Radreise & Fernradler Forum
Radreise & Fernradler Forum
Wer ist online?
14 Mitglieder (gedi, Larry_II, Gerhardt, jochenfranke, Hardy_FRI, Tauchervater, Räuber Kneißl, Wer, 4 unsichtbar), 270 Gäste und 888 Suchmaschinen sind im Forum unterwegs.
Details
Erweitert
Rund ums Forum
Regeln
Die Regeln für dieses Forum
Nutzungsbedingungen
Vereinbarungen für die Benutzung
Das Team
Wer steht hinter dem Forum?
Verifizierung
Offenlegung deiner Identität
Beteiligte Homepages
Radreise-Seiten, die das Forum eingebunden haben
Mach mit!
Dieses Forum für deine Homepage
RSS Feeds RSS
Eine Übersicht öffentlicher RSS Feeds
Plauderecke
Zum Unterhalten und Plauschen
Die Geschichte
Die Geschichte des Forums
Spende
Unterstütze das Forum
Radreise-Wiki
Partnerseiten
Statistik
29258 Mitglieder
97720 Themen
1534342 Beiträge

In den letzten 12 Monaten waren 2205 Mitglieder aktiv. Die bislang meiste Aktivität war am 02.02.24 17:09 mit 5102 Besuchern gleichzeitig.
mehr...
Vielschreiber (30 Tage)
Keine Ahnung 83
Juergen 74
panta-rhei 56
iassu 52
Falk 49
Seite 1 von 4  1 2 3 4 >
Themenoptionen
#1463499 - 24.03.21 00:00 Bremse - persönliche Erfahrungen
Tomski
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 76
Hallo!
Ich stehe aktuell vor der Entscheidung ein Rad entweder mit Scheibenbremsen (Deore XT) oder Felgenbremsen (HS33) anzuschaffen.
Die Entscheidung fällt mir wirklich schwer. Die theoretischen Vor-/Nachteile sind mir durchaus bekannt. Wartung, Handhabung, Reparatur, Leistung, Verschleiß etc.

Mich würde an dieser Stelle eure persönliche Erfahrung interessieren. Habt ihr euch für eine Felgenbremse entschieden und jemals Leistung vermisst? Habt ihr euch für eine Disc entschieden und jemals einen ernsthaften Schaden ohne Möglichkeit der Reparatur gehabt? Habt ihr zur Sicherheit immer Werkzeug und Ersatzteile dabei und wir sehr stören euch diese ?

Interessant sind für mich besonders die "extremeren" Erlebnisse, Abfahrten in den Alpen oder anderen Gebirgen, Unfälle in abgelegenen bzw. technisch schwächeren Gebieten wie Osteuropa und Zentralasien etc pp.

Dennoch sind mir natürlich sämtliche Anekdoten von der Isar bis zur Nordsee sehr willkommen!
Gruß Tom

"Fürn paar Blumen kein Geld, doch auswärts dabei an unserem Jahrestag."
Nach oben   Versenden Drucken
#1463501 - 24.03.21 00:14 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.842
Aus meiner Sicht sind das keine vergleichbaren Systeme, einfach was das Verhältnis von Aufwand und Wirkung angeht. Ich kann weder Extremes noch Anekdotisches berichten, nur, daß für mich der Umstieg von Felgenbremse auf Scheibenbremse eine solche Offenbarung war, die sich mit Blindenstock vs Adleraugen vergleichen läßt. Nie mehr zurück in den Handicapzustand.

Das Einzige, was mich sauer gemacht hat, war vor 16 Jahren an meiner Louise die Einstellung mit diesen unsäglichen dünnen U-Scheiben. Seit die Globalisierung den Blick von Bad Urach nach Osaka eröffnet hat, ist diese Minianekdote aber Teil meines Velobiografiemuseums. Seither singe ich auf einem Rad XT-rafröhlich, auf den anderen zweien: o when the Saint go breaking in.
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
#1463503 - 24.03.21 01:03 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.498
Wo willst du denn hin?
Für mitteleuropäische Radurlaube nehme ich kein Scheibenbremsreparaturmaterial mit. Helfen kann da jeder Radhändler unterwegs.

Defekt hatte ich mit Scheibenbremse unterwegs exakt einen. Da war unser Tandem neu, die Erstmontagesituation offensichtlich nicht dicht. Soetwas findet man beim Probefahren aber raus. Da unser Tandem noch über mechanische V-Bremsen verfügt, sind wir mit diesen die Tour zuende gefahren. Dürfte für den Allgemeinfall so allerdings weniger eine Option sein.

Felgenbremsen sind nach wie vor an einigen unserer Räder, weil Rahmen halt darauf ausgelegt. Neu würde ich immer Scheibenbremse nehmen, einzig für ein Fernreiserad würde ich ne Felgenbremse in Erwägung ziehen, dann aber sicher keine hydraulische. Unter Fernreiseaspekten vereint das ja die Nachteile beider Welten.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463504 - 24.03.21 04:51 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
Sickgirl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.988
Scheibenbremsen seit 2001. Diverse Modelle und Hersteller

Nur ein Ausfall, war auch Garantie gleich am Anfang 2002.

Läuft, mache auch den Service komplett selber.

wenn eine längere Tour dann nur Ersatzbeläge
Nach oben   Versenden Drucken
#1463512 - 24.03.21 06:40 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
StefanTu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.100
Ich fahre beide Bremsen, bei der XT die Vierkolbenvariante. Für ein neues Rad kommt für mich heute ausschließlich eine Scheibenbremse in Frage. Die Leistungsreserven in jeder Situation und der hohe Komfort durch die niedrigen Betätigungskräfte führen hoher Sicherheit beim Bremsen auf einem Niveau auf dem die HS33 bei Weitem nicht mitspielen kann.
Anfänglich hatte ich etwas Bedenken, da ich immer wieder von quietschenden oder schleifenden Bremsen und verbogenen Bremsscheiben lass. Das alles hat sich trotz intensivem Geländeeinsatz, diversen Stürzchen und Umfallern und inzwischen deutlich 5-stelligen Kilometern nicht bewahrheitet. Einzig quietschen tritt ab und an mal auf, lässt sich aber immer durch kurzes Betätigen der Bremse beseitigen. Ich vermute, dass in solchen Situationen der Bremskolben nicht in Endlage zurückgeht.
Der reale Wartungsaufwand ist minimal. Unterm Jahr tut es ein regelmäßiger Blick auf die Beläge, beim Service reinige ich die Sättel und gebe eine bisschen Bremsflüssigkeit auf die Kolbendichtungen. Das wars. Belagwechsel dauert unter fünf Minuten, wenn der unterwegs wirklich mal nötig sein sollte.
Auf Reisen stellt sich für mich die Frage nach Scheibe oder HS33 nicht. Ersatzteile dürften heutzutage in abgelegenen Gegenden eher für die weit verbreiteten Scheiben zu bekommen sein als für die doch eher selten HS33, die mechanische Zuverlässigkeit ist bei beiden Systemen gleich und die Bremswirkung bei der Scheibe deutlich besser.
Wenn, könnte man vielleicht überlegen mit einer V-Brake zu fahren aber nachdem ich heutzutage jedes Mal wenn ich mich auf mein altes MTB setze nach der ersten Bremsung schaue, ob die Bremse kaputt ist kann ich mir das auch nicht mehr wirklich vorstellen...
Nach oben   Versenden Drucken
#1463519 - 24.03.21 07:25 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo Tom!

Ich fahre mit Scheibenbremsen (Deore) am Tandem, HS33 am anderen Tandem und diversen V-Brakes an den restlichen Rädern.

Die neuen Scheibenbremsen funktionieren, eine davon lässt sich aber nicht sauber einstellen und schleift bald wieder leicht. Das ist lästig, aber harmlos, so lange du nicht in der Mitte von Nirgendwo ohne Ersatz mit einem abgeschliffenen Pad stehst. (Ersatz habe ich ohnehin mit.) Eine Bremse wurde noch während der Garantiezeit undicht, der Ersatz funktioniert. Die Vorgängerbremse (Magura Julie) hatte hängende Kolben, deshalb habe ich sie getauscht.

HS 33: Am alten Tandem seit 19 Jahren im Einsatz. Funktioniert zuverlässig und reicht von der Bremskraft auch für das Tandem steil bergab. Einstellung ist fummelig, geht aber. Einmal wurde eine Bremsleitung gequetscht, weil die Räder am Campingplatz am Stand umfielen. Diese Leitung habe ich tauschen lassen. Bei der Verlängerung der Leitung wegen des Umbaues auf einen neuen Rahmen stellten wir fest, dass die eine HS33 nach 17 Jahren kein Hydrauliköl mehr drin hatte, nur mehr trüben Schleim. Gebremst hat sie trotzdem unauffällig.

Auch wenn du nicht danach fragst:
V-Brakes: Funktionieren alle klaglos, die Bremskraft reicht mehr als locker aus, auch bei Hard Core Abfahrten. Die Technik ist simpel wie nur möglich, Ersatzteile, wenn überhaupt nötig, überall zu bekommen. Leichter kannst du wohl nicht bremsen. Auch bei Minustemperaturen frieren meine Bowdenzüge der V-Brakes nie ein. Nur die Bremsen an den Rädern meiner Frau mit Damenrahmen konnten Wasser an der tiefsten Stelle sammeln. Nach dem Umbau auf HS 11 (funktionieren gleich wie die HS 33, brauchen aber minimal höhere Bremskräfte am Hebel) bremst sie auch im Winter störungsfrei.

Deshalb verwende ich auf allen Tourenrädern V-Brakes und habe es nie bereut.

Fazit:
Alle Bremsarten funktionieren. Ich kenne keine Bremsenart, bei der nicht manchmal ein wenig Arbeitsbedarf besteht. Der Abrieb von Felgenbremsen lässt sich mit weichen Klötzchen und Felgen, die nicht gerade Leichtbau sind, minimieren.

Überhitzung schaffst du mit allen 3 Varianten, wenn du es darauf anlegst, auch mit großen Scheiben. Irgendwo muss die Hitze hin. Pausen zum Abkühlen habe ich in Jahrzehnten nur zwei gemacht, beide waren so gut wie sicher unnötige Vorsicht und haben Gelegenheit geboten, die wunderschöne Aussicht zu genießen: Einmal auf der Abfahrt nach Geiranger von Osten, das andere Mal bei der Abfahrt von der Sella di Gnivizza in den Julischen Alpen. Beide Abfahrten hatten starkes Gefälle über lange Abschnitte und Kehren, haben also das Bremsen durch Luftwiderstand verhindert. Das kommt so selten vor, dass es sich nicht lohnt, darauf die Bremsen aus zu legen.

Einen Unterschied kenne ich, bei dem Scheibenbremsen wirklich heraus stechen: Abfahrten im Tiefschnee. Da können Scheibenbremsen ihre Stärken ausspielen. Aber die kommen auf Tour nicht so oft vor.

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
#1463522 - 24.03.21 07:50 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
ctub
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 406
Moin,

ich kenne beide Systeme.
MT200 / Alfine Scheibenbremsen: Tun was sie sollen sehr zuverlässig. Bremsbelagwechsel ist schnelle und einfache, Beläge sehr günstig. Verschleiss nur an der Scheibe, nicht an der Felge (also kein Umspeichen nach X km!), Entlüften sehr einfach.
HS11 / 33: Verzögern sehr gut. Bei Nässe manchmal mit Verzögerung. Gefrickel beim Radausbau, ein Belag muss mit raus.
Anekdoten habe ich nicht dazu. Ich nutze seit 9 Jahren Scheibenbremsen und ausser Verschleiss war nichts. Sie tun immer was sie sollen, wenn ich es brauche :-)

Viele Grüße, Christian
Nach oben   Versenden Drucken
#1463524 - 24.03.21 08:03 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: ctub]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo!

Ich lasse die HS-Bremsen beim Radausbau immer, wie sie sind, und lasse faulheitshalber die Luft aus. Dann bekomme ich sogar die dicken stolligen Winterreifen durch. Eine Seite der Bremse mit dem Schnellverschluss aushängen geht auch, die Montage ist aber etwas mehr Arbeit. Mit einer Mini-Pumpe unterwegs ist das natürlich anders.

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
#1463525 - 24.03.21 08:08 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.032
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

wenn Zentralasien: V-Brake
Disk sind nett fUrs Alltagsradl, aber von der Bremskraft sicher nicht besser. Hatte schon Diskfading am Tandem, mit V-brake noch nie.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
Nach oben   Versenden Drucken
#1463527 - 24.03.21 08:49 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.700
Mit ein paar Anektdoten kann ich dienen (es handelt sich jeweils um Tandems):

- HS 33: einmal bei einer wirklich steilen Abfahrt in den Yorkshire-Dales das Gefühl gehabt, dass jetzt auf gar keinen Fall jemand kommen darf, weil wir es nicht meh schaffen, anzuhalten
- auch HS 33: diverse geplatzte Schläuche wegen Überhitzung, einmal war danach auch zugegebenermaßen alte Reifen hinüber
- auch HS 33: nach Transport im Auto hatte sich die Bremsleitung gelockert, Bremse war leer. Hätte man mit einem Reparaturset wieder füllen können, da nicht wirklich etwas beschädigt war
- nochmal HS 33: undichter Anschluss mit leichtem Ölverlust kein akutes Problem, hat sich angefühlt, wie etwas stärker abgefahrene Bremsklötze, Reparatur nach dem mehrwöchigen Urlaub war ausreichend

- hydraulische Scheibenbremse: bei der Abfahrt vom Fichtelberg heftiges Fading, nachlassende Bremswirkung. Hinterher hat sich herausgestellt, dass wir als unerfahrene Scheibenbremsbenutzer, die das Rad zudem noch gebraucht gekauft hatten nicht gemerkt haben, dass die Beläge am Ende waren, also erstmal selber schuld.

- ebenfalls hydraulische Scheibenbremse: Undichtigkeit mit unbekannter Ursache führte zu sofortigem Totalausfall, geholfen hat nur ein neuer Bremsgriff. Das Ganze passierte geschickterweise 2 km von zu Hause entfernt auf dem Heimweg, hätte ich nicht in Zenralasien erleben wollen...

- ebenfalls hydraulische Scheibenbremse: schleift tatsächlich meistens

- mechanische Scheibenbremse: Betätigungskräfte sind hoch

- ebenfalls mechanische Scheibenbremse: nach sehr steiler Abfahrt verfärbte Scheibe und Geruch, leichtes Schleifen. Beides beruhigt sich recht schnell wieder
Nach oben   Versenden Drucken
#1463531 - 24.03.21 09:18 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
sugu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.703
Das bisher "extremste" Erlebnis war eine Heimfahrt nach der Arbeit im Winter: Schneefall, über 5 cm Neuschnee lagen bereits. Anfangs (am Nachmittag) war es nasser Schnee gewesen, während der Heimfahrt aber fiel Pulverschnee. Die Felgenbremse (HS33) schaffte es im 10%-Gefälle mal so gerade, auf 500 m Strecke von 8 km/h auf 6 km/h runter zu bremsen. Dabei sammelte sich ein großer, grauer Schneeklotz an der Bremse löste. Anschließend war die Felge blank geputzt und die Beläge hatten sich halbiert. Im Sommer drauf brauchte ich eine neue Gabel und die bekam eine Scheibenbremse. Da ist eher das Problem, auf glattem Untergrund nicht zu scharf zu bremsen. Ein Jahr später war die Felge hinten durchgebremst und die Kosten einer neue Felge bzw. Laufrades haben mir die Entscheidung, auch dort umzubauen, leicht gemacht.

Extremstes Erlebnis mit der Scheibe: Am Ende einer mehrtägigen Alpentour war die letzte Abfahrt vom Großen St. Bernhard nach Martigny. Ersatzbeläge hatte ich dabei, aber keine neue Scheibe. Die Ice-Tech-Scheibe war auch schon etwas älter und ich habe sie in dieser Abfahrt bis auf den Alu-Kern durchgebremst. Die Bremsleistung ließ sehr stark nach, sie kam praktisch nur noch vom Hinterrad. Es war schon relativ weit unten und das Gefälle nicht mehr so stark, den Bahnhof im Tal habe ich noch sicher erreicht.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463537 - 24.03.21 09:45 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
elflobert
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 734
Meine Lieblingsbremse ist und bleibt die Seitenzugbremse. Gute Kompatiblität mit Rennlenker, sehr leicht, filigrane und komfortable Gabel möglich, extrem einfache Konstruktion und Einstellung. Und ich finde sie richtig hübsch. Nur: mit dem für mich noch wegen der Bremsleistung vertretbaren Schenkelmaß von ca. 57 mm (mittellang) sind inkl. Schutzblechen max. 30 mm Reifenbreite möglich... für ein Reiserad, das üblere Wege vertragen können muss, also eher ungeeignet.

Für breitere Bereifung und allem, was nicht in Richtung MTB geht, favorisiere ich die V-Brake.

Dazu muss ich aber sagen, dass die beiden Hauptargumente für die Scheibenbremse (kein Felgenverschleiß und bessere Bremsleistung bei Nässe) für mich persönlich nicht mehr die große Rolle spielen. Denn mittlerweile habe ich die Angst vor dem Laufradbau abgelegt und ersetze die Felge halt selbst, wenn der Indikator es mir sagt. Und bei Nässe fahre ich einfach etwas langsamer und vorausschauender und lasse vor engen Kurven schon mal die Felge leicht trockenschleifen.

Bzgl. Scheibenbremse habe ich sehr gemischte Erfahrungen gemacht. Alle mechanischen Experimente (BB7, Spyre) waren ernüchternd, die klobigen Rennlenker-Hydros finde ich furchtbar hässlich und auch am MTB gibt es immer mal wieder Probleme mit Geschleife, weil die Kolben (mal wieder) nicht richtig zurückfahren. Obwohl ich mit dem MTB deutlich weniger fahre als mit den anderen Rädern muss ich hier umso häufiger Hand anlegen...

Und bzgl. "Extremerfahrungen": Fading hatte ich bisher auch nur mit Disc.

Bei der Felgenbremse: ein Freund von mir ist zu Studentenzeiten sein Rennrad mit 25mm Reifen immer nur mit 5 bar gefahren, weil seine Standpumpe kaum mehr konnte ;-) Die Felgen hatten keine Indikatoren... als wir eine Tour machen wollten, holte er mich ab und ich schloss meine Standpumpe an. Bei 6,5 bar knallte es ganz fürchterlich und die aufgerissene Felgenflanke hat den Schlauch aufgeschlitzt.
Trotz des Schadens waren wir froh, denn wir hatten an dem Tag viele Höhenmeter mit entsprechenden Abfahrten vor...

Geändert von elflobert (24.03.21 09:52)
Nach oben   Versenden Drucken
#1463558 - 24.03.21 12:00 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
huxtebude
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 805
Ich hatte im Zentralasien Ersatzteile für die Deore Scheibenbremse dabei um zb einen abgerissenen Schlauch reparieren zu können. Hatte auch eine Ersatzscheibe dabei, falls ich mir die vorhandenen irgendwie blöd verbiege.
Beides nicht benötigt.
Mit schleifen hatte ich nie Probleme. Man muss die Bremse ordentlich montieren. Dann hört man maximal mal etwas wenn sie sehr heiß gebremst ist und sich etwas verzieht. Das geht aber auch wieder weg, wenn sie sich wieder abgekühlt hat. Wenn es überhaupt auftritt.
Eine HS11 habe ich am Alltagsrad. Die läuft seit 70tkm ohne große Probleme, nervt aber, da doch hin und wieder Felgen verschleißen und getauscht werden müssen, oder im Winter wenn richtig grober Schmirgel das Bremsen geräuschvoll und beinahe körperlich schmerzhaft macht (beim Gedanken an die Felge). Das habe ich weder am Reiserad noch am MTB, die beide Scheibenbremsen besitzen und (nach wirklich gründlicher Grundeinstellung) nie mehr als Belagwechsel erforderten. Und evtl mal ne neue Scheibe. Die lässt sich aber einfacher wechseln als die Felge.
Ich würde wieder zur Scheibe greifen, und zwar hydraulisch.

Grüße
Florian
Nach oben   Versenden Drucken
#1463565 - 24.03.21 12:58 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
MarJo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 134
In Antwort auf: Tomski
Hallo!
... Felgenbremse entschieden und jemals Leistung vermisst? ...

Ja, bei Temperaturen um die 0° und Nässe. Das hat ewig gedauert, bis die HS33 als Bremse spürbar war.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463585 - 24.03.21 15:32 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
In Antwort auf: Tomski
Habt ihr euch für eine Felgenbremse entschieden und jemals Leistung vermisst?

Ja. Mit mehreren Abers. Bei Nässe war es teilweise sehr bescheiden. Das ließ sich aber beheben durch die Wahl geeigneter Bremsgummis. Eine allgemeine Empfehlung ist schwierig, es passt nicht jeder Bremsgummi zu jeder Felge. Ich habe z.B. mit den viel gepriesenen Koolstop keine so guten Erfahrungen, dafür sehr gute mit BBB Triple Compound.

Zweites Aber ist Schneematsch. Das ist am Reiserad letzten Endes so selten, dass ich es in Kauf nehme.

In Antwort auf: Tomski
Habt ihr zur Sicherheit immer Werkzeug und Ersatzteile dabei und wie sehr stören euch diese ?

Ja natürlich. Multitool, kleine Zange, Ersatzbowdenzüge und Bremsgummis. Stören tut das gar nicht.

Wenn schon Felgenbremse, dann auch mechanisch. Wegen der einfachen Reparatur unterwegs. Beim Transport im Zug oder Flugzeug besteht immer die Chamce, das was kaputt geht. Ein gerissener Bowdenzug lässt sich sehr einfach ersetzen, eine gerissene Hydaulikleitung nicht.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1463586 - 24.03.21 15:48 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Toxxi]
KaivK
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 457
Ich hatte schon Bremsprobleme bei Schneematsch, sowohl mit der V-Brake als auch mit einer Rennradseitenzugbremse. Quasi keine Bremsleistung bergab. Trotzdem bin ich mit der Felgenbremse am Rennrad zufrieden für den Einsatzzweck. Das Hauptfahrrad sollte halt nur nicht an einem Tag mit Schneematsch streiken ;-).

Meine Magura MT4 Scheibenbremse musste ich nach 17000km entlüften, meine Shimano 515 war vorne glaube ich nach 10000km kaputt und hat Öl verloren. Bei Schnee bin ich mit Ice-Spiker Pro schon Trails runterfahren, die ich ohne Spikes nicht wegen Reifenhaftung heruntergekommen wäre.

Insgesamt bin ich ungefähr so viele Kilometer mit Felgenbremse wie mit Scheibenbremsen gefahren, beides jeweils knapp 30000km.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463588 - 24.03.21 16:10 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Toxxi]
huxtebude
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 805
In Antwort auf: Toxxi
Ein gerissener Bowdenzug lässt sich sehr einfach ersetzen, eine gerissene Hydaulikleitung nicht.

Gruß
Thoralf


Leitung tauschen, neu befüllen, entlüften, fertig. Wenn man sich das einmal angeschaut hat, ist das nicht schwer.
Ist nur eine gedankliche Hürde die es scheinbar bei vielen gibt.
Wenn eine Neuanschaffung bevorsteht, müssen eh Leitungen gekürzt werden, dann kann man direkt üben.
Ich finde man sollte hier eher ermutigen, statt abschrecken, damit der Gedanke "Hydraulik - nicht zu reparieren, schon gar nicht unterwegs" verschwindet.

Grüße
Florian
Nach oben   Versenden Drucken
#1463591 - 24.03.21 16:19 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: huxtebude]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.700
In Antwort auf: huxtebude

Leitung tauschen, neu befüllen, entlüften, fertig.


Bei einer hydraulischen Felgenbremse muss man allerdings die Leitung dabeihaben fürchte ich. Die sind nämlich so langsam sogar hierzulande richtig exotisch. Der eigentliche Unterschied ist daher denke ich eher, dass sich ein gerissener Bowdenzug in vielen Fällen improvisiert provisorisch reparieren lässt, während man bei einer wirklich gerissenen Hydraulikleitung ohne Ersatzteil nicht weiterkommt.

Wobei mir nicht ganz klar ist, wie oft Hyraulikleitungen wirklich reißen, mir ist es noch nie passiert.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463598 - 24.03.21 17:42 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
Fricka
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.806
Mein Rennrad eine Seitenzugbremse, das Reiserad V-Brakes. In beiden Fällen ist das völlig in Ordnung. Mein Motto: "Wer bremst, verliert." Beide kann ich jetzt allerdings nur noch für die Fahrt zum Bäcker nutzen. Mehr schafft meine Schulter nicht mehr.

Trikes habe ich inzwischen mehrere durch. Alle mit Scheibenbremsen. In einem Fall hydraulisch. In dem Fall finde ich das besser. Die beiden Vorderräder müssen passend gebremst werden. Das machen die Scheibenbremsen recht zuverlässig auch bei schlechtem Wetter.

Wartungsbedarf unterwegs hatte ich noch nie an den Bremsen. Und zu Hause ist das kein Problem.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463603 - 24.03.21 18:01 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
Avante
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.032
Nach nun 10 Jahren mit der XT M775 am Rad, davon 10 Monate über China nach Malaysia, hier unzählige Touren bis zu 6 Wochen in Europa bis Griechenland runter und nun was zwischen 40 & 50k Km mit gefahren, nüscht, einfach zuverlässig bremsen auch bei höherer Zuladung, zügig Pässe runter, Kehren kurz vorher anbremsen und rum, nice. Mir fällt einfach nicht ein was für eine hydraulische Felgenbremse spricht, hätte wäre Fahrradkette, wenn doch mal was sein sollte, so konstruiert und m.M. nach irrelavant, spricht nix für Nachteile einer (hydr.) Felgenbremse. Komplett mechanisch mit Zug, oder mechanische Scheibe, das kann ich noch wo nachvollziehen je nach Einsatz, aber nicht am Rad mit Zuladung (am Rennrad selten Hydraulik vermisst, Pässe z.B.), aber eine hydraulische Felgenbremse, nä. Ende der 90er mag die noch eine Verbesserung gewesen sein, meine erste ERfahrung mit hydr. Scheibe (Formula, mit Bowdenzug) um 2000 war dagegen ernüchternd bis unbrauchbar.
Bremsscheiben sind durch die Träger geschützt, Stahlflexleitungen ziemlich robust, muss schon viel passieren, dass da was passiert und ich behaupte mal, Shimano lässt sich europaweit und erst weltweit deutlich leichter bekommen, als Magura. Daher konnte ich noch nie nachvollziehen, wie man einen 'Exoten' für Langzeittouren empfehlen kann. Dann wirklich gleich vollmechanisch, wenn man da nicht anderst kann. Anekdoten gibts leider keine, echt nix mit erlebt, außer jederzeit (auch bei Nässe, mit Zuladung noch wichtiger!) eine zuverlässig zupackende Bremse. Meine Erfahrung, meine Empfehlung klar Scheibe...

Geändert von Avante (24.03.21 18:11)
Nach oben   Versenden Drucken
#1463614 - 24.03.21 18:46 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: huxtebude]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.032
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: huxtebude
In Antwort auf: Toxxi
Ein gerissener Bowdenzug lässt sich sehr einfach ersetzen, eine gerissene Hydaulikleitung nicht.

Gruß
Thoralf


Leitung tauschen, neu befüllen, entlüften, fertig. Wenn man sich das einmal angeschaut hat, ist das nicht schwer.
Ist nur eine gedankliche Hürde die es scheinbar bei vielen gibt.


Nö.
Habe auch schon Leitungen entlüftet und gekürzt (göttinseidank nicht nur Maggis sondern auch Shimanos). Das ist viel mehr Gedöns und gerade "on the road" viel fehleranfälliger (z.B. Staub, Rad fällt um etc pp) als mal eben nen Bowdenzug einziehen. Da hat Toxxi vollkommen Recht, zumal auch die Ersatzteile von Hydrodisks stärker herstellerspezifisch sind (z.B. Oliven von Maggis und Shitmano sind nicht austauschbar) und dementsprechend weniger Pfuschreserve und Verbreitung haben.
Für eine V-Brake kann ich notfalls ein paar Drähte eines Mofazugs abwickeln und den Nippel zurechtfrickeln.

In Antwort auf: huxtebude

Ich finde man sollte hier eher ermutigen, statt abschrecken, damit der Gedanke "Hydraulik - nicht zu reparieren, schon gar nicht unterwegs" verschwindet.


"nicht zu reparieren" hat hier keiner behauptet - mal keine Pappkameraden aufbauen cool !
All das o. gen. potentielle Theater, obwohl die V-Brake was Bremsleistung angeht völlig zufriedenstellend ist UND kein Fading hat!

Die Vorteile der Scheibe wartungsarm, schön sauber und kann nicht einfrieren kommen viel eher bei einem Alltagsrad zu tragen. Auf einer Radreise in Afrika/Lateinamerika bevorzuge ich ganz klar KISS - und habe das gerade bei Bremsen noch nie bereut.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet

Geändert von panta-rhei (24.03.21 18:49)
Nach oben   Versenden Drucken
#1463615 - 24.03.21 18:48 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: KaivK]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.032
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: KaivK
Ich hatte schon Bremsprobleme bei Schneematsch


Hier gehts um Radreisen - da fahre ich selbst im Hochgebirge eher an der Fadinggrenze als im Schneematsch listig
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
Nach oben   Versenden Drucken
#1463618 - 24.03.21 19:15 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: huxtebude]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
In Antwort auf: huxtebude
Ich finde man sollte hier eher ermutigen, statt abschrecken, damit der Gedanke "Hydraulik - nicht zu reparieren, schon gar nicht unterwegs" verschwindet.

Okay, da haben wir uns missverstanden. Ich meinte eigentlich was anderes:

Wenn schon Hydraulik, dann bitte gleich richtig. Also hydraulische Scheibenbremsen. schmunzel Hydraulische Felgenbremsen hatten mal ihre Brechtigung, die ich in der heutigen Zeit nicht mehr sehe.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1463622 - 24.03.21 19:20 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: panta-rhei]
huxtebude
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 805
Auf längere Radreisen nehme ich entsprechende Ersatzteile mit, von denen ich denke, dass sie kaputt gehen oder verschleißen können, die ich unterwegs nicht auftreiben kann und die mit akzeptablem Aufwand, d.h. Volumen und Gewicht, zu transportieren sind. Die Bremsleitung wiegt jetzt nicht sonderlich viel. Und ob ich bei Hersteller x ein anderes Teil als bei Hersteller y benötige ist auch egal, wenn ich es denn schon im Gepäck mitführe. Und das Hydraulikzubehör geht nicht wirklich ins Gewicht.
Ich persönlich würde im Notfall auch was anderes als das Original Hydrauliköl einfüllen, gesetzt den Fall ich hätte es entgegen meiner eigenen Regel nicht mitgenommen. Besser als in die nächste Hauptstadt trampen zu müssen um dann dort auf eine Lieferung aus Deutschland zu warten.

Abgesehen davon verschleißen die Leitungen nicht und ich muss nicht regelmäßig was tauschen.

Man muss doch auch die Relation zum Nutzen sehen. Und der ist bei der hydraulischen Scheibe bei mir deutlich vorne.
Wenn ich unterwegs ne durchgebremste Felge tauschen muss, dann ziehe ich doch das Wechseln der Bremsleitung vor.
Und ich musste schon so einige Felgen tauschen, im Gegensatz zur Bremsleitung. Da kann ich aber locker flockig mit dem "Risiko" leben, dass ich mal was an der Hydraulik unterwegs machen muss.

Grüße
Florian
Nach oben   Versenden Drucken
#1463628 - 24.03.21 19:52 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Avante]
Avante
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.032
Oh doch eine Anekdote wie gefragt, bei der Zeltplatzsuche in der Spätdämmerung in Kirgistan erlebt. Straße von Naryn kommend vom Pass runter kurz vor Kotschkor, musste dringend einen Platz finden, nicht zu weit von der Straße aber auch ruhig und sicher, nicht immer ganz einfach. Bei der Suche eines geeigneten Platzes rumgeschaut, die Straße etwas zu wenig beachtet und ein stattliches Schlagloch übersehen. VR gerade noch so drübergehoben, das HR aber volle Lotte rein und boing die Kante vom Loch mitgenommen, doppelter Schlangenbiss (4x erstaunt ) . Soweit so ärgerlich, 15/20min später gings weiter, fast dunkel, wenige hundert Meter später hab ich dann einen Kompromiss nahe des Tschüi (Fluß) gefunden, irgendwer oder was war dann nachts noch recht nahe am Zelt, eher wer, Tiere habe ja kein Licht mit sich... Dann aber am nächsten Tag noch einen Knick in der Bremsflanke gefunden. Mit ner Felgenbremse wäre der Knick die nächsten Monate während der Tour wohl echt lästig beim Bremsen geworden. Die Andra fahre ich über 9 Jahre später immer noch, Bremsscheiben habe ich bestimmt schon 4-5x gewechselt.

Geändert von Avante (24.03.21 19:56)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463629 - 24.03.21 19:57 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: huxtebude]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.842
Hier wurde nach persönlichen Erbremsungen gefragt, deswegen hier ot:

Es bestehen glaube ich einfach zwei Lager, hier und draußen in der feindlichen Welt. Jeglicher Versuch, die "Anderen" von der Falschheit ihrer Überzeugungen zu befreien, wird mißlingen. lach

Für mich ist es insofern differenzierter, als ich noch nie auf Fernreise war, zwar zur Kenntnis nehme, wie rein autarkes Fortbewegen nicht immer möglich ist und wie demzufolge ein erhöhtes Gefahrenpotential für Rad und Komponenten bestehen könnte, unsachgemäß behandelt zu werden. Und ich weiß nicht, wie das Material auf diese Geröllhaldenbehandlung reagieren würde, wenn man nicht bloß mit Nachkriegsstandard unterwegs wäre. Ich kann das Problem aber nicht pauschal in den Wind schlagen.

Will ich aber auch nicht wissen, denn es ist für mich irrelevant. Für mich zuvorderst relevant: der Vorteil bei einem jeden einzelnen Bremsvorgang. Ich sehe die Verhältnismäßigkeit nicht, die zwischen eben jedem einzelnen Bremsvorgang auf einer ganzen Reise liegt und der Möglichkeit, daß vielleicht irgendwann mal etwas kaputt geht. Das rangiert für mich unter: immer vs nie. Das ist für mich ausschlaggebend.

Und dann kommt lange nix.

Paparieren? klar, in der Gobi oder im Pamirstraßengraben ist Reparaturbedarf immer sch..... Aber wenn man es hinkriegt, daß die Hydraulikleitung nicht vom Sandsturm abgerissen wird, traue ich mir eine ambulante Reparatur ohne weiteres zu. Leitungen, Oliven, Öl, Werkzeug, Entlüftungskit habe ich auf Reise dabei.

Klar, einen Bowdenzug mal eben neu einziehen geht schneller. Aber wie, bittesehr, soll der denn kaputtgehen? Wenn der wirklich reißt, sind 100e von kg Zug am Werk gewesen, da ist dann noch mehr kaputt. Und Bremsaußenhülle führt glaube ich niemand mit, der für V-Brakes schwärmt. Von weitergehenden Schäden am Material ganz zu schweigen.

Fazit für mich: Ich reise nicht fern und ich möchte den Komfort haben, den Hydrodiscs bieten. Eh eine Diskussion von gestern. In zehn Jahren wird es keine Seilzugbremsen mehr geben, auch nicht in Hinterweißnichtwotistanien.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (24.03.21 20:03)
Nach oben   Versenden Drucken
#1463630 - 24.03.21 19:58 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
Lenkerzerrer
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 137
Ich fahre seit 15 Jahren nur noch hydraulische Scheiben. Sowas von zuverlässig kann ich mir bei anderen Bremsen nur schwer vorstellen. Alle 1000 km mal ein kurzer Blick auf die Beläge, und alle etwa 4000 km tauschen. Und alle 12...15000 km die Scheiben. 6 Schrauben, feddich.
Alles darüber hinausgehende war wohl eher präventiv, und letztes Jahr mal auch ein Coronalangeweilebremsenölwechsel
Selbst warten und reparieren ist kein Hexenwerk, auch ich habe mich da anfangs nicht rangetraut (davon hängt ja dein Leben ab...)

Was mal jemand in einem anderen Faden geschrieben hat, kann ich nur voll empfehlen. Kaufe dir eine günstige Bastelbremse, für knapp über 20 EUR gibt's ne komplette BL-MT200 mit Hebel und Leitung. Kauf noch Zubehör wie ein Ölwechselkit, Öl und Oliven. Spiele damit rum, kürze den Zug, putze die herausgedrückten Kolben, befülle neu und entlüfte. Dann gehören die Ängste der Vergangenheit an. Und ein Notfall-Ersatzteil, und wenn's nur die Leitung ist, hast du auch bereit liegen. Kauf die HR-Version mit langer Leitung, die kannst du ein paarmal abschneiden.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463635 - 24.03.21 20:20 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
Tomski
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 76
Guten Abend,
vielen Dank für die vielen Meinungen und Erfahrungen!
Grundsätzlich bin ich großer Freund und Befürworter von der Scheibenbremse, wurde jedoch von einem Arbeitskollegen, welcher auch schon wochenlange Touren gemacht hat, verunsichert.

Im Endeffekt überwiegt wohl auch für mich die beständige Leistung.

Ihr gebt mir auf jeden Fall ein besseres Gefühl bei meiner Entscheidung. Wenn alles nach Plan läuft unterschreibe ich am Samstag und bekomme das Rad dann Anfang August. Im perfekten Fall schenke ich es mir selbst zum Geburtstag! grins

Über noch mehr Erfahrungen und Anekdoten freue ich mich natürlich weiterhin, immer spannend hier aus erster Hand zu lesen und nicht nur Verkäufer vor sich zu haben die die Theorie studiert haben!
Gruß Tom

"Fürn paar Blumen kein Geld, doch auswärts dabei an unserem Jahrestag."
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463639 - 24.03.21 20:50 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: iassu]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
Okay, Anekdoten waren gewünscht... schmunzel

In Antwort auf: iassu
Klar, einen Bowdenzug mal eben neu einziehen geht schneller. Aber wie, bittesehr, soll der denn kaputtgehen? Wenn der wirklich reißt, sind 100e von kg Zug am Werk gewesen, da ist dann noch mehr kaputt.

Ermüdungsriss. Es reicht, wenn ein oder zwei Adern beschädigt werden. Denn das Rad irgendwo (im Zug? kleiner Sturz?) ungünstig auf eine scharfe Kante fällt oder dran schabt und ein oder zwei Adern angeritzt werden. Die klemmen nicht mehr mit. Die anderen Adern reißen dann nach und nach durch.

Das ist mir so in Tschechien passiert.

Im Nachhinein hatte es sich angekündigt. Ich musste immer wieder nachspannen. Das habe ich in dem Moment nicht als sukzessives Reißen der Adern interpretiert.

Und fairerweise - es war ein Schaltzug am Umwerfer. Möglicherweise wirkt da mehr Kraft als am Bremszug. Zum einen ist er dünner, und zum zweiten steht er nahezu permanent unter Spannung. Die Bremse steht nur zum Bremsen unter Spannung.

Aus den 1980er Jahren kenne ich noch Bremszüge, bei denen bei einer beherzten Gefahrenbrembsung -peng- das Endstück, das den Zug in der Bremse hält, abrutscht. Zu DDR-Zeiten sehr ärgerlich, weil Material knapp war. Aber sowas habe ich seitdem nicht mehr erlebt.

In Antwort auf: iassu
Und Bremsaußenhülle führt glaube ich niemand mit, der für V-Brakes schwärmt.

Stimmt, aber das ist weniger dramatisch. Eine gebrochene Außenhülle lässt sich noch verwenden, da sie nur auf Druck belastet wird, aber nicht auf Zug. Alles schon ausprobiert.

Sprich - wenn jemand bösartig Innen- und Außenzug durchknipst, reicht trotzdem erst mal nur der neue Innenzug.

In Antwort auf: iassu
Fazit für mich: Ich reise nicht fern und ich möchte den Komfort haben, den Hydrodiscs bieten. Eh eine Diskussion von gestern.

Sehr gern doch. schmunzel Aber dann nicht mit vorsintflutlicher Felgenbremse.

In Antwort auf: iassu
In zehn Jahren wird es keine Seilzugbremsen mehr geben, auch nicht in Hinterweißnichtwotistanien.

Na ganz so extrem würde ich das nicht sehen. Beim Rennrad ist sowas nach wie vor verbreitet. Ebenso beim BMX.

Und irgendjemand muss ja den Baumarktschrott auch in 10 Jahren noch herstellen. zwinker
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463645 - 24.03.21 21:14 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Toxxi]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.842
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: iassu
In zehn Jahren wird es keine Seilzugbremsen mehr geben, auch nicht in Hinterweißnichtwotistanien.
Na ganz so extrem würde ich das nicht sehen. Beim Rennrad ist sowas nach wie vor verbreitet. Ebenso beim BMX. Und irgendjemand muss ja den Baumarktschrott auch in 10 Jahren noch herstellen. zwinker
Ich lese in der "Tour", daß es immer weniger Rennräder mit Seilzugbremsen gibt, was die dortige Gemeinde womöglich noch mehr spaltet als unsere Radreisegemeinde. Aber wir werden es ja sehen. Vielleicht kommt der von mir prophezeihte Zustand ja nicht schon in zehn Jahren, sondern erst in elf... grins


An Baumarktkunstwerken könnte sich der Wandel noch schneller vollziehen als gedacht. Wenn ich heute durch den real.- laufe, sehe ich dort bereits ca 50% Elektroräder, und die natürlich nicht mit V-Brakes.

So 149,99 Dinger mag es wohl noch länger geben, von mir aus. schmunzel
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463675 - 25.03.21 06:30 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: iassu]
StefanTu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.100
In Antwort auf: iassu
Hier wurde nach persönlichen Erbremsungen gefragt, deswegen hier ot:
Es bestehen glaube ich einfach zwei Lager, hier und draußen in der feindlichen Welt. Jeglicher Versuch, die "Anderen" von der Falschheit ihrer Überzeugungen zu befreien, wird mißlingen. lach

Wenn ich die Beiträge hier so lese drängt es sich mir auf, dass du Recht haben könntest. zwinker
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463698 - 25.03.21 07:52 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Toxxi]
joese
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 445
In Antwort auf: Toxxi




Sehr gern doch. schmunzel Aber dann nicht mit vorsintflutlicher Felgenbremse.




Man sollte "technisch aufwändiger" nicht mit "moderner" verwechseln!
Kann man auch genau andersrum sehen.....
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463703 - 25.03.21 08:09 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Toxxi]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.700
In Antwort auf: Toxxi


Und fairerweise - es war ein Schaltzug am Umwerfer. Möglicherweise wirkt da mehr Kraft als am Bremszug. Zum einen ist er dünner, und zum zweiten steht er nahezu permanent unter Spannung. Die Bremse steht nur zum Bremsen unter Spannung.


Schaltzüge sind mir schon recht oft gerissen. Zu den Gründen, die du aufzählst kommt noch, dass sie im Schalthebel und am Umwerfer in sehr engen Bögen liegen. Ja, meistens kündigt sich das an, aber manchmal stehe zumindest ich da einfach auf dem Schlauch, insbesondere wenn es zum ersten Mal passiert.
Bremszüge sind deutlich weniger gefährdet, passieren kann das aber auch.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463709 - 25.03.21 08:22 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: joese]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
In Antwort auf: joese
In Antwort auf: Toxxi
Sehr gern doch. schmunzel Aber dann nicht mit vorsintflutlicher Felgenbremse.


Man sollte "technisch aufwändiger" nicht mit "moderner" verwechseln!
Kann man auch genau andersrum sehen.....

Tue ich auch nicht.

Der Schluss ist aus meiner Sicht ganz einfach. Grundlegender Nachteil der Felgenbremse - man bremst ein tragendes Teil auf Verschleiß durch. Das ist schon ein merklicher Nachteil. Vorteil - KISS (keep it smart and simple), dafür repariere ich öfter, aber einspeichen kann ich. schmunzel

Insofern - entweder KISS, also V-Brake mit Seilzug. Oder wenn ich ich von KISS weggehe (Hydraulik), dann würde ich auch definitiv nicht mehr ein tragendes Teil durchbremsen wollen.

Hydraulische Felgenbremse ist ein Porsche mit Holzrädern und Bremsanker.
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1463716 - 25.03.21 08:52 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Toxxi]
StefanMKA
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 225
Ich pflege (Wartung) mehrere Räder mit V-Brake, hydraulische Felgenbremse und hydraulische Scheibenbremse.

An den V-brakes muss ich ständig was nachjustieren, Ausrichtung auf die Felge, gleichmässiges Anziehen der Seiten. treibt mich vollkommen in den Wahnsinn auch wenn ich die Bremsen immer wieder justiert bekomme. Die Hydraulische Felgen-Bremse muss man wenigsten nur die Beläge wechseln, die Felgen sind natürlich ein Problem. Die Scheiben sind aufgrund des niedrigen Abstands im System auch nicht ganz schmerzfrei, aber sie laufen bei mir im Alltag immer noch am Schmerzfreiesten.

Grüße Stefan
Nach oben   Versenden Drucken
#1463727 - 25.03.21 09:47 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: panta-rhei]
StefanTu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.100
In Antwort auf: panta-rhei
wenn Zentralasien: V-Brake
Disk sind nett fUrs Alltagsradl, aber von der Bremskraft sicher nicht besser.


Kannst du diese Aussage eigentlich in irgendeiner Form belegen?
Dank moderner Technik kann heute ja mehr oder weniger jeder recht genaue Beschleunigungsmessungen machen. Wir haben da schon vor ein paar Jahren mal ein bisschen rumgespielt und dabei festgestellt, dass bei (geometrieähnlichen) Fahrrädern die real erzielten Bremswege mit Scheibenbremsen selbst bei Nässe im Schnitt gut 10% unter denen mit V-Brake im Trockenen lagen. Im Die HS33 war damals nur minimal besser als die V-Brake. Besonders krass war der Unterschied im Trockenen Bestwert V-Brake gegen Bestwert Scheibe. Da war die Scheibe 50% besser. Allerdings hatten wir nur einen Fahrer in unserer kleinen Gruppe, der die Leistungsfähigkeit der Scheibenbremse auch so gut ausnutzen konnte. Die beiden anderen Fahrer waren etwas schlechter.

Alle mir bekannten Veröffentlichungen kommen zum prinzipiell gleichen Ergebnis. So würde mich schon interessieren, wie du zu deiner Aussage kommst.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463731 - 25.03.21 10:31 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: StefanTu]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.842
+1
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
#1463735 - 25.03.21 11:07 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: StefanTu]
joese
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 445
In Antwort auf: StefanTu


Dank moderner Technik kann heute ja mehr oder weniger jeder recht genaue Beschleunigungsmessungen machen. Wir haben da schon vor ein paar Jahren mal ein bisschen rumgespielt und dabei festgestellt, dass bei (geometrieähnlichen) Fahrrädern die real erzielten Bremswege mit Scheibenbremsen selbst bei Nässe im Schnitt gut 10% unter denen mit V-Brake im Trockenen lagen. .... Besonders krass war der Unterschied im Trockenen Bestwert V-Brake gegen Bestwert Scheibe. Da war die Scheibe 50% besser.



Tut mir leid, aber das glaube Ich nicht!


Ich bekomme mit meinen beiden Rädern, welche mit V-Bremsen ausgestattet sind, jederzeit die Hinterräder zum Blockieren ( auch auf Teer, nicht nur auf Kies... ;))

Und ziehe ich die Vorderbremsen entsprechend stark, dann geht das Rad hinten hoch...

Wir sind uns wohl darin einig, daß "mehr als Blockieren" nicht geht ( keine Bremse kann das Rad rückwärts drehen).
Das wiederum heißt, daß Unterschiede im Bremsweg nur noch durch das Gewicht der Fuhre und/oder durch die Reibung zwischen Reifen und Untergrund beeinflusst wurden bzw. werden.

Dafür kann aber die Bremse Nichts!

P.S. Diese meine Aussage bezieht sich auf Trockene Verhältnisse.
Daß eine Scheibenbremse im Nassen besser ist, darüber muss man nicht diskutieren.

Geändert von joese (25.03.21 11:09)
Nach oben   Versenden Drucken
#1463743 - 25.03.21 11:46 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: joese]
Mirko-DE
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 753
Ist ja schön, dass du das einfach nicht glaubst. Vermutlich hälst du dann auch die ganzen Aussagen zu besserer Dosierbarkeit für unglaubwürdig. Allerdings hängt es genau daran:
Klar kannst du mit der veralteten Bremstechnik die Räder blockieren lassen. Allerdings hast du mit einer modernen hydraulischen Scheibenbremse vor dem Erreichen dieses Grenzwertes die deutlich bessere Dosierbarkeit, sodass eine bessere Bremswirkung erzielt werden kann.
Liebe Grüße

Mirko
Nach oben   Versenden Drucken
#1463746 - 25.03.21 12:09 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Mirko-DE]
sugu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.703
In Antwort auf: Mirko-DE

Klar kannst du mit der veralteten Bremstechnik die Räder blockieren lassen.

Dosieren vor dem Grenzpunkt ist ein Vorteil, vor allem wenn man gerade mal nicht auf trockenem Asphalt fährt.

Hinten blockieren oder sogar abheben ist mit fast allen Bremsen möglich. Allerdings ist dann die Bremswirkung futsch und das Vorderrad muss die ganze Arbeit verrichten. Das wird man auf trockenem Asphalt kaum blockieren können und wenn man den eigenen Körper hinten hält, gibt es auch keinen Überschlag. Dann schlägt vorne die Sekunde der Scheibenbremse und bringt die vielleicht entscheidende Verzögerung.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463755 - 25.03.21 13:13 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: joese]
StefanTu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.100
In Antwort auf: joese

Tut mir leid, aber das glaube Ich nicht!

Ich für meinen Teil gehe zum Glauben in die Kirche...

In Antwort auf: joese

Ich bekomme mit meinen beiden Rädern, welche mit V-Bremsen ausgestattet sind, jederzeit die Hinterräder zum Blockieren ( auch auf Teer, nicht nur auf Kies... ;))

Wenn es danach geht, hätte man zu den seligen Zeiten der Stempelbremse die Entwicklung einstellen können.
In Antwort auf: joese

Und ziehe ich die Vorderbremsen entsprechend stark, dann geht das Rad hinten hoch...

Das kommt jetzt auf die Situation an, aber zwischen Hinterrad hoch und Hinterrad hoch können Welten liegen.
In Antwort auf: joese

Wir sind uns wohl darin einig, daß "mehr als Blockieren" nicht geht ( keine Bremse kann das Rad rückwärts drehen).

Ähhh. Nein. Sind wir uns nicht. Ich würde mich einlassen auf: "Wir sind uns einig, dass ein blockiertes Rad nicht nennenswert verzögert."

In Antwort auf: joese

Das wiederum heißt, daß Unterschiede im Bremsweg nur noch durch das Gewicht der Fuhre und/oder durch die Reibung zwischen Reifen und Untergrund beeinflusst wurden bzw. werden.

Das heißt eigentlich nur, dass du, wenn dein Rad blockiert, Meter verschenkst.
In Antwort auf: joese

Dafür kann aber die Bremse Nichts!

Dafür nicht, aber für kurze Bremswege. Optimale Verzögerung heißt, auf festen Untergründen, möglichst exakt den optimalen Schlupf zu treffen. Das wiederum geht am Besten, wenn die Bremse einen sauberen Druckpunkt bietet und sauber dosierbar ist. Eine sauber dosierbare V-Brake ist mir noch nicht über den Weg gelaufen. Gerade bei Reibwertwechseln und Schreckbremsungen hatte die V-Brake nicht nur bei mir einen schlechten Ruf.
[OT]
Für besonders beeindruckende Erlebnisse, welchen Unterschied richtiges Bremsen macht, kann ich ein Fahrsicherheitstraining mit dem Motorrad empfehlen.
Ich habe das vor zwei Jahren mit gestelltem Motorrad hinter mich gebracht. Zu Beginn des Trainings (ABS aus) brachte ich es aus 100km/h auf einen Bremsweg von (gemittelt) 55m, am Ende immer noch ohne ABS, war ich bei 42m angekommen. Mit ABS ging es runter auf 41m. Der Trainer bremste die ganze Zeit ohne ABS und bei keiner seiner Vorführungen war der Bremsweg länger als 38,5m. Wir hatten einige dabei, die starteten bei 80m Bremsweg. Wohlgemerkt: Alle auf baugleichen Motorrädern...
[/OT]

Mein Resümee: Zu einer vernünftigen Bremsung gehört neben entsprechendem Equipment auch ein gutes Stück Training. Gerade weil erst nach vielen Wiederholungen die Routine einsetzt die notwendig ist auch in Gefahrensituationen die Möglichkeiten auszunutzen. Dafür gibt es aktuell nichts bessere als eine gute hydraulische Scheibenbremse.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463759 - 25.03.21 13:28 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: StefanTu]
joese
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 445
In Antwort auf: StefanTu



In Antwort auf: joese

Wir sind uns wohl darin einig, daß "mehr als Blockieren" nicht geht ( keine Bremse kann das Rad rückwärts drehen).

Ähhh. Nein. Sind wir uns nicht. Ich würde mich einlassen auf: "Wir sind uns einig, dass ein blockiertes Rad nicht nennenswert verzögert."

Eines noch: Beim Thema "Bremsen" hab ich keinen missionarischen Eifer. Ich fahre zwar V-Bremsen, könnte mir aber auch hydraulische Scheibenbremsen vorstellen. Nur bei mechanischen Scheibenbremsen war ich bei Probefahrten enttäuscht.



Das heißt eigentlich nur, dass du, wenn dein Rad blockiert, Meter verschenkst.







Ok. Mag sein, daß ich hier falsch liege. Ich bin davon ausgegangen, daß ein blockiertes Rad, welches über den Boden schleift, mehr Reibung und somit mehr Verzögerung erzeugt, als ein Rad, welches gerade so kurz vor dem Blockieren gehalten wird. Ist das denn wirklich so?

Geändert von joese (25.03.21 13:38)
Nach oben   Versenden Drucken
#1463765 - 25.03.21 13:37 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: joese]
sugu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.703
In Antwort auf: joese

Ok. Mag sein, daß ich hier falsch liege. Ich bin davon ausgegangen, daß ein blockiertes Rad, welches über den Boden schleift, mehr Reibung und somit mehr Verzögerung erzeugt, als ein Rad, welches gerade so kurz vor dem Blockieren gehalten wird. Ist das denn wirklich so?

Die Haftreibung(des rollenden Rades) ist deutlich größer, als die Gleitreibung (des blockierten Rades).
Nach oben   Versenden Drucken
#1463770 - 25.03.21 13:42 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: sugu]
joese
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 445
In Antwort auf: sugu
In Antwort auf: joese

Ok. Mag sein, daß ich hier falsch liege. Ich bin davon ausgegangen, daß ein blockiertes Rad, welches über den Boden schleift, mehr Reibung und somit mehr Verzögerung erzeugt, als ein Rad, welches gerade so kurz vor dem Blockieren gehalten wird. Ist das denn wirklich so?

Die Haftreibung(des rollenden Rades) ist deutlich größer, als die Gleitreibung (des blockierten Rades).


Ja. Hier lag ich offensichtlich falsch.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463788 - 25.03.21 14:27 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.112
Meine Umstellung auf Scheibenbremse (allerdings mechanische) war folgendem Effekt geschuldet:

Nach nur 3000 km Nutzung war meine Hinterradfelge so geschädigt, dass sie bei der Abfahrt hinter Triberg mit einem 40 cm langen Riss den Dienst versagte., die Felge blockierte, ich rutschte ein wenig, aber sonst ist nichts passiert. Allerdings ging danach nicht mal mehr Schieben.

Zum Glück war ganz in der Nahe eine Pension, in der ich unterkam. Am nächsten Tag fuhr mich der Pensionswirt zu vier Fahrradwerkstätten im Raum Hornbach-Hausach, erst in der vierten hatte der Händler eine 08-15 Felge mit 622 x 19 , 36 Loch vorrätig. (Damals fuhren dort alle MTB noch mit 26".) Dort durfte ich dann selbst die alte Felge aus, und die neue einspeichen. Der kleine Unterschied im ERD konnte mit anderen Nippeln behoben werden. Zum Schluss wurde das Rad vom Fahrradgeschäftbetreiber zentriert, und die Tour konnte weitergehen. DaS war meine erste Erfahrung mit dem Selbsteinspeichen. Die zweite hatte ich dann bei einem defekten Freilauf.

Schon ein paar km vorher deutete sich das Malheur durch Rubbeln beim Bremsen an, aber unerfahren wie ich damals war, bin ich der Sache nicht nachgegangen.

Geändert von martinbp (25.03.21 14:29)
Nach oben   Versenden Drucken
#1463797 - 25.03.21 14:43 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: StefanTu]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.032
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: StefanTu
In Antwort auf: panta-rhei
wenn Zentralasien: V-Brake
Disk sind nett fUrs Alltagsradl, aber von der Bremskraft sicher nicht besser.


Kannst du diese Aussage eigentlich in irgendeiner Form belegen?
...

Alle mir bekannten Veröffentlichungen kommen zum prinzipiell gleichen Ergebnis. So würde mich schon interessieren, wie du zu deiner Aussage kommst.


Komme zu meiner Aussage im Vergleich verschiedene Räder mit oder ohne Scheibe. Und da habe ich festgestellt, dass ich mit V-Brake Bremskraft satt habe (bis zum Abheben des HR) - was brauche ich mehr?!
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
Nach oben   Versenden Drucken
#1463802 - 25.03.21 15:13 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: panta-rhei]
sugu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.703
In Antwort auf: panta-rhei


Komme zu meiner Aussage im Vergleich verschiedene Räder mit oder ohne Scheibe. Und da habe ich festgestellt, dass ich mit V-Brake Bremskraft satt habe (bis zum Abheben des HR) - was brauche ich mehr?!

Bei trockenem Bremsbelag auf trockener Felge geht nicht mehr, bei nasser Felge wird es weniger, mit Matsch zusammen schmirgelt es, bei Schnee ist es vorbei.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463803 - 25.03.21 15:26 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
elflobert
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 734
ich glaube zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Mehrheit für hydraulische Scheibenbremsen plädiert, einige wenige (mich eingeschlossen) für Felgenbremsen. Wobei mich da wundert, dass da die einst so hochgelobte Magura HSxx, kaum eine positive Meldung erhält.

Für meinen Geschmack wurde hier zu sehr versucht, die jeweils andere Meinung zu ändern, und ich denke es ist offensichtlich und einige haben es ja auch erwähnt: das ist ziemlich ausgeschlossen.

Die unterschiedlichen Meinungen bilden sich ja, weil jeder die jeweiligen Vor- und Nachteile unterschiedlich gewichtet und natürlich auf Basis persönlicher Erfahrungen. Ich für meinen Teil nehme mit, dass ich deutlich mehr Pech mit Discs hatte als die meisten anderen hier.

Aber grundsätzlich stelle ich schon die Gewichtung des Standardarguments der Reiseradler, nämlich die Reparierbarkeit unterwegs, in Frage. Ich kann wenig Erfahrung beisteuern, aber z.B. beim Thema Rahmenmaterial hört man immer: Stahl kann in jedem Dorf geschweißt werden... wie oft passiert das tatsächlich?
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463805 - 25.03.21 15:30 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: panta-rhei]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.842
In Antwort auf: panta-rhei
- was brauche ich mehr?!

Dasselbe mit nur einem gefühlten Drittel der Handkraft, vorn und hinten mit demselben Druckpunkt, problemloser Verlegung der Leitungen in Kurven, erheblich besserer Dosierbarkeit, Wartungsbedarf auf einem ganz anderen Niveau. ...
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
#1463806 - 25.03.21 15:31 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: panta-rhei]
StefanTu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.100
In Antwort auf: panta-rhei

Komme zu meiner Aussage im Vergleich verschiedene Räder mit oder ohne Scheibe. Und da habe ich festgestellt, dass ich mit V-Brake Bremskraft satt habe (bis zum Abheben des HR) - was brauche ich mehr?!

Dosierbarkeit. Schon alleine durch die Elastizitäten und die Reibung in der mechanischen Kraftübertragung sind so viele Nachteile verbaut, dass diese auch durch geübte Nutzung nicht mehr auszugleichen sind.
Nur um es nochmal deutlich zu machen: Weder blockieren noch abheben des Hinterrades sind ein Maßstab für eine optimale Bremsung. Gerade bei Fahrrädern mit ungünstig gelegenem Schwerpunkt ist es wichtig, dass die Bremse gut zu kontrolliert ist um nicht mehr Impuls aufzubauen als die Kiste verträgt bevor das Hinterrad abhebt.
Anschauliche Beispiel aus meinem Erfahrungsschatz:
Da ich auch Motorrad fahre sind bei mir die Hände zugeordnet. Rechts bremst das Vorderrad, links zieht die Kupplung. Um Fehler bei Schreckbremsungen zu verhindern habe baue ich schon "immer" meine Fahrräder auf Vorderradbremse rechts um. Vor zwei Jahren hat mir bei der Probefahrt mit einem Fully ein Autofahrer die Vorfahrt genommen. Schreckbremsung, links natürlich voll durchgezogen. Bremswirkung null, trotzdem ein schicker Salto über den Lenker. Warum? Impuls zu groß, Spannung zu klein, Arsch zu hoch und zu weit vorne... ;-)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463810 - 25.03.21 15:42 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: joese]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
In Antwort auf: joese
Ich bin davon ausgegangen, daß ein blockiertes Rad, welches über den Boden schleift, mehr Reibung und somit mehr Verzögerung erzeugt, als ein Rad, welches gerade so kurz vor dem Blockieren gehalten wird. Ist das denn wirklich so?

Die Haftreibung (Rad kurz vor dem Blockieren) ist immer größer als die Gleitreibung (Rad ist blockiert). Wie schon gesagt.

Das gilt für glatte Flächen (trockne Straße, nasse Straße) nicht unbedingt auf Schotter. Dort kann (muss aber nicht zwangsläufig, wenn es sich dreht) ein Auto mit blockierenden Bremsen durchaus eher zum Stehen kommen, weil die Räder einen (bremsenden) Schotterberg vor sich herschieben. Steuern lässt sich das Fahrzeug dann aber nicht mehr.

Fürs Zweirad ist das aber keine Option, das liegt man sofort auf der Nase.
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463811 - 25.03.21 15:45 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: StefanTu]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
In Antwort auf: StefanTu
Um Fehler bei Schreckbremsungen zu verhindern habe baue ich schon "immer" meine Fahrräder auf Vorderradbremse rechts um.

Mit sowas habe ich mich mal langgelegt, weil es mir keiner vorher gesagt hatte. böse
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1463812 - 25.03.21 15:47 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: elflobert]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
In Antwort auf: elflobert
Wobei mich da wundert, dass da die einst so hochgelobte Magura HSxx, kaum eine positive Meldung erhält.

Weil sie die Nachteile beider Systeme in sich vereinigt - schwierigere Wartbarkeit der Hydraulikleitung mit dem Durchbremsen eines tragenden Teiles.

In Antwort auf: elflobert
Aber grundsätzlich stelle ich schon die Gewichtung des Standardarguments der Reiseradler, nämlich die Reparierbarkeit unterwegs, in Frage.

Das sehe ich anders. Aber jeder wie er mag.

In Antwort auf: elflobert
Ich kann wenig Erfahrung beisteuern, aber z.B. beim Thema Rahmenmaterial hört man immer: Stahl kann in jedem Dorf geschweißt werden... wie oft passiert das tatsächlich?

Das ist in der Tat Blödsinn oder Legende, da stimme ich dir zu. schmunzel

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1463813 - 25.03.21 15:49 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: elflobert]
Mirko-DE
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 753
In Antwort auf: elflobert

Aber grundsätzlich stelle ich schon die Gewichtung des Standardarguments der Reiseradler, nämlich die Reparierbarkeit unterwegs, in Frage. Ich kann wenig Erfahrung beisteuern, aber z.B. beim Thema Rahmenmaterial hört man immer: Stahl kann in jedem Dorf geschweißt werden... wie oft passiert das tatsächlich?


Es kann halt immer mal was sein. Mir hat es bei einem Transport des Rades auf einem Busdach mit anderen Packstücken einmal die Bremsleitung hinten abgerissen. Das ist aber auch in all der Zeit mein einziger derartiger Defekt.

Allerdings spricht auch die Reparierbarkeit der Räder mittlerweile für mich voll für Scheibenbremsen. 2017 bei meiner letzten längeren Tour mit dem 26" Felgenbremsrad ist auf dem Flug nach Istanbul etwas dünnes und schweres in den Fahrradkarton gekracht und hat zwei Speichen aus der Felge gebrochen. Es war in nahezu jedem Laden der Stadt unmöglich einen Ersatz für 26" und Felgenbremse zu bekommen, außer auf unterstem Schrottniveau. 29" und Scheibe war kein Problem, 27,5" ebenso in großer Auswahl, 28" und Felgenbremse war schon deutlich seltener, 26" und Scheibenbreme gab es auch noch. Die Rettung war dann ein Spezialized Händler, der noch als Restbestand einen NOS 26" Laufradsatz eines alten Stumpy's im Lager hatte und sich glücklicherweise daran erinner konnte schmunzel

Mit Scheibenbremse hätte ich hier schon die freie Auswahl gehabt oder wäre im anderen Fall einfach noch nen Stück mit dem eiernden Hinterrad gefahren. In der Regel bricht sowas ja nicht sofort komplett zusammen...
Liebe Grüße

Mirko
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463816 - 25.03.21 16:01 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Toxxi]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.700
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: StefanTu
Um Fehler bei Schreckbremsungen zu verhindern habe baue ich schon "immer" meine Fahrräder auf Vorderradbremse rechts um.

Mit sowas habe ich mich mal langgelegt, weil es mir keiner vorher gesagt hatte. böse


Ich gehöre ja zu den Leuten, die Fahrräder reparieren lassen. Zur Strafe hat jemand beim Austausch der Bremszüge klammheimlich vordere und hintere Bremse vertauscht. Da ist es fast schon gut, dass das Ding nur Cantis hat.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463820 - 25.03.21 16:22 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: StefanTu]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.032
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

Das Schoene ist doch: ich BRAUCHE (gerade am Reiserad) keine "optimale" Bremse, sie muss bei langen Abfahrten verlaesslich bremsen (mit der von mir verfügbaren Handkraft schmunzel ) und reparierbar sein. Sonst nix.

Wenn Andere andere Schwerpunkte setzen - be it.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
Nach oben   Versenden Drucken
#1463830 - 25.03.21 16:55 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Toxxi]
nachtregen
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.099
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: elflobert
Wobei mich da wundert, dass da die einst so hochgelobte Magura HSxx, kaum eine positive Meldung erhält.

Weil sie die Nachteile beider Systeme in sich vereinigt

+ im Gegensatz zu den beiden Systemen ein exklusiv deutsches Produkt.
--
Stefan
Nach oben   Versenden Drucken
#1463836 - 25.03.21 17:23 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: StefanTu]
Peter Lpz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.899
Ich denke, die Bremskraft ist mit V-Bremsen, besonders mit Seilzug angesteuerten, spürbar geringer. Der Dosierbarkeit tut das eher gut. Allerdings ergeben sich große Unterschiede zwischen nassem und trockenem Wetter. Daran hab ich mich gewöhnt. Woran man sich schwerer gewöhnt, ist der recht hohe Belagverschleiß bei schlechten Wetter- bzw. Straßenbedingungen. Dem Felgenschleiß kann man mit CSS - beschichteten Felgen begegnen. Die halten wirklich sehr lange und auch der Belagverschleiß verringert sich dabei etwas. Allerdings frisst das den Kostenvorteil gegenüber der Scheibenbremse auf.

Zu den Magura HS - Bremsen hat mir Thoralf das Wort ausm Mund genommen. Ich denke, die sind durch die Scheibenbremsen überholt worden. Die bremsen tatsächlich besser und Vorteile sehe ich hier besonders für Leute, die die Kraft in den Händen nicht aufbringen, wenn es bei schlechtem Wetter mit viel Gepäck mal längere Zeit den Berg runter geht. Bei mir hats immer gereicht und ich schätze die simple Konstruktion in Verbindung mit CSS- Felgen und den dazugehörigen Bremsbelägen. Wenn es kalt und nass ist und lange bergab geht, tun aber auch mir mal die Hände weh. Anhalten geht aber immer und ein paar Bremsgummis kann man auch mitführen und mal unterwegs tauschen. Hydraulik ist mir technisch zu anstrengend und auf die Sauerei mit der Bremsflüssigkeit hab ich keine Lust. Sie bremst aber wirklich besser und bei Scheibenbremsen gibts weniger Verschleiß. Zum Stehen kommt man aber mit beiden Bremsen.

Gruß Peter
Nach oben   Versenden Drucken
#1463863 - 25.03.21 19:52 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: panta-rhei]
sugu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.703
Auf langen Abfahrten bekommt man *jede* Bremse so strapaziert, dass sie versagt.

Das Bremsverhalten muss bei solchen Extrembelastungen an die Eigenschaften der Bremse angepasst werden, um Schäden durch Überhitzung zu vermeiden. Dann ist es auch egal, ob Felge oder Scheibe, hydraulisch oder mechanisch. Insofern ist das Verhalten auf langer Abfahrt kein Entscheidungskriterium, sondern eher, ob die Charakteristik der Bremse zum gewohnten Bremsverhalten passt.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463874 - 25.03.21 23:10 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: panta-rhei]
StefanTu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.100
In Antwort auf: panta-rhei
Das Schoene ist doch: ich BRAUCHE (gerade am Reiserad) keine "optimale" Bremse

Es gibt viele Bereiche der Ausrüstung wo ich dir jederzeit zustimmen würde. Bei sicherheitsrelevanten Bauteilen sehe ich das anders. Das Optimum an Bremse bist du nicht dir sondern deinen Mitmenschen schuldig. Der kleine Racker, der plötzlich direkt vor dir auf der Straße auftaucht als du locker den Berg runterrollst und vor dem du mit deiner optimalen Bremse gerade noch stehen bleiben konntest, wird es dir danken.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463875 - 25.03.21 23:15 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: StefanTu]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.842
auch ein Aspekt, danke.
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
#1463876 - 25.03.21 23:31 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: iassu]
Philueb
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.077
Ein Argument, auch wenn es so entscheidend wohl nur seltenst zum Tragen kommt.

Insgesamt halte ich das ganze Thema 'Welche Bremse am Fahrrad' für künstlich aufgeblasen. Eine gute V-Brake verhält sich zu einer Shimano LX-Scheibenbremse aus meiner Sicht etwa wie 10-Gänge zu 11-Gängen am Hinterrad.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463881 - 25.03.21 23:41 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
4Pfotenund2Raeder
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7
Bin mit HS 33 auf Reisen gegangen und mit hydraulischen Scheibenbremsen. Früher auch mit V Brakes und Cantis. Hatte mit keinem System unlösbare Probleme, oder schwierigkeiten mein Rad abzubremsen. Aber ein Nosewheelie bei vollen Packtaschen ist mit ner guten Scheibenbremse klar einfacher.
Auf langen Touren muß man mit Felgenbremsen dann irgentwo Ersatzfelgen herbekommen, weil die Alten durchgebremst sind. Schon in Spanien eine nervige Sache bei 26" und 32 Loch. Ersatzbremsscheiben sind da deutlich kleiner zum Mitnehmen. Hydraulische Magurascheibenbremsen nerven mich mit sich ständig verstellender Bremskolbenbalance und dementsprechendem Schleifen und erhöhtem Belagverschleiß. Ausserdem Entlüftungsset und Oel mitnehmen braucht Platz.
Nutze jetzt mechanische Scheibenbremsen, weil erstaunlich gut und nicht so anfällig gegen Schäden und Züge sind leichter zu reparieren. Aber wenn sie was taugen sollen, gibts leider nur made in usa. Weiterhin bin ich auf 36 Loch umgestiegen und sowohl Rahmen und Gabel als auch Laufràder sind V Brake kompatibel. Wenn ich irgentwo keine Ersatzteile kriegen sollte, hat jeder Dorfladen irgentne VBrake zum weiter fahren. Alles geht, je nachdem was man will und wo man hin will.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463882 - 25.03.21 23:50 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: elflobert]
4Pfotenund2Raeder
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7
Einen Stahlrahmen kann kaum einer schweißen und schon gar kein Bauer mit seinem alten Elektrodengerät. Aber jeder Klemptner sollte ihn hartlöten können. zwinker
Nach oben   Versenden Drucken
#1463886 - 26.03.21 03:53 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: sugu]
Schamel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 564
In Antwort auf: sugu
Auf langen Abfahrten bekommt man *jede* Bremse so strapaziert, dass sie versagt.


Bei der V-Brake kann ich mir das nicht ganz vorstellen. Das der Reifen/ Schlauch versagt dagegen sehr gut... grins grins
Ich mag V-Brakes (mit guten Belägen): einfach zu Warten, geringe Anfälligkeit, zuverlässig, leider Nachteile durch Felgenverschleiß. Scheibenbremsen nutze ich da wo/wenn es dreckig wird und der Verschleiß sehr hoch wäre: Gelände, Schotter + Regen.
Vor 20 Jahren war ich Stolz auf die hydraulischen Maguras an meinem 93er Militärvelo. Erinnert sich noch jemand an die Gestänge Felgenbremsen von Raleigh?! zwinker
Nach oben   Versenden Drucken
#1463895 - 26.03.21 06:54 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: sugu]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.032
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: sugu
Auf langen Abfahrten bekommt man *jede* Bremse so strapaziert, dass sie versagt.

Nö.
Mit ner simplen Billo V-Brake hatte ich noch nie Fading, egal ob in den Alpen (inkl sehr steile Pisten ZB Colle di San Giacomo) oder den Anden. Muss da mein "Bremsverhalten" nicht anpassen - DAS ist Komfort! grins
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463897 - 26.03.21 07:15 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: 4Pfotenund2Raeder]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo!

In Antwort auf: 4Pfotenund2Raeder

Auf langen Touren muß man mit Felgenbremsen dann irgentwo Ersatzfelgen herbekommen, weil die Alten durchgebremst sind. Schon in Spanien eine nervige Sache bei 26" und 32 Loch. Ersatzbremsscheiben sind da deutlich kleiner zum Mitnehmen.


Wie viele Tausend Kilometer radelt ein durchschnittlicher Weltumradler? 25 000? 30 000? Mit halbwegs brauchbarem Material sollte das kein Problem mit einem Satz Felgen sein, außer, jemand bremst exzessiv im Gatsch.

Unser altes Tandem hatte simple Ryde X-plorer-Felgen, sehr günstig und im Vergleich zur Stabilität relativ leicht. Ich kann nicht genau sagen, wie viele Kilometer wir damit gefahren sind, im oben genannten Bereich waren wir sicher. Viel Stadtverkehr mit Stop and Go, Radeln in allen Jahreszeiten mit Dreck, Eis und Schnee ohne Ende, 2 Personen drauf, oft auch ein Kind und die Einkäufe für die vielköpfige Familie in Packtaschen. Radeln im MTB-Bereich in Griechenland auf Geröll, usw. war auch dabei. Soviel Gewicht bringt ein Reiseradler sicher nicht drauf, so Abrieb verursachende Faktoren eher selten.

Was ich damit sagen will: Die "richtige" Zusammenstellung von Felgen und Bremsklötzchen bringt eine Felge sehr schnell um, die wirklich richtige mit weichen Bremsklötzchen (also z.B. keine von Shimano und Avid) und halbwegs stabilen Felgen hält sehr lange, außer, jemand bremst dauerhaft mit Dreck auf den Flanken.

Damit will ich nicht die Vorteile einer Scheibenbremse weg reden. Ich will nur manche Mythe etwas zurecht rücken.

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
#1463901 - 26.03.21 07:32 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: irg]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Wir sollten zwischen Bremswirkung und der nötigen Bremskraft am Hebel dafür unterscheiden. Die Bremswirkung, die auf die Straße zu bringen ist, schafft auch eine V-Brake leicht. Nur wird bei einer guten Scheibenbremse die Handkraft dafür niedriger sein.

Solche Schwierigkeiten wie mit den alten Seitenzugbremsen mit langem Bremsarm haben alle 3 diskutierten Bremsen bei Weitem nicht mehr. Deshalb verwende ich auf Tour am liebsten V-Brakes. Auch nach der Abfahrt von Vrsic oder Sölkpass hatte ich keine schmerzenden Pfoten. Das genügt mir. Bei einer eventuellen Notbremsung findet so gut wie jeder genug Kraft, um das Maximum heraus zu holen.

Weiter oben wurde nach den Nachteilen der HS 33 gefragt, die ja oft nicht so gut weg kommt. Ich finde, sie ist eine gute Bremse. Sie hat halt die Nachteile beider Varianten, ohne besonders viele Vorteile auf zu weisen. Sie ist hydraulisch, kann also hydraulische Probleme bekommen. Sie bremst an den Felgen und nützt diese daher auch etwas ab. Von daher stellt sich schon die Frage, ob nicht die Verwendung von Scheibenbremsen geschickter ist. Am Tandem hat sie gegenüber der V-Brake den Vorteil, dass die Kraftübertragung zur Hinterbremse besser funktioniert. Dieser Vorteil fällt am kurzen Tourenrad aber weg.

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
#1463908 - 26.03.21 08:14 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: irg]
Sickgirl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.988
Für mich persönlich mit der größte Pluspunkt bei hydraulischen Scheibenbremsen ist die Selbstnachstellung der Bremsbeläge.

Bin schon mit der V-Brake Alpenpässe, da konnte ich nach jeder Abfahrt erstmal die Beläge nachstellen. (Ich persönlich hasse das wenn der Bremspunkt nicht immer am gleichen Hebelweg liegt, noch schlimmer wenn vorgefunden hinten unterschiedlich sind)
Nach oben   Versenden Drucken
#1463913 - 26.03.21 08:40 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: irg]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.700
In Antwort auf: irg
Ich finde, sie ist eine gute Bremse. Sie hat halt die Nachteile beider Varianten, ohne besonders viele Vorteile auf zu weisen.


Fairerweise muss man aber dazu sagen, dass das vor über 20 Jahren als diese Bremse aufkam anders aussah. Da gab es praktisch keine massentauglichen Scheibenbremsen (wenn ich mich recht erinnere waren die alle mit Bremsflüssigkeit, was ich auf keinen Fall wollen würde) und auch kaum Rahmen, die dafür geeignet waren.

Zitat:

Am Tandem hat sie gegenüber der V-Brake den Vorteil, dass die Kraftübertragung zur Hinterbremse besser funktioniert. Dieser Vorteil fällt am kurzen Tourenrad aber weg.


Nicht unbedingt, der Vorteil besteht bei allen 'nicht klassischen' Rahmenformen, bei denen man die Züge nicht geradlinig verlegen kann.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463914 - 26.03.21 08:40 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: irg]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.934
In Antwort auf: irg
Mit halbwegs brauchbarem Material sollte das kein Problem mit einem Satz Felgen sein, außer, jemand bremst exzessiv im Gatsch.


Gerade bei Radreisen kommt hier noch hinzu, dass man sehr große Strecken fährt, ohne ein einziges Mal die Bremse einzusetzen. Natürlich gibt es evtl. einmal Passabfahrten oder - auf den Strecken, die ich immer wieder gerne wähle -, auch einmal "Gatsch". Mein Stadtrad wird aber hinsichtlich der Abnutzung der Felgen mehr beansprucht als mein Reiserad, da ich damit typischerweise im ständigen Stopp-and-Go-Modus unterwegs bin. Dennoch hätte ich mir in manchen Situationen Scheibenbremsen gewünscht, wenn ich z. B. auf Strecken unterwegs war, wo nach kurzer Zeit der feuchte Lehm am Reifen hängen blieb und schließlich dafür sorgte, dass große Lehmklumpen zwischen Felge und Bremse das Fahren fast oder ganz unmöglich machten. Das kommt zwar selten vor, aber es ist mir schon mehrfach passiert (z. B. letztes Jahr in der Slowakei, wo ich zum Glück mühselig in der Wiese neben dem Weg das kritische Stück überbrücken konnte).

Die Felge würde mir aber bei Nutzung einer Felgenbremse auf einer Radreise wenig Sorgen machen, wenn sie nicht zu Beginn schon abgefahren ist.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
Nach oben   Versenden Drucken
#1463918 - 26.03.21 08:50 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Philueb]
sugu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.703
In Antwort auf: Philueb
Eine gute V-Brake verhält sich zu einer Shimano LX-Scheibenbremse aus meiner Sicht etwa wie 10-Gänge zu 11-Gängen am Hinterrad.

Wenn es sonnig und trocken ist schon. Auf dem täglichen (Winter-)Weg zur Arbeit sieht das an manchen Tagen anders aus.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463924 - 26.03.21 08:58 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Philueb]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.842
In Antwort auf: Philueb
Insgesamt halte ich das ganze Thema 'Welche Bremse am Fahrrad' für künstlich aufgeblasen. Eine gute V-Brake verhält sich zu einer Shimano LX-Scheibenbremse aus meiner Sicht etwa wie 10-Gänge zu 11-Gängen am Hinterrad.
Naja. Das mag "gefühlt" so hinkommen. Aber erstens berücksichtigt das wiedermal nicht die zu vergleichbarer Verzögerung erforderliche Handkraft und zweitens nicht die Unterschiede bei den Scheiben bremsen. Laufradumfang, Scheibengröße, Übersetzugsverhältnis. Hier gibt es nochmal drastische Unterschiede.

Wenn man ein 29+ Laufrad mit einer 160er Scheibe und einem älteren Bremsenmodell nimmt, mag der Unterschied zur V-Bremse gering sein, ja. Hat man ein 32-559 Laufrad mit einer 205er Scheibe und einer modernen 4-Kolbenbremse, kommt einem die V-Bremse im Vergleich wie ein Witz vor.

Diese zwei Extreme nur zur Veranschaulichung. Und bei der V-Bremse ist auch nur bei neuen Zügen am Vorderrad und ohne enge Kurvenverlegung ein Optimum zu erreichen. Bei alten Zügen und Hüllen, in vielen Kurven (Mixterahmen) und am Hinterrad kann man die V-Bremse dann bald ganz weglassen.
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
#1463928 - 26.03.21 09:11 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: elflobert]
joese
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 445
In Antwort auf: elflobert
Wobei mich da wundert, dass da die einst so hochgelobte Magura HSxx, kaum eine positive Meldung erhält.




Ich habe mich aus dieser Diskussion weitgehend rausgehalten. Zum Einen, weil ich keine echte Anekdote dazu beizutragen habe, zum Anderen, weil ich hier nicht dogmatisch bin.
Ich bin zwar ein Freund von V-Bremsen, fahre diese auch selbst, aber ich kann mir auch hydraulische Scheibenbremsen vorstellen. Mechanische Scheibenbremsen eher nicht, da war ich bei Probefahrten doch enttäuscht von der Bremswirkung.
Aber zum Thema HS33 möchte ich noch etwas sagen: Meine Frau fährt ein Rad mit tiefem Durchstieg, welches mit V-Bremsen ausgerüstet war. Der hintere Bremszug verlief entlang das schrägen Oberrohrs und wurde dann am Sitzrohr in einem Winkel von mehr als 90° nach oben geführt. Durch diese scharfe Kurve war viel Reibung im System, und die Handkräfte waren immer sehr hoch bzw. die Bremswirkung gering. Dann habe ich die hintere V-Bremse gegen eine HS33 getauscht: Das war eine Offenbarung! Total soft zu betätigen, Super-Bremskraft und seit etwa 8 Jahren bis auf das Nachstellen der Beläge total wartungsfrei.

Das ist dann doch ein Fall, wo die HS33 punkten kann: An Rädern, die für Scheibenbremsen nicht geeignet sind, und wo es gilt, die Bremskraft durch Verringerung der Reibung zu erhöhen!
Nach oben   Versenden Drucken
#1463935 - 26.03.21 09:44 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Sickgirl]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.032
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: Sickgirl

(Ich persönlich hasse das wenn der Bremspunkt nicht immer am gleichen Hebelweg liegt, noch schlimmer wenn vorgefunden hinten unterschiedlich sind)

Stoert mich nicht die Bohne, ausserdem geht nachstellen flott, von Shimano gibts auch Stellschrauben, die sich gut mit Renngriffen nutzen lassen.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet

Geändert von panta-rhei (26.03.21 09:48)
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1463936 - 26.03.21 09:46 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: sugu]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.032
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: sugu
In Antwort auf: Philueb
Eine gute V-Brake verhält sich zu einer Shimano LX-Scheibenbremse aus meiner Sicht etwa wie 10-Gänge zu 11-Gängen am Hinterrad.

Wenn es sonnig und trocken ist schon. Auf dem täglichen (Winter-)Weg zur Arbeit sieht das an manchen Tagen anders aus.

Aber es geht doch um RadREISEN
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
Nach oben   Versenden Drucken
#1463941 - 26.03.21 10:04 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: panta-rhei]
Sickgirl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.988
Wie gesagt mich schon, und ich finde das an der hydraulischen SB einfach super das man da über Tausende von Kilometern nichts machen muss.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463948 - 26.03.21 10:50 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Sickgirl]
KaivK
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 457
Es gibt ja auch Radreisen, wo der Vorteil von hydraulischen Scheibenbremsen höher ist: Great Divide Mountain Bike Route, da gibt es manchmal noch Schnee und Matsch ist auch nicht selten, weil der Großteil der Strecke unbefestigt ist. Und Höhenmeter sind auch ohne Ende: 60000hm auf 5000km. Auch hat man dort wahrscheinlich große Vorteile bei der Modulation von Bremsen, wenn es dort halt mal einen steilen Single-Trail runter geht.

Das ist meine Routenplanung für meine nächste Radreise, leider wohl nicht dieses Jahr.

Auf Radreisen war ich auch schon froh Scheibenbremsen zu haben: auf meiner ersten Radreise überhaupt habe ich vergessen, vorher die Bremsbeläge zu testen. Ich musste dann 80km durch die fränkische Schweiz mit nur einer Bremse fahren, weil der vordere Belag runter war (zur Not hätte ich auch noch vorne Bremsen können: Metall auf Metall bremst laut und schlecht, aber ist auch erprobt (bei Zügen)). Das ganze war natürlich Samstag Abend und somit hatte ich halt einen ganzen Tag keine richtige Vorderradbremse. Schön ist etwas anderes.

Ob ich in Wales auch eine Felgenbremse überhitzt hätte, weiß ich nicht, aber meine Bremsscheibe lief trotz 203mm Rotor ziemlich an und fing danach an zu rosten. Ich hatte ein Auto vor mir auf einer sehr steilen Straße und das mochte meine Bremse einfach nicht.

Es stimmt aber natürlich, dass man auf den meisten Radreisen doch eher wenig bremst und vielleicht etwas defensiver fährt als sonst. Für mich sind V-Brakes kein Grund, ein Fahrrad nicht mehr zu nutzen, aber ich kaufe mir neue Fahrräder nur noch mit hydraulischen Scheibenbremsen.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463960 - 26.03.21 13:29 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: joese]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
In Antwort auf: joese
Das ist dann doch ein Fall, wo die HS33 punkten kann: An Rädern, die für Scheibenbremsen nicht geeignet sind, und wo es gilt, die Bremskraft durch Verringerung der Reibung zu erhöhen!

In der Tat, das hatte ich nicht bedacht. Scheint mir völlig logisch und nachvollziehbar zu sein. schmunzel

Für den Frager bei seiner Neuanschaffung sollte das aber keine Rolle spielen.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
Nach oben   Versenden Drucken
#1463963 - 26.03.21 13:42 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Toxxi]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.934
Bei einer Neuanschaffung eines Reiserades würde ich Scheibenbremsen wählen, aber gleichzeitig darauf achten, dass die Bremssockel für V-Brakes vorhanden sind und keine Felgen verwendet werden, die nicht auch Felgenbremsen zulassen.

Damit dürfte man am universellsten ausgestattet sein. Eine einfache Felgenbremse kann man als Notersatz fast überall bekommen, die Reparatur z. B. einer Hydraulik-Scheibenbremse könnte in manchen Fällen schwierig sein. Ist man nur in "zivilisierten Gegenden" unterwegs, dürfte das aber keine so große Rolle spielen.

Mein Reiserad ist mit den hydraulischen Felgenbremsen von Magura ausgestattet und sie funktionieren perfekt. Es gibt aber die Situationen, die ich oben beschrieben habe, wo eine Scheibenbremse überlegen wäre. Das Umrüsten auf Scheibenbremse (Nabendynamo + Rohloff) ist mir aber im Augenblick zu kostspielig, um bei dem relativ geringen Vorteil in Frage zu kommen.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
Nach oben   Versenden Drucken
#1463964 - 26.03.21 13:50 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Keine Ahnung]
Sickgirl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.988
Das macht den Rahmen aber sehr teuer da das eigentlich nur noch einen Nischenprodukt ist. Die Rahmen die noch beide Sockel anbieten kann man bestimmt an einer Hand abzählen.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463973 - 26.03.21 14:36 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Keine Ahnung]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.700
In Antwort auf: Keine Ahnung
Bei einer Neuanschaffung eines Reiserades würde ich Scheibenbremsen wählen, aber gleichzeitig darauf achten, dass die Bremssockel für V-Brakes vorhanden sind und keine Felgen verwendet werden, die nicht auch Felgenbremsen zulassen.

Damit dürfte man am universellsten ausgestattet sein. Eine einfache Felgenbremse kann man als Notersatz fast überall bekommen, die Reparatur z. B. einer Hydraulik-Scheibenbremse könnte in manchen Fällen schwierig sein.


Die Idee hatte ich bei unserer letzten Neuanschaffung auch, der Haken ist nur, dass es je nach Laufradgröße kaum noch Felgen mit Bremsflanken gibt, die sind so langsam auch zu einem Nischenprodukt geworden.
Nach oben   Versenden Drucken
#1463991 - 26.03.21 17:10 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Martina]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.842
Dto bei Federgabeln.
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
#1463993 - 26.03.21 17:24 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: StefanTu]
HanjoS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.472
Grundsätzlich stimme ich Dir zu, aber ...

vor vielen Jahren fuhr ich in einer Tempo-30-Zone etwa 20km/h, weil ich die Straße und die dort wohnenden Familien mit kleinen Kindern kannte. Unbemerkt lief mir ein etwa 3-jähriger, aus einer Hofeinfahrt kommend vors, nein, zum Glück nur in die Beifahrertür - es ist nichts schlimmes passiert.

Was will ich damit sagen? Auch mit der besten Bremse, auch mit besten Reaktionzeiten ist man nicht immer in der Lage, Unheil zu verhindern. Der Druck/die Verantwortung, die auf ...Mobilisten liegt, sollte nicht auf die Frage des Bremssystems reduziert weden.
Lieben Gruß aus Bielefeld
Hanjo
Nach oben   Versenden Drucken
#1463995 - 26.03.21 17:26 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Sickgirl]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.934
In Antwort auf: Sickgirl
Das macht den Rahmen aber sehr teuer da das eigentlich nur noch einen Nischenprodukt ist. Die Rahmen die noch beide Sockel anbieten kann man bestimmt an einer Hand abzählen.


Da habe ich ja noch Glück gehabt. Mein Crossbike hat Scheibenbremsen und die Sockel für die Felgenbremsen und mein Reiserad hat Felgenbremsen und die Befestigung von Scheibenbremsen existiert zusätzlich.

@Martina: Ist es tatsächlich so, dass es kaum noch Felgen gibt, die für Felgenbremsen ausgelegt sind? Ich hatte bislang keine Probleme, welche zu finden. Allerdings kaufe ich auch keine besonders edlen Teile. HIER z. B. findest Du etwa zur Hälfte Felgen für Felgen- und zur anderen Hälfte Felgen für Scheibenbremsen.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)

Geändert von Keine Ahnung (26.03.21 17:29)
Nach oben   Versenden Drucken
#1464000 - 26.03.21 17:46 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Keine Ahnung]
Sickgirl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.988
Wie gesagt, solche Rahmen werden immer seltener. Ich fahre aber auch nur in Europa und habe meinen Reiseradrahmen ohne Canti Sockel bestellt. Aber ich halte das Problem über bewertet, genauso gut kann man ganz andere Pannen bekommen und alles kann man nicht verhindern.
Nach oben   Versenden Drucken
#1464002 - 26.03.21 18:10 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Sickgirl]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.934
In Antwort auf: Sickgirl
Aber ich halte das Problem über bewertet, genauso gut kann man ganz andere Pannen bekommen und alles kann man nicht verhindern.


Das könnte schon sein. Für mein Crossbike bräuchte ich definitiv die Sockel für die Felgenbremsen nicht. Beim Reiserad hängt es davon ab, wo man unterwegs ist. Würde ich eine Weltreise planen, die mich quer durch Indien und ähnliche Länder führen würde, würde ich mich mit der "Reserve" wohler fühlen oder ich würde sogar überlegen, von vorneherein eine ganz "banale" V-Bremse zu nutzen. Hätte ich die Ausweichmöglichkeit nicht, würde ich aber dennoch auch mit der Scheibenbremse losfahren. Innerhalb Europas dürfte die Ersatzbeschaffung in der Regel immer funktionieren, auch wenn sie Zeit kosten kann.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
Nach oben   Versenden Drucken
#1464020 - 26.03.21 20:51 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.888
In Antwort auf: Tomski
Die Entscheidung fällt mir wirklich schwer. Die theoretischen Vor-/Nachteile sind mir durchaus bekannt. Wartung, Handhabung, Reparatur, Leistung, Verschleiß etc.
Die von dir genannten Bremsen sind Beide hydraulischer Art. Einige der Antworten beziehen sich aber anscheinend auf Seilzugbremsen. Hydraulische Bremsen bleiben auf Dauer leichtgängiger, besonders wenn sie in engen Bögen verlegt sind. Scheibenbremsen schwächen auf Dauer nicht das sicherheitsrelevante Bauteil Felge.

Ich würde heute vermutlich hydraulische Scheibenbremsen statt meiner Seilzugfelgenbremsen nehmen. Letztere haben mich aber auch in 25 Jahren immer zum Stehen gebracht, obwohl bei ellenlangen Abfahrten im Himalaya auf schlechten Pisten meine Hände leicht verkrampften. Bei hydraulischen Bremsen ist die Dauerhaltekraft für die Hände geringer als bei Seilzug.
------------------------
Grüsse
Stephan
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1464058 - 27.03.21 11:33 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Keine Ahnung]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
In Antwort auf: Keine Ahnung
Ist es tatsächlich so, dass es kaum noch Felgen gibt, die für Felgenbremsen ausgelegt sind? Ich hatte bislang keine Probleme, welche zu finden. Allerdings kaufe ich auch keine besonders edlen Teile.


Am Reiserad will ich gar keine besonders edlen Felgen. Etwas stabilere Felgen, die etwas vertragen, und gut ist es. Interessanter weise passen dafür relativ günstige Felgen für den Alltagsgebrauch sehr gut, oft besser als teure von Nobelherstellern.

Mit Edelfelgen habe ich schon ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht. Ob sehr negative Erfahrungen mit hohl gebremsten Felgen auch daher kommen, dass Leute teure Edelfelgen sehr schnell schrotten und dann den Schluss ziehen, dass allen Felgen das selbe blüht, weil es nicht einmal die teuren Teile vertragen haben?

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1464061 - 27.03.21 12:35 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: irg]
Sickgirl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.988
An meinen MTBs halten auch die Edelfelgen sehr gut, sehe da keinen Unterschied. Vorteil halt die gibt es in modernen Breiten und sie werden von den breiten Reifen nicht gleich gesprengt
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1464062 - 27.03.21 12:37 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Sickgirl]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.032
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: Sickgirl
An meinen MTBs halten auch die Edelfelgen sehr gut, sehe da keinen Unterschied. Vorteil halt die gibt es in modernen Breiten und sie werden von den breiten Reifen nicht gleich gesprengt

Am Reiserad ist mir piepsegal ob edel oder nicht, Hauptsache es hält. Und da hat man auch mit Felgenbremsen keine Probleme, Ersatz zu finden.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1464071 - 27.03.21 16:34 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: iassu]
Philueb
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.077
Ich gebe Dir recht - mein Statement war zu pauschal und etwas zu polemisch. schmunzel
Nach oben   Versenden Drucken
#1464072 - 27.03.21 16:53 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: KaivK]
Sklodowska226
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 164
In Antwort auf: KaivK
Es gibt ja auch Radreisen, wo der Vorteil von hydraulischen Scheibenbremsen höher ist: Great Divide Mountain Bike Route, da gibt es manchmal noch Schnee und Matsch ist auch nicht selten, weil der Großteil der Strecke unbefestigt ist. Und Höhenmeter sind auch ohne Ende: 60000hm auf 5000km. Auch hat man dort wahrscheinlich große Vorteile bei der Modulation von Bremsen, wenn es dort halt mal einen steilen Single-Trail runter geht.

Das ist meine Routenplanung für meine nächste Radreise, leider wohl nicht dieses Jahr.

Auf Radreisen war ich auch schon froh Scheibenbremsen zu haben: auf meiner ersten Radreise überhaupt habe ich vergessen, vorher die Bremsbeläge zu testen. Ich musste dann 80km durch die fränkische Schweiz mit nur einer Bremse fahren, weil der vordere Belag runter war (zur Not hätte ich auch noch vorne Bremsen können: Metall auf Metall bremst laut und schlecht, aber ist auch erprobt (bei Zügen)). Das ganze war natürlich Samstag Abend und somit hatte ich halt einen ganzen Tag keine richtige Vorderradbremse. Schön ist etwas anderes.

Ob ich in Wales auch eine Felgenbremse überhitzt hätte, weiß ich nicht, aber meine Bremsscheibe lief trotz 203mm Rotor ziemlich an und fing danach an zu rosten. Ich hatte ein Auto vor mir auf einer sehr steilen Straße und das mochte meine Bremse einfach nicht.

Es stimmt aber natürlich, dass man auf den meisten Radreisen doch eher wenig bremst und vielleicht etwas defensiver fährt als sonst. Für mich sind V-Brakes kein Grund, ein Fahrrad nicht mehr zu nutzen, aber ich kaufe mir neue Fahrräder nur noch mit hydraulischen Scheibenbremsen.


Mir geht es auch so: Es kommt sehr auf den Einsatzzweck an, ob eine Disc-Bremse Vorteile beim Bremsen zeigt. Zum Beispiel: Nässe, Matsch - da ist es schnell aus mit einer Felgenbremse.

Und es gibt wirklich schlechte Arten, eine mechanische Felgenbremse zu montieren. Zum Beispiel: Vom Bremsgriff bis zur Bremse eine lange Bremszug-Außenhülle.

Beides in Kombination ist entsprechend ziemlich ungünstig.
--
Aber wer fast ausschließlich bei gutem und mäßigem Wetter und nicht abseits befestigter Wege fährt, der kann m.M.n. gut auf Discs verzichten - was den eigentlichen Bremsvorgang angeht.

---
Ich habe gerade am Reiserad eine Kombination: Vorne Disc, weil ich so fahre und bremse, dass ich ca. 90-95% der Bremsenergie dort vernichten kann. Und dann will ich gerne eine Disc haben, weil Wartungsaufwand und Verschleiß doch sehr moderat sind.
Hinten habe ich eine mechanische V-brake, die mehr für die StVZO und für Bergabfahrten gedacht ist, wenn ein Bremsen vorne zum Vornüberkippen führen würde, oder der Untergrund gerade ungünstig am Vorderrad ist.
Wie gesagt, liegt ihr Bremsverhalten aber unter den Möglichkeiten, was hauptsächlich an der langen Zugausßenhülle liegt (schwammiger Druckpunkt), aber auch an einem fehlenden Brakebooster.
Viele Grüße!
Nicolas

Geändert von Sklodowska226 (27.03.21 16:54)
Nach oben   Versenden Drucken
#1464164 - 29.03.21 08:04 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: panta-rhei]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.934
Eine Sache wollte ich noch ergänzen. Ich hatte ja geschrieben, dass ich Scheibenbremsen an meinem Crossbike schätze, da ich mit diesem Fahrrad wirklich auch über die übelsten Wege rolle und hier Felgenbremsen doch irgendwann Nachteile zeigen würden.

Beim Reiserad würde ich bei einem Neukauf evtl. auch über Scheibenbremsen nachdenken, aber den wirklich großen Drang, meine aktuellen hydraulischen Magura-Felgenbremsen zu ersetzen, verspüre ich nicht. Die Bremsleistung ist eigentlich immer perfekt (besser als bei V-Brakes) und eine wesentliche Abnutzung oder gar Zerstörung der Felgen habe ich noch nicht beobachtet. Ich hatte vereinzelt Probleme bei Wegen mit feuchtem, lehmigen Untergrund. Da war irgendwann kein Vorwärtskommen mehr möglich. In der Türkei musste ich einmal nach vielleicht 100 m vom Rad steigen und ich hatte Mühe, es wieder zurückzuschieben und brauchte sicher eine halbe Stunde, um den Lehm wieder abzukratzen. Selbst Laufen war schwierig, da sich unter den Schuhsohlen ein dicker Lehmbelag gebildet hatte. Hätte ich hier Scheibenbremsen gehabt, wäre ich etwas weiter gekommen, aber letztendlich nicht viel weiter, da ich auch Schutzbleche nutze, auf die ich keinesfalls verzichten will. Und auch hier führte der Lehm zu "Blockaden".

Wenn man solche extremen Strecken aber eher selten fährt, kommt man sehr gut auch mit Felgenbremsen zurecht - "normale schlammige Wege" sind kein Hindernis. Will man wirklich mit dem Reiserad "geländetauglich" sein, wird man wohl besser auf Scheibenbremsen umrüsten und auf Schutzbleche verzichten. Selbst bei meiner üblichen Streckenwahl abseits der "guten Wege" hat sich die wirkliche Notwendigkeit dafür eigentlich nie ergeben. Ich bin auch so immer weitergekommen. Übrigens hätte ich wohl auf der beschriebenen Piste in der Türkei auch Probleme gehabt, wenn ich mit dem Crossbike unterwegs gewesen wäre, da bei dem leichten Anstieg garantiert das Hinterrad nur noch durchgedreht hätte und/oder auch dort eine mächtige Lehmschicht den Reifen geziert hätte.

Was die Möglichkeit eines einfachen Ersatzes auch abseits der gut ausgestatteten Radläden angeht, sehe ich immer noch die Felgenbremse im Vorteil.

P.S. Noch eine Ergänzung. Scheibenbremsen können bei sehr langen Abfahrten unproblematischer sein. Ich hatte es einmal geschafft, bei der Abfahrt auf der Großglockner-Hochalpenstraße meine Hinterradfelge so heiß zu bremsen, dass der Schlauch an einer Stelle aufgeschmolzen ist. Vorher ist mir das noch nie passiert (Glück gehabt?) und seitdem achte ich darauf, evtl. zwischendurch einmal einen Stopp einzulegen. Mit dem Crossbike hatte ich in den Alpen bei einer Abfahrt in der Dämmerung schon das rote Leuchten der Scheiben sehen können. Die Bremsen haben immer noch gut funktioniert. Allerdings wird bei der Scheibe grundsätzlich die Reibungsenergie in Wärme eines viel kleineren Körpers (Scheibe) umgewandelt, während die Felge hier eine größere Masse und Oberfläche darstellt und die ganz extrem hohen Temperaturen normalerweise nicht erreicht.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)

Geändert von Keine Ahnung (29.03.21 08:13)
Nach oben   Versenden Drucken
#1464233 - 29.03.21 17:32 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
Nordisch
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.240
Ich bin am Reiserad sehr mit meinen mechanischen V-Brakes zufrieden.
Ich sehe keinen Grund zu tauschen. Voraussetzung, man hat den richtigen Bremsbelag zur Felge gefunden. Mit Swiss-Stop und Kool-Stop ist die Wahrscheinlichkeit hoch.
Wenn man sich solche Bremsen genbraucht zulegt, kostet solch eine Bremsanlage ein Appel und ein Ei. Zudem ist sie sehr einfach zu warten.
Nach oben   Versenden Drucken
#1464235 - 29.03.21 17:40 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Keine Ahnung]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.700
In Antwort auf: Keine Ahnung

@Martina: Ist es tatsächlich so, dass es kaum noch Felgen gibt, die für Felgenbremsen ausgelegt sind?


Hängt wohl relativ stark von der Radgröße und davon ab, was man genau für Felgen sucht. Wir brauchen für unser Tandem ganz bestimmt keine Edelfelgen, haben aber die besten Erfahrungen mit relativ breiten Felgen gemacht. Und stabil müssen sie auch sein. So etwas gibt es praktisch nur noch ohne Bremsflanken. Ist ja auch logisch, im MTB-Bereich haben sich Scheibenbremsen besonders früh etabliert.
Wobei die Auswahl zugegebenermaßen noch nie riesig war...
Nach oben   Versenden Drucken
#1464236 - 29.03.21 17:46 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Sklodowska226]
Nordisch
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.240
Ich habe meine Cyclocrosser letztes Jahr an der Front von mechanischer Disc auf Mini-V zurückgerüstet. Hinten war es immer eine Mini-V. Mein einziger Spikereifensatz ist auf dem Ersatzlaufradsatz von diesem Crosser montiert. Es hat Spaß gemacht damit in diesem Winter zu fahren. Von "schnell aus" habe ich nichts gespürt. Auch nicht im Matsch.
Die meisten Reiseradler fahren nicht einmal Reifen, um sicher im Matsch unterwegs zu sein.
Ich habe hierfür auf dem Crosser den Schwalbe Rocket Ron und den Challenge Babylimus. Die Wenigsten werden auch ihre Spikereifen (Marathon Winter) entgegen der Laufrichtung aufziehen, um maximal sicher bremsen zu können. Gerade sie Seitenführung am blockierenden Vorderrad verbessert sich enorm.

Geändert von Nordisch (29.03.21 17:48)
Nach oben   Versenden Drucken
#1464237 - 29.03.21 17:50 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Martina]
Nordisch
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.240

Geändert von Nordisch (29.03.21 18:00)
Nach oben   Versenden Drucken
#1464262 - 29.03.21 21:05 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Nordisch]
Nordisch
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.240
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1464263 - 29.03.21 21:11 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Nordisch]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.498
Halo SAS wäre auch noch (nehme mal an, dass Martina 559er-Felgen braucht?).
Aber all diese Felgen gibt es schon seit 10 Jahren, ich würde nicht davon ausgehen, dass es sie die nächsten 10 Jahre eines vermeintlichen Fahrradlebens auch noch geben wird. Ein vorausschauender Radhändler wird so etwas noch eingelagert haben, bei den Fahrraddiscountern mit Saisonsortiment würde ich nicht davon ausgehen, hier im Bedarfsfall noch Ersatz zu bekommen.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1464277 - 30.03.21 05:47 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Martina]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.575
Hallo Martina!

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: Keine Ahnung

@Martina: Ist es tatsächlich so, dass es kaum noch Felgen gibt, die für Felgenbremsen ausgelegt sind?


Hängt wohl relativ stark von der Radgröße und davon ab, was man genau für Felgen sucht. Wir brauchen für unser Tandem ganz bestimmt keine Edelfelgen, haben aber die besten Erfahrungen mit relativ breiten Felgen gemacht. Und stabil müssen sie auch sein. So etwas gibt es praktisch nur noch ohne Bremsflanken. Ist ja auch logisch, im MTB-Bereich haben sich Scheibenbremsen besonders früh etabliert.
Wobei die Auswahl zugegebenermaßen noch nie riesig war...


Mei, ich weiß nicht, welche Laufraddurchmesser ihr braucht. Unsere Tandems, beide 26", laufen auf simplen Sputniks sehr gut, die haben nicht einmal viel gekostet. Beim neueren Tandem habe ich, als ich Felgen zum Umspeichen suchen musste (es waren viel zu filigrane Felgen verbaut), auch zu den Sputniks gegriffen, da sie alles konnten, was wir brauchen, obwohl dieses Tandem Scheibenbremsen hat.

lg!
georg
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1464284 - 30.03.21 07:08 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: irg]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.700
In Antwort auf: irg

Mei, ich weiß nicht, welche Laufraddurchmesser ihr braucht.


584

Vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt, ich suche im Moment keine Felgen. Ausgangspunkt war ja der Vorschlag, einen Rahmen mit Felgenbremssockeln für den Notfall zu haben. Nun haben wir ja vor zwei Jahren ein neues Tandem gekauft und damals überlegt, ob wir den Rahmen mit Bremssockeln bestellen sollen. Daraufhin habe ich eine Internetrecherche unternommen und festgestellt, dass es in 584 praktisch keine Felgen mit Bremsflanke gibt und daraufhin entschieden, dass sich das nicht lohnt. Da es sich um einen Stahlrahmen handelt, kann man theoretisch auch im Nachhinein noch welche anlöten, falls sich der Markt wieder ändern sollte.


Hätte ich ein Tandem in 559 neu angeschafft (was es von der Stange nicht gab, d.h. das wäre auf eine Sonderanfertigung rausgelaufen), hätte ich wahrscheinlich genauso entschieden. Denn ich halte es nicht für zielführend, bei einer Neuanschaffung darauf zu setzen, dass ein verantwortungsvoller Fahrradhändler noch Restbestände einlagert oder ich irgendwo in den Tiefen des Internets noch was finde. Bei unserem 22 Jahre alten Tandem mit 559 und Felgenbremsen ist das was anderes.

Martina
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1464288 - 30.03.21 08:28 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Martina]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.498
Da gebe ich dir allerdings recht. Die Kombination 584+Felgenbremse ist eine Totgeburt. Diese Laufradgröße wurde genau an jenen Rädern (sprich MTB und ähnliche) wieder gehypt, für die Scheibenbremsen sich zum Standard entwickelt hatten.
Allerdings würde ich mir auch sehr gut überlegen, ob es wirklich 584er Felgen für ein Fernexpeditionsrad sein müssen.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1464289 - 30.03.21 08:39 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: derSammy]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.700
In Antwort auf: derSammy

Allerdings würde ich mir auch sehr gut überlegen, ob es wirklich 584er Felgen für ein Fernexpeditionsrad sein müssen.


Habe ich durchaus. Auf 559 zu setzen schien mir aber zumindest ähnlich riskant ganz abgesehen davon, dass das wie gesagt von der Stange nicht mehr angeboten wurde und 622 wollte ich wegen schlechter Erfahrung mit der Haltbarkeit der Laufräder auch nicht. Außerdem gehe ich davon aus, dass der Rahmen auch mit 559 und richtig dicken Reifen fahrbar ist.

Letzlich legt man sich ja bei allem möglichen fest, inzwischen auch beim Achsensystem und der Klemmweite. Ob das richtig war, weiß man immer erst in ein paar Jahren.
Nach oben   Versenden Drucken
#1464294 - 30.03.21 11:17 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Tomski]
-Phew-
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 248
Zitat:
Habt ihr euch für eine Felgenbremse entschieden und jemals Leistung vermisst?


Nein. Eine V-Brake bremst in etwa wie eine 180er Scheibenbremse. In vielen Fällen sogar etwas besser. Quitschen bei Nässe tun übrigens beide.

Zitat:
Habt ihr euch für eine Disc entschieden und jemals einen ernsthaften Schaden ohne Möglichkeit der Reparatur gehabt?


Nein. Scheibenbremsen sind überaus robust und langlebig.


Zitat:
Habt ihr zur Sicherheit immer Werkzeug und Ersatzteile dabei und wir sehr stören euch diese ?


Nein. Keine Erstazteile für Bremsen. Weder V-Brake noch Scheibenbremse.

Zitat:
Interessant sind für mich besonders die "extremeren" Erlebnisse, Abfahrten in den Alpen oder anderen Gebirgen, Unfälle in abgelegenen bzw. technisch schwächeren Gebieten wie Osteuropa und Zentralasien etc pp.


Wenn es sehr steil bergab geht, bremst du mit V-Brakes die Felge heiß. Wenn es also in starkes Gefälle geht, würde ich Tubeless montieren. Sonst musst du mit Platten rechnen.

Insgesamt würde ich immer einen Rahmen anschaffen, der Sockel und Scheibenaufnahme hat. So kannst du jederzeit umrüsten, wenn sich mal deine Präferenzen ändern sollten. Oder du kannst auch einen Mix fahren: Vorn Scheiben-, hinten Felgenbremse.


Geändert von -Phew- (30.03.21 11:18)
Nach oben   Versenden Drucken
#1464300 - 30.03.21 12:37 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: -Phew-]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.842
In Antwort auf: -Phew-
Zitat:
Habt ihr euch für eine Felgenbremse entschieden und jemals Leistung vermisst?
Nein. Eine V-Brake bremst in etwa wie eine 180er Scheibenbremse. In vielen Fällen sogar etwas besser.
Bei welchem Reifendurchmesser bzw Umfang und mit welcher Handkraft und vorne oder hinten und bei wie alten Zügen und Hüllen?
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
#1464322 - 30.03.21 18:01 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: iassu]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.888
In Antwort auf: iassu
Bei welchem Reifendurchmesser bzw Umfang und mit welcher Handkraft und vorne oder hinten und bei wie alten Zügen und Hüllen?
Nicht von ungefähr ermittelt die StiWa / Test in Fahrradtests bei gleichen Bremsen unterschiedliche Bremswerte bei unterschiedlichen Rädern. Die Zugverlegung, die Zughüllen und die Kombination Bremsgummi / Felge sind ja selten identisch.
------------------------
Grüsse
Stephan

Geändert von StephanBehrendt (30.03.21 18:03)
Nach oben   Versenden Drucken
#1464324 - 30.03.21 18:11 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: -Phew-]
Nordisch
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.240
Nach meinen negativen Erfahrungen mit Gabeln und Scheibenbremsen, würde ich eher die Disc hinten fahren. Denn wie du sagst, eine V-Brake hat reichlich Bremskraft und das, ohne die Gabek zu stressen. Und diese Kraft sinkt bei Nässe, also da, wo das Vorderrad unkontrolliert wegrutschen könnte. Bei Vielen verschleißt die hintere Felge auch deutlich früher als die vordere, was ebenfalls für diese Paarung spricht.
Nach oben   Versenden Drucken
#1464330 - 30.03.21 18:51 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Nordisch]
Sickgirl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.988
Die Bremskraft ist nicht alles, der Vorteil der hydraulischen ist die feinfühlige Dosierbarkeit und die geringen Handkräfte. Mechanische Scheibenbremsen sind da leider auch nicht das Gelbe vom Ei und bin froh mich davon verabschiedet zu haben

Gerade am Vorderrad ist es wichtig im Grenzbereich genau die Bremskraft dosieren zu können.
Nach oben   Versenden Drucken
#1464481 - 01.04.21 12:46 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Sickgirl]
Nordisch
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.240
Am Vorderrad finde ich die Dosierung mit Felgenbremsen hervorragend.

Nicht alle hydraulischen Scheibenbremsen sind fein dosierbar.
Da muss man schon tiefer in die Tasche greifen, um Scheibenbremsen zu haben, die man nach seinen Vorlieben einstellen kann. So mein Eindruck nach ein paar Testfahrten.

Aber letztlich ist vieles Gewöhnungssache. Ich bleibe lieber bei kostengünstigen Bremsvarianten an Reiserädern.

Thema mechanische Scheibenbremsen: Sehr gut arbeitet die Promax R330 in Verbindung mit Bremsschalthebeln (Dosierbarkeit und Bremskraft). Vorn habe ich die TRP Spyre montiert, weil sie sich rasend schnell auf meinen verschiedenen DiskLaufräder( unterschiedliche Reifen) einstellen lässt. Die Bremskraft ist geringer als bei der R330, was mich am VR nicht stört. Die Dosierbarkeit ist auch sehr gut.
Einziges Problem mit diesem Diskrad, mit ca. 40 mm Reifen fährt die steife Diskgabel sich recht unkomfortabel. (Ich fahre es unter anderem deswegen mit 50 mm+ Reifen. Mein Crosser dagegen mit schmalen ca. 35 mm Reifen läuft daher wieder mit Felgenbremsen.*1) Und die Beschränkung auf 160er Scheibe führt zu Hitzeproblemen, wenn man längere Abfahrten zügiger angeht - Etwas, was ich mit Felgenbremsen nie erfahren habe, trotz Leichtschläuchen.

*1

Eine Alu-Diskgabel des Crossers bekam am Holm einen Riss direkt oberhalb der Scheibenbremsenaufnahme, war unkonfortabel und nervte trotzdem mit Bremsstottern bei leichtem Anbremsen. Die folgende Disk-Carbongabel war etwas besser. Aber ich war nie so zufrieden damit, wie viele Jahre zuvor mit Felgenbremsen und wie nun endlich wieder mit Felgenbremsen. Schade eigentlich, am Crosser mit höherem Felgenverschleiß, hatte ich auf die Vorteile der Disk gehofft.
Nach oben   Versenden Drucken
#1464489 - 01.04.21 17:10 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Nordisch]
Sickgirl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.988
Also, ich bin heute runter in den Kessel nach Stuttgart mit dem Rad mit V-Brakes gefahren und war froh endlich unten zu sein

Die mechanischen Scheibenbremsen bin ich lange gefahren aber die Nachstellerei hat mich auf Dauer genervt. Meine Scheibenbremsen die ich in Gebrauch habe lassen sich gut dosieren mit angenehmen Handkräften

Habe drei Starrgabeln mit Disc, 30 000 km, 16 000 km und 3500 km, funktionieren und halten.

Neuaufbau nur mit Hydraulischen Scheibenbremsen, die drei Rennräder und das alte Reiserad mit Felgenbremsen werden halt gefahren bis zum Exitus. Eines der Rennräder wird eh auf dem Smarttrainer geknechtet, da könnte ich die Bremsen eh abmontieren
Nach oben   Versenden Drucken
#1464492 - 01.04.21 17:33 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: iassu]
-Phew-
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 248
Zitat:
Bei welchem Reifendurchmesser bzw Umfang und mit welcher Handkraft und vorne oder hinten und bei wie alten Zügen und Hüllen?


Reifendurchmesser: 668 mm
Reifenumfang: 2098,58 mm
Handkraft: 78,48 N vorn
Alter Züge: 205 Tage, 14 Std. und 38 min.
Alter Hüllen: 345 Tage, 8 Std. und 15 min.
Nach oben   Versenden Drucken
#1464496 - 01.04.21 18:10 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: -Phew-]
joese
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 445
In Antwort auf: -Phew-
Zitat:
Bei welchem Reifendurchmesser bzw Umfang und mit welcher Handkraft und vorne oder hinten und bei wie alten Zügen und Hüllen?


Reifendurchmesser: 668 mm
Reifenumfang: 2098,58 mm
Handkraft: 78,48 N vorn
Alter Züge: 205 Tage, 14 Std. und 38 min.
Alter Hüllen: 345 Tage, 8 Std. und 15 min.



listig schmunzel Sehr gute Antwort!
Nach oben   Versenden Drucken
#1464503 - 01.04.21 20:06 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: -Phew-]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.842
bravo

Jetzt bräuchte es nur noch die Handkraftdaten vom Scheibenbremssetting. Und natürlich die gemessene Verzögerung bei beiden Rädern. grins

Nix für ungut. Ich wollte nur ein kleines Aber deiner etwas pauschalen Aussage gegenüberstellen.
...in diesem Sinne. Andreas
Nach oben   Versenden Drucken
#1464638 - 02.04.21 19:33 Re: Bremse - persönliche Erfahrungen [Re: Sickgirl]
Nordisch
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.240
Das glaub ich dir. Die/Der eine wird so zufrieden, die/der andere so.

Vorlieben, Terrain, Fahrprofil, Gewicht, das genaue entsmaterielle Setup ...
Nach oben   Versenden Drucken
Seite 1 von 4  1 2 3 4 >

www.bikefreaks.de