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#1498821 - 05.05.22 12:22 Quer durch Deutschland: Primitives übernachten
Lucas
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 936
Unterwegs in Dänemark

Hallo,

Ich überlege mir eine primitive Fahrradtour quer durch Deutchland. Kein Smartphone, kein Google maps etc wobei nur eine Papierkarte. Also wie in den alten Tagen.

Als Ausrüstung nur Isomatte und Schlafsack und kein Kocher. Früh aufstehen (gegen 6 Uhr losfahren) und gegen 20-21 Uhr Unterkunft finden und sofort schlafen.

Was bietet sich in Deutschland als primitive Unterkünfte? Ich selbst denke an überdachte Bushaltestellen, unter Brücken, aber hat jemand von Euch andere gute Ideen?

Vielleicht falsche Einschätzung: Wenn man spätabends bei einem Bauer nach einem Plätzchen in der Scheune fragt, finde ich dies riskant weil es langsam dunkel wird und er vielleicht schon selbst schlafen geht - diese Option ist sicher gut wenn man vor 18 Uhr nachfragt.

Lucas
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#1498826 - 05.05.22 12:52 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Lucas]
Genußradler-HB
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 223
Bushäuschen ist wohl das letzte was ich suchen würde.
Schutzhütten wären meine erste Wahl.
Dennoch eine leichte Bodenplane & Mückenschutz dabeihaben. Schutzhütten sind auch in der OFM eingetragen, dort sind sie als POI unter Unterstand zu finden bzw. werden bei hoer Zoomstufe auch in der Karte angezeigt.
Ist natürlich nicht mit einer Papierkarte machbar - es sei denn Du überträgst alle Standorte Deiner Route (und etwas abseits davon) auf Deine Papierkarte.

Sehe eben, das Du in DK unterwegs bist, dort gibt es ja viele Shelter , hier auch , ebenso in Schleswig-Holstein .

Geändert von Genußradler-HB (05.05.22 13:02)
Änderungsgrund: Nachtrag
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#1498838 - 05.05.22 14:50 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Lucas]
Indalo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 250
Hallo Lukas,

in den alten Tagen gabs aber auch schon Zelte. Warum willst Du darauf verzichten?

Mit dem Bauern würd ich ähnlich einschätzen ohne damit allzuviele Erfahrungen zu haben.

LG
Indalo
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Off-topic #1498844 - 05.05.22 16:37 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Indalo]
Genußradler-HB
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 223
In Antwort auf: Indalo
...Zelte. Warum willst Du darauf verzichten?

Ich nehme an, das er im Bikepacker-Modus mit Rennrad oder Gravelrad schnell & leicht unterwegs sein möchte, da ist ein Zelt leider unerwünschtes Gewicht & Volumen.

Den Bauer mit einer Scheune gibt es heute auch nicht mehr. Stroh und Heu bleiben in Ballen auf dem Feld. Die klassische Scheune ist einer Gerätehalle gewichen oder Lagerplatz für Dünger und Pestizid-Kontainer.
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Off-topic #1498851 - 05.05.22 17:40 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Genußradler-HB]
Lucas
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 936
Unterwegs in Dänemark

Genau. Diesen Winter war ich 4 Tage unterwegs in Dänemark und habe nur in Shelters geschlafen und es ging alles prima. Üblicherweise bin ich immer mit Zelt unterwegs, aber die quer durchs Land Reise dürfte maximal 5 Übernachtungen drinhaben und das werde ich schon schaffen :-).
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#1498852 - 05.05.22 17:41 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Genußradler-HB]
kaman
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 498
Hallo Lucas,

welche Strecke hast du denn geplant ?

Je nach Gegend würde ich Schutzhütten, Grillhütten oder Vereinsheime aufsuchen. Sportplätze oder Schützenvereine liegen meist außerhalb und haben in der Regel ein Vordach wo man sich hinlegen könnte. Bei trockenen Wetter kann man auch irgendwo auf die Wiese liegen, was aber von der Reisezeit abhängt.
Nur mit Karte musst du gut (mit technischer Unterstützung ?) planen oder auf gut Glück fahren, was vermutlich viel Zeit bei der Lagerplatzsuche beansprucht. Wenn du Papierkarten mitnehmen möchtest, auf denen Schutzhütten eingezeichnet sind, brauchst du einen Anhänger für die Karten.
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Off-topic #1498853 - 05.05.22 17:41 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Genußradler-HB]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: Genußradler-HB

Den Bauer mit einer Scheune gibt es heute auch nicht mehr. Stroh und Heu bleiben in Ballen auf dem Feld. Die klassische Scheune ist einer Gerätehalle gewichen oder Lagerplatz für Dünger und Pestizid-Kontainer.


Danke, dass du mich bestätigst. Zumindest hier in der Gegend wüsste ich keinen Bauern, der eine Scheune hat, in der man übernachten kann. Ggf. hat er ne etwas größere Garage oder sonstige Lagerräume als der durchschnittliche Innenstadtbewohner, aber das ist nicht unbedingt bauernspezifisch, das trifft auf Handwerksbetriebe so es sie noch gibt genauso zu.
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#1498854 - 05.05.22 17:42 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Lucas]
memy
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 719
In Antwort auf: Lucas
Was bietet sich in Deutschland als primitive Unterkünfte? Ich selbst denke an überdachte Bushaltestellen, unter Brücken, aber hat jemand von Euch andere gute Ideen
Zwei Bäume und eine Hängematte. Mehr braucht es nicht. Auf Wunsch mit eingeschobener Matte zur Isolierung von unten, Moskquitonetz und Tarp von oben.

Gruß
Horst
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#1498856 - 05.05.22 18:14 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: memy]
helmut50
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 632
So ähnlich sehe ich das auch. Auch wenn mein Schwiegersohn auf seinem Biohof keinen Dünger oder Pestizide in seiner Scheune hortet, ist das Futter dennoch in Ballen gepresst und lagert nicht mehr in der Scheune. Ich habe noch sehr gut unsere Ausrüstung bei den Pfadfindern in Erinnerung. Da gab es für jeden eine Kotenplane. Heringe und der eine Ast als Stütze wurde geschnitzt, fertig. Da das für mich in den Jahren 1965 bis 1978 war, würde ich das auch noch zur guten alten Zeit rechnen. Wir sind gewandert und das war wahrlich nicht viel Gepäck. Bei uns im Münsteraner Raum sind die Brücken am Kanal unten nachts immer im Sommer bevölkert, das ist also auch kein Problem.
Finde die Idee übrigens sehr reizvoll.
Gruß Helmut
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#1498859 - 05.05.22 18:54 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Lucas]
Voyageur
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 147
In einigen Regionen werden sog. "Schlafpods" eingerichtet, wie z.B. hier:
https://www.leader-spl.eu/downloads?task...method=download
Ein durchaus nachahmenswertes Beispiel, wie ich finde.


Gruß,


Oliver
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#1498863 - 05.05.22 19:41 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Lucas]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.470
1nitetent kennst du? Muss/sollte man aber entsprechend vorher anfragen. Also ohne Smartphone/Vorplanung schwierig.

Überdachte Bushaltestellen dürften je nach Region schwer bis unmöglich zu finden sein. Und ob das dann "entspannte" Orte sind? Ich mag aufs Zelt nicht verzichten, auch wenn es klein ist. Aber vielleicht ist ja auch ein Tarp eine Alternative?
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1498864 - 05.05.22 19:43 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Lucas]
FordPrefect
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.231
Ein unvergessener Forumsfreund hat gerne auf Friedhöfen genächtigt: Ruhe, frisches Wasser und meist irgendwo eine Überdachung....

zwinker Micha
-------------------------------------------------------
Always look on the bright side of life !
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#1498865 - 05.05.22 20:38 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: kaman]
Lucas
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 936
Unterwegs in Dänemark

In Antwort auf: kaman
Hallo Lucas,

welche Strecke hast du denn geplant ?



Von Flensburg nach Bremen über Schleswig, Rendsburg, Glückstadt/Wischhafen.
Von Bremen dem Weser runter bis Kassel.
Von Kassel nach Fulda dem Fulda entlang.
Von Fulda über die Wasserscheide zum Kinzig rüber und dann nach Hanau.
Von Hanau den Rhein runter bis Basel.

Hauptsächlich Bundesstrassen mit Fahrradwegen entlang damit man zügig voran kommt.
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Off-topic #1498866 - 05.05.22 20:44 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Genußradler-HB]
Lucas
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 936
Unterwegs in Dänemark

In Antwort auf: Genußradler-HB

Den Bauer mit einer Scheune gibt es heute auch nicht mehr. Stroh und Heu bleiben in Ballen auf dem Feld. Die klassische Scheune ist einer Gerätehalle gewichen oder Lagerplatz für Dünger und Pestizid-Kontainer.


In Dänemark traf ich vor ein Paar Jahren ein Österreicher. Er wollte mal so richtig frische Vollmilch direkt vom Bauer holen. Also Bauernhof neben Strassse entdecken und direkt beim Bauer nach 1 Liter Milch nachfragen. Solche Märchen gibt es in Dänemark nicht mehr - sind ja alle Industriebetriebe wo alles aus Hygienegründe verriegelt ist. Bin mir sicher das die meisten Bauern Ihre Milch im Supermarkt holen - und nicht im Kuhstall.

Geändert von Lucas (05.05.22 20:51)
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#1498867 - 05.05.22 20:54 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: memy]
Lucas
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 936
Unterwegs in Dänemark

In Antwort auf: memy
Zwei Bäume und eine Hängematte. Mehr braucht es nicht. Auf Wunsch mit eingeschobener Matte zur Isolierung von unten, Moskquitonetz und Tarp von oben.

Geht bei mir leider nicht weil ich immer auf dem Bauch schlafe.
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#1498874 - 06.05.22 04:22 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Lucas]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Vielleicht wäre dann die Mitnahme eines Biwaksackes keine schlechte Sache.
Da kannst Du Dich dann ins Gebüsch verkriechen.
Gruß
Nat
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#1498875 - 06.05.22 04:55 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: natash]
Andreas aus Graz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 276
Hängematte ist sicher nicht leichter als ein Zelt, wenn man auch Wetterschutz möchte.
Klingt nach Biwaksack, ja.
Da kommt man auch nicht in "Campingverdacht".
Oder Tarp. Es gibt da für minimale Schnellübernachter ja Methoden das Rad zu integrieren ...

Klick mal und schau Bilder >
https://www.google.com/search?client=firefox-b-e&q=bike+tarp+setup

Zur Not kann man ein Tarp schon mal als Biwaksack nützen - nur nicht andersrum.

Liebe Grüße
Andreas
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#1498876 - 06.05.22 05:14 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: natash]
Mikel265
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 345
Hallo

ich habe auch schon Touren mit ganz leichtem Gepäck gemacht und mich dabei auf meinen Biwaksack verlassen.

Wenn man nix findet, kann man sich irgendwo unter einen Baum legen.

Ansonsten wähle ich auch Schutzhütten, Grillhütten oder den Vorbau von einem Kiosk aus (zumindest wenn dieser geschlossen ist)


Viel Spaß

Michael
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#1498878 - 06.05.22 05:56 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Lucas]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
Hallo!

Irgendwo zu schlafen, wo es sich ergibt, ist so simpel wie nur. Bei meiner ersten Radltour mit 16 habe ich kein Zelt mit genommen, weil ich keines hatte. Auch keine Liegematte (hatte ich auch nicht). Am Berg habe ich immer wieder zeltlos geschlafen.

Eine einfache, geschlossenzellige Liegematte (der macht es nichts, wenn sie Löcher bekommt) und ein Schlafsack reichen, wenn es trocken ist. Ausnahme: Gelsen, oder Schnaken auf deutsch genannt. Die können dir ohne Moskitonetz die Nach vergällen. Und wenn schwerer Tau kommt, säuft sich der Sack im Lauf der Nacht voll.

Zum Übernachten bei Leuten wie Bauern: Ich frage manchmal, ob ich hinter dem Hof übernachten darf. Das dort, wo die touristische Infrastruktur nicht mehr hergibt. Sonst schlafe ich brav am Campingplatz, alles andere wäre auch schon sehr frech. (Wobei du auf Campingplätzen oft gar nicht ohne Zelt übernachten darfst.) Meistens geht das gut. Allerdings habe ich immer ein Zelt mit. Ohne fühlen sich Platzgeber oft gedrängt, dir mehr an zu bieten: Einen abschließbaren Platz unter Dach, bis hin zu einem Zimmer, einem Bett, Dusche, Abendessen. Du kannst zwar erklären, dass du das weder brauchst, noch willst, viele fühlen diesen Druck trotzdem auf sich lasten. Genau das will ich nicht. Ein Platzerl zum Schlafen, das reicht schon.

Daher mein Vorschlag: Nimm einen Biwaksack mit. Nicht die alpine Notvariante, die in meinem Rucksack steckt, sondern einen mit einem kleinen Gestängebogen über dem Kopf. Damit schleppst du kein Zelt mit und hast trotzdem einen gewissen Schutz vor unliebsamem Wetter und sirrenden nächtlichen Besuchern. Und deinen Platzgebern ersparst du dir Sorgen und das Gefühl von Druck. Außerdem wirkst du nicht mehr wie ein Obdachloser, dem alles Mögliche unterstellt werden könnte, sondern wie ein sportlicher Reisender. Wenn es schön ist, lasst du den Sack im Sackerl und schläfst unter den Sternen. Wenn diverse Umstände es nahe legen, kriechst du hinein. Du kannst auch leichter deine Habseligkeiten hinein nehmen, das schützt vor Diebstählen.

lg!
georg
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#1498879 - 06.05.22 05:59 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Lucas]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.973
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: Lucas
Hallo,

Ich überlege mir eine primitive Fahrradtour quer durch Deutchland.

Haengt von der Jahreszeit ab, aber Mosinetz finde ich schon praktisch ...
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1498880 - 06.05.22 06:00 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Mikel265]
Andreas aus Graz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 276
Ich hatte schon lustige Begegnungen bei Übernachtung in Bushäuschen oder Fahrradunterständen oder Müllhütten. Wäre nicht meine erste Wahl ... frühmorgens sind die Leute oft schlecht gelaunt, und Schulkinder zu Streichen aufgelegt.
Deswegen würde ich eher abseits von "Publikumsverkehr" ein Platzerl suchen. Und städtische Parks eher meiden.

Brücken sind recht theoretische Möglichkeiten. Oft hat man da gleich Uferböschung. Bei großen Brücken geht es eher, aber da ist dann Verkehr/Lärm. Und Stechmücken und Nebel/Tau gibt es oft dazu.

Friedhof/Kirche find ich eine gute Möglichkeit, ist halt stark architekturabhängig. Es gibt Gegenden da sind Dachüberstände und überdachte Vorräume "out", da hilfts auch nix ...

Touristische Einrichtungen gehen oft gut, zB ein Zoo oder Freibad, da ist frühmorgens meist noch nichts los.
Industrie oder zB Autohändler meiden, da sind Wachdienste unterwegs und das kann sehr ungemütlich werden.
Baumarkt/Supermarkt. Ist halt was für Frühaufsteher aber wenn Du um 0630 dahin bist ... Vordächer, Unterstände für Einkaufswagen, oder als Muster aufgestellte Pavillons/Gartenhütten bieten Optionen.

Im Endeffekt musst Du Dich eh umschauen was überdachungsmäßig geht. Und wenn nichts geht brauchst Du den Regenschutz den Du dabei hast.

Liebe Grüße
Andreas
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#1498906 - 06.05.22 10:52 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Lucas]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
Unter primitiven Unterkünften würde ich sprachlich eh etwas anderes verstehen (niedrigpreisige Kaschemmen, einfache Privatzimmervermietung, bewirtete Hütten usw., jedenfalls gegen Zahlung o.ä.), aber du hast es ja für dich präzisiert.

"Wie früher" ist relativ, solche Minimalübernachtungen liegen derzeit im Retrotrend von Bikepackern, eher schon eine seltsame Mode. Kommunikationselektronik weglassen und Zelt weglassen sind auch zwei verschiedene Dinge. Ich habe bis vor vier Jahren keine Kommunikationselektronik an Bord gehabt, nicht mal ein Mobiltelefon. Trotzdem habe ich immer eine relativ gute und umfängliche Outdoorausrüstung dabei gehabt, früher sogar häufiger auch in "echten" Unterkünften. Auch heute ist auf Reisen mein Smartphone eine eher verlorene Anschlussstelle, die meist abgeschaltet ist.

Sich erkälten oder in schlechte Stimmungen geraten wegen schlechter Ausrüstung ist wieder eine andere Nummer. Der Bikepackerminimalismus ist eher Jugend- und Geschwindigkeitswahn als alte Reisekultur. Viele frieren lieber als dass sie auf eine Videodrohne verzichten und Social-Media-Kanäle damit verstopfen. Auch die Geschwindigkeitsoptimierung konterkariert ja den Charme eines Nostalgietrips. Offene Plätze sind zugig, sogar Schutzhütten. Wenn es kalt und windig ist, kühlt man schneller aus. Ein Zelt hat ein anderes Klima und nicht umsonst ist das eine eigene Handwerkswissenschaft. Unter manchen Dächern oder in Hütten tropft es manchmal durch. Dann macht sich Zelt auch besser, man kann ja z.B. vor der Hütte zelten und ggf. die Feuerstelle nutzen.

Ich habe schon zahlreiche verwegene Plätze genutzt, wenn Zelt aufstellen schwierig war. Die Hauptregel ist, dass es dabei keine Regel gibt. Es gibt keine systematischen Kriterien, mit denen man eine Kette von spontanen Übernachtungsplätzen bilden kann. Hütten gibt es ebenso wenig überall mit Bushaltestellen etc. pp. Deine Route führt teils durch sehr besiedeltes und agrarisches Gebiet (Rhein nach Basel), kaum geeignet für deine Art Übernachtungsplanung. Mit Zelt gibts da eher Möglichkeiten. Ich könnte noch sagen, suche bei Baggerseen mit Kiosk, die nachts nicht bemannt sind. Das sit aber auch recht dünn.

Dächer findet man manchmal nur durch Zufall und unter Verzweiflung. Bushaltestellen sind zwar manchmal schöne Häuschen. Als ich aber mal Bushaltestellen genutzt habe, waren das unangenehm offene Unterstände, wo ggf. der Regen von der Seite hereingetrieben wird, eine war gar die ganze Nacht beleuchtet. Welche Möglichkeiten es gibt, hängt auch von Regionen und Ländern ab. Die Erfahrung zeigt, die schönen Hütten und Plätze sind oft da, wo man sie nicht braucht und umgekehrt. Im letzten Jahr habe ich gar in einer Toilette, in einem zufällig geöffneten Skikeller eines saisonbedingt leerstehenden Hotels und auf einem Stapel von Holzpfählen wie ein Fakir geschlafen. Das war jeweils sicherlich nicht gewollt, nicht erlaubt und doch schon fast überlebensnotwenig wegen Extremwetter. Das sind keine Ratgeberplätze, die man auf der Karte vermerken kann.

Für das angeblich "Erlaubte" gilt übrigens ähnliches. In den meisten Schutzhütten kann man nicht regulär übernachten, das wird oft ausgeschlossen und ist so auch angeschrieben. Zuweilen gibt es Hinweise, dass Übernachtungen oder Aufenthalt nach 22 Uhr bei der Gemeinde angemeldet werden muss. Du stehst also fast immer auch auf einer wackligen Rechtslage, auch wenn gelegentlich kolportiert wird, dass man ohne Zelt quasi überall erlaubt lagern könne. Dem ist nicht so. Es ist aber auch oft kein Problem, wenn man eben nur kurz übernachtet. Das unterscheidet sich allerdings auch nicht wirklich vom Wildcmapen mit Zelt.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1498926 - 06.05.22 12:41 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Andreas aus Graz]
kaman
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 498
In Antwort auf: Andreas aus Graz


Brücken sind recht theoretische Möglichkeiten. Oft hat man da gleich Uferböschung. Bei großen Brücken geht es eher, aber da ist dann Verkehr/Lärm. Und Stechmücken und Nebel/Tau gibt es oft dazu.


Wenn er den ganzen Tag entlang von Bundesstraßen fährt, sollte das auch kein Problem sein. schmunzel
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#1498929 - 06.05.22 12:51 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: kaman]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
In Antwort auf: kaman
In Antwort auf: Andreas aus Graz


Brücken sind recht theoretische Möglichkeiten. Oft hat man da gleich Uferböschung. Bei großen Brücken geht es eher, aber da ist dann Verkehr/Lärm. Und Stechmücken und Nebel/Tau gibt es oft dazu.


Wenn er den ganzen Tag entlang von Bundesstraßen fährt, sollte das auch kein Problem sein. schmunzel

Geht ja mehr ums Schlafen, ab Dämmerung. Im Oberrheingraben sind viele Baggerseen, teils renaturierte Altrheinarme = viele Mücken. In den Randlagen zum Schwarzwald schon weniger, Weinberghügel drüber auch weniger Taunässe usw.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1498931 - 06.05.22 13:10 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: veloträumer]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.560
Je nach Gegend melden sich abends vielleicht die eigentlichen Brückenbewohner: "Hey, das ist meine Brücke, da schlafe ich schon seit Jahren!"

Lg!
georg
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Off-topic #1498935 - 06.05.22 13:28 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Lucas]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.084
In Antwort auf: Lucas
In Antwort auf: kaman
Hallo Lucas,

welche Strecke hast du denn geplant ?



Von Bremen dem Weser runter bis Kassel.

2 Fehler in einem Satz zwinker : den oder die Weser runter, aber dem auf keinen Fall. Meines Wissens ist die Weser weiblich, also die Weser runter

Und: Wenn du die Weser runter fährst, landest du in Bremerhaven, wenn du in Richtung Kassel willst, fährst du die Weser rauf

Geändert von martinbp (06.05.22 13:29)
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#1498938 - 06.05.22 14:31 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Lucas]
JohnyW
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.429
Also wie in den alten Tagen?

das heißt: Viel schwere Ausrüstung, die definitiv an ihre Grenzen kommt. Vor allem nicht in einem Forum fragen grins
10h willst Du schlafen? Da ist es morgens und abends hell.

Wenn Du sofort schlafen willst, solltest Du bei Dämmerungsstart ein Plätzchen suchen und dich irgendwo hinlegen. Auf 10 km finden sich locker 3-10 Plätze.

Grundsätzlich würde ich Bundesstraßen meiden und kleinste Landstraßen heraussuchen. Auf Bundesstraßen gibt es gelegentlich Parkplätze, an denen auch LKW Fahrer übernachten.

Grüße
Thomas
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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Off-topic #1498942 - 06.05.22 15:24 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: martinbp]
Genußradler-HB
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 223
In Antwort auf: martinbp
2 Fehler in einem Satz

ich denke da darf man nachsichtig sein, er ist Däne und deutsch wohl nicht seine Muttersprache. Ich wäre glücklich könnte ich nur halb so gut dänisch wie er deutsch.
Mit "den" hat er sicher den Weserradweg gemeint und mit "runter" nach Süden.
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Off-topic #1498944 - 06.05.22 16:52 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: Genußradler-HB]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.084
OK, das habe ich nicht eruiert. Dann bitte ich um Entschuldigung, die deutschen Artikel sind ja schon so nicht einfach, und bei Flüssen gleich gar nicht.

Das mit runter der Blick auf eine genordete Landkarte gemeint war, das ist mir schon klar. Also die Weser rauf und den Weserradweg runter. Andererseits: So viele Pegelmeter sind ja bis Hann. Münden nicht dabei, aber einige kleine Anstiege gibt es schon, also kann man auch sagen: den Weserradeg rauf und runter

Aber wenn er die Landkarte umdreht, dann fährt er die Weser/den Weserradweg rauf und alles stimmt. Hauptsache, man kann die Ortsbezeichnungen in Spiegelschrift entziffern.

PS: Für mich ist es sehr gewöhnungsbedürftig, wenn jemand zu einem Bericht eine nicht genordete Landkarte dazufügt, da verliere ich sehr schnell die Orientierung

In Ungarn fahren übrigens alle HOCH nach Budapest, egal aus welcher Höhenlage über NN oder sonstigen Stelle des Landes starten.

Geändert von martinbp (06.05.22 16:59)
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#1499020 - 07.05.22 18:18 Re: Quer durch Deutschland: Primitives übernachten [Re: martinbp]
Lucas
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 936
Unterwegs in Dänemark

Vielen Dank für alle Antworten.

Ich habe eine Frage zu Osmand (App) und Openstreetmaps (Web): Wenn ich nach Schutzhütten bzw Shelters suche (nach dem Ikon) dann muss ich extrem reinzoomen bis ich das Ikon sehe. Es ist sehr lästig und man verliert den Überblick komplett.

Kann man irgendwas tun - oder gibt es andere Möglichkeiten?

Lucas
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