Hallo,

Bin gerade in der endgültigen Entscheidungsphase zu einem neuem Reiserad da mich nach der letzten Radreise der Virus schon massiv gepackt hat. Mein Bomber der mich 16 Monate durchgängig ohne Zusammenbruch begleitet hat steht seitdem im Keller, dieses Jahr standen einige kurze Touren mit nem umgebauten Renner auf dem Programm, 9kg gegen 17kg...
Möchte mir jetzt was Maßgeschneidertes zusammenbrutzeln lassen, Bendixen, rewel stehen in der engeren Auswahl nur beim Thema Antrieb scheiden sich bei mir innerlich noch die Geister. Wenn ich wieder auf grosse Tour fahren würde, was ich aber sicherlich nicht die nächsten Jahre machen werde, wüßte ich was zu tun ist (keine Rohloff da unterwegs zuviele Leute getroffen die Probleme hatten), jetzt grad aber nicht - was für mich noch bis vor ein paar Monaten undenkbar war ist jetzt eingetreten - habe jetzt sogar Rohloff in der engeren Wahl für den Antrieb.
Die geplanten Reisen für dieses Rad werden 4-5 Wochenurlaube/Jahr in entlegenen Regionen werden, jedoch unter etwas härteren Bedingungen. Am Plan steht zurzeit nochmals der Pamirhwy im Jänner/Februar oder Kashgar - Lhasa zu derselben Zeit oder Irkutsk/Baikalseeüberquerung, Temperaturen bis -35° eingeschlossen.
Gehen solche Temperaturen mit der Rohloff ? Was passiert wenn sie einfriert ? Kann man noch weiterfahren auf zumindest Singlespeed ? Lt. Homepage gibt es nur ein Öl bis -15°?

lg
Christian

Da gibt man dann einen Schuss Spülöl hinzu und es sollte weitergehen. Eine Grenze wirds trotzdem geben. Aber mal ehrlich wer glaubst du gibt früher auf bei -35 Grad du oder dein Rad ?

Wie gesagt - bin kein Rohloffkenner, nur möchte ich nicht mit einer eingefrosteten Kiste wo stehen. Kettenschaltungen funktionieren auch noch bis bis Temperaturen jenseits der -25 problemlos (wie es weit darunter aussieht weiss ich auch nicht)

Bei -35° würde ich mir nicht nur Sorgen um das Rad machen sondern auch um den Rest der Ausrüstung. Metall und Kunststoff wird auch irgendwann spröde. Ortliebs könnten da u.a. problematisch werden. Die modernen Kunststoffe haben ein Temperaturfenster und das muss nicht unbedingt sibirische Temperaturen mit einschließen.

Hinzukommt, dass Luftfeuchtigkeit recht schnell (man kann auch sagen sofort) festfriert und tolle Eisformationen bildet, die nicht nur an den Bremsen unvorteilhaft sind.

OT: Bei -35° kann ich mir auch schöneres vorstellen, als einen Tag auf dem Rad zu verbringen, aber da sind die Menschen verschieden.

Edith meint, ich hab dem falschen geantwortet: Sorry...

Hallo,
über den Baikalsee ist schon jemand mit Roloff gefahren und war froh darüber:
Terracirca

Ich selbst habe nur Erfahrung bis -15°, da ist es kein Problem.
Bei einer Wintertour in extrem kalter Gegend könnte man sich überlegen, mit dem Spülöl zu fahren, oder einer Mischung aus Spühlöl und normalem Öl, so das das Ganze dünnflüssiger wird. Da würde ich einfach mal bei Rohloff anfragen, die helfen sicher weiter wenn möglich.

Bei Minus 35 Grad hätte ich mindestens soviel Angst um meine Lunge, meine Füße und um mechanische Teile am Rad, deren Materialgefüge spröde wird.

Wenn du gerade keine Rohloffnabe erwischt die das Öl verliert, ist man bei Kälte mit der R.-Nabe auf der sicheren Seite als mit einer Kettenschaltung. Ich weiß nicht wie bei extreme Kälte das Innenleben der Nabe ohne oder mit kaum Öl reagiert.
Meine Erfahrung geht leider nur bis -10 C° und da lief die Nabe ohne Probleme (mit Öl).

Hallo,
lies mal hier. Die sind schon ziemlich extreme Touren mit Rohloff gefahren.
Grüße

Und der ist auch zusammen mit seiner jetzigen Frau durch sibirien und alaska gefahren. Ich geh mal davon aus, das eher der Mensch der limitierende Faktor ist.

job

Danke an alle für die Antworten, werde doch auch mal bei Rohloff direkt anfragen.

@Henning & brotdose: danke für den Link, sehr informativ, gibt schon einige die die kälteren Gefilde lieben, mich eingeschlossen.
@Stephan: mit einer ordentlichen Ausrüstung geht das schon, hab ja jetzt noch ein paar Monate Zeit mich langsam an die Kälte (wenn auch nicht DIE Kälte zu gewöhnen).

lg
Christian

Ich denke da nicht nur an dich sondern auch an Plasteteile wie Ortliebhaken, Lenkergriffe, Reifen, Dichtungen Luftpumpe usw. Kunststoff kann spröde werden wie Glas.

Wird sicher mehr beansprucht als bei „normalen“ Temperaturen aber da dürfte in diesen Gegenden gar nichts mehr funktionieren bzw. alles brechen.
Selbst die russischen UAZ laufen da noch, auch wenn sie manchmal mit einem brennenden Reifen unter dem Motor nachhelfen müssen zum auftauen
Hab schon ein paar Tips von kälteerfahrenen Radlern bekommen, wie zB Luftpumpe vor Gebrauch am Kocher anwärmen etc.,
Von der normalen Ausrüstung her bin ich schon sehr kälteerfahren bzw. hab das Zeugs auch zuhause, sind keine nennenswerten Anschaffungen zu machen. Wichtig sind auch mehrere Reparaturhülsen und Ersatzgestänge fürs Zelt.

lg
Christian