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#1560584 - 31.10.24 09:42
soziale Isolierung auf Radreisen!?!
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Hallo Radler Ich hab in den letzten Jahren immer längere Radreisen unternommen ( 7-10Tage) und plane noch weit längere Dauern. Ich liebe das Fahrrad Reisen, aber das Allein sein unterwegs setzt mir schon zu, je länger die Reise dauert, vor allem bei schlechtem Wetter. Mir fällt auf, dass auch andere allein Reisende Velos offensichtlich damit Probleme haben… Das einfachste gegen das alleine sein ist natürlich dass man zu 2 oder mehr los zieht, was aber auch schwierig zu organisieren ist. Hat hier jemand erprobte Erfahrungen, wie man unterwegs in der Fremde unter Leute kommt bzw zu sozialen Austausch? Campingplätze sind ausserhalb der Hauptferienzeit oft leer, oft kommt man als Velofahrender abends auchmüde an und ist ist erstmal länger mit der eigenen Instandsetzung und der Ausrüstung beschäftigt, was nicht hilft… Auch im Hotels oder bei Restaurants und Barbesuchen findet man eher selten Anschluss,,wenn das Haus nicht voll ist. Hat jemand gute Ideen, wie man ausserhalb der Hauptferienzeit und Touristendestinationen unterwegs alle paar Tage zu ein paar wertvollen sozialen Kontakten kommt? V.
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#1560586 - 31.10.24 11:01
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Hallo!
In Ländern wie Kanada, USA, Australien kommt man (nicht nur, aber besonders) auf Campingplätzen eigentlich immer mit Leuten schnell in Kontakt. Dabei muß man nicht mal selber auf andere zugehen, was introvertierten Zeitgenossen zuweilen schwerfällt. Als Radreisender weckt man schnell Neugier, so dass die Leute auf einen zukommen und ansprechen. Wie oft folgten darauf schon unvergessene Abende...
Nach wenigen Tagen hat man diese Offenheit verinnerlicht, dass man selber auch aktiver auf andere zugeht. Solches Verhalten ist dort einfach normal.
Ansonsten gebe ich Dir recht. Hierzulande heißt Alleinreisen zu oft allein zu reisen. Ich bin selber gespannt, was für Ideen noch kommen.
Es grüßt
Bernie
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Wer Alu kennt nimmt Stahl. | |
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#1560587 - 31.10.24 12:01
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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• Man sagt nicht umsonst, ein Urlaub solle mehr als zwei Wochen dauern, um Alltagsroutinen hinter sich lassen zu können und sich entspannter dem 'hier und jetzt und du' zuwenden zu können. So ab 2-3 Wochen wird also das eigene Verhalten kommunikativer und es gibt keine kontraproduktiven Erwartungshaltungen mehr, Kontakte müssten "wertvoll" sein.
• Notwendige Situationen lassen sich mehr oder weniger kommunikativ gestalten. (zB: Bei Tante Emma im mini-market plaudert sich's leichter als im großen Supermarkt.)
• Keine Scheu davor, soziale Schranken oder Überheblichkeiten zu überwinden. (zB: Auch Obdachlose freuen sich über smalltalk und manchmal profitiert man gar von deren Ortskunde bzgl. Trinkwasserstellen o.dgl.)
• Wer sich auf die durchradelten Regionen einlässt und sie in sich lässt, wird weniger Bühne für Erzählungen über eigene Heldentaten benötigen. (zB: Lagerfeuer-Romantik im Kreise Gleichgesinnter ist nicht heraufbeschwörbar, aber man merkt ja Situationen im erleben auch nicht unbedingt an, ob sie später eine Erinnerung wert sind)
• Eigener Neugier Zeit geben, statt am Tun und Werkeln Einheimischenr vorbeizuhuschen. (zB: Schon mal einen die Erntereife des Getreides untersuchenden Bauern gefragt, wie er das macht?)
• Reflexion inwieweit das Kommunikationsbedürfnis als Austausch mit anderen erforderlich ist. (zB: Im eigenen Kopf aufräumen, um erlebtes oder gesehenes zu verarbeiten, geht wunderbar mit Zettel und Stift – je nach Vorlieben als Skizzen- oder Tagebuch)
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#1560594 - 31.10.24 14:16
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Ich bin auf dem Rad auch oft alleine unterwegs und finde nicht so leicht neuen Anschluss. Ich regle das so, dass ich den Endpunkt der Tour und die Rückreise meist in der Nähe von Freunden plane. Dann kann ich, wenn mir das Alleinsein langt, das letzte Stück mit der Bahn zurücklegen und die letzten Tage mit netten Menschen verbringen.
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#1560596 - 31.10.24 15:40
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Moderator
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Campingplätze sind ausserhalb der Hauptferienzeit oft leer, oft kommt man als Velofahrender abends auchmüde an und ist ist erstmal länger mit der eigenen Instandsetzung und der Ausrüstung beschäftigt, was nicht hilft… Ein Freund sagte mal zu mir: "Du kommst auf den Camping Platz und kennst nach 10 Minuten alle Camper im direkten Umfeld". Das stimmt. Es gibt unglaublich viele Anknüpfungspunkte über Wohnwagen, Nummernschilder oder was-weiß-ich. Man muss es nur machen und nicht genervt erst am Abend ankommen. Du könntest natürlich auch mal zu einem Forumstreffen kommen oder statt mit dem Mofa mit 45km/h mit nem normalen Fahrrad unterwegs sein. Auch das hilft.
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#1560601 - 31.10.24 16:13
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Zum einen bin ich ab und zu auch sehr gerne alleine, um meinen Gedanken nachgehen zu können und die Eindrücke besser auf mich wirken zu lassen. Selbst wenn ich alleine fahre, habe ich aber doch immer wieder Kontakte. Häufig werde ich (insbesondere in Ländern, wo nicht so häufig Radreisende anzutreffen sind) bei einem Stopp z. B. in einem Dorf von Einheimischen angesprochen und man unterhält sich kurz. Campingplätze aber auch "feste Unterkünfte" bieten ebenfalls die Möglichkeit Gespräche zu führen. Treffe ich andere Radfahrer auf wenig befahrenen Strecken, so halte ich eigentlich immer für eine kurze Unterhaltung an. Richtig einsam habe ich mich nie gefühlt. Dennoch fahre ich natürlich auch ganz gerne z. B. mit meiner Frau. Während ich alleine mein Tempo und meine Strecken nach meinem Geschmack wählen kann, was bei meinen üblichen Radreisen vorteilhaft ist, muss ich mich bei Touren mit anderen natürlich auf deren Bedürfnisse einstellen. Mit meiner Frau fahre ich daher besser keine meiner häufig eingebauten "Geländeabschnitte", die Tagesetappen sollten eher bei nur bis zu 70 km liegen, Pausen sind wichtiger und geplante Übernachtungen (Campingplätze und/oder feste Unterkünfte) sind wichtig. Dafür kann ich mich mehr unterhalten. Das Gefühl der Isolierung hatte ich bei meinen Radreisen noch nie. Dennoch freue ich mich am Ende aber auch, wenn ich wieder nachhause komme. Lange dauert es aber nicht, bis ich wieder meine nächste Radreise plane .
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1560602 - 31.10.24 16:13
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Viele übernachten deshalb via Dachgeber/Warmshowers/Couchsurfing. Da hast Du die Gastgeber als Gesprächspartner. Ich selbst habe da aber keine Erfahrung und bin auch meist mit Partner unterwegs, allerdings ist der das genaue Gegenteil von kommunikativ. Kontakt zu anderen Leuten finde ich trotzdem fast immer und es ergaben sich schon sehr interessante Gespräche. Natürlich ist das auch vom Land/der Region (mein Favorit: Südosteuropa) abhängig und vielfältige Sprachkenntnisse hilfreich. Ich hatte gerade beim Wildzelten oft auch Kontakte. Man fragt nach Wasser, kann man hier ein Zelt aufbauen oder lieber woanders usw und schon ergibt sich ein Gespräch.
Für letzteres sind vor allem ältere Menschen offen, weil die nicht unentwegt mit dem Bildschirm ihres Telefons beschäftigt sind.
Gruß
Nat
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#1560623 - 31.10.24 20:52
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: natash]
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Danke! Die meisten hier aufgeführten Ideen hab ich auch schon aus probiert. Oft reise ich aber ausserhalb der Ferienzeit und dann sind die Campingplätze leer und auch Hotels, Restaurants usw auf dem Land ist nicht viel los. Das mit dem „warm shower“ &co ist so eine Sache. Meistens suche ich auf reisen am mitte nachmittag mein Übernachtungsziel. Das ist für Private dann meist etwas kurzfristig, die das gerne ein paar Tage im Voraus wissen wollen. 🤔
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#1560646 - 01.11.24 11:31
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Ich verstehe Dein Problem nicht. Du suchst nach sozialen Kontakten, gibst Dir aber selbst keine Gelegenheit dazu. Deine Gewohnheiten, die bei der Suche nach Kontakten hinderlich sind, sollten Du mal auf den Prüfstand stellen; z.B. bei kürzeren Radreisen mal die Ruhe und die Einsamkeit genießen, bei längeren Radreisen einfach mal einen Pausentag einlegen. Ich persönlich habe auf tiefschürfende Gespräche mit Zufallsbekanntschaften keine Lust und auf den üblichen Smalltalk kann ich tagelang verzichten.
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Beste Grüße, Peter Die Schildkröte sieht mehr vom Weg als der Hase | |
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#1560647 - 01.11.24 12:00
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Hilft dir zwar nicht aber...
Die Erfahrung, dass es manchmal schön ist auf Radreise mit jemandem zu reden, hat mich dazu bewogen, dass, wenn ich hier am Donauradweg südlich von Budapest vollbepackte Radler sehe, ich sie anspreche.
Oft sind es deutschsprachige, dann kann ich mich gut mit ihnen unterhalten. Aber oft sind es auch Franzosen, die genauso schlecht Englisch sprechen, wie ich, da klappt es auch. Aber bei englischen Muttersprachlern ist das schon schwieriger.
Manchmal begleite ich sie ein Stück, zumindest bis wir aus der unübersichtlichen Südbudapester Ecke herausgekommen sind. Und es gibt Leute, die ich auf diese Weise kennengelernt habe, mit denen ich noch heute in e-Mail oder Facebook Kontakt stehe.
Aber für dein Problem sehe ich keine Lösung.
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#1560650 - 01.11.24 12:44
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: martinbp]
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Moderator
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Die Erfahrung, dass es manchmal schön ist auf Radreise mit jemandem zu reden, hat mich dazu bewogen, dass, wenn ich hier am Donauradweg südlich von Budapest vollbepackte Radler sehe, ich sie anspreche. +1 und gelegentlich ergibt sich eine gemeinsame Weiterfahrt und ein gemeinsames Abendessen.
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#1560651 - 01.11.24 12:46
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Hallo Velo 68 Ich hab in den letzten Jahren immer längere Radreisen unternommen ( 7-10Tage) ... Mir fällt auf, dass auch andere allein Reisende Velos offensichtlich damit Probleme haben… ich finde, dass ist ein interessantes Thema. Gerade auf langen Radreisen (über Wochen Monate) kann ich mir das schon schwierig vorstellen. Ich selber hatte das Problem noch nicht so, da ich lange RadReisen meist zu 2 oder in Ländern gemacht habe, in denen es mir leicht fiel, Kontakt zu knüpfen. Lösung? Gruppenreise? WS? Reisepartner? Aktiv Leute im Resto etc ansprechen? Vielleicht eine gute Übung ...
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1560652 - 01.11.24 12:52
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Du könntest am Sonntag den Gottesdienst in der Dorfkirche besuchen. Mein Ding ist das zwar nicht, aber von Bekannten weiss sich, dass sich im Anschluss daran gute Gelegenheiten bieten, Kontakte zu knüpfen. Gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, am Rande von Festen, Feiern, Menschenaufläufen aller Art, großen Baustellen usw. Passanten anzusprechen und danach zu fragen, was hier los ist.
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#1560654 - 01.11.24 12:54
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Axurit]
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Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien
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Gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, am Rande von Festen, Feiern, Menschenaufläufen aller Art, großen Baustellen usw. Passanten anzusprechen und danach zu fragen, was hier los ist. Das ist eine gute Idee!
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1560662 - 01.11.24 15:05
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: panta-rhei]
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Danke! Ja, dass alles probiere ich auch und bin dabei recht erfolgreich. Da ich allerhand Sprachen beherrsche hilft das zusätzlich. Irgend wo abseits und ausserhalb der Saison hilft das aber alles nichts, wenn man Abends in einem leeren Speisesaal oder Baar sitz und der einzige Angestellte kein Interesse an Konversation hat, man am Tag kaum mehr als 2-3 Personen trifft und Bauern njr aus der Fernen sieht, in den Kabinen Ihrer Monstertraktoren, wie zB letzten Februar auf dem Camino de la Plata in Spanien. Auf das Thema gekommen, bin ich übrigens bei einer Begegnung diesen Oktober in Südwest Frankreich, mit einem anderen Fahrradfahrenden, der schon seit 2 Monaten unterwegs war und offensichtlich sozial komplett in die Isolation geraten war, ähnlich den Weltumseglern. Bei ihm kam noch dazu, dass er immer wild kampiert hat… Wie auch immer, im Nachgang zum Gespräch hab ich dann gemerkt, dass ich auch auf dem Weg dahin war.
Vom Langstrecken Wandern kenne ich den Jakobsweg, wo man in Herbergen immer auf andere Gespeäxhsinteressieren Mitwanderer trifft und unterwegs einen Status hat, der nicht Pilgernde zum Gespräch einlädt, da sie wissen, dass kein daher gelaufener Landstreicher vor ihnen steht, der dann im Verlauf des Gesprächs was erbetteln will… Im Grunde suche ich solche Herbergen oder Treffpunkte unterwegs, nur habe ich kein Interesse immer nur am JKW zu radeln, da ich den schon sehr gut kenne. Warm Shower wäre was, aber, wie hier schon fest gestellt, funktioniert dass nicht immer so gut bzw man bekommt keine Antwort 🤔
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#1560678 - 01.11.24 16:15
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien
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Auf das Thema gekommen, bin ich übrigens bei einer Begegnung diesen Oktober in Südwest Frankreich, mit einem anderen Fahrradfahrenden, der schon seit 2 Monaten unterwegs war und offensichtlich sozial komplett in die Isolation geraten war, ähnlich den Weltumseglern. Bei ihm kam noch dazu, dass er immer wild kampiert hat… Ich kann mir das, wie gesagt, auf langen Radreisen auch bei mir vorstellen, wenn ich zB alleine radle und viel wildcampe ... hatte in Marokko diesen Sommer eine diesbezügliche Begegnung: Bin mitten im hohen Atlas, habe aus Not, partout weder Hotel noch Wildcampingspot gefunden zu haben, bei einem Bauern gefragt. Auf einer Wiese am Hause durfte ich das Zelt aufstellen - super. Bekam noch einen Tee serviert und dachte eigentlich noch an einen kleinen Plausch ... da kam aus dem "Nichts" über die Strasse ein Reiseradler, der mich erblickt hat und direkt vor mein Zelt fährt (ohne den Bauern zu fragen). Der Gute war anscheinend schon 2 Mo unterwegs, immer NUR wildcampend und hatte offensichtlich sehr grossen Redebedarf ... war nett, aber meine Bauern trauten sich dann gar nicht mehr zu uns ...
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet |
Geändert von panta-rhei (01.11.24 16:16) |
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#1560700 - 01.11.24 18:57
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Danke! Die meisten hier aufgeführten Ideen hab ich auch schon aus probiert. Oft reise ich aber ausserhalb der Ferienzeit und dann sind die Campingplätze leer und auch Hotels, Restaurants usw auf dem Land ist nicht viel los. 🤔 Gerade dann haben z.B. die Gastwirte Zeit für ein Gespräch mit dem Gast. Du kannst auch einen Vorwand nutzen, z.B. nach Sehenswürdigkeiten fragen usw. Sind wenige Gäste in einem Raum, kommt man ggf. sogar besser in Kontakt als in vollen Gaststuben. Lobe das Essen und den Koch, vielleicht lässt sich so auch anbandeln. Mein größtes Kommunikationsproblem besteht meistens nur in der Sprache, sodass ich manche denkbaren Gespräche nicht vertiefen konnte. Auf der letzte Reise habe ich sogar einmal eine Kaffeeeinladung abgelehnt, weil sonst in Zeitnot gegen Abend gekommen wäre. Generell sollte man sich auch langsam bewegen und höufierg anhalten, sodass es überhaupt Chancen gibt, zufällig ins Gespräch zu kommen - z.B. vor einer Infotafel, an einer Sehenswürdigkeit usw. Ich werde auch häufiger angesprochen, wenn ich über eine Landkarte brüte, mein Velo und die Farbe waren oft auch schon Anstoßpunkt für ein Gespräch. Ich campe mittelerweile meist nur noch wild, aber zuweilen durchaus in der Nähe von Menschen, so kams auch schon zu Kontakten. Wenn man wie im Tunnel seine Tour abspult, gibts weniger zufällige Begegnungen. Andere Reiseradler sind nicht unbedingt immer die besten Gesprächspartner. Wenn Reiseradler am Rande stehen und grüßen, halte an und frage nach den Zielen, Herkunft usw. Neugierig sein auf alle Gruppen. Ich habe auch schon mit Marketing-Messeleuten geredet in einem Hotel, obwohl mir die Mentalität vollkommen fremd blieb. Manchmal gibts trotzdem gute Gespräche, auch wenn ganz andere Welten.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1560717 - 01.11.24 21:11
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Was u.U. helfen kann: unterwegs online von der Tour berichten. Mit etwas Glück gibt es so zumindest online einen gewissen Austausch. Bei MTB-News gibt es z.B. extra ein Unterforum für Liveberichte ( Link). Ich würde dabei darauf achten, dass man die Community schon vor der Tour ein bisschen kennenlernt. Dieses Online-Zeugs kann aber die wundervollen Zufallsbegegnungen unterwegs nicht ersetzen...
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#1560722 - 01.11.24 21:57
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Hallo Velo,
Ich bin eher Anfängerin, mit 2 längeren Radreisen (5/6 Wochen) und 2 kurzen Tripps.
Ich bin immer auf Campingplätzen, und, denke ich, durchaus kommunikativ. Saison und Gegend spielen eine Rolle, ist eher Saison, viele Reisende alleine unterwegs, klappt es oft, es ist aber keine Garantie. Genug wollen einfach für sich sein. Jenseits der Hauptsaison, wenn die Plätze leerer sind, oder nur Paare bzw Familien, ergeben sich mal ein paar Worte, ein kurzes Gespräch, sonst wenig.
In Frankreich bin ich unterwegs öfters angesprochen worden, wenn ich mal gerastet habe, oder in einer Stadt schiebend, da waren einige neugierig - fand ich toll. Ich spreche auch aktiv an, wenn es passt.
Aber inzwischen habe ich mich gut daran gewöhnt, alleine zu sein, und genieße es zum großen Teil auch. Ich habe mir grundsätzlich angewöhnt, öfters zu lächeln, bei Begegnungen zu grüßen, auch wenn es gerade hier in meiner Heimat Oberbayern auf außerstädtischen Radwegen selten erwidert wird. Das ist woanders zum Glück noch anders. Ich freue mich über jeden Gruß oder Lächeln,
Trotzdem gibt es die Momente, wo etwas mehr Kontakt schön wäre. Ich auf jeden Fall freue mich, mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Und was ich immer wieder erlebe, ist die Hilfsbereitschaft.
Ich denke, es gehört als Alleinreisende wohl dazu, eben auch öfters alleine zu sein, selbst wenn einem weniger danach ist. Aber dann muss man aktiv dorthin, wo Leute sind. Der Kiosk am Campingplatz, die Kneipe, Feste..
Ich habe für mich die Perspektive geändert, ich reise nicht alleine, sondern mit mir 😉. Mag ein Hilfskonstrukt sein und schräg klingen, fühlt sich aber für mich anders an.
Viele Grüße Christine
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Das Leben ist zu kurz für schlechte Laune ☀️ | |
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#1560734 - 02.11.24 06:06
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Biotom]
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Moderator
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Was u.U. helfen kann: unterwegs online von der Tour berichten. […] Das ist auch meine Erfahrung. Ich schreibe in meinen Blog - den ich allerdings etwas bekannter machen könnte :), manchmal gibt es da hier im Forum Diskussionen. Außerdem bin ich im Urlaub immer recht intensiv auf Instagram unterwegs, auch da gibt es den einen oder anderen Austausch. Allerdings ist mein Konto dort privat, ich mache das ungern öffentlich. Grundsätzlich bin ich aber gerne alleine unterwegs. Ich habe auch kein Problem damit, wenn mein einziger Kontakt an einem Tag die Menschen an der Supermarktkasse und an der Rezeption des Campingplatzes sind. Ich bin daher auch nicht intensiv selbst auf der Suche nach Austausch mit anderen. Aber natürlich werde auch ich hin und wieder angesprochen von anderen Radfahrern oder auf Campingplätzen, da verweigere ich mich einer Unterhaltung natürlich nicht Da gab es bisher auf jeder meiner Reisen diese von Dir genannten Zufallsbegegnungen.
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#1560739 - 02.11.24 07:49
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Lionne]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 2.840
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.... ich reise nicht alleine, sondern mit mir 😉. Kann ich auch von mir behaupten. Alleinsein bedeutet ja auch nicht einsam zu sein. Das Alleinsein ist auch ein Hauptgrund das ich radreise.
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Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite dieses Beitrages | |
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#1560742 - 02.11.24 08:24
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Axurit]
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abwesend
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Du könntest am Sonntag den Gottesdienst in der Dorfkirche besuchen. Mein Ding ist das zwar nicht, aber von Bekannten weiss sich, dass sich im Anschluss daran gute Gelegenheiten bieten, Kontakte zu knüpfen. Wenn spontane Gespraeche am Wegesrand und Warmshowers nicht das Passende sind, dann wuerde ich auch in die Richtung gehen, im Vorfeld Kontakte ueber Vereine aufzubauen, seien es Religionsgemeinschaften, die Feuerwehr, der Sportverein, das Rote Kreuz, die Landfrauen, ... Hauptsache du hast Anknuepfungspunkte. Meist sind sie sehr offen, wenn man bei aehnlichen Vereinen, in denen man selbst aktiv ist, in der Fremde anfragt. Da hat man dann gute Einstiegspunkte und oft eine persoenliche Atmosphaere ohne gleich im Wohnzimmer zu stehen. Vereinsraeume/-gelaende sind oft auch praktisch, wenn man sie nutzen kann.
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Wenn man den kleinsten Gang oefter nutzt als den groessten, dann ist die Uebersetzung zu lang. | |
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#1560743 - 02.11.24 08:33
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Lionne]
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...geändert, ich reise nicht alleine, sondern mit mir 😉. ... Genau so! Fahre selber um wieder zu mir zu finden, da reicht mir ab und an ein kurzer Plausch. Bin da genügsam.
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#1560744 - 02.11.24 08:38
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Meillo]
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abwesend
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Selbst noch nicht ausprobiert, aber insbesondere für Langzeitreisende eine gute Adresse sind vermutlich Selbsthilfe-Fahrradwerkstätten.
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#1560748 - 02.11.24 10:11
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Velo 68]
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Ich habe das bei meinen Radreisen zu Beginn auch gehabt. Die ersten Tage ging es, aber gerade zum Ende der Reise habe ich die Gespräche vermisst. Geholfen hat mir mein Hund . Abgesehen davon, dass ich ihn oft voll laber, ergibt sich auch oft ein Gespräch mit Einheimischen oder auch Reiseradlern. Eine Frau, die alleine mit Hund reist, fällt halt auf. Dieses Jahr habe ich oft gute Gespräche mit Motoradfahrern gehabt. War immer lustig, wenn wir uns abends im Hotel gut unterhalten haben und am nächsten Vormittag haben die mich immer irgendwann eingeholt und dann gab es ein kleines Hupkonzert . Auch bin ich im Urlaub viel auf Facebook unterwegs und poste in einigen Gruppen kurze Berichte. Da gibt es oft dann Rückfragen zur Strecke, zum Akku, Hundeanhänger etc...
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Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos... | |
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#1560765 - 02.11.24 14:07
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Sharima003]
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abwesend
Beiträge: 6.596
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Geholfen hat mir mein Hund andererseits dürften gerade wegen dem Hund manche Kontakte garnicht erst zustande kommen.
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#1560792 - 02.11.24 21:02
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: schorsch-adel]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 870
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Hallo, ich reise mit dem Liegerad, das war immer ein Anknüpfungspunkt, früher noch mehr, da diese Räder seltener und damit unbekannter waren. Auf einem CP in Schweden wollte ein Kind mal probesitzen, anschließend strahlte es über alle Backen und auch die Eltern freuten sich!
Selbst eine Trainingsgruppe mit Rennrädern stoppte ihr Training, um sich mit mir zu unterhalten.
Michael
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Geändert von michiq_de (02.11.24 21:03) |
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#1560794 - 02.11.24 21:04
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: michiq_de]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 17.363
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Liegerad mit Wohnwagen käme noch kommunikativer.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1560827 - 03.11.24 09:51
Re: soziale Isolierung auf Radreisen!?!
[Re: Juergen]
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abwesend
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. Gab es nicht mal einen, der mit dem Fahrrad-Flugzeug kam? Ja, Wintertreffen in Bad Neustadt auf dem Flugplatz.
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