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#1358544 - 19.10.18 19:06 Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll?
bezel
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.477
Hallo!
ich bin ja überzeugter Stahlrahmenfahrer, beide meine Reiseräder (Papalagi, Croix de Fer) haben einen Stahlrahmen mit Stahlgabel.

Wenn ich die aktuelle Entwicklung, insbesondere im Bikepacking und Gravelbereich, ansehe, so werden zum großen Teil Räder mit Carbongabel verwendet (siehe auch viele Reisebeiträge z.B. bei bikepacking.com ) .
Ich frage mich, ob eine Carbongabel unterwegs, ausser dem Gewichtsvorteil, sinnvoll ist:
gerade bei dem groben Umgang mit dem Rad (ich denke nur an das "Verladen" des Rades auf Busse in Indien...) oder unterwegs, wenn man hier und da mal anschrammt, das Rad umfällt oder ähnlichem.
Eine Stahlgabel kann man evtl. noch richten oder schweißen - kleine Risse bei einer Carbongabel, und das wars dann.

Was denkt ihr darüber? Was haltet ihr von Carbongabeln am Reiserad?
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#1358545 - 19.10.18 19:18 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: bezel]
IndianaWalross
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.447
Ich glaube das ist immer die Frage wie du "Reiserad" und "Reisen" definierst.

Für den genannten Umgang wie Indien und Busverladungen würd ich jetzt nicht dazu greifen. Für meinen Einsatzzweck - Europa und allenfalls Zugfahrten = sehe keinerlei Probleme.

Kenne da auch jemandem der mit seinem Carbon MTB ständig um die Welt gondelt und sowas macht - der wird zu wüstem Umgang mit dem bike bessere Aussagen machen können

Geändert von IndianaWalross (19.10.18 19:18)
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#1358546 - 19.10.18 19:19 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: bezel]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.468
Ich würde das Material selbst nicht unbedingt verteufeln. Im Sportbereich sind Karbongabeln absolut etabliert und haben sich bewährt. Eine Stahlgabel richten lassen? Ich weiß nicht, verbogen ist auch bei Stahl verbogen und in aller Regel nicht mehr so richtbar, dass die ursprüngliche Stabilität wieder hergestellt werden kann.
Kritisch bei Karbongabeln am Reiserad sehe ich vor allem zwei Aspekte:
(1) Wenn das Rad wirklich so "robust" rangenommen wird, wie du es skizzierst (Busse in Indien, unverpackter Flugtransport, etc.) dann würde ich auch von Karbon absehen.
(2) Die Karbongabeln sind in aller Regel nicht auf den Reiseradbetrieb ausgelegt. Sprich Lowrider ist genausowenig vorgesehen wie eine hohe Radmasse.

Wenn man also weder vor hat in besonders exotischen Gefilden unterwegs zu sein, noch das eingesetzte Material außerhalb seiner Auslegung betreibt, sehe ich keine Probleme. Schwierig dürfte vor allem der zweite Punkt umzusetzen sein - ich kenne keine Karbongabeln die auf den Reiseradeinsatz ausgelegt sind.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1358547 - 19.10.18 19:27 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: derSammy]
IndianaWalross
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.447
Carbongabel mit Alushaft.

Z.B. Fyxation Sparta All Road - gibbet auch noch als Full Carbon sogar, kostet dann aber nochmal satten Aufschlag zu der eh schon nicht ganz günstigen Mischvariante.
Beide mit Ösen für Taschenhalter, Flaschenhalter etc.

Lowrider direkt darfste nicht anschrauben, aber "platform style" Gepäckträger für vorne gehen wiederum.
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#1358548 - 19.10.18 19:38 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: bezel]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.862
Ich würde mich fragen: "Warum brauche ich eine Carbongabel an einem Reiserad?" Aber hier ist die alte Frage wieder zu beantworten: "Was versteht man unter einer Radreise und wie führt man sie durch?" Wenn man Bikepacking verwendet, um das letzte Gramm einzusparen, so kann man auch auf die Idee kommen, eine Carbongabel zu verwenden. Wenn man eine Radreise durchführt, so wie ich das mache, also mit dem berühmten "6-Pack", so wird man schon wegen der Montage des Lowriders und dem insgesamt sowieso höheren Gewichts gar nicht auf die Idee kommen, eine Carbongabel zu verwenden. Meine Gabel ist sogar noch schwerer als eine einfache Stahlgabel, da sie den Luxus einer Federung mit einschließt.

Somit kann man eigentlich keine Antwort auf die Frage geben, solange nicht klar definiert ist, was man sich unter Radreise vorstellt zwinker .
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1358550 - 19.10.18 19:56 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: bezel]
Lord Helmchen
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.471
Hi bezel, vor einigen Jahren sagte man, Carbon selbst ist nur auf Zug belastbar. Schlagresistenz kommt also nur vom umgebenden Kunstharz. Nun KANN man einen Carbonrahmen so robust auslegen wie einen Stahlrahmen. Dann hat er durch das viele Kunstharz aber keinen Gewichtsvorteil mehr gegenüber Stahl. Somit hat man einen komplizierter hergestellten, schlechter entsorgbaren Rahmen mit wenigen Vorteilen wie dem berühmten Flexen in eine bestimmte Richtung. Oder man macht Abstriche bei der Robustheit. Frage in die Runde: Ist das heute noch der Stand der Dinge?

Warum Carbon? Eine Mode mit spaßig zu fahrenden Bauteilen, die keine ewige Lebenserwartung haben, ist für den Hersteller sehr angenehm - er kann stetig weiterproduzieren und Einnahmen sichern. Der Fahrer dagegen hat mit leichteren Bauteilen schlicht mehr Spaß und vielleicht mehr Egostütze. Die Frage ist, wie er das für sich gegenüber der geringeren Robustheit wertet.

Die Favorisierung von Stahl ist übrigens auch ein Trend. Eine Zeitlang musste es für die Mehrheit das brandneue und federleichte Alu sein. Heute "weiß" man wieder, dass Stahl das einzig akzeptable Material für Fahrräder ist und jedes Stadtrad muss für den Trendbewussten Technikverliebten aus schwerem Stahl sein. Es gibt hier wirklich eine Handvoll weihevollen Fernradlern, die schon in der Mongolei den Dorfschmied um eine vorrübergehende Schweißflickreparatur bemüht haben. Oder in der Arktis ihre Rückkehr durch Biegereparaturen gesichert haben. Für den Rest der (Reise)Radler ist Alu objektiv relativ ebenbürtig. Und wenn Dich eine Tendenz interessiert, was auf Radreisen 2/3 der Planänderungen hervorgerufen hat, empfehle ich diesen Thread. Spoiler-Alarm: Die Technik war es nicht (wobei die Umfrage nicht beantwortet, ob die Technik vielleicht so wenig Probleme macht, weil wir alle die Technik so gut im Griff haben). Damit will ich sagen: Man kann ohne jede Fahrlässigkeit jahrzehntelang mit Alurahmen auf Weltreise gehen, von Reisen innerhalb der Zivilisation ganz zu schweigen.

Eine Gabel aus Stahl oder Alu, die an einer kritischen Stelle eine fiese Delle abekommen hat, würde ich nach dem Ausbeulen oder Zurechtbiegen übrigens auch nicht mehr gerne beladen durch die Berge fahren. Außer, es handelt sich um die 80 Jahre alten Teile mit Wandstärken wie ein Heizungsrohr und 20kg Radgewicht. Aber klar, eine leichte Carbongabel würde ich am fragilsten einschätzen.
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#1358562 - 19.10.18 23:21 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: bezel]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.468
In Antwort auf: bezel

Ich frage mich, ob eine Carbongabel unterwegs, ausser dem Gewichtsvorteil, sinnvoll ist:

DAS Hauptargument für Karbon ist das Gewicht. Insoweit hat Arnulf hier schon recht, wenn er feststellt, dass das für eine Vielzahl der Reiseradler eher nicht so interessant ist.

Ich selbst habe schon zwei Alu-Gabeln an der Scheibenbremsaufnahme abgebrochen, kann mich erinnern in meiner Jungend mal einen Gabelschaft bei einer ziemlich schweren Stahlgabel durchgebrochen zu haben (ohne Gepäck und mit "harmlosen" Canties) und hab auch schon ne übel verbogene Doppelbrücken-Stahl-Gabel an einem Tandem (auch mit Canties) gesehen. Wirklich stabile Fahrradgabeln zu konstruieren ist alles andere als trivial. Und der Kunde will das dann noch leicht und billig haben...

Der Vorteil von Karbon besteht darin, dass man (viel leichter als bei den Metallen) das Material so aufbauen kann, dass es ganz zielgerichtet dort (und nur dort) verstärkt wird, wo es gebraucht wird. Sprich an der Scheibenbremsaufnahme wegbrechende Gabelholme ließen sich konstruktiv ganz gut angehen - unter Beibehalt einer gewissen Flexibilität (und damit Komfort) der Gabel. WENN jemand wirklich eine Gabel gezielt dafür auslegen würde. Und damit meine ich nicht nur, dass da Ösen dran sind (das hat die Karbongabel an meinem London Road auch), sondern dass auch ein Lowrider mit sagen wir 10kg gefahrlos angeschraubt werden kann und die Bremsanlage zumindest 180er Scheiben verträgt.

Ansonsten reden wir von so Ultraleichtgewichtsradreisen mit Minimalstgepäck auf Sporträdern, denen ein gewisser Teil des Forums die Bezeichnung "Radreise" abspricht. Nichtsdestotrotz kann man sowas natürlich machen, das ist dann aber eine Binsenweisheit, weil die Belastung sich faktisch nicht groß vom reinen Sportradeinsatz unterscheidet.
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#1358563 - 19.10.18 23:43 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: derSammy]
Lord Helmchen
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.471


Hi, im Großen und Ganzen bin ich bei Dir. Ein Carbonrad kann für einen bestimmten Radreiseeinsatz durchaus angemessen sein, aber eher eine Nische. Aber den folgenden Satz oben möchte ich herauspicken und hinterfragen. Wie genau meinst Du das?
In Antwort auf: derSammy

Der Vorteil von Karbon besteht darin, dass man (viel leichter als bei den Metallen) das Material so aufbauen kann, dass es ganz zielgerichtet dort (und nur dort) verstärkt wird, wo es gebraucht wird. Sprich an der Scheibenbremsaufnahme wegbrechende Gabelholme ließen sich konstruktiv ganz gut angehen - unter Beibehalt einer gewissen Flexibilität (und damit Komfort) der Gabel.


Gerade die Krafteinleitung einer Scheibenbremse ist doch Gift für ein dünnes Carbonrohr. Mitten im Rohr, senkrecht zur Hauptrichtung, als Druckbelastung. Deshalb sieht man öfters ein Aluteil im Holm, der das Ausfallende und die Aufnahme der Bremszange bildet. Carbon kann man nur auf Zug belasten, und das Kunstharz ist viel weniger belastbar als Stahl/Alu. Also lässt sich die Krafteinleitung der Bremszange nur über eine Materialschlacht an Kunstharz lösen, oder man denkt die Form der Gabel völlig neu und belastet das Carbon wieder weitgehend auf Zug (habe ich noch nicht gesehen - ein sehr flächiger Gabelholm geht aber in die Richtung). Da ist doch ein Metallgabelholm mit einer etwas erhöhten Wandstärke viel einfacher und härter im Nehmen. Stehe ich auf dem Schlauch?
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#1358565 - 20.10.18 00:00 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: Lord Helmchen]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.468
Ich bin kein Werkstoffspezialist und kein Ingenieur und habe vor allem vom konkreten Bau der Karbonteile keine Ahnung.
Aber deine These scheint mir nicht so ausnahmslos stimmig zu sein. Es werden ja Räder quasi in Vollkarbon gebaut: Von Gabel, über Rahmen, Sattelstütze, Kurbeln, Vorbauten, Lenker, Sattelschale - gibts alles aus Karbon und da treten durchaus teils erhebliche Druckbelastungen auf.

Was konkret die Gabel betrifft: Ja, genau dies wird ja gemacht: Mit Karbon baut man teils extrem ovalisierte Gabelholme. Das scheint mir schon ein wichtiger Aspekt zu sein, um die Kraft von der Scheibenbremse adäquat in die Gabel einleiten zu können. Und mit Karbon kannst du dann gezielt das Rohr noch an der Außen/Innen-Seite dünner und von/hinten massiver bauen. Sowas geht mit Stahl/Alu/Titan nur mit ziemlichem (unverhältnismäßigem) Aufwand.
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#1358575 - 20.10.18 05:42 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: bezel]
AndreMQ
Nicht registriert
Niemand baut Carbongabeln für Reiseräder, weil zum einen nicht klar ist, was das ist und zum anderen der Markt zu klein ist. Es geht umgekehrt: Ziel ist ein leichtes und robustes Rad, die starre Carbongabel ist ein Mittel zum Zweck und das Rad soll auch für Reisen genutzt werden. Das hat aber ein paar Konsequenzen:
- Vollcarbongabel, kein Materialmix (das war früher).
- Tapered, damit dicker Gabel- und Steuerkopf möglich ist. Damit entfallen alle "klassischen" Stahlrahmen. Diese Carbongabeln sehen beispielhaft heute so aus .
- Keine Felgenbremse, also Scheibenbremse, also Steckachse. Natürlich dann auch hinten oder Speedhub-Ausfallenden.
- Kein Lowrider oder eine Eigenkonstruktion ohne Ösen/Schrauben, d.h. mit flächigen Tragepunkten.
- Damit die Frage: Warum nicht gleich einen Carbonrahmen, ansonsten eben Alu.
- Schwere Felgen und Reifen passen auch nicht dazu.
- Usw, usw.
Damit das alles harmonisch und technisch logisch zusammenpasst, springt man sofort bei den Komponenten in die obere bis oberste Preisschublade und landet auf jeden Fall jenseits der 3500€. Das hat nichts mehr mit einem klassischen Stahlrahmen-Reiserad, aber schon eher mit diesem Rennstahl oder mit der Alu-Variante von ROSE . Hier sieht man schön, dass den Alugabeln aktuell eine ähnliche Form wie den Carbongabeln gegeben wird. Bei einer nächsten Generation steckt dann doch vielleicht eine Carbongabel drin. Man muss also sein Carbon-/Carbongabel-Reiserad gegen diese Stahl- und Alu-Referenz auslegen und dabei deutlich besser/leichter/cooler/funktionaler/ .... werden. Nicht ganz einfach.
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#1358578 - 20.10.18 06:26 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: derSammy]
bezel
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.477
In Antwort auf: derSammy
...Ich würde das Material selbst nicht unbedingt verteufeln. Im Sportbereich sind Karbongabeln absolut etabliert und haben sich bewährt. ...

Wenn ich mir das Angebot an schönen Stahl- oder Titanrädern anschaue, dann werden diese oft nur noch mit Carbongabel angeboten, was ich sehr schade finde.
Es wundert mich schon, wie gerade auf längeren Rennen/Ultratouren (nur als Beispiel zB. das Silk Road Mountain Race, TransOst, Transcontinental etc) Räder mit Carbongabeln (oder gar Carbonrahmen) eingesetzt wurden/werden - von Problemen mit den Carbonkomponenten (Carbongabel/-rahmen) habe ich allerdings noch nie etwas gehört.
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#1358579 - 20.10.18 06:38 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: bezel]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.000
In Antwort auf: bezel
Wenn ich die aktuelle Entwicklung, insbesondere im Bikepacking und Gravelbereich, ansehe, so werden zum großen Teil Räder mit Carbongabel verwendet
....
(ich denke nur an das "Verladen" des Rades auf Busse in Indien...)

Ich denke, dass das zwei verschiedene Zielgruppen sind. Diejenigen, die ihre Räder auf Busse verladen sind nicht diejenigen, die Bikepacking betreiben und Gravelbikes kaufen.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1358595 - 20.10.18 08:43 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: bezel]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.468
In Antwort auf: bezel

Wenn ich mir das Angebot an schönen Stahl- oder Titanrädern anschaue, dann werden diese oft nur noch mit Carbongabel angeboten, was ich sehr schade finde.

Ich weiß nicht, was du als "schön" empfindest, aber viele der handgefertigten Stahl- und Titanräder fallen in den hochwertigen Sektor, Leichtbau. Da ist dann eine Karbongabel nur konsequent. Im Vergleich zu einer ähnlich ausgelegten Stahl- oder Alugabel, ist diese in der Regel deutlich leichter und zumindest auch komfortabler als eine (tendenziell sehr steife) Alugabel. Aber es ist ja nicht so, dass man gar keine Alu- oder Stahl-Gabeln mehr bekommen würde.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1358602 - 20.10.18 10:09 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: ]
AlexHH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 57
Dass Lowrider mit einer Carbongabel nicht möglich oder vorgesehen sind, stimmt nicht mehr so ganz. Gerade in den letzten 2 Jahren hat sich im Zuge der Gravelbikewelle einiges getan. Ich selbst werde zum Frühling meine Stahlgabel gegen eine solche, stabilere Gabel austauschen. Die Herstellerangaben schwanken hier (sofern deklariert oder auf Nachfrage) zwischen 9 und 12 Kg Zuladung (was für meine Lowridertaschen ausreicht).

Beispiele:
Rodeo Spork
Niner RDO Gravel Fork

Wohl noch nicht einzeln erhältlich, die Carbon Adventure Fork von Cinq5/Tout Terrain

Die Carbongabeln, die Trek bei ihren FX-Rädern einsetzt (Bontrager Nebula?!) können laut US-Seite und Anfrage eines Kunden auch "Front Racks" aufnehmen. Wer sich da nicht traut einen Lowrider dranzubauen, kann es ja mit einem Gepäckträger wie diesem hier versuchen und dort die Taschen tief einhängen. Damit wäre oben an der Krone noch ein Fixpunkt gegeben.

Wer weiter sucht, der findet noch ein paar andere Modelle, die zumindest von Käufern als unproblematisch angesehen werden.

Wenn man es bei der Zuladung nicht übertreibt und die Taschen gut fixiert sind, hätte ich persönlich keine Angst, kann aber auch die genannten Bedenken nachvollziehen. Ist wie immer eine Frage der eigenen Tourpräferenzen.
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#1358617 - 20.10.18 14:22 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: bezel]
AndreMQ
Nicht registriert
In Antwort auf: bezel
… Wenn ich mir das Angebot an schönen Stahl- oder Titanrädern anschaue, dann werden diese oft nur noch mit Carbongabel angeboten, was ich sehr schade finde. ...
Titan- oder Stahlräder im Materialmix mit Carbongabeln sind selten.
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Off-topic #1358623 - 20.10.18 15:41 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: ]
bezel
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.477
In Antwort auf: AndreMQ
Titan- oder Stahlräder im Materialmix mit Carbongabeln sind selten.
.....? Ich suche jetzt nicht mögliche Hersteller raus, aber auf die Schnelle zB nur mal Genesis (CdF Ti), Salsa (zB Vaya, Fargo Ti), Niner (zB RLT9 steel), 509 (zB necessary), Reilly (gradient) etc.pp - unzählige framesets gibts nur in der Kombi Stahl(od Titan)rahmen mit Carbongabeln.

Geändert von bezel (20.10.18 15:43)
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Off-topic #1358638 - 20.10.18 18:04 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: bezel]
AndreMQ
Nicht registriert
Ich schaue halt bei Falkenjagd, Poison, Kocmo, Schindelhauer, Rennstahl, Tout-Terrain, Hilite.
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#1358656 - 20.10.18 19:41 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: derSammy]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.000
In Antwort auf: derSammy
In Antwort auf: bezel

Ich frage mich, ob eine Carbongabel unterwegs, ausser dem Gewichtsvorteil, sinnvoll ist:

DAS Hauptargument für Karbon ist das Gewicht.

Nicht nur. Eine ordetliche Carbongabel federt mehr als eine Alugabel bei gleichzeitig hoher Seitensteifigkeit. Ein Stahlgabel federt mehr, aber da fehlte die hohe Seitensteifigkeit. Das wurde bei Tour mal nachgemessen, bei Interesse kann ich die Werte raussuchen. So grob aus dem Gedächtnis war da ein Faktor 4 bis 5 bei der Nachgiebigkeit zwischen Alu und Stahl.

Bei einer Carbongabel kann man die Fasen anisotrop legen, so dass man eine hohe Seitensteifigkeit wie bei einer Alugabel mit den senkerechten Federeigenschaften wie bei einer Stahlgabel erreichen kann. Wenn man viel Gehirnschmalzund Technologie in eine Stahlgabel steckt, ist das heutzutage prinzipiell auch eerichbar.

Wie gesagt - das kann man ziemlich genau messen. Ob man es beim Fahren wirklich spürt, ist eine andere Frage.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki

Geändert von Toxxi (20.10.18 19:43)
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#1358729 - 21.10.18 19:07 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: Toxxi]
Machinist
Gewerblicher Teilnehmer Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.330
Stahlgabeln für Felgenbremsen lassen sich eigentlich ganz gut relativ komfortabel und gleichzeitig seitensteif auslegen, nur ist das Gewicht natürlich immer deutlich höher als bei einer guten Carbongabel.
Ich habe mir die Tour-Tests von Gabeln auch immer mal wieder angeschaut und erinnere mich, dass bei Carbongabeln schlussendlich nur sehr selten eine vergleichbar komfortable Gabel bei ähnlicher Seitensteifigkeit gemessen wurde wie bei manchen eher altbackenen gemufften Stahlgabeln mit schlanken (und dennoch haltbaren) Gabelscheiden.

Problematisch ist für Stahlgabeln auch der allseits beliebte Trend zu grösseren Aussendimensionen: ein getaperter Gabelschaft mit 38.1 mm Durchmesser im unteren Bereich ist in Stahl so ziemlich das Letzte was angemessen ist und führt immer zu deutlichem und unnötigem Mehrgewicht.
Für viele Fälle reicht auch das gute alte 1"-Gabelschaftrohr völlig aus und bietet einen deutlich höheren Fahrkomfort.

Für Carbongabeln am Reiserad spricht m.e. wirklich nur das (oftmals viel) geringere Gewicht.

Der Mensch ist umso reicher je mehr Dinge er liegen lassen kann.

Geändert von Machinist (21.10.18 19:10)
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#1358740 - 21.10.18 21:21 Re: Carbongabel am Reiserad - wirklich sinnvoll? [Re: Machinist]
felixs
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.023
Bei einer Karbongabel kann man nur sehr schlecht erkennen, ob noch alles in Ordnung ist. Das ist bei anderen Materialien einfacher. Gleichzeitig sind Risse bei Karbon generell kritischer, führen schneller zu plötzlichen Brüchen.

Ich würde nach meinen Erfahrungen mit dem Material überhaupt keine Karbongabeln mehr haben wollen. (Ausnahme: Alugabeln an billigen Rennrädern, die ein bißchen Karbon umzu bekommen haben, weil man ja Karbon haben muss).

Für alle Einsatzzwecke, bei denen ein rabiater Umgang wahrscheinlich ist, würde ich auf keinen Fall Karbon nehmen.

Bin bezüglich Karbon aber auch ein "gebranntes Kind". Eine Karbongabel ist mal ohne ersichtlichen Grund gebrochen, alles andere hat immer gut gehalten.
schöne Grüße
Felix

Geändert von felixs (21.10.18 21:24)
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