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#559255 - 10.10.09 17:54 Erfahrungen mit Liegerädern
Christian
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 257
Hallo ans Forum,

mich reizt es ja immer wieder, wenn ich ein Liegerad sehe.
Hab es mal auf einer Messe probiert, da waren es aber dreirädrige.

Hat jemand Erfahrungen, wie es sich mit dem Fahren auf zweirädrigen verhält? Ist es schwer, das Gleichgewicht zu halten. Das Anfahren stelle ich mir auch recht schwierig vor...

Danke und ein schönes Wochenende
Christian
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Off-topic #559262 - 10.10.09 18:00 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.074
In Antwort auf: Christian
[…] Liegerad […]
Hat jemand Erfahrungen, wie es sich mit dem Fahren auf zweirädrigen verhält? […]


Uiiii ... grins

Nix für ungut, ich verspreche, es kommen noch Antworten...
Paris – Normandie – Paris: http://les21lacets.de/blog/
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#559276 - 10.10.09 18:19 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
atk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.190
In Antwort auf: Christian

Hat jemand Erfahrungen, wie es sich mit dem Fahren auf zweirädrigen verhält?

Das nennt man wohl eine rhetorische Frage.

In Antwort auf: Christian
Ist es schwer, das Gleichgewicht zu halten. Das Anfahren stelle ich mir auch recht schwierig vor...

Nein, es ist nicht schwer. Nein, es ist nicht schwer. Nein, es ist nicht schwer. Nein, es ist nicht schwer. Nein, es ist nicht schwer. Nein, es ist nicht schwer. Nein, es ist nicht schwer. Nein, es ist nicht schwer. Nein, es ist nicht schwer. Nein, es ist nicht schwer. Nein, es ist nicht schwer.
...
grins

(und man wird auch nicht ständig übersehen)
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#559285 - 10.10.09 18:35 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
dogfish
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.434
Für den Anfang hier ein Erfahrungsbericht: : Liegerad (Ausrüstung Reiserad)

Für Andreas-"atk": Nix ist schwer, wenn mans mal kann! schmunzel

Gruß Mario
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#559291 - 10.10.09 18:41 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
Job
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.523
ich fands ziemlich schwer.

gleichgewicht halten geht auf jeden fall nicht wie beim richtigen rad gewöhnt.

job
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#559310 - 10.10.09 19:14 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
Faltradl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.512
Hi Christian,

du wirst keine eindeutigen Antworten bekommen werden.

1. Fällt es jedem unterschiedlich leicht/schwer. Manche sind halt Naturtalent, die sich draufsetzen und es einfach können. Die meisten werden etwas üben müssen. Und ein paar tun sich sehr schwer.

2. Kommt es sehr stark auf das konkrete Modell drauf an. Manche sind sehr gutmütig zu fahren, und andere höchst nervös.

Aber beides ist beim Aufrechtrad genauso. Wenn du die auf dich passende Antwort wissen willst geh zu einer Messe oder zu einem Händler und probier es selber aus. BZw. in einer schönen süddeutschen Gegend (hm, wo war das?) gibt es auch eine Liegeradstation. Die ist einerseits Museum, andererseits kann man dort auch diverse Liegeräder ausleihen.

Gruß, Bernhard
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#559318 - 10.10.09 19:35 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Job]
atk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.190
In Antwort auf: Job
gleichgewicht halten geht auf jeden fall nicht wie beim richtigen rad gewöhnt.

"gewöhnt" ist das richtige Stichwort. Ich denke ja, dass es bei der Frage nicht um die Eingewöhnungsphase geht, sondern darum, wie es sich fährt, wenn man diese Phase hinter sich hat. Und nach meiner Erfahrung geht Liegeradfahren so leicht wie das Fahren eines "üblichen" Rades (und Erfahrungen waren ja gefragt).
Als ich die ersten Male auf einem Liegerad saß, fiel mir das Fahren tatsächlich auch nicht leicht.

Geändert von atk (10.10.09 19:35)
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#559330 - 10.10.09 20:04 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: atk]
daggi
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 40
Hi,
die in einem der vorigen Beiträge erwähnte Radstation ist übrigens in Lindau am Bodensee, gleich bei mir um die Ecke: http://www.fahrradstation-lindau.de/ . Hier gibt es viele Modelle vorrätig und man kann sich die Teile auch tageweise leihen.
Gruß
Dagmar
North Sea Cycle Route komplett im Sommer 2010 -
http://nordseerunde.wordpress.com , neuere Abenteuer unter unterwegsen.wordpress.com
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#559331 - 10.10.09 20:09 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.862
Im Laufe von vielen Jahren bin schon viele Modelle gefahren, die meisten nur auf Messeteststrecken.
Es gab Modelle, da stieg ich rechts auf und fiel links wieder runter.
Es gab Modelle, da benötigte ich eine vierspurige Auobahn, um geradeaus zu fahren.
Und es gab Modelle, auf denen das Fahren von Anfang an recht problemlos war.

Die Anzahl der problemlosen Modelle hat im Laufe dieser 20 Jahre zugenommen - anscheinend haben die Hersteller dazugelernt.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#559349 - 10.10.09 20:51 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
HeinzH.
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.995
Moin Christian,
auf meinen Reiseliegern haben in den letzten vierzehn Jahren ganz viele FahrradfahrerInnen ihr das-erste-Mal-Erlebnis gehabt.

Die allermeisten konnten nach ca. 15 Minuten einigermaßen passabel fahren, andere brauchten etwas mehr Zeit.
Bis man allerdings ein Liegerad völlig intuitiv, auch im dichten Stadtverkehr, fahren kann, können allerdings auch ein oder zwei Wochen vergehen.... Und, wie schon gesagt, es gibt ganz unterschiedliche Liegeradtypen: Auch ich brauchte z.B. für die Umgewöhnung auf den für mich ungewohnten Tillerlenker einige Zeit.

Lediglich auf diesem Liegerad haben es bislang erst zwei Freunde geschafft, nach dreißig Minuten einen einigermaßen geraden Strich zu fahren. Wenn man dieses Fahrrad aber fahren kann, ist es das tollste Trainingsgerät für Körpergefühl, Balance und auch das Gehirn; man spürt förmlich, wie sich die Synapsen neu sortieren zwinker
Aber das ist ein spezielles Thema...

Nur Mut!

Gruß aus Münster,
HeinzH.



Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (10.10.09 21:01)
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#559355 - 10.10.09 21:09 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
fluxomatic
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 343
In Antwort auf: Christian
Hat jemand Erfahrungen, wie es sich mit dem Fahren auf zweirädrigen verhält? Ist es schwer, das Gleichgewicht zu halten. Das Anfahren stelle ich mir auch recht schwierig vor...


Hallo,

ich fand es nicht schwer. Ich bin damals (vor 5 Jahren) direkt mit dem ersten Liegerad das ich je gefahren bin gleich sehr gut klargekommen.... dann war da diese rote Ampel... Anhalten, bisschen Lampenfieber beim Losfahren und da war auch schon der gordische Knoten geplatzt. Einfach rechte Pedale nach oben, so das man mit Schwung anfahren kann.. mit SPD Pedalen geht das dann noch besser.

Nach viel Probefahren habe ich mich dann auch für mein "erstes" Liegeradmodell entschieden, ein Flux C500. Ich denke aber es liegt auch ganz klar an dem Händler bzw. der Person die Dir hilft die erste Fahrt zu machen. Das ganze ist ein bisschen wie beim ersten mal Radfahren... eigentlich kein Problem, aber ggf. zu viel "Nachdenken" bzw. "Panikverkrampfung" im Kopf. Ein guter Freund/Lehrer nimmt Dir hier die Panik zwinker

Nach den ersten paar Fahren hat man den Bogen raus, nach 1000Km macht man schon alle möglichen Kapriolen träller

Gruß,

H.C.

P.S.: Könnte mir heute keine Radreise mehr ohne (2-Rad) Liege vorstellen.
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#559359 - 10.10.09 21:41 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
gustavson
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 201
Ich hatte eines.... habs verkauft und genau eine Woche später wieder bereut.. nun suche ich wieder eines... irgendwie braucht man mind. zwei Räder, obwohl ja man doch eh nur immer mit einem fahren kann...

gustavson
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#559377 - 11.10.09 02:32 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.840
Ich hatte beim ersten Versuch ein paar Anfahrschwierigkeiten und danach welche in engen Bögen. Das war es aber auch schon. Die Form und Ereichbarkeit des Lenkers spielt aber eine große Rolle. Mit einem Tillerlenker komme ich noch immer nicht klar - und das wird wohl auch nichts mehr werden. Bei diesen Dingern habe ich auch den Sinn der Übung nie verstanden.

Das einzige, was Dir Gewissheit bringt, ist ausprobieren.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#559383 - 11.10.09 05:35 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
IngoS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 896
Hallo Christian,

hier mal mein Bericht über meine Liegeradanfänge.

http://www.liegeradmagazin.de/wissen/erfahrungsbericht.html?id=13

Inzwischen bin ich schon über 60000 km mit unterschiedlichen Liegern gefahren.

Gruß

Ingo
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#559386 - 11.10.09 06:49 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: dogfish]
Bafomed
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.751
Ich habe gerade Olafs Erfahrungsbericht mit seinem Grasshopper fx zum ersten Mal gelesen...nachdem ich gedanklich schon mehrfach mit einem Liegerad gespielt hatte, ist diese Idee wieder voll bei mir entflammt... Die Argumente pro Liegerad (bequeme Sitzposition, geringerer Luftwiderstand, etc.) halte ich für sehr stichhaltig, zumal beim Grasshopper fx durch die Faltbarkeit der Nachteil der Sperrigkeit beim Transport weitgehend entfällt. Ich denke, dass ich demnächst wohl doch eine längere Probefahrt machen werde, um zu sehen, ob das Konzept tatsächlich etwas für mich ist.

Gruß,
Martin
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#559403 - 11.10.09 08:37 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Falk]
HeinzH.
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.995
In Antwort auf: falk
(....) Mit einem Tillerlenker komme ich noch immer nicht klar - und das wird wohl auch nichts mehr werden. Bei diesen Dingern habe ich auch den Sinn der Übung nie verstanden.(....)
Falk, SchwLAbt


Moin Falk,
beim Kauf meines Schwerlastreiseliegers hatte ich seinerzeit die Wahl zwischen der Untenlenkerversion und der Tillerversion. Ich habe mich damals für den Tiller entschieden, weil ich vei dieser Version im Gegensatz zur UL-Version während der Fahrt ohne Verrenkungen am Navigationsgerät und am Bordcomputer "daddeln" kann. Aerodynamische Überlegungen, mit dem Tiller ist die Stirnfläche etwas kleiner als bei der UL-Version, spielten bei diesem Fahrrad diesbezüglich keine Rolle.
Ich bin aber überzeugt, Falk, daß Du, wenn es sein müßte, nach ein, zwei Wochen auch perfekt mit dem Tiller klarkommst. Ich kenne Dich ja nun schreibenderweise seit einigen Jahren und traue Dir mit Deiner offenbar unendliche Geduld sogar dieses Rad zu. zwinker
Bis später,
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...
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#559408 - 11.10.09 09:03 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.661
Ich kann so ziemlich allem vorher geschriebenen zustimmen: Wie gut man anfangs klar kommt hängt von vielen Dingen ab. Vom Rad - Sitzhöhe, Lenkerform, Radabstand, ... -, von Lehrer und "Teststrecke" - leicht abfallend ist äusserst hilfreich -, und nicht zuletzt ein wenig von dir selber. Da hier das GhFx explizit erwähnt wurde: Liegeräder sind nicht per se sperrig und schwerer zu transportieren als "übliche" Fahrräder und wenn ich meine ersten (und ggf. einzigen) LR-Erfahrungen auf einem GhFx gemacht hätte, würde ich heute vielleicht kein LR fahren. Der große Körperöffnungwinkel und die dadurch "gestreckte" Position sind nix für mich. Was will ich damit sagen? Fahre viele verschiedene Räder zu Probe, die Unterschiede sind sehr groß.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#559410 - 11.10.09 09:10 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Uli]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 13.862
In Antwort auf: Uli
Was will ich damit sagen? Fahre viele verschiedene Räder zu Probe, die Unterschiede sind sehr groß.

Und versuche mal, sie durch eine Fußgängerzone zu schieben.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#559415 - 11.10.09 09:24 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: StephanBehrendt]
HeinzH.
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.995
In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: Uli
Was will ich damit sagen? Fahre viele verschiedene Räder zu Probe, die Unterschiede sind sehr groß.

Und versuche mal, sie durch eine Fußgängerzone zu schieben.


Beziehungsweise: Finde heraus, wie man die unterschiedlichen LR-Konzepte z.B. auf dem Bahnsteig am besten schiebt.
Manche am Tiller,
andere an der Sitzschale,
Tieflieger mit UdK-Lenkern oder Untenlenkern muß man u.U. gebückt schieben.
Bis später,
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (11.10.09 09:25)
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#559640 - 12.10.09 06:22 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Uli]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.671
In Antwort auf: Uli
Vom Rad - Sitzhöhe, Lenkerform, Radabstand, ... -, von Lehrer und "Teststrecke" - leicht abfallend ist äusserst hilfreich -, und nicht zuletzt ein wenig von dir selber.


Die oft empfohlenen Messen u.ä. sind übrigens meiner Erfahrung nach *keine* gute Testmöglichkeit. Meistens gibt es wenig Platz und ständig wuseln einem Leute dazwischen. Zumindest ich kann so kein Liegerad fahren.

Und zum Thema schieben: mein Trike ziehe ich am Gepäckträger hinter mir her.

Martina
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Off-topic #559746 - 12.10.09 13:42 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: atk]
Negnittoeg
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 328
Mich würde interessieren, wie sich so ein Rad bei böigem (Seiten-)Wind - z.B. im Herbst - fährt. Gibt es Tage, an denen ihr Liegeradler wegen des Windes lieber aufs Liegerad verzichtet?
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Off-topic #559757 - 12.10.09 14:18 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Negnittoeg]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.661
Zitat:
Gibt es Tage, an denen ihr Liegeradler wegen des Windes lieber aufs Liegerad verzichtet?

Ein Liegerad ist nicht anfälliger für Seitenwind als andere Räder und bei solchem auch nicht schwieriger zu fahren als andere Räder (warum auch?). Und bei Gegenwind geht's im Vergleich sogar deutlich besser. grins
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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Off-topic #559762 - 12.10.09 14:46 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Negnittoeg]
Flori
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.079
In Antwort auf: Negnittoeg
Mich würde interessieren, wie sich so ein Rad bei böigem (Seiten-)Wind - z.B. im Herbst - fährt.

Besser als ein normales, meine ich - wegen des tiefen Schwerpunks. Der Lieger wackelt weniger. Nur wenn Rutschgefahr dazukommt, tu ich mir mit dem Aufrechten leichter.
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Off-topic #559890 - 12.10.09 22:00 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Negnittoeg]
atk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.190
In Antwort auf: Negnittoeg
Mich würde interessieren, wie sich so ein Rad bei böigem (Seiten-)Wind - z.B. im Herbst - fährt. Gibt es Tage, an denen ihr Liegeradler wegen des Windes lieber aufs Liegerad verzichtet?

Auch hier sollte man bedenken, es gibt nicht nur ein einziges Liegerad auf dieser Welt.
Ich habe zwei, und deren Seitenwindanfälligkeit unterscheidet sich wie Tag und Nacht.
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#559911 - 13.10.09 07:35 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
Flachfahrer
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.455
In Antwort auf: Christian
Hat jemand Erfahrungen, wie es sich mit dem Fahren auf zweirädrigen verhält? Ist es schwer, das Gleichgewicht zu halten. Das Anfahren stelle ich mir auch recht schwierig vor...


Vorneweg: in Brandenburg/Havel soll es einen liegeradladen geben. Vielleicht kannst du da mal probefahren.

Als ich das erste mal liegeräder fuhr, kam ich mit einem relativ hohen kurzen liegerad mit obenlenker auf anhieb klar - und ich kam mit einem langlieger mit untenlenker auf anhieb klar.

Als ich mir dann jahre später ein liegerad kaufte (ein langlieger, länge läuft, aber leider führen langlieger ein schattendasein), hatte ich etwa drei tage gebraucht, bevor ich mir den ersten kleinen ausflug zutraute.
Dann hatte ich nochmal etwa zwei monate gebraucht, bis ich mich auch auf stark frequentierten ungeregelten kreuzungen einigermaßen sicher fühlte.
Aber so richtig "in fleisch und blut" übergegangen ist mir die andere koordination durch die erste 12-stündige tagesfahrt mit 10 h auf dem rad fahrend. Als ich am nächten tag losfuhr, war es auf einmal so, als ob es von selbst geht, als ob ich gar nichts mehr mache außer treten.
Also rückblickend würde ich raten, die eingewöhungsphase abzukürzen, indem man gleich laaange fährt, nicht lange strecken, achtung kniebänder, sondern lange zeit.

MfG
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Off-topic #559914 - 13.10.09 07:58 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: atk]
Negnittoeg
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 328
Hallo,

das klingt interessant, könntest Du das noch ein wenig konkretisieren? Welches Deiner Räder verhält sich im Seitenwind wie?

Es gibt jedes Jahr im Herbst so ein paar Tage, an denen es so starke Seitenböen gibt, dass es mir auf dem Upright schon etwas Körpereinsatz abverlangt, um "oben" zu bleiben. Naja, und jedes Jahr frage ich mich dann, wie man in der Situation wohl mit einem Liegerad zurechtkommt. Kann man sich darauf mit dem Körper ähnlich zur Seite neigen, wie man es auf dem Aufrechtrad tut, um die Fuhre auszubalancieren?

Bin gespannt, mehr zu erfahren!
Grüße

Negnittoeg

Geändert von Negnittoeg (13.10.09 07:59)
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#559930 - 13.10.09 10:17 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Flachfahrer]
HeinzH.
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.995
Moin allerseits,
mein relativ seitenwindempfindliches Fahrrad ist das knickgelenkte....

....Flevobike.

Die anderen drei meiner Liegeräder sind nicht seitenwindempfindlich, im Falle meines....

....Stingers rechnete ich aufgrund der Wieldoekjes (Speichenverkleidung am Hinterrad) mit einer Seitenwindempfindlichkeit, dies bewahrheitete sich allerdings überhaupt nicht. Ein Aspekt darf nicht vergessen werden, der Wind ist umso schwächer, desto näher er dem Boden ist.

Ein Liegerad, genauer ein Liegetrike, liebt allerdings den Wind geradezu, das Whike, welches mein niederländischer Liegeradhändler neuerdings im Laden hat.

Gruß aus Münster,
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (13.10.09 10:19)
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#559982 - 13.10.09 13:49 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: HeinzH.]
stichel
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 354
Hi

Hier mal meine Liegeradreisen:
- Neuseeland Südinsel
- Gera Radweg
- Rennsteigradwanderweg
- Saaleradweg
- Spreeradweg
Ich denke die Touren sprechen für sich.

Vor einer Woche war ich in Schweden mit dem Rad unterwegs. Bericht fehlt noch. Ich kann mir mittlerweile nichts anderes mehr auf Radreisen vorstellen. Allerdings sei auch gesagt, das ich meine Freundin, für Neuseeland auch zu einem Liegerad überredet hatte. Sie kam damit nicht so zurecht und fährt nun wieder auf einem normalen Bike.
Ich finde man ist nicht wirklich schneller mit dem Liegerad, aber es ist halt schei... bequem.
Eines sei auch noch gesagt. Ich finde, das sich ein Liegerad bergauf schon schwere fährt.
All das was oben bereits gesagt wurde trifft vollkommen zu. Man muss sich an ein Reiserad erst mal gewöhnen und vorab natürlich zahlreiche verschiedene Modell austesten.
Aber wer es einmal kann, der gibt es sicher nicht wieder her.

Mit Plattfuß und Kettenriß
Mike
http://www.ferneseher.de

Geändert von stichel (13.10.09 13:53)
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#560017 - 13.10.09 16:36 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
tkikero
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.710
Häng mich mal dran: Wie verhält sich eigentlich einen Liegerad auf mäßigen bis schlechten Wegstrecken?
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#560033 - 13.10.09 17:22 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: tkikero]
dogfish
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.434
Spontan würde ich sagen, es kommt vor allem darauf an, wer es fährt,
zum Beispiel => UR 2: Über den Wolken (Ausrüstung Reiserad) schmunzel

Gruß Mario
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#560106 - 13.10.09 19:56 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: tkikero]
Flachfahrer
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.455
In Antwort auf: tkikero
Häng mich mal dran: Wie verhält sich eigentlich einen Liegerad auf mäßigen bis schlechten Wegstrecken?


Das kommt auf die federung und die raddurchmesser an.
2x26" rollt durch den raddurchmesser noch einigermaßén gutmütig, allerdings ist zu bedenken, dass man auf einem liegerad nicht "aus dem sattel gehen" kann.
Dieser umstand macht m.E. eine federung zwingend und das fahrverhalten auf nicht glatt polierten wegen träller wird durch die qualität der federung bestimmt.

MfG
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#560135 - 13.10.09 21:29 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Bafomed]
Bafomed
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.751
Ich habe es heute endlich gewagt, eine Probefahrt auf einem Liegerad zu machen. Meine ersten Fahrversuche habe ich auf einem HP Velotechnik Streetmachine GTe gemacht. Am Anfang denkt man auch als Vielfahrer auf einem konventionellen Aufrecht-Rad wirklich, dass man seine gesamte Motorik verloren hat...fast war es mir schon ein wenig peinlich, wie ungeschickt meine ersten Anfahrversuche wirkten und das Kurvenfahren klappte erst überhaupt nicht richtig. Ich ließ mich von den ersten ernüchternden Versuchen aber nicht entmutigen und nach einer halben Stunde hatte ich die Technik so weit raus, dass ich mir eine längere Testfahrt mit der Streetmachine zutraute. Ohne dass es mir wirklich aufgefallen wäre, sind es dann gleich über 40 km über meist ruhige Nebenwege am Niederrhein geworden. Gern wäre ich noch länger gefahren, aber das wollte ich dem Händler, mit dem ich den Beratungstermin ausgemacht hatte, nicht zumuten. Eine anschlißende, kürzere Testfahrt mit dem HP Grasshopper fx - diesmal mit Obenlenker - bestätigte die insgesamt bereits gemachten positiven Eindrücke.

Als vorläufiges Fazit möchte ich deshalb auf die folgenden Punkte hinweisen:

- kleinere Steigungen fielen mir erwartungsgemäß (noch) recht schwer und ich musste - im Vergleich zu meiner Kettenschaltung am normalen Reiserad - viel weiter zurückschalten, um diese einigermaßen bewältigen zu können; auch merkte ich auf den Steigungsabschnitten, dass diese ganz schön in die Beine gingen, weil offenbar andere Muskelgruppen in den Oberschenkeln beansprucht werden - obwohl ich muskulär nicht gerade unterentwickelt bin, habe ich deutlich gemerkt, dass das ein anderes Treten ist als auf konventionellen Rädern

- ohne Klickpedale bin ich mehrfach mit den Schuhen von den Pedalen gerutscht - nicht weiter tragisch, aber ich denke, mit Klickpedalen hat man einfach einen besseren Kontakt zu den Pedalen und kann noch einen runderen Tritt fahren, zumal man dann noch die Möglichkeit hat, die Pedalen mit den Schuhen zu ziehen

- Unebenheiten machten sich beim Fahren deutlicher bemerkbar als bei meinem 26''-Reiserad mit Federgabel. Erschütterungen wurden trotz Federung deutlich spürbar an den Rücken weitergegenen. Dies Problem habe ich am Aufrecht-Rad nicht. Hier könnte ein hochwertigeres Federelement vielleicht für Abhilfe sorgen

+ geniales, superbequemes Sitzgefühl, keine Rückenschmerzen, keine einschlafenden Hände

+ das Grasshopper fx ist faltbar und dadurch sehr handlich. Ich könnte es ohne Probleme in den Kofferraum meines Fünfer-BMW legen. Die Alternative der Anschaffung eines Fahradträgers (den ich mir bisher immer ausgeliehen hatte) würde dadurch entfallen

+ Mitnahme im Zug ohne Probleme, durch die Faltbarkeit auch im ICE möglich
(muss man dann eigentlich noch eine Fahrradkarte kaufen oder ist ein zusammengeklapptes Rad Reisegepäck?)

+/- eine im Vergleich zum Aufrecht-Rad höhere Durchschnittsgeschwindigkeit konnte ich noch nicht feststellen, aber das scheint offenbar Trainingssache zu sein. Alle Aussagen von Liegeradbesitzern gehen ja offenbar in diese Richtung.

Bleibt noch der Preis von ca. 3000€, der sicher kein Pappenstiel ist. Damit bewge ich mich sogar eigentlich noch am unteren Ende der Ausstattungsskala (keine Rohloff, kein SON, kein DT-Swiss-Federelement, etc.). Die Frage wäre, wie stark ich das Rad im Verhältnis zu meinen beiden 26''Rädern nutzen würde. Eigentlich lässt sich die Investition nur rechtfertigen, wenn man mit dem Rad auch einige Tausend Kilometer im Jahr fährt und vielleicht sogar Radreisen damit unternimmt. Möglicherweise stellt sich das Liegerad als geeignetes Vehikel für besonders schnelle und lange Etappen heraus, die mir mit dem Aufrecht-Rad deutlich schwerer fallen würden

Ich bin von Lieferädern jedenfalls im positiven Sinne infiziert und brauche einfach noch etwas Zeit, um eine Entscheidung zu treffen.

Gruß,
Martin

Geändert von Bafomed (13.10.09 21:33)
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#560141 - 13.10.09 21:47 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Bafomed]
Claudius
Nicht registriert
Was mir auch mal aufgefallen ist bei Liegerädern, die man ohne Klickies fährt: Man beansprucht seine Muskeln deutlichst mehr, da man ja die ganze Zeit die Beine oben behält. Mit Klickies war ich definitiv NICHT wegen dem Ziehen deutlich schneller den Berg hoch, sondern weil mehr Kraft vorhanden war, die ich eben nur dadrauf zurückfahren kann, dass die Beine nicht mehr bei der entlastenden Phase sich selber auch noch oben halten muss (und man am besten das eigentlich lockere Bein leicht gegens Pedal drückt, was natürlich den Druck des anderen Beines auch noch erheblich mindert)

Zitat:
Ich bin von Lieferädern jedenfalls im positiven Sinne infiziert


Jau Lieferräder sind auch schön. Aber ich fahr doch lieber Lastenräder zwinker

Claudius
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#560142 - 13.10.09 21:56 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Bafomed]
redfalo
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Hallo Martin,

ich kann, nach inzwischen mehr als 3600 km in gut sechs Monaten, den Grashopper fx nach wie vor guten Gewissens empfehlen. Meinen möchte ich nicht mehr hergeben.

Ein paar Punkte:

- Steigungen: Das ist zum Großteil Gewöhnungssache, allerdings ist der Grashopper (wie glaube ich die meisten Liegeräder) ab Werk tendenziell zu lang übersetzt. Zumindest, wenn man auch mit Gepäck und in hügeligeren Gegenden unterwegs sein will. Ich habe meine Rohloff inzwischen hinten mit dem 17er-Ritzel und vorne mit 2 Kettenblättern (42 & 52) ausgerüstet und hoffe, dass das jetzt reicht. 42 und 15er-Ritzel war in Südfrankreich mit guten 30 kg gelegentlich grenzwertig, die neue Übersetzung bin ich noch nicht mit Gepäck gefahren. Habe inzwischen auch vorne einen Umwerfer nachgerüstet, was den Schaltkomfort erheblich erhöht.

- ohne Klickpedale finde ich die Liege annhähernd unfahrbar

- Unebenheiten sind für mich kein Problem, allerdings ist mein Up auch vollkommen ungefedert

- Haltung ist tatsächlich absolut bequem, evtl. können auf dich aber eingeschlafene Füße/Zehen zukommen. Habe ich bei längeren Strecken manchmal, ist aber deutlich weniger unangenehm als die Hände. Die bequemere Sitzhaltung ist für mich das absolut schlagende Argument pro Liegerad.

- die Faltbarkeit des GH fx ist genial. Ich kriege ihn gefaltet sogar zusammen mit dem Fitnessbike meiner Frau (vorderrad rausnehmen) bei umgeklappter Rückbank in unseren Peugeot 206. Allerdings gibt es auch noch ein paar Tücken: Die Kette fällt gerne vorne runter, daher empfiehlt sich dringend, ein Paar Handschuhe dabei zu haben, um sie ohne dreckige Hände wieder draufzunesteln. Beim Bodylink-Sitz mit Airflow passen weiche Lederhandschuhe aus dem Baumarkt perfekt unter die untere Sitzfläche.

- Mitnahme im Zug: Du musst nix extra zahlen. Auch ohne Husse bin ich schon im ICE gefahren. Allerdings: So handlich wie ein Brompton ist der GH leider nicht....

- auf die höhere Durschnittsgeschwindigkeit würde ich - zumindest beim GHfx - nicht setzen. Stelle bei mir auch nach 3500 km noch keine merkliche Verbesserung fest (ob die Rohloff das auffristt? grins) Auf meinem 20 Jahre alten Stahlrenner bin ich immer noch sofort 3-5 km/h schneller (nach 30, 40 km wirds nur tierisch unbequem). Wenn es dir auf den Speed ankommt, würde ich andere Liegen ausprobieren.


- Preis: Du fährst einen 5er-BMW - die Liege kostet doch nicht viel mehr als ein Satz schicker Alufelgen mit guten Reifen grins Im Ernst: Der Preisunterschied zu einem gensuso hochwertigem Up ist nicht sooooo groß, vielleicht 1000 Euro.

Was die km-Leistung, ab der sich eine Anschaffung lohnt, betrifft: Mit hoher Wahrscheinlichkeit löst sich das Problem von allein grins

Beste Grüße
Olaf

@ Mario: Danke für die freundliche Verlinkung!

Geändert von redfalo (13.10.09 22:04)
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#560143 - 13.10.09 22:02 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Flachfahrer]
redfalo
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In Antwort auf: Flachfahrer
[zitat=tkikero]Häng mich mal dran: Wie verhält sich eigentlich einen Liegerad auf mäßigen bis schlechten Wegstrecken?


Meine bisherige Erfahrung: Das ist nicht so toll - vor allem, wenn es rutschig/stark schotterig wird. Du kannst auf der Liege das Rad nicht so gut ausbalancieren wie auf dem Up. Wenn du einmal ins Rutschen kommst, liegst du meist auch (außer, du bist ein echter Meister). Immerhin fällst du nicht so tief.
Off-Road ist nicht die Domäne von einspurigen Liegern.
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#560168 - 14.10.09 07:52 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: redfalo]
Flachfahrer
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In Antwort auf: redfalo
Das ist nicht so toll - vor allem, wenn es rutschig/stark schotterig wird.
...
Off-Road ist nicht die Domäne von einspurigen Liegern.


S 1 ist auch nicht die dömäne von einspurigen aufrechträdern.
Da müsste man schon etwas differenzieren, ob man ein zum reiserad ungebautes straßenrennrad mit slicks meint oder ob man ein cross-country-MTB mit gepäckträger und bereifung für's grobe meint.

Das obligatorische video zu dem thema wurde zwar größtenteils auf S 0 - wegen gefilmt, aber schau mal bei 0:40, wie weit das hinterrad ausbricht! off road
Dieses liegerad hat nicht nur eine anständige frontfederung (weil MTB-federgabeln passen) sondern dazu auch die richtigen reifen für waldwege (weil MTB-reifen passen).

Meine diesbezügliche erfahrungen mit meinen langen liegerädern sind:
a) Mit meinem jetzigen kann ich S1-wege nur im schrittempo fahren und selbst das ist sehr beschwerlich, weil das fahrrad vorne gar nicht und hinten schlecht gefedert ist. Also damit versuche ich solche wege zu meiden. Das problem hier ist, manche straßen sind auch S1 ...
b) Mein vorheriges war vorne schlecht gefedert und hinten mit ausreichend federweg gefedert. Damit bin ich gerne S1-wald-& wiesenwege gefahren.
c) So lange es trocken bleibt, geht das auch mit straßenreifen (Conti Contact) noch sehr gut, denn lange lieger haben da eine interessante eigenschaft:
d) Einerseits neigt zwar das wenig belastete vorderrad zum "schieben" und straßenreifen auf waldwegen unterstützen das noch, aber andererseits kann auch mal ein rad driften und das fahrrad bleibt trotzdem gutmütig. Der grund für dieses gutmütige verhalten ist der lange radstand. Länge läuft. lach
e) Die reifenauswahl in 406mm/20" ist bei straßenreifen schon recht gut, z.B. gibt es die normalen Contacts und die SportContact, aber die Travelcontacts gibt es nicht. Die wären aber genau die richtigen, wenn man ein 2x20"er liegerad auf straßen und auf wald- & wiesenwegen bewegt. Die möglichkeit, bei bedarf auch mit MTB-reifen oder eben reisereifen für "pisten" fahren zu können, ist ein argument für 2x26".

MfG
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#560176 - 14.10.09 08:08 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Bafomed]
StephanBehrendt
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[zitat=Bafomed]+ Mitnahme im Zug ohne Probleme, durch die Faltbarkeit auch im ICE möglich
(muss man dann eigentlich noch eine Fahrradkarte kaufen oder ist ein zusammengeklapptes Rad Reisegepäck?)/zitat]
Das war jetzt einfach.
Da du im ICE kein Fahrrad als Fahrrad mitnehmen kannst, kannst du für ein Fahrrad, dass du im ICE mitnimmst auch keine Fahrradkarte kaufen und musst es al Reisegepäck verpacken.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#560184 - 14.10.09 08:41 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: StephanBehrendt]
Bafomed
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Ich bezog mich bei meiner Frage aber generell auf die Mitnahme eines zusammengefalteten Liegerades in Zügen. Dass man für ein zusammengefaltetes Liegerad im ICE nicht zahlen muss, ist klar.

Gruß,
Martin
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Off-topic #560195 - 14.10.09 10:06 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: redfalo]
JohnyW
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Hi,

In Antwort auf: redfalo

Peugeot 206... daher empfiehlt sich dringend, ein Paar Handschuhe dabei zu haben, um sie ohne dreckige Hände wieder draufzunesteln.


Handschuhe sollten im erste Hilfekasten haben. Oder gibt's für Peugeot Fahrer eine Ausnahme? grins

Gruß
Thomas
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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Off-topic #560220 - 14.10.09 11:15 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: JohnyW]
Job
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hm, der nächste verwundete freut sich dann über die Kettenschmiere an den Einweghandschuhen?

job
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Off-topic #560229 - 14.10.09 11:42 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Job]
JohnyW
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das desinfektziert...(beim 5er Pack nicht so ein großes Problem)
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#560235 - 14.10.09 12:04 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
138
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Hallo,
mit Zweirädrigen ist das Gleichgewichthalten natürlich schwieriger, als mit Dreirädgigen.

Dass Liegeradfahren schwieriger sei, als Aufrechtfahren kann ich nicht behaupten. Ich habe damals mit vier definitiv länger gebraucht, bis ich aufrecht fahren konnte, als vor einigen Jahren, bis ich Liegerad fahren konnte. Es dauerte auf einem Semitieflieger weniger als fünf Minuten, bis ich sicher das Gleichgewicht halten konnte.
Empfehlen kann ich dir nur, wie andere auch, es auszuprobieren. Beim ersten Versuch am besten bergab, sodass du die Füße rollend knapp über dem Boden lassen kannst. Wenn du dann merkst, dass du nicht umfällst, kannst du die Füße auf die Pedale heben. Meiner Erfahrung nach ist es viel leichter schnell zu fahren, als langsam. Solltest du bei den ersten Versuchen das Gleichgewicht mal verlieren, ist das wesentlich ungefährlicher, als beim Aufrechtrad, weil du bei den meisten Liegerädern sitzend mit den Füßen auf den Boden kommst. Bei vielen auch mit den Händen. Wirklich umzufallen wäre auch nicht schlimm, weil du ja eh schon nahe am Boden bist.
Wichtig erscheint mir noch, dass du nicht versuchen solltest am Lenker zu ziehen und dich aufzurichten, was viele anfangs versuchen, die aufrecht fahren gewöhnt sind. Der Lenker am Liegerad ist nur zum Lenken, nicht zum Festhalten. In den Sitz kann man sich getrost einfach hineinlegen.

Auf meinem Hurricane haben viele Leute das erste Mal zu fahren versucht. Bei vielen hat es von Anfang an funktioniert, andere haben nach fünf bis zehn Minuten aufgegeben. Wer es länger versucht hatte, konnte es danach.

Beste Grüße!
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#560313 - 14.10.09 17:42 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
natcho
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Hallo Christian,
geradeausfahren klappte nch wenigen 100 m. Sicheres Anfahren nach 100km. Jeder hat wohl einen anderen Maßstab für "wann fahre ich sicher an". Nach ca. 1000 km fühlte ich mich ziemlich sicher auf dem Lieger. Entgegenkommende Auto's auf schmalen Srassen ließen trotzdem noch leichte Verkrampfungen aufkommen, die durch leichtes Schlingern sichtbar wurden. So richtig verwachsen mit der Liege ca bei 10tkm. Versteh mich nicht falsch, das Fahren machte vom ersten Meter an richtig Laune. Schlechte Wegstrecken, Schotter und Matsch, bewältige ich immer noch deutlich schlechter im Liegen. Das ist aber kein Problem, die Vorteile überwiegen bei Weitem. Man soll ja niemals nie sagen, ich denke aber das ich nie wieder anders als liegend radeln werde.
Mein Lieger: HP Speedmachine.
Zum Thema Probefahrt noch meine Meinung.
Die Speedmachine sollte es allein schon wegen dem Aussehen sein. Die Probefahrt war wackelig und brachte mir die Erkenntnis "Das packst du", mehr nicht.
Selbst nach einer Woche wäre eine Beurteilung zu früh gewesen.

Ich hab es nicht bereut, im Gegenteil.

Gruß
Ronald
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#560341 - 14.10.09 19:21 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
digo
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Hallo Christian,
ich muss bei meiner Geschichte etwas ausholen um die wichtigen Punkte in den richtigen Zusammenhang zu bringen.
Ähnlich ging es mir vor ca. 4 Jahren. Damals liebäugelte ich mit der Anschaffung eines Liegers.
Meine Gründe dafür waren nicht sehr tief gedacht und von langer Hand geplant. Ich sah einfach die bessere Aerodynamik und die entspannte Körperhaltung. Schließlich hatte ich eine Odysee mit Bandscheiben-OP hinter mir und meine Logig sagte mir das ein Lieger das richtige ist.

Also ging ich zu dem Ausrichter der Rad Spezi in Germersheim, Radschlag heißt der Laden, und suchte mir 3 verschiedene Modelle mit Oberlenkung als auch Untenlenkung aus. Dann machte ich einen Nachmittagstermin aus an dem die Räder, auf meine Körpergröße angepasst, mir zur Verfügung standen. Nach 2...3 Umfallern und fleißigem üben klappte es mit allen 3 Modellen schon ganz gut. Dabei fand ich an der Untenlenkung am meisten Gefallen. Ich war gewillt mir so ein Radl anzuschaffen.

In der folgenden Woche hatte ich bei der Fahrt zur Arbeit mit meinem MTB einen Fastzusammenstoß mit einem Auto. Dabei machte sich in meinem Kopf der Gedanke breit was wohl passiert wäre wenn ich mit dem Lieger in eine solche Situation gekommen wäre.
Darauf hin ließ ich den Kaufgedanke eines Liegers fallen und entschied mich für ein Aufrechtrad mit Nabenschaltung und Kardanantrieb. Das ist allerdings eine andere Geschichte die ich hier schon mitgeteilt habe.

Ein gutes Jahr später habe ich das gute Stück dann wieder verkauft und mir den Lieger Nazca Paseo von einem Mitglied hier im Forum gekauft. Zuvor hatte ich mir das fast gleiche Modell beim Radladen gegen Leihgebühr ausgeliehen und ein ganzes Wochenende gefahren um mir möglicht sicher zu sein das ich keinen Fehlkauf mache.
http://www.nazca-ligfietsen.nl/xlntcms/s...xlnt_page_id=41
Mir war klar dass ich erst mal viel üben muss um die muskuläre Anpassung und den routinierten Umgang zu bekommen. Jetzt ist das Paseo ein Lieger mit Vollaustattung und einem entsprechenden Gewicht. Dementsprechend merkt man bei jedem kleinen Anstieg dass man schneller aus der Puste kommt als im Vergleich mit meinen Aufrechträdern.

Ich merkte auch recht schnell das die Sitzposition nicht optimal war und die normalen Verstellmöglichkeiten nicht ausreichten. Also war Basteln und immer wieder ausprobieren angesagt.
Nachdem alles passte und ich mittlerweilen auch einige Hundert km gefahren war, machte ich wieder den Vergleich mit meinen anderen Rädern. Mir fiel auf dass das Liegerad auf die Fahrzeit zur Arbeit immer einiges langsamer war als z.B. mein MTB.

Nur warum das so war wurde mir erst nach intensiver Rechere bewusst. Es hat unter anderem was mit dem Öffnungswinkel zwischen Oberkörper und Beinen zu tun.

Hier ein Link auf eine Seite zur Wirkung von Sitzposition usw. bei Liegern: http://www.forschungsbuero.de/PV51_S3_7.pdf

Der Einsatz der beteiligten Muskeln beim pedalieren von Aufrechtrad und Lieger ist zwar weitgehend gleich. Man muss allerdings wissen dass nicht die Oberschenkel die meiste Arbeit leisten, sondern der Musculus Maximus, der sich in der Pobacke versteckt.

Hier ein Link zu einer Seite die zeigt welche Muskeln in welchem Maß beim pedalieren wirken: http://medizin.spitta.de/fileadmin/tt_news/shop/pdf/916820/Seite_39-41.pdf

Also habe ich meine Sitzposition umgebaut, so dass der Öffnungswinkel wieder kleiner wurde, indem ich die Kurbeln näher zu der Sitzfläche brachte und die Lehne steiler anstellte. Das hat die Leistungsfähigkeit auch etwas verbessert.

Heute habe ich reichlich Erfahrung gesammelt und kann nur empfehlen sich vor dem Kauf eines Liegers umfassend mit der Ergonomie der verschiedensten Modelle auseinanderzusetzen.

Ein Beispiel mit meinen Aufrechträdern:
Bei mir hat sich im Laufe der Zeit der Anspruch breitgemacht das ich meine eingebrachte Energie beim Radeln möglichst effizient umsetzen will. Also dünne Reifen, hoher Reifendruck, gepflegter Antrieb und geringes Systemgewicht. Das entpricht heute meinem Renner.
Für mehrtägige Touren, oder wenn ich mit Frau und/oder Gruppe unterwegs bin, benutze ich mein Trekking Bike mit 26 zoll und 40mm breiten Reifen mit bequemen Luftdruck.

Wenn ich den Lieger fahre habe ich immer das Gefühl und den Eindruck daß ich ökonomisch mit schlechtem Wirkungsgrad unterwegs bin und ein Teil meiner Energie nicht den Asphalt erreicht. Auch die Agilität bleibt auf der Strecke. Aus diesem Grund steige ich auch sehr gerne auf meine Aufrechträder um und lasse den Lieger meist stehen.

Dieter
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#560355 - 14.10.09 20:41 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Bafomed]
Falk
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Zitat:
Ich bezog mich bei meiner Frage aber generell auf die Mitnahme eines zusammengefalteten Liegerades in Zügen.

Kommt auf das Land an. In der Regel spielt der Inhalt Deiner Gepäckstücke keine Rolle. Ausnahmen habe ich in Polen und in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien erlebt. Dort wollte man in der Mehrzahl der Fälle Ergänzungskarten verkaufen. Richtig konsequent war aber in den genannten Ländern kein Zub. In Schlaf- und Liegewagen gab es niemals diese Forderung.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#560409 - 15.10.09 09:05 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: dogfish]
tkikero
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In Antwort auf: dogfish
Spontan würde ich sagen, es kommt vor allem darauf an, wer es fährt,
zum Beispiel => UR 2: Über den Wolken (Ausrüstung Reiserad) schmunzel


Gut, wo ein Wille ist auch ein Weg. Vermutlich wären die Akteure auch auf einem Hollandrad durchgekommen ... es wird erwähnt, dass es stellenweise schwierig war wg. dem Liegerad.

In Sachen Geländegängigkeit sollte man im Zweifelsfall ein kurzes Liegerad bevorzugen und von "Lang/Tiefliegern" die Hände weg lassen, oder kann man das pauschal so nicht sagen?
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#560413 - 15.10.09 09:16 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: tkikero]
Uli
Moderator
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Zitat:
In Sachen Geländegängigkeit sollte man im Zweifelsfall ein kurzes Liegerad bevorzugen und von "Lang/Tiefliegern" die Hände weg lassen, oder kann man das pauschal so nicht sagen?

Für schlechte Strecken sind große Laufräder (2 x 26") und Vollfederung von großem Vorteil. Wer vor hat oft auf (sehr) schlechten Wegen oder querfeldein zu radeln, sollte m.E. eher von Liegerädern Abstand nehmen.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#560419 - 15.10.09 09:35 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: digo]
FlevoMartin
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Hallo zusammen,

interessante Geschichte von Dieter (digo). Ich bin schon sehr, sehr zeitig dem Liegerad verfallen (müsste mit 14 Jahren gewesen sein) und habe dementsprechend in der für den Radmuskelaufbau wichtigen Zeit beides gefahren, aufrecht und liegend.
Da mein ehemaliges aufrechtes Alltagsrad allerdings auch an der 20kg-Grenze gekratzt haben dürfte, was mein Liegerad ebenfalls tut, kann ich sagen, dass der Vergleich bei gleichem Radgewicht eher zu Gunsten des Liegers ausfallen wird. Sowohl das Patria Potsdam als auch mein Flevobike sind von der Auslegung her eher gemütliche Räder als Renner. Mit dem Flevobike war/bin ich dennoch auf den allermeisten Strecken schneller als mit Patria oder jetzt Dahon Cadenza, auch im hügeligen Gelände. Ganz abgesehen davon, dass man eben keine Sitzbeschwerden bekommt. Nur auf sehr unebenen Strecken, auf denen die Federung des Flevos überfordert ist und ein Aufrechtrad zumindest noch mit Mühe und Not drüber hinweghoppeln kann, ist letzteres natürlich schneller.

Im vergangenen halben Jahr hab ich einmal pro Woche eine Strecke von knapp 70km hin und wieder zurück zu bewältigen gehabt. Zugegeben, die Höhenmeter konnte man an zwei Händen abzählen, aber ich hätte das weder mit Patria noch mit Dahon tun wollen. Mit meinem nun schon etwas schnelleren Flevo Racertje bewegte ich mich dagegen deutlich im Rennradbereich, hatte aber immer mindestens zwei Packtaschen dabei.

Deine Kommentare zum Körperöffnungswinkel sind aber auf jeden Fall interessant. Meiner Erfahrung nach ist ein kleiner Öffnungswinkel eher was für viel Kraft, während ein großer Winkel eher für Ausdauer geeignet ist. Das erklärt meiner Meinung nach auch ein bisschen, warum Toxy ZR, Zox und Co. eher steile Sitze und hohe Tretlager haben, während die Niederländer (Optima Baron etc.) eher langgestreckt sind. Mein Racertje hat auch ein eher niedriges Tretlager und einen flachen Sitz, was für das flotte Fahren im Flachen mit dem Hauptgegner Wind (und nicht Berg) das Richtige zu sein scheint, mich aber in den Hügeln nicht zu sehr behindert. Unser Rücken-an-Rücken-Tandem hat einen eher kleinen Körperöffnungswinkel und ich fühle mich da ein bisschen eingezwängt. Daher tippe ich auch an dieser Stelle auf Gewöhnung, allerdings auch schon vom aufrechten Rad her. Wer vorm Liegerad in tiefer Rennradhaltung unterwegs war, wird das auch auf'm Liegerad bevorzugen. Und wer überhaupt erst Muskeln aufbauen muss (Kinder, sich aufraffende Couch-Potatoes etc.), dem kann es relativ egal sein, was er jetzt konkret aufbaut.

Sonnige Grüße,
Martin, der immer noch froh ist, damals mit dem Liegeradfahren begonnen zu haben
...und gleich weiter zu Martins Radseiten
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#560445 - 15.10.09 11:53 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: tkikero]
Flachfahrer
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In Antwort auf: tkikero
In Sachen Geländegängigkeit sollte man im Zweifelsfall ein kurzes Liegerad bevorzugen und von "Lang/Tiefliegern" die Hände weg lassen, oder kann man das pauschal so nicht sagen?


Ähm, "gelände" geht sowieso nur mit MTBs. Bei liege- und anderen für straße gebauten rädern geht es eher darum, welche wald-& wiesenwege und welche historisch wertvollen holpersteinstraßen noch fahrbar sind und welche nicht mehr.
Meiner meinung nach ist das vor allem eine frage von federung und dann reifen, in der reihenfolge. Vor einiger zeit bin ich mit einem kumpel einen nachmittagsausflug gefahren und er kam mit guter federung 20"er vorderrad und 26"er hinterrad und ca. 30mm-reifen (HP Speedmachine) besser über holpersteinabschnitte als ich mit starrgabel und hinten schlechter federung, 2x20" und 47mm-reifen (altes Radius).
Am besten kommt man über solche streckenabschnitte natürlich mit guter federung und 60mm-reifen, aber 55-60mm-reifen passen in viele liegeräder nicht rein.

MfG
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#560450 - 15.10.09 12:04 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: FlevoMartin]
HeinzH.
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In Antwort auf: FlevoMartin

(....)
Deine Kommentare zum Körperöffnungswinkel sind aber auf jeden Fall interessant. Meiner Erfahrung nach ist ein kleiner Öffnungswinkel eher was für viel Kraft, während ein großer Winkel eher für Ausdauer geeignet ist. Das erklärt meiner Meinung nach auch ein bisschen, warum Toxy ZR, Zox und Co. eher steile Sitze und hohe Tretlager haben, während die Niederländer (Optima Baron etc.) eher langgestreckt sind. Mein Racertje hat auch ein eher niedriges Tretlager und einen flachen Sitz, was für das flotte Fahren im Flachen mit dem Hauptgegner Wind (und nicht Berg) das Richtige zu sein scheint, mich aber in den Hügeln nicht zu sehr behindert. Unser Rücken-an-Rücken-Tandem hat einen eher kleinen Körperöffnungswinkel und ich fühle mich da ein bisschen eingezwängt. Daher tippe ich auch an dieser Stelle auf Gewöhnung, allerdings auch schon vom aufrechten Rad her. Wer vorm Liegerad in tiefer Rennradhaltung unterwegs war, wird das auch auf'm Liegerad bevorzugen. Und wer überhaupt erst Muskeln aufbauen muss (Kinder, sich aufraffende Couch-Potatoes etc.), dem kann es relativ egal sein, was er jetzt konkret aufbaut.
Sonnige Grüße,
Martin, der immer noch froh ist, damals mit dem Liegeradfahren begonnen zu haben


Moin Martin,
um genau das auszuprobieren, habe ich bei meinem Optima Stinger, den ich als Schnelles Reiserad und eventuell künftig auch für sportliche Aktivitäten (Stundenrennen etc.) einsetze, den Tretlagerausleger vergleichsweise "lang" eingestellt. Ich verspreche mir davon auch eine geringere Kniebelastung.
Bis jetzt komme ich damit, bis auf den etwas schwächeren Antritt beim Anfahren, sehr gut zurecht! Wenn dies so bleibt, ziehe ich beim Dolphin den Tretlagerausleger um ein oder zwei Zentimeter weiter heraus.-
Die Gewöhnung spielt ganz sicher auch eine große Rolle: Ich kam zunächst mit der gegenüber meiner Dolphin, dem Flevobike und erst recht dem BEVO-Bike deutlich flacheren Sitzwinkel vom Stinger nicht zurecht und hatte einen Druckschmerz am Rücken im Bereich der oberen Sitzschalenkante. Ich wollte unter dem Sitzpolster einen Schaumstoffkeil anbringen, kam aber (Rentnerstress zwinker ) nicht dazu.
Nun sind etliche Wochen vergangen und.... es drückt nicht mehr, es schmerzt nichts mehr verwirrt
Bis später,
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...
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#560589 - 15.10.09 19:39 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: FlevoMartin]
joerg721
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Beiträge: 485
In Antwort auf: FlevoMartin

Deine Kommentare zum Körperöffnungswinkel sind aber auf jeden Fall interessant. Meiner Erfahrung nach ist ein kleiner Öffnungswinkel eher was für viel Kraft, während ein großer Winkel eher für Ausdauer geeignet ist.

Das entspricht auch meiner Erfahrung. Den oft angepriesenen engen Körperöffnungswinkel mag ich nicht. Ich kann dann zwar kurzfristig viel Kraft auf die Pedale bringen, kriege aber irgendwann Probleme mit der Atmung. Für die Langstrecke ist mir ein flacher Sitzwinkel, kombiniert mit mittlerer Tretlagerüberhöhung am liebsten.
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#560609 - 15.10.09 20:26 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: FlevoMartin]
digo
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Beiträge: 257
Hallo zusammen,

Zum Thema Öffnungswinkel hier einige Denkansätze:
Wie ich geschrieben habe ist der Musculus Maximus Hauptakteur beim pedalieren. Gehe ich von mir aus dann bin ich durch meine Aufrechträder einen für mich angenehmen Öffnungswinkel trainiert. Das heißt der Maximus hat einen spezifischen Winkelbereich wo er die beste Arbeit verrichtet. Verändert man spontan diesen optimierten Bereich, in dem man z.B. ein Hollandrad oder flachen Lieger fährt, wird man schnell merken dass man an jedem kleinen Anstieg sehr schnell aus der Puste kommt.
Dass hierbei bei kleinem Öffnungswinkel einem das Atmen schwerfällt, kenne ich auch. Das Tretlager überhöhen und den Lehnenwinkel dafür flacher machen bringt bei gleichem Öffnungswinkel keine Besserung. Hier hat das Aufrechtrad einen entscheidenden Vorteil. Der Oberkörper ist nicht in sich zusammengefaltet und erschwert die Atmung.

Zum Thema Abstand der Kurbel zur Sitzfläche:
Aus meiner Sicht sollte das Knie bei ausgestrecktem Bein zum langen Pedal nicht durchgedrückt sein. Da sollte die gleiche Regel gelten wie beim Aufrechtrad. Zum unterschied mit Beim Aufrechtrad ist die Druckkraft auf die Pedale durch das Körpergewicht begrenzt. Das ist beim Lieger nicht so. Da kann man wie bei einer Kniehebelpresse starke Kräfte erzeugen, die aber den Kniegelenken nicht gut tun.

Horizontale Beinposition:
Die weitgehend horizontale Beinposition trägt ihreseits zu einer zusätzlichen Druckbelastung gegen die Pedale, was bei mir zu leicht tauben Fußflächen führt, das ich beim Aufrechtrad nicht habe.

Ergebnis:
Demnach will der Maximus beim Lieger für den spezifischen Winkel trainiert werden. Und das bei nicht zu engem Öffnungswinkel, damit man gut durchatmen kann. Sitzposition so dass Knie nicht durchgepresst werden kann.

Soweit meine Erfahrung


Dieter
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#560957 - 16.10.09 18:50 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: digo]
Flachfahrer
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In Antwort auf: digo
Zum Thema Öffnungswinkel hier einige Denkansätze:
Wie ich geschrieben habe ist der Musculus Maximus Hauptakteur beim pedalieren.


Dieser ist maßgeblich beteiligt und übrigens gibt's da das problem des "recumbent butt", abhängig von sitz und sitzneigung. Aber mal pi-über-daumen geschätzt macht der auch nicht mehr als die hälfte der arbeit des streckers im oberschenkel (wie auch immer der korrekt heißt, dieser muskel, an dessen ausprägung nahe des knies man radfahrer egal welcher fahrradbauart erkennt).


In Antwort auf: digo
Dass hierbei bei kleinem Öffnungswinkel einem das Atmen schwerfällt, kenne ich auch. Das Tretlager überhöhen und den Lehnenwinkel dafür flacher machen bringt bei gleichem Öffnungswinkel keine Besserung. Hier hat das Aufrechtrad einen entscheidenden Vorteil. Der Oberkörper ist nicht in sich zusammengefaltet und erschwert die Atmung.



Der öffnungswinkel geht über die hüftgelenke. Sicherlich gibt es da wechselwirkungen in den bauchbereich.
Aaaber wenn die atmung erschwert ist, muss der oberkörper zwischen der untersten rippe und dem bauchbereich zusammengefaltet sein. Wenn das so ist, dürfte m.E die wölbung des sitzes nicht zum fahrer passen. Das hängt, wie gesagt, sicherlich alles zusammen, aber allein der öffnungswinkel kann da m.E. nicht die ursache sein.

MfG
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#561028 - 17.10.09 06:55 Re: Erfahrungen mit Liegerädern [Re: Christian]
Michael99
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Hi,
also so war´s bei mir: Flux S-800 ca. 7.000km bis jetzt.
Am Anfang hab ich die "üblichen" Probleme gehabt (geradeaus fahren, schöne Kurvenlinie, Anfahren, etc...). Ich habe lange gebraucht bis ich relativ sicher war. Nach ca. 200km wollte ich schon aufgeben weil ich immer noch nicht einfach gerade ausfahren konnte (da hat sich dann allerdings ein schlampig montierter Steuersatz als Ursache herausgestellt).
Am Anfang hab ich den Tretausleger zu sehr als Referanzpunkt genommen -was aber verwirrt hat da er ja nicht auf der Kurvenlinie liegt. Ich habe mich dann auf den Drehpunkt konzentriert wo er wirklich liegt - also wo das Vorderrad sitzt.
Kurven gingen um Welten leichter zu fahren wenn ich die kurveninnere Schulter gegen den Sitz gedrückt habe (nur leicht war eher so als Ruhepunkt im System).
Ein paar Achter am Parkplatz wirken wunder...
Und wie bei allen Sachen die man übt - ins Hirn heinein geht das über die Nacht. Man darf sich während der Fahrt keine großen Änderungen erwarten - ein paar Tage später funktioniert das dann plötzlich.
Mittlerweile fahr ich mit dem Lieger genauso wie mit dem normalen Rad - allerdings mit den Einschränkungen des Sehen/Gesehens werden, dem 20" "eingrabfreudigen" Vorderrad.
Ein normales Rad werde ich trotzdem immer dazu haben - also die Liege ist FÜR MICH eine tolle Ergänzung aber kein kompletter Erstz

Gruß
Michael
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