Hallo zusammen,

wir starten Ende September von Karlsruhe nach Bellinzona. Geplant ist ab Bodensee den Rheinradweg und über den San Bernardinopass zu fahren. Allerdings möchte ich ab Karlsruhe über den Schwarzwald nach Villingen-Schwenningen und Donauquelle fahren und dann auf den Bodensee treffen.
Habt ihr Streckenvorschläge ab Karlsruhe nach Villingen?
Wäre Schwarzwald-Radweg bis Höhe Triberg und dann quer rüber nach Villingen empfehlenswert? Ist der Schwarzwald-Radweg sehr anstrengend?

Vielen Dank im Voraus.

Gruß Jörg

Ja.
Hat nichts mit Seniorengymnastik zu tun, wie der Name impliziert.

Wer Berge gut kann, schafft K'he - Konstanz in 2 Tagen. Hauptsache, Gepäck ist leicht.
1. Etappe Kinzigtal.
Entweder Schwarzwaldweg wie geschildert. Oder gemütlicher Murgtal Tour de Murg seniorengeignet und ab Freudenstadt oder über Kniebis ins Kinzigtal runter.

Halt - ihr werdet das nicht an einem Tag schaffen - Ende September ists zu dunkel. Macht vorher Halt.

Bequemerer Weg ins Kinzigtal:
Mit dem Schwarzwaldexpress nach Achern und von dort über Durbach und Offenburg den schön flachen Kinzigtalradweg nach Schiltach und an der Schiltach hoch nach Schramberg (eine furchtbare Stadt).
Dort Station machen und am nächsten Tag den grausigen Anstieg nach Hardt rauf (4km 10%).
Man kann das auf dem Gehweg schieben. S'ist furchtbar.
Oder nach St. Georgen von Schramberg. Auch schlimm.

Ist nicht der Schwarzwaldradweg, sondern mein schneller Weg zum Glück.
Den Schwarzwaldradweg kann man im Kinzigtal von Haslach aus Richtung Triberg packen packen. Für Fernreisen ist dessen Streckenführung zu umständlich.

Von Hardt aus nach Königsfeld. Straße müsste wieder passierbar sein. Hardt mit einigem harten Rauf und Runter ist der Kulminationspunkt.
Kurz nach Königsfeld bei Schoren kommt man an der Brigach von St. Georgen kommend raus. Alles Straße, gut radelbar mit Bergen.
Den geschilderten schönen Brigachradweg nach Villingen und Donaueschingen, hinunter!

Von Donaueschingen den Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Radweg über Hüfingen und Sumpfohren nach Fürstenberg und Riedöschingen. Einen scheußlichen Berg rauf nach Tengen. Radausschilderung HSB Richtung Tengen vorhanden, aber beschissen. Hier könnte der Radeltag wieder enden.
Von Tengen nach Singen. Unzureichende Beschilderung. Straße mitnutzen. Von Singen nach Radolfzell runter und die Schweiz ist nicht mehr weit.

Kann man im Sommer mit Leichtgepäck in 2 langen Tagen haben bei gutem Bergbein.
Im Herbst eher 3 Tage stelle ich fest.

Ein Hinweis: Der Schwarzwald ist die regenreichste Region Deutschlands, der südliche Oberrhein die sonnenreichste.

Mit Schwarzwald kenne ich mich nicht so gut aus, ich bin nur durch die Ecke östlich von Karlsruhe und Baden-Baden ein bißchen gefahren.

Aber weiter im Süden kenne ich es dann wieder eher.
Für den Bodensee würde ich die Schweizer Seite empfehlen. Oder auf der deutschen Seite die E54/N31 fahren, nicht aber den Bodenseeradweg. Da sind zu viele nervige Fußgänger, es ist einfach eine Fehlplanung einen frequentierten Fußwanderweg mit so einer Veloroute auf einem schmalen Weg zu bündeln.

Singen kannst Du wohl nördlich umfahren. Oder wenn Du schon in Stein am Rhein in die Schweiz willst, auch westlich. Grob gesagt kannst Du auf der N314 kommen, wie in dem anderen Vorschlag angedeutet. Kurz vor Singen ist eine Kreuzung mit der N34, rechts geht es nach Schaffhausen und Gottmadingen, links nach Singen-Mitte und Lindau. Geradeaus nach Singen-Süd. Du kannst die beiden Tunnel benutzen, aber die Umfahrung ist hier vielleicht mit einem kleinen Vorteil verbunden. Du überquerst die Bahnstrecke statt sie zu unterqueren. Dann fährst Du rechts und folgst der asphaltierten Straße, die irgendwann wieder nach Süden abbiegt. Dann kommst Du auf die Straße von Gottmadingen nach Rielasingen, fährst nach Rielasingen und dann über Moskau nach Stein am Rhein.

"Anstrengend" ist relativ. Sagen wir mal, er geht mehr auf und ab, als es für Eure Zwecke unbedingt notwendig ist, und er verläuft etwas kreuz und quer. Teilweise sind es grob geschotterte Waldwege, für beladene Reiseräder wird das grenzwertig. Details könnt Ihr meinem Reisebericht entnehmen, aber ich denke, dass er eher ungeeignet für Eure Zwecke ist.

Einen fertigen Streckenvorschlag findest Du bei Radweit, die dort vorhandene Strecke Karlsruhe-Konstanz führt knapp nördlich an Schwenningen vorbei. Ab dort könnt Ihr ja von der Radweit-Route abweichen.

Ansonsten noch ein Vorschlag von mir:

Von Karlsruhe nach Gernsbach entweder über Rastatt (Schloss) und Kuppenheim (Schloss Favorite) oder durchs Albtal (Klöster Herren-/Frauenalb) zur Plötzsägmühle, dann weiter per Schwarzwald-Radweg.

Von Gernsbach nach Freudenstadt (Marktplatz und L-förmige Kirche) durchs schöne Murgtal. Zwischen Langenbrand und Gausbach empfehle ich die Landstraße gegenüber dem Radweg.

Von Freudenstadt nach St. Georgen entweder durch die Täler von Wolfach und Gutach (Vogtsbauernhof-Museum) nach Triberg (Wasserfälle am oberen Ortsende!) oder durch die Täler von Kinzig und Schiltach (das gleichnamige Städtchen ist sehr hübsch).

Ab St. Georgen der Brigach nach Villingen folgen.

Grüße,
Stefan

Es gibt zwei Donauquellen - da solltest du dir darüber im Klaren sein, ob beide in die Tour rein sollen oder nur eine. Die Bregquelle ist asphaltiert nur von Furtwangen als Stichstraße zu erreichen - auf diversen Waldpisten aber auch von Schönwald und dem Simonswälder Tal erreichbar. Die Brigachquelle liegt günstiger an der Verbindung zwischen St. Georgen und Furtwangen bzw. Vöhrenbach. Will man die Triberger Wasserfälle noch mit einbauen, gibt es einen sehr verwinkelten Kurs und entsprechend viele Alternativen. Die Triberger Wasserfälle habe ich mit geschobenen Rad besichtigt - kann aber auch sein, dass bei viel Betrieb dir das verweigert wird. Der Weg ist aber sehr steil, auch der asphaltierte, nicht eintrittsgeldgebundende Zugangsteil von Süden von der Schwarzwaldhochstraße.

Das mit dem Murgtal war ein guter Tip.
Kennt jemand eine empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeit in Freudenstadt?
Danke+Gruß

Jörg

Das kommt drauf an, auf welchem Komfortniveau Du übernachten willst.
Wenn es sehr günstig sein soll, kann ich Dir den Campingplatz Alisehof in Schapbach empfehlen. Dort haben sie ein ordentliches Matratzenlager und der dazugehörige CP ist allererste Sahne. Der Alisehof liegt im Wolftal etwa 15 km unterhalb des Kniebis Richtung Kinzigtal.
Die Abfahrt Richtung Süden ist m. E. im Wolftal auch deutlich angenehmer als von Freudenstadt das Kinzigtal herunter.
Weiter geht es das Wolftal runter nach Wolfach. Ab da kannst Du Dir dann aussuchen, ob Du wie schon besprochen über Schiltach/Schramberg oder Hornberg/Triberg fährst.

Zustimmung. Man muss aber nicht über Kniebis fahren, sondern einfacher von Freudenstadt über Zwieselberg. In Bad Rippoldsau schließen sich dann beide Täler zu einem zusammen.
In Freudenstadt habe ich bisher nur mehrfach in der Jugendherberge übernachtet.

Die JH in Freudenstadt habe ich in schlechter Erinnerung. Da herrschte ein altpreußischer Feldwebel als Herbergsvater.
mfg
Stephan

Woftal? Kinzigtal?
Ich wollte jetzt das Murgtal fahren, wie weiter oben empfohlen.

Die beiden Anderen kenne ich garnicht

Ich fürchte, der liegt zu weit ab vom Schuss. Rastatt-Freudenberg-Villingen-Donaueschingen ist so grob die Strecke...

Hallo Joese,

das ist halb so wild. Wichtiger finde ich persönlich, dass Du Dir da die Abfahrt von Freudenstadt (FDS) nach Süden angenehm gestalten kannst. Wenn Du, wie hier schon vorgeschlagen, über Hausach/Haslach weiter fährst, ist es kein nennenswerter Umweg. Wenn Du über Schiltach weiterfahren willst, mußt Du von Wolfach etwa 9 km wieder das Kinzigtal hochfahren, was aber ganz angenehm ist. Die Wolftalstraße hat den Vorteil, dass sie angenehm bergab geht und wenig Autoverkehr hat. Der Kinzigtalradweg macht von FDS bis Alpirsbach erhebliche Schlenker, ist zu großen Teilen nur grob geschottert und hat einige heftige Steigungen zwischendrin. Die Kinzigtalstraße ist zwischen FDS und Alpirsbach größtenteils sehr schlecht für Radler zu benutzen.

viele Grüße
Rolf