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#1292333 - 10.07.17 07:46 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Ulli Gue]
panther43
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von blanker Geldgier zu sprechen ist völliger Unsinn, denn das würde vorraussetzen, dass der Boom in irgendeiner Weise von den Isländern oder sonstwem gesteuert wurde. Das ist aber nicht der Fall, die haben nicht mal ein funktionierendes nationales Fremdenverkehrsamt. Die Zahlen sind einfach nach den Vulkanausbrüchen (2012) gestiegen und es gibt einen regelrechten Boom, der nach der EM nochmal stärker wurde. Die Preise stiegen an, weil die Nachfrage da war, manche drehen zu stark an der Schraube. Im Vergleich zu 2015 (da war ich das letzte Mal da) kriegt man heute durch die starke isländische Krone ca. 35 % weniger.
Das Problem in Island ist, dass es für die Tourimassen nicht so viele "Topattraktionen" gibt wie etwa in Norwegen, an denen ballt es sich Heute halt. Der Verkehr hat insbesondere an der Südküste stark zugegenohmen, ok vor einigen Jahren konnte man man noch Picknick auf der Ringstrasse machen ..
Ansonsten muß man die Ringstrasse nur verlassen und z.B. in die Westfjorde oder den Osten Islands fahren und schon ist es ziemlich einsam ..

Geändert von panther43 (10.07.17 07:46)
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#1292338 - 10.07.17 08:01 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Thomas1976]
Fricka
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Da meine Fahrradtour-Möglichkeiten im Moment ziemlich eingeschränkt ist, planen wir gerade eine Autoreise um Island. Ich habe immer schon mal versucht, da etwas hinzubekommen, bin aber bisher immer vor den hohen Preisen zurückgeschreckt. Jetzt ziehen wir das mal durch.

Ein günstiger Hin- und Rückflug ist kein Problem. Aber dann. Lebensmittel doppelt so teuer wie hier. Restaurantbesuche viermal so teuer. Und nach einem Blick auf die Preise von Hostel-Schlafsaal-Betten haben wir beschlossen zu zelten. Das Mietauto, oje. Camping scheint erschwinglich. Die Campingplätze sind zahlreich.

Die Geschichte mit den Leuten mit Koffer bezieht sich auf einen einzigen Vorfall. Es gibt an diversen Stellen unendliche Klagen der Isländer über die "Gäste". Etliches davon scheint mir mit dem schlechten Wetter zu tun zu haben. Die Leute suchen Unterstellmöglichkeiten, wo sie mal ihr Sandwich essen können. Das geht natürlich gar nicht. Bei Unwetter aus dem Zelt ins Sanitärgebäude flüchten, was nun nicht soooo ungewöhnlich ist - verboten. Mit Hinweis darauf, dass es schließlich Hotels gibt. Pinkeln im Freien - strengstens verboten. Der Toilettenbesuch ist überall für 2 € möglich. Und der schlimmste Vorwurf: Die Leute kommen einfach nach Island und fotografieren ohne Erlaubnis die Ponys.

Da bin ich mal gespannt, wie das tatsächlich aussieht. Wir machen erst einmal einen Schnupperbesuch. Entweder das reicht uns dann oder wir kommen wieder. Mal sehen.
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#1292349 - 10.07.17 08:39 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Fricka]
panther43
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passend dazu eine schöne Meldung von Heute: http://icelandmonitor.mbl.is/news/news/2...keflavik_airpo/
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#1292353 - 10.07.17 08:52 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: panther43]
Fricka
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Ne, von heute ist das nicht. Das findest du in jeder Auflistung "Don'ts in Island".
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#1292355 - 10.07.17 08:57 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Fricka]
panther43
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Naja der eigentliche Artikel wird auf Freitag, den 7. Juli datiert. Ist auch völlig egal, das Problem nervt die Leute, im letzten Jahr hat ein Radfahrer nen Moosfeld abgefackelt, weil er sein Klopapier verbrennen wollte zwinker
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#1292395 - 10.07.17 11:06 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: panther43]
:-)
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In Antwort auf: panther43
Naja der eigentliche Artikel wird auf Freitag, den 7. Juli datiert. Ist auch völlig egal, das Problem nervt die Leute, im letzten Jahr hat ein Radfahrer nen Moosfeld abgefackelt, weil er sein Klopapier verbrennen wollte zwinker


Das Thema gabs hier schon mal irgendwo. Das ist keine alberne Idee, der hats gut gemeint, nur die Ausführung war Mangelhaft. Auf Spitzbergen war das feste Vorgabe. Jeder Teilnehmer der Wandergruppe hat eine Rolle Klopapier zusammen mit einer Schachtel Streichhölzer bekommen. Klopapier musste immer abgefackelt werden. Die Gründe sind ähnlich wie auf Island. Die Natur hat zu wenig Zeit solche Fremdkörper zu verarbeiten, da noch weniger als auf Island. Verbrennen ist gut, man sollte natürlich pfiffig genug sein, dabei keinen Flächenbrand zu verursachen, was im isländischen Hochland eigentlich mit einem minimalen Maß an Umsicht zu bewerkstelligen ist. Bei Wind auf einer trockenen Wiese sollte man halt von selbst auf den Trichter kommen, dass das nicht das Mittel der Wahl ist.
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#1292423 - 10.07.17 12:03 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Fricka]
:-)
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In Antwort auf: Fricka

Die Geschichte mit den Leuten mit Koffer bezieht sich auf einen einzigen Vorfall. Es gibt an diversen Stellen unendliche Klagen der Isländer über die "Gäste". Etliches davon scheint mir mit dem schlechten Wetter zu tun zu haben. Die Leute suchen Unterstellmöglichkeiten, wo sie mal ihr Sandwich essen können. Das geht natürlich gar nicht. Bei Unwetter aus dem Zelt ins Sanitärgebäude flüchten, was nun nicht soooo ungewöhnlich ist - verboten. Mit Hinweis darauf, dass es schließlich Hotels gibt. Pinkeln im Freien - strengstens verboten. Der Toilettenbesuch ist überall für 2 € möglich. Und der schlimmste Vorwurf: Die Leute kommen einfach nach Island und fotografieren ohne Erlaubnis die Ponys.


Die Isländer selber wollen eigentlich ihre Ruhe und sich vor allem nicht in ihren Freiheiten beschneiden lassen. Da kann ich sie auch verstehen.

Der Tourismusboom hat sich über viele Jahre entwickelt. Island ist einfach immer mehr in den Focus geraten und wird immer mehr ein beliebtes Reiseziel. Es wurde auch etwas beworben und die Touristen sich sicherlich auch nicht unerwünscht um wieder Geld in die Kassen zu spielen.

2007 wurde ich noch aufgefordert ins Sanitärgebäude umzuziehen als draußen ein Sturm tobte. 2007 hat mich ein Hotelbesitzer mit dem ich vorher besprochen hatte, dass ich kostenlos bei ihm auf dem Grundstück zelten kann, wegen Sauwetter überredet! im Hotelzimmer zu schlafen und sich dann auch nicht nicht davon abhalten lassen meine nassen Klamotten zu waschen und trocknen. Ich hab ihm mehrfach gesagt, dass das wirklich nicht notwendig ist, aber er hat darauf bestanden. Ich hab dann auch im Hotelzimmer nicht die Betten zerwühlt sondern mich mit Isomatte und Schlafsack auf den Boden gelegt. Noch mehr Umstände wollte ich ihm wirklich nicht machen. Es gab noch weitere großzügige und nette Gesten mehr die ich erleben durfte. HotPots waren 2007 noch weitesgehend Kostenlos und die Campingplätze waren noch deutlich isländischer/familiärer/persönlicher und kosteten in isk im Schnitt die Hälfte von dem was ich 2012 bezahlen durfte.

Mit der gestiegenen Anzahl an Touristen sind nicht nur mehr sondern auch andere Touristen gekommen und darüber hatte sich 2012 die Atmosphäre verändert. Sicherlich hab ich auch wieder viele sehr offene und nette Isländer getroffen, aber insgesamt war die Stimmung verändert, unpersönlicher, teilnahmsloser, insbesondere auf den Campingplätzen. Die Campingplätze waren voller, teilweise unerträglich voll für mich und das sagten mir auch Isländer. An einigen Hotspots wurde inzwischen aufgerüstet um die Touristenfluten in Bahnen zu drängen, zu orden und den Schaden in Grenzen zu halten, da waren Absperrungen die zum einen das Bild zerstören und zum anderen das Freiheitsgefühl einschränken, die Isländer selber sind sowas gar nicht gewöhnt aber es ist notwendig geworden, und nicht speziell wegen der Dummen/Ungeschickten oder der Gedankenlosen/Rücksichtslosen Touristen sondern einfach wegen der gestiegenen Anzahl. Mir hat sich 2012 jedenfalls der Eindruck aufgedrängt, Island verkauft sich und sein Land gerade selbst.

Die Regeln für das Verhalten in der Natur waren in Island schon 2007 und vermutlich auch schon viele Jahre vorher sehr deutlich und sehr streng. Freies Zelten war schon immer nur in Verbindung mit größter Rücksichtnahme erlaubt.

Jeder Tourist hinterlässt Spuren und hin und wieder auch mal mehr, oder richtet irgendeinen Schaden an. Die umsichtigen und vorsichtigen wenig und selten, die Rüpel ständig und teilweise auch großen Schaden. Das verkraftet die empfindliche Isländische Natur nicht auf Dauer.

Schon 2007 war der Krater am Myvatn übersät mit Namen, Liebesbekundungen und diversen Symbolen. Teilweise mehrere Meter groß, mit Steinen in den Krater gelegt. Sah aus wie gigantische Klosprüche. Sowas richtet keinen wirklichen Schaden an, stört aber das Bild und ist meiner Meinung nach Respektlos. Die Schutzhütte auf der Kjölur hat mich erschreckt, aufgeschnittene Betten, der Vorraum vermüllt, überall Zigarettenkippen und das Gästebuch und die Bibel zerrissen und vermutlich als Klopapier misbraucht.

Das hat die Isländer mit denen ich drüber gesprochen habe noch nicht wirklich aufgeregt, das wurde eher mit einem Schulterzucken einem missmutigen Blick abgetan und teilweise haben die sich auch selbst nicht gerade als Umweltengel gezeigt. Aber die Anzahl der Touristen ist von 2007 bis 2012 deutlich angestiegen, und wenn sich das so fortgesetzt hat, dann bin ich mir sicher, dass einfach die ständige Präsenz von Campern, Zelten und Touristen, ganz gleich wo du als Einheimischer gerade bist schon nerven kann. Schließlich beschneidet das die Einheimischen in ihrer Freiheit und die sind mindestens so freiheitsliebend wie die Touristen.

Z.B. haben die Isländer teilweise kleine natürliche HotPots die sie auch privat gepflegt haben, oder sogar privat ausgebaut haben. Diese durfte zwar jeder benutzen, aber da sie nur als Geheimtipp einigen wenigen bekannt waren hatten die Isländer die sie kannten und pflegten dort normalerweise ihre Ruhe. Inzwischen stehen dort ständig irgendwelche Camper von Touristen. Das haben mir ein paar Isländer erzählt. Immer mit den gleichen Worten.."Es ist OK, die Plätze sind frei für jeden, aber es ist anders, unruhiger."


Hab mal Zahlen gesucht.
Island und die Entwicklung des Tourismus
Der Unterschied von 2007 nach 2012 ist nicht so groß wie ich ihn empfunden habe, aber doch deutlich. Und wenn sich das danach und vor allem nach der WM noch mal deutlich geändert hat dann müssen die irgendwie reagieren. Das Land ist zwar so groß wie NRW hat aber nur einen Bruchteil der Straßenkilometer, dadurch wird das schon relativ schnell ganz schön eng. Die Anzahl der Autounfälle ist wohl auch deutlich angestiegen in den letzten Jahren.

Gruß
Jörg





Geändert von :-) (10.07.17 12:08)
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#1292433 - 10.07.17 12:32 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: :-)]
Oldmarty
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und man sollte sich ja noch erinnern, das Island pleite (war/ist) nach den unsäglichen Bankgeschäften. Die brauchen einfach die Kohle um wieder auf gesunde Beine stehen zu kommen und viele Möglichkeiten haben sie nicht, wir reden ja immerhin von der Bevölkerung von Bielefeld ( von der Anzahl her)
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#1292444 - 10.07.17 13:06 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Thomas1976]
grenzenlos
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In Antwort auf: Thomas1976
Zitat:
Schon vor ca. 2 Jahren gab es die ersten Schlagzeilen, dass Island von Touristen überrannt wird. Genau zu dieser Zeit war ich am überlegen, mir diesen bisher unerfüllten Traum zu erfüllen. Die Schlagzeilen hatten mich veranlasst, den Traum weit weg zu schieben. Auch haben mich die hohen Preise abgeschreckt.


Ich war vor 2 Jahren auf Island.

Ich kann dieses in keinster Weise bestätigen. Ja, es waren Touristen unterwegs, aber ich fand es nicht schlimmer wie z.B. in Schweden, Norwegen oder in den Alpen.
Sobald man vom goldenen Dreieck weg ist und mehr im Inland, hält sich der Touristenschwarm in normalen Grenzen.

Preise vor 2 Jahren:
Lebensmittel etwa 15-20% über deutschem Niveau. Teurer waren Alkoholika aller Art sowie Dienstleistungen (Whale Whatching, Blaue Lagune etc.)

Campingplätze waren günstig und viele haben Anschluss zu heißen Quellen.

Wenn Du Island mit Polen oder Tschecjien vergleichst ist es teuer. Wenn Du es mit den anderen skandinavischen Ländern vergleichst, hält es sich die Waage.

Ich empfinde z.B. die Schweiz teurer wie Island und ich bin beruflich oft in der Schweiz.

Allerdings habe ich nicht den Überblick ob sich innerhalb von 2 Jahren die Preise so drastisch erhöht haben.


Mag sein! Ich war ja nicht dort zwinker Ein Fehler? Keine Ahnung! Jedenfalls begannen bei mir die Alarmglocken zu klingeln.
LG, Wi
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#1292453 - 10.07.17 13:26 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: :-)]
panther43
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Unterwegs in Kanada

Alles richtig, ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht. Die Isländer sind eigentlich früher sehr locker, freundlich und offen gewesen ...Aber mit den Massen kommt man einfach nicht zu Recht.
Einige Bauern haben z.B. heisse Quellen auf ihrem Land zugeschüttet, da Leute es für gut befanden Tipps zu besonders abgelegenen Quellen ins internet zu setzen. Die Folgen waren Vermüllung und Ähnliches. Die Infrastruktur wächst nur langsam und leider sind die Isländer sich selbst nicht einig, es fehlt an Koordination.
Ich war 2011 und 2015 da, der Unterschied war aufallend, besonders auf der Strasse... Wobei man immer nur sagen kann, dass es im Vergleich zu stark frequentierten Gebieten Deutschlands eher wenig ist (abgesehen vom Golden Circle) und die Möglichkeiten einsame Routen zu finden, immer noch sehr gut sind ...
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#1292458 - 10.07.17 13:36 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: panther43]
Fricka
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Stimmt. So richtig nach Stau sieht das nicht aus:

Web-Cams
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#1292463 - 10.07.17 13:48 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: irg]
Ulli Gue
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Geldgier war vielleicht etwas übertrieben. Aber sie haben um Touristen geworben, ohne die Infrastruktur anzupassen. Und nun haben sie ein Problem.
Aktuelle Situation des Tourismus: Siehe hier
Aktuelle Einnahmen aus dem Tourismus: Siehe hier
Anzahl Übernachtungen: Siehe hier
Die Anzahl der Touristen betrug in 2016 ca. 1,6 Millionen, haben sich seit dem Jahr 2000 also fast verdreifacht.

Gruß Ulli
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Off-topic #1292468 - 10.07.17 14:05 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Ulli Gue]
Fricka
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Der Vergleich zwischen einem Touristen und einem Fisch gefällt mir sehr gut. So sieht man sich gerne eingeschätzt. Ansonsten habe ich kein Problem damit, als Geldquelle gesehen zu werden. Die Gegenleistung muss halt stimmen. Und die soll dort wohl die Natur bringen.

Normalerweise würde ich die Reise aufschieben, so wie das momentan mit Wechselkurs und Preisen aussieht. Mir bleiben aber anscheinend nur noch vier Jahre für Reisen dieser Art.
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#1292525 - 10.07.17 20:26 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: irg]
helmut50
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Genau so ist es tatsächlich. 10,-€ hat der Campingplatz an der Tankstelle gekostet. Ein kleines Schwimmbad mit Hotpot inbegriffen. Ist auch erst ca. 2 Jahre her und wild campen für Radler war überhaupt kein Problem. Auch haben uns diejenigen gern bei sich zelten lassen, die früher einen Campingplatz hatten und nun auf feste Unterkünfte umgestiegen sind. Übrigens solltest Du unbedingt mal dort hin. Als wir dort waren,dachten wir: wunderschön, aber ob man das mit dem Fahrrad nochmal machen will? Wir haben dort alle vier Jahreszeiten erlebt. Das musste erst sacken. Aber: wir wollen!
Island gehört ganz sicher zu den beeindruckendsten Länder dieser Erde.
Gruß Helmut
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#1292550 - 11.07.17 05:30 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: helmut50]
irg
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Ach ja, wenn ich familienbedingt weg komme, radle ich gerne durch Island! Ich warten nur schon so viele Jahre darauf!

Noch etwas zum eigentlichen Thema:
In den Bergen sehe ich immer wieder, wie Leute nicht verstehen, dass die Vegetation in extremeren Lagen sehr, sehr empfindlich ist. Ein an sich lächerlich geringer Eingriff kann in der Ebene nach einem Monat wieder "repariert" sein, in hohen Lagen in den Alpen oder in Island braucht die Natur dafür vielleicht viele Jahre. Man braucht nur die Birken in Lappland au zu schauen, die je nach Standort nach 100 Jahren uns gerade überragen, mehr nicht. So einen Baum abzureißen und zu verfeuern ist Frevel.
Viele Leute verstehen das nicht und passen ihr Verhalten daher auch nicht an. Das ist schade und führt zu genau den Reaktionen, die niemand will!

lg!
georg
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#1292553 - 11.07.17 05:39 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Ulli Gue]
:-)
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In Antwort auf: Ulli Gue
Aber sie haben um Touristen geworben, ohne die Infrastruktur anzupassen. Und nun haben sie ein Problem.


Hallo Ulli,

das stimmt jetzt aber nun wirklich nicht. Der massiv vorangetriebene Ausbau um den strömen Herr zu werden ist ja genau was ich bedauere.

Mit Hochdruck und in unglaublicher Geschwindigkeit werden Pisten in Asphaltstraßen umgewandelt. 2007 gab es nicht mal überall auf der Ringstraße Handyempfang, Inzwischen ist sogar das Hochland beinahe Flächendeckend ausgebaut. Selbst an den Hochlandhütten wird ausgebaut dort entstehen einfache Hotels und andere Bauwerke wie Fäkallager um den ganzen :zensiert: bis zum Abtransport zwischenzulagern. An den verschiedenen HotSpots entstehen Parkplätze, dort wurden Toiletten aufgestellt und Absperrungen gebaut, Teilweise sogar Wege angelegt. Die passen nicht zu wenig an, sie verbauen sich ihre Natur und verändern das Bild das Island vermittelt deutlich. Du musst das immer im Vergleich zu den Vorjahren sehen. Gleichzeitig werden die Sandurebenen durch Bewuchs befestigt was jedem der da durch muss (insbesondere bei Wind) sehr zu Gute kommt. Große Rastplätze mit Bewirtung sind vielerorts entstanden wo vorher noch ne kleine Tanke war usw. .
Wie auch immer wenn du bei der Ausbaugeschwindigkeit berücksichtigst, dass in dem Land nur ca. 300.000 Menschen leben, die Wege zu den Baustellen weit sind und die meisten Baustellen nur ein kleines Zeitfenster haben wo Wetterbedingt sinnvoll gearbeitet werden kann, dann das eher als Kraftakt zu bewerten, vernachlässigt wurde der Punkt jedenfalls nicht.
Na ja und eigentlich sollte doch kein Geld da sein.... ich verstehe mal wieder überhaupt nicht wo das Geld für den ganzen Ausbau in den letzten Jahren herkommt?


Schon als ich 2007 hin bin, hab ich Leute getroffen die meinten es hätte sich in den Jahren davor schon längst zu viel getan. Insbesondere im Ausbau der Hochlandstraßen.

Irgendwoher kam der Spruch "Wenn im Hochland der erste Mc Donalds aufmacht fahre ich nicht mehr hin". Das war 2007 die Zeit davor kenne ich nur aus Berichten und Erzählungen.

Gruß
Jörg

Geändert von :-) (11.07.17 05:48)
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#1292562 - 11.07.17 06:22 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: :-)]
panther43
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Unterwegs in Kanada

In Bezug auf den "schottischen" Burgerbrater kann ich Dich beruhigen, die haben Island im Zuge der Wirtschaftskrise komplett verlassen, der letzte Burger, der dort gebraten wurde, wurde aufgehoben und man kann ihm noch noch über die Webcam eines Hostels beim Vergammeln zuschauen zwinker

Ansonsten sehe ich es so wie Du, die Isländer selbst haben wenig zum Boom beigetragen, sie müssen jetzt aber die Folgen irgendwie in den Griff kriegen. Wobei ich persönlich denke, dass die Spitze erreicht ist, erste Anzeichen deuten darauf hin ...
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#1293165 - 13.07.17 11:44 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: :-)]
:-)
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In Antwort auf: :-)
In Antwort auf: Ulli Gue
Aber sie haben um Touristen geworben, ohne die Infrastruktur anzupassen. Und nun haben sie ein Problem.


das stimmt jetzt aber nun wirklich nicht.


Nach diesem Bericht aus dem letzten Jahr muss ich mich da wohl selbst korrigieren.

Kostenlos bzw. wild zelten in Island – gibt es ein Jedermannsrecht?

In 2012 hatte ich da noch einen anderen Eindruck. Bzw. mir sind die gemachten Infrastrukturmaßnahmen deutlicher und ungangehmer aufgefallen als gegebenenfalls herumliegender Müll oder ähnliches. Eine Vermüllung ist mir da eigentlich noch gar nicht aufgefallen.



Wie auch immer die Rechtslage zum freien Zelten letzten Endes in Zunkunft sein wird. Die Situation ist so oder so sehr bedauerlich.

Gruß
Jörg
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#1293177 - 13.07.17 12:31 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: :-)]
Ulli Gue
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In Antwort auf: :-)
Wie auch immer die Rechtslage zum freien Zelten letzten Endes in Zunkunft sein wird. Die Situation ist so oder so sehr bedauerlich.
Gruß
Jörg

Finde ich auch. Aber was soll man gegen solchen asozialen Tourismus (oder wie soll man diese Form nennen) tun. Eine Möglichkeit wäre, die Zahl der Wohnmobile, die ins Land dürfen, zu begrenzen. Die Anzahl der Radler und Wanderer mit kleinen Zelten wird sicherlich nicht so das Problem sein.
Gruß Ulli
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#1293181 - 13.07.17 12:39 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Ulli Gue]
Falk
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Ökologisch wäre das sicher richtig, doch irgendwas sagt mir, dass Maßnahmen gegen als potent geltende Campingbusbesitzer nicht sehr wahrscheinlich sind.
Falk, SchwLAbt
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#1293198 - 13.07.17 13:53 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Falk]
Deul
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Da wirst Du wohl recht haben, der Umsatz mit de Womos ist höher als mit Reiseradlern.
Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine.
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#1293212 - 13.07.17 15:00 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Ulli Gue]
panther43
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die Anzahl der Wohnmobile, die von aussen kommen begrenzt sich allein schon durch die Kapazität der einzigen Autofähre, diese ist im Sommer stets vollkommen ausgebucht. Die Womos mit Klo sind das kleinere Übel, richtig übel sind die kleinen Camper ohne Wc, denen auch bei Anmietung oft noch suggeriert wird "komm nach Island und mach, was Du willst" ...allerdings gibt es erste Anzeichen, dass der Boom dem Ende entgegen geht, es sind wesentlich weniger Gruppen unterwegs, da zumindest in Europa die preise zu hoch werden ...
Bleibt zu hoffen, dass die Freiheiten nicht zu sehr beschnitten werden ...
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Off-topic #1293216 - 13.07.17 15:42 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Deul]
irg
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Hallo!

In Antwort auf: Deul
Da wirst Du wohl recht haben, der Umsatz mit de Womos ist höher als mit Reiseradlern.


Das funktioniert nur, wenn sie die Wohnmobile bei der Einreise filzen. Sonst sind die bis oben hin beim Lidl vollgestaut worden, trinken ihr deutsches Bier und essen deutsches Futter und hinterlassen nur wenig mehr als ihren Sondermüll aus dem Klotank.....

Mein Vater hat nach seiner Radltour durch Norwegen gemeint, dass das die teuerste, aber auch schönste Art dort zu reisen sei. Das war natürlich auf ihn und meine Stiefmutter definiert. Die beiden waren schon über 70, sind Essen gegangen und haben, wo möglich, auf den Campingplätzen in Hütten übernachtet. Aber auch für Island dürfte an dieser Aussage etwas dran sein.

lg!
georg
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Off-topic #1293217 - 13.07.17 15:46 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: irg]
Deul
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Dafür muss man das WOMO verschiffen, da wäre wohl das Essen gehen und die Campingplätze billiger.
lg
Detlef
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Off-topic #1293218 - 13.07.17 15:56 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Deul]
Fricka
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Das sind wohl überwiegend Miet-Womos.

Wobei ich nach langem Webcam-Gucken immer noch keinen Stau gefunden habe. Überwiegend sind die Straßen völlig leer, soweit sie nicht direkt im Umfeld von Reykjavik liegen. Aber ich bin natürlich gespannt.
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Off-topic #1293290 - 14.07.17 05:37 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Deul]
irg
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Hallo!

In Antwort auf: Deul
Dafür muss man das WOMO verschiffen, da wäre wohl das Essen gehen und die Campingplätze billiger.
lg
Detlef


Darf ich ätzen?
Also: Du verstehst ja gar nicht, worum es beim Campen und der Freiheit auf Rädern geht, und ich natürlich auch nicht! Du musst deine geheiligte Schüssel überall hin mitnehmen. egal, was das kostet. Und natürlich musst du dann fürchterlich auf die bösen Leute schimpfen, die dir dein sauer verdientes Geld abnehmen, für solche sozialen Grundleistungen wie Fähren, Campinggebühren, Museumseintritte, etc. Das machst du vorzugsweise mit der Veltin-Dose in der Hand. (Das ist doch das billigste Lidl-Bier, oder?) Auf andere Reisende wie diese popeligen Radlfahrer schaust du mit tiefster Verachtung hinunter.
Wenn du die erste Stufe zu dieser Vollkommenheit geschafft hast, siehst du, dass der Fährpreis in Summe aller Urlaubsfaktoren gar keine Rolle spielen darf. Denn wenn die Fähre nichts kosten würde, worüber willst du dann schimpfen?

So, Ätzmodus Ende.
Leider habe ich immer wieder solche Leutchen getroffen. Und nein, mich lockt gar nichts, es ihnen nach zu tun. Vielleicht das Traurigste daran: ich habe nicht einmal besonders übertrieben!

Was nichts mit den vielen, vielen Campern und Camperinnen mit Wohnmobilen zu tun hat, die sich ganz normal und unauffällig in die Urlauber- und Campergemeinde einfügen!

lg!
georg
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Off-topic #1293304 - 14.07.17 07:00 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: irg]
Fricka
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Die Reederei wirbt mit "Womoparadies Island". 3-4 Tage Fahrzeit. 1500 € für das Womo. Noch einmal etwa dasselbe für zwei Passagiere (Kabine). Essen gibt es pro Person und Tag im schlichtesten Angebot (ohne Getränke) schon für 40 €.

Die Fähre kann 800 Pkw mitnehmen.

Einen Kleinstwagen für zwei Wochen mieten, kommt schon fast auf 1000 € (mit Versicherung), für 1500 €/2 Wochen kann man nichts nennenswertes mieten. Für die Fähre braucht man allerdings eine Urlaubswoche extra. In meinem Bekanntenkreis tun sich deshalb gerne mehrere Familien zusammen und nutzen so ein Fahrzeug nacheinander. Dann lohnt sich der Fährpreis.

Ich kenne Wohnmobilfahrer eigentlich als sehr netten Menschenschlag. Immer hilfsbereit und freundlich. Ob da nun elektrische Geräte aufgeladen werden müssen, man etwas leihen will oder im strömenden Regen zum Kaffee eingeladen wird.

Wir waren lange Jahre speziell mit kleinen Kindern auch so unterwegs. Und haben uns eigentlich genauso benommen wie jetzt wieder mit Fahrrad und Zelt.

Wenn so eine Insel also passende Kapazitäten für Touristen schafft (durch Vermietung und Fähre), wird sie die, die das dann nutzen, wohl aushalten müssen. Entsprechende Regeln lassen sich durchaus etablieren. Und zusätzliche Kurtaxen jeder Art sind auch weit verbreitet.
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Off-topic #1293318 - 14.07.17 08:03 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Fricka]
irg
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Hallo Fricka!

In Antwort auf: Fricka

Ich kenne Wohnmobilfahrer eigentlich als sehr netten Menschenschlag. Immer hilfsbereit und freundlich. Ob da nun elektrische Geräte aufgeladen werden müssen, man etwas leihen will oder im strömenden Regen zum Kaffee eingeladen wird.

Wir waren lange Jahre speziell mit kleinen Kindern auch so unterwegs. Und haben uns eigentlich genauso benommen wie jetzt wieder mit Fahrrad und Zelt.


Bitte mich nicht falsch zu verstehen. Wir campen selbst als Familie mit einem Mini-Wohnwagen, sind also, aus Sicht von Radreisenden, auch Mitglieder der Blech- und Stink-Fraktion. (Mit meinem behinderten großen Mädel wäre anderes auch kaum möglich.) Solche Leute, wie ich oben karikiert habe, gibt es, so weit ich das wahrnehme, wirklich. Sie sind aber sicher nur eine Minderheit, wenn auch eine lautstarke.

lg!
georg
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Off-topic #1293328 - 14.07.17 09:08 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: irg]
Fricka
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Tatsächlich könnte ich zu dieser Art Womo-Fahrer gar keine Beispiele nennen. Wahrscheinlich gehe ich ihnen instinktiv aus dem Weg.

Ich erinnere mich da dankbar an eine Übernachtung neben einem extrem-unfreundlichen Campingplatz. Wir waren seit Tagen im strömenden Regen unterwegs. Kamen klatschnass zu spät (also nach 18 Uhr) am Campingplatz an. Wegen einer Reifenpanne. Schiebend. Weil uns die Reparatur irgendwie nicht gelang. Nach einem langen Tag. Das Personal war noch da aber nicht mehr im Dienst. Nur noch im Dienst genug, um uns zu versichern, dass man verhindern werde, dass wir unsere Räder etwa am Schlagbaum vorbei auf den Platz schieben, um dort zu campen. Und das Sanitärgebäude war sowieso nur über eine Karte zugänglich.

Wir gingen also in die zugehörige Gaststätte, um uns mit einem Bier aufzuwärmen. Dort saßen etliche Camper, die meinten, wir sollten uns einfach auf den Womo-Platz vor dem Schlagbaum stellen. Woandershin wollten wir sowieso nicht mehr schieben. Wir schliefen also ungewaschen und ungetrocknet im nassen Zelt.

Als ich am nächsten Morgen den Zelt-Reißverschluss öffnete, um hinaus in den strömenden Regen zu sehen, wurde mir von draußen ein Becher Kaffee gereicht. Mit einer Sanitär-Karte für den Fall, dass wir gerne duschen würden. Komplettierend eine nette Einladung zum Frühstück. Das rettete irgendwie den Tag.

Eigentlich habe ich eher den Eindruck, dass die Womo-Fahrer bewundernd zu uns aufsehen. Die meisten erzählen, wie gerne sie auch so reisen würden. Warum sie das aber nicht können. Wegen der kleinen Kinder. Weil sie aus dem Alter raus sind. Weil sie krank sind. Weil sie es sich nicht trauen.

Eigentlich werden doch solche Schubladen nur gebraucht, um sich voneinander zu separieren. Die Dauercamper, die Wohnmobilisten, die Radfahrer und die Wanderer. Eigentlich schade. Ein ganz besonders übles Grüppchen: die Buspilger. Auf die die Fußpilger geradezu mit dem Fernrohr herabsehen.

Ich denke, bei all diesen Belastungen macht die Dosis das Gift. Wie immer. Und die kann der einzelne gar nicht steuern und an denen hat er auch eher keine Schuld. Ich kenne Camper jeder Art eigentlich so, dass sie ihr Fleckchen sauberer verlassen, als es vorher war.

Jedenfalls kann ich euch im September berichten, wie ich das vor Ort erlebt haben werde. Ich werde aufmerksam hingucken.
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#1293731 - 17.07.17 14:24 Re: Wildcampen in Island soll verboten werden [Re: Fricka]
tirb68
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Schauen wir mal, wie sich die Sache entwickelt. Camper und Reiseradler haben schon andere Randbedinungen, insbesondere bei Gegenwind und anderen Wetterphänomenen im Hochland. Es wäre schade, wenn das Verhalten der Camper auf die Reiseradler rückwirkt.

Von der Sache her reicht es ja, wenn mal als "Rad-Wanderer" wahrgenommen wird und die gleichen Rechte bekommt bzw. beibehält, wie sie die Wanderer dort auch haben.
Der normale Tropfen macht das schon und fließt mit den anderen in den Wasserkopf der Nation.
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