Bulgarien, Rumänien, Ungarn Slowak. Rep, Tsch. Rep

#9061 - 27.04.02 10:58 Re: Bulgarien, Rumänien, Ungarn Slowak. Rep, Tsch. Rep [Re: backy1001]
gerold Nicht registriert	in Bulgarien und Rumänien war ich noch nicht mit dem Rad, aber oft in Ungarn, Slowakei und Tschechien (ich wohne in Wien, und alle drei Länder sind auch für einen Wohenendtrip gut erreichbar). Prinziepiell gilt für alle drei Staaten : nicht sicherer oder unsicherer als der Rest von Europa, die üblich Vorsichtmaßnahmen, die ich auch bei einer Reise in Ö. treffe, reichen vollkommen aus. Zeltmitnahme ist nicht unbedingt nötig (die Campingplätze haben sehr unterscheidliche Standards, sind aber teilweise landschaftlich sehr schön gelegen), weil außerhalb der grossen Städte sehr günstige Übernachtungsmöglichkeiten (ab ca. 5 Euro in Privatquartier oder einfacher Pension). Generell bieten sich für mich als verkehrsgeplagten Ö. die genannten Länder für stressfreies Radfahren ideal an - außerhalb der Hauptverkehrswege, die auf den - überall erhältichen Strassenkarten (vor Ort billiger !) - eingezeichnet sind, wirst du nicht auf nennenswerten Verkehr treffen, und wenn, sind die Autofahrer sehr rücksichtsvoll. In Ungarn hat mit besonders gut gefallen : die Verbindung Eger-Miskolcz durch die Berge, dann weiter nach Norden zur slowakischen Grenze bei Aggtelek, in der Slowakei die Verbindung Roznava - Gemerska Poloma auf Straße 533 nach Spisska Nova Ves (auf einer Strecke von ca. 30 km begegnete mir ein (!) Lastauto und zwei Radfahrer), nach einer Empfehlung in einem Tour-Artikel soll auch die Straße Nr. 526 Richtung Zvolen sehr schön sein. Etwas mehr los ist auf der STraße 537, die am Berghang gesamte Hohe Tatra entlangführt und immer wieder schöne Aussichten bietet. Richtung Tschechien gibt es eine - nicht auf allen Karten als Strasse ausgewiesene Verbindung - vom Orava See (an der polnischen Grenze) - Richtung Cadca durch die "Oravske Besikden". Ist mehr eine Forststrasse, aber komplett asphaltiert, zumindest im Jahr 2000 für den Autoverkehr gesperrt. Auch angenehm und landschaftlich schön ist die Weiterfahrt nach Turzovka über die tschechische Grenze Richtung Vsetin. Für die Durchquerung des folgenden Hügellandes Richtung Brünn gibt es unzählige Möglicheiten auch unbefahreren Nebenstrassen (wenn man mehr Zeit hat, kann man sich auch auf das flächendeckende Tschechische Radroutennetz (gelbe Schilder) halten, führt aber nicht immer über die km-mässig kürzesten Verbindungen). Zurück nach D kann man in Tschechien entlang der österr. Grenze fahren (Znojmo- Slavonice, Richtung Budweis), angenehme Nebenstrecke mit wenig Verkehr. Durch den Böhmerwald ist man dann bald in Bayern. Zu berücksichtigten ist auch, dass das Preisniveau in der Slowakei mit Abstand am niedrigsten ist, Ungarn und vor allem Tschechien sind doch spürbar teurer (trotzdem kein Vergleich zum Preisniveau in der EU). In allen drei Ländern sind in den grösseren Städten mittlerweile gut sortierte Radgeschäfte mit den gängigen Shimano-Ersatzteilen etabliert die sich über Kundschaft freuen (In Ungarn wurde mit während der Mittagspause, nur damit ich schnell weiterfahren kann, eine gerissene Speiche für ein Spottgeld ersetzt und das Rad neu zentriert, in der Slowakei abe ich problemlos in einer Kleinstadt einen Richtchey-Reifen für mein 28" Reiserad bekommen. Wenn es auch kaum mit den Alpenpässen vergleichbare Anstiege gibt (Ausnahme nur die Pässe in der Niederen Tatra), so kosten die vielen kleineren Anstiege doch viel Kraft - ich bin mit der Übersetzung 50/36 und einer MTB-Kassette hinten (bis 32 Z) unterwegs und habe alle Gänge ausgenützt. Viel Spass und gute Fahrt !
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Hi Backy,
erstmal muß ich Dir sagen, daß es in Rumänien - zumindest für Tourenradler - SO geil ist, daß ich dieses Jahr wieder hinfahren werde.
Hier hab´ ich nen interessanten Routenvorschlag für Dich; kaum Autoverkehr, überwältigende Natur, herzliche Menschen - suchste doch, oder?
Rimnicu Vilcea (ca. 100 km südlich von Sibiu), Kloster Cozia, Brezoi, Malaia, Lacul Vidra (Vidra See), Petrosani (nicht so schön, Augen zu und durch..), Lupeni, Uricani, Cimpu Lui Neag, Ciu-Cerna-Pass (ca. 1300 m, nicht so schwierig), dann 90 km Waldweg (!) durchs fast menschenleere Cerna-Tal.
Angelschnur nicht vergessen. Guter Campingplatz in Cerna-Sat. In Baile Herculane (Herculesbad) kannste im Hotel Apollo (8 Euro) in den Katakomben ein Sulfat-Bad nehmen (Portier Nicu fragen). Weiter nach Orsova zur Donau, in westlicher Richtung der Donau folgen (Donaudurchbruch, wirklich sehenswert). Alles voller Maulbeerbäume entlang der Straße. In Moldova Noua die Donau verlassen, in nördlicher Richtung, über Waldwege nach Carbunari, dann nach Sasca Montana. Hier kannste im Haus No. 471, eine alte Wassermühle, sehr günstig und gut übernachten - und gut essen. Der Wirt, Joan, ist extrem sympathisch - genau wie sein deutschsprachiger Freund Dorin, der Dich zum Eingang der faszinierenden Nera-Klamm führen kann.
Weiter nach Norden über Oravita nach Timisoara (schöner Stadtkern, drumherum etwas chaotisch - Romania eben ...). Wenn Du nach Ungarn über Szinnicolau Mare (Groß St. Nikolaus) am Grenzübergang Cernad einreist, hast Du weder nennenswerten Verkehr noch Wartezeiten. Die Stadt Szeged, die Dich bald erwartet, ist ebenfalls sehenswert. Falls Du über Budapest zurückkommst, vergiß nicht, eines der türkischen Dampfbäder zu besuchen. Äußerst erholsam nach der vielen Plackerei.
Wenn ich in Sachen Rumänien irgendetwas für Dich tun kann, laß´ es mich wissen.
Alles Gute!
schmidt_peter@debitel.net