Hallo Gemeinde,

an meinen alten Taschen hat sich leider der Reißverschluss gelöst. Ein Schuster hat sich schon mal daran versucht, leider mit wenig Erfolg. Hat jemand eine Idee mit welchem Mittel ich den Reißverschluss wieder an der Tasche verkleben kann? Danke vorab.

Dieser https://www.orange-marine.de/klebstoffe/...4-modell-750_ml 2k PU Kontaktkleber klebt sowohl TPU als auch PVC.

Es sieht aber so aus als ob sich die Beschichtung des Reissverschlusses schon ablöst. In dem Fall und/oder wenn der Reissverschluss auf der Rückseite gar nicht beschichtet ist lässt er sich möglicherweise nicht mehr dauerhaft mit dem Taschenmaterial verkleben. Dann muss man nähen. Sieht ja so aus als ob der Reissverschluss original vernäht war.

Wechsle den Schuster.

Verkleben wird kaum längerfristig Erfolg haben, da ist Nähen an gesagt. Ich vermute, das würde sogar meine antike Husquarna schaffen, und die ist eine simple Haushaltsnähmaschine. Wenn es schwer geht, könntest du eine Schneidnadel für Leder nehmen.

lg!
georg

Dann versuch´s ich´s mal beim Schneider

oder beim Sattler, der hat die richtige Nähmaschine und kann die Naht auch versiegeln, wie beim Cabrioletverdeck.

Versiegeln kannst du übrigens auch selbst. Wenn die Versiegelung möglichst glatt werden soll, mit so etwas (ist nur ein Beispiel) -GOO-[A]-[b]-S-[445590]&gclid=EAIaIQ...BwE]Nahtdichter , oder Seam grip.

Wer weder Sattler noch brauchbare Nähmaschine zur Hand hat, kann einen Reißverschluss auch händisch einnähen. Das wird bei mir nicht so schön, hält aber auch. (Es ist immerhin eine jahrtausendalte Kulturtechnik!)

lg!
georg

einfacher und schneller geht es mit einer Heftzange

Ich habe ein ähnliches Problem mit einer meiner Ortliebtaschen, deshalb lese ich sehr aufmerksam mit.


Das finde ich bei so dickem Stoff reichlich sportlich... Ich könnte das nicht ad hoc, bzw. hätte ich gar keine Nadel, die sowas kann. Und wüsste auch nicht wirklich, wo ich so eine besorgen könnte und welchen Faden ich dafür bräuchte.

Hast du Vorschläge?

Gruß
Thoralf

Globi hat vor Jahren mal ein Expeditionsnähset verkauft, das geeignete Nadeln und Faden enthielt. GGf. mal suchen, ob sie das noch haben. Ansonsten heißt das Stichwort Ledernadel oder Sattlernadel, die Nadeln sind im vorderen Teil nicht rund sondern dreikantig. GGf. braucht man noch einen dicken Handschuh zum durchdrücken oder muss ein Metallstück verwenden.

Sportlich bleibt es trotzdem, ich bin früher mit sowas auch zum Dorfschuster, den es leider so gut wie nicht mehr gibt. Aber es gibt orthopädische Schuhmacher, die tatsächlich noch Schuhe bearbeiten. GGf. hilft ja ein solcher aus.

Martina

Meine Nadel habe ich damals soweit ich mich erinnere im Seglerbedarf gefunden. Ebenfalls dreieckig. Und dazu das passende stabile Garn.

Aber bei so stabilem Material ist das schon eine Herausforderung. Eine Münze als Gegenlager ist hilfreich.

Stopfnadel, Ahle und Zange, wenn nötig. Klappt sicher! Damit habe ich sogar die dicken Kunststoff-Gliedmaßen der Lieblingspuppe meiner Tochter an den neuen Stoffkörper, den ich ihr nähen musste, an genäht. Das Glück meiner Mädeln ist mir schon etwas Arbeit wert!

Klammern ist sicher auch möglich. Ich frage mich nur, wie lange die Sache dann hält. Auch Rosten könnte manche stören.

lg!
georg

ich bin zwar nicht irg habe aber ein Tipp:

Nähahle

LINK

Ein derart ellenlanger Link gehört in die Link-Umgebung!

Irgendwie kriege ich das mit dem link nicht hin. findet man aber auch mit der Eingabe in der Suchmaschine über "Louis Nähahle"

Da hat man gleich ein stabilen Handgriff dabei und kann sich die Münze sparen, mit der es natürlich auch geht.

Für solche Arbeiten mit dickem Stoff, Persennings, Planen und eben Segeln nehme ich eine Segelnadel , entsprechendes (gewachstes) Segelgarn und, ganz wichtig, einen Segelmacherhandschuh . Der Umgang mit letzterem braucht etwas Übung, dann ist er aber ein wertvolles Werkzeug, das mit längerem Gebrauch immer schöner und "persönlicher" wird
Die Speedy Stitcher ist auch gut, aber auch da braucht es Übung, bis die Naht ordentlich aussieht...

Mit der Nähahle lässt sich gut mit 2 Fäden, wie die Nähmaschine, nähen: Ein Faden oben, einer unten. Ahle durchstechen, leicht zurückziehen, bis das Garn Zug verliert, und den anderen Faden durchziehen. Das geht sicher schneller wie mit einer normalen Nadel.

Lustig, dass ich so eine Nähahle noch nie gesehen habe!

lg!
georg

Für Leder gibt's Nähnadeln mit dreieckigem Querschnitt {hätte Martina schon geschrieben} , die müssten sich auch dafür eignen. Wo's die gibt, weiß ich nicht. Als Faden würde ich Sternzwirn nehmen.

Wenn man die Löcher mit einer einfachen Ahle vorsticht, müsste man auch mit einer normalen Stopfnadel und Zange zurecht kommen.
Das einfachste ist natürlich ein Sattler. Gibt's zwar nicht mehr so viele, aber haben auch ihre Daseinsberechtigung, zB fürn Reitsport.

Ich habe meine Ledernadeln in einem einfachen Geschäft für Nähzubehör bekommen. Fürs Handnähen wie für die Maschine.

Ein etwas stärkeres Garn ist natürlich gut, sowas wie Nylonbond reicht vollkommen, auch wenn es sicher noch bessere Garne gibt.

lg!
georg

Der ganz korrekte Berufszweig für solche Reparaturen ist der Täschner, aber wahrscheinlich gibt es davon auch nicht mehr so viele. Ich habe es zu meiner eigenen großen Überraschung schon geschafft, in einem großen Lederwarengeschäft der Stuttgarter Fußgängerzone Taschen reparieren zu lassen. Das ist inzwischen auch schon wieder einige Jahre her, der Laden existiert nicht mehr. Aber Lederwarenhändler gibt es ja trotzdem nach wie vor, ggf. lohnt es sich, dort zu fragen.

hast du mal bei Vaude gefragt? Ortlieb repariert ihr ihre Taschen, vielleicht macht Vaude das ja auch, die geben sich doch immer so ein Grünes Image.

Wenn es ums Nähen geht, kannst du auch nach einem Feintäschner suchen. Hier in der Gegend war das früher ein großes Gewerbe. Vielleicht gibt es noch ein paar dieser Handwerker.

Gruß
Joachim

Sattler gibt's schon noch. Hier war zumindest einer in Nähe der Unibücherei. Hab ich mal einen neuen Klettverschluss kleben lassen, aber seitdem es die immermal beim Discounter gibt, kann ich das auch.
Und kürzlich war zu lesen, dass eine hiesige Behindertenwerkstatt aus Werbefolien Laptoptaschen näht.

Ackergäule oder Brauereipferde dürfte es heute weniger geben. Ob die früher ein maßgeschneidertes Geschirr hatten? Aber jetzt braucht ein Reitpferd sicher einen für das
und den A des Reiters passenden Sattel.
Und Hunde brauchen auch eine Leine, manche mags sicher von der Stange geben.

und wenn man sich beim Sattler nicht zu sehr auf den Wortteil Sattel festlegt, gibt es die in jeder größeren Stadt auch als (Auto- / Kfz-)Sattler. Die reparieren Cabioletverdecke, Türverkleidungen Autositze, Motorradsitzbänke ...

Eine andere Möglichkeit wäre über http://www.heumann-design.de/heumann-design.html die Taschen einem weiteren Verwendungszweck zuzuführen.

VG
Joachim