Das könnte evtl. etwas damit zu tun haben:
LINK Dieser "Acte II de la décentralisation" schloss wohl auch die Umwandlung von zentral betreuten Straßen in lokal verwaltete.
Das bezieht sich auf den 2. Absatz, den Axurit oben formuliert hat. Im Zuge dessen wie Nationalstraßen in Departmentstraßen umgewandelt wurden, wurden aber auch die Nummern verändert und nicht nur Buchstaben getauscht. So konnte eine Nationalstraße natürlich auch in mehrere D-Nummern verwandelt werden, weil diese in der Regel durch verschiedene Departments verläuft. Da Departments selbst entscheiden konnten, ob sie Nationalstraßen in Departmentstraßen umwandeln wollen (nicht alle N-Straßen waren dazu frei gegegben), kann es auch vorkommen, dass in einem Department die alte Nationalstraße noch existiert, im angrenzenden Departments aber eine neue D-Nummer erscheint. Weiters kann man nachlesen, dass die Akzeptanz nicht so hoch war, d.h. in einigen Fällen sind alte Nummern stehen geblieben (insbesondere in den Köpfen), während auf den Karten die neuen Nummern zu finden sind. Das kann dann zu Missverständnissen führen - mit alten Karten häufiger, aber gelegentlich auch mit neuen Karten. Diese Veränderung war mir aber bereits seit langem bekannt, zumal ich ja über alte Michelins bis ins letzte Jahrtausend zurück verfüge genauso wie über topaktuelle.
Die von mir angefragte M-Klassifizierung ist eben ziemlich neu und sehr spezifisch nur um eine Stadt rum, nicht eine gesamtfranzösische Erscheinung, also keine allgemeine Verwaltungsreform. Dazu scheint es wenig Infos im Web zu geben, auf Deutsch schon gar nicht.
Weiters gab es auch andere Reformen in Richtung neuer Regionen, die daselbst größer wurden als früher. Diese Reform ist noch neuer (2016) und möglicherweise vielen noch gar nicht geläufig. So kenne ich noch gut Midi-Pyrénées und Languedoc-Roussillon als getrennte Regionen, was aber nun zu "Oktzitanien" verschmolzen wurde. Das war auch sehr umstritten. Historisch ist es zudem irreführend, weil die historische Region Oktzitanien (nie eine Verwaltungseinheit gewesen, aber ein Sprach- und Kulturraum mit gewisser Homogenität). Auswirkungen haben die Regionsbezeichungen gleichwohl auch auf Landkarten, da die Michelin-Karten sich gerne daran orientierten in der Wahl der Kartenausschnitte. Für 1:200.000 sprengen hingegen heute teils die Größe der Regionen jedoch die Möglichkeit, die Region komplett auf ein Kartenwerk abzubilden.
Letztere Reform hatte sogar Auswirkungen auf meine Gedanken zur Tourgestaltung. Languedoc-Roussillon war schon mal vor längerer Zeit ein Tourkonzept. Und dieses Jahr hatte ich u.a. überlegt, meine Tour der neuen Region "Okzitanien" zu widmen. Das scheiterte aber nicht nur am Umfang der Region, sondern auch inhaltlich an der fehlenden Kongruenz zum historischen Okzitanien - letztlich doch zu willkürlich. Am Ende wurde meine Reise dieses Jahr doch noch ein Tribut an eine offizielle Verwaltungsregion - die gab es aber schon vorher. Da sie gleichzeitig historisch gesehen "okzitanisch" gewesen ist, habe ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe eingefangen (ich schlage doch nichts!
).