Weit, aber auch nicht allzu anstrengend. 110km Tagesschnitt wären das Ziel, also 14 Tage.
Hast du die Strecke mit kompletten Gepäck mal zuhause als 2/3-Tage Wochenendtour getestet? Inklusive waschen/trocknen von gut getragener Kleidung, Essen im angedachten Stil über mehrere Tage (Leistungsfähigkeit des Körper hängt vom Essen ab),... usw. Draussen übernachten im Sommertrimm-Zelt jetzt testen geht faktisch nur drinnen, ist aber immer noch besser als unterwegs feststellen dass der Rücken die Matte nicht mag.
Effektiv musst du mit den Sachen klarkommen, kein anderer. Da die Theorie oft den ersten Feindkontakt mit der Realität nicht übersteht: teste vorher und teste so dass im dümmsten Fall ein Rückzug schadlos möglich ist.
Fast Alles in der Planung entstammt der Praxis.
Wie bereits erwähnt habe ich die Schlafausrüstung getestet und Fehlkäufe ausgemerzt.
Angefangen vom ersten Schlafsack, der etwas zu kurz war und an den Schultern zu schmal. Das aktuelle Exemplar passt mir gut und dient je nach Temperatur entweder als offene Schlafunterlage auf der Matte oder eben geschlossen als klassischer Schlafsack. Ich habe schon oft im Schlafsack geschlafen und erwarte keine neuen Erfahrungen.
Die Matte war erst ein durchschnittliches Modell. Mit 50cm Breite mir etwas zu schmal und 3cm Höhe war auch zu wenig. Ging zwar, wollte ich aber nicht über zwei Wochen hinweg ertragen. Die aktuelle Matte ist länger, breiter und höher und absolut mit einem Bett vergleichbar, nur eben nicht so atmungsaktiv. Doch selbst dieser Umstand ist mit dem Daunenkissen nach drei zuvor ausprobierten Kissenvarianten abgemildert.
Tatsächlich schlafe ich zu Hause nur unwesentlich komfortabler.
Wie wasche ich mich?
Da gibts zum Einen die Feuchttücher die dabei einen guten Job machen und dann sowohl fließende als auch ruhende Gewässer und ich kenne beides zur Genüge und weiss auch wie man riecht, wenn da wieder raus steigt.
Um Kleidung zu waschen, führe ich große, dicht verschließbare Plastikbeutel mit mir, die ich mit möglichst reinem Wasser und Waschmittel fülle und auf dem Rad eine Weile spazieren fahre.
Selbst dies habe ich in meiner Vergangenheit so ähnlich schon durchgeführt. Allerdings wars meist ein Eimer oder Fass mit Deckel und ein LKW.
Und den Netzbeutel habe ich seit Jahren für genau diesen Zweck - nasse Klamotten trocknen.
Trinkwasser werde ich kaufen oder mich auf Friedhöfen an der dort meist angeschlossenen öffentlichen Trinkwasserversorgung bedienen. Damit dieses Leitungswasser mir nicht zu wenig Salz zuführt, gebe ich dieses Salz extra hinzu. Bei MacDonalds gibts das kostenlos, ich hab ein paar Tütchen im Gepäck.
Der Rucksack ist getestet. Es handelt sich nicht um ein gewöhnliches Modell, sondern um den Evoc Stage 18L zuzüglich Trinkblase. Das der Rucksack den Rücken bedeckt, ist beabsichtigt, da ich mit direkter Sonneneinstrahlung rechne. Die Rückenpartie der Tasche ist zusätzlich belüftet. Aufwändiger als das bei Wanderrucksäcken der Fall wäre.
Wasser ist im Inneren der Tasche vor zuviel Wärmeeinstrahlung isoliert und kühler als in Flaschen in Rahmenhaltern. Das sich auf dem Rücken der Wasservorrat befindet, kühlt diesen zusätzlich, da sich die Tasche langsamer aufheizt.
Auch dies ist die Erfahrung aus mehreren Touren bei teils extremer Hitze.
Ich mache mir einen Spaß daraus, an Rekordsommertagen mit über 30°C längere Tagestouren zu fahren. Gerade bei solchen Temeraturen ist eine Kopfbedeckung, kühles gesalzenes Wasser und ständiges Trinken auch während der Fahrt wichtig.
Es steckt also genaues Kalkül dahinter, mein Wasser nicht direkt in die Sonne zu hängen. Das trägt aber vor allem dann Früchte, wenn es richtig heiß wird.
Der Rucksack scheint groß, wird aber abgesehen vom Wasser leer sein. Er dient mir auch nach einer Radreise als Radrucksack und bietet genug Raum für unterschiedliche Dinge.
Anfang April bin ich von Bremen über Cuxhaven und Stade eine kleine Testrunde (250km) mit dem Material gefahren.
Angesichts meines eigenen Körpergewichts von 120kg fällt dabei mitgeführtes Gepäck von 18kg oder ein leichter Rucksack auf dem Rücken weniger negativ auf als es bei leichteren Radlern der Fall wäre. Die Topographie hier im Norden macht das allerdings nur bedingt einfacher, denn fehlende Steigungen werden durch den stärkeren Wind ausgeglichen.
Und kaltes Essen entzieht mir keine Energie. Ich esse seit ich Schüler bin sehr gerne und sehr oft kalt. Ich könnte nicht mit Bestimmtheit sagen, wann ich Dosenravioli zum letzten mal aufgewärmt aß, aber kalt schon. Kommt oft vor, trotz Kochgelegenheit. Und unterwegs erst recht.
Ich bräuchte Hitze nur um Wasser für Instant-Nahrung zu erhitzen, die mit kaltem Wasser schlicht nicht den gleichen, naja, "Geschmack" entwickelt. Konserven sind bereits vorgekocht und damit verzehrfertig.
Frag mal deine Katze, ob sie ein Problem mit kaltem Futter aus der Dose hat.