So, wer mich hier kennt, weiss
- ich fahre ein stinknormales Rad von der Stange (Gudereit RC45 plus) seit April letzten Jahres
- bin nicht zur Fahrradschrauberin geboren und auch noch nicht allzuweit gebildet
- habe kein Vertrauen mehr zum Händler, bei dem ich das Rad gekauft habe, aber inzwischen einen netten und kompetenten Fahrradschrauber gefunden.

Gelaufen ist das Rad jetzt so um die 6.000 km. Reparaturen waren nur die Beseitigung des Murkses, den mein Händler bei der Erstinspektion angerichtet hatte. Ansonsten ist der Lenker und der Sattel getauscht worden.

Soll ich das Rad mal zur Durchsicht wegbringen? Wonach soll geguckt werden? Kette? Lager?

Auf gute Rad(t)schläge freut sich

Suzse

Hallo Suzse,
falls die Kette bisher nicht ausgewechselt worden ist, wäre das dringend an der Reihe. Ist die Kette zu lange ´drauf, besteht die Gefahr, dass hinten die Zahnkranzkassette auch hinüber ist. Die Zahnräder vorn sind so um die 10.000 km zum Tausch an der Reihe, je nach Fabrikat.
Gruß Wolfgang.

Schade das Du zu Deinem Händler kein vertrauen mehr hast!
Kann Dir leider (bin auch kein Schrauber) auch nicht sagen was alles gecheckt werden muss.

Halte es bei meinem stinknormalen Stevens 660 so, das ich einfach regelmäßig zur Inspektion (beim Händler ) gehe. Und das aus folgendem Grund

Alles was sich bewegt und lange halten soll, will doch auch gepflegt werden.
Sonst wüßte ich zB. nicht wozu man selbst regelmäßig zum Arzt (und wenns nur der Zahnarzt ist) gehen sollte.

Denke also wenn Du Deinen Schrauber so strapazieren kannst, warum soll er nicht wenigstens einmal im Jahr durchsehen, was gemacht werden kann


Mein Ratschlag

Wenn du kein Kult draus machen willst, brings weg, wenns nicht mehr gut läuft.
Bis dahin einfach fahren und vor Reisen das Nötigste selbst oder vom Nachbarn kontrollieren lassen.

Habe mein jetziges Fahrzeug (Noname) erst mit über 20 tkm weggebracht (3 Jahre, Tretlager wollte keine Berge mehr sehen - ächz).
Natürlich schlägt dann die Werkstatt zu: Alle drehenden Teile neu.

Mein voriges Kettler wurde fast 20 Jahre lang nicht behandwerkt (ca. 25 tkm), sondern lediglich durch den Fahrer sichtgeprüft. Es mußte nur aus Platzmangel neulich in den Schmelzofen.
Dessen Kurbelsatz wurde dafür gleich am amtlich vorgeschriebenen 500er (km!) 1984 noch beim Vorbesitzer, Papa, in der Händlerwerkstatt verschissen, was den Endgebraucher Schlumpf aber nicht in seiner Agilität bremsen konnte.



Ach je, das muss jetzt auch noch hier rein, wie sieht das sonst wieder aus:
Bremsbeläge, Reifen und Schläuche müssen in der Zeit natürlich schon mal sein, da bin ich immer pünktlich, ebenso wie das Nachstellen der Seilzüge (unwissenschaftlich).
Aber - das schaffen wir doch selbst, wo ist denn da eine Schraube ?!

Wer mich hier kennt, der wird jetzt auch wissen, zu was i c h Dir raten würde.

Nach dieser Laufleistung gehört Dein Rad auf jeden Fall mal unter die Lupe genommen, aber von jemandem , der sich mit sowas auskennt.

Ist übrigens frei von jeglicher Wertung dem Fabrikat gegenüber.

Lieben Gruß
Mario

Kennen wir uns eigentlich hier?

Ich hab' 'n guten Händler/Schrauber in Kiel, der macht's echt mit Herz und kriegt mein Bergamont im Frühjahr und im Herbst unter die Finger. 's sind im Jahr so bummelig 250 Euro. Aber jedesmal denk' ich, ich hab' 'n neues Rad unterm Hintern ;-)

...dann vermute ich mal, der Meister pumpt die Reifen auf.
(typischer Fall - kopfrunterschwanzreinundrenn).

Falk, SchwLAbt

Äääähhh... natürlich macht er das. Und auch die Glocke bekommt ein Tröpfchen Öl

Hallo,

handle einfach nach der Maxime: "Never touch a working thing!"

Kettenblätter hab ich übrigens noch nie gewechselt.

Mfg Günter

Ja, weil du sie wechseln l ä s s t !

Gruß Mario

Mario,

ich wechseln lassen?

Ich hab eine komplette Fahrradwerkstatt inkl dem großen Campa Holzkoffer mit Inhalt, welchen ich von meinen Kollegen zur Pensionierung geschenkt bekommen habe.
Die einzigen Kettenblätter die ich bis jetzt gewechselt habe waren an 3 Rädern die ganz kleinen Blätter.
Bei dem Campa Koffer waren nämlich noch 3 kleine 20 Z Titanblätter mit der Bemerkung. "Du bist ja jetzt alt und brauchst es klein und leicht."

Mfg Günter

Hallo Suse,

aus eigener Erfahrung empfehle ich dir, mal einen Reparaturkurs zu machen. Nicht unbedingt mit dem Ziel, danach alles selbst zu reparieren - aber du lernst, zu erkennen, wann etwas gemacht werden muss und was. Und stehst dann im Laden auch etwas kompetenter vor dem allmächtigen Schrauber.

Ich versuchs mal mit einer möglichst schraubenfreien Checkliste. Ich bin davon ausgegangen, dass das Rad fährt, schaltet und bremst, also keine offensichtlichen Defekte hat. Gudereit RC45 kenn ich nicht - vielleicht geht der eine oder andere Tip daneben. sorry!

Für den Check wirst Du am Anfang eine halbe Stunde brauchen, beim nächsten Mal geht’s dann in 10 min. Nach dem Check fährt Dein Rad nicht besser, aber Du weißt, ob ein Besuch beim Schrauber angebracht ist.

Lichtanlage habe ich nicht berücksichtigt, denn solange sie leuchtet ist gut, wenn nicht, kann das eine endlose Fehlersuche werden.

Reifen Sichtprüfung: Profil, Risse, Beulen? Hält die Luft? Nicht ok?--> selbst erneuern

Felgen: Höhenschlag, Seitenschlag, Speichenspannung gleichmässig? Abrieb der Flanke? Nicht ok?--> Händler

Bremsen: Zustand Bremsklötze? Können die Beläge in absehbarer Zeit den Reifen beschädigen oder in die Speichen rutschen?-->sofort selber (erneuern oder) einstellen oder Händler. Das Einstellen ist theoretisch einfach und praktisch fummelig.

Bremszüge und Hüllen: geknickt, verrostet, schwergängig? --> erneuern (Niro, Teflon)

Kette: nach 6000 km auf alle Fälle tauschen

Ritzel: mit neuer Kette Probe fahren, wenn’s geht, ist ok, wenn nicht, auch tauschen.

Kettenblatt: knarzt, wackelt --> Schrauben nachziehen

Kurbel: Dürfte nichts sein, falls sie wackelt, --> sofort anziehen lassen (teure Folgeschäden!)

Schaltung: Solange sie gut schaltet, nichts tun ausser gelegentlich säubern und ölen.

Lager:

Lenkkopflager: Vorderbremse ziehen, mit der anderen Hand an die obere Lagerschale fühlen, Rad vor und zurück drücken. Hier darf nichts wackeln. Dann Rad vorne am Rahmen anheben, Lenker muss sich wackelfrei leicht bewegen lassen, in beide Richtungen ohne zu klemmen oder einzurasten. Nicht ok? --> Händler
Radlager: Laufräder im Rahmen seitlich hin und her bewegen. Spiel? Dann Rad ausbauen, Achse mit der Hand drehen oder Achse festhalten, Rad anschubsen: Knarzen, Reiben, schwergängig? --> Händler
Tretlager: an beiden Kurbeln seitlich wackeln: Spiel? Kette runter, Kurbel von Hand drehen, läuft leicht und ohne Rubbeln, Knacken? Wenn nicht: Fahren bis es kaputt ist oder -->Händler, falls eine grosse Tour ansteht. Einstellarbeiten bei Patronenlager nicht möglich, bei billigen Konuslagern nicht sinnvoll.

Rahmen: Sichtprüfung auf Risse

Lenker: Nach 6000 km ans Wechseln denken, wenn es Alu ist und evtl. MuFu o.ä. Aber Du schreibst, er sei gewechselt worden, dann hat das wieder Zeit.

Gepäckträger-, Schutzblech-, und Flaschenhalterschrauben nachziehen. Dazu brauchst Du jetzt doch Werkzeug...

Und, wie siehts aus?

Bei Defekten an den Bremsen, Laufrädern und der Kurbel sofort zum Schrauber. Lagerprobleme sind meistens nicht sicherheitsrelevant, verschlissener Antrieb kann ggf. gefahren werden bis ganz kaputt und dann komplett ersetzt werden. Philosophie – muss jeder wissen wie er’s hält. Ich wechsle lieber viele Ketten als Ritzel.

Gruss Uli

Hallo!


Ich habe es bislang so gemacht, dass ich mein Rad jedes Jahr im April / Mai habe durchchecken lassen. Kann kein so falscher Gedanke gewesen sein, vermeidbare Pannen habe ich noch nie gehabt.


Neben den Empfehlungen hier aus dem Forum würde ich das mal den Händler fragen. Mein Händler hat immer Antrieb (Kette, -nblätter, Ritzel, Schaltung, Kurbel) und Bremsen geprüft und eingestellt, Speichen / Räder geprüft und nachgestellt und alle zwei Jahre auch mal nach den Lagern (Tretlager, Lenkung) geschaut. Wenn ein Teil auszutauschen war, dann hat er mich angerufen und das abgesprochen.

Gruß
Uli

Hallo Suse

ich habe die ersten 10 Jahre die ich radgefahren bin auch nicht selbst geschraubt und noch schlimmer, ich habe mein Rad auch niemand anderem überlassen.
Solange nicht irgendwas komische Geräusche macht oder offensichtlich kaputt ist, lass ich auch nach wie vor die Finger davon - Es sei denn etwas ist kaputt.
Es gibt halt 2 Möglichkeiten:
Präventiv wechseln oder warten bis es kaputt ist - was evtl. aber nicht unbedingt teurer kommen kann.
Vor einer längeren Tour in Gebiete, die nicht so viele Werkstätten hat wie Deutschland macht es vielleicht Sinn, wenn mal jemand drüber sieht, aber eine Garantie ist das auch nicht. (Meinem Freund ist letztens eine 5 Monate alte Kette gerissen. Ist halt Pech.)
Mein Vorschlag: Geh einfach mit gesundem Menschenverstand daran und entwickel deine eigene Einstellung dazu.
Liebe Grüße
KATRIN*

Hallo Mario,
es stimmt schon, was Du sagst - aber was sollen Leute machen, die mehrere 1000 km/Jahr runterstrampeln wie ich? Da müsste ich alle paar Monate zum Händler, aber dazu bin ich zu faul und auf Dauer wird das auch teuer. Das heisst im Klartext: Solange fahren, wie es funzt, austauschen, wenns ganz hinüber ist. Zum Bleistift hatte meine Schimpanso CX-Einheit inklusive Röllchen und Kurbelgarnitur erst nach über 40.000 km das Zeitliche gesegnet. Erst letztes Jahr Kette gewechselt, jetzt schon wieder 6.000 km runter. Ein Wechsel? Nee, wird noch einige Monate halten
Meine gesamte Radpflege besteht aus einigen Tropfen Öl bzw. Fett alle 3-4 Monate und einmal im Jahr nach dem Winter eine Rosskur mit dem Hochdruckreiniger
Wenn was ausgetauscht oder geschmiert werden muss, stelle ich das irgendwann schon beim Fahren fest und bis dahin mein Radl läuft und läuft und läuft....

Gruss Alex

Kilometerstand 48.804 km

Hallo Freunde ,
wollte mal wissen mit welchen Kosten ich ungefähr zu rechnen habe wenn ich mein KTM (ca.3000 Km) zum Service bringe.
Dürfte einen Höhenschlag am Hinterrad haben und eventuell gehört alles ein wenig fachmännisch gereinigt und geölt,ist mir deshalb besonders wichtig da wir unseren Urlaub mit dem Rad verbringen(Polen Ostsee).
Gibt es eigentlich Tips im Forum wo das Thema "schmieren und reinigen" (gehört ja eigentlich umgekehrt)behandelt wird?
Nicht Böse sein aber mit der Suchmaschine hab ich es noch nicht probiert .
Grüsse aus dem verregneten Leonding sendet Euch Peter

Hallo,

Eure Wenigkeit wird doch wohl nicht putzen l a s s e n...

Also,Peter, das Putzen ist Männersache!

Wenn's dann sauber dasteht, dann kannst Du's zum Service bringen.

Gruß Mario
der alles wegputzt, was ihm unter die Finger kommt.

Hallo Mario ,dachte mir ich könnte mir das putzen sparen ,aber egal werde mal die "Männersache "in die Hand nehmen.
PS. wie reinige ich alles rund um die Kette,vor allem richtig .
Gruss Peter(werde auch bald wissen wie ich Öl aus dem Teppich kriege )

Habe auch noch vergessen,daß ich ein knacken beim kräftigen tretten hab,welches hoffentlich nicht vom Knie kommt
Peter

Hast Du einen Dampfstrahler...?

Vergiß ihn! Mit allem anderen darfst Du putzen. Frag mal Deine Freundin, was so alles im Haus ist.

Die Kette n i c h t mit fettlösenden Laugen und Mittelchen auswaschen (falls Du sowas überhaupt vorhast, es ist mühsam und kostet viel Zeit ). Einen speziellen Kettenreiniger dafür verwenden!

Ledersattel nicht waschen!

Der sollte ab und zu nur sein Fett abkriegen!

Und die dunklen Flecken im Teppich sind nicht schlimm...

Echten Ärger bekommst Du bei ganz anderen Flecken.

Gruß Mario

Werde mich hüten,meine Freundin nach dem Putzmittelbestand zu fragen,die zwingt mich womöglich alle zu testen(nicht am Rad sondern in der Wohnung )
Was meins Du mit"ganz anderen Flecken",die meine verhütet
Gruss Peter

Da stimme ich dir voll zu. Mache das auch nicht anders.
Nur einmal im Jahr werden Kette und Ritzel komplett gereinigt und neu geölt.
Ansonsten kommt an mein Rad nur Wasser und Schwamm.

Gruß hds

Hallo,
reinigen solltest Du Dein Rad vorher. Zum einen siehst Du vielleicht ein paar Dinge, auf die Du die Werkstatt hinweisen kannst, zum anderen wird es diese Dir danken, ggf. sogar mit Preisabschlag. Ich habe meistens so um die 30 Euro plus Ersatzteile bezahlt., das war es (mir) auch wert.
Gruß
Uli

Habe alles durchgelesen und muss sagen das "Ulibarbara" da die "Aufwendigenste aber auch genauste Prüfung vorschlägt

Aber einfach machen :

-Putz dein Rad in Ruhe (nimm dir ruhig mal 2 Stunden dafür Zeit) und betrachte dabei alles genau.

- Sind die Zähne vorne und hinten "Identisch" also relativ gleich oder fehlt da schon "extrem" viel?

- Die Kette am Schwingen beim Fahren (extrem) oder geht es?

- Licht einfach mal drehen und schauen ob's vorne und hinten leuchtet.

Die Bremsklötze : Schauen das sind einzelene "rechteckige" Elemente. Wenn du diese noch erkennen kannst dann ist gut. Solltest du aber von oben auf die "Klebenaht" am Bremsklotz starren und dort sonst nix mehr sein ruhig mal die 10 Euro für 4 neue Bremsen invenstieren.

Das Anschrauben und einstellen wird auf ganzzzzz viellleeenn Seiten erkärt!

Dazu empfehlen kann ich u. a. : http://www.smolik.de/technik/01bremse.htm

Und wie man es einstellt kann man hier sehr gut sehen (für die V-Brakes):
http://www.zweiradhaus-saul.de/Tipps/V-B...o__wechsel.html
oder hier :
http://www.bikersguide.de/workshop/workshop5.htm

Das sind eigentlich immer "kritische" Punkte am Rad.

Sonst kann Ich dir nur empfehlen wirklich einen Schraubärkurs für Frauen aufzusuchen. Da kannst wohl jeden Verein ansprechen aber der ADFC macht die halt recht regelmässig.