Guten Morgen,

da sich das Thema doch etwas von der Paralleldiskussion unterscheidet, eröffne ich dazu mal eine neue Diskussion:

Nachdem es nun den Marathon Winter auch in der Birdygröße 42-355 gibt, überlege ich, ihn in diesem Winter auszuprobieren. Bislang bin ich in der nassen Jahreszeit den Marathon Plus als Winterreifenersatz gefahren. Meine Fragen nun:

Wie fährt sich der Spikereifen im Vergleich zum Marathon Plus? Ist der Rollwiderstand (noch ) höher oder in etwa vergleichbar mit letzterem?

Wie ist es um den Pannenschutz des Spikereifen bestellt? Da auf den Hamburger Radwegen im Winter Streugut verwendet wird, das gemahlene Feuersteine (also quasi Glasscherben! ) enthält, war der Marathon Plus bislang die einzige Möglichkeit, halbwegs pannenfrei durch diese Jahreszeit zu kommen.

Grüße, Klaus

Hallo.

Ich denke der Spikereifen hat ein merklich schlechteren Rollwiederstand.
Bin bis jetzt aber auch nur den Schwalbe Snowstud gefahren und der Rollt schwerer als der Plus.
Pannenschutz der Spikes ist super gut. Habe in den letzten fünf Wintern nicht einen Platten gehabt und bin mit den Spikes viel gefahren.
Ich würde sie empfehlen, auch wenn sie schlechter Rollen, weil der Hält im Schnee und vorallem auf Eis im Gegensatz zu dem Plus Überragend ist.
Sie machen aber nur Sinn wenn man solche ungeräumten und überfrohrenen Strecken hat.

Johannes

Hallo,

der Rollwiderstand ist merklich höher, allerdings ist der Mehrwert nunmal auf festen Schnee und Eis sehr sicher fahren zu können. Das muss jeder selbst abwägen. Ich habe lieber einen höheren Rollwiderstand, als gar nicht vorwärts zu kommen.

Ich fahr den Marathon Winter jetzt schon ein paar Winter.
Ich würde den höheren Rollwiderstand und die Akustische Mehrbelastung, im Vergleich zu meinem Dureme, mit einem (guten)Seitenlauf Dynamo vergleichen.
Anfang meint man dieses deutlich zu spüren, nach ein paar Kilometer hat man es vergessen.
Grundsätzlich ist es auch so, dass man nicht auf ein mal ein anderes Fahrgefühl bekommt mit den Winterreifen, der einzige Unterscheid ist der, dass man bei überfrorener Nässe nicht auf die Nase fliegt und man bei Schnee eine bessere (also normale) Traktion hat.

Um es auf dem Punkt zu bringen: Mit dem Marathon Winter fährst du bei Eis und Schnee länger wie gewohnt, wo andere sich auf die Nase legen.

Hallo Klaus,

ich habe nur den Vergleich zwischen Marathon Plus 37-622 und Marathon Winter mit 240 Spikes auch in 37-622. Der Marathon Plus ist schon schon schwer und behäbig, der Rollwiderstand gegenüber leichteren Reifen ohne Panneneinlage ist spürbar größer. Mit Spikes empfinde ich das nochmal etwas schwerer. Im Durchschnitt bin ich mit den Spikes ca 2 km/h langsamer. Der Pannenschutz ist für mich OK, 1 Plattfuss auf ca 9.000 km durch Streusplitt. Bei Schnee und Glatteis sind die Dinger unbezahlbar.

Viele Grüße, Christian

Den Marathon Winter fürs Birdy wird noch Niemand gefahren haben. Den Marathon Plus gab es meines Wissens nie fürs Birdy.
Den Pannenschutz der beiden Reifen kannst du aber bei Schwalbe googeln: Marathon Winter liegt im Mittelfeld, der Plus liegt am oberen Ende. Den Unterschied in der Dicke kann man auch fühlen, wenn man Beide in die Hand nimmt.

Eigentlich nimmt man ja einen Spikesreifen, weil man ohne Spikes nicht vorwärtskommt. Die bessere Griffigkeit bedeutet logischerweise einen höheren Rollwiderstand. Je mehr Spikes, desto mehr Grip, desto mehr Rollwiderstand.

Doch, den Marathon Plus fahre ich am Birdy seit ca. 4 Jahren während der Splittsaison, neuerdings bietet Schwalbe auch den "Winter"-Spikereifen in dieser Größe an. Nun stelle ich mir die Frage, ob in Sachen Rollwiderstand "dicker Plus-Reifen ohne Spikes" ungefähr "dünnem Grundaufbau mit hohem Profil und Spikes" entspricht.
Den Schwalbe'schen Pannenschutzgrad (der ja beim "Winter" deutlich unterhalb des "Plus" liegt) des ersteren halte ich zunächst für eine eher theoretische Beschreibung, denn das hohe Profil des Spikereifen könnte m.E. Splittpartikel zusätzlich vor dem Eindringen in den Reifen abhalten. Ob das so ist, wird eher die praktische Erfahrung zeigen - daher meine Frage.

Da ich auch nicht glaube, daß es in der 355er Größe schon Erfahrungen mit dem Spikereifen gibt, hoffe ich auf vergleichende Erfahrungen (Marathon Winter vs. Marathon Plus) in anderen Reifengrößen (wie der Beitrag von Christian, danke dafür), da ich denke, daß zumindest die Relation der Rollwiderstände übertragbar sein wird.

Diesbezüglich auch schon einmal vielen Dank an die bisherigen Beitragsschreiber!

Grüße, Klaus

Dann sag ich mal was.

Marathon Plus habe ich nicht, nur den "normalen" Marathon in 47-622, und im Winter fahre ich den Marathon Winter in 42-622, bisher zwei Winter lang.

Der Winter rollt schon deutlich schwerer als der normale Marathon. Bei mir heißt das normalerweise, daß ich einen Gang weniger fahre. Das geht schon, und wenn es tatsächlich Schnee und Eis hat, sind die Reifen unbezahlbar. Aber wenn es so einen Winter wie den letzten hat - der ist hier in München praktisch komplett ausgefallen - nervt die zusätzliche Arbeit, die man für nix und wieder nix auf der trockenen Straße erbringt, dann schon, und ich war froh, wieder auf die Sommerreifen umzurüsten.

Hat es denn in Hamburg so nenenswert oft Schnee und Eis? Wegen ein, zwei Tagen würde ich mir die Reifen nicht antun.

Hallo Klaus,

die Annahme beim Pannenschutz "höheres Profil schützt vor Durchdringen von Split" kann ich bestätigen. Den Plattfuss hatte ich mit einem ziemlich abgefahrenen Marathon Winter.

Zu Deiner Frage "Dick ohne Spikes vs. dünn und hoch mit Spikes":
Ich tue mich mit den exakten Begrifflichkeiten wie Rollwiderstand etwas schwer. Einen Schwalbe plus 37-622 mit 3,5 Bar empfinde ich genauso "bremsend" wie den Marathon Winter 35-622 mit 5,5 Bar. Der Plus mit 6 Bar ist dann zwar nicht mehr komfortabel, rollt aber gut.
Der größte Teil der Energie scheint mir in der Walkarbeit der Seitenwände verloren zu gehen. Das wird im wesentlichen durch den Reifendruck beeinflusst. Die Aufstandsfläche scheint da eine geringere Rolle zu spielen. Dicke Reifen mit hohem Druck laufen ähnlich gut wie schmale Reifen mit gleichem Druck.
Bei den Marathon Winter beinflusst der Druck auch die Fahreigenschaften bei Schnee und Eis. Mit den erlaubten 2,5 Bar kann ich bei Glatteis besser fahren als laufen. Bei Schnee und Pampe fühle ich mich damit sehr sicher. Mit 6 Bar lassen Lenkbarkeit und Traktion deutlich nach.

Viele Grüße, Christian

Mir sind für das Birdy lediglich Big Apple, Kojak, Marathon Racer und Black Jack geläufig. Welche Laufradgröße fährst du denn?

Den Winter-Spike-Reifen habe ich bereits im Keller liegen.

Also der Gewinn an Profilhöhe bei Spikereifen ist vernachlässigbar. Einen zusätzlichen Antiplattschutz würde ich an dieser Stelle nicht erwarten.

Ich hatte in den letzten Jahren so wenige Platten, dass ich mir allerdings keinerlei Wertung bezüglich der Pannensicherheit verschiedener Reifen mehr erlauben möchte. Grundsätzlich scheint sich in Sachen Pannenschutz bei den Reifen der bekannten Hersteller überall etwas getan zu haben. Die Problematik mag dort, wo mit geschredderten Feuersteinen gesplittet wird anders sein, hier ist das kein Problem. Ich fahre im Winter aber auch fast ausschließlich auf der Fahrbahn. Die wird eher gesalzen als gesplittet. Letzteres greift das Rad zwar auch an, aber anders.

Hallo Stephan,

ich fahre den Marathon Plus in der Größe 35-355. Aber nach Deinen geäußerten Zweifeln habe ich gerade mal auf der Schwalbe-Seite nachgesehen - die scheinen den tatsächlich aus dem Programm genommen zu haben! Das war mir gar nicht bewußt, ich kann ich nur hoffen, daß meine noch eine Weile durchhalten bzw. noch einmal einen Satz auf Vorrat kaufen. Hier z.B. gibt es noch welche:

http://www.radhammer.de/Schwalbe-Reifen-35-355-Marathon-PLUS-Reflex-schwarz-18x135

Grüße, Klaus

Salut



Nein, ist höher - dafür ist er aber nicht pannenanfällig.
Lohnt sich im Winter trotzdem.
(Vergleich: MP in 355 und 559, MW in 406 und 559, IceSpiker in 559)

Nein, Schnee normalerweise nicht so oft. Wenn bleibt er nicht lange liegen. Aber überfrorene Nässe kommt schon öfter vor.

Lutz aus Hamburg