Hallo Zusammen,
Ich überlege mir für die nächste Ferntour einen Wasserfilter anzuschaffen.
Wer hat mit Wasserfiltern schon Erfahrung?
Welches Modell ist zu empfehlen?
Reicht das kleinste, billigste Modell von Katadyn aus.
Wer hat Erfahrung mit Konkurrenzprodukten?
Über Antworten freut sich
Thorsten

Hi Thorsten, Katadyn ist prinzipiell nicht schlecht, hat auch im Vergleichstest die Nase vor dem MSR und auch sonst den Vorteil,das Filter und Aktivkohle (dosierbar) getrennt sind. Nachteil : er ist einfach riesig, und der Kleine ist für ersnsthafte Zwecke unbrauchbar. Da empfiehlt sich dann der Miniworks von MSR. Nachteil : Filter und Aktivkohle nur als eine Einheit erhältlich und wechselbar, d.h. die Aktivkohle reagiert mit der ersten Benutzung und hält dann so etwa ein halbes Jahr . Kommt also darauf an wie lange und oft Du ihn benutzt. Ansonsten größter Wasserdurchsatz von allen. Gruß Lupus

Hi Thorsten,
für meine letztjärige Neuseelandreise habe ich den Katadyn Minifilter gekauft (der Kleinste und Leichteste dieser Firma).

Ob gut oder nicht hängt stark vom Einsatzgebiet und der benötigten Wassermenge (Personenanzahl, Hitze) ab.

Wenn du alleine unterwegs bist und vor allem klares Wasser filterst (wie ich in Neuseeland, dort gibt es die gefährliche Gardia) reicht dieser Filter lässig aus, ich mußte ihn nicht mal reinigen.

Bei schlammigem Wasser wird der kleine Filter schneller verstopfen und bei mehreren Personen oder großem Wasserbedarf mußt du sehr lange pumpen.

Gruß HvS
PS: nenn einfach deine Einsatzvorstellungen, dann können Tips (auch von anderen konkreter werden).

Wie lupus schon sagte, der kleine aus Plastik von Katadyn ist eher Spielzeug. Wir hatten das Teil früher mal, bis er uns unterwegs kaputt gegangen ist. Natürlich gerade dann, wo wir ihn noch häufiger gebraucht hätten. Man muß sehr aufpassen, daß der Druck im Filter nicht zu groß wird. Bei uns riß die Plastikkappe an einer Stelle auf. Anderen Radreisenden ist das Teil durch den aufgebauten Druck sogar um die Ohren geflogen.

Der spätere Umtausch ging problemlos, aber das hilft unterwegs erstmal nicht viel. Haben dann provisorisch zum T-Shirt-Filter für das Gröbste und anschließendem Abkochen gegriffen.

Den Umtausch haben wir uns anrechnen lassen und dann gleich den richtigen Katadyn aus Metall geholt. Mit dem gab es bis heute keinerlei Probleme. Trotz des höheren (dreifachen?) Gewichtes nur zu empfehlen.

Danke für die Empfehlungen.
Einsetzen möchte ich den Flter auf längeren Radurlaubstouren von jeweils 3-5 Woche, später, nach hartem Sparen oder kleinerem Lottogewinn auf einer Weltreise.
Von daher hätte ich am liebsten die EierlegendeWollmilchsau.
Werde mir dann wohl oder übel den größeren Metallkatadyn anlegen müssen.
Gruß
Thorsten

Mußt Du nicht, der Miniworks II von MSR machts, lohnt aber nur bei längeren Reisen. Geh doch einfach mal zu einem Ausrüster und vergleiche praktisch. Bei Globetrottel in Berlin geht das . Lupus

Moin,

es gab mal eine Ausfuehrung (Umbau von Woick) da war nur die Filterkerze in einem Kanister per Flansch montiert. Via Schwerkraft lief das Wasser da durch. Abends vollfuellen, in Baum haengen und morgens sauberes Kaffeewasser.....
Hirngebrauch spart Kalorien
Muesste auch mit Faltkanister machbar sein.

venlig hilsen
Hans

Hallo Hans,
diese "Eimer" mit Schwerkraftsystem gibt es fertig zu kaufen (Globi).
Ich habe allerdings auch 'mal eine Verbindung von Ortlieb-Rollwassersack - Filterkartusche - SIGG-Flasche gesehen. Das ist dann bei geringem Packvolumen etwas günstiger.

Hi @all !
Ich habe auf meiner Tour im Januar bis Egypten das Ding nie gebraucht. Getränke konnte man überall in pet Flaschen erwerben. Ich besitze auch den kleinen von Katydyn.
Der Gebrauch ist auch sehr umständlich, man verbraucht ungefähr soviel Schweiss wie man Wasser produziert.
Sinn mach die Mitnahme wahrscheinlich nur wenn man grundsätzlich sein Wasser selbst produziert und wie in meinem Fall als zusätzliche Sicherheit.

jörg

ich kann den katadyn nur wärmstens empfehlen, er ist robust und gut. als wir in asien waren, hab ich jeden tag unser gesamtes trinkwasser damit gefiltert. nach 1,5 jahren und zig-tausend litern gefiltertem wasser musste ich dann in sydney eine neue kerze kaufen. in nepal und tibet haben wir uns hauptsächlich aus flüssen versorgt, manchmal musste ich die filterkerze nach jedem liter wieder putzen!

Allgemeine Frage zum filtrieren:

In einigen Infos lese ich, dass in gewissen Ländern das Wasser abzukochen und zu filtrieren ist. Also beides. Was gibt es denn für gefährliche Erreger, denen Entweder gegen das abkochen oder das filtrieren nichts anzuhaben ist? Wer weiss Bescheid?

Michi

Hallo zusammen

Wenn's noch für jemanden aktuell ist: Im neuen Outdoor-Magazin wurden ein paar Wasserfilter getestet. Erleichtert vielleicht die Kaufentscheidung.

Gruss Michi

hallo Lupus
wird die Funktion des Keramikfilters von jener der Aktivkohle beeinflußt? Ich verstehe dass die Aktivkohle für die Entfernung der Chemikalien verantwortlich ist; man könnte sich also weiter auf dem Keramikfilter verlassen, um Bakterien bis Protozoen zu beseitigen. Oder verstehe ich falsch?

Hallo Thorsten,
ich habe mir den großen katadyn auch geholt, gabs damals bei peak berlin noch 10 Euro billiger als beim Globi. Ich finden den gut für z. B. Norwegentouren, da man überall dann aus dem Bach trinken kann. Oder auch im Gebirge beim Wandern, da in den Hütten das Wasser auch ungefiltert nicht gut trinkbar ist. In Thailand hat er uns sehr gute Dienste geleistet, arbeitet eigentlich sehr effizient das Ding. Ausserdem ist es stabil und nicht so ein Spritzgussteil wie die MSR.
Ich mag das lieber.

In den Pyrenäen habe ich das Teil aber nie benutzt und zurück geschickt. Letztlich würde es micropur auch tun. Kann man schwer sagen. Wo touris sind gibts brauchbares Trinkwasser. Im Norwegen z.B. würde Micropur auch gehen, am Rhein wirst Du dir wohl eher kaum Wasser ziehen wie auch nicht in irgendeinem Tümpeln in Indien o.ä. Dazu (bei Dreckwasser) muss man dann den Filter auch recht oft säubern und fummelt dann im Urlaub doch ne Mege Zeit an der Ausrüstung rum. In Thailand habe ich ca. 60 L Wasser durchgejagt, immer das "Hotel" Wasser. Ging gut, man muss nicht fragen und ist immer bestens versorgt.

Viele Grüße Jürgen

Ich habe schon seit ein paar Jahren den Katadyn Combi und bin damit sehr zufrieden. Bei einer Wanderung um den Bodensee habe ich mir das Mitschleppen von Wasserflaschen im Hochsommer gespart und mußte auch nicht ständig Getränke kaufen gehen. Das Filtern aus dem See brachte mir immer eine kleine Zwangspause, bei der ich 2 L Wasser für die nächste Wegstrecke aufgenommen habe. Bei einigen Faltboottouren habe ich auch immer aus dem befahrenen Fluss mein Wasser gefiltert. Durch die Kohle wird auch der Geschmack erheblich verbessert, wobei ich denke das ich den Wasserfilter nur zu 10% seiner möglichen Filterung genutzt habe.
Der Vorteil ist auch das man ihn direkt auf eine SIGG Flasche schrauben kann und der Pumpmechanismus einen besseren Eindruck macht als der von MSR.

Nur als Hinweis: Thorstens Anfrage ist bald 4 Jahre her. Womit das Thema aber nicht abgeschlossen werden soll: Ich hatte in Spanien einen Relags-Wasserfilter dabei, den es bei Globi für 35 Euro als Schnäppchen gab. Spanien war jedoch so trocken dass ich den Filter unbenutzt wieder mit nach Hause gebracht habe. Merke: Ohne Wasser ist ein Wasserfilter nichts wert.

Vor allem, weil hier einige Halbwarheiten verbreitet wurden.

Es ist nicht so, daß ein Aktivkohlefilter beim ersten mal Benutzen "aktiviert" wird. Das Problem ist vielmehr, daß sich im Filter natürlich auch nach "gewisser Zeit" Bakterien etc. einnisten.
Das heißt, auch wenn man den Filter nur einmal benutzt wurde, sollte man ihn nach einiger Zeit dennoch entsorgen, denn sonst habt Ihr einen Wasserverkeimer im Einsatz.

Eine Schüttung ist nicht ganz unproblematisch. Zu viel Wasser kann quasi außen rum, ohne mit der Aktivkohle in Berührung zu kommen. Zumindest sollte die Schüttung dicht gepresst werden, sodaß es das Wasser quasi möglichst schwer hat durchzukommen.

Hinter die Aktivkohle gehört noch ein Flies-Filter, der Schwebstoffe -teilweise auch aus der Kohle - zurückhält.

Hat jemand Erfahrung mit dem Steripen Wasserentkeimer?

Ich habe meinen immer nach dem Filtern auseinander genommen und die Filterpatrone/Kohlebehälter in der Sonne getrocknet. Die Kohle sollte man aber öfter wechseln.

Denkst du es bringt etwas die Filterpatrone mit Desinfektionsmittel durchzuspühlen ?
Ich dachte eigentlich das die Patrone unanfällig für Verkeimung ist


Grüße

Daniel

Hallo Daniel,
das bringt im Prinzip nichts. Die Aktivkohle würde das Desinfektionsmittel abbauen und sich damit selbst verbrauchen. Die Keramikfilter setzen sich nur äußerlich zu und müssen dort von Zeit zu Zeit mal gesäubert werden. Dabei wird jedoch meist die oberste Schicht beim Keramikfilter abgetragen. Ich selbst habe den Relags H2O Adventure Filter. Dem Teil habe ich jedoch einen Aktivkohle-Filter nach und ein Gewebefilfter vorgesetzt. Das soll ja eher was für den Notfall werden, da ich exotische Reiseziele nicht ansteuere. Für gewöhnlich befindet sich in solchen Filtern auch noch eine dünne Silberschicht, welche bei längeren Standzeiten zuverlässig die Bakterien im Gerät abtötet. Eine Verkeimung durch Baterien würde sich dadurch in Grenzen halten.
Tschüs Guido!

Der Keramikfilter hält die Erreger zurück, die Aktivkohle absorbiert Geruchs- u.Geschmackstoffe.Die Silberionen töten Bakterien ab.

Ich habe mir jetzt ein Gerät bestellt, das anders wirkt. Der Steripen tötet Kranheitserreger durch UV-Licht ab. Es werden auch Viren bekämft, für die der Keramikfilter durchlässig ist. Schwebstoffe im Wasser müssen mit Hilfe eines Vorfilters entfernt werden.
Das Prinzip beruht darauf , dass die UV-Strahlen die DNA der Erreger zerstören und dadurch bewirken, dass sie sich nicht mehr vermehren können. Meines wissens nach entsteht aber durch das UV-Licht aus dem im Wasser gelösten Sauerstoff Ozon, das die Erreger ebenfalls abtötet. Dann ist die Wirkung die gleiche wie bei den Entkeimungstabletten.

Allerdings werden keine Geschmack- und Geruchsstoffe aus dem Wasser entfernt.

Gerätebeschreibung