Der Reisebericht ist ein schöner Teil meiner Tour vom letzten Jahr.
Von Österreich geht es über Slowenien nach Kroatien.

Ab Salzburg verläuft die Strecke über die Pässe Obertauern und Katschberg nach Klagenfurt am Wörthersee und weiter nach Ljubljana in Slowenien. Von dort direkt zur Adria und weiter nach Split und Dubrovnik in Kroatien.

_____Start - Ziel____________Kilometer - kumulierte KM
ÖSTERREICH
1. Tag Salzburg - Altenmarkt | 87 - 87
2. Tag Altenmarkt - St. Michael | 57 - 144
3. Tag Regenpause | 0
4. Tag St. Michael - Döbriach | 58 - 202
5. Tag Döbriach - Klagenfurth | 72 - 274
SLOWENIEN
6. Tag Klagenfurth - Kranj | 62 - 336
7. Tag Kranj - Postojna | 84 - 420
KROATIEN
8. Tag Postojna - Rijeka | 74 - 494
9. Tag Rijeka - Sveti Juraj | 76 - 570
10. Tag Sveti Juraj - Kolan | 63 - 633
11. Tag Kolan - Zadar | 65 - 698
12. Tag Pause | 0
13. Tag Zadar - Rogoznica | 114 - 812
14. Tag Rogoznica - Lokva Rogoznica | 88 - 900
15. Tag Lokva Rogoznica - Zaostrog | 65 - 965
16. Tag Zaostrog - Prapratno | 86 - 1051
17. Tag Prapratno - Dubrovnik | 86 - 1137


Das Höhenprofil der gesamten Tour von Hannover bis nach München:



Karte: Reiseroute in Österreich


23.06.2017 - Kilometer 87
Strecke: Salzburg nach Altenmarkt
Sämtliche Akkus sind wieder aufgeladen und die Reise kann weitergehen.
Die Steigungen sind kontinuierlich, aber glücklicherweise nicht so steil.


Meine Route verläuft am sehr gut ausgeschilderten Tauernradweg.


Kurz hinter dem 552 m hohen Talpass Lueg fühle ich mich etwas eingeengt.




24.06.2017 - Kilometer 57
Strecke: Altenmarkt nach St. Michael
Originelle Werbung einer Tischlerei. Der Stuhl hat sogar einen Blitzableiter.


Was gibt es da wohl zu sehen?


Noch fahre ich gemütlich am Bach entlang und sehe die Berge nur in der Ferne.


Fische schwimmen im Kreis, Schafe schauen auf den Boden, irgendetwas ist hier komisch


Schluss mit lustig!

Die nächsten 10 Kilometer schleppe ich mich und mein Fahrrad 800 Höhenmeter bei 13% Steigung und spanischen Temperaturen den Pass nach Oberntauern hoch.


Im Hintergrund sieht man einen Teil des Ortes Obertauern.


Ich bin an der höchsten Stelle meiner Tour auf 1740 Meter angekommen. Hier ist alles auf Ski-Tourismus ausgelegt.




25.06.2017 Kilometer 0 - Regenpause
St. Michael
Der heutige Tag fällt wortwörtlich ins Wasser. Von 10 bis 15 Uhr habe ich Starkregen mit Gewitter. Da bietet sich eine zusätzliche Pause an.




26.06.2017 - Kilometer 58
Strecke: St. Michael nach Döbriach am Millstätter See
An dem schönen Panorama kann ich mich einfach nicht sattsehen.


Ich nähere mich einem taumelnder Radfahrer am Katschberg.


Ich habe heute gelernt, dass nicht die Höhe eines Berges für einen Radfahrer entscheidend ist, sondern die Steigung. Knapp 600 Höhenmeter auf ca. 6 Kilometer und 15% Steigung machen ein Fitness Studio überflüssig.
Die Passstraße im Ort Katschberghöhe hat eine Höhe von 1641 m ü. A.


Solche Nebenstraßen liebe ich. Hier passt alles.


Das ist mein Ort...


Mein Übernachtungsort ist heute am Millstätter See im schönen Bundesland Kärnten.




27.06.2017 - Kilometer 72
Strecke: Döbriach am Millstätter See nach Klagenfurt am Wörthersee
Unglaublich was es für Ortsnamen gibt, aber die Gemeinde ist gesund und das ist doch das Wichtigste.


Zur Abwechslung ein Selfie über Umwege.


Ich fahre den Wörthersee am nördlichen Ufer entlang und sehe ihn fast nie. Alle Gründstücke sind im Privatbesitz oder nicht zugänglich, sehr schade.
Wenn ich den See dann doch mal sehe, knipse ich gleich los.




SLOWENIEN

Karte: Reiseroute in Slowenien

28.06.2017 - Kilometer 62
Strecke: Klagenfurt am Wörthersee nach Kranj
Den vor mir liegenden Loiblpass (1367 m) habe ich bei meiner Planung irgendwie übersehen, doch nach Obertauern (1740 m) und Katschberg (1641 m) bin ich in Übung.


Glücklicherweise darf ich als Radfahrer die Tunnel benutzen.


Auf 1068 m ü. A. gibt es den Loibltunnel mit einer Länge von 1570 m, der ebenfalls für Radfahrer freigegeben ist. So spare ich knapp 300 Höhenmeter und viel Kraft.


Kurz hinter dem Tunnel bin ich in Slowenien.


Das Gewitter und der Regen werden am Nachmittag so stark, dass ich mir in Kranj ein Hotelzimmer nehme. So hat das schlechte Wetter mir unverhofft ein weiches Bett beschert.



29.06.2017 - Kilometer 84
Strecke: Kranj über Ljubljana nach Postojna
Ljubljana ist mit 287.000 Einwohner die größte Stadt Sloweniens und auf jeden Fall eine Reise wert.


Ein Wahrzeichen von Ljubljana sind die drei Brücken über die Save.


Die Franziskanerkirche mit der markanten Fassade ist das nächste Wahrzeichen.


Durch einen Tipp von einem Freund bin ich zum wahrscheinlich besten Eiscafe in Slowenien gekommen. Die Eisdiele heißt cacao und liegt direkt am Ufer in der Innenstadt. Auf der Tafel sind alle Eissorten aufgeführt, zum Teil mit sehr originellen Geschmacksrichtungen.


Der heutige Campingplatz ist sehr ursprünglich direkt im Wald gelegen. Ich hoffe nur, dass es keinen Sturm gibt, da ich bei diesem Boden keine Heringe in den Boden bekomme.




KROATIEN

Karte: Reiseroute in Kroatien

30.06.2017 - Kilometer 74
Strecke: Postojna nach Rijeka
Das Aufkommen der Wechselstuben nimmt zur Grenze nach Kroatien deutlich zu. Es scheint ein lukrativer Nebenerwerb zu sein.


Welche Spur muss ich nun nehmen?
Ich schlängele mich zwischen der Bus- und Autospur durch und denke mir so, dass ein Fahrradfahrer sowieso nicht kontrolliert wird. Nichts da, ein strenger Blick und eine deutliche Geste von einer slowenischen Grenzbeamtin machen klar, dass ich meinen Pass vorzeigen muss. Ich bin heilfroh, dass ich nicht mein Zelt aufbauen muss :-)


Ich bin in Kroatien und der Regen fängt an. Die Autobahn muss ich glücklicherweise nicht nehmen, gleich rechts ist der Weg für die Fahrradfahrer.


Der Regen zwingt mich erneut zu einer kleinen Planänderung. Ich nehme mir ein Zimmer in der Hafenstadt Rijeka und schlender noch etwas die Flaniermeile entlang.




01.07.2017 - Kilometer 76
Strecke: Rijeka nach Sveti Juraj
Sobald ich den Ort Rijeka verlasse sehe ich die Nordspitze der Insel Krk.


Sommer, Sonne, Super.
Vor lauter “Meer schauen“ muss ich aufpassen, dass ich nicht im “Meer lande“.


Was für ein toller Küstenabschnitt.




02.07.2017 - Kilometer 63
Strecke: Sveti Juraj nach Kolan auf der Insel Pag
Bei der fantastischen Landschaft fällt es mir heute besonders schwer eine Bildauswahl zu treffen.
Ich bin an der vielbefahrenen Küstenstraße und sehe die vielen Inseln nur von Weitem.


Mein Campingplatz liegt auf der 58 Kilometer langen Insel Pag und vom Norden kommt man nur mit der Fähre auf die Insel.


... und schon holt die Fähre die nächsten Gäste.


Diese Landschaft hat einen ganz eigenen Charakter.
Als Radfahrer sollte man in solchen Gegenden immer genügend Wasser dabei haben.


Ein schöner Abschied an der Strandbar meines heutigen Campingplatzes. Die Eindrücke an solchen Tagen sind der Lohn des zeitweise doch recht anstrengenden Einsatzes.




03.07.2017 - Kilometer 65
Strecke: Kolan auf der Insel Pag nach Zadar
Striche in der Landschaft.


Meine kurzzeitigen Weggefährten.



04.07.2017 - Kilometer 0 - Pausentag
Strecke: Zadar
Einfach mal aufs Meer schauen und nichts tun, das kann ich auch.


Zadar ist der ideale Ort für eine Pause.



05.07.2017 - Kilometer 114
Strecke: Zadar nach Rogoznica
Abseits der Küstenstraße fahre ich durch den Naturpark "Vransko jezero", dessen Vrana-See der größte See Kroatiens ist.


Viele Grüße aus Cloppenburg vom Fledermaus Hotel.


Das wusste ich noch gar nicht.


Die Stellplatzfläche bei den Zelten ist endlich mal optimiert worden. Ich kann gleich die Heringe meines Nachbars nehmen.




06.07.2017 - Kilometer 88
Strecke: Rogoznica nach Lokva Rogoznica
So ist es hier meistens, die Küstenstraße und dann kommt ein schmaler Streifen Strand.


Das Wasser hat eine sagenhaft tolle Farbe und ist super klar.




07.07.2017 - Kilometer 65
Strecke: Lokva Rogoznica nach Zaostrog
Bergig und schön bei schweißtreibenden 34 Grad. Der Küstenabschnitt erinnert mich ein wenig an die spanische Küste bei Granada.




08.07.2017 - Kilometer 86
Strecke: Zaostrog nach Prapratno
Ein Schlammsee, da ist wohl etwas schief gelaufen.


Ich fahre durch das großartige Deltagebiet des Flusses Neretva.


Das habe ich fast vergessen, aber wenn man Richtung Dubrovnik fahren will kommt man durch Bosnien-Herzegowina, also muss ich gleich zweimal meinen Pass vorzeigen.




09.07.2017 - Kilometer 86
Strecke: Prapratno über Umwege nach Dubrovnik
Blick vom Norden auf Dubrovnik.


Die Stadt ist der südöstlichsten Punkt meiner Tour. Morgen geht es mit der Fähre einmal über die Adria nach Bari in Italien.

Schöne Reise! In der Gegend war ich lange nicht mehr. Jaaa, der Katschberg ist wirklich heftig...


Eins aber verwundert mich:

Ich bin immer wieder wieder über die manchmal erschreckende Naivität mancher Radreisender erstaunt... Das ist eine Schangen-Außengrenze!!! Es würde mir nicht im Traum einfallen, mich da durchschummeln zu wollen.

Darf ich ganz indiskret fragen, wie alt du bist und wo aufgewachsen? Vermutlich kennst du gar keine richtigen Grenzen mehr.

Gruß
Thoralf

Danke für den schönen Bericht, der einige Erinnerungen bei mir wach ruft (siehe Venedig - Bremen Teil 1/3 (Reiseberichte) und Thessaloniki-Rosenheim - eine 11-Länder-Reise (Reiseberichte)) . Ich wäre eigentlich gerne "über" den Loibl-Tunnel gefahren, aber ich bin aufgrund durch Steinschlag verursachter ziemlich schlechter Wegbedingungen wieder umgekehrt und doch durch den Tunnel gefahren.

Toll und vielen Dank für den Bericht.

Dem schließe ich mich gerne als bekennender Wenigschreiber an.

Grüße, Jakob

Meine Grenzerfahrung von Slowenien nach Kroatien sollte eigentlich lustig sein, ok hat nicht ganz geklappt

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich im Vorfeld nicht alle Staaten kannte, die dem Schengener Abkommen angehören. Das habe ich sofort nachgeholt und Kroatien ist nur ein zukünftiges Schengen Mitglied. Knapp daneben ist auch vorbei.

Umso verwunderlicher war meine Grenzerfahrung von Kroatien nach Bosnien-Herzegowina. Dort wurde ich einfach durchgewunken, so unterschiedlich kann es laufen.

Es liegt ja nicht nur am Schengen-Abkommen, im Zuge der Flüchtlingskrise gibt es ohnehin eine große Unsicherheit bei Grenzern. So wird auch an einigen Stellen immer wieder intensiv innherhalb des Schengenraumes kontrolliert, z.B. Brennerroute zwischen Italien und Österreich - manchmal mehr als früher ohne Schengen-Abkommen. Schengen untersagt ja auch nur dauerhafte Grenzkontrollen.

Letztlich hängt es immer von Situationen, Zufall und Personal ab. Zollarbeit ist Stichprobenarbeit. Evtl. hast du mal Pech. Slowenien und Kroatien sind übrigens zwei Länder, die immer wieder etwas Fingerhakeln spielen. Die Grenze ist daher kritischer als manch andere. Herzegowina ist in der Grenzregion recht kroatisch geprägt, das sind quasi zwei Freundschaftspartner, deswegen auch eher unproblematisch. Als Radreisender hat man auch viele Vorteile gegenüber Autoreisenden. Das ist aber nur Regel, Ausnahmen gibt es schon häufiger. Ich habe als ehemaliger Grenzbwohner zur Schweiz da einschlägige Erfahrungen. In der Summe aber eher locker. Komisch war es mal auf Radreise nach Andorra raus. Die dachten, meine Taschen wären voll mit Schmuggelware. Ich sage nur, das sind Novizen, die dreckige Socken und Radhosen durchwühlen.

Komme ich zum eigentlichen Anlass: Du weckst da viele Erinerungen, besonders an meine erste Österreich/Kroatien/Slowenien-Reise. Als ich die charakteristische Brücke nördlich Dubrovnik sah, hatte ich Tränen in den Augen, mal wieder etwas Besonderes und Wunderbares geschafft zu haben. Das sind immer solche Momente, die man nicht vergisst. Vielen Dank für den erfreulichen Bericht!