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#1414985 - 08.02.20 17:21 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.
BaB
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Beiträge: 10.133
Hallo!

Dieses Jahr fängt leider wirklich schlimm an. Gefühlt fast täglich kommen Nachrichten über getötete Radfahrer und Fußgänger in Berlin in den Nachrichten. Heute ist der 5. Radfahrer im Straßenverkehr umgekommen und wir haben gerade mal Anfang Februar. Hier die Pressemitteilung der Polizei.

Der ADFC-Berlin organisiert morgen, am 9.2.2020, um 16Uhr eine Mahnwache und wird ein Geisterrad aufstellen. Alle weiteren Infos findet ihr hier: Klick
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#1414995 - 08.02.20 18:02 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
Uwe Radholz
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Beiträge: 7.302
Muss noch eine Verabredung drehen. Denke aber, dass ich dabei sein werde.

Musste heute durch die Innenstadt zum Zoo fahren. Ich bin nicht ängstlich und fahre in dieser Stadt seit mehr als einem halben Jahrhundert auf dem Rad . Aber langsam reicht es. Man muss aufpassen, als führe man durch ein Bürgerkriegsgebiet. Und Aufpassen hätte dem Verstorbenen offensichtlich auch nichts genutzt.

An der "Radverkehrsanlage" bzw an der ganzen Straße zwischen Alex und Strausberger Platz, das sind 900 Meter, bauen sie jetzt mehr als zwei Jahre und es sieht nicht aus, als wenn die Arbeiten kurz vor dem Abschluss stehen.
Die üblichen Berliner Methoden - Reden und Beten - haben sich offensichtlich nicht bewährt.
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#1415010 - 08.02.20 19:51 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Jan-V
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Beiträge: 346
Krasser kontrast dazu:

https://mobil.stern.de/auto/news/warum-i...en-9126928.html

Wenn man will, gehts also.
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#1415012 - 08.02.20 20:44 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Jan-V]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.302
Wirklich krass.
Seit der Initiative für den Fahrrad - Volksentscheid, auf den verzichtet wurde, weil der Senat sich die Forderungen zu eigen machte, das war 2016, müssten in Berlin fast ein halbes Hundert Radfahrer getötet worden sein. Seit dem Mobilitätsgesetz von 2018 rund 20.
Sieht aus, als wenn bei uns was falsch läuft und, der von dir verlinkte Text zeigt es, dass das nicht überall so ist.

Habe gelesen, dass BMW jetzt das geilste Elektroauto bauen will. Klasse, werde ich demnächst CO2-neutral und lautlos abgeräumt.
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#1415046 - 09.02.20 10:09 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
BaB
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Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 10.133
In Antwort auf: Uwe Radholz
Wirklich krass.
Seit der Initiative für den Fahrrad - Volksentscheid, auf den verzichtet wurde, weil der Senat sich die Forderungen zu eigen machte, das war 2016, müssten in Berlin fast ein halbes Hundert Radfahrer getötet worden sein. Seit dem Mobilitätsgesetz von 2018 rund 20.
Sieht aus, als wenn bei uns was falsch läuft und, der von dir verlinkte Text zeigt es, dass das nicht überall so ist.
Hallo!

In Tagesspiegel stehen heute ein paar mehr Infos zu dem Unfall und der Bezirk kommt nicht gut dabei weg: Klick



PS: Und in Friedrichshain gleich der nächste Unfall mit einem Fußgänger: Klack
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#1415055 - 09.02.20 10:57 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
Jan-V
Mitglied
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Beiträge: 346
Oh das hoert sich schlecht an alles, da hat die autolobby wohl der ueberhand in der politik.

Bin mal gespannt, ob der bmw fahrer verfolgt wird und was fuer eine strafe da rauskommt. Wahrscheinlich nicht viel wenn ueberhaupt...
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#1415058 - 09.02.20 11:22 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
AndreMQ
Nicht registriert
Scheint gut in die zu beobachtende, heimliche "Gegenbewegung" zu passen, durch absichtliches Gefährden von Radlern, diese zu verekeln und zu vertreiben, um den knappen Platz wieder für die KFZ zurückzuholen. In der Poserszene dürfte der BMW-Fahrer gefeiert werden - vielleicht gehört er sogar dazu. Bei Berichterstattung und Mahnwachen muss man sehr aufpassen, nicht unbeabsichtigt genau dieses Spiel zu spielen: Radler bleibt weg von den Straßen, es ist zu gefährlich.
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#1415087 - 09.02.20 14:52 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Jan-V]
nachtregen
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.097
Eigentlich nicht. Die Kantstraße ist im Normalfall angenehm zu befahren - von den Ost-West-Verbindugen in der Berliner City-West mit Abstand die beste Verbindung für Fahrradfahrer und auch nicht als Unfallschwerpunkt bekannt.

Da dort im Schnitt alle 300 Meter eine Ampel kommt, fährt dort normalerweise zumindest tagsüber kaum jemand schneller als 30-35 km/h. Dieser "Unfall" ist relativ ungewöhnlich.
--
Stefan
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#1415167 - 10.02.20 00:31 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
Seniorradler
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 718
Ja,... es gibt da noch viel zu tun, und zuerst in den Koepfen aller Verkehrsteilnehmer.
Rücksicht nehmen, statt Hoppla jetzt komm erst Ich, muss die Normalität sein.
Was lernt man darüber in der Fahrschule und ist das auch Prüfungsstoff ???
In anderen Ländern gibt es das selbstverständlich, und betritt man dort die Straße/Fahrbahn halten Autos an oder vermindern sofort-angepasst die Geschwindigkeit.
Solange wir auf den Straßen uns in einem "kriegsähnlichen Zustand" befinden, müssen leider Menschen weiter so sterben.
An die eigene Nase fassen könnte dabei wirklich schon kurzfristig helfen, weil wir sind ja auch täglich Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer !
Wir können die Arbeit der Verkehrslenker dadurch unterstützen, und selbst einen wesentlichen Beitrag dazu leisten das wir gesund bleiben.
Im Sarg liegend haben wir dann alle Zeit die wir uns zuoft und zuwenig nehmen.
"Runter vom Gas, weil wir heute noch Zuhause gerne erwartet werden, von unseren Lieben !"



Was Du tun willst tue es jetzt, weil Morgen könntest du keine Gelegenheit mehr dazu haben ...

Denkt sich Seniorradler-67





Geändert von Seniorradler (10.02.20 00:35)
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#1415229 - 10.02.20 13:06 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Seniorradler]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.302
Nein, das trifft den Kern des Problemes überhaupt nicht, es ist falsch.

Deutschland ist ein Land mit einer außerordentlich hohen Verkehrssicherheit. Die Zahl der getöteten Menschen im Verhältnis zur Zahl der zugelassenen KfZ ist weltweit Spitze. Und da haben wir das Problem auch schon. Die Verkehrsdichte ist so hoch, und sie steigt unaufhaltsam, dass es nicht mehr damit getan ist, dass sich jeder zusammenreißt, aufmerksam fährt und an die Regeln hält. Auch wenn vieles dafür spricht, das dieser Unfall durch einen undisziplinierten und rücksichtslosen Fahrer verursacht wurde. Die Zustände selbst sind so, dass es immer zu Tötungen und Verletzungen kommen wird, auch wenn sich alle wie Japaner benehmen würde. Und ich spreche nicht mal von der Verschwendung natürlicher Ressourcen, vom CO2-Ausstoß, von der Verschandelung unseren Wohnumfeldes durch Milliarden Tonnen gefrorenes Blechs, von
Krankheiten durch Lärm und Schadstoffe.

Der Freund vom ADFC, der gestern auf der Abschlusskundgebung vor dem Roten Rathaus sprach, wirkte auch ein wenig ratlos. Er forderte technische Hilfsmittel in allen KFZ, die solche Kollisionen verhindern. Ich vermag über die Machbarkeit, insbesondere die Nachrüstung bereits fahrender Autos, nichts sagen. Das ist bestimmt eine gute Sache, würde aber, wenn es sich durchsetzen ließe, vielleicht ein Jahrzehnt dauern. Wie viele Menschen werden in dieser Zeit durch einen Unfall sterben?

Gestern war ein Tag der Trauer. Die Veranstaltung verlief auch sehr würdig, sehr still und diszipliniert. Es gab keine aggressiven Aktionen gegen andere Verkehrsteilnehmer und auch Dank an die Polizei, was in Berlin nicht selbstverständlich ist.
Aber eben auch so was wie Ratlosigkeit. Die aber müsste in Wut umschlagen. Nicht in eine, die sich im Anpöbeln von Polizisten oder SUV-Fahrern entlädt, nicht eine Wut, die beim Wahlkreuz endet.

Wir waren gestern -auch wenn ich das sehr schwer schätzen kann - vielleicht zweihundert Radler. Wir müssten aber 20,000 sein, um gehört zu werden. Immer und immer wieder.
Nur wenn wir uns so Gehör verschaffen würden wird sich was ändern. Egal ob in Eigeltingen, Köln oder Berlin.
Es muss klar werden, dass es kein Menschenrecht gibt, jeden Ort in einer Stadt jederzeit mit dem Auto erreichen zu können und ebenso wenig, dieses dann irgend wo einfach hinstellen zu dürfen. Die zulässigen Geschwindigkeiten in der Stadt müssen reduziert werden. Es müssen sehr viel mehr Verkehrsflächen für den MIV unerreichbar werden.

Und ja, es geht. Der Artikel, den Jan verlinkte, zeigt es in Helsinki. Kopenhagen, Wien, Amsterdam zeigen es. In Oslo wird gehandelt.
Heute morgen las ich, dass die Bürger von Basel mehrheitlichen am Wochenende beschlossen haben, den MIV in ihrer Stadt einzuschränken.

Man sieht, Vernunft ist mehrheitsfähig.

Geändert von Uwe Radholz (10.02.20 13:12)
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#1415237 - 10.02.20 13:59 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Seniorradler
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 718
Der Wut und Aggression das Wort zu reden, halte ich für eine eher dem Ziele nicht förderliche Art u. Weise.
Statt Grabenkämpfe gegen die Anderen zu befördern halte ich es für geboten die Gemeinsamkeiten per Runden Tisch zu besprechen und Lösungen zu befördern.

WIr ändern zuwenig daran solange wir im Anderen den Konkurrenten/Feind erblicken, und wie soll der Stress da ausbleiben wenn man die "im Zusammenleben von Menschen zu-aller-erst nötige Rücksichtnahme" als falsch bezeichnet.
Was in anderen Ländern eine Selbstverständlichkeit bereits ist und bravorös funktioniert, klappt in Deutschland bisher zuwenig. Woran das wohl liegt könnte man damit begründen, das der "Deutsche Michl" in Sachen Mobilität und Verkehr der Sinn-Entwicklung weit hinterher hinkt.
"WIR-Gedanken statt ICH-Sucht" schafft jedenfalls keine weiteren Verkehrsprobleme/ Zusammenleben-Probleme,
und warum ist es üblich in England an Bushaltestellen sich disziplieniert in die Reihe zu stellen ... ?
Die Ausländer/Länder mussen ja nicht soooviel falsch machen wenn die da entspannter und rücksichtsvoller miteinander Umgehen.
Gerade bei einer höheren Verkehrsdichte ist es lösungsfördernd wenn mehr Rücksicht untereinander walten lässt.
Touristen die Deutschland besuchen werden darüber informiert, dass keine Auto, Motorrad, Fahrrad anhält und der fließende Verkehr wichtiger ist, Ihr Bedürfnis in Deutschland da meist nachrangig behandelt wird.

"Weg da,...jetzt komm Ich zuerst mal...!"
Was Du tun willst tue es jetzt, weil Morgen könntest du keine Gelegenheit mehr dazu haben ...

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#1415241 - 10.02.20 14:37 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Seniorradler]
Uwe Radholz
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Beiträge: 7.302
Es ist schwer, eine Auseinandersetzung in einem Faden zu führen, dessen Anlass der gewaltsame Tod eines Radfahrers war. Ich werde das daher an dieser Stelle auch nicht weiterführen und möchte von meiner Seite nur noch einmal wiederholen, dass deine Auffassung, es wäre besser um den Straßenverkehr bestellt, wenn sich nur alle ein wenig besser "benehmen" falsch ist. So schlecht ist es in Deutschland im übrigen auch nicht, auch wenn die meisten von uns natürlich hier auch die meisten schlechten Erfahrungen machen.
Deutschland steht fast genaus so gut/schlecht da wie Japan, wo das Verhalten der Verkehrsteilnehmer signifikant besser ist. Davon konnte ich mich überzeugen.

Aber darum geht es nicht. Mit Aufrufen wie dem deinen wird weder das Problem beschrieben noch sind Änderungen möglich. Das können ähnlich dann die Verkehrspolitiker unserer Städte und unseres Landes ablassen, weil es keinerlei Konsequenzen hat: "Wir können nichts machen, als immer wieder zu mahnen, an die gegenseitige Rücksicht zu appellieren usw usw." Zum Schluss können sie dann klagen, das man auf sie nicht hörte und dabei haben sie doch ein paar Tausender in die Hand genommen, um eine Plakataktion, Fersehspots und ähnliches Zeug zu bezahlen. "Sonst können wir doch nichts machen."
Doch, können wir.

Das Problem ist nicht ein irgend wie gearteter oder phantasierter deutscher Nationalcharakter, sondern dass der Grad der Motorisierung ein Ausmaß angenommen hat, dass die von mir angerissenen Folgen unvermeidlich zur Folge hat.
Dort muss angesetzt werden und nicht bei moralischen Appellen. Zumal, wenn diese mit dem eigentlichen Problem nur sehr wenig zu tun haben.

Ich werde jedenfalls wieder auf der Straße sein, wenn es zu protestieren gilt und ich hoffe sehr, dass wir mehr werden. Um es ganz klar zu sagen: unsere Geduld kostet Menschenleben.

Geändert von Uwe Radholz (10.02.20 14:39)
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#1415248 - 10.02.20 15:02 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Seniorradler
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Beiträge: 718
Vielleicht ist es die Ungeduld und Drängelei im Straßenverkehr !
Denke...Es ist die (über Generationen gepflegte) Rücksichtlosigkeit die tagtäglich zu Unfällen führt, und ganz viele könnten vermieden werden wenn die eigene Geschwindigkeit den Örtlichen- und Wetter- Verhältnissen sofort angepasst werden.
§ 1 fordert solches Tun,... und jeder Verletzte ist schon einer Zuviel und jeder Tote ist ein Grund über eine Verbesserung mit allen legalen Mitteln vermehrt zu ringen.

Den Angehörigen können wir unser Beileid bekunden, und es wieder zum Anlass nehmen zu verändern was auch notwendig ist.
Was Du tun willst tue es jetzt, weil Morgen könntest du keine Gelegenheit mehr dazu haben ...

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Geändert von Seniorradler (10.02.20 15:09)
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#1415255 - 10.02.20 15:41 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
andBro
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Beiträge: 101
Unterwegs in Deutschland

In Antwort auf: Uwe Radholz
Wir waren gestern -auch wenn ich das sehr schwer schätzen kann - vielleicht zweihundert Radler. Wir müssten aber 20,000 sein, um gehört zu werden. Immer und immer wieder.
Frankfurt kann es auch, immer wieder, weil nötig.

LG Andrew
elektrisch radeln ist wie elektrisch grillen

Geändert von Radetzky (10.02.20 15:41)
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#1415267 - 10.02.20 16:45 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Uwe Radholz
Mitglied
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Beiträge: 7.302
In Antwort auf: Uwe Radholz
Nein, das trifft den Kern des Problemes überhaupt nicht, es ist falsch.

Deutschland ist ein Land mit einer außerordentlich hohen Verkehrssicherheit. Die Zahl der getöteten Menschen im Verhältnis zur Zahl der zugelassenen KfZ ist weltweit Spitze...........


Das sollte heißen, dass dieses Verhältnis weltweit zu den besten gehört, was nicht bedeutet, dass es gut ist.
Habe ich missverständlich formuliert.
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#1415298 - 10.02.20 20:15 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Peter Lpz
Mitglied
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Beiträge: 2.898
Und wenn wir das verbessern wollen, dann müssen wir bereit sein, uns selbst mal weh zu tun. Sind wir aber nicht, wir machen weiter. Ich müsste mir mit meinem Fahrrad schon die allergrößte Mühe geben, jemanden ins Jenseits zu befördern und würde daher anregen, an dem Verhältnis der zugelassenen Kfz etwas zu verbessern. Dazu wird jede Menge schlaues Zeug geschwätzt, aber alleine wird das der Bürger nicht bewerktstelligen. Es mag zwar eine Frage sein, was das kostet, aber diese Fragestellung wird grandios nach hinten losgehen.

Es stimmt mit der Zahl der zugelassenen Kfz etwas nicht. Falls man daran etwas ändern möchte, was ich ausdrücklich bezweifle, dann wird man nicht umhin kommen, den Leuten einen Broterwerb in der Heimat zu ermöglchen. Wir wollen Globalisierung, Zentralisierung und vor allem billig. Das bekommen wir, glorreicherweise auch im eigenen Land und heulen trotzdem. Mich überfordert das.

Gruß Peter
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#1415299 - 10.02.20 20:17 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
StefanS
Mitglied
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Beiträge: 3.637
In Antwort auf: Uwe Radholz
Deutschland ist ein Land mit einer außerordentlich hohen Verkehrssicherheit. Die Zahl der getöteten Menschen im Verhältnis zur Zahl der zugelassenen KfZ ist weltweit Spitze.

In welche Richtung "Spitze"? Laut der in Wikipedia dargestellten Zahlen der WHO gibt es u.a. in Norwegen, der Schweiz, Schweden, Großbritannien, Finnland und Spanien weniger Verkehrstote pro zugelassenen Kfz. Wobei das alleine noch wenig über die Sicherheit für Radler aussagt: So hat z.B. Großbritannien europaweit mit die wenigsten Verkehrstoten insgesamt, liegt aber bei der Sicherheit für Radler auf den hinteren Plätzen.

Viele Grüße,
Stefan
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#1415301 - 10.02.20 20:36 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: StefanS]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.302
In Antwort auf: StefanS
In Antwort auf: Uwe Radholz
Deutschland ist ein Land mit einer außerordentlich hohen Verkehrssicherheit. Die Zahl der getöteten Menschen im Verhältnis zur Zahl der zugelassenen KfZ ist weltweit Spitze.

In welche Richtung "Spitze"? Laut der in Wikipedia dargestellten Zahlen der WHO gibt es u.a. in Norwegen, der Schweiz, Schweden, Großbritannien, Finnland und Spanien weniger Verkehrstote pro zugelassenen Kfz. Wobei das alleine noch wenig über die Sicherheit für Radler aussagt: So hat z.B. Großbritannien europaweit mit die wenigsten Verkehrstoten insgesamt, liegt aber bei der Sicherheit für Radler auf den hinteren Plätzen.

Viele Grüße,
Stefan


Das war schlecht formuliert. Hier hatte ich versucht es besser zu machen. Deutschland ist bei den Industrieländern mit hohem Urbnanisierungsgrad, dass wird eben auch bei Wikipedia deutlich, nicht so schlecht aufgestellt. Nur, dass dieses "nicht so schlecht" eben nicht gut ist. Aber das habe ich ja schon geschrieben.
Interessanter finde ich einen Vergleich mit Japan, wo rücksichtsvolles Fahren allgegenwärtig zu erleben ist, wo Tempo 40 in den Städten üblich ist, wo man prinzipiell nicht auf öffentlichen Straßen parken darf und wo fast genau so viele Menschen im Straßenverkehr sterben wie bei uns. Die Annahme, man könne durch einen Mentalitätswechsel wesentliches erreichen, blamiert sich da eher. Besseres Verhalten von Kraftfahrern habe ich in mehr als 40 Ländern, in denen ich mit dem Rad fuhr, nirgends erlebt.
Für mich ergibt sich die Vermutung, dass der dichte Straßenverkehr immer wieder zur Überforderung und zu Unfällen führt. Und die Unfälle sind nur ein Punkt, weshalb sich bei mir die Überzeugung festigt, dass der MIV eingeschränkt werden muss
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#1415304 - 10.02.20 20:40 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Peter Lpz]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: Peter Lpz
Und wenn wir das verbessern wollen, dann müssen wir bereit sein, uns selbst mal weh zu tun. Sind wir aber nicht, wir machen weiter. Ich müsste mir mit meinem Fahrrad schon die allergrößte Mühe geben, jemanden ins Jenseits zu befördern und würde daher anregen, an dem Verhältnis der zugelassenen Kfz etwas zu verbessern. Dazu wird jede Menge schlaues Zeug geschwätzt, aber alleine wird das der Bürger nicht bewerktstelligen. Es mag zwar eine Frage sein, was das kostet, aber diese Fragestellung wird grandios nach hinten losgehen.

Es stimmt mit der Zahl der zugelassenen Kfz etwas nicht. Falls man daran etwas ändern möchte, was ich ausdrücklich bezweifle, dann wird man nicht umhin kommen, den Leuten einen Broterwerb in der Heimat zu ermöglchen. Wir wollen Globalisierung, Zentralisierung und vor allem billig. Das bekommen wir, glorreicherweise auch im eigenen Land und heulen trotzdem. Mich überfordert das.

Gruß Peter


Ich habe oben in einem meiner Beiträge mal exemplarisch Städte aufgeführt, denen es gelingt "etwas zu machen". Und warum muss das Wehtun? Wenn Städte wieder lebenswerter werden, werden viele was davon haben.
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#1415306 - 10.02.20 20:47 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Peter Lpz
Mitglied
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Beiträge: 2.898
Das bezweifle ich auch garnicht. Aber damit die Städte lebenswerter werden, müssen wir die Zahl ihrer Einwohner und die derjenigen verringern, die sie mit dem Auto malträtieren. Und wir müssten versuchen, die dazugehörigen Zwänge zu verstehen, sie abzustellen und den nötigen Preis zu zahlen. Die Bereitschaft sehe ich gerade nicht.

Gruß Peter
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#1415321 - 10.02.20 22:49 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Peter Lpz]
Seniorradler
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Beiträge: 718
Gibt viel zu tun,...und selbstverständlich werden immer dann die Betroffenen sich bevormundet fühlen, ...
und nötigen Maßnahmen kosten ja auch was...
Völlig kostenfrei und sehr einfach ist es das Raudi-tum durch die Rücksichtnahme im Verkehrsraum zu verändern, und eigentlich gehört es zur Selbstverständlichkeit und zum Sozialverhalten von Gruppen/Menschen/Verkehrsteilnehmern.
Gemessen an den Gesamt-Teilnehmer-Zahlen bewegen sich die Meisten ja positiv, und weil es noch weniger tödlich gehen kann "muss man Manchen Wege und Maßnahmen aufzeigen" um Sie Straßen-gemeinschaft-tauglich zu formen.
Was Du tun willst tue es jetzt, weil Morgen könntest du keine Gelegenheit mehr dazu haben ...

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#1415323 - 11.02.20 00:03 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Seniorradler]
Seniorradler
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 718
Laut Polizei-Unfallstatistik hat es 2016 in Köln
37.109 Unfälle mit KFZ-Beteiligung gegeben,
und 647 Unfälle (pro Tag 1-2 Unfälle) davon mit Fahrradfahrern.
An 36.191 Unfällen waren nur KFZ untereinander beteiligt.
Da drängt sich schon die Frage auf, warum das so ist das bis über 100 Unfälle pro Tag passieren/müssen.
Wären dann pro Woche ca. 700 KFZ-Unfälle und ca.12 davon mit Fahrrad-Beteiligung in Köln.
Schlechte Hersteller-Technik oder liegt es doch, am Menschen hinter dem Steuer sitzend "mutiert der dann"... ?

Was Du tun willst tue es jetzt, weil Morgen könntest du keine Gelegenheit mehr dazu haben ...

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Geändert von Seniorradler (11.02.20 00:09)
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#1415329 - 11.02.20 04:34 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 20.494
Ganz subjektiv sehe ich das ähnlich. Die Aggression im Straßenverkehr hierzulande ist durchaus ein Problem, mit einem Mentalitätswechsel erreichst du nicht jeden, aber ne kleine Verbesserung ist sicher noch möglich.

Nur: Das Gros der Unfälle ist auf andere Dinge zurückzuführen: Gedankenlosigkeit, Reizüberflutung, zu geringe Fehlertoleranz im System. Die Unfälle passieren nicht, weil PkW-Fahrer einen (vorsätzlich) "umnieten" wollen oder Radfahrer sich mit der Brechstange ihr Recht erzwingen, sondern wegen "dumm gelaufen", "übersehen" "wo konnte der denn da auf einmal herkommen?". Da muss man systemisch ran, Verkehrsflüsse neu und umorganisieren. Mit Moralappellen ist es da nicht getan.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1415333 - 11.02.20 07:06 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: derSammy]
Karl der Bergische
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 699
Prinzipiell sehe ich das ähnlich wie Sammy. Um die Zahl der Unfälle mit Radfahrern und vor allem die Zahl der schwer verletzten und toten Radfahrer drastisch zu verringern, müssen mehrere Aktionspfade parallel beschritten werden, z.B.:

- vor allem innerorts "bauliche" Verbesserungen, korrespondierend mit passender Beschilderung/Markierung, um die Kollision von Radfahrern mit ab-/einbiegenden Kfz sowie mit Fußgängern zu vermeiden; aus meiner Sicht besonders gefährlich sind gemeinsame Rad-/Fußwege und schmale Radwege auf Fußwegniveau womöglich mit "2-Richtungs-Benutzungspflicht" innerorts

- Kontrolle und Sanktionierung von Verstößen von Kfz-Fahrern insbes. gegen "Mindestabstand" (wenn etwa 1 m innerorts und 1,5 m bzw. LKW 2 m außerorts eingehalten würden, wäre ich schon froh) und Parken auf Radwegen

- Kontrolle und Sanktionierung von Verstößen von Radfahern, insbes. "Geisterfahrer", Rotlichtverstöße (über grünen Rechtsbbiegerpfeil darf diskutiert werden) und nächtliches Fahren ohne Beleuchtung. Wir Radfahrer müssen selbst Regeln weitgehend beachten, wenn wir das von Kfz-Fahrern fordern!

- Mehr Zonen mit Beschränkung auf Tempo 20, 30 oder 40 km/h

- Stärkere Berücksichtigung des Radverkehrs beim Fahrunterricht; ggf. diesbezügliche Nachschulungen insbes. von BusfahrerInnen

- Keine Werbung, die Autofahrern suggeriert, Straßenverkehr hätte etwas mit (Motor)Sport zu tun (in D sicher ähnlich schwer zu erreichen wie Verbot der Tabakwerbung)

Eine Mentalitätsänderung wäre aus meiner Sicht wünschenswert. In D scheint es mir z.B. für viele Kfz-Führer "ehrenrührig" zu sein, 50 m hinter einem Radfahrer herzufahren bzw. wegen eines entgegenkommenden Radfahrers auf einen Überholvorgang zu verzichten. Bei einer fünfwöchigen Tour durch Norwegen habe ich viel mehr Rücksichtnahme von Kfz-Fahrern auf Radfahrer erlebt.

Karl
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#1415338 - 11.02.20 07:30 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Karl der Bergische]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.568
Hallo!

Im letzten Urlaub haben wir v.a. in Frankreich und Spanien weit rücksichtsvollere und entspanntere Verkehrsteilnehmer erlebt als in Österreich und Deutschland. Die Zahl der kritischen Momente im Verkehr waren weit, weit geringer als zu Hause. Soll also niemand sagen, dass Rücksicht kein wichtiger Sicherheitsaspekt ist.

Karls Vorschläge kann ich nur unterstützen.

Bei uns in Graz läuft es in mancher Hinsicht entgegengesetzt wie in Helsinki. In Helsinki (etwa 2-4x so viele Einwohner wie in Graz) werden verwundbarere Verkehrsteilnehmer aktiv geschützt, in Graz wurde unlängst z.B. eine Radfahrerüberfahrt entfernt, "weil sich die Autofahrer dort nicht an die Vorrangregeln halten. Diese Überfahrt ist zu gefährlich." Das ist leider kein Witz. Man teilt auf diese Weise mit, dass sich Aggressivität auszahlt. Fahre genug Radfahrer platt, und wir sperren die Stadt für alle diese popeligen Radfahrer, die eh nur alle stören. So ungefähr. Und dann wundert sich die Politik laut, dass nicht mehr Leute auf das Rad umsteigen.

Verrückt dabei ist, dass inzwischen auch den Herren von der bürgerlichen Partei klar ist, dass der Anteil an MIV in unserer Stadt bei ihren starken Wachstum nicht mehr zu halten ist. Bei gleichem relativen Anteil steuern wir aktiv auf den Verkehrsinfarkt zu. Also gibt es Geld für hochrangige Radverbindungen, die fehlen, aber auf der anderen Seite wird alles getan, um Radfahrer von der Straße zu vertreiben. Wäre ich ein Verschwörungstheoretiker, würde ich System dahinter vermuten. Ich bin mir aber sicher, dass es nur Unfähigkeit sowie ein Agieren von Aktiven und Ewiggestrigen ist, neben- oder gegeneinander.

Also mischen wir uns ein, um die Aktiven zu unterstützen!

lg!
georg
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#1415340 - 11.02.20 07:54 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
hopi
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In Antwort auf: Uwe Radholz
Ich habe oben in einem meiner Beiträge mal exemplarisch Städte aufgeführt, denen es gelingt "etwas zu machen". Und warum muss das Wehtun? Wenn Städte wieder lebenswerter werden, werden viele was davon haben.
dazu passt doch ganz gut die vor wenigen Tagen erfolgte Abstimmung in Basel. Dort ist der Versuch, eine gegenüber dem KFZ-Verkehr schon relativ restriktive Verkehrspolitik wieder zu kippen, grandios gescheitert. Die Stimmbürger haben sich für eine weitere Verschärfung der Regelungen ausgesprochen. Vieles ist selbstverständlich in der zur Abstimmung vorgelegten Fassung recht allgemein formuliert. Details sind jetzt noch durch die mit solchen Dingen befassten Gremien festzulegen. Der Bürgerentscheid (oder wie immer das nun genau bezeichnet wird) dürfte eine gute Grundlage sein, hier durchaus nachahmenswerte und praxistaugliche Regelungen zu schaffen. Wir sollten mit wohlwollendem Interesse nach Basel schauen!
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#1415341 - 11.02.20 08:06 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Karl der Bergische]
Uwe Radholz
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Deine allesamt diskussionswürdigen Vorschläge zeigen aber, dass du vermutlich in der Tendenz eine andere Auffassung als Sammy, auf jedenfalls aber eine andere als ich vertrittst.

Ich bin eben sehr der Meinung, dass es innerhalb des bestehenden Systems keine entschiedene Verbesserung geben wird. Einfach, weil der Verkehr vom Umfang und von der Dichte her zu viel ist, als dass mit herkömmlichen Methoden mehr als kosmetische Verbesserungen zu erreichen sind. Daher mein beständiger Verweis auf erfolgreiche europäische Städte, die allesamt die Övis ausbauten, dem Verkehr für Radfahrer und Fußgänger mehr Platz einräumten, den sie notwendigerweise Weise dem MIV entzogen.

Gestatte mir, es zu wiederholen: Es ist kein Menschenrecht, jede Stelle in einer Stadt mit dem Auto zu erreichen und jederzeit sein Auto auf öffentlichen Straßen abstellen zu dürfen.

Und ich möchte auch wiederholen, dass mit Mentalität und mehr Rücksicht kaum etwas erreicht werden kann. Ich habe es beschrieben: nirgends auf der Welt, wo ich bisher mit dem Rad gefahren bin, fuhr man so rücksichtsvoll wie in Japan. Und doch sterben dort genau so viele Menschen im Verkehr wie bei uns.

Und selbst wenn geschähe, was ich vollkommen ausschließe, dass mit "mentalen" Änderungen im Verhalten der Verkehrsteilnehmer etwas zu erreichen wäre, bliebe noch immer die ungeheure Verschwendung an natürlichen Ressourcen durch den MIV. Die Verstopfung aller denkbaren freien Flächen in den Städten, der Lärm, die Abgase, der permanente Zwang sich aufs höchste zu konzentrieren, die Verschwendung menschlicher Arbeit um millionen meist stehender KFZ herzustellen. Es bliebe der Zwang, unsere Kinder so zu erziehen, als schickten wir sie in einen Bürgerkrieg: pass auf, bleib stehen, spiele dort nicht, gehe da nicht hin.
Eine Nachbarin mit einem (breiten) Zwillingskinderwagen hat regelrecht Pläne erarbeitet, auf welchen Wegen sie welche Orte in der Gegend erreichen kann, weil sie Straßen nur an Kreuzungen, oft nur diagonal, überqueren kann.

Nee, es geht so nicht mehr weiter. Auch nicht mit E-Autos.


Geändert von Uwe Radholz (11.02.20 08:10)
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#1415429 - 11.02.20 19:19 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
Jan-V
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Also uwe hat recht, man kann es nur verbessern in dem man radler und fussgaenger mehr platz gibt, die dann zwangslaeufig den motorisiertenverkehr nicht mehr zu verfuegung steht.

Ich war auch noch nie ein freund von dessen was der hamburger adfc von sich gibt, "ab auf der strasse". Verschiedene transportarten sollten getrennt werden und nicht gemischt.

Von solche loesungen wie der hier, wo radler ein fahrstreifen mitbenutzen duerfen halte ich gar nichts. Das sollte eine reine fahrradweg werden, der baulich abgetrennt ist. Und da es immer wieder rechtsabbiegeunfaelle gibt, sollte es wo moeglich separate ampelfasen fuer radler und fussgaenger geben. Das wuerde schon viel helfen.

In diesen fall scheint auch wohl raserei im spiel gewesen zu sein, da ist es zu hoffen, dass eine ordentliche strafe verhaengt wird und kein kinderkram wie 50€ bussgeld und ne woche fuehrerscheinentzug, die dann gilt wenn er in urlaub ist.
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#1415447 - 11.02.20 22:11 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Jan-V]
derSammy
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In Antwort auf: Jan-V
Verschiedene transportarten sollten getrennt werden und nicht gemischt.

Nö, das würde ich pauschal so keineswegs unterschreiben. Separation braucht Platz - wenn wie so oft "geschützt" gefordert, sehr viel Platz. Der steht längst nicht überall zur Verfügung.
Und das Kernproblem bleibt: Da die Kreuzungen faktisch nie höhenfrei ausgelegt sind, werden sie zu absoluten Gefahrenpunkten. Das Problem ist nicht der Längsverkehr, sondern die Verkehrsflussorganisation im Kreuzungsbereich - dort passieren die Unfälle.

Ampeln sind eine Lösung, das Thema technisch zu erschlagen. Allerdings eine, die m.E. auf allen Seiten auf wenig Gegenliebe stößt - weil so der Durchsatz an den Ampeln drastisch reduziert wird. Ampeln sind selbst in der üblichen, meist völlig unzureichenden, aktuellen Umsetzung die Verkehrsflussengpässe. Ich suche mir als Radfahrer so ampelarme Wege wie möglich - der MIV macht das auch, wenn er merkt, dass "Kreuzungen verstopfen". Der Schlüssel hier ist m.E. den Verkehr langsamer zu machen, dafür stetig. Sprich Tempo30, wenns voll wird effektiv auch nur Tempo 20, das aber auch an Kreuzungen. Das ist effektiver als Tempo50-Sprints von (dann notwendiger) roter Ampel zu roter Ampel.

Die allerschlechteste aller möglichen "Lösungen" ist jedoch untermaßige Radfahrstreifen (in der Regel nur Schutzstreifen) neben untermaßige Fahrbahnen zu quetschen und womöglich das ganze noch von Parkstreifen zu flankieren. Ob da dann ein Bordstein noch mit im Spiel ist oder nicht, ist egal - zu eng ist zu eng!
Wenn man die Abstände ausreichend dimensioniert, dann passen auch hohe Fahrradverkehrsströme auf Fahrbahnniveau neben/zwischen stark befahrene KfZ-Spuren. In Dresden kann ich dir dazu mehrere gut funktionierende Beispiele nennen.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
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#1415451 - 12.02.20 00:18 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: derSammy]
Seniorradler
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Gegen verstopfte Kreuzungen hilft gewöhnlich eine Kreisverkehr-Regelung, und wenn die Ampel da ja fehlt vermindert das auch das Stoppen und Anfahren weil der Verkehr flüssiger stattfinden kann.
Spart auch "Energie" und Bremsbeläge.
Was Du tun willst tue es jetzt, weil Morgen könntest du keine Gelegenheit mehr dazu haben ...

Denkt sich Seniorradler-67




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#1415452 - 12.02.20 01:02 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Seniorradler]
Seniorradler
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Wenn die Auto/Motorrad/Mofa durchgängig einen Geschwindigkeitbegrenzer-Tempomat-Regler eingebaut hätten, könnte man mühelos Tempo 30 in den Zonen einhalten, und außerhalb der Stadt dann mit angepasster erhöhter Geschwindigkeit weiter fahren.
Damit sich Alle Teilnehmer daran halten müsste es weitaus höhere Sanktionen geben, und mit 100 € bei bis 35km, und darüber hinaus 250 €, würde bestimmt eine Veränderungs-Erziehungswirkung befördert.
Wäre dann sehr stressig und teuer für die notorisch rücksichtslosen Drängler und Raser, und ohne das es im Geldbeutel richtig weh tut lernen die leider nicht dazu ?
Die "Sanktion-Einnahmen" sollten zweckgebunden für den Verkehr-Ausbau verwendet werden.
Wenn wir eine Zukunft-Änderung unbedingt benötigen, und das scheint inzwischen Allen ein zu leuchten, müssen wir es auch ernsthaft befördern.
Wer seine Fahrweise grundsätzlich anpasst braucht die Sanktionen nicht zu fürchten.
Ich wünschte mir es ginge ohne Sanktionen, und das könnte funktionieren wenn die gegenseitige Rücksichtnahme auf den Straßen die Normalität wäre.


Was Du tun willst tue es jetzt, weil Morgen könntest du keine Gelegenheit mehr dazu haben ...

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Geändert von Seniorradler (12.02.20 01:05)
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#1415572 - 12.02.20 20:28 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: irg]
bluesaturn
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In Antwort auf: irg
Hallo!
Im letzten Urlaub haben wir v.a. in Frankreich und Spanien weit rücksichtsvollere und entspanntere Verkehrsteilnehmer erlebt als in Österreich und Deutschland. Die Zahl der kritischen Momente im Verkehr waren weit, weit geringer als zu Hause. Soll also niemand sagen, dass Rücksicht kein wichtiger Sicherheitsaspekt ist.

Ich bin schon in einigen Laendern und grossen und kleinen Staedten in Europa radgefahren. Ich denke, es kommt ganz stark auf den Fahrer drauf an und nicht auf das Land. Mal ist es richtig scheisse (20cm Abstand mit Absicht und mich ausbremsen) und mal richtig gut (andere Fahrbahn wird benutzt). Man könnte ja denken, dass in all diesen Laendern aehnliche Verkehrsregeln gelten, zb beim Mindestabstand.

Ich wuerde eher sagen, dass dort wo die Infrastruktur besser ist, z.B. grosse, weite, gut geteerte Radwege, es leichter fuer mich ist. Separation finde ich gut, wenn der Radweg in einem guten Zustand ist.
Am Ende ist es eben doch mind 1 Tonne Metal gegen die der Radfahrer verliert. Wer ein Auto oder einen LKW faehrt, der muss sich bewusst sein, dass man damit töten kann.
Auf Twitter gibt es einige Radfahrer mit GoPro, die von Überholzwang berichten. Die Polizei scheint nichts zu machen.

Es tut mir sehr leid, dass ein Radfahrer ums Leben gekommen ist.

Geändert von bluesaturn (12.02.20 20:29)
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#1415573 - 12.02.20 20:32 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: derSammy]
bluesaturn
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In Antwort auf: derSammy
Da muss man systemisch ran, Verkehrsflüsse neu und umorganisieren. Mit Moralappellen ist es da nicht getan.

Ich sehe dafuer keinen Platz. Warum gibt es z.B. in Berlin und Hamburg Radwege, die einen Meter breit sind?
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#1416696 - 22.02.20 20:27 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
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Stefan
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#1416699 - 22.02.20 20:52 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: bluesaturn]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: bluesaturn
In Antwort auf: derSammy
Da muss man systemisch ran, Verkehrsflüsse neu und umorganisieren. Mit Moralappellen ist es da nicht getan.

Ich sehe dafuer keinen Platz. Warum gibt es z.B. in Berlin und Hamburg Radwege, die einen Meter breit sind?


Verstehe ich nicht. Wieso gibt es keinen Platz? Das stimmt nicht. Es gibt sehr viel Platz. Nur muss er konsequent dem ruhenden und fahrenden MIV entzogen werden. Und ja, es geht. Es geht in Oslo, Helsinki, es geht in Kopenhagen und wird in Basel gehen. Es würde auch in Berlin und Köln gehen.
Die Vorstellung, es könne einen dritten Weg gehen, einen Kompromiss, der Niemand wehtut, ist, zurückhaltend ausgedrückt, albern.
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#1416702 - 23.02.20 00:12 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
bluesaturn
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In Antwort auf: Uwe Radholz

Verstehe ich nicht. Wieso gibt es keinen Platz? Das stimmt nicht. Es gibt sehr viel Platz. Nur muss er konsequent dem ruhenden und fahrenden MIV entzogen werden. Und ja, es geht. Es geht in Oslo, Helsinki, es geht in Kopenhagen und wird in Basel gehen. Es würde auch in Berlin und Köln gehen.
Die Vorstellung, es könne einen dritten Weg gehen, einen Kompromiss, der Niemand wehtut, ist, zurückhaltend ausgedrückt, albern.

Das ist eigentlich z.B. nicht der Fall in Kopenhagen. Die Radwege sind trotzdem noch sehr breit neben den Strassen, wo Autos fahren, zumindest auf denen, wo ich gefahren bin.
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#1416706 - 23.02.20 02:40 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: bluesaturn]
Uwe Radholz
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Was, meinst du, ist nicht der Fall? Vor Monaten war hier der Vortrag eines der Organisatoren der Umgestaltung Kopenhagens verlinkt, der genau dies vortrug: der Platz für den Radler -und auch für Fußgänger- wurde dem MIV entzogen. Was lässt dich vermuten, dass das nicht stimmt?
über Helsinki und Oslo findest du in diesem Faden den Artikel verlinkt, der ähnliches beschreibt: Restriktionen gegen den MIV mit dem Ergebnis, dass sie das Sterben auf ihren Straßen beendeten.
Basel hat sowas, also Einschränkungen des MIV, per Abstimmung beschlossen.
Vielleicht kannst du klarer und direkter formulieren, was du meinst?
Möchtest du meiner These widersprechen, dass der Platz, den heute in den meisten Kommunen der Kraftverkehr beansprucht, für Fußgänger, Radfahrer und ÖFIS freigemacht werden muss? Oder meinst du, dass das prinzipiell unmöglich ist.
Ohne, dass ich das für jede Kopenhagener Straße, auf der du gefahren bist, sagen Kann, ist klar, dass in der Tendenz der Raum für den Kopenhagener Radler freigemacht wurde.
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#1416709 - 23.02.20 05:44 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
hopi
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In Antwort auf: Uwe Radholz
Ohne, dass ich das für jede Kopenhagener Straße, auf der du gefahren bist, sagen Kann, ist klar, dass in der Tendenz der Raum für den Kopenhagener Radler freigemacht wurde.
wie mir scheint, setzt man beispielsweise in Kopenhagen auf eine weitgehende Separierung des Radverkehr vom Kraftfahrzeugverkehr (einschließlich des MIV) Vergleichbares können wir in den Niederlanden beobachten. Aber solche Ansätze scheinen einem Teil der hier in diesem Forum versammelten Personen auch nicht so recht zu gefallen. Ich habe wiederholt die Frage in den Rsum gestellt, wie sich denn die Unfallhäufigkeit bei einer derartigen Separierung im Vergleich zu Orten ohne Separierung darstellt. Auch wenn ich gelegentlich über in den Niederlanden anzutreffende Verbote zur Nutzung auch innerörtlicher Straßen durch Radfahrer recht verwundert bin, erscheint mir insgesamt die Situation für Radfahrer dort recht angenehm und durchaus nachahmenswert zu sein. Man wird wohl auch durch eine Separierung nicht ausschließen können, dass weiterhin auch Unfälle mit schwerwiegenden Folgen eintreten. Aber möglicherweise lassen sich die Häufigkeit derartiger Unfälle spürbar einschränken.
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#1416712 - 23.02.20 06:30 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: hopi]
BeBor
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In Antwort auf: hopi
Man wird wohl auch durch eine Separierung nicht ausschließen können, dass weiterhin auch Unfälle mit schwerwiegenden Folgen eintreten. Aber möglicherweise lassen sich die Häufigkeit derartiger Unfälle spürbar einschränken.

Beim Unfall in diesem Faden und bei vielen weiteren Unfällen, die in der zurückliegenden Zeit durch die Presse gingen (insbesondere bei illegalen Rennen) war nicht der knappe Verkehrsraum alleinursächlich, sondern der Kontrollverlust des Fahrers über das Fahrzeug wegen durchgeknallter Fahrweise. Die schönste Separierung nützt wenig, wenn das Auto zum unkontrolliert schlingernden Geschoss wird. Ich fürchte sogar, dass die Separierung bzw. Verknappung von Kraftverkehrsraum mit der Folge von noch mehr Stau/stop and go nochmals den Stresslevel erhöht und bei der Problemgruppe mit Hang zu dynamischer Aktion noch häufiger zu Ausrastern führt.

Bernd
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#1416715 - 23.02.20 06:51 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BeBor]
Uwe Radholz
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Ich vermute, dass an deiner Annahme was dran ist. Deshalb ist es zwingend notwendig, viele Bereiche in den Städten für Kraftfahrzeuge unbefahrbar zu machen bzw Zustände herzustellen, die die Nutzung eines privaten Kfz unökonomisch machen. Mehr Straßensperrungen, mehr Park-und HalteVerbote, teure Parkgebühren, Rückbau von Straßen, die hohe Geschwindigkeiten unmöglich machen, schmerzhafte Strafen bis zur Einziehung der Fahrzeuge.
Irre wirst du nimmer haben. Das Mittel gegen Blödheit wurde noch nicht erfunden, Nur wo niemand fahren kann, können die auch nicht mehr fahren, Jedenfalls nicht so, wie sie es sich wünschen .
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#1416734 - 23.02.20 10:33 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BeBor]
hopi
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In Antwort auf: BeBor
In Antwort auf: hopi
Man wird wohl auch durch eine Separierung nicht ausschließen können, dass weiterhin auch Unfälle mit schwerwiegenden Folgen eintreten. Aber möglicherweise lassen sich die Häufigkeit derartiger Unfälle spürbar einschränken.

Beim Unfall in diesem Faden und bei vielen weiteren Unfällen, die in der zurückliegenden Zeit durch die Presse gingen (insbesondere bei illegalen Rennen) war nicht der knappe Verkehrsraum alleinursächlich, sondern der Kontrollverlust des Fahrers über das Fahrzeug wegen durchgeknallter Fahrweise. Die schönste Separierung nützt wenig, wenn das Auto zum unkontrolliert schlingernden Geschoss wird.
das wird wohl häufig so sein. Mein Beitrag ist jedoch eine Reaktion auf den Verweis in Kopenhagen eingeführter Regelungen und entsprechender baulicher Maßnahmen. Wenn solche Gesichtspunkte in die Diskussion eingebracht werden, könnte man diese entweder ignorieren oder mögliche Auswirkungen ansprechen. Insoweit scheint mir diese Antwort nicht so recht zu meinem Beitrag zu passen.
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#1416736 - 23.02.20 10:43 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: hopi]
derSammy
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Ich denke du verwechselst hier Ursache und Wirkung. Nicht die Separation des Radverkehrs allein ist es, was das Radfahren in den Niederlanden sicherer macht, sondern der Umstand, dass Radverkehr so über lange Streckenabschnitte (inkl. Kreuzungen) geplant werden muss und für den MIV damit auch stetiger und vorhersehbarer daher kommt. Hierzulande wird in der Regel nicht im Längsverkehr gestorben, sondern an den Kreuzungen, wo Abbiegerelationen für Radfahrer fehlen, wo Radverkehrsanlagen im Nichts enden oder "aus dem Hinterhalt" an die Kreuzung rangeführt werden, wo Radfahrer zwischen Pflicht-Fußradwegen und Fußwegen (mit/ohne Freigabe) zur Fahrbahn wechseln oder wegen Parkverstösen zu Ausweichaktionen gezwungen werden. Die beste "Separation" bringt nix, wenn mein Fahrweg zwangsweise durch die Dooringzone geleitet wird.
Dass eigentlich alle Radverkehrskonzepte zur Verbesserung der Radverkehrssicherheit fruchten, liegt m.E. daran, dass dazu notwendigerweise Standards definiert werden und diese dann auch flächendeckend umgesetzt werden. Unser allgemeines Problem hierzulande ist, dass es einen völligen Wildwuchs an Führungsvarianten gibt, diese sich allerorten völlig unprognostizierbar abwechseln und selbst gegen die selbstgesetzten Mindeststandards in steter Regelmäßigkeit verstoßen wird.
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#1416739 - 23.02.20 11:42 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: derSammy]
hopi
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In Antwort auf: derSammy
Ich denke du verwechselst hier Ursache und Wirkung. Nicht die Separation des Radverkehrs allein ist es, was das Radfahren in den Niederlanden sicherer macht, sondern der Umstand, dass Radverkehr so über lange Streckenabschnitte (inkl. Kreuzungen) geplant werden muss und für den MIV damit auch stetiger und vorhersehbarer daher kommt.
habe ich irgendwo einer gewissen Separation losgelöst von einem Gesamtkonzept das Wort geredet? Selbstverständlich hilft kein noch nicht einmal "in sich schlüssiges" Konzept. Aber auch wenn wir bei uns relativ viel "Stückwerk" finden, sollte das kein Hindernis zur Beantwortung der Frage sein, wie man grundsätzlich zu einer gewissen Separation des Radverkehrs vom allgemeinen Kraftfahrzeugverkehr steht. Sicherlich könnte man selbst für einen völligen Verzicht auf Radwege, Radspuren o.ä. tatsächlich gute oder zumindest nur vernünftig klingende Gründe vortragen. Ob ein solcher Verzicht mit den persönlichen Einschätzungen eines großen Teils der Radfahrer übereinstimmt, ist dann noch eine andere Frage.
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#1416745 - 23.02.20 12:33 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: hopi]
BeBor
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In Antwort auf: hopi
Mein Beitrag ist jedoch eine Reaktion auf den Verweis in Kopenhagen eingeführter Regelungen und entsprechender baulicher Maßnahmen. Wenn solche Gesichtspunkte in die Diskussion eingebracht werden, könnte man diese entweder ignorieren oder mögliche Auswirkungen ansprechen. Insoweit scheint mir diese Antwort nicht so recht zu meinem Beitrag zu passen.

Das Grundproblem in den Städten/Ballungsräumen sehe ich darin, dass die Autos zu zahlreich, zu groß und zu PS-stark sind. Und dass es offenbar für viele Kraftfahrer keine akzeptable Alternative zur PKW-Nutzung gibt, vor welchem Vergleichshintergrund (Komfort, Zeit, Wetter, körperliche Gründe, Kleidungs- und Frisurunversehrtheit, eitler Dünkel) immer das sein mag.

Gibt es Zahlen aus den hier genannten „Modellstädten“, ob die dort getroffenen Maßnahmen zu weniger Autos geführt haben? Entweder durch Überzeugung, ein alternatives Verkehrsmittel zu benutzen, oder aber durch Vergräzung durch die weniger autofreundliche Verkehrsstruktur.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1416825 - 23.02.20 21:15 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BeBor]
iassu
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Mein Eindruck nicht nur in diesem Zusammenhang ist, daß eine automobilfreundliche oder -feindliche Struktur, noch viel mehr aber eine fahrradfreundliche oder -feindliche Struktur nur sehr wenig direkten Einfluß auf das Mobilitätsverhalten der Menschen Einfluß hat. Die Gründe für die Nutzng eines bestimmten Verkehrsmittels scheinen mir grundsätzlich anderswo zu liegen. Maßnahmen in der o.a. Richtung können nur sehr indirekt etwas bewirken. Diese Anstrengungen kommen mir vor wie das Einrichten eines neuen Girokontos zur Förderung eines erhofften Lottogewinns.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1416849 - 24.02.20 07:41 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: hopi]
irg
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Hallo Hopi!

In Antwort auf: hopi
[/zitat]wie mir scheint, setzt man beispielsweise in Kopenhagen auf eine weitgehende Separierung des Radverkehr vom Kraftfahrzeugverkehr (einschließlich des MIV) Vergleichbares können wir in den Niederlanden beobachten. Aber solche Ansätze scheinen einem Teil der hier in diesem Forum versammelten Personen auch nicht so recht zu gefallen. Ich habe wiederholt die Frage in den Rsum gestellt, wie sich denn die Unfallhäufigkeit bei einer derartigen Separierung im Vergleich zu Orten ohne Separierung darstellt.


Darauf gibt es eine einfache Antwort: Das Separieren von Radverkehr und MIV verlagert die Unfallpunkte zu den Kreuzungen. Je nach Situation und wie geschickt diese zwangsläufig kritischen Stellen gestaltet sind (die, wo sich die vorher separierten Verkehrsteilnehmer treffen), bringt das Separieren mehr Sicherheit oder nicht. Es gibt also keine pauschale Antwort, was besser ist.

So weit ich weiß, sind die Verkehrslösungen in den niederländischen Städten vielfältig: Verkehrsraum wird oft separiert, es greifen aber auch andere Maßnahmen. So wird dafür gesorgt, dass das Radfahren eine sehr gute Verkehrsmittelwahl ist, was die Akzeptanz erhöht. So gibt es Orte, die mit dem PKW gar nicht mehr durchfahrbar sind. Wer in den entgegengesetzten Bezirk mit dem Auto fahren will, muss außen herum. Öffis und Radler kommen dagegen durch. Da ab einem gewissen Radverkehrsanteil die Unfallhäufigkeit und -Schwere der Radfahrer abnimmt, erhöhen auch solche Maßnahmen die Sicherheit. Radfahren wird normal, und die meisten Autofahrer sitzen auch selbst zu mindesten teilweise am Rad. So bekommt man auch kleine Kinder und Alte aufs Rad.

Unsere glorreiche Grazer Stadtregierung arbeitet mit einem anderen Konzept: So wurde unlängst eine Radfahrerüberfahrt "aus Sicherheitsgründen" entfernt, weil sich die Autofahrer dort nicht an die Vorrangregeln halten. Der Durchzugsverkehr fließt (naja, eher: stockt) weiterhin durch das Zentrum. Ampeln werden zunehmend so geschaltet, dass Fußgänger und Radfahrer einem erhöhten Risiko ausgesetzt werden. Und dann wundert man sich, dass der ausufernde PKW-Verkehr weiterhin ausufert, und dass Alte und Kinder sich oft nicht mehr aufs Rad trauen.

lg!
georg
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#1416851 - 24.02.20 07:59 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: iassu]
irg
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In Antwort auf: iassu
Mein Eindruck nicht nur in diesem Zusammenhang ist, daß eine automobilfreundliche oder -feindliche Struktur, noch viel mehr aber eine fahrradfreundliche oder -feindliche Struktur nur sehr wenig direkten Einfluß auf das Mobilitätsverhalten der Menschen Einfluß hat. Die Gründe für die Nutzng eines bestimmten Verkehrsmittels scheinen mir grundsätzlich anderswo zu liegen. Maßnahmen in der o.a. Richtung können nur sehr indirekt etwas bewirken. Diese Anstrengungen kommen mir vor wie das Einrichten eines neuen Girokontos zur Förderung eines erhofften Lottogewinns.


Ich glaube, hier spielen viele Faktoren eine Rolle. Der größte (und dickste) steckt oft der Kopf: Was manche einmal als Glaubenssatz verinnerlicht haben, lassen sie möglichst nie wieder los.
Deshalb radeln vermutlich bei uns in Graz überdurchschnittlich viele Akademiker. Von denen haben viele während ihres Studiums gelernt, dass Radeln am schnellsten geht, Geld spart und in weiten Bereichen am Angenehmsten verläuft. Da stehe ich nicht im Stau (das hat sich inzwischen auch schon geändert), niemand hustet mir ins Gesicht, usw.
Wer Radfahrer nur als Verkehrshindernis erlebt, kommt kaum darauf, es selbst einmal zu versuchen.

Wie in den Niederlanden, Dänemark & Co zu sehen ist, lassen sich solche Denkverbote ändern, auch wenn das dauert. Selbst n Graz steigt der Radverkehrsanteil, trotz der verbesserungsbedürftigen Infrastruktur und des handfesten Risikos. Aber das ist eher den Schwierigkeiten anderer Mobilitätsformen geschuldet, als der Attraktivität des hiesigen Radverkehrsnetzes.

lg!
georg
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#1416852 - 24.02.20 08:07 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: irg]
Thomas1976
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Nicht jeder kann und will radeln. Bei Starkregen, Glatteis, Schnee habe ich selbst in der Stadt keine Lust zu radeln , so wie letzten Mittwoch. Um die Autos aus der Innenstadt zu "verbannen" sollte man nicht nur ideologisch auf den Radverkehr setzen, sondern auf viele, viele, viele weitere Bausteine.

Geändert von Thomas1976 (24.02.20 08:08)
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#1416860 - 24.02.20 08:50 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
Behördenrad
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In Antwort auf: Thomas1976
Um die Autos aus der Innenstadt zu "verbannen" sollte man nicht nur ideologisch auf den Radverkehr setzen, sondern auf viele, viele, viele weitere Bausteine.
Genau so ist das. Heißt in der Konsequenz aber, dass dies ein Prozess über Jahrzehnte ist. Und darauf wollen die Hardliner-Radverkehrsförderer aber nicht warten. Sie möchten es "jetzt - spätestens aber morgen". In 20 - 30 Jahren, wenn die vielen, vielen, vielen weiteren Bausteine als Gesamtkonzept greifen, haben sie ja nichts mehr davon (zumindest wäre das bei mir dann der Fall).
Also werden z. T. kompromisslos Maximalforderungen gestellt - mit denen man sich dann als ernst zu nehmender Gesprächspartner gleich disqualifiziert.....
******************************

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#1416861 - 24.02.20 08:53 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
irg
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Da stimme ich dir vollkommen zu!

Allgemein denke ich, dass nach einer jahrzehntelangen Politik der Bevorzugung des MIV ein Gegensteuern notwendig ist, um die Probleme besser zu lösen. Denn der MIV kann, wie schon lange nach gewiesen ist, die Mobilität im städtischen Bereich nicht sicherstellen. Was wiederum kein Grund ist, diesen pauschal zu verteufeln.

lg!
georg
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#1416862 - 24.02.20 08:58 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
irg
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In Antwort auf: Behördenrad
In Antwort auf: Thomas1976
Um die Autos aus der Innenstadt zu "verbannen" sollte man nicht nur ideologisch auf den Radverkehr setzen, sondern auf viele, viele, viele weitere Bausteine.
Genau so ist das. Heißt in der Konsequenz aber, dass dies ein Prozess über Jahrzehnte ist. Und darauf wollen die Hardliner-Radverkehrsförderer aber nicht warten. Sie möchten es "jetzt - spätestens aber morgen". In 20 - 30 Jahren, wenn die vielen, vielen, vielen weiteren Bausteine als Gesamtkonzept greifen, haben sie ja nichts mehr davon (zumindest wäre das bei mir dann der Fall).
Also werden z. T. kompromisslos Maximalforderungen gestellt - mit denen man sich dann als ernst zu nehmender Gesprächspartner gleich disqualifiziert.....


Jein. Politik mit der Brechstange wird immer mit Schutt enden. Auf der anderen Seite hatten wir bei uns einmal einen (übrigens konservativen) Stadtrat, der in den 1970-er, wenn ich mich richtig erinnere, der das Radfahren in der Stadt gefördert hat, dem auch eine ach so schreckliche Radikalität unterstellt wurde. Der hat das Radfahren in der Stadt erst wieder halbwegs ermöglicht, wenn man von Kampfradeln zwischen rasenden Autos absieht. Und wer nichts fordert, wird auch nichts bekommen. Es ist halt alles etwas relativ!

lg!
georg
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#1416863 - 24.02.20 09:03 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: hopi]
Dieter Schütt
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Das gegenteilige Konzept habe ich in der Schweiz gesehen: Keine Separierung, aber Fahrräder als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Zum Beispiel die Initiative "Fahr im Kreisel in der Mitte" einer Bekleidungsfirma. Dort propagiert man "mitten auf der Straße" als den sichersten Ort für einen Fahrradfahrer.
Allerdings gibt es dort Verkehrslösungen, die würden bei ungeübten Fahrradfahrern eher Panikattacken auslösen.
Halbherzige Separierung, wie in Deutschland immer wieder gerne gesehen erscheint mir als die schlechteste aller Lösungen.
Ride long and prosper!
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#1416870 - 24.02.20 10:22 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Dieter Schütt]
Toxxi
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In Antwort auf: Dieter Schütt
as gegenteilige Konzept habe ich in der Schweiz gesehen: Keine Separierung, aber Fahrräder als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Zum Beispiel die Initiative "Fahr im Kreisel in der Mitte" einer Bekleidungsfirma. Dort propagiert man "mitten auf der Straße" als den sichersten Ort für einen Fahrradfahrer.

Ich habe es schon öfter hier geschrieben, und meine Kommentare dazu wurden immer übergangen und niemand hat was dazu geschrieben. traurig Ich versuche es nochmal und hätte wirklich gern ein paar Antworten dazu:

Ist euch klar, was "gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer" heißt? Das heißt in ALLE Richtung gleichberechtigt. Und das funktioniert nur dann, wenn wenig Verkehr ist.

Auf meinem Arbeitsweg ist das aber nicht so. Da fahre ich an endlosen Staus vorbei. Was würde ich als gleichberechtiger Verkehrsteilnehmer tun? Mich mit dem Fahrrad in den Stau stellen und brav warten? Um dann insgesamt noch langsamer als die Autos zu sein, weil die ihren Geschwindigkeitsvorteil auf den Stücken, wo es möglich ist ausspielen können?

Wenn das so ist, dann hätte ich auch keinerlei Motivation mehr, mich aufs Rad zu setzen. Dann kann ich gleich mit dem Auto im Stau stehen, das ist immer noch angenehmer.

Die propagierte gleichberechtigte Lösung funktioniert aus meiner Sicht für überfüllte Städte im Berufsverkehr einfach überhaupt nicht. Wirklich gar nicht. Da muss es zwangsläufig eine separate Wegführung geben. Ob das ein straßenbegleitender Radweg ist oder ein separat geführter Weg abseits der Straßen - darüber lässt sich gern diskutieren.

Gruß
Thoralf
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#1416871 - 24.02.20 10:35 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Toxxi]
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In Antwort auf: Toxxi
Ich habe es schon öfter hier geschrieben, und meine Kommentare dazu wurden immer übergangen und niemand hat was dazu geschrieben. traurig
Mach Dir nichts draus - das geht mir oftmals auch so.
Ist wie in anderen Radforen auch: Man möchte sich nicht mit der Komplexität der Gesamtzusammenhänge befassen - der (populistische) Schrei nach vermeintlich einfachen Lösungen ist bequemer.

In Antwort auf: irg

Jein. Politik mit der Brechstange wird immer mit Schutt enden. Auf der anderen Seite hatten wir bei uns einmal einen (übrigens konservativen) Stadtrat, der in den 1970-er, wenn ich mich richtig erinnere, der das Radfahren in der Stadt gefördert hat, dem auch eine ach so schreckliche Radikalität unterstellt wurde. Der hat das Radfahren in der Stadt erst wieder halbwegs ermöglicht, wenn man von Kampfradeln zwischen rasenden Autos absieht. Und wer nichts fordert, wird auch nichts bekommen. Es ist halt alles etwas relativ!
Und - wie sieht es heute -knapp 50 Jahre später- aus? Wie gesagt: Es sind Prozesse über Jahrzehnte, die durch alle Regierungswechsel hindurch durchgehalten werden müssen, um tatsächlich nachhaltige Veränderungen zu erzielen.....
******************************

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#1416872 - 24.02.20 10:37 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Toxxi]
Deul
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Wenn ich weniger Autoverkehr in den Städten möchte, muss ich ihn so unangenehm machen, dass der gemeine Autofahrer den Wagen stehen lässt.

Also nicht gleichberechtigt, sondern der MIV muss benachteiligt werden.
Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine.
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#1416873 - 24.02.20 10:50 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Deul]
Behördenrad
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In Antwort auf: Deul
Wenn ich weniger Autoverkehr in den Städten möchte, muss ich ihn so unangenehm machen, dass der gemeine Autofahrer den Wagen stehen lässt.

Also nicht gleichberechtigt, sondern der MIV muss benachteiligt werden.
Genau das meine ich mit....
In Antwort auf: Behördenrad
[- der (populistische) Schrei nach vermeintlich einfachen Lösungen ......
******************************

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#1416875 - 24.02.20 10:59 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Toxxi]
irg
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Hallo Thoralf!

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Dieter Schütt
as gegenteilige Konzept habe ich in der Schweiz gesehen: Keine Separierung, aber Fahrräder als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Zum Beispiel die Initiative "Fahr im Kreisel in der Mitte" einer Bekleidungsfirma. Dort propagiert man "mitten auf der Straße" als den sichersten Ort für einen Fahrradfahrer.

Ich habe es schon öfter hier geschrieben, und meine Kommentare dazu wurden immer übergangen und niemand hat was dazu geschrieben. traurig Ich versuche es nochmal und hätte wirklich gern ein paar Antworten dazu:

Ist euch klar, was "gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer" heißt? Das heißt in ALLE Richtung gleichberechtigt. Und das funktioniert nur dann, wenn wenig Verkehr ist.

Auf meinem Arbeitsweg ist das aber nicht so. Da fahre ich an endlosen Staus vorbei. Was würde ich als gleichberechtiger Verkehrsteilnehmer tun? Mich mit dem Fahrrad in den Stau stellen und brav warten? Um dann insgesamt noch langsamer als die Autos zu sein, weil die ihren Geschwindigkeitsvorteil auf den Stücken, wo es möglich ist ausspielen können?

Wenn das so ist, dann hätte ich auch keinerlei Motivation mehr, mich aufs Rad zu setzen. Dann kann ich gleich mit dem Auto im Stau stehen, das ist immer noch angenehmer.

Die propagierte gleichberechtigte Lösung funktioniert aus meiner Sicht für überfüllte Städte im Berufsverkehr einfach überhaupt nicht. Wirklich gar nicht. Da muss es zwangsläufig eine separate Wegführung geben. Ob das ein straßenbegleitender Radweg ist oder ein separat geführter Weg abseits der Straßen - darüber lässt sich gern diskutieren.

Gruß
Thoralf


Du hast recht, wir müssen uns einigen, was "Gleichberechtigung" in diesem Kontext für uns bedeutet. Wenn das Stehen im Stau auch für Radfahrer gelten soll, würde ich argumentieren, dass Kraftfahrzeuge im Sinne der Gleichberechtigung nicht schneller als etwa 30km/h fahren dürfen. Was beides natürlich vollkommener Blödsinn wäre.

Das Recht, sich nieder fahren zu lassen ist z.B. ziemlich ungleichmäßig verteilt. Ich habe schon länger keine Schlagzeile wie "Sattelschlepper ringt auf der Intensivstation ums Leben, nachdem ihn ein Radfahrer niedergefahren hat" gesehen.
Die paar Vorteile, die das Radfahren mit sich bringt, können wir also, denke ich, durchaus lassen.

Gleichberechtigung bringt uns in der Mobilität nicht wirklich weiter. Wir sollten wie moderne Verkehrsplaner denken und Mobilitätsbedürfnisse befriedigen. Also A will/muss nach B, dabei x mit nehmen. Dazu gehört auch, Wege nicht unnötig lange zu machen, wo gestalterischer Einfluss besteht. Das hundertste Einkaufzentrum auf der grünen Wiese wird eher mehr Verkehr erzeugen als eine lebendige, gut mit Öffis und umweltfreundlichem Verkehr erreichbare Innenstadt.

Mobilität, sagen die Verkehrsplaner, funktioniert am besten, wenn sie modular abgewickelt wird, wo nötig. Damit fällt der Konflikt hier Autofahrer gegen dort Radfahrer oder wem auch immer schon weitgehend flach.

lg!
georg
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#1416876 - 24.02.20 11:14 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
irg
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Hallo!

In Antwort auf: irg

Jein. Politik mit der Brechstange wird immer mit Schutt enden. Auf der anderen Seite hatten wir bei uns einmal einen (übrigens konservativen) Stadtrat, der in den 1970-er, wenn ich mich richtig erinnere, der das Radfahren in der Stadt gefördert hat, dem auch eine ach so schreckliche Radikalität unterstellt wurde. Der hat das Radfahren in der Stadt erst wieder halbwegs ermöglicht, wenn man von Kampfradeln zwischen rasenden Autos absieht. Und wer nichts fordert, wird auch nichts bekommen. Es ist halt alles etwas relativ!
Und - wie sieht es heute -knapp 50 Jahre später- aus? Wie gesagt: Es sind Prozesse über Jahrzehnte, die durch alle Regierungswechsel hindurch durchgehalten werden müssen, um tatsächlich nachhaltige Veränderungen zu erzielen..... [/zitat]

Gemischt. Der Radverkehr hat stark zugenommen, die Bevölkerung auch. Der Radverkehr hat aber auch prozentuell zu genommen.

Was mit geholfen hat, ist ein engagierter Radverkehrsbeauftragter, der ist aber alleine in seiner Funktion. Seit Kurzem heißt es, er soll Verstärkung bekommen. Irgendeine Radaffinität wie die Fähigkeit, auf einem Rad zu fahren, oder fachliche Eignung wird dabei nicht gefordert. Wir sind also neugierig, was das zusätzliche Personal bringt. Dann haben wir noch eine engagierte Radlobby, die nicht wenig bei trägt.

Die aktuelle politische Koalition ist nicht gerade begeisternd. Sie akzeptiert, pointiert gesagt, dass für den Radverkehr etwas getan wird -so lange das nicht den MIV in irgendeiner Weise tangiert. Die Gestaltungsmöglichkeiten halten sich also in sehr bescheidenen Grenzen. Derzeit ist ein Geldpaket für den Ausbau von Hauptradrouten im Gespräch, was daraus wird, ist bei der aktuellen politischen Lage mehr als fraglich.

Gleichzeitig wissen alle, dass Nichtstun zum Verkehrsinfarkt führt, weil er in einer stark wachsenden Stadt dazu führen muss. Und ein großes Problem, das ich im städtischen Verkehr sehe, eine beachtliche Aggressivität und Gleichgültigkeit anderen gegenüber, wird eigentlich gar nicht an gegangen. Die Polizei hat das Thema, so weit ich das wahrnehmen kann, ziemlich auf gegeben. Als meine behinderte Tochter und ich am Tandem nieder gefahren wurde, hat der überlange Schrägparker, der die Straße verstellt und dadurch den Unfall erst ausgelöst hat, die Polizeibeamten genau gar nicht interessiert. Der hat nicht einmal ein Strafmandat bekommen.

Seit den 70-er Jahren ist das Radfahren in Graz aber viel, viel besser möglich. Das ist klar.

Wir haben also Licht und Schatten.

lg!
georg
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#1416880 - 24.02.20 11:37 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Toxxi]
Martina
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In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Dieter Schütt
as gegenteilige Konzept habe ich in der Schweiz gesehen: Keine Separierung, aber Fahrräder als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Zum Beispiel die Initiative "Fahr im Kreisel in der Mitte" einer Bekleidungsfirma. Dort propagiert man "mitten auf der Straße" als den sichersten Ort für einen Fahrradfahrer.

Ich habe es schon öfter hier geschrieben, und meine Kommentare dazu wurden immer übergangen und niemand hat was dazu geschrieben. traurig


Ich habe zumindest schon dasselbe angemerkt. zwinker Und ich bin zumindest so ehrlich, dass ich nicht behaupte, die optimale Lösung zu kennen. Für mich persönlich heißt sie (rein verkehrstechnisch) Homeoffice und sich aus dem Berufsverkehr raushalten, aber erstens kann das nicht jeder und zweitens wirft das natürlich andere Probleme auf, die man genauso klären muss.

Martina
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#1416886 - 24.02.20 12:21 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: iassu]
Holger
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In Antwort auf: iassu
Mein Eindruck nicht nur in diesem Zusammenhang ist, daß eine automobilfreundliche oder -feindliche Struktur, noch viel mehr aber eine fahrradfreundliche oder -feindliche Struktur nur sehr wenig direkten Einfluß auf das Mobilitätsverhalten der Menschen Einfluß hat. Die Gründe für die Nutzng eines bestimmten Verkehrsmittels scheinen mir grundsätzlich anderswo zu liegen. […]


Die Frage ist, was Du mit direktem Einfluss verstehst. Ich denke schon, dass eine fahrradfreundliche Gestaltung des Straßenraums Einfluss auf die Verkehrsmittelwahl hat. Man sieht doch beispielsweise an Kopenhagen, dass der Anteil des Radverkehrs massiv steigt, wenn in fahrradfreundliche Infrastruktur investiert wird (ja, auch in böse Radwege...). Das dürfte andere gesellschaftliche Trends pro Fahrrad noch deutlich verstärkt haben, also, schon einen Einfluss ausgeübt habe. Wenn nicht, wäre der ANteil des Radverkehrs ja in anderen Städten genauso gewachsen.
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#1416887 - 24.02.20 12:25 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Toxxi]
Holger
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In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Dieter Schütt
as gegenteilige Konzept habe ich in der Schweiz gesehen: Keine Separierung, aber Fahrräder als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Zum Beispiel die Initiative "Fahr im Kreisel in der Mitte" einer Bekleidungsfirma. Dort propagiert man "mitten auf der Straße" als den sichersten Ort für einen Fahrradfahrer.

Ich habe es schon öfter hier geschrieben, und meine Kommentare dazu wurden immer übergangen und niemand hat was dazu geschrieben. […]

Ich meine mich zu erinnern, hin und wieder ähnliches geschrieben zu haben. Als ich noch mit dem Rad pendelte, war der entscheidende Faktor für die Geschwindigkeit, dass es Radstreifen an der von mir genutzten Haupteinfallsstraße gab. Dort fuhr ich schlicht am Stau vorbei. Diese Geschwindigkeit könnte ich auf alternativen Radrouten durch ruhigere STraßen nie erreichen, weil dort viel mehr Kreuzungen zu beachten sind.
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#1416888 - 24.02.20 12:28 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
Deul
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Das hat weder was mit Populismus noch mit einfach zu tun. Wenn man die Autofahrer beobachtet, vor allem diejenigen die Strecken kleiner 5 km mit dem Auto fahren fällt folgendes auf:

wann immer Vernunft mit Faulheit und Bequemlichkeit konkurriert, verliert die Vernunft. Man muss also das unerwünschte Verhalten nur genügend unangenehm machen, dann wird es vermieden.. Das heisst, das Autofahren innerhalb der Kommunen unangenehm und Teuer machen.
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Geändert von Deul (24.02.20 12:34)
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#1416889 - 24.02.20 12:31 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
Holger
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In Antwort auf: Behördenrad
In Antwort auf: Deul
Wenn ich weniger Autoverkehr in den Städten möchte, muss ich ihn so unangenehm machen, dass der gemeine Autofahrer den Wagen stehen lässt.

Also nicht gleichberechtigt, sondern der MIV muss benachteiligt werden.
Genau das meine ich mit....
In Antwort auf: Behördenrad
[- der (populistische) Schrei nach vermeintlich einfachen Lösungen ......

Aber wie soll der Radverkehr gefördert werden, ohne den MIV zu benachteiligen? Ich habe keine Idee, wie das gehen soll und noch nichts überzeugendes gehört.
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#1416892 - 24.02.20 12:34 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Deul]
Thomas1976
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Nicht jeder kann mit dem Rad fahren, auch weil er gesundheitlich eingeschränkt ist.

Das hat nicht immer mit Faulheit und Bequemlichkeit zu tun. Und was Du schreibst, allen Faulheit und Bequemlichkeit zu unterstellen ist reiner Populismus.

Ich wünsche Dir allzeit Gesundheit und dass Du lange Rad fahren kannst. Mein Vater konnte es nicht mehr und wir mussten teilweise Strecken bis 500 Meter oder weniger mit dem Auto fahren um ihn zum Arzt, Krankengymnastik, Fußpflege etc. bringen zu können.
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#1416894 - 24.02.20 12:38 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
Deul
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Wenn nur die die gesundheitlich ein geschränkt sind mit dem Auto fahren würden hätten wir das Problem nicht. Der Grosse stinkfaule Rest ist das Problem. Um den geht es, wenn man z. B. 80% der Parkplätze als Behindertenparkplätze ausweist und die Fehlnutzung hoch und konsequent sanktioniert würde es passen.

Den stinkfaulen Rest beschreibe ich eher so, dass man mit dem Auto ins Fitnesscenter zum Spinnig fährt. Brötchenholen etc dito.
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#1416895 - 24.02.20 12:43 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Deul]
Thomas1976
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Und wie willst Du kontrollieren ob nicht jemand vorübergehend gesundheitlich eingeschränkt ist ohne gleich einen Behindertenausweis zu haben.

Meine Mutter z.B. hat momentan starke Knieprobleme, kommt kaum die Treppe runter, und ich habe ihr gesagt ab jetzt nimmt sie nur noch das Auto um Besorgungen zu machen um sich zu schonen. Ist die nun auch der stinkefaule Rest und muss sich von Dir beleidigt fühlen?
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#1416896 - 24.02.20 12:44 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
Deul
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Zu dem von mir beschriebenen Vorgehen gehört auch temporärer Ausweis. Sonst funktioniert es nicht. damit muss ich es nicht kontrollieren, diesen Ausweis könnte es bei der Kommune auf ärztliche Bescheinigung geben.
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Geändert von Deul (24.02.20 12:45)
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#1416897 - 24.02.20 12:45 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Deul]
Thomas1976
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In Antwort auf: Deul
Zu dem von mir beschriebenen Vorgehen gehört auch temporärer Ausweis. Sonst funktioniert es nicht.


Wie toll, was für ein bürokratisches Monster. Schon mal einen Behindertenausweis ausstellen lassen. Weißt du was das für ein bürokratischer Akt ist.

Wer soll das denn in den Kommunen bearbeiten, die jetzt schon chronisch unterbesetzt sind?

Geändert von Thomas1976 (24.02.20 12:47)
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#1416898 - 24.02.20 12:46 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
Deul
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Würde aber funktionieren.
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#1416900 - 24.02.20 12:48 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Deul]
Thomas1976
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Und wegen jeder Grippe dann einen Antrag stellen? Unrealistisch!
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#1416901 - 24.02.20 12:48 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
Deul
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Dann halt laufen.
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#1416902 - 24.02.20 12:50 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Deul]
Thomas1976
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Ja klar, womöglich noch im Starkregen bei 3°C entsetzt
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#1416903 - 24.02.20 12:52 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
Deul
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Dann kann man ja auch nen Antrag stellen. Einen Tod muss man sterben.
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#1416904 - 24.02.20 12:53 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Deul]
Thomas1976
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Und wer soll das so kurzfristig bearbeiten und wer soll das bezahlen?

So einen Quatsch wird es bei keiner Bundesregierung geben, wetten?

Geändert von Thomas1976 (24.02.20 12:54)
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#1416905 - 24.02.20 12:55 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
Deul
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Bei unserem Wehretat sollte geld über seine. Falls nicht daraus nehmen.
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#1416907 - 24.02.20 13:05 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
irg
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In Antwort auf: Thomas1976
Und wer soll das so kurzfristig bearbeiten und wer soll das bezahlen?

So einen Quatsch wird es bei keiner Bundesregierung geben, wetten?


Ein kurzfristiger Behindertenausweis kann ja einfacher gewährt werden. Wer dann andauernd einen neuen braucht, wird halt ab und zu genauer beäugt werden.

Der Behindertenausweis meiner Tochter war kein überbordender Aufwand.

Davon abgesehen: In sehr vielen Fällen kann auch einmal ein Taxi eine sehr praktikable Lösung sein.

Lg!
georg
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#1416916 - 24.02.20 15:07 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: irg]
Martina
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In Antwort auf: irg

Davon abgesehen: In sehr vielen Fällen kann auch einmal ein Taxi eine sehr praktikable Lösung sein.


Ich glaube sowieso, dass ein nicht unbeträchtlicher Anteil derjenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht Rad fahren können auch nicht Auto fahren kann. Das meine ich jetzt nicht irgendwie zynisch, sondern ganz ernst. Ok, bei orthopädischen Problemen und körperlicher Schwäche mag Auto fahren noch eine Weile länger als Rad fahren funktionieren, aber wer z.B. kognitive Einschränkungen hat sollte m.E. auch tunlichst überdenken, ob er ein Auto noch sicher bewegen kann. Auto fahren ist eine komplexe Tätigkeit und nicht wenige, die in der Gegend rumfahren, sind dazu objektiv nicht (mehr) in der Lage. Meiner Meinung nach ist daher weder das Fahrrad, noch da Auto die ultimative Verkehrslösung, sondern ein barrierefreier funktionierender öffentlicher Nahverkehr ggf. in Verbindung mit Taxis.
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#1416917 - 24.02.20 15:14 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Deul]
Juergen
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In Antwort auf: Deul
Würde aber funktionieren.

Ne funzt nicht. Die Bearbeitung eines Antrags dauerte hier im Rhein-Kreis-Neuss zwei Monate. Der Widerspruch bis zur Genehmigung "aG" nochmals 2 Monate.
Das Ausstellen des Parkausweises war kostenlos und dauerte 10 Minuten.
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
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#1416918 - 24.02.20 15:32 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Martina]
Thomas1976
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Zitat:
Meiner Meinung nach ist daher weder das Fahrrad, noch da Auto die ultimative Verkehrslösung, sondern ein barrierefreier funktionierender öffentlicher Nahverkehr


So ist es! Und der funktioniert in einer Stadt mit 25.000 Einwohner gar nicht. Der Kandidat für das Bürgermeisteramt (es gibt keinen Gegenkandidaten) hat kein Interesse am ÖPNV in der Stadt.

Die kurze Überlegung nach dem Tod meines Vaters das Auto abzuschaffen, hat sich dann schnell erledigt, nachdem der einzige Bus der an unserer Straße hält 2x nicht gekommen ist und somit der erste Augenarzttermin flöten gegangen ist. Ich durfte mir dann für einen anderen Arzttermin kurzfristig frei nehmen, als meine Mutter nach einer Hüft OP nicht Auto fahren konnte.

Fazit, in einer ostwestfälischen Stadt mit 25.000 Einwohner haste keine Chance in die nächstgrößere Stadt (25km entfernt) zu Fachärzten mit ÖPNV zu fahren. Und selbst mit E-Rad möchte meine Mutter das nicht mehr alleine.

Alle Verkehrsprojekte pro Fahrrad sind contra alte Menschen.
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#1416921 - 24.02.20 15:54 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
Holger
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In Antwort auf: Thomas1976
Zitat:
Meiner Meinung nach ist daher weder das Fahrrad, noch da Auto die ultimative Verkehrslösung, sondern ein barrierefreier funktionierender öffentlicher Nahverkehr


So ist es! Und der funktioniert in einer Stadt mit 25.000 Einwohner gar nicht. Der Kandidat für das Bürgermeisteramt (es gibt keinen Gegenkandidaten) hat kein Interesse am ÖPNV in der Stadt.

Die kurze Überlegung nach dem Tod meines Vaters das Auto abzuschaffen, hat sich dann schnell erledigt, nachdem der einzige Bus der an unserer Straße hält 2x nicht gekommen ist und somit der erste Augenarzttermin flöten gegangen ist. Ich durfte mir dann für einen anderen Arzttermin kurzfristig frei nehmen, als meine Mutter nach einer Hüft OP nicht Auto fahren konnte.

Fazit, in einer ostwestfälischen Stadt mit 25.000 Einwohner haste keine Chance in die nächstgrößere Stadt (25km entfernt) zu Fachärzten mit ÖPNV zu fahren. Und selbst mit E-Rad möchte meine Mutter das nicht mehr alleine.

Alle Verkehrsprojekte pro Fahrrad sind contra alte Menschen.


Alles verständlich - nur wie Du davon auf diese Schlussfolgerung kommst, kann ich absolut nicht verstehen. Zumindest ist sie viel zu pauschal - wenn nicht sogar pauschal Unsinn. Nenn mir ein Verkehrsprojekt pro Fahrrad, das gegen alte Menschen ist.

In Deiner Argumentation sind eher Verkehrsprojekte gegen das Auto gegen alten Menschen - und selbst das ist viel zu allgemein. Und zu negativ. Wenn es in einem Ort - okay, wahrscheinlich sind es eine ganze Menge Orte - nicht funktioniert, dann heißt das doch nicht, dass das grundsätzlich nicht geht. Warum sollte es nicht auch ÖV-Innovationen geben, die auch für alte Menschen auf dem flachen Land funktionieren?
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#1416923 - 24.02.20 16:07 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
hopi
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In Antwort auf: Thomas1976
So ist es! Und der funktioniert in einer Stadt mit 25.000 Einwohner gar nicht. Der Kandidat für das Bürgermeisteramt (es gibt keinen Gegenkandidaten) hat kein Interesse am ÖPNV in der Stadt.
das mag in vielen kleineren Städten oder gar Dörfern so sein. Aber man sollte nicht vergessen, dass ein zumindest halbwegs ordentlicher ÖPNV einiges Geld erfordert und wahrscheinlich erwähnenswerte Anteiile von den Kommunen bzw. deren Zweckverbände aufgebracht werden müssen. Wenn dann noch die tatsächlich vorliegende Nutzung privater PKW's in Betracht gezogen wird, fällt häufig die Entscheidung zum Nachteil des ÖPNV aus. Seit einiger Zeit fahre ich häufiger zum Wandern in das Deutsch-Niederländische Grenzgebiet zwischen Emmerich und Arnheim. Dort wird u.a. eine Fahrplanmäßige Verbindung zwischen Emmerich und s'Heerenberg unterhalten. Die Auslastung ist an vielen Tagen so gering, dass lediglich ein Großraumtaxi eingesetzt wird. Und selbst in diesem relativ kleinen Fahrzeug bin ich häufig der einzige Fahrgast. Aus welchem Topf dieses Angebot finanziert wird ist mir nicht bekannt. Möglicherweise sind es Euregio-Gelder zur Förderung der grenzüberschreitenden Kontakte. In anderen Orten oder auf anderen Strecken gibt's häufig Bürgerbusse und/oder Anrufsammeltaxen. Das geht zwar irgendwie, wenn man die mit solchen Lösungen verbundenen Zwänge und/oder Engpässe akzeptiert und sich entsprechend vorausplanend verhält. Aber an diesen Beispielen wird für mich deutlich, dass an vielen Orten der ÖPNV recht lückenhaft ist. Da sind Erfahrungsberichte aus großstädtischen Ballungsgebieten wenig hilfreich. Wir werden daher noch auf längere Sicht mit einem recht hohen Anteil des MIV und speziell der rein privaten PKW-Nutzung leben müssen. Um so wichtiger erscheint mir, dass auch in dieser vermutlich noch recht langen Übergangszeit praktikable Lösungen zur Unfallvermeidung auf dem Straßennetz gefunden werden. Dabei sollte man eine ordentlich geplante Separierung des Fahrradverkehr vom Autoverkehr nicht grundsätzlich ablehnen.
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#1416924 - 24.02.20 16:10 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Holger]
Thomas1976
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Es bringt nichts, wenn man den Radverkehr verstärkt ausbaut, aber die weitere Infrastruktur sowie den ÖPNV komplett vernachlässigt.

Das Fahrrad ist nicht das Allheilmittel um den Autoverkehr aus den Innenstädten zu reduzieren, es wird aber gerne, auch von den Grünen immer gerne prognostiziert.

Wie schon geschrieben, ich will nicht immer mich mit dem Fahrrad auch in der Innenstadt bewegen und ältere menschen können es gar nicht.

Es braucht ganz, ganz viele Lösungsansätze und die sehe ich nicht.
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#1416926 - 24.02.20 16:15 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
Holger
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In Antwort auf: Thomas1976
Es bringt nichts, wenn man den Radverkehr verstärkt ausbaut, aber die weitere Infrastruktur sowie den ÖPNV komplett vernachlässigt.[…]


DAs ist eine andere Aussage als dass RAdverkehrsförderung contra alte Menschen ist. Es ist nicht pro alte Menschen, das kann man sagen, aber es ist doch nicht Contra.

Und die Grünen "prognostizieren" das Fahrrad doch längst nicht als Allheilmittel, dafür hätte ich gerne mal einen Link. Alles, was ich von den Grünen verkehrspolitisch lese, macht sich für eine Stärkung des sogenannten Umweltverbunds laut, also Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV.
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#1416932 - 24.02.20 16:36 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Holger]
Peter Lpz
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Diese Schlussfolgerung halte ich auch für wenigstens sehr unglücklich. Ein Verkehrsprojekt "pro Fahrrad" wird aber in fast jedem Fall ein Verkehrsprojekt gegen das Auto sein. Sei es, dass man dem Auto den Platz zum Fahren oder zum Parken streitig macht oder eben beides. Nun sind Verkehrsprojekte gegen das Auto absolut geboten, das sieht man ja schon beim Blick ausm Fenster.

Verkehrspolitik kann aber bspw. auf die in den letzten Jahren gewaltige Bevölkerungswanderung vom Land in die Stadt kaum noch reagieren. Ein Versagen mache ich hier in Leipzig nur bedingt aus. So gab es große Verbesserungen beim S-Bahn Verkehr. Bei Auto-, Straßenbahn-, Bus- und Radverkehr ist man auf einem ansatzweise erträglichen Niveau geblieben, das leider mit der Menge an Verkehrsteilnehmern hoffnungslos überfordert wird und damit eben nicht mehr "ansatzweise erträglich" ist.

Und jetzt stellt sich die Frage, was man tun kann und der größte Ansatzpunkt ist nun mal das Auto, weil es mit Abstand den größten Platz- und Ressourcenverbrauch aufweist. Die hier oftmals beschriebenen Beispiele von Autofahrern, die zum Fitnessstudio fahren oder zum Bäcker, die gibt es tatsächlich. Inzwischen würden wir uns mit einer Verdrängung des Autos wirtschaftlich ins Knie schießen, weil wir die Gesellschaft jahrzentelang auf das Auto ausgerichtet haben und davon abhängig sind. Wer sich mit seiner Arbeit in diese Abhängigkeit begeben hat oder begeben wurde, der wird die Klauen ausfahren und sich mit allem, was er hat, dagegen zur Wehr setzen. Und ich sehe das auch als vollkommen gerechtfertigt an. Wenn wir wieder Platz in der Stadt haben wollen, müssen wir uns damit abfinden, zuerst die Alternativen gestalten zu müssen und dann dem Autofahrer am Zeug flicken können. Für den Anfang sehe ich eine Verlagerung der Kosten des Autos an die Zapfsäule als sinnvoll an. Denn das Auto ist heute schon schweineteuer, die Kosten sind nur ganz prakisch versteckt, was selbst hier im Forum noch nicht jeder verstanden hat. Damit wäre der Vorwurf der Abzocke entkräftet. Man könnte das bestimmt irgendwie verkaufen. Eine Co2 - Steuer oder eine anders genannte, ist in meinen Augen schlichte Abzocke. Denn inwiefern die Alternativen zum Auto dadurch verbessern werden, wird tunlichst verschwiegen. Eine Wiederbelebung der Provinz wäre vielleicht auch eine Idee.

meint der Peter

Geändert von Peter Lpz (24.02.20 16:43)
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#1416940 - 24.02.20 17:21 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
BaB
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In Antwort auf: Thomas1976
Nicht jeder kann und will radeln. Bei Starkregen, Glatteis, Schnee habe ich selbst in der Stadt keine Lust zu radeln , so wie letzten Mittwoch.
Richtig. Und nicht jeder kann radfahren.

In Antwort auf: Thomas1976
Um die Autos aus der Innenstadt zu "verbannen" sollte man nicht nur ideologisch auf den Radverkehr setzen...
macht das jemand?

In Antwort auf: Thomas1976
... sondern auf viele, viele, viele weitere Bausteine.
Einige reichen. Glaub mir. cool Klingt so aber natürlich dramatischer...
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#1416946 - 24.02.20 18:32 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
BaB
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In Antwort auf: Behördenrad
Heißt in der Konsequenz aber, dass dies ein Prozess über Jahrzehnte ist. Und darauf wollen die Hardliner-Radverkehrsförderer aber nicht warten.
Ich würde mich nicht als Hardliner bezeichnen, aber wie viele Tote braucht es denn noch, bis Maßnahmen ergriffen werden? Ich denke, wir haben die Argumente auf unserer Seite, es darf nur nicht die heilige Kuh Auto geschlachtet werden. Aber wird sie das denn überhaupt? Es wird weiterhin Autos geben, das ist doch klar. Vielfach geht es nicht ohne Autos. Und das streitet doch auch niemand ab. Aber muss jeder Mensch mit seinem SUV für jeden kleinen Weg mit dem Auto fahren und darf überall kostenfreie Parkplätze auch mitten in der Großstadt erwarten?
Wo wäre der große Verlust bei den Autofahrern, wenn auf der Kantstraße (wo der obige Unfall passierte) eine der drei Fahrspuren nur für den Radverkehr zur Verfügung gestellt würde? Eine "Fahrspur" dient derzeit nur zum Parken von Autos, für die momentan keine weitere Verwendung besteht in einer Straße und in einer Stadt, die, wie ich finde, recht gut vom ÖPNV erschlossen ist. Wir sind hier mitten in Berlin!
Und ich verspreche dir: Wenn es eine separate Fahrspur nur für Radfahrer geben würde, würden die Zahl der Radfahrer sofort nach oben schnellen, denn sonderlich attraktiv zum Fahren ist die Straße derzeit nicht.

In Antwort auf: Behördenrad
Sie möchten es "jetzt - spätestens aber morgen". In 20 - 30 Jahren, wenn die vielen, vielen, vielen weiteren Bausteine...
Hilf mir bitte auf die Sprünge: Welche "vielen, vielen, vielen weiteren Bausteine"? Und bei diesen vielen "vielen" erwarte ich aber jetzt auch eine einige Seiten lange Liste. listig Irgendwie klingt das gerade für mich auch wie "kompromisslose Maximalforderungen".

In Antwort auf: Behördenrad
Also werden z. T. kompromisslos Maximalforderungen gestellt
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass für Autofahrer jede Forderung gleich eine kompromisslose Maximalforderung ist. Aber man muss etwas fordern, wenn man etwas will und für gewöhnlich werden Forderungen in einem Kompromissfindungsverfahren auch wieder zusammengeschnitten, von daher wäre es auch nicht unbedingt klug direkt nur mit einer Minimalforderung anzutreten.
Eine kompromisslose Maximalforderung wäre vielleicht gewesen, die ganze Kantstr. dicht für den Autoverkehr zu machen. Diese Forderung habe ich aber noch nicht vernommen.

In Antwort auf: Behördenrad
...mit denen man sich dann als ernst zu nehmender Gesprächspartner gleich disqualifiziert.....
Macht man das? erstaunt Ich finde gerade, das die Arbeit, die der Volksentscheid Fahrrad bzw. Changing Cities gemacht hat, sehr vieles disqualifiziert, was immer und immer wieder als Gegenargument auf den Tisch gebracht wird. Ein Beispiel: Ähnliche Situation am Tempelhofer Damm wie an der Kantstr.: 3 Fahrspuren und eine soll für den Radverkehr reserviert werden, also die Parkspur müsste weichen. Sofort kommt z.B. das Argument, das der Einzelhandel dann keine Kunden mehr bekommt, wenn die nicht mit dem Auto direkt vorfahren können. Nun haben sich die bösen "Hardliner" aus Berlin einen Tag an den Tempelhofer Damm gestellt und dort den Autoverkehr beobachtet und auch alle parkenden Autos registriert. Fast alle parkenden Autos parkten dort den ganzen Tag über. Wollte ein Kunde mit dem Auto zu einem Laden fahren, hat er keinen Parkplatz gefunden. Dank der Autos! Die Kunden kamen also gar nicht mit dem Auto an einer stark befahrenden Autostraße zum Einkaufen, sondern mit dem ÖPNV, mit dem Rad, zu Fuß.... Das ganze wurde ausgewertet und den Einzelhändlern vor Ort präsentiert. Danach war eigentlich kein Händler mehr für die Parkspur, sondern für eine Radspur, weil man so eher Kunden bekommt. Die meisten Nichtautofahrer nehmen am T.Damm doch lieber die U-Bahnund kommen erst gar nicht in den "Sichtbereich" des Ladens, mit dem Fahrrad wäre das anders...
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#1416948 - 24.02.20 18:35 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
BaB
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Ein sehr interessantes Interview mit Martin Aarts über Städte für Menschen: Klick
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#1416950 - 24.02.20 19:07 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Dieter Schütt]
BaB
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In Antwort auf: Dieter Schütt
... Fahrräder als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer.
Das ist ein gute Idee. Dafür müsste der Radverkehr aber auch gleichberechtigt sein. Nicht nur in der Straßenverkehrsordnung, sondern vor allen Dingen in den Köpfen der Menschen (nicht nur der Autofahrer). So lange Radfahrer aber auf übelste und schmalste Radwege abgeschoben werden (jeder Autofahrer würde die Kommune verklagen, müsste er so eine Schlagloch- und Wurzelaufbruchpiste... mit dem Auto befahren), an Kreisverkehren auf Radwegen gelenkt werden, die an jeder Ein- und Ausmündung Vorfahrt gewähren müssen, in der Fahrschule nicht mindestens ein Stunde lang Radfahren mal als Thema behandelt wird und so selbst Führerscheinneulige keine Ahnung von den Rechten und Pflichten der Radfahrer und von der StVO haben.... solange wird das Fahrrad wohl eher als Spielzeug, Zeitvertreib... angesehen, denn als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer. Und das wird noch länger so bleiben.
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#1416955 - 24.02.20 19:44 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
HC SVNT DRACONES
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In Antwort auf: BaB
Ein Beispiel: Ähnliche Situation am Tempelhofer Damm wie an der Kantstr.: 3 Fahrspuren und eine soll für den Radverkehr reserviert werden, also die Parkspur müsste weichen. Sofort kommt z.B. das Argument, das der Einzelhandel dann keine Kunden mehr bekommt, wenn die nicht mit dem Auto direkt vorfahren können. Nun haben sich die bösen "Hardliner" aus Berlin einen Tag an den Tempelhofer Damm gestellt und dort den Autoverkehr beobachtet und auch alle parkenden Autos registriert. Fast alle parkenden Autos parkten dort den ganzen Tag über. Wollte ein Kunde mit dem Auto zu einem Laden fahren, hat er keinen Parkplatz gefunden. Dank der Autos! Die Kunden kamen also gar nicht mit dem Auto an einer stark befahrenden Autostraße zum Einkaufen, sondern mit dem ÖPNV, mit dem Rad, zu Fuß.... Das ganze wurde ausgewertet und den Einzelhändlern vor Ort präsentiert. Danach war eigentlich kein Händler mehr für die Parkspur, sondern für eine Radspur, weil man so eher Kunden bekommt. Die meisten Nichtautofahrer nehmen am T.Damm doch lieber die U-Bahnund kommen erst gar nicht in den "Sichtbereich" des Ladens, mit dem Fahrrad wäre das anders...


Großartig bravo

Hast Du dazu eventuell eine ausführliche Quelle? Gibt es da was online? Das interessiert mich sehr!

Danke und beste Grüße von
Tom
--

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#1416972 - 24.02.20 21:40 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
iassu
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In Antwort auf: Thomas1976
Das Fahrrad ist nicht das Allheilmittel um den Autoverkehr aus den Innenstädten zu reduzieren, es wird aber gerne, auch von den Grünen immer gerne prognostiziert.

Wie schon geschrieben, ich will nicht immer mich mit dem Fahrrad auch in der Innenstadt bewegen und ältere menschen können es gar nicht.
Ich sehe weder die Bequemen noch die Angeber noch die Alten und Kranken als Hauptgruppe der Autofahrenden. Ich sehe diejenigen als Hauptgruppe, die in Verbindung mit ihrer Berufsausübung unterwegs sind. Seien das Pendler, Selbständige oder sonstige Dienstleistende. Will man die aus dem Auto holen, muß man Gewalt anwenden, um ihre Berufsausübung zu unterbinden. Willkommen in der Diktatur und im Wirtschaftselend. Da hast du schon recht, es braucht ganz andere Lösungen als ein paar mehr Schikanen und als ein paar mehr Leckerli für den Radverkehr.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1416997 - 25.02.20 05:52 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
hopi
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In Antwort auf: BaB
Es wird weiterhin Autos geben, das ist doch klar. Vielfach geht es nicht ohne Autos. Und das streitet doch auch niemand ab. Aber muss jeder Mensch mit seinem SUV für jeden kleinen Weg mit dem Auto fahren und darf überall kostenfreie Parkplätze auch mitten in der Großstadt erwarten?
Wo wäre der große Verlust bei den Autofahrern, wenn auf der Kantstraße (wo der obige Unfall passierte) eine der drei Fahrspuren nur für den Radverkehr zur Verfügung gestellt würde?
Ich habe keine Ortskenntnis. Aber wenn ich den weiter oben von Nachtregen verlinkten Artikel der BZ richtig verstanden habe, scheint dieser äußerst bedauerliche Unfall durch ein höchstwahrscheinlich grob regelwidriges Verhalten des Autofahrers verursacht worden zu sein. Da wurde wohl mit hoher Geschwindigkeit und dann auch noch rechts ein anderes Auto überholt und dabei der auf der zum regelwidrigen Überholen benutzten Spur fahrende Radler getroffen und tödlich verletzt. Es war wohl kein Unfall in Zusammenhang mit an Kreuzungen abbiegenden Verkehren oder in Dooringzonen. Da wurden wohl einfach bestehende Regelungen durch den Autofahrer missachtet. Das dürfte auch keine Frage sein, ob nun ein SUV oder ein Auto anderer Bauart benutzt wurde. Auch mit deutlich kleineren Fahrzeugen können bei unangepasster und darüber hinaus regelwidriger Fahrweise Unfälle mit schwerwiegenden Folgen verursacht werden.
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#1417004 - 25.02.20 07:19 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: hopi]
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Man darf durchaus rechts überholen: Klick
Hätte es drei Fahrspuren gegeben (eine separat nur für Fahrräder statt eine Parkspur), hätte das bescheidene Fahrmanöver niemanden verletzt.
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Off-topic #1417005 - 25.02.20 07:22 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: HC SVNT DRACONES]
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Wir hatten darüber einen Vortrag eines Vertreters der Gruppe gehalten bekommen. Ich kann mal schauen, ob ich ihn kontaktieren kann, ansonsten mail doch einfach mal die Jungs von CC in Tempelhof an, die müssten das ja auch irgendwo noch haben.
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#1417006 - 25.02.20 07:23 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: iassu]
Martina
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In Antwort auf: iassu

Ich sehe weder die Bequemen noch die Angeber noch die Alten und Kranken als Hauptgruppe der Autofahrenden. Ich sehe diejenigen als Hauptgruppe, die in Verbindung mit ihrer Berufsausübung unterwegs sind. Seien das Pendler, Selbständige oder sonstige Dienstleistende.


Naja zumindest Pendler und Bequeme sind ja keine disjunkte Gruppe. zwinker Ich habe genug Kollegen, die es unter keinen Umständen für zumutbar halten, die paar Schritte von der Bushaltestelle zur Firma zu Fuß zurückzulegen (oder auch nur noch im obersten Stock des Parkhauses einen Parkplatz zu finden...) und ich kenne sogar welche, die es sogar in Kauf nehmen, mit dem Auto länger zu brauchen als mit Öffis, weil sie es für unzumutbar halten, das Transportmittel mit anderen zu teilen. Das fällt für mich durchaus unter bequem.

Was die anderen Dienstleistenden betrifft hast du natürlich recht, ich bin durchaus froh, dass der Rettungswagen nicht mit dem Bus oder dem Fahrrad kommt und bei der Müllabfuhr wärs auch schwierig. Ich halte das Einsparpotenzial ganz ohne die Wirtschaft zu gefährden trotzdem für riesig.

Geändert von Martina (25.02.20 07:24)
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#1417009 - 25.02.20 07:33 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
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In Antwort auf: Thomas1976
Nicht jeder kann mit dem Rad fahren, auch weil er gesundheitlich eingeschränkt ist.
Richtig. Es will auch nicht jeder Radfahren. Und es wird auch keiner dazu gezwungen.

In Antwort auf: Thomas1976
Das hat nicht immer mit Faulheit und Bequemlichkeit zu tun. Und was Du schreibst, allen Faulheit und Bequemlichkeit zu unterstellen ist reiner Populismus.
Also was ich hier so erlebe, da ist die Gruppe der "bequemen" Leute schon ziemlich groß. Und wo du gerade Leute mit Handicap ansprichst: Bei uns in der Straße wurden alle Bordsteine an den Kreuzungen abgesenkt, damit man mit Kinderwagen, Rollstuhl, Rollator... bequemem die Straßenseite wechseln kann. Könnte. Denn die Autos parken genau davor und auch gerne noch im Kreuzungsbereich, man müsste ja vom vorhandenen Parkplatz in der Seitenstraße 30m gehen. Dass darf dann die Oma mit dem Rollator machen, weil erst dort eine Lücke für sie ist. Ohne abgesenkten Bordstein. ansonsten verwiese ich gerne auf Martinas Ausführungen weiter unten.

In Antwort auf: Thomas1976
Ich wünsche Dir allzeit Gesundheit und dass Du lange Rad fahren kannst. Mein Vater konnte es nicht mehr und wir mussten teilweise Strecken bis 500 Meter oder weniger mit dem Auto fahren um ihn zum Arzt, Krankengymnastik, Fußpflege etc. bringen zu können.
Komisch... Mein Schwiegervater saß 15 Jahre lang im Rollstuhl, die Familie hatte kein Auto und wohnte auch nicht in einer Metropole. Trotzdem hat alles funktioniert und man konnte auch in den Urlaub fahren. Merke: Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Wo kein Wille ist, da sind Gründe...
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#1417010 - 25.02.20 08:06 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
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In Antwort auf: Uwe Radholz
Was, meinst du, ist nicht der Fall? Vor Monaten war hier der Vortrag eines der Organisatoren der Umgestaltung Kopenhagens verlinkt, der genau dies vortrug: der Platz für den Radler -und auch für Fußgänger- wurde dem MIV entzogen. Was lässt dich vermuten, dass das nicht stimmt?


Hier sind verschiedene Beispiele aus CPH:

- Entlang der Strasse mit der Nr 16, Radweg durch Separation.
- Niels Ebbesens Vej (Parkplätze und Radwege)
- Alhambravej (Parkplätze und Radweg)
- Abel Cathrines Gade (Kein Radweg, nur Parkplätze)
- H. C. Andersens Blvd. / Ecke Bag Rådhuset (Parkplaetze in der Seitenstrasse und an der Hauptstrasse ein schöner grosser Radweg)
- Farimagsgade (Platz fuer parkende Autos, Fussgaenger, Radwege, Autos)
- Gothersgade / Øster Voldgade: Breite Radwege, breite Autostrassen, keine direkten Parkplaetze

Es ganz verschiedene Konzepte in CPH. Autos und Radfahrer co-existieren.
Noch nie habe ich in CPH einen Radweg gesehen, der nur eine Meter oder weniger breit war, wie z.B. in Deutschland. In so einem Fall gibt es dann wohl keinen Radweg.
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Off-topic #1417011 - 25.02.20 08:08 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
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In Antwort auf: BaB
Wir hatten darüber einen Vortrag eines Vertreters der Gruppe gehalten bekommen. Ich kann mal schauen, ob ich ihn kontaktieren kann, ansonsten mail doch einfach mal die Jungs von CC in Tempelhof an, die müssten das ja auch irgendwo noch haben.


Gute Idee! Habe eben eine Mail an das Team CC Tempelhof geschickt.

Danke sagt
Tom
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Geändert von HC SVNT DRACONES (25.02.20 08:08)
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#1417016 - 25.02.20 08:25 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Deul]
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Im Prinzip hat das der Typ aus Kopenhagen, auf dessen Vortrag ich gelegentlich verwiesen habe, genau so gesagt, wie du es schreibst. Wörtlich:,.... wir(Dänen) sind genau so faul wie ihr. Es sei also darauf angekommen Zustände zu schaffen, unter denen die Benutzung des eigenen Autos unsinnig wird.
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#1417017 - 25.02.20 08:31 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
Axurit
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Hätte es drei Fahrspuren gegeben (eine separat nur für Fahrräder statt eine Parkspur), hätte das bescheidene Fahrmanöver niemanden verletzt.
Ich habe verstanden, dass es dort zwei Fahrspuren und eine Busspur gibt und der Radfahrer auf der Busspur fuhr. Wieso sollte sich das Geschehen anders abgespielt haben, wenn die Busspur eine reine Fahrradspur gewesen wäre?
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#1417018 - 25.02.20 08:31 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
Martina
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Merke: Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Wo kein Wille ist, da sind Gründe...


Ich möchte mir nicht anmaßen, für andere zu beurteilen, ob sie nicht können oder nicht wollen.
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Off-topic #1417020 - 25.02.20 08:35 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Axurit]
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Hätte es drei Fahrspuren gegeben (eine separat nur für Fahrräder statt eine Parkspur), hätte das bescheidene Fahrmanöver niemanden verletzt.
Ich habe verstanden, dass es dort zwei Fahrspuren und eine Busspur gibt und der Radfahrer auf der Busspur fuhr. Wieso sollte sich das Geschehen anders abgespielt haben, wenn die Busspur eine reine Fahrradspur gewesen wäre?
Wenn es dort 3 Fahrspuren geben würde, für die eine dem Radverkehr vorbehalten ist, wo wäre dann die Busspur? Und wo wäre der Radfahrer gewesen?
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Off-topic #1417021 - 25.02.20 08:37 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Martina]
BaB
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In Antwort auf: Martina
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Merke: Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Wo kein Wille ist, da sind Gründe...


Ich möchte mir nicht anmaßen, für andere zu beurteilen, ob sie nicht können oder nicht wollen.
Dann mach es auch nicht. cool

Geändert von BaB (25.02.20 08:37)
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Off-topic #1417023 - 25.02.20 08:38 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
Martina
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In Antwort auf: Martina
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Merke: Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Wo kein Wille ist, da sind Gründe...


Ich möchte mir nicht anmaßen, für andere zu beurteilen, ob sie nicht können oder nicht wollen.
Dann mach es auch nicht. cool


Ich bemühe mich, gebe aber zu, dass es mir nicht immer gelingt zwinker
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#1417024 - 25.02.20 08:40 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Holger]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: Holger
In Antwort auf: Behördenrad
In Antwort auf: Deul
Wenn ich weniger Autoverkehr in den Städten möchte, muss ich ihn so unangenehm machen, dass der gemeine Autofahrer den Wagen stehen lässt.

Also nicht gleichberechtigt, sondern der MIV muss benachteiligt werden.
Genau das meine ich mit....
In Antwort auf: Behördenrad
[- der (populistische) Schrei nach vermeintlich einfachen Lösungen ......

Aber wie soll der Radverkehr gefördert werden, ohne den MIV zu benachteiligen? Ich habe keine Idee, wie das gehen soll und noch nichts überzeugendes gehört.



Und genau das ist offensichtlich in Städten passiert, die erfolgreich darangingen, etwas gegen das tödliche Chaos zu unternehmen. Es gibt keine andere Lösung. Es ist kein Ruf nach einfachen Lösungen sondern simple Festkörperphysik, wenn man feststellt, dass der Platz, den KFZ benötigen, egal, ob sie stehen oder fahren, für nichts anderes zu Verfügung steht. Nicht für Menschen, Räder, Parks, Wohnungen.
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#1417025 - 25.02.20 08:41 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Martina]
Thomas1976
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So ist es. Wer es mir nicht glaubt, kann gerne mal sich mit meiner Mutter treffen, die selber fast daran verzweifelt wäre.

Übrigens ist die Fahrleistung des Autos meiner Mutter nach dem Tod meines Vaters von knapp 10000 Kilometer im Jahr auf unter 2000 Kilometer gesunken.

Man könnte nun daraus schließen, dass alle pflegebedürftigen Menschen schnell sterben müssten um vom Auto weg zu kommen.
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Off-topic #1417030 - 25.02.20 09:09 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
Axurit
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In Antwort auf: BaB
Wenn es dort 3 Fahrspuren geben würde, für die eine dem Radverkehr vorbehalten ist, wo wäre dann die Busspur? Und wo wäre der Radfahrer gewesen?
Da habe ich wohl das Foto vom Unfallort falsch interpretiert. Das sah für mich so aus als gäbe es dort zwei Fahrspuren für den allgemeinen Verkehr, eine Busspur, die auch für Radfahrer freigegeben ist, und keinen Parkstreifen. Meine Frage war daher, ob es etwas geändert hätte, wenn die rechte Fahrspur eine dedizierter Fahrradspur gewesen wäre.

Meines Erachtens bringen solche Spuren nur etwas, wenn zugleich eine konsequent durchgesetzte Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30km/h umgesetzt wird.
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#1417031 - 25.02.20 09:11 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Deul
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Ich kenne einige der Vorträge von Mikaelsson.
Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine.
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#1417033 - 25.02.20 09:14 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
Deul
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Zitat:

Man könnte nun daraus schließen, dass alle pflegebedürftigen Menschen schnell sterben müssten um vom Auto weg zu kommen.


Wie schon gesagt, wenn nur die fahren würden, die entweder Dienstleister oder gehandicapt sind hätten wir kein Problem. Dem Rest sollte man es so unbequem wie möglich machen. Sonst ändert sich nix.
Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine.
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#1417034 - 25.02.20 09:15 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Deul]
HC SVNT DRACONES
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Ich kenne einige der Vorträge von Mikaelsson.


...

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Holst Du gerade noch tief Luft - oder war das jetzt schon Dein ganzer Beitrag?

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Never attribute to malice what can be adequately explained with incompetence.
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#1417035 - 25.02.20 09:26 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
Uwe Radholz
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So ist es. Wer es mir nicht glaubt, kann gerne mal sich mit meiner Mutter treffen, die selber fast daran verzweifelt wäre.

Übrigens ist die Fahrleistung des Autos meiner Mutter nach dem Tod meines Vaters von knapp 10000 Kilometer im Jahr auf unter 2000 Kilometer gesunken.

Man könnte nun daraus schließen, dass alle pflegebedürftigen Menschen schnell sterben müssten um vom Auto weg zu kommen.



Nun, meine Mutter ist auch hochbetagt, körperlich auf Grund des Alters eingeschränkt und fährt schon seit sehr vielen Jahren kein Auto mehr. Es ist doch nicht sehr wahrscheinlich, dass pflegebedürftige Menschen in ihrer Mehrzahl noch selbst Auto fahren.
Aber wäre es nicht grad für ältere und nicht mehr so fitte Menschen ein Segen, wenn sie in den Innenstädten sich verkehrsfrei, also ich meine ohne die unendlichen Blechkolonnen, bewegen könnten? Wenn sie nicht voller Spannung zusehen müssten, wie sie es schaffen an einer beliebigen Ampel über eine große Straße zu kommen? Für meine Muttere, und ganz sicher nicht nur für sie, ist es schon oft nicht möglich, auf kürzestem Weg eine Straße zu überqueren, weil sie mit Gehhilfen nicht zwischen den dicht geparkten Autos durchkommt.
Öfter nutzt sie Taxis, um zum Beispiel zum Arzt zu fahren. Die machen oftmals die wagehalsigsten Manöver, um ihre Wege vom Fahrzeug kurz zu halten. Halten in zweiter Reihe und dann zwischen parkenden PKW durchdrängeln geht nicht. (Die Berliner Taxifahrer, meist Zuwanderer, sind in ihrer Mehrzahl übrigens ausgesprochen freundlich beim Umgang mit alten Menschen)
Sollte doch gerade für körperlich eingeschränkte Menschen eine drastische Reduzierung des MIV in den Innenstädten das Leben leichter machen.
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Off-topic #1417037 - 25.02.20 09:45 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: HC SVNT DRACONES]
Uwe Radholz
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Für mich macht die Antwort schon Sinn. Wir haben uns auf eine gemeinsame Quelle bezogen, wobei ich den Namen nicht mehr wusste.
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Off-topic #1417039 - 25.02.20 09:52 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
HC SVNT DRACONES
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In Antwort auf: Uwe Radholz
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Für mich macht die Antwort schon Sinn. Wir haben uns auf eine gemeinsame Quelle bezogen, wobei ich den Namen nicht mehr wusste.


Achso! Alles klar. Die Übersicht ist für mich ein immer wiederkehrendes Problem bei diesen langen Fäden. Danke fürs Geradebiegen!
Tom
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Never attribute to malice what can be adequately explained with incompetence.

Geändert von HC SVNT DRACONES (25.02.20 09:54)
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#1417041 - 25.02.20 10:08 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Thomas1976
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Zitat:
Sollte doch gerade für körperlich eingeschränkte Menschen eine drastische Reduzierung des MIV in den Innenstädten das Leben leichter machen.


Da sind wir uns einig, das will ich ja auch.

Aber ich bin Realist und ich glaube dass ich das nicht mehr erleben werde. Wenn die Autos halt nicht mehr mit Verbrennungsmotor laufen sondern mit E-Antrieb werden die Städte nicht autofreier.

Und ob ich jemand tot fahre mit Diesel oder Strom spielt auch keine Rolle.

Bestes beispiel:
Letzte Woche bin ich zum Bahnhof mit dem Bus gefahren von meiner Wohnung, da es stark geregnet hatte. Für die 3,5km brauchte der Bus 38 Minuten,da dieser um den kompletten Ring fährt und alle 300 Meter anhält (Fahrrad 10-15 Minuten, Auto 15-25 Minuten).

Sieht so eine Verkehrswende aus, wenn der ÖPNV immer noch langsamer ist wie das Auto zur Rush Hour?
ich habe die Verkehrsbetriebe deshalb mal angeschrieben, warum es vom zentralen Rudolfsplatz, in welcher Nähe ich wohne, keine direkteren Verbindungen gibt. Habe nie eine Antwort erhalten. So kann man die Leute auch nicht überzeugen vom Auto auf den Bus umzusteigen.
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Off-topic #1417042 - 25.02.20 10:20 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
bluesaturn
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In Antwort auf: Thomas1976

Und ob ich jemand tot fahre mit Diesel oder Strom spielt auch keine Rolle.

Bestes beispiel:
Letzte Woche bin ich zum Bahnhof mit dem Bus gefahren von meiner Wohnung, da es stark geregnet hatte. Für die 3,5km brauchte der Bus 38 Minuten,da dieser um den kompletten Ring fährt und alle 300 Meter anhält (Fahrrad 10-15 Minuten, Auto 15-25 Minuten).

Sieht so eine Verkehrswende aus, wenn der ÖPNV immer noch langsamer ist wie das Auto zur Rush Hour?


Ja, das kenne ich auch. Auf 15km Strecke war der Bus ganze 5min schneller als ich mit dem Rad bei guten Bedingungen und kein Gegenwind.
Die nächste Gefahr, ob Diesel oder Strom, ist der Abrieb der Reifen. Mikroplastik, die dann in den Lungen verbleibt.
Ich bevorzuge übrigens Separation. An meinem Wohnort ist in der Innenstadt so wenig Platz und man laeuft staendig Gefahr, von Bussen über den Haufen gefahren zu werden.

Ich verstehe allerdings bis heute nicht, warum man nicht nachtraeglich Tiefgaragen einbaut oder bei Haeusern gleich die erste Etage als Garage verbaut.

Geändert von bluesaturn (25.02.20 10:23)
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#1417049 - 25.02.20 11:13 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
jutta
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Wenn die Streckenabschnitte zwischen den Haltestellen zu lang sind, meckern bestimmt auch Kunden. Es gibt sicher auch Empfehlungen, wie der Abstand sein soll. Aber es muss auch die Möglichkeit für eine Haltestelle da sein.
Wie lange ich konkret zum Hbf brauche, weiß ich nicht. Wenn ich einen konkreten Termin habe, schau ich vorher nach, mit Puffer. Die Auskunft ist doch flexibel, Adresse oder Haltestelle.

Und 3,5km hätteste flott laufend auch in ner halben Stunde geschafft.
Gruß Jutta
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#1417051 - 25.02.20 11:27 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: jutta]
Thomas1976
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Zitat:
Und 3,5km hätteste flott laufend auch in ner halben Stunde geschafft.


Sag mal, liest Du eigentlich was ich oder andere schreiben und schreibst Du immer nur lustig drauf los entsetzt wirr

Ich habe geschrieben, dass ich den Bus genommen habe, weil Starkregen runtergekommen ist, richtiger Starkregen und ich hatte keine Lust komplett durchnässt im Kino zu sitzen.

Unter normalen Bedingungen nehme ich das Rad in der Stadt, egal ob zum Griechen um die Ecke oder zum Bahnhof.

Geändert von Thomas1976 (25.02.20 11:27)
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#1417053 - 25.02.20 11:49 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Axurit]
nachtregen
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Es gibt dort an der Stelle weder eine Parkspur noch eine Busspur im eigentlichen Sinne. Die Straße hat zwei Fahrspuren je Richtung und an der Stelle eine Art überlange Bushaltestelle, die formal als "Busspur" ausgeschildert ist.
--
Stefan

Geändert von nachtregen (25.02.20 11:50)
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#1417060 - 25.02.20 12:27 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
BeBor
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In Antwort auf: Thomas1976
Aber ich bin Realist und ich glaube dass ich das nicht mehr erleben werde. Wenn die Autos halt nicht mehr mit Verbrennungsmotor laufen sondern mit E-Antrieb werden die Städte nicht autofreier..

Mit meinem Altersvorsprung sehe ich noch weniger, dass ich „das noch erleben werde“ Sofern mir noch zwei Jahrzehnte gegönnt sind, bin ich aber nicht hoffnungsfrei, noch zu erleben, dass sich in der Zeit ein paar drastische Änderungen schlichtweg erzwingen werden, was den innerstädtischen MIV betrifft. Vor allem wenn es zur angekündigten Verbannung der Verbrennermotoren bis Mitte der 2030er Jahre kommt. Wie es ersatzweise funktionieren soll, Elektrovehikel mit heute üblichen Motorstärken, Abmessungen und Gewichten in gleicher Anzahl schon hinsichtlich des Elektroenergiebedarfes auf der Straße zu halten, steht ja völlig in den Sternen. Man könnte zumindest hoffen, dass die Ära der hunderttausende Fahrzeuge, die (in den meisten Fällen) eine einzelne Person in eineinhalb Tonnen Stahlverpackung befördern, sich langsam zu Ende neigt.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1417062 - 25.02.20 12:32 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BeBor]
Thomas1976
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Zitat:
Wie es ersatzweise funktionieren soll, Elektrovehikel mit heute üblichen Motorstärken, Abmessungen und Gewichten in gleicher Anzahl schon hinsichtlich des Elektroenergiebedarfes auf der Straße zu halten, steht ja völlig in den Sternen


Tesla macht es vor. Wenn es um Kraft und power geht werden die Ingenieure bestimmt aktiv. das Volk will es doch so. Wetten?
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#1417175 - 26.02.20 06:45 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Deul]
Behördenrad
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In Antwort auf: Deul
Das hat weder was mit Populismus noch mit einfach zu tun. Wenn man die Autofahrer beobachtet, vor allem diejenigen die Strecken kleiner 5 km mit dem Auto fahren fällt folgendes auf:

wann immer Vernunft mit Faulheit und Bequemlichkeit konkurriert, verliert die Vernunft. Man muss also das unerwünschte Verhalten nur genügend unangenehm machen, dann wird es vermieden.. Das heisst, das Autofahren innerhalb der Kommunen unangenehm und Teuer machen.
Das ist "neutral technisch" gesehen richtig, beobachte ich auch so - aber es unterstellt, dass 47 Mio Autobesitzer / -nutzer letztlich wissen, dass ihr Verhalten unvernünftig ist und sie akzeptieren, dass sie mit mehr oder weniger sanften Repressionen von Bequemlichkeit zur Vernunft "umerzogen" werden sollen("Wie konnte ich nur die ganzen Jahre so bequem sein - es ist doch viel vernünftiger (im Regen) Rad zu fahren."). Ich bin mir sicher, dass sowas genau so ausgeht, wie die "5-DM/Liter-Sprit-Kampagne" oder der "Veggie-Day". Du wirst mit Fackeln und Dreschflegeln aus dem Dorf gejagt.....

In Antwort auf: Holger
Aber wie soll der Radverkehr gefördert werden, ohne den MIV zu benachteiligen? Ich habe keine Idee, wie das gehen soll und noch nichts überzeugendes gehört.
Es scheitert schon an den Begriffen "wegnehmen", "benachteiligen", "verbieten" und ähnlichen. Die lösen bei den 47 Mio Auto- / 64 Mio KFZ-Besitzern sofort Widerstände aus. Völlig egal, wie gut Du das meinst - die sehen es nicht so.
Der psychologische Effekt solcher Radikalforderungen diskreditiert die Sache von vorne herein - auch egal, wie letztlich positiv sich das Ganze ggf. nach der Umsetzung gestalten könnte.
Selbstverständlich muss man Verkehrsräume umwidmen, neu gestalten oder die Nutzungsoptionen anpassen, wenn man andere Verkehrsarten auch zu ihrem zustehenden Recht kommen lassen will - das geht aber nicht durch Verbotspolitik.
******************************

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#1417176 - 26.02.20 07:30 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
irg
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Erhobene Zeigefinger wirken nie so, wie man sich das gemeinhin vorstellt. Ein Zeigen, welche absurden Zusammenhänge aktuell bestehen, kann das schon. Nicht bei allen, aber bei vielen.

So verstehen manche Autofahrer nicht, dass ich "böser, störender" Radfahrer auf der Straße ihren Geschwindigkeitsrausch zwar kurz zu unterbrechen vermag, ihnen dafür im Weiteren die Straße frei halte. Denn sonst würde ich wahrscheinlich das Auto benützen, das vor ihnen an der Kreuzung steht, und das vor ihnen den Parkplatz belegt. Eine gewisse Bremse, die das Benützen eines PKW´s in der Stadt weniger attraktiver macht, hilft denen, die ihn dort benützen müssen, stark. Denn dann müssen sie sich den vorhandenen Verkehrsraum, der ja sehr endlich ist, nicht mit so vielen anderen Autos teilen.

Das sehe ich nicht als radikal, das ist einfach die Anwendung simpler Logik. Beispiele dafür gibt es ohne Ende. So haben Innenstadtbewohner häufig gegen die Einführung einer City Maut protestiert. Danach waren sie klar dafür, diese zu behalten.

lg!
georg
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#1417189 - 26.02.20 08:53 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
Felix-Ente
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In Antwort auf: Behördenrad
Es scheitert schon an den Begriffen "wegnehmen", "benachteiligen", "verbieten" und ähnlichen. Die lösen bei den 47 Mio Auto- / 64 Mio KFZ-Besitzern sofort Widerstände aus. Völlig egal, wie gut Du das meinst - die sehen es nicht so.
Der psychologische Effekt solcher Radikalforderungen diskreditiert die Sache von vorne herein - auch egal, wie letztlich positiv sich das Ganze ggf. nach der Umsetzung gestalten könnte.
Selbstverständlich muss man Verkehrsräume umwidmen, neu gestalten oder die Nutzungsoptionen anpassen, wenn man andere Verkehrsarten auch zu ihrem zustehenden Recht kommen lassen will - das geht aber nicht durch Verbotspolitik.


Diese Argumentation empfinde ich als unehrlich, weil sowohl Umverteilung der Verkehrsräume als auch Verbote gute Gründe haben.
Felix
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#1417194 - 26.02.20 09:08 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Felix-Ente]
Deul
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Egal wie man es nennt, da vor allem Autofahrer Faulheitsgesteuert sind, und die Vernunft nicht beachten geht es nur mit Restriktionen und mit teuren Sanktionen. Freiwillig wird auch niemand auf ne neue Ölheizung verzichten, wenn pellet oder Fernwärme in der erstinvestition teurer oder unbequemer sind. Ohne ein Verbot von Ölheizungen geht es nicht, das hat sogar die CDU begriffen. Der MIV muss da auch noch sein Päcklein tragen. Jede Fahrradstrasse oder Fahrradzone Tempo 30 Zone ist reine Verbotspolitik und es geht auch.
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#1417200 - 26.02.20 09:46 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Deul]
Fricka
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Wir haben unsere Ölheizung abgeschafft, weil sie uns zu teuer wurde. Die Wärmepumpe ist im Betrieb nur halb so teuer. Die Investitionskosten waren etwas höher. Das hatte sich aber schnell amortisiert.

Mal abgesehen von den horrenden Kosten der Fernwärme, wird sie in unserem Fall durch Kohle verbrennen erzeugt. Das wollten wir nicht.

Eine Gasheizung hätte uns gefallen. Es gibt aber kein Gas, weil man sonst die Fernwärme nicht mehr absetzen könnte.

Pellets kommen im wesentlichen aus dem Baltikum und Rumänien, wo dafür die letzten großen Wälder abgeholzt werden. Warum man das so "öko" findet, ist mir unverständlich.

Ölheizung ist eine Lösung für Leute, die so wohnen, dass ihnen da niemand eine Gas- oder Fernwärmeleitung hinbaut. Wer kann, schafft die sowieso ab. So ein Verbot wäre also eher ein Vortäuschen von Maßnahmen als tatsächlich eine.
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#1417202 - 26.02.20 10:06 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Fricka]
Thomas1976
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Zitat:
Ölheizung ist eine Lösung für Leute, die so wohnen, dass ihnen da niemand eine Gas- oder Fernwärmeleitung hinbaut. Wer kann, schafft die sowieso ab. So ein Verbot wäre also eher ein Vortäuschen von Maßnahmen als tatsächlich eine.


Im Elternaus wollten wir die Ölheizung schon vor 20 Jahren abschaffen. Alleine schon um den Raum zu nutzen wo die sperrigen und stinkenden Tanks installiert sind.

Da leider zum Haus kein Gasanschluss gelegt wurde und die Stadt bislang nicht bereit ist was zu machen, wird wohl meine Mutter solange sie im Haus noch wohnen bleibt keine Maßnahmen mehr einleiten. Mit 73 nach jahrzehntelanger Pflege meines Vaters wollen wir ihr diesen Stress weiterer Umbaumaßnahmen nicht mehr zumuten und sind uns einig das sich um Sarnierungsmaßnahmen die Nachfolger des Wohnhauses kümmern sollen.
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#1417203 - 26.02.20 10:12 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
Deul
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Dir ist klar, dass man ab 2025 wahrscheinlich keine Ölheizung mehr installieren kann? Falls eure Heizung dann ersetzt werden muss kommen die Massnahmen dann halt mit 78 + x.
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#1417204 - 26.02.20 10:16 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Deul]
Thomas1976
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In Antwort auf: Deul
Dir ist klar, dass man ab 2025 wahrscheinlich keine Ölheizung mehr installieren kann? Falls eure Heizung dann ersetzt werden muss kommen die Massnahmen dann halt mit 78 + x.


Dann verkaufen wir, wir stecken keinen Cent mehr rein in die Bude. Da sind wir uns einig, darum können sich dann die Nachfolger kümmern.

Den, auch psychologischen Stress, tun wir meiner Mutter nicht mehr an.
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#1417206 - 26.02.20 10:32 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Thomas1976]
hopi
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In Antwort auf: Thomas1976
Da leider zum Haus kein Gasanschluss gelegt wurde und die Stadt bislang nicht bereit ist was zu machen, wird wohl meine Mutter solange sie im Haus noch wohnen bleibt keine Maßnahmen mehr einleiten. Mit 73 nach jahrzehntelanger Pflege meines Vaters wollen wir ihr diesen Stress weiterer Umbaumaßnahmen nicht mehr zumuten und sind uns einig das sich um Sarnierungsmaßnahmen die Nachfolger des Wohnhauses kümmern sollen.
So oder so ähnlich wird es in vielen Fällen sein, ob es nun um nicht mehr durchgeführte Renovierungen und/oder Umbauten, Anpassung der Wohnfläche an den häufig deutlich verringerten Bedarf oder was auch immer geht. Da sind auch allgemeine Hinweise selten hilfreich. Manche Wohnungen wurden irgendwann für einen seinerzeit vorliegenden Bedarf konzipiert und können nicht so einfach an veränderte Lebensumstände angepasst werden. Das sind nicht nur rein bautechnische Fragen. Es kommen oft auch noch sozio-ökonomische Aspekte hinzu. So, wie man sich vielfach empört, wenn einer hochbetagten Person nach vielleicht ein über Jahrzehnte bestehendes Mietverhältniss gekündigt wird, können auch nachvollziehbare Gründe vorliegen, die zur weiteren Nutzung einer möglicherweise "etwas zu groß gewordenen Wohnung" durch ältere Paare oder auch Einzelpersonen führen.
Für mich selbst hatte ich schon mal den Gedanken, verfügbare Flächen durch Mitgliedschaft bei Warmshowers zumindest teilweise einer erweiterten Nutzung zuzuführen. Aber letztlich ist das keine ernsthafte Lösung zur Verminderung des ökologischen Fußabdrucks. grins
"If you want something done, do it yourself."
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#1417207 - 26.02.20 10:33 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Fricka]
Martina
Mitglied
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In Antwort auf: Fricka

Pellets kommen im wesentlichen aus dem Baltikum und Rumänien, wo dafür die letzten großen Wälder abgeholzt werden. Warum man das so "öko" findet, ist mir unverständlich.


Mir auch. Andererseits ist eine Wärmepumpe eine reine Stromheizung, ob das so öko ist kommt doch sehr darauf an, wie der Strom produziert wird.

Wir haben übrigens seit 25 Jahren Fernwärme. Meine Erfahrung: man muss beim Kostenvergleich vorsichtig sein und darf eben nicht die Kosten für Fernwärme mit den reinen Betriebskosten der Heizung vergleichen. Wir brauchen z.B. nicht jedes Jahr den Kaminfeger bezahlen und die Investitionen in eine neue Heizung machen auch andere.
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#1417208 - 26.02.20 10:39 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Martina]
Juergen
Moderator
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Beiträge: 14.267
Bitte bleibt beim Thema.
Von einer Mahnwache für einen getöteten Radfahrer zur allgemeinen Klimadiskussion zu gelangen ist pietätlos und zeugt von wenig Empathie den Angehörigen gegenüber.

Ihr könnt euren Meinungstausch gerne hier fortsetzen. Lifetsyle und Klimawandel (Dies & Das)
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +

Geändert von Juergen (26.02.20 10:41)
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#1417229 - 26.02.20 12:48 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Martina]
Fricka
Mitglied
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Beiträge: 3.802
Den Strom produziert die hauseigene Fotovoltaikanlage. Mal abgesehen davon, dass die Wärmepumpe einen sehr bescheidenen Verbrauch hat.
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#1417293 - 27.02.20 07:04 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
Behördenrad
Mitglied
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In Antwort auf: BaB
.... aber wie viele Tote braucht es denn noch, bis Maßnahmen ergriffen werden?
Man sollte einen getöteten Radfahrer jetzt nicht überdramatisieren. In 2018 gab es in B ca. 36.000 Sterbefälle, davon gut 800 Unfalltote, davon 45 Tote bei Verkehrsunfällen, davon 11 Radfahrer. Die Zahl der Selbstmorde (behördlich "vorsätzliche Selbstbeschädigung") ist um ca. ein 10-faches höher als die durch Verkehrsunfall allgemein getöteten. In der Todesursachen-Statistik steht Radfahren also weit abgeschlagen auf dem letzten Platz.
Für eine sachliche Diskussion sollte man diese Relationen eben nicht übersehen.
Wenn Berlin also tatsächlich Maßnahmen gegen die vielen Toten ergreifen soll, kämen als erstes Maßnahmen der Unfallverhütung allgemein, und dann Prävention gegen Selbstmord an zweiter Stelle.

Jeder Tote ist gleich viel Wert - egal, ob bei der Geburt gestorbenes Kind, Rentner nach Treppensturz, ein vom Gerüst gefallener Billiglöhner aus Bulgarien - die sind alle Opfer "der jeweiligen Umstände". Und Verkehrstote werden gesellschaftlich eben als "Preis der Freiheit" akzeptiert . Warum wohl geht da keiner auf eine Mahnwache - ca. 200 Teilnehmer in einer 3,7-Mio-Stadt ist statistisch gesehen "keiner". Hätte diese Gesellschaft tatsächlich ein Problem mit Verkehrstoten (nicht nur Radfahrern) - die halbe Republik müsste täglich mit mehreren groß angelegten Mahnwachen lahmgelegt sein.

In Antwort auf: BaB
Ich denke, wir haben die Argumente auf unserer Seite, ....
Das sagen die 47 Mio Autobesitzer und die KFZ- und Mineralöl-Lobby auch. Rate mal, wer die besseren Argumente hat - so von wegen Arbeitsplätze und Wohlstand?

In Antwort auf: BaB
Aber muss jeder Mensch mit seinem SUV für jeden kleinen Weg mit dem Auto fahren und darf überall kostenfreie Parkplätze auch mitten in der Großstadt erwarten?
Unsere Rechtslage erlaubt das. Ändere die passenden Gesetze (Erwerb von Eigentum (KFZ) beschränken, Nutzung öffentlicher Flächen zum Bewegen und Abstellen von Privatgegenständen (KFZ) einschränken, freie Wahl der Mobilitätsart einschränken, etc.) und ich bin da sofort dabei. Den Weg, Radfahrer als "Kanonenfutter gegen den KFZ-Wahn" einfach mehr Straßenraum zu geben (in dem sie nicht mehr geschützt sind als bisher - es sei denn, man grenzt die Radspuren mit Panzersperren gegen die KFZ-Spuren ab), damit die Autofahrer "es merken", halte ich prinzipiell für eine Kriegserklärung - aber nicht für eine echte Lösung.
In Antwort auf: BaB
Eine "Fahrspur" dient derzeit nur zum Parken von Autos, für die momentan keine weitere Verwendung besteht ....
Die (vorgesehene / geduldete Verwendung dieses seitlichen Fahrbahnraums ist eben das Abstellen von KFZ. Wie gesagt: Ändere die passenden Gesetze (Du wirst erstaunt sein, wie viele da eine Rolle spielen) und dem steht nichts im Weg.

In Antwort auf: BaB
Und ich verspreche dir: Wenn es eine separate Fahrspur nur für Radfahrer geben würde, würden die Zahl der Radfahrer sofort nach oben schnellen, denn sonderlich attraktiv zum Fahren ist die Straße derzeit nicht.
Gilt dann aber nur für die Radfahrer in eben dieser Straße, die dort wohnen, ihre Arbeit haben, KiTa und Schule vor Ort sind, etc. Was machen die anderen, die weiter müssen wie nur Kantstraße auf und ab? Oder das Stück Tempelhofer.... Wobei dort aus der Erkenntnis auch erstmal eine Umsetzung derselben werden muss - das kann dauern.

In Antwort auf: BaB
In Antwort auf: Behördenrad
Sie möchten es "jetzt - spätestens aber morgen". In 20 - 30 Jahren, wenn die vielen, vielen, vielen weiteren Bausteine...
Hilf mir bitte auf die Sprünge: Welche "vielen, vielen, vielen weiteren Bausteine"? Und bei diesen vielen "vielen" erwarte ich aber jetzt auch eine einige Seiten lange Liste. listig Irgendwie klingt das gerade für mich auch wie "kompromisslose Maximalforderungen".
  • Allein die zig Kilometer Berliner Straßen Fahrrad-gerecht umzugestalten, dürfte diese Stadt mit tausenden Baustellen und über viele Jahre beschäftigen. Damit bekommt man dann aber nur die Leute zusätzlich aufs Rad, die so im Umkreis von drei bis fünf Kilometer alles um sich herum haben (Wohnung, Arbeitsstelle, Kita, Schulen, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten, etc.)
  • Für jede neue Wohnsiedlung sind Radverkehrs- und ÖPNV-Anschlüsse mit zu planen und zu bauen, bevor überhaupt eine Wohnung gebaut werden darf (damit das Fahrrad / der ÖPNV überhaupt eine Alternative ist) (Gesetz!)
  • Es dürfen in solche Wohnungen dann nur Leute einziehen, die in Fahrrad-/ÖPNV-zumutbarer Entfernung "alles um sich herum" nachweisen können (Gesetz!).
  • Firmen / Behörden müssen "gezwungen" werden (Gesetz!), angemessenen Fahrradabstellanlagen einzurichten (witterungsgeschützt, Diebstahl- und Vandalen-sicher), damit man nach der Arbeit sein Rad auch wieder findet
  • Firmen / Behörden müssen "gezwungen" werden (Gesetz!), Dusch- und Umkleidemöglichkeiten in ausreichender Zahl vorzuhalten (wer will schon bei 35°C ohne Klimaanlage vom Fahrrad steigen und den ganzen Tag die Kollegen zumüffeln)
  • Öffentliche / private Tiefgaragenanlagen für KFZ sind in Fahrradgaragen umzuwidmen (Gesetz!), damit für die dann erheblich gestiegenen Radfahrerzahlen auch Stellplätze vorhanden sind. Auch Berlin hat, was echte Fahrradstellplätze betrifft, ja durchaus noch Entwicklungspotenzial.
  • Wer im Berliner Stadtgebiet wohnt und arbeitet, darf kein KFZ zulassen (braucht er ja nicht, kann ja Fahrrad oder ÖPNV nutzen) (Gesetz!).


Da der KFZ-Bestand in Berlin weiterhin wächst, wegen Gentrifizierung immer mehr Leute "weiter raus ziehen" müssen (ohne dass ihre Arbeitstelle mitgeht), immer mehr Einpendler in die Stadt unterwegs sind, die Straßen im Stadtgebiet aber nicht mehr werden, ist es mit ein paar weiße Linien und Fahrradsymbole auf die Straße malen, eben bei weitem nicht getan......
******************************

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#1417301 - 27.02.20 08:22 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
Uwe Radholz
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Die " besseren Argumente" sind sicher nicht auf Seiten derer, die wir für die Autolobby halten. Wahrscheinlich aber die größere Macht.

Mit großem Aufwand und vielen Beispielen begründest du, warum es keine "einfachen"Lösungen geben kann. Das erinnert mich an dieses Beispiel mit der Hummel, wo dereinst mal berechnet wurde, dass sie nicht fliegen Kann, weil sie zu schwer ist.
Aber sie fliegt und es gibt den Städte, die bewiesen haben, dass man es besser machen kann. Bis hin zur Reduzierung der tödlichen Unfälle. Ob Finnen oder Dänen Klüger sind als der Rest der Welt? Ich weiß es nicht. Fast möchte man es glauben. Nur beweisen sie, das es geht. Und es geht nur und ausschließlich durch deutliche Einschränkungm des MIV. Alles andere sind Illusionen.
Deine Relativierung der Unfallzahlen teile ich nicht. Aber das ist hier nicht mein Thema. Nochmal in Kurz: Es ist bewiesen, dass es geht, weil es schon gemacht wurde, weil die Hummel fliegt. Und es ist ebenso bewiesen, dass es nur durch Einschränkung des MIV geht.

Geändert von Uwe Radholz (27.02.20 08:31)
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#1417302 - 27.02.20 08:25 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Deul
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Das ganze hör sich für mich so an, wie was nicht sein dato kann nicht sein. Zum Glück zu kompliziert.
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#1417328 - 27.02.20 14:04 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
derSammy
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So Zahlenvergleiche, die verschiedene Dinge mal in Relation setzen, finde ich ab und an mal nicht schlecht, um gefühlte und reale Gefahren in Relation zu setzen.

ABER: Du erinnerst dich sicher an das Bundesverfassungsgerichtsurteil, ob es legitim sei ein gekapertes Passagierflugzeug abzuschießen um dadurch möglichen noch größeren Schaden abzuwenden? Es hat der Überlegung eine klare Abfuhr erteilt, Menschenleben dürfen eben nicht gegeneinander aufgerechnet werden, weil mit Paragraph 1 GG nicht vereinbar!

Obendrein ist es doch völlig unredlich auch noch Todesfälle durch (frei gewählten) Suizid mit Opfern des Straßenverkehrs gleich zu setzen.

Die Hummel hatten wir ja schon: Wenn andere Städte es schaffen das Sterblichkeitsrisiko im Strasenverkehr signifikant zu senken, warum sollte das ausgerechnet in der Bundeshauptstadt nicht möglich sein???

Und noch ne Kleinigkeit, weil du ja gern "juristisch" unterwegs bist. Viele der aufgezählten Punkte bedürfen keines neuen Gesetzes, sondern sind bereits durch Anpassung der entsprechenden Verordnungen oder auch nur Satzungen lösbar.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
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#1417335 - 27.02.20 15:28 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Peter Lpz
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Die "besseren Argumente" gibt es nicht, auf keiner Seite. Und ich glaube mit dieser Einsicht wäre ein Anfang zu machen. Finnen oder Dänen sind nicht unbedingt klüger, sie haben keine für ihre Nation derart wichtigen Autobauer und sind schon hinsichtlich ihrer Bevölkerungszahlen anders aufgestellt. Deswegen dürfen wir uns trotzdem bei denen etwas abgucken, was schon im Hinblick auf die zunehmende Landflucht unserer Lebensqualität gut täte. Wir dürfen aber auch eigene Ideen entwickeln, wie wir unseren Autoverkehr verringern möchten.

Das bewiesen wäre, dass es geht, mag ich so nicht teilen. Mir ist es aber keinen Streit wert. Bewiesen ist aus meiner Sicht, dass es nicht schnell gehen kann. Erstens wegen der Widerstände und zweitens wegen unserer jahrzehntelangen Fehlentwicklungen. Wir haben ganz einfach Rücksicht auf diejenigen zu nehmen, denen man zum Auto keine Alternative gelassen hat. Das sind unglaublich viele Leute und denen die Alternativen zu bauen, geht richtig ins Geld und kostet unmäßig Zeit. Der durchschnittliche Öko - Radler wird sich wohl einiges überlegen müssen, wenn der Autofahrer und der Autobauer als Steuer- und Beitragszahler weitehend ausfallen. Es mag dabei richtig sein, dass auch der Autofahrer über seine Verhältnisse und auf Kosten der Zukunft lebt. Nur leider ist diese Rechnung noch nicht aufgemacht und die Steuer- und Abgabenlast fliesst u. a. in Wohltaten, von denen wir alle profitieren. Und dass darauf so richtig verzichtet werden soll - wer will denn das in letzter Konsequenz wirklich?

fragt der Peter
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#1417337 - 27.02.20 15:53 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Peter Lpz]
Peter Lpz
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Mich hats gerade interessiert und ich hab auch mal Deutschland nur mit Finnland verglichen. Hinsichtlich der zugelassenen Pkw ist Deutschland mit 47Mio auf 82 Mio Einwohnern, den Finnen mit 3Mio auf 5,5Mio Einwohnern ziemlich ähnlich. Auffällig ist nur, dass es in Finnland rückläufig ist und bei uns zunimmt. Ich sehe auch in Finnland eine hohe Abhängigkeit vom Auto, wegen der dünnen Besiedlung und der größeren Distanzen. Deshalb verkneift Euch bitte den Hinweis, dass solche Vergleiche hinken. Ich fange damit nämlich nicht an.

Gruß Peter

Geändert von Peter Lpz (27.02.20 15:55)
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#1417348 - 27.02.20 17:23 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Peter Lpz]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: Peter Lpz
Mich hats gerade interessiert und ich hab auch mal Deutschland nur mit Finnland verglichen. Hinsichtlich der zugelassenen Pkw ist Deutschland mit 47Mio auf 82 Mio Einwohnern, den Finnen mit 3Mio auf 5,5Mio Einwohnern ziemlich ähnlich. Auffällig ist nur, dass es in Finnland rückläufig ist und bei uns zunimmt. Ich sehe auch in Finnland eine hohe Abhängigkeit vom Auto, wegen der dünnen Besiedlung und der größeren Distanzen. Deshalb verkneift Euch bitte den Hinweis, dass solche Vergleiche hinken. Ich fange damit nämlich nicht an.

Gruß Peter


Hi Peter,


ich verkneife mir erst mal gar nichts. Finnland hat einen größeren Urbanisierungsgrad als Deutschland:

Länderliste nach Urbanisierungsgrad


Das heißt, es leben mehr Menschen in Städten als in Deutschland. Dafür haben sie auf dem Lande deutlich mehr Mücken und Elche.
Jeder dritte Finne lebt im Großraum Helsinki. Die anderen, denke ich, planen dahin zu ziehen. Schon wegen der Mücken:

Region Helsinki


Damit ist diese Region mit sehr vielen deutschen Regionen vergleichbar. Jedenfalls von der Größe und Besiedlung her. Zum Beispiel mit der "Metrolpolregion" Rhein - Neckar (LU/ MA/HD) wo auch ca 1 Millionen Menschen leben. Die Zahl der Mücken ist hier zu bestimmten Zeiten auch hoch, wird von der Verwaltung aber geheimgehalten krank
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#1417385 - 27.02.20 21:18 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Peter Lpz
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Dann ist ja alles gut. Wenn ich der Meinung bin Unvergleichliches zu vergleichen, was garnicht unvergleichlich ist, dann hätte ich doch aus Versehen mal was richtig gemacht?

Wo sind bei uns übrigens die Mücken, vor denen wir flüchten müssten? Ich dachte immer, Glyphosat wirkt in allen deutschen Regionen? Was die Bevölkerungsentwicklung angeht, würde ich sagen, machen wir denselben Schei.., wie es die Finnen auch tun. Ich hätte die hier schlauer eingeschätzt. Die Mücken gab es dort wohl schon immer und sie taugen kaum als Argument dafür.

meint der Peter
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#1417403 - 28.02.20 08:28 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Behördenrad
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In Antwort auf: Uwe Radholz

Aber wäre es nicht grad für ältere und nicht mehr so fitte Menschen ein Segen, wenn sie in den Innenstädten sich verkehrsfrei, also ich meine ohne die unendlichen Blechkolonnen, bewegen könnten? Wenn sie nicht voller Spannung zusehen müssten, wie sie es schaffen an einer beliebigen Ampel über eine große Straße zu kommen? Für meine Muttere, und ganz sicher nicht nur für sie, ist es schon oft nicht möglich, auf kürzestem Weg eine Straße zu überqueren, weil sie mit Gehhilfen nicht zwischen den dicht geparkten Autos durchkommt.
....
Sollte doch gerade für körperlich eingeschränkte Menschen eine drastische Reduzierung des MIV in den Innenstädten das Leben leichter machen.
Das ist träumen vom Paradies.
Der Trend geht doch wohl deutlich dahin, die Alten und Gebrechlichen in den urbanen Räumen gegen einkommensstarke, hippe, fitte Jungdynamiker und "moderne Eltern" auszutauschen und in die Außenbezirke / ins Umland zu vertreiben

In Antwort auf: Thomas1976
Aber ich bin Realist und ich glaube dass ich das nicht mehr erleben werde. Wenn die Autos halt nicht mehr mit Verbrennungsmotor laufen sondern mit E-Antrieb werden die Städte nicht autofreier.

Und ob ich jemand tot fahre mit Diesel oder Strom spielt auch keine Rolle.

Außerdem sind die Stromer schön leise, und all diejenigen, die sich heute nach Gehör im Verkehr orientieren , diesen einschätzen, das Fahrverhalten hinter sich am Motorengeräusch abschätzen (gibt der Gas oder nicht?), usw., werden dann von lauter geräuschlosen Blechkapseln überrascht - also alle, die nicht selbst in einer solchen sitzen. Insbesondere in der Übergangsphase, wenn Stromer zwischen dem "normalen" Verbrenner-Verkehrslärm untergehen, eine interessante Geschichte - gerade und insbesondere auch für ältere Menschen, Smartphon-Abgelenkte, etc.: Wenn ich nichts höre - kommt auch nichts. Mit ein häufiger Grund, warum einem die Leute vors Fahrrad latschen ("Ich hab' Sie gar nicht gehört!" die höfliche Reaktion - "Pass halt auf, wo Du hin fährst" die normale Reaktion.)

In Antwort auf: BeBor
Vor allem wenn es zur angekündigten Verbannung der Verbrennermotoren bis Mitte der 2030er Jahre kommt. Wie es ersatzweise funktionieren soll, Elektrovehikel mit heute üblichen Motorstärken, Abmessungen und Gewichten in gleicher Anzahl schon hinsichtlich des Elektroenergiebedarfes auf der Straße zu halten, steht ja völlig in den Sternen.
Dann müssten jetzt schon Maßnahmen ergriffen werden, dass nur noch PKW mit E-Antrieb verkauft werden / neu zugelassen werden dürfen (Gesetzesänderung). Wird nicht passieren, weil dann die deutschen Autohersteller sehr schnell vom Neuwagen-Markt verschwunden wären.
Auch die aktuellen Neuwagen-Statistiken für 2019 geben da ein eindeutiges Bild ab, wie auch in 10 Jahren die Antriebsart aussehen wird:
  • Benzinantrieb 59,2 %
  • Dieselantrieb 32,0 %
  • Hybridantrieb 6,6 %
  • E-Antrieb 1,8 %
******************************

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#1417404 - 28.02.20 09:01 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
jutta
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Gesetze werden von Politikern/Parteien beschlossen, und die wollen wiedergewählt werden und von ihren Unterstützern auch materielle Unterstützung bekommen.

Zum Hören von Fahrzeugen: auch ein Rad ohne E hört man kaum, außer wenn irgendwas schleift... Und sollen die E-Autos nicht einen gewissen Sound bekommen, damit man sie eben akustisch wahrnimmt?
Gruß Jutta
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#1417408 - 28.02.20 10:24 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
Uwe Radholz
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Zitat:
Das ist träumen vom Paradies.
Der Trend geht doch wohl deutlich dahin, die Alten und Gebrechlichen in den urbanen Räumen gegen einkommensstarke, hippe, fitte Jungdynamiker und "moderne Eltern" auszutauschen und in die Außenbezirke / ins Umland zu vertreiben


Nun, man wird sehen.
Jedenfalls gibt es keinen Willen "Alte" zu verdrängen, den man an irgend einem Subjekt festmachen könnte. Die Gentrifizierung ist auch kein Prozess, der von finsteren Mächten in Gang gesetzt wurde, um Bevölkerungsstrukturen zu ändern. Sie ist Kapitalismus pur. Es soll so viel Geld aus dem Wohnen in den Städten, rausgeschlagen werden, wie immer möglich ist. Ganz unemotional: wer zahlt, bleibt. Wer nicht zahlen kann, geht. Egal wohin.
Das sind die Regeln.

Aber vollkommen ungeachtet, wer in den Städten lebt, ist es vernünftig den automobilen Unfug zu begrenzen. Vielleicht werden das die jungen und dynamischen noch intensiver betreiben, als wir, die wir mit dem Auto groß wurden.
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#1417410 - 28.02.20 10:27 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Deul
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Zitat:
Aber vollkommen ungeachtet, wer in den Städten lebt, ist es vernünftig den automobilen Unfug zu begrenzen. Vielleicht werden das die jungen und dynamischen noch intensiver betreiben, als wir, die wir mit dem Auto groß wurden.


Ich hoffe es.
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#1417423 - 28.02.20 12:35 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
BeBor
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In Antwort auf: Uwe Radholz
Aber vollkommen ungeachtet, wer in den Städten lebt, ist es vernünftig den automobilen Unfug zu begrenzen.

Vor wenigen Tagen war in unserem lokalem Bauernblättchen ein Bericht zu lesen, der die Vorstellung des Kreisunfallstatistik durch die Kreispolizei und den Oberkreisdirektor zum Thema hatte. Überschrift: "Jedes dritte Unfallopfer ist ein Radfahrer" (ich hoffe, das verstößt nicht bereits gegen die Zitierregel). Insgesamt gab es 753 Unfälle mit Radfahrerbeteiligung, davon ca. ein Viertel mit "E".

Ich war bei der Veranstaltung nicht zugegen, auch ist es leider nicht möglich, den Artikel hier zu verlinken, da Bezahlinhalt. Interessant fand ich allerdings die rhetorische Dramaturgie im Vortrag des OKDs, wie sie sich im Beitragstext spiegelt. Zuvörderst berichtet der Zeitungsschreiber, dass der Oberkreisdirektor "die Situation unbefriedigend fände". Als erstgenannten Grund / erstgenannte Ursache für die hohe Anzahl von Unfällen mit Radfahrerbeteiligung sieht der Oberkreisdirektor "den zunehmenden Anteil des Radverkehrs, der hier mit 40 Prozent so hoch sei wie nirgendwo sonst in Deutschland". Vielleicht nur ein tollpatschiger Fauxpas, aber die deutlich gestiegene Zahl der Radfahrer als "triftigen" Grund für steigende Unfallzahlen mit Radbeteiligung zu nennen, hat für mich Beigeschmack.

Als nächstes fällt dem OKD zur Ursachenerörterung ein, dass "die schnellen Pedelecs von Autofahrern nicht rechtzeitig gesehen würden" und direkt hinterher "seien nicht zu vergessen die Radfahrer mit Handy am Ohr und auf der falschen Straßenseite (wohl des Radweges)" und diese "seien nicht nur Opfer, sondern Mitverursacher". Und von Senioren, die auf dem Fahrrad/Pedelec häufig überfordert seien, ist weiterhin die Rede.

Von rasenden, rücksichtslosen, unaufmerksamen oder rüpeligen Kfz.-Fahrern, schlecht geplanten Verkehrführungen, zugeparkten Rad- und Fußwegen etc. oder einfach schier zu vielen Autos (statt Rädern) in den Städten des Landkreises gibts an dieser Stelle kein Wort. Erst viel später im Beitrag ein Hinweis, dass in Zukunft mehr Tempokontrollen und mehr Kontrollen an Kreisverkehren erfolgen sollen.

Man muss - ohne dass es im Beitrag steht - wissen, dass fast alle größeren Städte im Kreis große Probleme mit ihrem Einzelhandel haben. Zum einem wohl wegen der Verlagerung von Umsätzen zum Onlinehandel, desweiteren, weil die "interessanteren" neuen Konsum- und Erlebnisparadiese in gut erreichbare Nachbarschaft (Oberhausen, Essen, auch Bocholt) massiv Publikum abziehen. Die Händler in den "toten" Orten trommeln seit Jahren dafür, das die Verwaltung(en) unbedingt für mehr Auto-Parkraum und bessere Zuwegungen sorgen müsse. Die sehen offenbar ihre Überlebenschance nur darin, dass der potentielle Käufer bis vor die Ladentür fahren können soll.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1417426 - 28.02.20 13:15 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BeBor]
Uwe Radholz
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Er hat letztendlich vollkommen Recht. Wenn keiner mehr auf dem Rad unterwegs ist, wird auch keiner mehr einen Unfall erleiden, der ihn aus dem Rennen nimmt. Sitze ich im Auto und man fährt auf mich mit 30km/h auf, bleibe wahrscheinlich am Leben.
Wer wollte eurem Lokal-Häupling widersprechen.
Es ist dies im Kern die Argumentation dieses AFD-Abgeordneten, dessen Rede im Bundestag hier vor Tagen verlinkt wurde. Ich verstehe nicht, warum die sich nicht liebhaben. Nun ja, kann noch werden....

In Berlin würden solche Sprüche von den regierenden Parteien nicht kommen . Dafür belässt man es bei Sprüchen, die das Ohr des Radfahrers mehr erfreuen. Dafür bleibt es aber bei den Sprüchen, Reden, dem guten Willen, den Absichterklärungen. Das Resultat ist aber das Gleiche.
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#1417471 - 28.02.20 19:21 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: hopi]
Behördenrad
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In Antwort auf: hopi
Da wurde wohl mit hoher Geschwindigkeit und dann auch noch rechts ein anderes Auto überholt und dabei der auf der zum regelwidrigen Überholen benutzten Spur fahrende Radler getroffen und tödlich verletzt. Es war wohl kein Unfall in Zusammenhang mit an Kreuzungen abbiegenden Verkehren oder in Dooringzonen. Da wurden wohl einfach bestehende Regelungen durch den Autofahrer missachtet. Das dürfte auch keine Frage sein, ob nun ein SUV oder ein Auto anderer Bauart benutzt wurde. Auch mit deutlich kleineren Fahrzeugen können bei unangepasster und darüber hinaus regelwidriger Fahrweise Unfälle mit schwerwiegenden Folgen verursacht werden.

Was mich an diesen „Mehr Sicherheit für den Radverkehr“-Diskussionen am meisten stört:
Es wird oftmals „Sicherheit“ mit „Wohlfühl-Radverkehrsinfrastruktur“ gleichgesetzt. Dabei hat das erstmal nichts miteinander zu tun. In Bezug auf „Sicherheit“ würde es schon viel helfen, das Nächstliegende zu fordern – statt sich an Einzelproblemen mit "Einzellösungen" aufzureiben, die letztlich keine Lösungen sind.

Wo bleibt die bundesweite, vom ADFC und sonstigen Fahrrad-Initiativen initiierte politische Kampagne, KFZ endlich mit legalen "Abschaltvorrichtungen" zu versehen?

Jedes aktuelle KFZ hat heute einen Bordcomputer, der die Fahrerwünsche "Beschleunigung" und "Fahr-Geschwindigkeit" vom "Gas-Pedal" (= Signalgeber) in Befehle an die Motorsteuerung (= Signalempfänger) umwandelt. Und jedes aktuelle KFZ ist heute "meter-genau" per GPS über das Navi zu orten. Beides in Kombination, und ein wesentliches Problem wäre in den Griff zu bekommen: Das der unkalkulierbaren Geschwindigkeiten von KFZ-Verkehr, speziell innerorts.
Sobald ein KFZ sich "innerorts" befindet, schaltet der Bordcomputer per Programm auf "verhalten Fahrt aufnehmen", egal wie sehr der Fahrer sich beim Gasgeben anstrengt, und riegelt bei 50 km/h auf Hauptrouten und 30 km/h in allen Seitenstraßen ab.
Das muss erstmal nur bei ca. 10 - 20 % der KFZ umgesetzt werden - der Rest wird dann wirksam dazwischen "diszipliniert". Mit jedem Austausch "Alt- gegen Neufahrzeug" erhöht sich der Anteil KFZ mit solch echter Abschaltautomatik. Technisch ist das heute problemlos umsetzbar (wer hochkomplexe Abgasreinigungs-Abschaltsoftware programmieren kann, für den ist diese Lösung eine morgendliche Fingerübung zum Aufwärmen).
Damit wären die ganzen Krawall-Start- und mal eben über Tempolimit laufen lassen -Kandidaten schon mal raus. Noch eben mit Vollgas über dunkel-orange dann passé.
Ein paar Programmzeilen mehr und auch das rechts abbiegen oder drängelnde Auffahren auf einen langsameren Verkehrsteilnehmer könnte disziplinierter ablaufen - die meisten modernen KFZ haben heute "Hindernis-Sensoren" vorne, hinten und über die Ecken. Was die Annäherung an ein Hindernis beim Einparken anzeigen kann, kann auch "bewegliche weiche Ziele" rechts im Fahrbereich anzeigen...... Den Abstand-Assistenten noch mit einbezogen.......
Soll mir keiner sagen, dass sowas nicht heute schon technisch möglich ist - schließlich wollen wir in Kürze angeblich autonom und freihändig Auto fahren. Das geht nur mit einer solchen Technik - und vorrangig nur darüber, dem Fahrer dann die Freiheit des eigenen Gasgebens zumindest innerorts vollständig zu entziehen.

Technisch wäre eine solche Beschleunigungs- und Geschwindigkeitsbremse recht zügig umsetzbar - politisch aktuell wohl kaum. Dann doch lieber ein paar weiße Linien und Fahrradsymbole auf der Fahrbahn.....
******************************

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#1417473 - 28.02.20 20:12 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
derSammy
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In Antwort auf: Behördenrad
[...] Technisch ist das heute problemlos umsetzbar (wer hochkomplexe Abgasreinigungs-Abschaltsoftware programmieren kann, für den ist diese Lösung eine morgendliche Fingerübung zum Aufwärmen).
Soll mir keiner sagen, dass sowas nicht heute schon technisch möglich ist - schließlich wollen wir in Kürze angeblich autonom und freihändig Auto fahren. Das geht nur mit einer solchen Technik ...

Man merkt, hier spricht der absolute Fachmann! wirr
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Geändert von derSammy (28.02.20 20:12)
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#1417479 - 28.02.20 20:37 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
hopi
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In Antwort auf: Behördenrad
In Antwort auf: hopi
Da wurde wohl mit hoher Geschwindigkeit und dann auch noch rechts ein anderes Auto überholt und dabei der auf der zum regelwidrigen Überholen benutzten Spur fahrende Radler getroffen und tödlich verletzt. Es war wohl kein Unfall in Zusammenhang mit an Kreuzungen abbiegenden Verkehren oder in Dooringzonen. Da wurden wohl einfach bestehende Regelungen durch den Autofahrer missachtet. Das dürfte auch keine Frage sein, ob nun ein SUV oder ein Auto anderer Bauart benutzt wurde. Auch mit deutlich kleineren Fahrzeugen können bei unangepasster und darüber hinaus regelwidriger Fahrweise Unfälle mit schwerwiegenden Folgen verursacht werden.

Was mich an diesen „Mehr Sicherheit für den Radverkehr“-Diskussionen am meisten stört:
Es wird oftmals „Sicherheit“ mit „Wohlfühl-Radverkehrsinfrastruktur“ gleichgesetzt.
einen direkten Bezug zu meiner nur teilweise zitierten Aussage vermag ich nicht zu erkennen. Zu den weiteren Aussagen möglicher technischer Entwicklungen könnte man durchaus eine Diskussion führen. Aber ich denke, dass das zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine mehr theoretische als am tatsächlich umsetzbaren praktischen Nutzen orientierte Betrachtung wäre. Mag sein, dass uns die Zukunft technische Lösungen bringen wird, die nicht vom jeweiligen Fahrer bzw. Halter manipuliert oder bedarfsorientiert ein- bzw. abschaltbar sind.
"If you want something done, do it yourself."
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#1417504 - 29.02.20 06:33 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Behördenrad]
Uwe Radholz
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Über die technische Realisierbarkeit deiner Ideen mag ich nicht spekulieren. Ich Kann mir vorstellen, dass es ginge, sachlich beurteilen kann ich es nicht.
Die Hersteller hätten sicher ihre helle Freude am zusätzlichen Gewinn durch teure Um- und Nachrüstungen und hätten sicher auch keine Einwände, das mit irgendeiner Prämie subventionieren zu lassen. Wir können schon mal über einen schicken Namen nachdenken. So was wie „Abwrackprämie". Diesmal am Besten in Denglich. Wie wäre es mit Live-Guard-Prämie?
Die von dir erwarteten Effekte -Durchsetzung der Höchstgeschwindigkeiten und Abstände- würden vermutlich zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen. Billiger, schneller und mit vorhandener Technik zum machen, wäre eine intensivere Kontrolle des fließenden Verkehrs. Und natürlich eine konsequente Ahndung. Vielleicht führte das letztendlich zu "chinesischen" Zuständen. Muss man nicht mögen, obwohl ich fürchte, dass dies eine Entwicklung ist, mit man rechnen muss. Auch wenn es nicht um Verkehrssicherheit geht. Sowenig, wie es bei der Abschaffung des Bargeldes um Geldwäsche, Terror oder Infektionsschutz geht.

Vollkommen ungeachtet der Realisierbarkeit deiner und meiner Überlegungen und selbst wenn dadurch die Zahl von Unfällen deutlich reduziert würde, ist es der falsche Weg. Die ungeheure Verschwendung von menschlichen und natürlichen Ressourcen durch die Fertigung und den Betrieb der KFZ würde weiterbestehen. Der Lärm, die Hektik, die Einschränkung menschlicher Bewegung, der ungeheure Platzbedarf, der Anstoß giftiger und krebserzeugender Abgase, all das bliebe unverändert.
Und es ist nicht wirklich schlau, dass man mit seinem Auto fast bis ans Brandenburger Tor (das kann man) fahren kann.
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#1417505 - 29.02.20 06:34 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Martina]
Job
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In Antwort auf: Martina

Ich glaube sowieso, dass ein nicht unbeträchtlicher Anteil derjenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht Rad fahren können auch nicht Auto fahren kann.

Ich glaube nicht nur, sondern ich habe sogar Belege, das ein signifikanter Teil der Autofahrer eigentlich garnicht mehr dazu in der Lage sind und besser mit anderen Verkehrsmitteln unterwegs sein sollten (nein, kein e-Scooter!)
Das fängt bei der Beeinträchtigung durch Drogen und Medikamente an und hört bei Erkrankungen wie Demenz und Sehschwäche noch lange nicht auf.
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#1418774 - 10.03.20 13:49 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Job]
andBro
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Unterwegs in Deutschland

elektrisch radeln ist wie elektrisch grillen
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#1418776 - 10.03.20 14:06 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: andBro]
HC SVNT DRACONES
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In Antwort auf: Radetzky


Toller Artikel zwinker

Dein Link zeigt gleich auf die dritte Seite, hier der auf die erste.

Grüße von
Tom
--

Never attribute to malice what can be adequately explained with incompetence.

Geändert von HC SVNT DRACONES (10.03.20 14:07)
Änderungsgrund: Feelerteufel ]:->
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#1418820 - 10.03.20 19:02 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: andBro]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: Radetzky



Danke. Guter Beitrag, guter Mann.
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#1418839 - 10.03.20 22:39 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Peter Lpz
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inhaltlich stimme ich mit dem Mann weitgehend überein und mache mir mal den Spaß, auf seine Darstellungen zum kostenlosen ÖPNV und zum Pedelec zu verweisen. Das wird, soweit ich weiß, von vielen Forumsteilnehmern anders gesehen. Von mir nicht.

Einiges lässt mich allerdings auch etwas ratlos dreinblicken, bspw. dieser Absatz aus Teil 2:

Fremden Text gelöscht. Fremde Texte und Bilder werden entfernt (Forum)

Das ist ja auch alles richtig und wir brauchen uns nur anzuschauen, wo wir unsere Waren und Dienstleistungen heute einkaufen. Leider bleibt er die Antwort schuldig, was wir denn mit einer Welt machen, in der die Asozialität bereits die Kontinente überschwemmt. Wo bekomme ich in einer Welt, in der die kleinen Strukturen bereits zerstört sind, meine Fahrradteile her, die Gesichtsmasken gegen Corona oder mein täglich Palmölprodukt.....? Nicht nur wir legen die weiten Wege zurück, sondern auch unser täglich Konsumgut und selbiges tut das gleich zweimal, einmal zum Konsumenten und einmal zum Wegschmeißen. Die Wege während des Produktionsprozesses lasse ich mal besser außen vor. In einer solchen Welt wäre ich jedenfalls sehr vorsichtig damit, Leute als asozial zu beschimpfen, ohne die ich ganz erbärmlich aufgeschmissen wäre.

meint der Peter

Geändert von Juergen (11.03.20 06:00)
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#1418848 - 11.03.20 07:02 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Peter Lpz]
irg
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Hallo Peter!

Ich gebe dir recht, dass es heikel ist, Gruppen pauschal als asozial zu bezeichnen. In diesem Fall wurde, denke ich, die Aussage bewusst zu gespitzt. Das ist nicht 1 : 1 so gemeint.

Im Gesamten diskutieren wir über Äpfel, Birnen und eigentlich Obst. Das sollten wir schon aus einander klauben. Natürlich wollen und sollen wir die Dinge, die wir brauchen, auch bekommen. (Bei den Dingen, die wir glauben, zu brauchen, oder die wir uns von der Werbung erfolgreich haben einreden lassen, schaut das wieder komplizierter aus.) Natürlich wollen und müssen wir alle mobil sein. Leben immer am selben Fleck ist so gut wie unmöglich und unlukrativ.

Bei manchen Themen ist z.B. die EU schon dran, wie z.B. den Maßnahmen gegen die geplante Obsoleszenz und Arbeiten für höhere Energieeffizienz. Auf anderen Ebenen machen auch Nationalstaaten etwas. Auch wir Konsumenten haben einige Möglichkeiten, die wir nützen können. Wer eine neue Bleibe sucht, kann sie mitten in der Pampa wählen, oder näher an der Arbeitsstelle oder öffentlichen Knotenpunkten. Wer sein Haus renoviert, kann es energetisch sanieren, usw. Das Feld ist weit. Und niemand ist gezwungen, den letzten Mist sofort und überteuert zu kaufen, nur weil er angeboten wird.

Zurück zur provokanten Aussage oben: In Graz, wo ich lebe, sind etwa 80% des Verkehrsraumes, wenn ich mich richtig erinnere, für den motorisierten Verkehr da. Wenn wir die Öffis herausrechnen, kommen wir konservativ geschätzt auf 70% des Verkehrsraumes für den MIV, den PKW-Verkehr. Der wickelt aber nur 39% des Verkehrs ab. Das bedeutet, dass durch die derzeitige Verteilung des Verkehrsraumes für den MIV die anderen an die Wand gedrängt werden. Natürlich ist jemand, der mit dem Auto in der Stadt fährt, nicht per se asozial, er benützt aber die asoziale Verteilung des Verkehrsraumes. Chronische Autofahrer verteidigen diese unfaire Verteilung mit Zähnen und Klauen. Steckt also vielleicht doch ein wenig asoziale Haltung in manchen von ihnen?

Die provokante Aussage oben hat also einen bitter realen Kern, über den es sich zu diskutieren lohnt.

lg!
georg

Geändert von irg (11.03.20 07:05)
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#1418860 - 11.03.20 07:54 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: irg]
Uwe Radholz
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Aber so, wie ich es über Wien gelesen habe (ich selbst war seit sehr vielen Jahren nicht mehr da) haben sie eine signifikante Reduzierung des Verkehrs in der Innenstadt erreicht. Und nicht mit einer Änderung der Mentalität sondern durch Verbote, Umverteilung von Verkehrsflächen und Investitionen in die ÖVIS. Besonders Letzteres hat sich rumgesprochen auch, wenn auch nicht nur, wegen des 365€-Tickets. Ich bleib dabei: die Hummel kann fliegen.

Hier wurde zuletzt diese Meldung verlinkt, dass unser nicht wirklich liebenswerter Verkehrsminister 200 Millionen €, die in den Haushalt zur Förderung des Radverkehrs eingestellt wurden, zweckentfremdet zum Straßenbau verwendet hat. Mal abgesehen davon, dass das viel zu wenig ist ( 3 Kilometer Stadtautobahn in Berlin-400 Millonen) ) zeigt es, dass Geld da ist. Es fehlt offensichtlich am Willen. Jedenfalls bei uns.

Dafür wollen wir stufenweise die Ausgaben für die Rüstung auf 70 Milliarden (70.000 Millionen) erhöhen, um der größeren Verantwortung Deutschlands in der Welt gerecht zu werden.
Das ist es, worauf die Welt gewartet hat.......
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#1418865 - 11.03.20 09:01 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Peter Lpz]
BaB
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In Antwort auf: Peter Lpz
Wo bekomme ich in einer Welt, in der die kleinen Strukturen bereits zerstört sind, meine Fahrradteile her, die Gesichtsmasken gegen Corona oder mein täglich Palmölprodukt.....?
Darüber würde ich mir weniger Sorgen machen. In der Stadt (und um Städte geht es hier doch an ehesten) gibt es schon reichlich Möglichkeiten zum Einkaufen. Und ein Blick in die Kieze zeigt, dass es immer wieder neue Unternehmen mit guten Ideen gibt (z.B. Läden, die unverpackte Sachen verkaufen), die auf den Markt kommen. Diese haben weitaus bessere Chancen, sich am Markt zu etablieren, wenn sie nicht den Vergleich mit Billigläden jwd antreten müssen. Lieferdienste, die in immer mehr Städten entstehen, könnten dann auch wieder anfangen, kleinere Orte zu versorgen (so wie es immer noch (wenn auch nur in sehr kleiner Zahl) fahrende Lebensmittelhändler auf den Dörfern gibt), weil es sich mit einer größeren Nachfrage auch lohnt, diese kleineren Strukturen zu bedienen.

In Antwort auf: Peter Lpz
In einer solchen Welt wäre ich jedenfalls sehr vorsichtig damit, Leute als asozial zu beschimpfen, ohne die ich ganz erbärmlich aufgeschmissen wäre.
Hat er das gemacht? erstaunt
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Off-topic #1418866 - 11.03.20 09:01 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: andBro]
BaB
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Danke für den Link!
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#1418871 - 11.03.20 09:20 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Peter Lpz]
Deul
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Es geht nicht um Autoverkehr in denStädten an sich, sondern um die unreflektierte und übermässige Nutzung des PKW's. Genau so wie die und ich meine dass wörtlich asozialen Parksitten, wo ein Verkehrsteilnehmer seine Faulheit auf Kosten der schwächeren auslebt und Radwege oder Gehwege zuparkt.


So ein Verhalten nenne ich Asozial und sage das auch demjenigen ins Gesicht.

Wenn ich nen übermässige Nutzung von PKW's in Städten weg haben will, so erreiche ich das nur mit legislativen und faktischen Einschränkungen. nämlich mit Verboten und Reduktion von Verkehrsflächen sie Parkraum Umwidmung von Strassen in Einbahnstrassen, sowie physische Durchfahrtsbeschränkungen wie das grad in Barcelona passiert.
Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine.
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Off-topic #1420023 - 16.03.20 18:16 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
HC SVNT DRACONES
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Hat nun etwas gedauert, bis ich hier antworten kann.

Norbert Michalke vom Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg hat mir inzwischen freundlicherweise folgende drei Links geschickt.

1. Infos zu dem Projekt Tempelhofer Damm
2. Konzept vom NFTS aus dem Jahr 2017
3. Weitere Informationen zum Beteiligungsverfahren

Ich bin da selber noch nicht komplett durch - aber das wird ja in den nächsten Tagen wegen der vermehrten Zeit daheim (leider traurig ) möglich sein.

Nochmal danke für den Tipp und beste Grüße aus Bremen
Tom
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Never attribute to malice what can be adequately explained with incompetence.
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#1422954 - 30.03.20 08:39 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Uwe Radholz
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Die Zukunft der Mobilität ist das Thema dieser Gesprächsrunde bei KenFM.

Richtig viele gute Gedanken von Leuten, die offensichtlich was von den Sachen verstehen, über die sie sprechen. Darunter der Wiener Stadtlaner, von dem hier schon die Rede war. Das ist der, der das "Gehzeug" erfand und der keineswegs der Kauz ist, für den man ihn halten könnte, wenn man ihn mit diesem "Rahmen" durch die Stadt laufen sah.

Immer wieder wird angebracht, dass die Städte sich neu organisieren, wenn man die Autos rausnimmt. Es wird daran erinnert, wie sehr die bahn reduziert wurde, seit sie durch Daimler geführt wird.

Aber auch der -eigentlich traurige- Satz, dass bei aller Diskussion im vergangenen Jahr die Zahl der zugelassenen KFZ wieder um (netto) 600.000 Stück stieg, in den letzten 15 Jahren um 12 Millionen.

Kleines Zitat am Rande: Autos machen fett und hässlich.... Eigentlich sind sie ein Fall für das Gesundheitsministerium
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#1427470 - 23.04.20 05:34 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
BaB
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Es geht voran in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, man mag es kaum glauben: Radweg anm Kottbusser Damm
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#1427475 - 23.04.20 06:26 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: BaB
Es geht voran in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, man mag es kaum glauben: Radweg anm Kottbusser Damm


Schau an!
Fast könnte man anfangen, das Virus zu mögen.
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#1427502 - 23.04.20 08:49 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
nachtregen
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Gastwirte, Linke, Rad-Lobby, Migration - So frech agieren die Trittbrettfahrer der Pandemie

Angesichts der faktischen Nutzung dieser Wege als Parkplätze und Taxistände bin ich ja relativ skeptisch, ob es wirklich eine gute Maßnahme ist, aber da es die richtigen anpisst, kann es nicht ganz falsch sein.
--
Stefan
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#1428035 - 26.04.20 05:42 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
drachensystem
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Beim Abfahren der neu einzurichtenden Spur eines Corona-Abstands-Radwegs konnnte ich dieses Foto hier aufnehmen.

" Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen" (Blaise Pascal)
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Geändert von drachensystem (26.04.20 05:53)
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#1428427 - 27.04.20 17:19 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: drachensystem]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: drachensystem

Beim Abfahren der neu einzurichtenden Spur eines Corona-Abstands-Radwegs konnnte ich dieses Foto hier aufnehmen.



Habe eben, fast bei mir vor der Tür, auch so einen neuen Corona-Radweg gesehen. An einer Stelle, wo man bisher einen Hochbordradweg hatte, der sich seit Ewigkeiten an einer Baustelle vorbeischlängelt und wo sich Fußgänger und Radfahrer 2 Meter, die die Baustelle vom Gehweg freilässt, teilen mussten. Jetzt hat man eine der drei Fahrspuren umgewidmet.
Eigentlich richtig gut.
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#1428444 - 27.04.20 17:59 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
Dietmar
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In Antwort auf: Uwe Radholz
... Habe eben, fast bei mir vor der Tür, auch so einen neuen Corona-Radweg gesehen. ...

Du meinst auf der Petersburger zwischen Lenin und Bersarin. schmunzel Bin ich am Sonntag gefahren, da waren mehr Räder als Autos unterwegs, also eine reine Bedarfsanpassung!

Gruß Dietmar
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#1428448 - 27.04.20 18:14 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Dietmar]
Uwe Radholz
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Genau schmunzel
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#1428822 - 29.04.20 05:46 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
BaB
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In der Kantstraße wurde jetzt - endlich - auch ein Pop-up-Radweg errichtet: Klick
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Off-topic #1428857 - 29.04.20 08:29 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
StefanTu
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In Antwort auf: BaB
ein Pop-up-Radweg

Was genau versteht man unter einem Pop-up-Radweg?
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#1428861 - 29.04.20 08:44 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: StefanTu]
drachensystem
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Popup-Radweg ist eine kurzfristig und temporär angelegter Radspur auf mehrspurigen Straßen, die (ähnlich wie Baustelleneinschränkungen) den Autos Platz nehmen, damit Radfahrende mehr Platz für die Abstandswahrung haben.

Wer sich mehr für das Konzept interessiert, schaut hier .

" Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen" (Blaise Pascal)
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Geändert von drachensystem (29.04.20 08:51)
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#1428863 - 29.04.20 08:48 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: drachensystem]
BeBor
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In Antwort auf: drachensystem
Popup-Radweg ist eine kurzfristig und temporär angelegter Radspur auf mehrspurigen Straßen, die (ähnlich wie Baustelleneinschränkungen) den Autos Platz nehmen, damit Radfahrende mehr Platz für die Abstandswahrung haben.

Und wieder "pop down", wenn die Autospaßbremse Corona als beendet erklärt wird?

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1428871 - 29.04.20 08:58 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BeBor]
Mütze
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Versucht bitte, Corona nicht in jeden Faden mit reinzubringen. Auch wenn es als Spaß gemeint ist.
- - - - - - - - - - - - - - - -
Grüßchen, Ruth https://missesvelominiservice.com
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#1428875 - 29.04.20 09:02 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BeBor]
nachtregen
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In Antwort auf: BeBor
In Antwort auf: drachensystem
Popup-Radweg ist eine kurzfristig und temporär angelegter Radspur auf mehrspurigen Straßen, die (ähnlich wie Baustelleneinschränkungen) den Autos Platz nehmen, damit Radfahrende mehr Platz für die Abstandswahrung haben.

Und wieder "pop down", wenn die Autospaßbremse Corona als beendet erklärt wird?

Ist unklar, aber wahrscheinlich in vielen Fällen schon. In einzelnen werden sie möglicherweise Bestand haben.
--
Stefan
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#1428879 - 29.04.20 09:08 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Mütze]
nachtregen
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In Antwort auf: Mütze
[mod]Versucht bitte, Corona nicht in jeden Faden mit reinzubringen. [/mod]

Die Pop-Up-Radwege wurden explizit als temporäre Maßnahme wg. Corona angelegt,

a) um Radfahrern zu ermöglichen, mehr Abstand zu halten
b) wegen dem Umstieg von ÖPNV auf Fahrrad und daher gestiegenem Fahrradverkehr
c) wegen Abnahme des Kfz-Verkehrs.
--
Stefan
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#1431753 - 13.05.20 18:15 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
drachensystem
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Und noch ein neuer Pop-Up Radweg in der Danziger Str., Ecke Greifswalder Str. Klick
An dieser stelle starb eine Radfahrerin vor 2 Jahren.
" Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen" (Blaise Pascal)
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#1432431 - 18.05.20 19:35 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: drachensystem]
BaB
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Heute gab es gleich 2 tödliche Radunfälle in Berlin, davon einer durch einen rechts abbiegenden LKW. Klick

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#1432445 - 18.05.20 20:42 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: BaB
Heute gab es gleich 2 tödliche Radunfälle in Berlin, davon einer durch einen rechts abbiegenden LKW. Klick



Wir können natürlich nicht (noch nicht) beurteilen, warum es zu diesem Unfall kam. Aber ich spüre, dass ich zunehmend ungeduldiger werde.
Es ist natürlich nicht realistisch zu glauben, dass man jegliches Unglück aus der Welt verbannen kann. Aber dass man was machen kann, beweisen Oslo und Helsinki. Wir haben darüber schon geschrieben..
Nur, dass die was gemacht haben und nicht die üblichen Berliner Methoden, oder sollte man schreiben die deutschen?, nämlich Reden und Beten, anwandten.

Auch wenn dieser Unfall wahrscheinlich nicht durch überhöhte Geschwindigkeit zustande kam, gibt es für mich sehr wohl einen Zusammenhang damit, dass Hunderttausende empört fordern, weiterhin für ein Trinkgeld als Strafe mit 75 Km/h durch die Städte rasen zu dürfen und die Politik mehr als bereitwillig darauf eingeht.
Es beschreibt ein gesellschaftliches Klima.

So was sehen sich millionen Deutsche an und eine überwältigende Mehrheit findet es gut.
Ich glaube, das ist nicht das, was ich mir unter geistiger Gesundheit vorstelle.
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Off-topic #1432457 - 18.05.20 21:44 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
iassu
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In Antwort auf: Uwe Radholz
Auch wenn dieser Unfall wahrscheinlich nicht durch überhöhte Geschwindigkeit zustande kam... So was sehen sich millionen Deutsche an und eine überwältigende Mehrheit findet es gut.
Ich glaube, das ist nicht das, was ich mir unter geistiger Gesundheit vorstelle.
Ich möchte widersprechen. Raserei empört. Zumal, wenn sie Opfer fordert. Raserei ist aber kein Massenphänomen, sondern eine Ausnahme. Es gibt jede Menge Aufregermaterial in den Medien. Das bildet aber nicht das ab, was sich tagtäglich in der Realität abspielt.

Mit solchen Marktschreierbespielen ist schlecht zu argumentieren. Mitnichten sehe ich eine "überwältigende Mehrheit" solche Rennerles gut finden. Die Normalität überwiegt, sie schreit aber nicht. Schreien tun diese Beispiele, die wie von Kriegsverbrechern reden und bei denen immer Kinder, Alte und Schwache hingemeuchelt werden. Als ob es keine Normalität mehr gäbe. Nicht jeder, der überm Limit fährt, ist gleich außer Rand und Band. Wer mit 61 statt 50 fährt, fährt nicht korrekt. Es ist aber maßlos, ihn einen Raser zu nennen.

Ich kann mit diesen Aversionen, um nicht zu sagen Haßgefühlen gegen andere Verkehrsteilnehmergruppen nichts anfangen.
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1432464 - 18.05.20 22:36 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: iassu]
Seniorradler
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Ist ja jetzt nichts Neues wenn man betont:
In jedem Falle war vermutlich die Geschwindigkeit der augenblicklichen Verkehrssituation nicht angemessen genug; und auf sein Recht pochen ist einfach unrealistisch, und wie man lesen kann auch sehr ungesund.

Vorsicht und Umsicht und auch bewußte Rücksichtnahme und das Verständnis für andere Verkehrsteilnehmer walten lassen ist ein Garant für einen sichereren Straßenverkehr.
§1 gilt für alle Teilnehmer ...
In letzter Zeit empfinde ich das Fahr-Verhalten mancher Radler mit dem Rad vermehrt raudihaft, und auch risikofreudiger...Kreuz und Quer und auch den Stinkefinger gebrauchen ist auffälliger geworden.

Gegnerschaft und Haßtheraten schüren ist eher kontraproduktiv und einem Gesellschaft-Miteinander im Straßenverkehr sehr abträglich.
Der Verkehrsraum dort wo er ganz dringend gebraucht wird ist gewöhnlich nicht vermehrbar, und eine Zuweisung/Umverteilung und differenzierte Nutzung unausweichlich.
Wenn es gelingt "Zusammenstöße" überhaupt zu vermeiden ist das die beste wirkungsvolle Maßnahme.
Autofahrer und Radfahrer ebenso, macht die Augen auf und mit der nötigen Rücksichtnahme, damit dann Alle gesund an Ihr Ziel kommen.
Sehr in der Nähe "des gerade geradelten Weges", gibt es dann noch langsamere Verkehrsteilnehmer mit aufrechtem Gang welche man als Fußgänger bezeichnet, und auch die benötigen unsere Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme...
Was Du tun willst tue es jetzt, weil Morgen könntest du keine Gelegenheit mehr dazu haben ...

Denkt sich Seniorradler-67




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Off-topic #1432466 - 18.05.20 23:10 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Seniorradler]
Seniorradler
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Beiträge: 718
Wollte noch anmerken:
Ein Rad ist gewöhnlich mit einer Bremsen-Technik-Einrichtung versehen, und ist dafür ausgelegt die Geschwindigkeit leicht, schnell und bis zum plötzlichen Stillstand zu managen.
Jeder Radler sollte es bewußt üben und erkennen/lernen wie und wann die Bremswirkung da ist/eintritt.
Eine Vollbremsung muss man erst kennen um Sie beherrschen zu können.
Alles was hilft die Zahl der Toten zu reduzieren sollte man anwenden und fördern!
Was Du tun willst tue es jetzt, weil Morgen könntest du keine Gelegenheit mehr dazu haben ...

Denkt sich Seniorradler-67




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Off-topic #1432471 - 19.05.20 04:31 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: iassu]
derSammy
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Es mit Raserei zu betitulieren, hat natürlich viel Polemik. Aber die 1,2-fache Geschwindigkeit, bedeutet 1,44-fache kinetische Energie! Die Rechnungen zu Reaktions- und vor allem Bremsweg (auch da geht die Geschwindigkeit quadratisch ein) kennst du sicher.
Ich finde schon, dass diese "kleinen Tempoverstöße" bei uns bagatellisiert werden, und in das eigene Verhalten eingepreist werden (kennt man ja von sich selbst). Aber wenn es dann doch mal kritisch wird, ist der Unterschied fatal.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1432473 - 19.05.20 04:51 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
drachensystem
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Ich möchte wirklich bitten in diesem Thread davon Abstand zu nehmen, ohne Erfahrung und Kenntnis des Berliner Radverkehrs,
seinen Senf aus Technikdarstellung oder Besinnungaufsatz dazu zugeben...

Anlass des Threads war ein Getöteter auf der Kantstraße, die Umsetzungsprobleme beim Anlegen eines Pop-uP Radwegs an dieser und anderen Gefahrenstellen liegen beim (teils chaotischen) Verwaltungshandeln, wie in diesem Artikel nachzulesen ist.
" Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen" (Blaise Pascal)
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Off-topic #1432505 - 19.05.20 08:34 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: iassu]
BeBor
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In Antwort auf: iassu
Ich kann mit diesen Aversionen, um nicht zu sagen Haßgefühlen gegen andere Verkehrsteilnehmergruppen nichts anfangen.

Gestern morgen wurde ich innerorts auf dem Fahrradstreifen von einer landwirtschaftlichen Zugmaschine (50 km/h) mit einem monströsen Anhänger (Tandemachse mit ca. 1,5 Meter hohen Reifen) beim Überholen mehr oder weniger touchiert. Es ist schwer, in diesem Moment den Herrn um Vergebung für die Armen im Geiste zu bitten, statt vor Wut und Hass laut zu schreien.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)

Geändert von BeBor (19.05.20 08:36)
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Off-topic #1432515 - 19.05.20 10:46 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BeBor]
iassu
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Verständlich.
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1432516 - 19.05.20 10:50 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BeBor]
Wendekreis
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Ich bin jahrzehntelang landwirtschaftlice Fuhren gefahren, und weiß, dass Überbreite gelegentlich schwer einzuschätzen ist. Ich begegne auf meinen Touren besonders jetzt in der Zeit der Ernte für das Silogras täglich mehreren landwirtschafltichen Gespannen. Sie sind die rücksichtvollsten von allen Fahrzeuggruppierungen.
Wenn ein landwirtschafltiches Gefährt mir entgegenkommt, sehe ich es rechtzeitig; Wenn es von hinten kommt, höre ich es rechtzeitig. Aus purer Rücksichtnahme stelle ich mich und mein Rad rechtzeitig neben den Feldweg.
Gruß Sepp
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Off-topic #1432527 - 19.05.20 11:17 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Wendekreis]
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In Antwort auf: Wendekreis
Ich bin jahrzehntelang landwirtschaftlice Fuhren gefahren, und weiß, dass Überbreite gelegentlich schwer einzuschätzen ist. Ich begegne auf meinen Touren besonders jetzt in der Zeit der Ernte für das Silogras täglich mehreren landwirtschafltichen Gespannen. Sie sind die rücksichtvollsten von allen Fahrzeuggruppierungen.
Wenn ein landwirtschafltiches Gefährt mir entgegenkommt, sehe ich es rechtzeitig; Wenn es von hinten kommt, höre ich es rechtzeitig. Aus purer Rücksichtnahme stelle ich mich und mein Rad rechtzeitig neben den Feldweg.


Moin zusammen!
Dazu ein passender Ausschnitt aus einem Foto aufgenommen im Sommer 2019 bei Wunstorf Nähe Steinhuder Meer:



Mittlerweile habe ich hier in Norddeutschland um Bremen herum solche Schilder auch schon häufiger gesehen. Davon komplett unabhängig möchte ich aber auch nicht von einem landwirtschaftlichen Riesengespann wie Bernd es beschreibt touchiert werden - und dann auch noch innerhalb der Ortschaft. Das ist furchtbar traurig

Viele Grüße von
Tom
--

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Off-topic #1432533 - 19.05.20 12:18 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Wendekreis]
BeBor
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In Antwort auf: Wendekreis
Ich bin jahrzehntelang landwirtschaftlice Fuhren gefahren, und weiß, dass Überbreite gelegentlich schwer einzuschätzen ist. Ich begegne auf meinen Touren besonders jetzt in der Zeit der Ernte für das Silogras täglich mehreren landwirtschafltichen Gespannen. Sie sind die rücksichtvollsten von allen Fahrzeuggruppierungen.

In meinem Falle musste der Traktorfahrer während seines Überholvorganges wegen eigener Überbreite und Gegenverkehr nach rechts, dorthin, wo ich bereits war, sonst wäre es möglicherweise mit dem Entgegenkommer sehr eng geworden. Das hätte er durchaus kommen sehen können. Zudem befanden wir uns innerorts und nicht im freien Felde. War bei mir übrigens kein Radweg, wie fälschlich geschrieben, sondern Mehrzweckstreifen.

Ansonsten komme ich ja selbst aus der Landwirtschaft, hatte mit 16 den Treckerführerschein und kann mich auch noch gut an wuttobende, hupende Autofahrer erinnern, wenn sich auf der Straße hinter dem Trecker oder anderen Erntefahrzeugen Schlangen bildeten, weil wegen Gegenverkehr oder enger Straße nicht überholt werden konnte. Ein Traktor erreichte auf der Straße damals ungefähr 25 km/h, ein Mähdrescher vielleicht die Hälfte davon. Da lagen bei manchem Kraftlenker die Nerven blank.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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Off-topic #1432553 - 19.05.20 16:14 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BeBor]
winoross
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Hier in der Gegend verläuft der offizielle Weser-Radweg auf den auch von der Landwirtschaft genutzten Feldwegen. Die Landwirte haben auch hier Schilder aufgestellt, auf denen um (gegenseitige) Rücksichtnahme gebeten wird. Von Rücksichtnahme ist der landw. Verkehr aber weit entfernt; die von BeBor beschriebene Situation kann man täglich erleben. Wobei die Landwirte selbst rücksichtsvoller sind als die landw. Lohnunternehmer, die während der Zuckerrübenernte mit Sattellastzügen über die Feldwege brettern und regelrecht Jagd auf Radfahrer machen. Da hört bei mir das Verständnis auf.
Beste Grüße, Peter
Die Schildkröte sieht mehr vom Weg als der Hase

Geändert von winoross (19.05.20 16:15)
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Off-topic #1432593 - 19.05.20 22:19 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BeBor]
ta7h12
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In Antwort auf: BeBor
... kann mich auch noch gut an wuttobende, hupende Autofahrer erinnern, wenn sich auf der Straße hinter dem Trecker oder anderen Erntefahrzeugen Schlangen bildeten, weil wegen Gegenverkehr oder enger Straße nicht überholt werden konnte

Man braucht nicht Trecker fahren für diese Erfahrung. Wenn du als PkW-Fahrer mangels Überholmöglichkeit mit 12 km/h hinter einem Radfahrer herfährst, dann versuchen sie dich meistens von der Strasse zu hupen. Besteht eine Möglichkeit, dass das anders wird?
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Off-topic #1432648 - 20.05.20 12:57 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BeBor]
Wendekreis
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In Antwort auf: BeBor
...Ansonsten komme ich ja selbst aus der Landwirtschaft, hatte mit 16 den Treckerführerschein...

Der erste "Bulldog", den ich lenken konnte, war ein "Bautz" mit 14 PS. Heute ein begehrtes Sammlerstück für Oldtimer-Ausstellungen. Es dauerte Jahre, bis ich ihn vollkommen schalten konnte. Um die Kupplung zu betätigen, musste ich mit meinem ganzen Körpergewicht das Kupplungspedal durchtreten. Als Elfjähriger fuhr ich bereits mit Anhänger auch auf öffentlichen Straßen. Damals gab es bei uns noch wenig Autoverkehr. Kfzs sind für mich nur Mittel zum Zweck. Sie waren nie Statussymbol. Bei den Frauen kam ich früher auch ohne Protzgefährt an.
Gruß Sepp

Geändert von Wendekreis (20.05.20 12:58)
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Off-topic #1432652 - 20.05.20 14:29 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Wendekreis]
Fricka
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In Antwort auf: Wendekreis
Ich bin jahrzehntelang landwirtschaftlice Fuhren gefahren, und weiß, dass Überbreite gelegentlich schwer einzuschätzen ist. Ich begegne auf meinen Touren besonders jetzt in der Zeit der Ernte für das Silogras täglich mehreren landwirtschafltichen Gespannen. Sie sind die rücksichtvollsten von allen Fahrzeuggruppierungen.
Wenn ein landwirtschafltiches Gefährt mir entgegenkommt, sehe ich es rechtzeitig; Wenn es von hinten kommt, höre ich es rechtzeitig. Aus purer Rücksichtnahme stelle ich mich und mein Rad rechtzeitig neben den Feldweg.


So mache ich das auch. Habe in meiner Jugend selber solche Dinger gefahren.
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Off-topic #1432666 - 20.05.20 16:00 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Wendekreis]
BeBor
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In Antwort auf: Wendekreis
Als Elfjähriger fuhr ich bereits mit Anhänger auch auf öffentlichen Straßen. Damals gab es bei uns noch wenig Autoverkehr.

Lernen musste ich das Treckerfahren mit ca. 8 Jahren, aber nur auf Wirtschaftswegen. Dürfte aber auch damals nicht ganz legal gewesen sein.

Zitat:
Kfzs sind für mich nur Mittel zum Zweck. Sie waren für mich nie Statussymbol.

Als Mercedes Benz den MB-Trac auf den Markt brachte (70er?), war es für einige Großbauern quasi Pflicht, dass auch der Trecker von Benz kam. Es sollen sogar Neubesitzer damit am Sonntag zum Gottesdienst gefahren sein.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)

Geändert von BeBor (20.05.20 16:01)
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Off-topic #1432676 - 20.05.20 16:49 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BeBor]
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Wir sind mit dem Trecker samstags in die Disco gefahren. Einige davon fuhren definitiv schneller als die erlaubten 25 km/h die man mit 16 Jahren fahren durfte.
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Off-topic #1433062 - 25.05.20 06:28 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
BaB
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In der Kantstraße wurde jetzt - endlich - auch ein Pop-up-Radweg errichtet: Klick
Zu früh gefreut: Klack entsetzt
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#1434114 - 03.06.20 13:37 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
sascha-b
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#1434158 - 03.06.20 17:13 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: sascha-b]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: sascha-b


Diesmal fast bei mir vor der Tür.
Ich weiß, dass die Fahrer, die innerstädtisch unterwegs sind, unter einem ungeheuren Stress stehen. Aber er muss da einfach aufpassen. Es wimmelt von Radlern. Den ganzen Tag über. Wenn er von Frankfurter Tor kommt, hat er Dutzende überholt.
Da ist auch ein Ampel. Wenn er abbiegt können da Fußgänger sein. Unaufmerksame Kinder. Aber auch aufmerksame haben grün.
Aber zuletzt ist es auch egal. Ich kann natürlich die weitere Umstände auch nicht wissen.
Letztendlich bleibt es dabei. Ein Großteil des motorisierten Verkehrs muss raus aus der Stadt und der verleibende ist von Fußgängern und Radler effektiv zu trennen.
Das geht sogar kostengünstig. Eine komplette Fahrbahn der Danziger/Petersburger wird für den motorisierten Verkehr gesperrt und erstes Teilstück eines innerstädtischen Fahrradringes. Die andere verbleibt für den motorisierten Verkehr. Und ja, es geht.

Aber was soll es. Stattdessen wird die vollkommen kranke Idee der Schließung eines innerstädtischen Autobahnringes weiter betrieben. 400 Millionen geplante Kosten für einen Kilometer. Und das ist nur die Planung.....
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#1434169 - 03.06.20 19:10 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
BaB
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Morgen: Gedenkkundgebung und #VisionZero-Demo von ADFC uns CC:

04.06.2020, 17:30 Uhr,
Petersburger Straße/Mühsamstraße
(nahe U-Bhf. Frankfurter Tor)

Geändert von BaB (03.06.20 19:11)
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#1434172 - 03.06.20 19:39 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: BaB]
Uwe Radholz
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Danke. Ich werde, zumindest am Anfang, hingehen.
Kommt noch jemand?
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#1434200 - 04.06.20 05:38 Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. [Re: Uwe Radholz]
drachensystem
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Wenn auch es nachher in Strömen regnet, wie seit Tagen (!) vorhergesagt, ich bin dabei.

Ich werde dem verkehrspolitischen Sprecher der SPD Tino Schopf, der dort in der Nähe seinen Wahlkreis hat, werde ich gleich mal bescheid geben. Dann könnte er gleich mal Stellung beziehen zwinker

" Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen" (Blaise Pascal)
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Einige Radreisen

Geändert von drachensystem (04.06.20 05:44)
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