn an, doch wieder wach zu werden. Dabei hat er staendig nach einem Arzt gerufen. Die Flugbegleitung reagierte ganz profesionell und hat die Bordsprechanlage bemueht. Es war dann auch eine Aerztin an Bord, duie haben ihn erst mal in die richtige Lage gebracht. Dann habe ich diesen Kuli gesehen, den einer von der Flugbegleitung in der Hand hielt. Ich dachte nur Luftroehrenschnitt und Du "darfst" live dabei sein! Aufgrund meiner sehr lebhaften Fantasie hatte ich dann alle Ereignisse, die schliesslich doch nicht gekommen sind vorweggenommen. Das ganze hat mich so mitgenommen, das ich schliesslich selbst aus den Latschen gekippt bin. Ich hatte zwar noch mitbekommen, das der Mann wieder zu sich kommt und hoerte die Aerztin noch sagen "Der Puls ist wieder stabil", aber fuer mich war es da schon zu spaet. Als ich wieder zu mir gekommen bin, musste ich mit mir selbst schimpfen. Will mit dem Rad durch die Anden fahren und memmt dann hier so rum. Irgendwie passt das nicht so ganz zueinander?! Jedenfals bin ich nun sehr muede und deshalb halte ich mich erst mal kurz. Morgen fahre ich die 100 km nach San Pedro de Atacama. Laut SASA liegt der erste Pass auf 3700 Metern Hoehe. Calama und San Pedro liegen beide auf 2200 Hoehenmetern. Mein Messgeraet hat 2300 angezeigt, was darauf schliessen lassen koennte, das das Wetter Morgen schlecht wuerd. Aber laut yahoo.com soll es zumindestens trocken bleiben, mit Hoechsttemperaturen von 18 Grad und leichter Bewoelkung.Also ideales Wetter zum radeln. Ich melde mich dann aus San Pedro wieder. Bis dahin habe ich wohl auch einen ersten Eindruck von der Gegend hier bekommen. Gruss, Peter
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#63556 - 22.11.03 02:13
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Hallo, Peter,
toller Erlebnisbericht. Alles heil angekommen und Puls stabil. Wahnsinn, was Du im Flieger erduldet hast - und wir sind dank Deiner lebendigen Schilderung dabei. Und jetzt soll gleich die Berge rauf und runter geflitzt werden: hoffentlich geht's Deinem Drahtesel gut! Hoffentlich überstehen das die Autos. Schneid' Dir lieber auch vor dem Rückflug die Haare, sonst erkennen wir Dich vielleicht nicht wieder . Ne feine Sache ist aber auch die Rückfahrt im Tretboot auf den Spuren von Thor Heyerdal.
Erstmal schöne Tage ganz weit oben, erfolgreiche Begegnung mit den Berggeistern und gesunde Mahlzeiten wünscht - so fern, so nah
Tilmann
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#63557 - 22.11.03 03:23
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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danke fuer deinen ersten bericht! hatte auch schon zwei notfaelle in der luft.......... als sich damals nach den durchsagen der flugbegleiter kein arzt meldete musste ich ran (rettungssani ) am ende wars nichts wildes aber das witzige dabei war, das ich 10000000mal von kapitaen gefragt wurde ob wir zwischenlanden sollten oder nicht ---war schon cool gewesen --ICH der chef im flieger . oke zurueck zum thema: GUTE REISE
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#63561 - 22.11.03 08:10
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Hallo Peter,
das war ja nicht ohne die Situation im Flugzeug. Trotz allem ist alles Gut gegangen.
Ich wünsche dir eine wunder schöne Zeit, mit angenehmen Temperaturen und Pannen freie Km.
Freue mich jetzt schon auf dein nächsten R.- Bericht.
Schöne Grüße aus den Grau in Grau Alemania.
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#63569 - 22.11.03 11:13
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Laut SASA liegt der erste Pass auf 3700 Metern Hoehe. Calama und San Pedro liegen beide auf 2200 Hoehenmetern. Mein Messgeraet hat 2300 angezeigt, was darauf schliessen lassen koennte, das das Wetter Morgen schlecht wuerd. Hehe... dann wärst Du wohl der erste seit einer Millionen Jahren dort, der einen Regensturz erlebt! Freut mich, dass wenigstens Deine Gabel heil geblieben ist - es ist also kein allgemeines Phänomen nach der Ankunft in Chile (Du hast aber auch nicht die Schuhe am Lowrider angebunden, oder?). Freue mich schon auf Deinen nächsten Bericht und was Du so von San Pedro hältst. Aber Du bist ja sowieso gerade erst in aller Frühe aufgestanden und fährst gleich erst los. Grüsse Sasa
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#63578 - 22.11.03 15:00
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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TiVo
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Moin Peter Ich wäre auch umgekippt, bin auch ne echte Memme die kein Blut sehen kann!
Viel Viel Spass, las es ruhig angehen und genies die Zeit. Kiel meldet seit einer Woche SONwetter, (verdammt, jetzt will ich auch mal wieder Sonne!)
Gruss auch von Tine und Felix
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#63601 - 22.11.03 21:01
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ]
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Hi Tivo, da hab ich ja Glück gehabt, dass bei unseren beiden Nordcups keine Stürze dabei waren -> sonst hätte ich Dich noch behandeln müssen... Macht ja schon neidisch, die ganze Vorfreude, die in Alphas Bericht mitschwingt! Wird Zeit, selber mal wieder los zu fahren! Bonne route! Jan
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#63611 - 22.11.03 23:55
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: Sasa]
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Ja Du hast Recht. Yahoo muss das mit seinem Wetterdienst nochmal ueben. Von wegen Hoechsttemperaturen bis 18 Grad. 41 Grad hatte ich. Du weisst ja was das bedeutet, in dieser Baumlosen Wueste. Und dann dieser Wind dabei. Ich hatte zwar Gùeck, er kam meisst von hinten, endweder frontal, oder schraeg von der Seite, aber er bliess so heftig, das ich dachte, er trocknet Dich vollkommen aus. Mit gut 4 Litern fuer die 105 Kilometern hatte ich recht knapp kalkuliert, als ich in San Pedro ankam, hatte ich nur noch einen knappen halben Liter ueber. Insgesammt sind es 1315 Hoehenmeter geworden, weniger als ich gedacht habe. Der Pass, der laut diversen Infos mit 3700 Metern Hoehe angegeben wurde, wurde von meinem Hoehenmesser nur mit 3400 ausgewiesen. Auf 3100 Hoehemmetern hatte ich ein schoenes Erlebniss. 3 LKWs aus Brasilien fuhren an mir vorbei und dann Anfueher winkte seinen Kollegen, doch mal rechts ran zu fahren. Es ergab sich ein kleines Gespraech, wegen meinen schlechten Spanischkenntnissen mehr mit Improvisation, aber man konnte doch vieles verstehen. Wo ich denn her kommen wurde. Sozy de Alemania. Nun hat er seinen Fotoapperat gezueckt und ein Kollege musste unbedingt ein Bild machen, er wollte immer schon mal mit einem Deutschen auf ein Bild. Ob ich noch klar im Kopf waere, hat er mich gefragt. Ich hatte eigentlich wenig Probleme bis dahin, der Atem ging ein wenig schneller, und ich habe schon mitbekommen, das es etwas anderes ist, auf ueber 3000 Metern zu radeln als in den laeppischen Eifelbergen, aber es ging. Die Trockenheit machte mir mehr zu schaffen. Er hat mir dann aber trotzdem ein Aspririn spendiert. Und dann noch eine etwas fragwuerdig aussehende Pille. Stand Soroche drauf, also Hoehenkrankheit. Ich selbst habe Diamox dabei, und will das Zeug eigentlich nur im Notfall schlucken, aber ich wollte seine Gastfreundschaft nicht verletzen. Ueberhaupt sind die Leute hier sehr freundlich. Nur wenig ignorieren mich, einige gucken, wie das Auto in dem sie sitzen, wenn sie mich sehen, viele Strecken den Daumen hoch, oder hupen Beifall. Das motiviert schon sehr, muss ich sagen. Auf der Strecke Calama - San Pedro gabe es jedenfalls nichts ausser trockendste Wueste. Hoehepunkt war hier der kleine Baum, mit dem Schild "give me Water please". Nun, da ich mit Wasser knapp war, hat er etwas anderes von mit bekommen. Ist sowieso besser als Wasser. Erst recht, wenns von mir kommt :-) Dann gab es noch zwei Bushaeschen, da konnte man sich reinsetzen. Immerhin, kleine Zufluchten vor der gnadenlosen Sonne. Wenn mich jetzt jemand fragt, ob es nicht Oede ist, durch so eine Wueste zu fahren (Die Atacama-Wueste ist im uebrigen die trockenste Wueste all betracht die ganze Welt hindurch), dann wuerde ich erst mal sagen "nein". Jetzt am ersten Tag ist alles noch so neu, das es schon seinen Reiz hat. Wie es ist, wenn ich hier zwei, drei Wochen rumgurke, kann ich jetzt natuerlich noch nicht wissen. Hier in San Pedro habe ich uebrigens Renault, aus Luettich kennengelernt. Bis zum Salar de Uyuni, mochte er die gleiche Route fahren, wie ich. Ich habe ihn gefragt, ob wir nicht zusammenfahren sollen. Er moechte es wohl ausprobieren, klar wir muessen checken, ob wir so ungefaehr die gleiche Geschwindigkeit fahren und auch sonst miteinander klar kommen. Morgen bleibe ich hier noch etwas, es gibt hier viel zu sehen und mindestens das Valle de la Luna moechte ich mir gerne anschauen. So jetzt trinke ich mir erst mal die Hucke voll und schaue, das ich etwas vernueftiges zum beissen finde. Morgen melde ich mich nochmal kurz, bevor ich dann uebermorgen nach Bolivien entschwinde. Gruss, Peter
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#63615 - 23.11.03 02:29
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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danke fuer deine eindruecke! weiterhin gute fahrt
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#63624 - 23.11.03 10:34
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Du... Du... also... nee... Was hast Du denn bitte dem lieben kleinen Bäumchen gegeben!?! Ich habe ihm extra einen Liter Wasser spendiert, damit andere Radreisende wie Du sich noch daran erfreuen können und was machst DU??? Schäm Dich! Findest Du das gerecht dem kleinen Bäumchen gegenüber?!? Es ist immerhin die einzige Abwechslung weit und breit. Genieß da Valle de la Luna und vergiss nicht Dir den Sonnenuntergang und den Sternenhimmel von der Düne aus anzusehen. Vorher noch unbedingt eine Runde durch den Cañon drehen. Hätte ja nicht gedacht, dass es jetzt im Frühling schon so heiß in der Atacama ist.
Grüsse Sasa
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#63628 - 23.11.03 12:51
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: Sasa]
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Du... Du... also... nee...
Was hast Du denn bitte dem lieben kleinen Bäumchen gegeben!?! Ich habe ihm extra einen Liter Wasser spendiert
Nun, Sasa, sei tolerant! Jeder halt auf seine Art...
Indes, auch das Bäumchen findert Deine Methode sicher sympathischer.
Wolfrad
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#63675 - 23.11.03 19:28
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: Sasa]
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Hehe, das ist das beste, was der Baum bekommen kann. Er wird es nicht nur ueberleben, sondern sich sehr darueber freuen. Ist mal was anderes. Wird auch zum duengen eingesetzt.. Aber nun weiter im Text:
Hallo zusammen, ich wurde gefragt, wie mein Hotel ist. Fuer umgerechnet 6 Euro kann man natuerlich nicht viel erwarten. Zum Pinkeln muss ich ueber den Hof, dort ist ein Verschlag. Duschen kann man nur mit kaltem Wasser. Strom und Wasser werden Nachts abgeschaltet. Mein Zimmer hat keine Steckdose und aus dem Glas des Fensters ist ein grosses Stueck herausgebrochen. Das Bett ist so siffig, das ich mir ueberlegt habe, besser meinen Schlafsack obenauf zu legen. Aber es ist trotzdem ok. Die naechsten Naechte im Zelt - ganz ohne Dusche und ebenfalls ohne Strom, werden bestimmt auch nicht gemuetlicher. San Pedro ist uebrigens sehr international. Kaum, das ich gestern am Tisch sass, wurde ich angequatscht. Would you like to enjoy your Meal with us? Und schon sass ich mit einer Schweizerin, einem Franzosen und einem Brasilianer, die sich alle eben erst kennengelernt habe, an einem Tisch. Hier in dem Ort hat sich eine Backpackerszene etabliert, man findet ueberall Tourenanbieter, die einem Trips zu den nahegelegenen Lagunen, Salzseen und Gaysieren anbieten. Die Leute sind dementsprechend anders, ich wuerde mal sagen offener und interessanter. Man hat sich halt viel zu erzaehlen. Aber das verueckteste an San Pedro sind die Baeume. Du faehrst den ganzen Tag durch tote Wueste und ploetzlich sieht man von oberhalb des Ortes diese Baeume stehen. Ich kann einfach immer noch nicht verstehen, wie es moeglich ist, dass die hier wachsen. Ausserdem praegen noch die staubigen Strassen, die Strassenkoeter und die immerwaehrend duddelnde indegene Musik das Ortsbild. Es gibt hier jede Menge Ausruestung fuer die Tour auf eigene Faust zu kaufen. Qualitaet ist ordentlich, kommt aber an meine nicht ganz ran ;-) Wahrscheinlich werde ich nicht zusammen mit Renault nach Bolivien fahren. Der Irre will es probieren, den Pass, der auf ca. 4400 Metern liegt, an einem Tag zu erreichen (San Pedro liegt auf 2438) Auch heute bin ich mehrfach mit Leuten ins Gespraech gekommen, habe mich mit denen ueber mein Vorhaben unterhalten (auch mit der Bewustloss-Aerztin aus dem Flugzeug, die war Deutsche), und alle haben mich nochmal daran erinnert (ja Vater, Du auch) vorsichtig zu sein. Ich habe nun geplannt, mir drei Tage Zeit fuer den Aufstieg zu nehmen. Das reicht wahrscheinlich fuer die Aklimatisation. Ausserdem ist er schlecht ausgeruestet. Er hat keine Wassersaecke und meint, ca. 10 Liter Wasser in Flaschen transportieren zu koennen. 10 Liter fuer drei Tage. Ich denke das ist sehr knapp bemessen... Schade das das mit dem Bildversand nicht funktioniert. Der Mensch hier hat zwar einen Kartenleser und meine Bilder sind auf Festplatte, aber mit 1 bis 2 MB fuer den Mailversand einfach zu gross. Ich habe ihn gefragt, ob er was zum komprimieren hat, aber was bekomme ich: Einen Direktlink auf meine Originaldatei. Da koennt ihr ziemlich wenig mit anfangen, fuerchte ich. Gleich schaue ich mir noch das Valle de la Luna an. Ich sage jetzt erst mal schuess, fuer ca. 2 Wochen. Hasta Pronto, Pedro
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#63679 - 23.11.03 19:48
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Hi Peter,
so extrem die Höhe bis zur Laguna Verde bzw. dem Grenzübergang Hito Cajones auch ist - drei Tage wirst Du dafür nicht brauchen. Du kannst jetzt schon von San Pedro aus sehen, wo Du morgen abend Dein Zelt aufschlagen wirst (!) und hinter dem Sichtbaren Bereich da oben ist auch schon irgendwo der Pass, der aber gar nicht als solcher zu erkennen ist. Bis zur Laguna sind das nur 20-30km. Da wirst Du Probleme haben, Dich so zusammenzureißen, dass Du nicht mehr fährst. Ich bin erst Mittags losgefahren und war auch am nächsten Tag schon am frühen Nachmittag dort. Drei Tage brauchst Du also sicher nicht.
Noch mal kurz die nächsten "Wasserstationen": Refugio Laguna Verde (auch Schlafmöglichkeit) Refugio Laguna Colorada (auch Schlaf -und Essensmöglichkeit) Villamar und die folgenden Dörfer. In Alota gibt's das erste Satellitentelefon und in Uyuni (also in zwei Wochen) das erste Internetcafé.
Drück doch einfach mal dem Typ von Colque Tours 5 Liter Wasser in die Hand und bitte ihn darum, es an einem bestimmten Tag an den heißen Quellen (Salar de Chalviri) abzustellen. Damit hatte ich sogar mehr Wasser, als eigentlich benötigt.
Viel Spaß! Ich kann's schon gar nicht mehr erwarten, wenn die Funkstille nach Deine Ankunft in Uyuni wieder unterbrochen wird.
Grüsse Sasa
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#64196 - 27.11.03 17:44
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: Sasa]
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@Sasa: Drei Tage habe ich einfach eingeplannt, um mich an die duenne Lauft zu gewoehnen. Nachdem ich es nun in drei Tagen "geschafft" habe, muss ich Dir bescheinigen, das zwei Tage schon eine stramme Leistung sind. Aber vielleicht war es bei Dir Mittags auch nicht so heiss und Du konntest durchfahren...
Hallo Leute, Frueher als erwartet, hoert ihr nun wieder von mir. Was fuer ein Aerger! Ich bin wirklich sehr traurig, ich muss die Tour durch Bolivien abbrechen und haenge nun wieder in San Pedro. Was ist passiert? 3 Tage lang habe ich mich diesen Andenpass hochgequelt, die ersten beiden Tage war zwischen 13:00 und 16:00 Uhr ob der Hitze an Radfahren nicht zu denken. Am ersten Tag habe ich in dieser Zeit mein Zelt ueber den Radrahmen geworfen, am zweiten war das wegen dem Wind nicht mehr Moeglich. Ich habe dann meinen Kopf unter einer der grossen Ortliebtaschen gelegt, um ihn aus der Sonne herauszuhalten. Die beiden Naechte im Schlafsack habe ich keinen Schlaf gefunden. In der zweiten Nacht habe ich etwas Holz gefunden, aber obwohl ich eine Stunde rumprobrobiert habe, ist es mir nicht gelungen etwas Feuer zu machen und mir somit ein warmes Mahl zu bereiten. Ich aergere mich sehr, das ich nicht auf die Leute im Radforum gehoert habe, und keinen Campingkocher mitgenommen habe. Diese trockenen Muesliriegel bekommt man in dieser ohnehin trocken Umgebung kaum herunter. Am dritten Tag war es dann Mittags zwar nicht mehr so heiss, aber der Wind bliess umso heftiger und die duenne Luft machte sich auch bemerkbar. Ich hatte zwar keine der typischen Symptome der Hoehenkrankheit, aber die Kraft in den Beinen war kaum noch vorhanden. Ich war schon sehr froh, als ich den Pass, der auf 4520 Metermn Hoehe lag, erreichte. Nun musste ich mich nur noch hinunter an die bolivianische Grenze rollen lassen. Die Grenzformalitaeten waren kein Problem, eher schon die Piste. Gleich hinter der chilenischen / bolivianischen Grenze hoert der schoene Asphalt auf und ich hatte einen ersten Eindruck davon, was es heisst ueber bolivianische Wellblechpisten zu fahren. Aber ich hatte immer noch Hoffnung, wenn ich erst mal im Refugio, an der Laguna Verde bin, kann ich mich dort etwas erholen und am naechsten Tag weiterfahren. Ein Haus war in Sicht und ich dachte schon, das ist es, das Refugio. Aber es war nur "der Eingang" zum Nationalpark. Dort muss man 30 Bolivianos abdruecken, um den Nationalpark betretten zu koennen. Ich habe mein Rad draussen stehen lassen und bin rein in die Bude. Und nun kommt es: Gerade als ich drin meine sieben Sachen zusammenpacke, fegt draussen eine Windhose ueber das Gelaende und schmeisst mein Rad um. Aber noch schlimmer: Eine der hinteren Ortliebtaschen hat der Wind geloest und mit sich fortgetragen. Ich habe dann mit dem Nationalparkwaechter zusammen bestimmt noch eineinhalb Stunden nach der Tasche gesucht, aber da war nichts zu machen. Ich glaube, die Tasche kann kilometerweit vom Ort des Geschens entfernt sein. Auf fast alles was drin ist kann ich verzichten, aber nicht auf den Schlafsack! Ich habe dannbeschlossen, die Nacht erst mal im Refugio zu verbringen und in Ruhe zu ueberlegen. Dort haben auch noch zwei andere Radreisende uebernachtet, die das Altiplano ueberquert haben. Hin- und hergerissen, ob es nicht vielleicht doch Moeglich ist, ohne Schlafsack weiter zu fahren, habe ich sie nach den Temperaturen gefragt, die mich dort erwarten werden. Aber ich wusste es ja vorher schon. Bis zu minus 10 Grad, sagte man mir, was sich mit den Infos deckte, die ich hatte. Dann habe ich noch ueberlegt, ob es vielleicht eine Alternative waere, im Refugio zwei Decken zu kaufen. Probeweise habe ich die Nacht in einem lanegen Unterhemd, einem Pullover, der Windstopperjacke und EINER Decke verbracht, in dem vom Wind geschuetzten Refugio. Ich habe trotzdem gefroren. Also wird dann auch mit zwei Decken nichts zu machen sein. Nun ueberlege ich mir, von San Pedro aus mit gefuehrten Touren das Altiplano zu erkunden. Das ist zwar nicht dasselbe wie mit dem Rad, aber vielleicht noch die beste Alternative. Dann fahre ich per Bus bis La Serena, vielleicht auch bis Santiago. In Santiago kann ich mir einen neuen Schlafsack kaufen und auch eine neue Packtasche. Ich muss mir das mal genauer auf der Karte anschauen, ob es genug Moeglichkeiten gibt, zwischen La Serena und Santiago in Refugios / Hotels zu uebernachten. Bis demnaechst dann mal, vielleicht hat ja jemand ein paar troestende Worte fuer mich? Peter
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#64199 - 27.11.03 17:59
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Hallo Peter, dann will ich mal versuchen, dich zu trösten. Da hat es dich ja ziemlich arg erwischt. aber, wenn ich mich recht erinnere, hat Sasa ja am Anfang seiner Tour auch ziemliche Probleme gehabt, um richtig "in Fahrt" zu kommen. Und wenn man jetzt so in seinem Bericht schmökert... also es muß schon eine tolle Tour gewesen sein. Also laß dich nicht unterkriegen. Auch wenn nicht alles wie geplant läuft, das wichtige ist doch, was du aus deinem Urlaub machst. Und ich denke, du bist auf dem besten Wege, hast ja schon Überlegungen angestellt, was du alternativ machen könntest. Ich wünsche dir jedenfalls einen Urlaub, an den du immer wieder gern zurückdenkst. Viele gute Erlebnisse und Begegnungen mit Einheimischen und anderen die auch unterwegs sind, so wie du. Tine würde jetzt vielleicht sagen, was sie Sasa auch gesagt hat: Denk positiv. Ich drück es halt nur anders aus: Es kann ja nun nur noch besser werden In diesem Sinne wünsch ich dir eine gesegnete Zeit
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#64206 - 27.11.03 18:50
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Hi Peter! Mein erster Gedanke: Das ist natürlich verdammt, verdammt, verdammt schade!!! Habe mich schon gewundert, dass Du Dich so früh zurückmeldest. Andererseits hat unsere liebe Bikebiene ja recht. Du hattest Tine nicht als "ThinkPositive"-Motivationstrainerin. Aber was soll's. Es gibt Leute, die behaupten, dass hinter jedem Schicksal auch sein Sinn steckt. Und da war sicher auch einer hinter. Wer weiß? Vielleicht wärst Du bei dem schlechten Klima doch an Soroche umgekommen, wärst im viel zu matschigen Salzsee versunken oder was weiß ich. Für eine Salzseeüberquerung ist es ja auch schon ziemlich spät im Jahr. Also: POSITIV! Hinzu kommt, dass Du mit dem Parkwächter schon kurz hinter der Grenze die bolivianische Freundlichkeit kennenlernen durftest. Nein, dann mach eben eine motorisierte Tour durch Bolivien. Die Leute im Jeep sind meistens auch sehr interessant und außerdem lernst Du sicher mehr Spanisch, was für den ersten Teil Deiner Tour sowieso so ziemlich das Wichtigste ist. Außerdem muss ich noch anmerken, dass ich auf meiner Tour durch die Lagunen absolutes Königswetter hatte. Der Wind kam meistens kräftig von hinten (hört, hört!) und schon am zweiten Tag musste ich am Anstieg die Jacke anziehen. Da bin ich schon auf den ersten Schnee getroffen. Mit der Hitze hatte ich keinerlei Probleme - von daher fand ich Deine kurze SMS vom Anstieg schon ziemlich erschreckend. Naja - und ich hatte -20°C. Aber das lässt sich mit einem guten Schlfsack verkraften. Jetzt lern erst mal kräftig Spanisch, dann hast Du mit Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Weg Richtung Süden keine Probleme. Da muss nicht immer ein Hotel im Reiseführer sein - irgendwie findest Du ganz sicher immer was. Du wärst nicht der Erste, der Südamerika ohne einen Schlafsack bereist. Und meine Campingausrüstung habe ich auch nur äußerst selten benötigt. Viel Spaß auf der Tour! Sasa
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#64240 - 28.11.03 00:44
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: bikebiene]
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Danke fuer die lieben Worte! Ich habe heute Nachmittag auch schon eine gefuehrte Tour ueber die Lagunenroute bis zum Salar und zurueck gebucht. Geht ueber 4 Tage und kostet 100 US Dollar. Na ja, nicht so, wie ich es mir ausgemalt habe, aber die schoene Landschaft bekomme ich trotzdem zu sehen. Und SASA hat recht, es war ein bemerkenswertes Erlebniss, wie sich der bolivianische Parkwaechter bemueht hat, mir bei der Suche nach meiner Ortliebtasche zu helfen. So etwas gibts in Deutschland, wenn ueberhaupt, nur sehr selten. Wie ich gehoert habe, kann ich in Calama wohl einen neuen Schlafsack bekommen. Dann wuerde eigentlich nichts dagegen sprechen, von dort aus, wie geplant, die Tour al Sur fortzusetzen. Auf jeden Fall werde ich mir, wenn Moeglich, dort auch einen Campingkocher besorgen. Ich hoffe, dann kann ich euch von Calama aus wieder gute Nachrichten uebermitteln. Ach ja, die Abfahrt nach San Pedro war schon nicht uebel. Unterwegs nach unten, aber noch oberhalb 3000 Metern, sind mir Vincunas und Lamas begegnet. Also, bis spaeter mal, Peter
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#64254 - 28.11.03 10:02
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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TiVo
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Moin Peter Das ist ja ein dickes Ding! Wie hat der Wind den die Ortlieb ab bekommen? Sind die Haken gebrochen? Kannst Du ja froh sein, dass Du während dessen drinnen gewesen bist. Ich stell mir gerade vor so was erwischt einen auf einer Passstrasse während der Fahrt Nee, das will ich mir gar nicht erst ausmalen. So ist es doch alles in allem glimpflich abgegangen, und ein dickes Ding passiert doch auf jeder Reise (s. Sasas Gabel), dein Unglück hast Du also schon hinter dir. Und ausserdem eine 4500 m Passhöhe WOW!!! Das ist mehr als doppelt so hoch wie mein höchster (Mt Ventoux mit schlappen 1920m) Viel Spass und Glück dir noch, halt die Ohren steif, mach schöne Bilder (auch mit der Kamera aber v.a. im Kopf) und geniess die restliche Tour, neidische Grüsse
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#64564 - 01.12.03 17:21
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ]
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Hallo TiVo wahrscheinlich wahren die Haken oben am Gepaecktraeger nicht richtig eingerastet. Und dann war es eben nicht einfach nur ein Wind. Es war eine richtige Windhose und dann noch eine von den besonders kraeftigen. Waehrend meiner 4-taegigen gefuehrten Tour durch den Suedwesten Boliviens habe ich diese Dinger noch oefter gesehen, aber dann Gott sei Dank nur aus der Ferne. Mittlerweile mache ich mir so meine Gedanken ueber diesen Vorfall. Ich kann ja eigentlich froh sein, das es an einer Stelle passiert ist, wo ich die Gelegenheit hatte, wieder umzukehren... Die 4-taegige Tour war auch ganz toll. Mit Arancha aus Spanien (Sozialarbeiterin, arbeitet fuer 3 Monate in einem Bolivianischen Gefaengniss), Konstanze (Italienerin, Uebersetzerin fuer Dokumentarfilme) und Edith und Henrique (aus der Provence, haben eine kleine Srachschule, die sie immer dann schliessen, wenn sie lieber reisen) habe ich per Jeep den Suedwesten Boliviens erkundet. Ich habe eine Menge schoener Fotos gemacht, von den Lagunen, den Geysiren und all dem Viehzeug, an dem wir vorbei gefahren sind. Sogar einen aktiven Vulkan habe ich gesehen. Hat aber nur so ein bischen vor sich hin gequalmt. Obligatorisch fuer Touris war auch das komplett aus Salz erbaute "Hotel de Sal" indem wir eine Nacht verbracht haben. Besonders beeindruckt war ich aber vom Salar de Uyuni und der Isla Pescada. Wenn ihr Saschas Homepage besucht habt, koennt ihr verstehen was ich meine. Ich war zwar immer noch ein wenig traurig, den Salar nicht per Rad ueberqueren zu koennen, auf der andere Seite aber auch ganz froh, das mir die bestimmt wahnsinnig anstrengende Fahrt bis dort hin erspart geblieben ist. Man liest zwar immer so, Wellblechpisten ... uebersaet mit kpfgrossen Steinen ... kilometerlange Sandeinlagen ... aber Leute glaubt mir, wenn ihr dass nicht selbst erlebt habt (und ich war im vierradgetriebenen Jeep!) dann koennt ihr euch kaum vorstellen, wie schlimm diese "Strassen" sind. Eine gute Stunde ging durften wir auf der Isla umherstiefeln, dann ging es weiter nach Uyuni. Unterwegs hat Carlos, unser Fahrer erzaehlt. Er ist stinksauer, das er, als Aelterer (er ist erst 32, koennte aber locker fuer Ende 40 durchgehen, die harten klimmatischen Bedingungen...) immer die alten Jeeps bekommt. Das liegt daran, das die juengeren noch nicht so fit sind, im repairieren von Jeeps. Die bekommen immer die neuen Wagen, weil die Gefahr, das dort etwas kaputt gehen kann, geringer ist. Dann hat er sich ueber die Schwarzarbeiter ausgelassen. Er musste eine richtige Ausbildung machen. Er muss Koch sein (es war uebrigens lecker und alles in den 100 USD mit drin), Mechaniker, Fahrer und nicht zuletzt eine gute Landeskunde haben. Als wir dann in Uyuni ankammen, hat er mir noch zwei Laeden gezeigt, wo ich mir einen neuen Schlafsack kaufen konnte. Fuer 95 Bolivianos, das sind umgerechnet gerade mal so 14 Euronen habe ich mir einen gezapft. Hehehe, das Teil macht gar nicht mal so einen ueblen Eindruck. Wird sich zwar noch bewaehren muessen, aber ich werde berichten. Von Uyuni aus sind Konstanze und ich wieder zurueck nach San Pedro, die anderen gingen ihrer eigenen Wege. Die Rueckfahrt war dann auch weniger interessant, es ging hauptsaechlich darum, zurueck zu kommen. Morgen werde ich dann mit dem Buss nach Calama fahren. Ich will nicht mehr in San Pedro sein. Stellt euch vor, sogar hier gibt es die Blondchen, die nichts besseres zu tun haben, als sich ueber Harland Schmidt und Arabella Kissbauer zu unterhalten. Wer das ist? Ihr verpasst nichts... In Calama ersuche ich dann, mir einen Campingkocher zu zapfen. Ein neuer Topf muss auch her, der war auch in der Tasche. Die Tasche kann ich bis auf weiteres notduerftig durch eine RV-Tasche ersetzen, die ich mit zwei Karabinerhaken am Gepaecktraeger befestige. Von Calama aus werde ich dann Richtung Antofagasta fahren. Mal antesten, wie ich mit der Hitze klar komme. Bis dann mal, der wieder frohen Mutes seiende, Peter
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#64567 - 01.12.03 17:32
Re: ALPHA ON TOUR
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Hallo Peter, schön, daß du wieder frohen Mutes voranschaust , prima, daß du so eine schöne Tour zu dem Salzsee mitmachen konntest. Hoffentlich bewährt sich dein Schlafsack Wünsche dir eine gute Weiterreise, bleib behütet
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#64575 - 01.12.03 18:46
Re: ALPHA ON TOUR
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Horrido Peter,
dass man Schlafsäcke bzw Campingkocher "zapfen" kann, hatte ich so noch nicht gehört; ich habe herzhaft lachen müssen. Deine Schilderungen klingen ja insgesamt sehr spektakulär. Da freut man sich schon jetzt auf Deine Bilder. Für den weiteren Verlauf Deiner Reise wünsche ich Dir viel Glück, tolle Erlebnisse, einen warmen neuen Schlafsack und - sofern dies Deinen Geschmack treffen sollte - gelegentlich auch mal was richtig gezapftes. Georg
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#64592 - 01.12.03 22:32
Re: ALPHA ON TOUR
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...und hier noch ein paar passende Bilder zu Peters Route (sind zwar von mir, aber sowieso erst etwa 4 Monate alt) San Pedro de Atacama (die im Hintergrund zu sehende Entfernung sind zwei Tagesetappen und etwa 2500 Höhenmeter mit dem Fahrrad!) Laguna Verde Jeep Geysire auf 4800m Laguna Colorada Publikum am Wegesrand Altiplano Gut ausgebauter bolivianischer Highway Isla Pescado (die heißt eigentlich Isla Inkawasi) Isla Inkawasi Isla Inkawasi Salar de Uyuni Uyuni Mehr gibt's wie immer auf meiner Seite. Ich gehe davon aus, dass wir von Dir Peter auch einen langen Reisebericht erwarten können, gelle? Grüsse Sasa
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#64914 - 04.12.03 16:52
Re: ALPHA ON TOUR
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¡Ola Amigos! Ich bin jetzt in Antofagasta, am pazifistischen Ozean. Seht hier: http://www.hotelantofagasta.cl/ Zunaechst bin ich mit dem Bus zurueck nach San Pedro gefahren. Ein wenig Sorge um mein Rad hatte ich schon, denn es wurde einfach so me nothing, You nothing in den Frachtraum des Busses gelegt. Nichts war mit Spangurten, mit denen man es haette irgendwie arretieren koennen. Aber das Rad hat es ueberlebt. Fuer die Bussfahrt habe ich gerade mal 1000 Pesos, also ca. 1,50 Euro bezahlt. In Calama habe ich mir dann ein etwas bessers Hotel gesucht, con Enchufe, damit ich meine Akkus wieder aufladen kann. Da gab es sogar eine Badewanne. Mit einem Bier in der Hand, habe ich es mir gutgehen lassen.(Gruss an Gernot :-) An der Rezeption habe ich kundgetan, das ich einen Campingkocher brauche. Mit dem Hoteleigenen Shuttelbus wurde ich dann zu dem ausserhalb der Stadt liegenden Walmart - einem riesigen Einkaufszentrum amerikanischen Ausmasses - hingekarrt. Einen Spiritus-/Benzinbetr¡eben, wie ich ihn eigentlich gerne gewollt haette, habe ich dort zwar nicht bekommen, aber einen Gasbetreibbaren. 17000 Pesos hat dies Teil gekostet. Habe mir noch 2 Kartuschen a 190 Gramm gekauft. In der Anleitung steht, das Dingen verbraucht 45 Gramm pro Stunde. An die, wo Ahnung haben: Kann das sein? Wisst ihr, wo ich mir hier in Chile die Kartuschen nachkaufen kann? Den Rueckweg bin ich zu Fuss zurueck nach Calama und musste eine slumartige Vorstadtgegend passieren. Hmmm... Ansonsten gab es in Calama nicht viel zu sehen. Das Stadtbild ist gepraegt vom hecktischen treiben und den vielen Geschaeften- Kein Wunder, denn mit dem ueber 200 km entfernten Antofagasta gibt es sonst in der "naeheren Umgebung" keine groessere Stadt. Apropos Antofagasta. Mich reizt es, nach all denTagen des Muessigganges, zu verschuchen, die Strecke an einem Tag zu fahren. Das Gelaende muesste guenstig hierfuer sein. Von Calama 2300 Meter ueber Meer geht es ab bis auf 0. Und wenn ich dann noch Glueck mit dem Wind habe... aber ich will den Ereignissen nicht vorgreifen. Frueh um 7:00 bin ich in Calama aufgebrochen. Der Hotelmensch hat sage und schreibe 15 Minuten gebraucht, bis er die Rechnung erstellt und das Geld eingesackt hat. Das ist eben Suedamerika. An dem Flughafen vorbei ging es Richtung Antofagasta. Eine Strassenkarte braucht man bei diesem in die Laenge gezogenen Land uebrigens kaum, die Wege sind meisst recht einfach zu finden. Und wie das Rad lief! Die Tankstelle Carmen Alto lag sehr guenstig und bereits um 12:15 habe ich hier nach 116 km eine Mittagspause gemacht. Von den 2300 Hoehenmetern Startkapital, hatte ich gerade mal 900 HM (eine feine Waehrung dies) verprasst. Eine Suppe reingeschoben, die Beine noch was gestreckt und frohen Mutes wieder aufs Rad gestiegen. Ich war fit wie ein Turnschuh, es liess sich fahren, als haette mir jemand eine Sauerstoffmaske umgebunden. Ausserdem war ich ueberzeugt davon, das ich diesmal, trotz der Hitze den Mittag ueber durchfahren konnte. Die Trockenheit vertrage ich immer besser und auf der Isla Pescada, inmitten des Salar de Uyuni, hatte ich mir eine Extrem Desert Cap gekauft! Was das ist? Schaut euch den Film "Lawrence von Arabien" an, da laufen die alle mit diesen Dingern rum... Die restlichen 99 km nach Antofagasta sollten ein Klacks sein. Aber was war das? Waehrend ich mein Mittagsessen eingenommen habe, kam ein Wind auf! UND WENN ICH WIND SAGE, DANN MEINE ICH WIND! Genau frontal von vorne, das war nicht mehr feierlich. Ich habe mir dann gesagt: Sei froh ueber diesen Wind. Er ist da, um Dich auf die Verhaeltnisse in Patagonien vorzubereiten. Aber es ging kaum voran. Unglaublich wie schnell dieser Wind in dieser Haerte aufgekommen ist. Obwohl es immer noch leicht bergab ging und ich getreten habe wie Tier, kam ich einfach nicht vom Fleck. Entnervt habe ich um 20:00 Uhr, nach weiteren 60 km kurz vor Antofagasta Schicht gemacht. Ich hatte keinen, geschweige denn einen duennen, Floetz mehr, weiterzufahren. Die, wo im Ruhrpott wohnen, wissen, was ich meine. Dann konnte ich wenigsten mal meinen bolivianischen Schlafsack und den Kocher antesten antesten. Die letzten 20 km schwebte mir schon dauernd die leckere Tomatensuppe vor den Augen. Aber das mit dem kochen wurde nichts :-( Mein Fuerzeug hatte ich in dem schoenem Titantopf verstaut, der in der beruechtigten Radtasche war. Und mir wurde das erst klar, als ich es wieder brauchte. Schmalhans Kuechenmeister war angesagt. Die Nacht habe ich dann 30 Meter abseits der Panamerikana hinter einem Erdwall verbracht. Die Lastwagen, Busse und PKWs machten einen ganz schoenen Laerm, aber das wird sich schon geben. Dem war auch so, aber unter dem Erdwall war eine Wasserpipeline verlegt und als die Autos Ruhe gaben, sprang eine Pumpe an. Ist klar, die Chilen muessen Nachts oft auf den Boiler... Ich war froh, als die Nacht vorbei war und ich den Rest bis Antofagasta fahren konnte. Noch 9 km vor dem Ziel hatte ich immer noch 600 HM Guthaben und in einer feinen Abfahrt ging es durch die Berge und eine kurvige Strasse hinunter nach Antofagsta. Mir war klar das ich ihn bald sehen musste - den pazifistischen Ozean und die Vorfreude war gross. Da, da endlich ein schimmerndes Blau und schon war ic auch schon mitten in Antofagasta. Die erste Aktion war, einen Mac Doof anzusteuern und mir dort einen Burger reinzuziehen. Ahh, wie das schmeckt! Um 10:00 Uhr war ich dann im Hotel, und obwohl Check in Time erst mit 14:00 Uhr ausgewiesen war, durfte ich schon in Zimmer. Das ist auch Suedamerika! Mann, Leute, das Hotel ist Klasse hier. Mein Zimmer hat zwei Fenster und einen Bolkon, liegt im fuenften Stock und ich habe einen tollen Ausblick auf den Ozean. Ich muss sagen, nicht unbedingt wegen dem Krampf gegen den Wind wollte ich mich mit diesem Hotel belohnen, sondern eher, weil es auf den naechsten 500 km keine groessere Stadt gibt, wo ich mir mal so etwas feines koennen koente. Die Badewanne war noch groesser und das Bier hat noch besser geschmeckt! (Gernot: Prost Jung) Ich lag dann noch eine Zeit auf der Matraze, habe diesen Bericht hier geschrieben, aber jetzt wird es Zeit, Antofagasta zu erkunden. Morgen bin ich auch noch hier. Vielleicht melde ich mich dann noch mal. Gruss, Petzer
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#64916 - 04.12.03 17:01
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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einen Gasbetreibbaren. 17000 Pesos hat dies Teil gekostet. Habe mir noch 2 Kartuschen a 190 Gramm gekauft. In der Anleitung steht, das Dingen verbraucht 45 Gramm pro Stunde. An die, wo Ahnung haben: Kann das sein? Moin Alpha, der Verbrauch kann hinhauen - ich habe mir vor 'nem Jahr einen entsprechenden Brenner im hiesigen Walmart gekauft. Seit dem habe ich den einen oder anderen Espresso darauf gekocht und etwas gebraten. In der Summe ca. 3 Stunden, bisher mit der ersten Kartusche. Ist aber eher ein Warmmacher als ein Kocher, 'nen 1,5l-Topf mit Wasser habe ich (ohne Windschutz) bei leichtem Wind nicht zum Kochen bekommen.
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#64925 - 04.12.03 17:38
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Horrido ALPHA, Dein Zwischenbericht liest sich so, als seist Du jetzt so "richtig" angekommen in Südamerika. Ist ja auch klar: wenn man sich fast so schnell wie der Schall von einem Kontinent zum anderen bewegt, dann braucht die Seele eben ein Weilchen, um hinterher zu kommen. Lass´ Dich nicht vom Bock pusten, wenn der Wind sich mal wieder wichtigmachen will, und genieß´ Deine Tour. Prost Jung! Georg
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#64948 - 04.12.03 22:25
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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So so so... ich bin ja schon fast neidisch geworden, dass Du die Strecke an einem Tag hättest schaffen können. Hättest Du mal meinen Reisebericht genauer gelesen. Was meinst Du denn, welcher Wind mich die ganzen 1000 Höhenmeter bis Carmen Alto hochgepustet hat, he? Da ist schon was dran, dass die Seele erst mal hinterherkommen muss. Ich war überhaupt nicht in der Lage mich so positiv wie Du über Antofagasta äußern zu können. Das war mir zu dem Zeitpunkt alles noch zu extrem. Grüsse Sasa
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#64950 - 05.12.03 01:02
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: Sasa]
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Hallo Sascha, eine wichtige Sache vorneweg, habe ich glatt in dem ersten Posting vergessen: Weist Du, wo es, suedlich von Antofagasta Wasser zu kaufen gibt? Nach meinen Infos ist es Richtung Sueden mit 120 km die laengste Durststrecke die mich erwartet. Kann das hinkommen? Hier ist leider keiner in der Lage, mir diese Angabe zu bestaetigen. Ich habe glatt den Eindruck, die Leute kommen kaum raus aus Antofagasta. Und wenn, dann ist es fuer sie doch nicht so wichtig, wo es Wasser zu kaufen gibt. Es waere sehr nett, wenn Du mir die Orte aus dem Touristelatlas nennen koenntest, wo ich mich dann mit Wasser eindecken kann. Am besten mit Kilometerangabe. Antofagasta ist gar nicht mal so uebel. Ich freue mich darauf, Morgen noch hier zu sein. Dann muss ich aber mal weiter, Richtung Sueden. Darauf freue ich mich auch schon. Mal gespannt, wie lange ich bis La Serena brauche, und was mich hinter der Atacamawueste erwartet. Gruss und Prost an alle, Peter
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#64951 - 05.12.03 01:24
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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prost zurueck..... klasse berichte....... das fernweh kommt wieder hoch....... pass auf dich auf!
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#64954 - 05.12.03 07:30
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: schwalli]
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Hi @ alpha ! Cooler Tourbericht. Hi @ all ! Hoffentlich stehe ich jetzt nicht als der Kulugsch.... da!
Ich sichere meine Ortliebs zusätzlich mit einem Gepäckgurt. Das soll mein Gepäck vor allem vor flinken Langfingern schützen. Der Wind hätte da wohl auch keine Chance. Solch einen habe ich ausserdem noch ständig zur Hand um : Das Rad bei Bus-Bahn- und anderen "Liften" irgendwo festzuzurren, aus 2 Ortliebs ein Gepäckstück zu machen wenn gefordert usw.
jörg
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#65030 - 05.12.03 17:02
Re: ALPHA ON TOUR
[Re: ALPHA]
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Hi Peter! Südlich von Antofagasta kenne ich mich leider nun wirklich nicht aus. Klar hast Du bei den Leuten wenig Erfolg. Wenn schon, dann verlassen sie Antofagasta per Auto und da ist die Entfernung auf der apshaltierten Panamericana kein Problem mehr. Hier habe ich Dir mal einen Scan der entsprechenden Karte aus dem Turistel-Atlas hochgeladen. Wie Du siehst, könntest Du auch die ganze Strecke an der Küste entlang bewältigen. Das wäre landschaftlich bestimmt viel interessanter als die Panamericana, aber sicherlich vom "Straßen"zustand her doch etwas haarsträubender. Der Turistel-Atlas enthält auch Wegbeschreibungen für verschiedene Routen runter nach Taltal und daraus kann man schon recht gut entnehmen, wo es Trinkwasser gibt und wo nicht. Ich sag Dir nach wie vor. Kauf Dir das Teil! Damit machst Du nichts falsch, die paar Gramm mehr im Gepäck retten Dein Leben eher, als dass sie Dich umbringen. Hier habe ich mal eine Karte von Antoafagsta centro eingescannt. Irgendwo von in den mir rot markierten Straßen müsste es einen (oder mehrere) kleine Buchläden geben, in denen man den Atlas bekommt. Sonst melde Dich einfach heute noch mal und ich scanne Dir weitere Teile ein. Grüsse Sasa
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