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#1409512 - 20.12.19 08:07 England&Wales Radreise Magazin 1/20
uwe&margit
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 552
Hallo,
Inspiriert durch den Artikel im neuen Radreise Magazin 1/20 „Magical Mystery Tour , Mit dem Bike durch England&Wales „ plane ich die beschriebene Runde nachzufahren. Da gibt es aber einen Abschnitt in dem Text, der mich sehr stört:

Was mich stört, sind fremde Texte, die einfach kopiert und hier reingesetzt werden.Du kannst dir gerne die Mühe machen, den Text mit eigenen Worten wiederzugeben.
Siehe auch: Fremde Texte und Bilder werden entfernt (Forum)



Könnt ihr dies bestätigen und habt ihr eventl eine Alternative.? Natürlich wäre auch Zug möglich, wenn sonst nichts klappen sollte.

Geändert von Juergen (20.12.19 08:30)
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#1409540 - 20.12.19 18:22 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: uwe&margit]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.937
Letztes Jahr war ich in unter anderem auch in England unterwegs (siehe: It’s a Long Way … Pre-Brexit-Tour 2018 (Reiseberichte)). Bereits früher war ich im Süden mit meiner Frau auf Tour. Generell gilt, dass die "größeren Straßen" insbesondere in Stadtnähe kein Vergnügen sind. Es gibt aber durchaus auch kleinere Wege, die man aber manchmal erst finden muss. Es gibt sehr schöne offizielle Radrouten, die auf sehr kleinen Sträßchen verlaufen und auch auf "naturbelassenen" Wegen. Auf den kleinen Sträßchen fahren auch Autos und für Überholvorgänge sind nur alle paar 100 Meter Ausweichstellen vorgesehen. Ich war letztes Jahr sehr positiv von dem absolut rücksichtsvollen Verhalten der Autofahrer überrascht. Manche fuhren rückwärts zur nächsten Ausweichstelle zurück, nur um mich vorbeizulassen. Dieses Verhalten ist auf größeren Straßen und insbesondere im Bereich der Städte weniger häufig zu beobachten. Abseits der Sträßchen sind die Wege nicht immer gut, aber ich fand sie o.k. und durchwegs landschaftlich attraktiv. Hügelig ist es tatsächlich und Serpentinen scheinen auf der Nordseeinsel nicht so bekannt zu sein. Wege werden häufig schnurgerade über die Hügel geführt, was zu erheblichen Steigungen führt. Im Süden hat man mit solchen Steigungen aber auch deshalb zu kämpfen, weil die Orte (Häfen) unten am Meer liegen, danach aber wieder auf Klippenhöhe hochgefahren werden muss. Wichtig ist im Süden entlang der Küste aber auch die Windrichtung. Wir sind von Land's End bis Dover gefahren (nachdem wir von London zunächst im Landesinneren nach Land's End gefahren waren. Wir waren sehr froh, diese Richtung gewählt zu haben, da der Wind von hinten oder höchstens von der Seite wehte. Wir sind einigen Radfahrern begegnet, die von Dover kommend frustriert aufgegeben hatten, da der Wind sehr stark und für sie entgegen gerichtet war.

Eine gute Planung der Tour (Track auf Navi) ist auf jeden Fall sehr vorteilhaft. Mir hat es gefallen!
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1409577 - 22.12.19 08:48 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: Keine Ahnung]
uwe&margit
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 552
Hallo ,
dann werde ich es nochmals versuchen:
In dem Artikel wird der letzte Teil der Strecke ( 350km von Stonehenge nach Dover oberhalb der Kanalküste) sehr negatib beschrieben. Eigentlich wertet man das gesamte Gebiet Südengland mit den Worten „katastrophale Straßenzustände“ ab. Die Straßen werden als stark befahren, eng, marode , ohne Seitenstreifen , hügelig , etc bezeichnet. Der Autor ist froh, dass er nach 5 schweren Tagen unbeschadet in Dover ankommt.

Hallo „Keine Ahnung“ : bist du diese oder eine ähnliche Strecke schon gefahren? Hast du dazu eventl. einen GPX Track?
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#1409600 - 22.12.19 14:47 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: uwe&margit]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.937
Nein, diese Strecke bin ich nicht gefahren. Unsere Tour (1990) führte uns ja am Ende von Land's End bis Dover. Ich kenne auch nicht die in dem Radreise Magazin beschriebene genaue Routenführung - ich habe das Magazin nicht. Was ich aber in ähnlichen Fällen schon gesehen habe, ist, dass zum Teil auch recht große Straßen genutzt werden, welche ich nie einplanen würde.

Was aber unmöglich ist, ist die Beurteilung dessen, was eine schöne Strecke ist. Ich fahre auf meinen Touren so einige Holperstrecken, die mich zum Teil durch traumhafte Landschaften führen und die ich als sehr attraktiv bezeichnen würde. Ein anderer würde hier ein völlig anderes Urteil abgeben und vielen auch im Forum ist ein Weg, der nicht gut geteert ist, ein Graus. Bei einer Planung des Weges von Stonehenge nach Dover würde ich mir die offiziellen Radrouten ansehen. Die siehst Du z. B., wenn Du Caminaro nutzt und OSM-Classic als Karte wählst und "Radwege" als "Overlay" nutzt.

Zu den Kritikpunkten:

"katastrophale Straßenzustände": Überall sind die in Südengland definitiv nicht katastrophal und die Aussage alleine macht mich schon stutzig. Evtl. ist das ein Liebhaber autobahntauglicher Straßenbeläge und jede Abweichung wird als Katastrophe gewertet. Definitiv kann es bei den offizielle Radrouten und bei den ganz kleinen Pfaden sein, dass man auf unbefestigten Strecken fährt. Ich persönlich (und hier kommt der Punkt "Geschmackssache") hatte bei meinen Touren hier keine Erlebnisse, die so waren, dass sie mir die Tour vermiest hätten.

"stark befahren": Ja, sicherlich, wenn man die größeren Straßen im Bereich der Städte nutzt und nicht gezielt die kleinen Sträßchen und Wege auswählt. Ich habe auf meiner mehr als 2500 km langen Tour durch Irland, Nordirland, Schottland und England letztes Jahr fast nie eine Strecke, wo ich mich über zu viel Verkehr hätte beschweren können - aber ich bin auch praktisch keine größere Straße gefahren.

"eng": Ja, ganz viele der von mir befahrenen Straßen (auch in Südengland) waren sehr eng. In Deutschland hätte ein Autofahrer wohl auch versucht, mich auf so einer Strecke zu überholen. In England hatte ich das praktisch nie erlebt. Es mag immer ein paar Verrückte geben, aber gerade auf den kleinen Sträßchen kann man das Verhalten einschätzen und zur Not am Rand kurz anhalten.

"marode": Die meisten Strecken, die geteert waren und als Straßen gewertet werden konnten, waren vielleicht nicht perfekt, aber da hatte ich in Polen und anderen Ländern schon bei weitem Schlimmeres erlebt.

"ohne Seitenstreifen": Für mich schon ein deutliches Indiz für die "Präferenzen" des Verfassers des Berichtes. Wenn jemand sich nach Seitenstreifen sehnt, so fährt er offensichtlich bevorzugt breite Straßen. Die Sträßchen, die ich empfehlen würde und die ich gewählt habe, würden den Platz für Seitenstreifen gar nicht bieten. Da gibt es alle 200-300 m eine Ausweichstelle und ansonsten kann man sich - wenn es sehr eng wird und tatsächlich jemand überholen will - nur ganz an den Rand stellen, der häufig durch eine heckenartige Bepflanzung oder ein Steinmäuerchen abgegrenzt wird. Das ist mir auf meiner langen Tour letztes Jahr vielleicht ein- oder zweimal passiert, wobei ich mich nie gefährdet gefühlt habe.

"hügelig": Definitiv richtig. Aber wenn dieser Schreiberling hier etwas anderes erwartet hat, so ist er als naiv oder völlig planlos zu bezeichnen. Die Landschaft ist so und man kann sie nicht flachbügeln. Hier würde dann meine Empfehlung eine Tour entlang der Weser oder durch die Niederlande sein.

Von all den möglichen "negativen Punkten" würden mich persönlich nur verkehrsreiche Strecken stören. Alles andere finde ich nicht schlimm. Aber wenn man sorgfältig plant, kann man sogar in Städte wie Istanbul recht verkehrsarm fahren, wie ich vor einigen Jahren feststellen konnte. Leider hatten wir 1990 die Möglichkeit nicht, einen schönen GPS-Track vorzubereiten und wenn man dann nur Straßenkarten verwendet, ist man schnell einmal auf der großen Ein- oder Ausfallstraße und das ist in England tatsächlich kein Vergnügen.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1409604 - 22.12.19 16:01 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: uwe&margit]
Bicyclista
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 175
Ich habe in Südengland nur die Erfahrung zwischen London und Folkestone/Dover gesammelt. Ich bin von Flughafen Gatwick quer rüber zur Kanalküste gefahren. Während es im unmittelbaren Bereich des Flughafens wirklich schlimm war mit dem Verkehr, wurde es mit jeder Meile Abstand immer ruhiger auf den Straßen. Auf den kleinen Nebenstraßen die ich ausgewählt hatte, war zwar Verkehr, aber niemals übermäßig. In der Nähe der Städte (Tonbridge/Ashford) war der Verkehr stärker, aber auch hier überschaubar.

Wenn du nicht nur auf glatten Asphalt Wert legst, dann kannst du das National Cycle Network als Anhaltspunkt nehmen. Nicht immer der direkte Weg, aber recht verkehrsarm. Hier findest du mehr Informationen: https://www.sustrans.org.uk/national-cycle-network

Die Route 2 führt von St. Austell (im Westen bei Truro) an der Küste entlang nach Dover. Den Anschluss von St. Austell nach Land's End bietet ein Teil der Route 3. Entlang dieser Strecken lässt sich sicher gut planen und ggf. Abkürzungen oder Sehenswürdigkeiten einbauen.

Eine Warnung allerdings. Was man im UK unter Cycle Routes versteht, deckt sich nicht immer mit dem was wir aus Deutschland gewöhnt sind - wobei auch hier sicher noch manches im Argen liegt. Das von mir befahrene Teilstück der Route 2 zwischen Folkestone und Dover fängt zwar recht schöne asphaltiert und auf kleinen Nebenstraßen an, zum Schluss auf der Schussfahrt hinunter Richtung Dover ist dann durchaus geländetechnische Fahrradbeherrschung gefordert. Hier ist die Route ein Sand-/Schottergemisch mit Steinverblockungen, auf die ich nicht unbedingt jeden Freizeitradler loslassen würde, geschweige denn z.B. Familien mit Kindern oder Rentnermofas. Bei Trockenheit vielleicht noch beherrschbar, bei Nässe wird es dort schon kritisch.
Zur besseren Lesbarkeit wird in meinen Beiträgen das generische Maskulinum verwendet.
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#1409618 - 22.12.19 20:39 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: Bicyclista]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.937
Diese offiziellen Radrouten sollte man auf jeden Fall ins Auge fassen. Dass es ab und zu Wegstrecken gibt, die Fahrern, die ausschließlich auf Teerstrecken fahren wollen, nicht gefallen dürften, hatte ich schon angedeutet, wobei extreme Stücke, die bereits MTB-Ausrüstung benötigen, eher selten sind. Allerdings kann man durchaus auch einmal an einer Furt landen, die man dann eben durchfahren oder schiebend überwinden muss. In meinem Reisebericht kann man ja einen Eindruck gewinnen. Es ist eben eine Frage der persönlichen Vorlieben und da ist es schon gut, dass Uwe zunächst angefragt hat. Der Autor des Reiseberichts in dem Magazin scheint sich vorher nicht informiert zu haben und hat ganz offensichtlich eine Präferenz für ebene und geteerte Strecken. Ersteres gibt es sicherlich nur sehr begrenzt in England und Letzteres wird wohl dazu führen, dass man entweder unglücklich über die Wegequalität ist oder eben mehr Verkehr in Kauf nehmen muss und sich dann darüber beschwert.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1409634 - 23.12.19 07:36 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: uwe&margit]
lufi47
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.011
Hallo,

nun mein Senf :

ja, es ist hügelig mit Steigungen. Die Küste ist felsig und traditionell liegen Hafenstädte unten am Wasser, danach geht es wieder hoch...Im Innland ist es durchaus bergig für mich als Flachländer......aber gut machbar.
Die Strassen im Innland sind sehr schmal, das wird aber durch die Höflichkeit und Rücksichtnahme der Engländer mehr als wett gemacht. So z.B. fuhr ein Müllwagen eine längere Strecke rückwärts um mich komfortabel fahren zu lassen. In Deutschland nicht vorstellbar.
Die Nebenstrassen sind alt und haben oft rauhen Asphalt. Aber kaum Schlaglöcher die das Fahren unschön machen würden.
Die Natur im Süden(Cornwall/Wales) ist zauberhaft!!
Kurze Zusammenfassung : Es wird eine anstrengende Tour mit wirklich zauberhafter Natur und vielen Sehenswürdigkeiten. Eine Mitgliedschaft im National Trust wäre überlegenswert, sofern Du gerne besichtigst und Museen besuchst.
Nebenbei, in den Häusern des National Trust übernehmen meistens die lokalen Damen die Bewirtung, sprich kochen ihre leckersten Gerichte. Uns hat es dort immer prima geschmeckt. Und preislich auch immer im Rahmen.

Viel Spaß

Gruß
Lutz
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#1409636 - 23.12.19 08:06 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: lufi47]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.704
In Antwort auf: lufi47
Im Innland ist es durchaus bergig für mich als Flachländer......aber gut machbar.


Uns als Hügellandbewohner hat gerade Südengland oft an unsere Grenzen gebracht. Das liegt daran, dass dort bei ganz normalen Straßen Steigungsprozente normal sind, die bei uns höchstens mal in Weinberg-Steillagen, also auf Feldwegen vorkommen, die man benutzen kann, aber nicht muss.

Zitat:

Die Strassen im Innland sind sehr schmal, das wird aber durch die Höflichkeit und Rücksichtnahme der Engländer mehr als wett gemacht.


Jein. Ich habe die Engländer zwar auch als sehr rücksichtsvorll erlebt, aber sie überholen auch bei genügend Platz zwar langsam und vorsichtig, aber im Schnitt mit deutlich weniger Seitenabstand als hierzulande. Dass man von Zweiradfahreren beim Vorbeifahren 1,5 m Abstand halten sollte, scheint dort keine bekannte Regel zu sein. Das kann manchmal durchaus unangenehm sein. Zudem sind die Straßen oft durch Hecken oder Mauern gesäumt so dass man wenn es doch mal zu eng werden sollte kaum eine Chance hat, auszuweichen.

Zitat:

Die Nebenstrassen sind alt und haben oft rauhen Asphalt. Aber kaum Schlaglöcher die das Fahren unschön machen würden.


Habe ich ähnlich empfunden.

Zum Thema National Cycle Network: wir haben keinen rechten Vorteil erkennen können, uns daran zu halten. Es gibt gerade im Süden recht viele kleine Straßen, alle ähnlich eng und steil und landschaftlich schön. Das Cycle Network benutzt weder die schönsten noch die flachsten, oft erschien uns die Auswahl recht willkürlich. D.h. man vergibt sich nichts, wenn man eine andere Route wählt.

Zitat:

Die Natur im Süden(Cornwall/Wales) ist zauberhaft!!


Ja. Und die Kultur und die Menschen und das Essen auch! Ich liebe England. Wenn nur die Straßen etwas weniger steil wären. zwinker

Martina
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#1409644 - 23.12.19 09:56 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: Martina]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.937
Bereits an den unterschiedlichen Beurteilungen, die man hier lesen kann, sieht man, dass die Geschmäcker und auch Erfahrungen sehr individuell sind. Ich würde mich hier ganz auf die Seite von Lutz schlagen, wenn auch ich die Aussage zu den zum Teil extremen Steigungen bestätigen kann. Zumindest die Teile der Strecken entlang des Cycle Networks, die ich gewählt hatte, empfand ich als - für mich - sehr schön. Es gab dabei aber auch Stücke, die einem "Single Trail" durch Wiesen glichen, was mir persönlich aber eben überhaupt nichts ausmacht. Immerhin wird man dort definitiv keinem Auto begegnen und der Geruch von Blumen und das Gesumme von Insekten könnte ich auch auf kleinen Straßen nicht haben zwinker . Überwiegend nutzte aber das Network Straßen und keine solchen Wege. Letztere bleiben nur eher in Erinnerung, ebenso wie überraschende Furten, die man bei uns ja eher selten antrifft. Überholen mit 1,5 m Abstand ist auf den engen Straßen häufig illusorisch. Wenn tatsächlich einmal ein Auto überholt hat - häufig nur, weil ich es vorbeigewunken habe, so waren das Auto und ich selber so langsam, dass es kein Problem war. Dass es aber auch auf der Nordseeinsel verrückte Fahrer geben wird, ist klar. Da hatte ich aber offensichtlich Glück gehabt.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1409645 - 23.12.19 10:09 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: uwe&margit]
StefanS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.637
In Antwort auf: uwe&margit
In dem Artikel wird der letzte Teil der Strecke ( 350km von Stonehenge nach Dover oberhalb der Kanalküste) sehr negatib beschrieben. Eigentlich wertet man das gesamte Gebiet Südengland mit den Worten „katastrophale Straßenzustände“ ab. Die Straßen werden als stark befahren, eng, marode , ohne Seitenstreifen , hügelig , etc bezeichnet. Der Autor ist froh, dass er nach 5 schweren Tagen unbeschadet in Dover ankommt.

Ich kenne den Artikel und daher auch die dort vorgeschlagene Route nicht. Ich bin aber selber in den letzten Jahren ähnliche Strecken gefahren (Südküste von Dover bis Plymouth, außerdem von Portsmouth nach Bristol hoch und die walisische Küste lang.

Ich kann ungefähr sehen, wie der Autor zu seinem Urteil kommt, aber die Darstellung ist einseitig bzw. übertrieben. Also, England ist natürlich schon dicht besiedelt, liegt vom Schnitt her zwischen NRW und dem Saarland. Und speziell zu Ferienzeiten oder langen Wochenenden drängt alles an die Küste (nicht ohne Grund). Wenn Du Ruhe willst, fahr nach Frankreich oder Skandinavien. Wenn man weniger stark befahrene Straßen sucht, muss man teils schon etwas genauer auf die Karte schauen und landet dann meist auf den engen, heckengesäumten Nebenstraßen. Mit den Fahrern hatte ich allerdings nie Probleme. Wenn der Mann froh ist, heil in Dover angekommen zu sein, dann hat er irgendwas falsch gemacht oder soll sich ein anderes Hobby suchen. Es gibt ein paar Ecken, wo es schwierig ist, ruhige Nebenstraßen zu finden, die Gegend um Stonehenge gehört dazu, wegen der vielen Militärgelände dort. Von Stonehenge würde ich eh die Finger lassen, ist so ziemlich der größte Nepp, der mir untergekommen ist.

Straßenzustand: Ok, es sind nicht die Niederlande oder Skandinavien. Schlaglöcher gibt es schon hier und da, die sind dann liebevoll weiß umrahmt. Aber marode? Da gibt's anderes...

Hügelig stimmt schon. Wobei, das Land ist nicht hügeliger als sagen wir die Bretagne und Nordfrankreich, aber der britische Straßenbauer scheint Kehren für eine teuflische Erfindung kontinentaler Eurokraten zu halten. Es geht stets geradewegs den Hang hinauf. Das gilt in erster Linie für manche Küstenabschnitte: Westen und Südwesten von Wales, Südwest-England so ab Swanage, und im Südosten teilweise zwischen Brighton und Dover. Dafür sind das die schönsten Küstenabschnitte, ohne Schweiß kein Preis.

Die NCN-Routen sind mit Vorsicht zu genießen, die sind jedesmal ein Überraschungsei. Können sehr angenehm und gut ausgeschildert sein, oder das genaue Gegenteil. Ich tät unabhängig davon planen.

Viele Grüße,
Stefan
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Off-topic #1409650 - 23.12.19 10:54 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: Keine Ahnung]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
In Antwort auf: Keine Ahnung
"katastrophale Straßenzustände"

Wer noch nicht in der Ukraine radeln war, hat aus meiner Sicht keinerlei Berechtigung, sich über "katastrophale Straßenzustände" zu mokieren.... omm
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Off-topic #1409657 - 23.12.19 11:34 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: Toxxi]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.937
Ich nutze gerade die Weihnachtszeit, um endlich einmal meine Bilder von der diesjährigen Tour zu bearbeiten und dann hoffentlich irgendwann einmal einen Bericht daraus zu basteln. Da könnte ich so ein paar Bilder von "Straßen" in Bosnien zeigen, ... grins

Gerade bei unbefestigten Wegen spielt auch das Wetter eine Rolle. Bei Regen werden manche Wege, die im trockenen Zustand o.k. sind, plötzlich fast oder sogar völlig unbefahrbar. Das gilt übrigens sicher auch für einzelne Strecken des Cycle Networks in England. Ich hatte dort aber Glück und musste mich nicht mit matschigen Wegen auseinandersetzen.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1409667 - 23.12.19 12:34 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: Keine Ahnung]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.704
In Antwort auf: Keine Ahnung
B Überholen mit 1,5 m Abstand ist auf den engen Straßen häufig illusorisch.


Deshalb schrob ich ausdrücklich 'auch wenn genug Platz ist'. Und mir ging es wohlgemerkt genau nicht um die verrückten Autofahrer, die es überall gibt, sondern um die, die auf ganz normal breiten Straßen mit ganz normalem Verkehr sehr lange hinter einem herfahren, um eine Lücke im Gegenverkehr abzuwarten und dann irgendwann doch laaaangsam und vorsichtig, aber mit 30 cm Abstand überholen (was sie problemlos auch bei Gegenverkehr hätten tun tun können...). D.h. die Leute waren in keinster Weise aggressiv, sondern man hatte im Gegenteil den Eindruck, sie wollen höflich sein, sind sich aber nicht der Tatsache bewusst, dass man von einem Radfahrer mehr Seitenabstand halten sollte. Dazu passt auch, dass eingezeichnete Fahrradstreifen in größeren Orten in der Regel nicht breiter als Lenkerbreite waren und auch entsprechend benutzt wurden. Auch in diesen Fällen herrschte eindeutig kein Platzmangel. Das schien mir tatsächlich sehr englandspezifisch zu sein, denn ansonsten kenne ich nur entweder eindeutig aggressives Verhalten oder überholen mit deutlich mehr Abstand.

Ach ja, was auch noch eine englische Spezialität ist sind riesige zum Teil ineinander verschachtelte Kreisverkehre mit mehreren Spuren. Wenn man da im Berufsverkehr reingerät, schadet es auch nichts, ein bisschen abgebrüht zu sein. Außerdem sollte man sich an solchen Stellen gut konzentrieren, damit man nicht vor lauter nach dem Weg suchen vergisst, dass man links fahren und natürlich auch linksrum durch die Kreisverkehre muss. An solchen Stellen waren die Autofahrer allerdings größtenteils extrem höflich und duldsam.
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#1409672 - 23.12.19 14:41 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: StefanS]
uwe&margit
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 552
Hallo,
der Autor des Artikels hat folgende Gefahren: Bristol, Bradfort on Avon, Stonehenge, Winchester, Horsham, Haywards Heath, Uckfield, Stapelhurst, Ashford, Dover.
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#1409676 - 23.12.19 16:22 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: uwe&margit]
StefanS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.637
Ok. Von Winchester nach Bristol bin ich etwa ähnlich gefahren (nur umgekehrt), und ich denke, das geht ganz gut. Von Winchester nach Dover geht die Route im Landesinneren, da kenne ich mich nicht aus.

Viele Grüße,
Stefan
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#1409678 - 23.12.19 17:13 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: uwe&margit]
Simonp
Mitglied
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Beiträge: 8
Hier wurde ja schon ziemlich viel zu dem Thema geschrieben, den meisten Aussagen kann ich auch voll zustimmen.
Ich habe in diesem Frühjahr eine längere Tour durch GB gemacht, beginnend im Norden Schottlands habe ich mich entlang der hügeligeren Gegenden von GB in Richtung Cornwall gearbeitet.
Wenn ich meine Erfahrungen in ein paar Punkten zusammenfasse wäre das:
- Auf jeden Fall kleine Strassen bevorzugen!
- Die Qualität des Belags ist wie andee schon schrieben nicht immer die Beste, daher besser breite Reifen aufziehen.
Ich war auf 42 mm Marathon Mondial unterwegs, das war OK, hätte aber stellenweise auch breiter sein können.
- Die Sustrans-Routen sind, nett formuliert, von heterogener Qualität. Aber auf jeden Fall wert, als Ausgangspunkt für die Planung herangezogen zu werden.
- Die Sites des National Trust sind gute Anlaufpunkte, es gibt den sog. Touring Pass, der einem für 14 Tage relativ günstig Eintritt verschafft.
Allein schon um einen angenehmen trockenen Platz für eine Pause zu haben sind die zugehörigen Cafes eine Anfahrt wert.
- Wenn man Campen will, lohnt es sich, die möglichen Campingplätze vorher auf z.B. Google Maps gemau anzuschauen. Da ist alles mögliche vom reinen Wohnwagenplatz bis zum richtig idyllischen kleinen Platz zu finden. Mir hat in der Hinsicht das Buch "Tiny Campsites" von Dixe Wills gute Dienste geleistet.
- Wenn man nicht campen will, ist die Website https://independenthostels.co.uk eine gute Anlaufstelle. Da ist alles mögliche von einfachen Hostels über Camping Barns bis zu B&Bs zu finden. Da habe ich ein paar richtig schöne Unterkünfte gefunden.
- Die Tourenbeschreibung von "Keine Ahnung" ist auf jeden Fall lesenswert. Im Gegensatz zum Namen hat er wirklich Ahnung. Danke noch dafür, da habe ich manche Inspiration gewonnen.
- Ich habe, solange ein Mobilfunknetz erreichbar war, die Website https://cycle.travel als Routenplaner verwendet. Die produziert, nicht nur, aber besonders in UK hrrvorragende Routen, bei denen ruhige Nebenstrassen bevorzugt werden.
Neben dem Routenplaner gibt es dort auch Beschreibungen von einigen Sustrans-Routen. Die helfen einem, den Charakter der jeweiligen Route zu beurteilen.
- So schön es in GB teilweise war, als ich nach ca. 2500 km auf der Insel meine Tour in der Bretagne fortgesetzt habe, war das auch eine grosse Erleichterung: fantastischer Strassenbelag, keine irren 20%-Steigungen, freie Sicht auf die Umgebung ohne Hecken.
Die folgende Strecke entlang der Loire war dann die komplette Antithese zu den Sustrans-Routen.
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#1409681 - 23.12.19 19:03 Re: England&Wales Radreise Magazin 1/20 [Re: Simonp]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.937
Den Reiz meiner eigenen Tour letztes Jahr machten die Unterschiede zwischen Irland, Schottland und England aus. Der Charakter einer solchen Tour ist anders als der meiner diversen Touren z. B. in Frankreich, Italien und Spanien. Die große Häufung extremer Steigungen ist etwas, was man in Erinnerung behalten wird. Ich fand die "Pre-Brexit-Tour" ein tolles Erlebnis und ich werde sicher irgendwann wieder auf die dann wohl nicht mehr in der EU befindlichen Insel zurückkehren.

Ich mag aber die Abwechslung, sodass ich schon diverse Gebiete für meine Touren ausgewählt habe. Das Balkan-Gebiet gehört z. B. zu meinen Favoriten und dort hat man nicht unbedingt bessere Wege als in England grins .

Ich kann immer nur wiederholen. Die Geschmäcker sind unterschiedlich und so kann man nur Erfahrungen wiedergeben, aber keine echten Empfehlungen geben.

Übrigens - dass man immer wieder einmal eingeschränkte Sicht aufgrund der vielen Mäuerchen und Hecken hat, ist richtig, aber überwiegend empfand ich das nicht als lästig, da ich dann doch immer wieder ausreichenden Überblick gewinnen konnte. Im Dartmoor hatten wir z. B. immer wieder einmal diese Steinmauern, aber meine Frau und ich empfanden das irgendwie "urig". Es macht ein weinig den Charakter der Landschaft aus. Wie ich in meinem Bericht geschrieben hatte, war gerade auch in Irland die durchgehende Einzäunung der Wege manchmal störend. Einmal einen interessanten Punkt abseits des Weges zu besuchen, war meist nicht möglich. Das ist schon ein großer Unterschied zu anderen Ländern. In Bosnien hatte ich z. B. praktisch nie Zäune gesehen. Allerdings war die Gefahr, auf eine Mine abseits der Wege zu stoßen, auch ein guter Grund, nicht beliebig den Weg zu verlassen zwinker .

Ich würde übrigens empfehlen, hier im Forum nach weiteren Reiseberichten zu suchen, die Touren auf der Insel beschreiben. Man kann dann sicher einigermaßen einschätzen, was einen im Vereinigten Königreich erwartet ...
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)

Geändert von Keine Ahnung (23.12.19 19:05)
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