Gepäckträger aus Rostfreiem Stahl und Titan werden nicht dieselbe Dauerfestigkeit erreichen wie solche aus CrMo.
Sicher? Tubus bewirbt weiterhin die Titanmodelle Airy und Carry mit einer Zuladung von max. 30 Kilogramm, während die vergleichbaren Edelstahlmodelle mit max. 18 Kilogramm angegeben sind.
Titanträger mit 10-20 Kilo Beladung sollten dann doch noch genug Reserven haben?
Sollten mit den Teilen Erfahrungen (und nicht nur Vermutungen) vorliegen, hätte ich durchaus Interesse daran.
Ich habe natürlich keine praktische Erfahrungen mit den genannten Gepäckträgern, und dass Tubus schon beim Airy 30 kg angibt finde ich erstaunlich. Möglicherweise habe ich da zu schnell was zur Dauerfestigkeit gesagt
, und die Titanträger sind in der Hinsicht problemlos. Trotzdem gibt Tubus aber die Mobilgarantie nicht auf diese Gepäckträger, was sicherlich auch mit mangelnder Erfahrung mit aus Titan gebauten Trägern zu tun hat.
Zumindest rostfreier Stahl ist jedenfalls in der Regel hinsichtlich Dauerfestigkeit nicht so gut wie CrMo.
Ein weiterer Vorteil der Gepäckträger aus CrMo ist m.E. die weltweit einfachere Reparierbarkeit, auch wenn das für die meisten Nutzer kaum von Bedeutung sein wird. Einen Titanschweisser zu finden dürfte generell äusserst schwierig sein. Inox sollte mit Silberlot gelötet oder fachgerecht TIG-geschweisst werden, was ausserhalb Westeuropas und ähnlich entwickelten Ländern nur sehr Wenige können, sonst leidet die Haltbarkeit enorm und es wird sehr bald rostig, mal abgesehen davon, dass das Material nach starker Erhitzung butterweich wird.
Reparierbarkeit? Bei den Röhrchen? Das ging vielleicht mit dem Geröhr von vor 60 Jahren.
Das dünne Zeug wird wohl kaum jemand schweißen (löten schon eher). Und die Haltbarkeit danach?
Da kommen m.E. sinnvollerweise nur Notreparaturen (Draht, kabelbinder, Isolierband, Schienen etc.) bis zur nächsten Möglichkeit des Ersatzes infrage.
Jemanden zu finden der den dünnen Stahl notfalls mit einem Messinglot zusammenlötet dürfte einfach sein.
Meine Tubus-CrMo-Röhren haben eine Wandstärke von knapp 0.7 mm. Das ist zwar an der Grenze, lässt sich aber mit entsprechender Erfahrung durchaus noch TIG- oder auch MAG-Schweissen, wobei beim MAG-Verfahren je nach Schweissgerät und Schweisser Lochbrand-Gefahr bestehen kann
.
Die Haltbarkeit danach ist nach solchen Notreparaturen fragwürdig. Bei sorgfältiger Arbeit mit Silberlot und eventuellen Verstärkungsblechen kann sie jedoch das Niveau eines Neu-Modells erreichen.
Und zum Thema nur optisches Problem: Ich bin Ganzjahresfahrer, und habe daher auch das zweifelhafte Vergnügen meine Räder mit Salzlauge verunreinigen zu dürfen. Ungeschütztem Alu kann man beim Blühen zuschauen, ein Seitenständer aus Stahl hatte im Frühjahr durch Materialschwächung durch massiven Rostbefall (Auch an dieser Stelle war vorher nur die Kunststoffbeschichtung abgescheuert.) einfach mal die sprichwörtliche Biege gemacht. (Foto als Beweis kann ich nicht liefern - erschien mir damals als nicht so wichtig.)
Wie gesagt: Solange Taschenhaken auf dem blanken Stahl scheuern ist der Rost kein Problem. Sind blanke Stellen aber ungeschützt und direkt der Witterung ausgesetzt kann es je nach Bedingungen durchaus zu stärkerem Befall kommen, da gebe ich dir Recht.