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#969487 - 28.08.13 11:09 Eiserner Vorhang Teil 2
ruhiger-treten.de
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 44
Dauer:22 Tage
Zeitraum:24.5.2013 bis 14.6.2013
Entfernung:1750 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland
Externe URL:http://www.ruhiger-treten.de

Entlang des Ostseeküste

In Lübeck war um 10 Uhr schon sehr viel los, außer uns tummelten sich sehr viele Touristen in der schönen Hansestadt. Ich fragte eine Einwohnerin nach dem Radweg nach Travemünde, nach einer kurzen Erklärung konnte es dann los gehen. Kilometerlang radelten wir entlang der 4 spurigen Travemünder Allee, und kurz vor Herrenwyck kam dann etwas Überraschendes für uns. Wir standen an einer Bushaltestelle! Ein riesiger Bus mit Anhänger steht für die Radfahrer, Rollerfahrer und Fußgänger bereit um diese durch den steilen Herrentunnel, unter der Trave hindurch, zu befördern. Von dort aus waren es nur noch wenige Kilometer bis Travemünde. Endlich hatten wir Sommer. Im Travemünder Hafen schauten wir dem geschäftigen Treiben zu, genehmigten uns ein Spaghetti-Eis, mit der Fähre ging’s erneut über die Trave nach Priwall. Wir blieben dort am Campingplatz, direkt am Segelschulschiff „Passat“. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Wismar, wo wir den Abend gemütlich bei unseren Bekannten verbringen wollen. Wir radelten entlang der Ostseeküste vorbei an kilometerlangen Dünen und nicht enden wollenden Sandstränden. Der Abend wurde in angenehmer Gesellschaft sehr kurzweilig, denn wir hatten uns einiges zu erzählen. Karen und Werner sind, genau wie wir, auch Tourenradler und verbringen ihre Urlaube auf dem Rad und im Zelt.

Nach dem gemeinsamen Frühstück verabschiedeten wir uns schweren Herzens. Wir passierten so einige bekannte Ostseebäder und der Radverkehr nahm stetig zu; wir kamen uns vor wie auf der Autobahn. In Warnemünde nahmen wir dann die Fähre nach Hohe Düne, über die Warnow. Wir hatten keine Lust mehr an diesem Tag, nach 100 Kilometern, weiterzufahren. Wir blieben in Markgrafenheide am Campingplatz. Auf dem Darß wurde der Radverkehr etwas ruhiger, so genossen wir die herrliche Boddenlandschaft, für die der Darß bekannt ist. Immer näher kamen wir unserem Ziel: Usedom, und wir hatten noch mehr als 10 Tage Zeit! Das reichte noch spielend um noch nach Berlin zu radeln! In Stralsund legten wir eine Frühstückspause vor dem sehenswerten Rathaus ein, was aber nicht besonders gemütlich war, denn der Rathausplatz wurde gerade frisch gepflastert. Die Straße zwischen Stralsund und Greifswald war sehr gewöhnungsbedürftig, wir glaubten auf der längsten Kopfstein-pflasterstraße der Welt zu sein. Paris – Roubaix ist ein Klacks dagegen. Da sollte man besser keine Probleme mit dem Rücken haben. Greifswald ließen wir links liegen, unser Weg führte entlang dem kleinen Flüsschen Ryck, vorbei am Museumshafen bis Eldena, eine sehr schöne Strecke. Am nächsten Morgen war es dann soweit. Kurz nach Wolgast ging’s über die Peene, auf die schöne Ostseeinsel Usedom. Wir waren extra früh unterwegs um den radelten Tagestouristen zeitlich voraus zu sein. Die Strecke war trotz der Steigungen wunderschön, die Ostseebäder reihten sich wie eine Perlenkette aneinander, eines schöner als das andere. Pünktlich um 12 Uhr mittags standen wir, an der nun unbewachten, deutsch- polnischen Grenze. Man kann sich nicht mehr vorstellen, dass es noch vor 24 Jahren dort kilometerlange Staus gab.

Von der Insel Usedom nach Berlin

Nach einer Kaffeepause nahmen wir die 330 Kilometer bis Berlin in Angriff. Die Radwegbeschilderung Usedom – Berlin fanden wir ohne langes Suchen. Wir umrundeten die Insel, von Ahlbeck ging‘s dann über Garz, weiter zum Städtchen Usedom, entlang des Stettiner Haffs. In Karmin wollten wir die Fähre zum Festland nehmen, diese muss man jedoch telefonisch anfordern und kostet 17 € für zwei Personen mit Fahrrädern, das war uns doch zu teuer! Wir entschieden uns bei Zecherin die Brücke aufs Festland zu nehmen. In Anklam übernachteten wir auf einem richtig tollen Zeltplatz direkt an der Peene! Der kleine Platz, unweit vom Stadtzentrum, ist eine Wasser-Wander-Raststätte der Stadt Anklam. Ein Ausdruck den wir so überhaupt nicht kannten. Mit einem herrlich gepflegten Rasen, Tischen und Bänken. Außer uns waren dann auch tatsächlich nur Kanu- und Kajakfahrer dort. Die Strecke weiter bis Uckermünde, ca. 35 km, war in Vorpommern mit der schönste Abschnitt, den wir befuhren. Es ging mitten durch den Naturpark „Stettiner Haff“. Im Döfrchen Bugewitz, ein Haus ist urtümlicher als das andere, gibt es eine urige Fahrradwerkstatt, die uns ein Foto wert war. Die Strecke bis Prenzlau war dann weniger interessant. Sehr schlechter Straßenbelag, bzw. so versandet, dass man nur schiebend vorwärts kam. Direkt südlich an Prenzlau grenzt der Unterrucksee an. Wir wollten in Zollchow auf dem Campingplatz bleiben, doch der ist leider seit letztem Jahr geschlossen. Dafür gibt es in Röpersdorf, bei einem privaten Landwirt, eine Zeltwiese. Kurz nach Wolletz verließen wir dann unsere Originalroute um zum Kloster Chorin zu radeln und dann in Niederfinow das Schiffshebewerk zu sehen.

Eigentlich waren wir der Meinung, dass das Schiffshebewerk in Niederfinow ein alter, vor sich hin rostender Stahlkoloss ist, aber weit gefehlt. Das Schiffshebewerk ist seit 1934 in Betrieb und funktioniert wie ein Uhrwerk. Klar, gibt es Einschränkungen was die Größe und Schnelligkeit angeht. Das Schiffshebewerk steht direkt am Oder-Havel-Kanal, und an dieser Stelle muss ein Höhenunterschied von mehr als 30 m überwunden werden, das geht mit einer herkömmlichen Schleuse natürlich nicht mehr. Die Funktion muss man sich so vorstellen: Das Hebewerk ist wie eine große Badewanne, der sogenannte Trog ist 85 m lang, hier sitzen die Schiffe im Wasser, und es funktioniert wie ein Aufzug. Ein Hub dauert 5 Minuten, eine komplette Schleusung insgesamt 20 Minuten. Ein imposantes Bauwerk, mit insgesamt 60 m Höhe, aus Stahl und Nieten. Doch als wir dort mit dem Rad ankamen trauten wir unseren Augen nicht, denn direkt daneben wird für, 280 Mio. € ! ein neues, größeres, schnelleres, aus Beton gegossenes, Schiffshebewerk gebaut.

Nach Niederfinow ging’s entlang des Finowkanals, der älteste noch vorhandene Kanal Deutschlands. Der Kanal führt mitten durch die Stadt Eberswalde,wo an dessen Rand noch allerhand Industrieruinen stehen. In Biesenthal kamen wir wieder auf die Radroute und mussten einfach nur der Beschilderung nach Berlin-Mitte folgen. Über Ladeburg, Bernau und Zepernick nach Berlin-Buch, einem grünen Stadtteil im Norden von Ostberlin. Von dort waren es noch fast 20 Kilometer bis zum Alexanderplatz!In Pankow und Prenzlauer Berg wurde es dann hektischer, und an den klassischen Touristenzielen war es dann so richtig voll. Berlin boomt! Überall wird gebaut! In Mitte wird das Stadtschloß für 500 Mio. Euro wieder aufgebaut. Nachmittags radelten wir zum Campingplatz nach Tegel, und am Abend ging’s dann nochmal mit den Radel an den Kurfürstendamm. Bei Niko – einem stadtbekanntem Griechen – aßen wir dann Gyros und verabschiedeten uns von der Stadt.

Nach 16 Tagen und 1 725 Kilometern auf dem Rad, luden wir am Mittwoch früh unsere Fahrräder und das ganze Gepäck in ein Leihauto und verließen Berlin in Richtung Köln.

Die Foto's der Tour auf der Homepage:
www.ruhiger-treten.de
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#970851 - 02.09.13 13:14 Re: Eiserner Vorhang Teil 2 [Re: ruhiger-treten.de]
moorea
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Beiträge: 183
Eure Tour werden wir im kommenden Jahr in umgekehrter Richtung radeln. Wir haben ja im letzten Jahr den Iron-Curtain-Trail von Kirkenes aus bis in den Süden Finnlands "beradelt" und in diesem Jahr haben wir in sechs Wochen die zweite Etappe von Finnland über Sankt Petersburg bis nach Polen bereist ( Iron-Curtain-Trail ).

Vielen Dank für euren Bericht über den deutschen Abschnitt des Iron-Curtain-Trails.
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#972712 - 08.09.13 12:39 Re: Eiserner Vorhang Teil 2 [Re: moorea]
ruhiger-treten.de
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Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 44
Hallo Moorea,
wir haben uns sehr über deinen Kommentar gefreut. Wir waren auf deinem Blog und der hat uns sehr gut gefallen, vor allem die ausführlichen Übernachtungshinweise mit der genauen Kilometerangabe.
Viele Grüße Karin www.ruhiger-treten.de
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