Hi ich hatte mal mein Werkzeug zusammengestellt und ausgedruckt um auf großen Touren nichts zu vergessen. Was nehmt ihr denn so mit auf Grenzüberschreitende Touren, und was war aus Erfahrung bisher überflüssig? Auf Faltmantel, Lager-Fett, Kombizange, Metallsägeblatt, Axt verzichte ich mittlerweile. Mir fehlen auf dem Bild nur noch Bremsklötze und ein kleiner Holzbohrer.

Wofür die Multitools wenn du ohnehin Inbusschlüssel mithast?
Wofür so viele Schrauben?
Wofür die Gabelschlüssel?
Wofür der Kurbelabzieher?
Schweizer Taschenmesser *und* diese Multitool-Zange ist doch komplett redundant und ich würde beides zuhause lassen und durch eine simple leichte Zange ersetzen.

Ein heißer Tipp zum Pedale abmontieren: Keinen schweren Gabelschlüssel nehmen sondern Inbus. Und zwar einen langen 5mm Inbus (so wie du ihn schon mithast) und von Topeak der Adapter auf 8mm ( https://www.bike-components.de/products/info/p13727_Innensechskant-Aufsatz-8mm-.html ).

Gewebeband würde ich nicht auf der unhandlichen und schweren Kartonrolle mitnehmen sondern selbst auf ein kleines Stück Plastik o.ä. wickeln.


Was mir bei dir fehlt: Nähzeug, Schaltauge und ein Schraubenzieher (so ein Elektriker-Schlitzschraubenzieher/Phasenprüfer ist leicht, passt super zum Schaltungeinstellen und lässt sich notfalls auch gut als Hering verwenden).
Lüsterklemme und ein Stück Kabel kann man auch immer brauchen.

»Multitools« raus, an mitdrehende Schrauben denken, aus meiner Sicht zusätzlich Schraubenziehergriff und Kreuz- sowie Inbus- und Schlitzeinsätze für die an Bord vorkommenden Größen und – ganz wichtig – einmal zusammenstellen, dann dem Fahrzeug fest zuordnen und dort lassen. Das Bordwerkzeug hin- und herzuladen lohnt nicht. Im Zweifelsfall ist dann das, was Du gerade braucht, tausende Kilometer weit weg an einem anderen Klapperbock.
Gib den Speichen Nippel, auch die können reißen.

@Mike42, eigentlich helfe ich Liegengebliebenen, wann immer möglich. Einen Maulschlüsselverweigerer, der dann die Pedalen mit seinem Stummelinbusschlüssel nicht abbekam, habe ich aber doch schonmal stehengelassen.

Ich nehme noch Werkzeug zur Reperatur der Ausrüstung mit:

Nähzeug
Aluhülse, um eine gebrochene Zeltstange zu flicken
Seamgrip
Silnet (nicht alles kann mit Seamgrip geflickt werden)
Uhu Schnellfest
Fieberglas

Die letzten beiden Gegenstände habe mir in Indien schon mal die Tour gerettet. Hab damit mein Schaltwerk wieder zusammengeklebt. Die Reperatur hält mittlererweile schon ein ganzes Jahr lang. Außerdem kann man damit Felgen reparieren, falls sie in der Mitte Risse bekommen.

Klebeband ist Ländern ohne Angebot an Ersatzreifen sehr gut geeignet, um Schäden am Reifen zu flicken. Hab schon mal >1000km mit einem Marathon XR und einem 10cm langen Riss gemacht.

Jetzt meine Meinung zu deinen Werkzeugen:

Multitool(mit Zange): Kann mir keinen Anwendungszweck vorstellen.
Pedalschlüssel wurden schon erwähnt.

Den Kurbelabzieher verstehe ich nicht. Falls du die Kurbel tauschen willst, hat der Laden dann eh einen Kurbelabzieher zur Verfügung. Einen Chainsuck kann man auch durch Entfernung des kleinsten Kettenblattes beheben, ohne die Kurbel zu entfernen.

Ich sehe eine Zahnkranznuss, aber keine Kettenpeitsche. Leichter ist ein Minitool, von dem mir gerade der Name nicht einfällt.

Deine Imbusschlüssel sind doppelt vorhanden.

Statt einem Stücke ersatzkette ist es besser richtige Kettenglieder mitzunehmen. Die meisten 9 und 10fach Ketten sollten nicht genietet werden, da beim einnieten die Niete zerstört wird. (Ich hatte etwa 10 Kettenrisse bis ich draufgekommen bin)

Speichen würde ich je nach Land und exotischem Laufrad mehr mitnehmen. Ersatznippel könnten auch wichtig sein.

Falls du noch Gewicht verlieren willst:
Den Kettennieter kann man durch ein Multitool mit Kettenieter verwenden. Mein Multitool wiegt mit allen Imbusschlüsseln und Kettennieter 100 Gramm. Alleine 100 Gramm hab ich durch abschneiden und entfernen aller unnötigen Teile gewonnen.

Speichenschlüssel gibts auch aus Plastik mit Metalleinsatz, zur Not funktioniert es ganz gut.

Also mit Fett montiert gehen Pedale bei mir immer erschreckend leicht raus, das war mit dem Inbus bisher überhaupt kein Problem. Ein ordentlicher Gabelschlüssel ist halt schon verdammt schwer und gekürzte Varianten oder die schmalen Konusschlüssel dürften wiederrum eher Probleme machen als ein Inbus.

Noch etwas: Ganz wichtig falls du Rennradventile verwendest: Der Ventiladapter von Rennradventil auf Autoventil. Falls die Minipumpe defekt oder zu schwach ist stehst du sonst meistens ziemlich blöd da. Und ein Tipp in dem Zusammenhang: Die Ventileinsätze vor der Abfahrt mit Schraubenkleber einschrauben sonst gehen sie gerne mitsamt Adapter raus.

Meine Werkzeugliste:

Meinst du vielleicht dieses ?

Yup

Ein 14/15er? Regelmäßig aufessen solltest Du schon.

Also ein Taschenmesser und ein Multitool habe ich auch mit. Das Taschenmesser vor allem für Nichtwerkzeugbelange (Korkenzieher, Säge, Schere, Flaschenöffner, Messer), am Multitool sind z.B. Kettennieter und Speichenschlüssel.
Zusätzlich schleppe ich noch einen Knochen (weiß jemand, wo man da heute noch gute Qualität her bekommt? - neuere Modelle hab ich schon abgebrochen) mit der vor allem beim Lösen der Pitlocks hilfreich ist (und natürlich auch alle anderen Muttern hält).
Ne Kiste mit verschieden langen Schrauben und Unterlegscheiben/Spacern war auch schon ab und an hilfreich (Gepäckträger) und Klebeband habe ich um die Flasche Kettenöl gewickelt.
Abzieher hab ich keine mit (der von der Rohloff ist mit dabei, aber wenn ich einsparen müsste, wäre das der erste Kandidat), besagten Ersatzreifen aber schon. Hilfreich ist noch dieses Tool zum Spreizen der Scheibenbremse und ein paar Gummiringe (leider sind die nicht UV-stabil, kennt da jemand welche die dies sind?).
Ach ja, so einen Leathermann-Nachbau hatte ich auch mal mit - völlig überflüssiges Teil!

Taugt dein Flickzeug? Ich hab auch schon Reifenheber in dieser billigen Plastikausführung abgebrochen/rundgenuddelt und die Investition in eine etwas stabilere Ausführung nicht bereut. Und auch bei den Flicken nehme ich die TipTop mit dem gezackten Rand. Schlauchschelle habe ich keine dabei - das wäre eventuell ne Idee. Wenn man damit "schienen" möchte, sollte man aber mindestens zwei mitnehmen.

Ein Stück einer Heißkleberstange, Feuerzeug, Schrumpfschlauch, Lüsterklemme, Klettkabelbinder, Sicherheitsnadel, mini-Neodymmagnete bei Kontaktproblemen an Batteriepolen.
(Aber nur weil sie sowieso immer irgendwo an einem Werkzeug hängen..)

Ein Stück Heißkleber hab ich tatsächlich im Draht eingewickelt.

Ansonsten ist eine Nähnadel und Zahnseide in meiner Waschtasche.

Ersatz-Zeltstange und -Hülse beim Zeltzubehör.

Maulschlüssel wurden 4 durchgesägt, gekürzt und die ich brauchte wieder zusammmengeschweißt, 8/10 & 13/15.

Beim Multitool brauchte ich die Zange tatsächlich schon mehrere male um Zäune zu öffnen, Draht und den Bowdenzug abzuschneiden, und das Messer daran ist fürs grobe wie Dosen öffnen und so weiter. Sonst hab ich auch schon überlegt den weg zu lassen aber dann doch lieber dabei.

Genau wie das Taschenmesser, da ist auch ein praktischer kleiner Kreuzschraubenzieher um meine Schaltung einzustellen. Der Rest daran ist sowieso unverzichtbar, keine Ahnung wie man es schafft ohne Victorinox Outdoor unterwegs zu sein ich hab es sogar täglich im Alltag dabei.

Beim Gewebeklebeband hab ich die Pappe rausgerissen, was man auf dem Foto sieht ist der Rest dünn wie Papier. Da drin ist der Putzlappen, wie Ersatzschlauch super aufgehoben.

Speichennippel sind auch in der Schraubendose.

Kurbelabzieher, hab ich zur not nur zum festziehen dabei oder falls ich mich mal nur an Schrott mit Ersatzteilen bedienen kann.

Ritzelabzieher benutze ich in Kombination mit der Kette und Stöcke als Keile hat bisher immer funktioniert.

Aber das Fahrradtool werde ich wahrscheinlich tatsächlich aus dem Sortiment nehmen, vielleicht durch einen mit Kettennieter ersetzen oder wieder so ein kleineres Model nehmen, so eines wurde mir in Bolivien geklaut.

>Beim Multitool brauchte ich die Zange [...]
Ich ebenfalls. Überhaupt will ich es nimmer missen. Aber was machst du mit der Stange Heißkleber?

Da würde mich die Antwort auf Patolas Frage genaus interessieren.


Die gibt es in diesen sehr gängen Kombinationen m.W. auch käuflich zu erwerben - aber wer kann, der kann



Ich frag auch rechtlichen Gründen mal lieber nicht nach, wo dies "nötig" war. Auf "normalen Straßen" stehen recht selten Zäune, die man öffnen muss.


Rödeldraht lässt sich "durchbiegen" (hin und her bewegen), Bowdenzüge kann man meist auch erstmal ungekürzt weiter fahren (mit nem Kabelbinder zusammengehalten) und in der nächsten Werkstatt kürzen lassen. Ich musste unterwegs noch nie einen Bowdenzug wechseln, aber es gibt ja immer ein erstes mal. Warum machst du die Dosen nicht mit dem Dosenöffner am Taschenmesser auf? Die Klinge des Messers dankt dir diese Anwendung nicht.

Für den Bremszüge bei der Umlenkrolle (okay, hat nicht jeder) brauche ich eine Zange oder Drahtschere. Es kommt ggf. vor, dass man den alten Seilzug nicht herausbekommt, wenn er angerissen und ausgefranst ist.

Mit dem Dosenöffner vom Taschenmesser habe ich noch nie eine Dose aufbekommen - höchstens mit großer Sauerei. Bei Tintenfischdosen sehe ich dann schwarz. Ich verzichte aber lieber auf einen Dosenöffner und kaufe Dosen mit Deckelöffner oder verzichte auf Konserven ganz. Noch schlimmer als der Dosenöffner ist die Schere am Taschenmesser. Nicht mal das Messer am Taschenmesser taugt wirklich. Multitools finde ich insgesamt so ziemlich überflüssig - alles dran, aber nichts richtig. Wer dran glaubt, sollte hier zuschlagen.

Heißkleber damit kann ich das Rad mit Souvenire verschönern Muscheln, Steine oder so ein Zeug. Nee im ernst, hab ich mich das auch schon gefragt, hab mal was an meinem Holzschutzblech damit geklebt aber hält nicht lang. Okay wird durch Sekundenkleber ersetzt.

Zäune... naja einmal bin ich mit meinem Kompangnon Nico in Tschechien auf einer unfertigen Autobahn weiter gefahren bis wir an einer Brücke vor einem provisorischen Zaun standen, da hatten wir die Wahl umkehren oder...
Dann hab ich aus einem alten Zaun auch schon mal ein Grillrost geschnitten, weil ich meinen vergessen hatte.
In Argentinien hab ich mir Weidedraht abgeknipst und zurecht geschnitten um mir Wäscheklammern zu biegen, echt höllischer Wind da unten.
Mein Schweizer Messer nehme ich nicht zum Dosen öffnen, das bleibt scharf um Knoblauch hacken zu können. Aber das Ding am Zangentool brauch ich eh nie deshalb muß es herhalten weil das schneller und entspannter geht. Und wenn ich mal Holz zerkleinere ist es immer noch ein super Keil wo ich auf die Rückseite mit einem Knüppel drauf wummern kann. Von meinem Schwei

(Nur bei Touren >300km):
Ich habe weiterhin kleine Imbusschlüssel und ein Ersatzschaltungsröllchen dabei, Kettenfließfett (statt Öl). Statt der großen Imbusschlüssel einen Imbusstern mit den 3 gängigen Größen. Das Mini-Multitool auch, aber nur wegen der seltenen Gelegenheiten, bei denen man einen Schlüssen zum Gegenhalten braucht. Da ist auch der Kettennieter mit dran. Einen 13/15er Konusschlüssel aus Blech. Bremsbeläge+Splinte, Schraubensciherungslack bei schotterpistigen Gegenden
Die Zange heißt bei mir Erfolgszange, da wir schon desöfteren in trockenen Gegenden damit Wasserhähne geöffnet haben. Diese enden oft nur im Vierkant/Dreikant oder sonsigem Kant und der nur Bauer hat das passende Gegenstück in der Hosentasche...
Axt(chen) und Grillrost nehme ich nur noch zum Paddeln mit. Nach unzähligen verbogenen Häringen habe ich seit einigen Jahren noch einen kleinen Gummihammer dabei und finde es immer wieder erstaunlich wofür der so nutzt, wenn man ihn erst mal eingesteckt hat.
Da Hollowtech - Einstellrad für das Lagerspiel und in extrem abgelegenen Gebieten auch den Lagerschlüssel dafür.
nix für Gewichtsfetischisten - eine Rolle Panzertape (für die unwahrscheinlichsten Gelegenheiten)

Messer: Nimm ein Opinel 7, das ist leicht (39g), schneidet super und liegt perfekt in der Hand. Und wenn es in den Nutellatopf fällt kriegt man es auch einfach wieder sauber

Na ja, nett ist was anderes und eigentlich habe ich Dich als ausgesprochen hilfsbereit in Erinnerung.

Aber warst Du es nicht, der in Bezug auf ein Werkzeug- war es nicht sogar ein Maulschlüssel der für den Rohloffabzieher notwendigen Größe? - erklärte "So was findet sich auf der Welt"?

Und ich habe an einem Rad jetzt so ein paar XT-Pedale die, ich habe es auch erst beim Montieren bemerkt, nur per Inbusschlüssel zu montieren sind. Keine Ahnung ob das jetzt Mode wird. Aber diese Pedale jedenfalls kann man mit Maulschlüssel nicht bewegen.

Ich frage mich vor allem, wie man den ohne Heißklebepistole sinnvoll nutzt? Geht das mit dem Feuerzeug? Ich hätte da eher vermutet, dass das Zeug dabei abbrennt. Oder verrußt und die Klebwirkung nichtig ist.


Ich weiß nicht, wie ihr euch anstellt, nehm ihr die Messerklinge zum Dosenöffnen??? An meinem Schweizer Taschemesser ist ein Dosenöffner dran, mit dem ich bisher noch jede Dose (sogar die mit 17 Tellern Gulaschsuppe aus der Metro) aufbekommen habe. Ja, das geht nicht superschnell, aber effektiv. Die "Miniklinge" da bleibt auch scharf und zum Knoblauchschneiden ist sie unbrauchbar.

Nimmst Du wirklich keinen Gabelschlüssel 8/10er mit?

Wofür denn?

Für Schrauben und Muttern M8 und 10 wäre so die erste Vermutung. Beide Größen sollen bei europäischen Fahrrädern gelegentlich auftreten.