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#502994 - 26.02.09 11:46
An die "Alleinradlerinnen"
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Mich würde interessieren, welche Erfahrungen hier Frauen mit dem Allein-Radeln gemacht haben?! Ich selber bin schon einige Male alleine geradelt, teilweise weil ich es so wollte, teilweise weil ich keine/n geeigneten Mitfahrer/in hatte bzw. wir uns während des Urlaubs aufgrund von Krankheit/Stimmungsschwankungen getrennt haben. Dieses Jahr plane ich nun auch ziemlich bewußt meine längeren Touren, bei denen ich überwiegend alleine fahre. Das Einzige, was mich beim Alleinradeln stört, ist es, am Abend manchmal niemand zum Quatschen/Spielen/Austausch zu haben, und die Reaktionen der Leute und immer wieder dieselben Fragen beantworten/rechtfertigen zu müssen, warum ich alleine unterwegs bin und ob das denn Spaß mache? Keiner fragt, ob es immer Spaß macht, sich auf einen anderen Menschen auch mit seinen negativen Eigenschaften für 24 h tägliches Zusammensein einzulassen. Beides macht natürlich nicht immer Spass... Natürlich habe ich auch manchmal wohl ziemlich typisch weibliche Ängste, die man uns schon als Kinder eingeimpft hat und das Gefühl, nicht "richtig" zu empfinden, wenn ich lieber aus den richtigen Gründen allein statt aus den falschen mit irgendjemand fahre und ich ärgere mich über mich selber, wenn ich glaube, mich rechtfertigen zu müssen oder die bohrenden Blicke spüre (ich weiß, dass das mein Ding ist...) Wie geht Ihr damit um? Gruß bromfiets
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#502999 - 26.02.09 12:18
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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Hallo Mofa (weißt Du auch, dass die Fiets, die brommt, einen Motor hat), erstmal herzlich willkommen im Forum. Mich würde interessieren, welche Erfahrungen hier Frauen mit dem Allein-Radeln gemacht haben?! Ich selber bin schon einige Male alleine geradelt, teilweise weil ich es so wollte, teilweise weil ich keine/n geeigneten Mitfahrer/in hatte bzw. wir uns während des Urlaubs aufgrund von Krankheit/Stimmungsschwankungen getrennt haben. Dieses Jahr plane ich nun auch ziemlich bewußt meine längeren Touren, bei denen ich überwiegend alleine fahre. Also, geplant alleine bin ich bisher 2 Touren gefahren, nachdem ich einmal ungeplant wegen Jobwechsel meinen Urlaub aufbrauchen musste und keine Radelpartner fand. Auch mein Mann hatte damals so schnell keine Zeit. Das Einzige, was mich beim Alleinradeln stört, ist es, am Abend manchmal niemand zum Quatschen/Spielen/Austausch zu haben, und die Reaktionen der Leute und immer wieder dieselben Fragen beantworten/rechtfertigen zu müssen, warum ich alleine unterwegs bin und ob das denn Spaß mache? Keiner fragt, ob es immer Spaß macht, sich auf einen anderen Menschen auch mit seinen negativen Eigenschaften für 24 h tägliches Zusammensein einzulassen. Beides macht natürlich nicht immer Spass... Natürlich habe ich auch manchmal wohl ziemlich typisch weibliche Ängste, die man uns schon als Kinder eingeimpft hat und das Gefühl, nicht "richtig" zu empfinden, wenn ich lieber aus den richtigen Gründen allein statt aus den falschen mit irgendjemand fahre und ich ärgere mich über mich selber, wenn ich glaube, mich rechtfertigen zu müssen oder die bohrenden Blicke spüre (ich weiß, dass das mein Ding ist...) Wie geht Ihr damit um? Ich kann es gut genießen, wenn ich mal alleine bin, allerdings stamme ich aus einer großen Familie und daher genieße ich es ebenso, in einer mehr oder minder großen Gruppe etwas zu unternehmen. Irgendwelche Gefühle, etwas nicht richtig zu machen, habe ich nicht. Nur einmal bin ich doof angeredet worden ("ist das nicht gefährlich, als Frau alleine mit dem Rad") und das an der deutschen Nordseeküste, wo man ja wirklich nirgendwo echt alleine ist. War wohl bloß ein verunglückter Versuch der Anmache. Meine Antwort war dementsprechend: "Nö, gefährlich nicht, nur manchmal wird man blöd angequatscht." Bohrende Blicke sind mir nie begegnet, eher mal Bewunderung (vor allem in Südfrankreich, das war der Urlaub, den ich schnell verbrauchen musste). Langer Rede kurzer Sinn: Ich mache beides gerne, jedes zu seiner Zeit. Nur alleine Urlaub, wenn es anders geplant war (ist mir mit meinem Mann zweimal passiert) finde ich doof. Gruß, Karin
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#503021 - 26.02.09 13:12
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: KUHmax]
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Hallo Karin, danke fürs Willkommen, hast Du 'ne Ahnung, wie mein Motor manchmal brommt ;), besonders wenn er mich bergauf schieben muss.... , daher paßt der Name schon Auf meinen bisherigen Touren ist mir erst einmal eine Alleinradlerin entgegengekommen, es scheint sie doch eher selten zu geben... LG Elke
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#503033 - 26.02.09 13:50
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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Ich fahre eigentlich immer allein, dabei war meine längste Tour allerdings gerade mal 5 Tage lang. Ich genieße es ebenfalls alleine unterwegs zu sein. Ich habe einen Job, an dem ich den ganzen Tag quasseln muss und Kontakt mit Menschen habe. Da bin ich froh, wenn ich mal nicht reden muss . Ich kann in Ruhe meinen Gedanken nachhängen und muss mich nach nichts und niemanden richten. Zudem finde ich, dass dadurch der Erholungseffekt wahnsinnig schnell einsetzt. Ich übernachte entweder in Jugendherbergen oder auf Campingplätzen. Da bieten sich doch meist schnell Kontaktmöglichkeiten. Meist habe ich allerdings gar kein Bedürfnis danach. Gerade auf Campingplätzen ist man doch irgendwie dauernd beschäftigt. Es ist eher so, dass nach Zeltaufbau, duschen, Klamotten waschen, essen kochen und noch eine Runde lesen spätestens um 21.00 platt wie ein Plättchen in den Schlafsack falle Bei Übernachtung in Pensionen finde ich es schwieriger in Kontakt zu kommen. Ja, und die Fragen, warum man alleine radelt und ob man nicht Angst habe, nerven mich auch. Nein, ich habe keine Angst und bin gerne allein. Meist kommen dann auch keine Nachfragen mehr.
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Geändert von Jaffa (26.02.09 13:54) |
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#503038 - 26.02.09 14:24
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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Hallo allerseits. Ich werde dieses Jahr zum ersten mal eine Radreise unternehmen. Bisher bin ich immer nur Tagestouren gefahren und das häufig allein. Zuerst habe ich das als unangenehm empfunden, wenn ich dann aber unterwegs war, als ganz angenehm, da ich auf niemanden Rücksicht nehmen musste und mein Tempo fahren konnte. Wie das bei meiner großen Tour wird; schauen wir mal.
LG Dagmar
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#503043 - 26.02.09 14:36
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: Dago]
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Hallo Dagmar,
wo geht's denn hin? Ich ziehe in der Himmelfahrtswoche einen großen Kreis um Berlin... , habe in Pensionen gebucht, da es in der Zeit oft noch recht kühl ist und ich auch keine Lust habe, immer so schwer zu schleppen und es "mir auch mal gut gehen lassen" möchte...
Hoffentlich wird das Wetter bald wieder besser... Viel Spass Elke
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Off-topic
#503046 - 26.02.09 14:49
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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Hallo. Da ich direkt am Diemelradweg wohne, werde ich diesen bis Bad Karlshafen fahren und dann auf dem Weserradweg weiter. Wie weit weiß ich noch nicht. Ich bin grade dabei eine Route auszuarbeiten und die Ausrüstung zusammenzustellen. Die Tour soll im Juli/ August stattfinden.
LG Dagmar
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#503155 - 26.02.09 19:55
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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Hallo Elke, ich mache schon seit längeren meine Touren im Alleingang. Mir macht es Spaß meine eigenen Pläne zu machen. Natürlich bekomme ich auch Anregungen von Anderen, aber ich kann machen was ich möchte. Auf Tour bestimme ich mein eigenes Tempo und es gibt auch keine Diskussion ob in Stadt A pausiert wird oder nicht. Reise ins westeuropäische Ausland sind nach meinen Erfahrungen unproblematisch. Alleine habe ich auf einer Reise erheblich mehr Kontakte zu Einheimischen. Auch finden sich für Tagesetappen auch schneller mal Mitradler. Ich genieße es und werde dieses Jahr zwei Toren machen, alleine . viel Spaß beim Radeln Petra
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wer nicht nur eine Sprache lernen will: prolinguis der Sprachenclub in Hamburg | |
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#503204 - 26.02.09 21:55
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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Hallo Elke,
ich war die letzten 25 Jahre viel mit Rennrad und Auto allein unterwegs, in Deutschland und auch in meinem Lieblingsreiseland Frankreich. Ich habe das immer als sicher und ungefährlich empfunden und nie darüber nachgedacht, ob es auch "richtig" ist.
Auch letztes Jahr, als ich erstmals 2 kleinere Touren mit dem Reiserad gefahren bin, gab es keine Probleme. Eine Tour war mit Zelt und eine mit Hotelübernachtung. OK, das Zeltleben habe ich als anstrengend empfunden, aber vielleicht gewöhne ich mich ja noch dran. Aber sonst war alles super.
Sogar mein Mann ist jetzt beruhigt, dass Radreisen nicht gefährlicher sind als andere Reisen. Ich werde dieses Frühjahr die 100-Schlösser-Route und die Flandern-Runde allein fahren und im Juni höchstwahrscheinlich den Main-Radweg.
Mit jeder Alleinreise wächst auch Dein Selbstbewußtsein. Wenn Du mit Unwettern, Pannen und ausgebuchten Unterkünften fertig werden kannst, brauchst Du Dich nicht zu rechtfertigen, weil Du allein reist. Trau Dich einfach und denk nicht groß darüber nach.
Viele Grüße Renate
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#503229 - 27.02.09 07:24
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: lowrider39]
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Guten Morgen,
ich trau mich ja auch! Und soviele Platte wie ich schon repariert habe!! Aber da ich in meinem Bekanntenkreis die einzige bin, die so etwas macht und eben auf meinen Touren bisher auch nur eine getroffen habe, kam ich mir schon ganz exotisch vor. Von daher finde ich es ganz gut, hier auf einige andere Exoten zu treffen... So, hoffentlich kommt jetzt bald das Frühjahr...
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#503238 - 27.02.09 07:55
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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Hallo, bohrende Blicke sind mir bisher nicht aufgefallen, allerdings bin ich ein Typ der unterschwellige Zeichen eher nicht wahr nimmt Was typisch weibliche Ängste angeht, falls sie mal auftauchen sollten, begegne ich denen einfach mit Pragmatismus. Die Wahrscheilichkeit, daß mir jemand an die Wäsche will, ist Nachts auf dem Heimweg von der Kneipe um ein zigfaches höher, wie irgendwo alleine in der Pampa. Aus dem einfachen Grund weil in der Stadt einfach mehr Leute unterwegs sind. Grüße Regina
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#503302 - 27.02.09 12:08
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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Hallo bromfiets!
Ich bin auch seit vielen Jahren überwiegend alleine unterwegs. Ich brauche auf niemanden Rücksicht zu nehmen und komme viel leichter mit den Einheimischen in Kontakt. Da ich mich den ganzen Tag auf dem Rad auspowere, bin ich abends auch meist zu müde, um noch irgendetwas zu unternehmen. Da heißt es nur noch Zelt aufbauen, essen, Tagebuch schreiben und schlafen. Angst vor Menschen habe ich unterwegs noch nie gehabt. Eher vor ungewohnten Geräuschen beim wild zelten (die sich dann als krabbelnde Käfer im Laub o.ä. herausstellten ;)) Geeignete Mitfahrer zu finden finde ich nicht ganz einfach. Es gibt einfach zu viele Faktoren, die passen müssen. Ich glaube auch, dass, wenn man viel alleine reist, man einen sehr eigenen Reisestil entwickelt und vielleicht weniger anpassungsfähig wird. Zweimal habe ich mich unterwegs (das war von vornherein so geplant) von meinen Mitreisenden getrennt und dann das alleine fahren genau so genossen wie die gemeinsame Zeit vorher.
Viele Grüße, Katja
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#503313 - 27.02.09 12:59
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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Hallo Bromfiets,
ich mache seit ca. 10 Jahren ein bis zweimal im Jahr eine mehrtägige Radtour. Ich habe alle Touren, bis auf meine große Tour im vergangenen Jahr, zu zweit gemacht. Unterhaltsamer fand ich die Radtouren zu zweit. Bei der Tour alleine hatte ich zwar niemanden dabei, auf den ich Rücksicht nehmen mußte, aber auch niemanden, mit dem ich meine Erlebnisse teilen, oder die Abende verbringen konnte. Problem hatte ich aber alleine auch nicht und bin auch nicht dumm angemacht worden. Die Leute haben ehr meinen "Mut" bewundert, alleine auf Tour zu gehen. Zwei - drei Tage würde ich ohne weiteres wieder alleine fahren, aber längere Zeit lieber zu zweit.
Gruß Gertrud
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#503371 - 27.02.09 15:41
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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Hallo Bromfiets
Ich habe bis jetzt zwei zweiwöchige Touren alleine gemacht, beide aus der Schweiz nach Italien. Ich kenne somit nur das Alleine-Radeln. Eigentlich ist es Zufall, dass ich meine erste Reise alleine angegangen bin, es war geplant dass eine Kollegin mitfährt. Die ist aber dann noch abgesprungen. Wahrscheinlich musste das so sein.....das Problem ist, dass ich jetzt gar keine Begleitung mehr möchte. Ich geniesse diese zwei Wochen sehr, kann meinen Gedanken nachhängen, muss nur mit mir selber diskutieren ob ich diesen oder jenen Weg nehme.
Wie dir auch fehlt mir manchmal abends eine Ansprechperson. Aber nur aus diesem Grund möchte ich den Luxus des alleine fahrens nicht aufgeben. Man kann halt einfach nicht alles haben...
Interessanterweise kommen mir deine Gedanken, ob das jetzt richig ist oder nicht, sehr bekannt vor. Auch ich ärgere mich wenn ich mich ertappe, dass ich mich so schnell anfange zu rechtfertigen. Manchmal noch bevor die "ganz alleine?"-Frage gestellt wurde...
Ich weiss genau, dass mir diese Auszeit gut tut, und ich bin extrem froh, dass ich hier lesen kann, dass ich nicht die einzige bin, die so denkt....
Bin übrigens bis jetzt einer einzigen Alleine-Radlerin begegnet, allerdings dann erst am Ziel unserer Reise. Die Reise selber haben wir beide alleine gemacht.
Du fragst, wie wir damit umgehen? Ich gehe damit etwa so um wie du. Ich bleib am Thema dran, auch indem ich meine Gedanken in diesem Thread festhalte. Ich plane meine nächste Alleine-Reise, freue mich drauf, weiss schon jetzt dass ich ein paarmal gefragt werde ob ich denn ganz alleine fahre. Und dann denk ich an alle Frauen, die hier geschrieben haben...und ich werde mich nicht, nur weil das scheinbar richtiger wäre, einer Gruppe anschliessen.
Ich wünsche allen Frauen (und natürlich Männern) eine superschöne Rad-Saison, ob sie alleine reisen oder nicht.
Gruss Gaby
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Auf der Suche zu bleiben, ohne zu finden, ist besser, als nur das Gefundene zu hüten (Ernst Reinhart)
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#503372 - 27.02.09 15:46
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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übrigens: vielleicht ist das Ganze auch eine Frage des Selbstbewusstseins?? So richtig selbstbewusste Leute werden sich für ihr Tun wohl nicht rechtfertigen....
Naja, also bis dann Gruss Gaby
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Auf der Suche zu bleiben, ohne zu finden, ist besser, als nur das Gefundene zu hüten (Ernst Reinhart)
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#503377 - 27.02.09 15:59
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: Gaby Schweiz]
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Hallo Ich weiss genau, dass mir diese Auszeit gut tut, und ich bin extrem froh, dass ich hier lesen kann, dass ich nicht die einzige bin, die so denkt.... Ich sehe das auch so. Es gibt genügend Touren zu zweit oder zu mehreren. Die längeren Touren sind nur für mich. Und abends im Zelt gibt es Literatur, Sudoku, das Reisetagebuch, die Digi (um den Tag Revue passieren zu lassen und schon mal auszusortieren) der Blick auf's Wasser, die Berge, die kleinen Krabbler, Vögel..... Sonnenuntergänge. Nachts schläft dann eh alles (oder auch nicht ) Es gibt genügend Kontakte am Tag, flüchtig oder etwas längere Gespräche. Das genügt. Oft habe ich auch Radler/Innen oder radelnde Paare unterwegs mehrmals getroffen. Und deinen untenstehenden Wünschen kann ich mich nur anschließen. Chris
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#503401 - 27.02.09 18:06
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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Hallo allerseits,
bin ich froh, daß es noch mehr "Exoten" gibt. Angst habe ich nachts an Bahnhöfen in München mehr als auf Reisen.
Das Entsetzen anderer Personen konnte ich oft nicht verstehen, wenn ich erzählte wo ich mich tagsüber so rumgetrieben hatte, z. B. in den Slums von N.Y., die Menschen dort waren alle sehr nett zu mir.
In Manila hatte ich nach Einbruch der Dunkelheit Angst das Hotel zu verlassen. Hatte einen sehr interessanten Abend an der Hotelbar, wo ich mich mit ca. 10 "Prostituierten" unterhielt. Da ich 1 Woche auf den Philipinen bleiben mußte und mir Manila nicht gefiel, flog ich am nächsten Tag auf eine kleine Insel (Namen habe ich vergessen) und hatte auch dort sehr nette Kontakte mit den Einheimischen.
Ob mit oder ohne Rad, auf meinen vielen Reisen hatte ich alleine viel mehr nette Kontakte als zu zweit und in Gruppen hatte ich 0-Kontakte zu Einheimischen.
Und allen Alleinreisenden wünsche ich noch viele schöne Reisen, denn lieber gleich allein als unzufrieden und allein in einer Beziehung oder Gruppe.
Viele Grüße Margit
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#503985 - 02.03.09 10:23
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: Gaby Schweiz]
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übrigens: vielleicht ist das Ganze auch eine Frage des Selbstbewusstseins?? So richtig selbstbewusste Leute werden sich für ihr Tun wohl nicht rechtfertigen....
Naja, also bis dann Gruss Gaby Hallo Gaby, ja, ich fürchte, da hast Du Recht, es mangelt wohl am Selbstbewußtsein und ich ärgere mich ja auch darüber, dass ich glaube, mich rechtfertigen zu müssen. Aber es nervt, schon im Vorfeld die Kommentare der Bekannten zu hören und im Urlaub dann fast bei jeder Quartiersnahme wieder die immer selben Fragen zu beantworten. Ich möchte dann nicht unhöflich oder pampig werden, weil die Leute es ja wahrscheinlich nett, mitleidig oder neidisch (?) meinen, wie auch immer. Samstag habe ich bei Sonnenschein die "jetzt ist aber endlich Frühling- Trotz-Tour" gemacht... Dir und allen anderen Reisenden (egal wie) ebenfalls eine tolle Saison... LG Elke
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#504049 - 02.03.09 18:40
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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Hey, also ich bin zwar männlich und auch noch recht jung (bisher eine Tour alleine gemacht (5 Tage fahren und eine Woche am Ziel geblieben), aber ich finde es eigentlich ziemlich cool, wenn man es alleine macht (oder auch, wenn andere (sogar teilweise mehrere Wochen/Monate oder sogar ein ganzes Jahr) alleine unterwegs sind); nach dem Abi alleine Weltreise machen oder was auch immer ... für mich ist das ein Zeichen von Mut. Ich bewundere Leute, die sich das "trauen", wirklich komplett alleine teilweise ohne Rückticket nach Asien zu fliegen, un die Welt per Backpacing zu erkunden. Also ich finde das keineswegs komisch, sondern einfach nru mutig und "krass"!
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#504060 - 02.03.09 19:45
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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salü bromfiets, da ich nicht immer eineN radtourenparterIn finde, bin ich manches mal alleine unterwegs. zuletzt bin ich alleine vom mühl4tel in österreich über tschechien, deutschland und polen an die ostsee geradelt ( http://www.muh.info/content/blogcategory/69/192/). angst hatte ich nur vor einer panne, denn mit der technik habe ich es nicht so. ich war 2 1/2 wochen unterwegs. ich muss sagen, dass mir stellenweise auch ein bissl fad war, zumal ich etappenweise in ziemlich einsamer gegend unterwegs war - da half dann auch der mp3-player gut über die kilometer hinweg. in deutschland habe ich dann bei dachgeberInnen übernachtet ( www.dachgeber.de) und habe das quatschen/den austausch sehr genossen. ohne diese begegnungen wäre diese reise wohl nicht in so guter erinnerung geblieben. tagestouren alleine, die ich in der näheren umgebung (oberösterreich, südliches tschechien) mache, geniesse ich als kontrast zum alltäglichen stadtleben mit all dem rummel. die blicke und das erstummen des gespräches am stammtisch des dorfwirtshauses kenn ich - sind mir aber egal. jedenfalls viel spass bei deinen touren!
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#504066 - 02.03.09 19:58
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: MuH]
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Hallo,
ich bin wenn ich länger mit dem Rad unterwegs bin immer allein, und will das auch so. Da gibt es manchmal probleme, aber die hat man mit sich selbst. Ich finde es eine wichtige Erfahrung alleine unterwegs zu sein. Meine längste alleine Reise war 3 Monate. Mir hilft wenn es doch mal einsam wird, sich Gedanken machen (sozusagen non verbales Selbstgespräch, Gedanken sortieren), Tagebuch schreiben, E-Mails schreiben (wenn möglich) und wie hier schon erwähnt, offen sein, auf dem Campingplatz findet sich immer ein RadlerIn mit dem man einen geselligen Abend erleben kann. Und auf dem Campingplatz wird man auch in der Regel nicht komisch angesehen wenn man alleine ist. Ab und zu, wenn es sich ergibt radle ich dann auch mal für einen Tag oder mehr mit jemanden den ich unterwegs treffe.
Am Ende ist es bisher immer eine schönes Erlebnis gewesen. Meine nächste Reise ist auch wieder allein.
Robert
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------------------------------------------ Beste Grüße, Robert "Stahl hat eine größere Schadenstoleranz" | |
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#504171 - 03.03.09 08:53
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: PeterM25]
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Beiträge: 2.525
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Hallo Peter, also ich bin zwar männlich und auch noch recht jung (bisher eine Tour alleine gemacht (5 Tage fahren und eine Woche am Ziel geblieben), aber ich finde es eigentlich ziemlich cool, wenn man es alleine macht das ist aber doch eben der Unterschied. Du ahnst es nicht, wieviele - nicht nur männliche - Mitmenschen es unverantwortlich, unsicher, unweiblich usw. halten, wenn frau (hier absichtlich falsch für den Unterschied) sich ohne männlichen Schutz auf so etwas gefährliches wie eine Radtour begibt. Gruß, Karin
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------------ Radlergrüße, Karin | |
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#504179 - 03.03.09 09:29
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: robrad]
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Beiträge: 43
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Daher finde ich es aber umso netter, dass Peter auch eine andere Perspektive äußert.
Ich bin noch nie allein auf Radtouren gegangen. Ich stelle mir zwar vor, dass es auch Vorteile hat, genieße aber persönlich auch das Zusammensein.
Es ist mir allerdings mal passiert (war nicht in Deutschland), dass ich auf einer Tour allein essen gehen wollte (meinem Ex-Freund ging´s nicht gut) und erstmal nicht bedient wurde. Ich habe das dann als Missverständnis interpretiert, aber fühlte mich doch diskriminiert.
Mariko aka Annette
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#504187 - 03.03.09 10:05
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: Mariko]
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Mitglied
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Beiträge: 50
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@Karin: Ja, ich verstehe schon, das denke ich auch. Aber was ich damit sagen wollte: Ich bestaune ja schon jegliche männliche Wesen dafür, alleine loszuziehen (umso länger(weiter weg, umso mehr), aber wenn das dann auch noch eine Frau tut, dann muss ich erstrecht den Hut ziehen Diejenigen, die einen komisch anschauen, sind sicherlich Urlaub-im-Hotel-Verbringer, Nicht-über-den-Tellerrand-schauer, Prinzipien-und-Klischee-Reiter, Pauschal-Touristen
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#504218 - 03.03.09 13:19
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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StephanZ
Nicht registriert
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Ich glaube nicht, dass das unbedingt etwas mit Selbstbewusstsein zu tun hat, sondern es ist eine natürliche Reaktion. Du weichst von der Norm ab und da liegt die Frage aus Vorsichtsgründen nahe, ist das ein Verweis auf etwas in mir, was mir Sorge bereiten sollte.
Wenn Du plötzlich grüne Flecken bekommst, gehst Du auch vorsichtshalber zum Arzt und es wäre dumm, nicht zum Arzt zu gehen, weil Du hast ja genügend Selbstbewußtsein.
In anderen Worten betrachte es mal als eine natürliche Schutzreaktion deiner Psyche.
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#504224 - 03.03.09 14:17
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: ]
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Mitglied
Themenersteller
abwesend
Beiträge: 18
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Ich glaube nicht, dass das unbedingt etwas mit Selbstbewusstsein zu tun hat, sondern es ist eine natürliche Reaktion. Du weichst von der Norm ab und da liegt die Frage aus Vorsichtsgründen nahe, ist das ein Verweis auf etwas in mir, was mir Sorge bereiten sollte.
Wenn Du plötzlich grüne Flecken bekommst, gehst Du auch vorsichtshalber zum Arzt und es wäre dumm, nicht zum Arzt zu gehen, weil Du hast ja genügend Selbstbewußtsein.
In anderen Worten betrachte es mal als eine natürliche Schutzreaktion deiner Psyche. Häh?? Wenn ich alleine Radfahre - als Frau - dann ist das, als ob ich eine unerklärliche Krankheit hätte? Ich weiß eben nicht, ob das so eine "natürliche" Schutzreaktion der Psyche ist oder doch etwas Antrainiertes. Sicherlich ist es in diesen unsicheren Zeiten immer wieder zu bemerken, wie sich Menschen verstärkt in die vermeintliche Sicherheit der patriachalischen Gesellschaftsstrukturen "retten". Eigentlich zweifle ich auch nicht an meinem Tun, sondern nur an meinen evtl. eigenen Bedenken und wollte wissen, wie andere Frauen (natürlich auch Männer) damit umgehen und ob sie ähnliche Ängste, Besorgnisse hegen. Derzeit sieht es eher so aus, dass sich meine Alleintouren eher noch vermehren werden, da mir die Suche nach einem möglichen Mitradler auch zunehmend schwieriger und aufwändiger erscheint und ich auch weiß, dass es seine negativen (natürlich auch positiven) Seiten hat. Es ist auch spannend, sich selbst in diesen Situationen selber kennenzulernen.
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#504249 - 03.03.09 15:44
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: bromfiets]
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StephanZ
Nicht registriert
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Ich wollte dir eigentlich verklickern, dass Du vielleicht die Dinge überproblematisierst. Die komischen Fragen, warum nur alleine? kenne ich auch als Mann und nicht zu knapp. Und es dürfte auch kein Problem von patriachalischen Strukturen sein. Wenn ein Mann erzählt, dass er alleine eine Woche meditieren geht, wird erauch komisch bis interessiert beäugt.
Du verhältst dich außerhalb der Norm, deswegen wirst Du beäugt und deswegen denkst Du darüber nach. Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Und deswegen würde ich mir keinen Kopf darüber machen.
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#504312 - 03.03.09 21:02
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: ]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 170
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Du verhältst dich außerhalb der Norm, deswegen wirst Du beäugt und deswegen denkst Du darüber nach. Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Und deswegen würde ich mir keinen Kopf darüber machen. Und ich möchte mir doch Gedanken darüber machen, es nicht problematisieren, aber mich doch fragen, warum ich das tue. Einfach aus dem Grund, weil es mich selber interessiert. Offensichtlich habe ich da ein Bedürfnis, das von meinem näheren Umfeld wohl leicht kopfschüttelnd akzeptiert wird, aber nie und nimmer nachgemacht würde. Dass ich mit diesen Gedanken nicht so ganz alleine dastehe beweist mir dann ja wieder, dass ich mich nicht völlig ausserhalb der Norm bewege. Übrigens hat mir der Vergleich mit den "grünen Flecken" sehr gut gefallen..... Gruss Gaby
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Auf der Suche zu bleiben, ohne zu finden, ist besser, als nur das Gefundene zu hüten (Ernst Reinhart)
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#504385 - 04.03.09 09:22
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: Gaby Schweiz]
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Mitglied
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Hallo Gaby, hallo alle anderen!
Das mehr oder weniger große Staunen, wenn ich alleine ein Radtour mache, kenne ich genauso. Ich vermute stark, dass es einfach ganz verschiedene Typen Mensch gibt (egal, ob weiblich oder männlich), der/die eine fühlt sich nur in Gesellschaft wohl, und der/die andere tut das auch alleine mit sich. Deshalb wundere ich mich nicht mehr, wenn ich sogar in ganz und gar nicht nach Mitleid aussehenden Situationen (und ich selbst habe ja auch keine mitleiderregende Ausstrahlung) mit Mitleid bedacht werde: "Sie Armer, so ganz alleine!" Selbst, wenn ich darauf anmerke, dass ich aktuell recht froh drum bin, endlich einmal nur für meine eigenen Bedürfnisse zuständig zu sein (im Alltag bin ichs für die ganze Familie, und das rund um die Uhr), kommt die Botschaft in diesem Fall meistens nicht an. Für viele ist alleine Sein einfach der blanke Horror.
Sonst denke ich, sollten wir klar trennen: Frau hat natürlich genauso viel und genauso wenig Bedürfnis alleine oder in Gemeinschaft zu reisen wie mann. Dass frau in dieser Welt sich in Bezug auf ihre Sicherheit mehr denken muss als mann, ist, fürchte ich, nach wie vor auch klar, und ein Problem, das frau betrifft, auch wenn frau nicht daran schuld ist. Aber dieses Problem lässt sich von alleine reisenden Frauen genauso gut lösen, wie in Begleitung. Nur verstehen das, denke ich, viele nicht und fürchten, frau fordert durchs alleine Reisen ihr Schicksal heraus.
liebe Grüße! georg
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#504428 - 04.03.09 13:15
Re: An die "Alleinradlerinnen"
[Re: ]
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Beiträge: 18
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Und es dürfte auch kein Problem von patriachalischen Strukturen sein. Wenn ein Mann erzählt, dass er alleine eine Woche meditieren geht, wird erauch komisch bis interessiert beäugt.
Du verhältst dich außerhalb der Norm, deswegen wirst Du beäugt und deswegen denkst Du darüber nach. Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Und deswegen würde ich mir keinen Kopf darüber machen. Ja, aber wieso wird er komisch beäugt, doch weil ein "Mann" in unserer Gesellschaft (und die ist ja nun mal pratriachalisch) so etwas nicht tut. Umso besser finde ich es, wenn die Männer es "trotzdem" machen. Ich finde nicht, dass ich es überproblematisiere, es interessiert mich einfach, das zu hinterfragen, sowohl bei mir als auch bei anderen. Die anderen kann ich natürlich nicht ändern, aber vielleicht mich und meine Einstellung, bzw. den Umgang damit.. Und wenn ich mir da viele Meinungen einhole, dann kann ich u.U. auch was dabei lernen. Nicht mehr und nicht weniger wollte ich damit bezwecken.
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