Hallo allerseits,


obwohl ich wohl noch die nächsten ein, zwei Jahre mit meinem Trekking-Rad auch für Reisen leben werde, stelle ich mir in Gedanken schon mein künftiges Reiserad zusammen. Ich habe eine Frage zum Lowrider: Welche Funktion hat der Bügel? Es gibt Exemplare ohne Bügel (z. B. Tubus DUO: https://www.tubus.com/produkte/vorderradtraeger/tubus-product/duo/) und solche mit (z. B. das Modell TARA: https://www.tubus.com/produkte/vorderradtraeger/tubus-product/tara/). Ich vermute, der Bügel reduziert die Belastung auf die Befestigungsschrauben durch Verwindung, konnte dazu aber nichts finden.

Also: Welche Funktion hat der Bügel und würdet ihr ein Modell mit oder ohne Bügel empfehlen?

Besten Dank im Voraus!


Gruß,

Hardy

Für den Tubus Duo brauchst Du beidseitig Gewinde an den Gabelarmen. Bei Lowrider mit Bügel reicht einseitig. Der Bügel dient der Stabilisierung und zur Befestigung einer Gallionsfigur

Soviel ich weiß, ist der Bügel dann nötig, wenn die Gabel auf der Innenseite keine Ösen zur Befestigung hat. Ich fahre den Duo, welcher 3 Befestigungspunkte pro Seite hat, seit Langem und hatte bisher keine Schwierigkeiten was die Stabilität angeht (und auch sonst keine). Beladung ist bei mir ca. 4-5 Kg pro Seite.

Dass bügellose Lowrider spezielle Anforderungen an die Gabel stellen, wurde ja schon geschrieben. Lowrider leiten "wackeln" immer um den Gabelholm. Wenn man das nur mit einer Schraube befestigt, ist das nicht dauerstabil, mit zwei Schrauben (innen und außen) geht es, zumindest wenn der Gabelholm darauf ausgelegt ist.
Der Bügel ist ne elegante Variante die Wackelei gegen den anderen Gabelholm (mit langem, also stabilem) Hebel abzustützen.

Ich würde einen Lowrider mit Bügel vorziehen. Der hat den zusätzlichen Vorteil auch einen guten Griff zu bieten, beim Verladen auf PkW, Fähren, Fahrzeugdächer, etc. zumindest nicht von Nachteil. Muss aber sagen, mich an keinen versagenden Tubus Duo erinnern zu können.

P.S.: Ein möglicher Nachteil: einen "normal" montierten Scheinwerfer kann der abschatten, das sieht vom Ausleuchtungsbild dann schon gewöhnungsbedürftig aus. Scheinwerfer am Lowrider selbst befestigen ist eine Möglichkeit.

Tara ist der robustere Serienlowrider. Wenn es darauf ankommt, würde ich immer diesen nehmen. Der Kuhfänger ist auch praktisch beim Verladen und Verzurren aufBussedächern etc.

Ich schließe mich mal direkt mit einer Frage an, da diese thematisch in diesen Thread passt:

Ich optimiere bis zum Sommer meinen Reisegraveller insoweit, dass ich unabhängig von freien Fahrradplätzen im Zug werde und das Rad in höchstens einer Viertelstunde so auseinanderbauen und in einem leichten Packsack verstauen kann, dass ich es wie ein normales Gepäckstück im Zug mitnehmen kann und dennoch nicht auf Schutzbleche und einen Lowrider verzichten muss (geht in die Rinkorichtung).

Hierfür ist der Bügel vom vorhandenen Tubus Ergo leider nix und ich habe mir den Giant Rack-it Metro Lowrider bestellt. Dieser wird auf den Produktbildern oben an der Gabel auch nur mit einer (nicht durchgehenden, also einseitigen) Gewindebohrung befestigt und hat keinen Bügel.

Ich tendiere dazu, dem Hersteller insoweit einen Vertrauensvorschuss zu geben. Habt ihr Erfahrungen mit Ausfällen oder Schäden durch die einfache Anbringung?
Als Plan B habe ich schon ins Auge gefasst, das XLC Ersatzteilset zu bestellen und damit die Stabilisierung durch die Klemmung mit den U-Profilen an der Gabelinnenseite zu erhöhen.

Bei mir kämen höchstens 4 kg Belastung pro Seite auf und ich mache keine Weltreisen. Meinungen?

Ich bin einmal mit der rechten Packtasche voll gegen einer Poller gefahren. Die Tasche war mit einem Spanngurt am Träger gesichert. Als ich mich aufgerappelt hab, war der Spanngurt an der Tasche abgerissen. Der Träger war bombenfest.
Deinen beiden Schräubchen würde ich das nicht zutrauen. Dann lieber DUO oder Targa.

Ich halte wenig von der Konstruktion, mit dem durchgehenden Gewinde bekommst du eine wesentlich bessere Abstützung gegen die Querverwindungskräfte um den Gabelholm.

Vier kg sind jetzt nicht so kapital viel, aber da geht es auch um Schwingungen, steter Tropfen und so.

XLC gefällt mir aus dem Bauch raus auch nicht so, das charmante am Tara ist der solide Bügel, der von solider unterer Abstützung am einen Gabelholmende zum anderen Gabelholmende geht. Dann brauchts nur noch das Stangerl zwischen Holm und Bügel und fertig ist die Konstruktion.

Ohne sonst jedem Modetrend hinterher zu rennen: Wenn du es schon auf leicht und flott anlegst, dann würde ich mich vielleicht wirklich mal in der Bikepacking-Ecke umsehen: Entweder so ne Rolle unterm Lenker oder auch zwei solche zylindrischen Taschen angegurtet am Gabelholm, dafür aber gar keine Lowriderkonstruktion?
Ansonsten sollte der Tara auch verhältnismäßig gut demontierbar sein: die oberen beiden Schrauben am Gabelholm lösen, Querstangerln wegklappen, Tara-Bügel zum Gabelschaft hoch klappen und das verbliebene Teil hat nicht viel mehr Ausmaße als die Gabel selbst.

Genau, ich fahre bereits mit Bikepackingtaschen, möchte aber nicht minimalstmöglich unterwegs sein. Ich kleide mich zum Abend zB. gerne zivil und nehme ein frisches Paar Schuhe mit.
Das Setup soll folgendermaßen aussehen: Arschrakete, Framebag, die beiden Lowridertaschen und dann ggf. noch eine Frontrolle, je nachdem, ob und welches Zelt, Schlafsack und Matte ich mitnehme. Die Rolle ist bei mir aber letzte Wahl und muss sehr kompakt bleiben, da ich wenig Platz zwischen Oberlenker und Frontleuchte habe.
Ein hinterer Gepäckträger kommt nicht dran, eben weil ich das Rad so kompakt wie möglich verstauen will. Dafür lässt sich dann das hintere Schutzblech teilen. ist das Rad verstaut, kommen die Bikepackingtaschen in einen Faltrucksack und ich habe die Hände frei fürs Radpaket und ggf. noch die Lowridertaschen, falls diese nicht mehr in den Rucksack passen. Diese sind dann auch schneller angebracht oder abgenommen, als die Bikepackinggabelkäfigtaschen.

Bisschen entmutigend, eure Erfahrungen mit dem Lowrider. Ggf. muss ich demnächst einfach mal einen Packtestlauf mit dem Ergo machen. Vielleicht mache ich mir mehr Gedanken über den Packmaßvorteil, als ich müsste.

Naja, ein Gepäckträger wie der Fly oder der Airy wäre nur mit 3 Schrauben zu fixieren, ist also sehr schnell demontiert und vor allem muss der auch nicht mehr oder weniger aufwändig neu justiert werden (anders als z.B. Steuersatzspiel bei Ahead-Vorbau-Demontage oder Sattelstützhöhe). Bevor ich mein Rad zu frontlastig belade und die Sattelstützbelastbarkeit ausreize, wäre das mein Weg, den ich gehen würde. In zwei Backrollern und ggf. noch ner Tasche längs solltest du so ziemlich allen Kram rein bekommen, dann noch ne Lenkertasche oder so als kleines Gegengewicht. Fertig.

Aber du machst das schon.

Ich bedanke mich für die Infos! Dann werde ich mein Auge wohl eher auf ein Modell mit Bügel (wie den TARA) werfen und kann mir schonmal Gedanken zu einer Gallionsfigur machen grins:

Gruß,

Hardy

Ich habe recht viel herumexperimentiert mit der Verpackung an der Gabel.

Fazit - entweder einen Lowrider mit Bügel (wie den Tubus Tara) oder Packsäcke.

Eine Tasche mit 4 kg ist was anderes als ein Packsack mit 4 kg. Taschen schlappern einfach rum, und der Inhalt hüpft bei jeder Bodenwelle hin und her, ibs. dann wenn die Tasche nicht voll ist. Das liegt einfach in der Natur der Sache. Die Kräfte, die dabei auftreten, sind ganz enorm, auch wenn die Masse vergleichsweise gering ist. Verbessern lässt sich das, wenn man die Taschen zusätzlich verzurrt.

Für so geringes Gepäck finde ich die Lösung mit Packsäcken an der Gabel deutlich sinnvoller. Das fährt sich einfach besser, gerade weil sich das Zeug recht gut verzurren lässt und auch auf groben Pisten gut sitzt.





Gruß
Thoralf

Bei entsprechendem Kleingeld sind vielleicht die abnehmbarenTailfin Gepäckträgersysteme für dich interessant.

Das sieht gut aus. Da sind aber auch irgendwelche Halter für die Packsäcke an die gabel geschraubt. Welche sind das und was sind das für Packsäcke?

Grüße,
Ludger

Wahrscheinlich findest Du die Antwort hier: Flaschen/Packsäcke an die Gabel (Ausrüstung Reiserad)

Je nach Konstruktion der Frontleuchte am Rad kann der Bügel auch ohne Galionsfigur irritierende Schatten im Lichtkegel erzeugen. Der Bügel sollte also nicht zu lang sein.

Werde die Lowrideridee für meinen geplanten Einsatz nochmal überdenken und die Cages doch in Betracht ziehen. Die Packsäcke wären dann auch bestimmt einfacher im Faltrucksack zu verstauen.

Danke euch allen für den Input!

Ich vermute mal, dass Dein Rad keine Lowriderösen innen hat, sonst würdest Du vermutlich nicht über den Giant nachdenken. Ich habe zu den Bemerkungen der anderen noch etwas anzufügen:

die höhere Stabilität des Tubus Duo gegenüber dem Giant resultiert daraus, dass der Duo letzlich drei Befestigungspunkte (je Seite) hat und der Lowrider durch die innere Strebe von oben gesehen ein Dreieck bildet. Solltest Du nur außen liegende Ösen haben dann nimm einen Lowrider mit Bügel. Wenn die Gabel innen auch Ösen hat, kannst Du den Duo ohne Probleme auch verwenden. Nominell verträgt der zwar nur 15 kg Zuladung gegenüber dem Tara mit 18 kg. Aber ich hatte mit den Duos noch nie Probleme. Selbst die früheren Blackburn Lowrider ohne Bügel (ich glaube Modell CL) aus Alu haben nie Probleme gemacht.

Einen sehr interessanten Artikel zu Lowridern findest Du unter Fahrradzukunft

Es handelt sich um den Halter Blackburn Outpost Cargo Cage:
https://www.bike24.de/p1155982.html


Bilder gibts hier:
Re: Flaschen/Packsäcke an die Gabel (Ausrüstung Reiserad)

Gruß
Thoralf