Noch etwas gesucht und wie folgt fündig geworden.
Ein Rad für einen breiten Kundenkreis auf nur 60kg-Fahrer auszulegen, ist idT ziemlicher Unsinn. Aber wenn ein Standard-100kg-Trekking-Rad genommen würde, sieht das z.B. so aus:
- Reisen: 19kg Rad, 15kg Gepäck, bleiben noch 66kg!!!! für den kompletten Fahrer.
- Alltag mit Kindersitz (soll nach Norm auch möglich sein): 19kg Rad, 20kg Kind mit Sitz/Klamotten/Schnallen (3J, netmoms.de), bleiben noch 61kg für den Fahrer.
Allerdings:
- PROPHETE gibt für sein günstiges Trekking-Rad 120kg an. Eventuell erbt das die LIDL-Variante und dann gilt dort auch 120kg (bei ALDI bin ich nicht fündig geworden). Was der TE hat, müßte in der BA stehen (Pflichtangabe nach Norm!). Damit darf in den obigen Beispielen der Fahrer 20kg mehr auf die Waage bringen, also 86kg bzw. 81kg (das paßt eher zum statistischen Durchschnittsgewicht). Für welche Zeit und welche Strecke, wäre die nächste Frage.
- SIMPLON gibt für sein Silkcarbon-Trekking-Rad 125kg an. Es ist seit einigen Jahren im Programm, offizielles Produkt (kein Prototyp etc.), Carbon generell seit vielen Jahren - so entsteht "Stand der Technik", das hat @iassu auch beschrieben. Der durchschnittliche Feldbestand hinkt da deutlich hinterher und auch bei Neurädern gehen nur wenige so weit. Der Preis gegenüber dem PROPHETE/LIDL-Rad liegt beim 10-fachen - also etwa wie DACIA-SANDERO-ESSENTIAL vs. AUDI-A6-AVANT (Basisversion). Beide sind häufig zu sehen.
- Der TA des ADFC hat die Norm 14764 seinerzeit ziemlich kritisiert, unter anderem auch das geringe, zul. Gesamtgewicht und empfiehlt 120kg, am besten noch viel mehr (für 60kg-Fahrer ein Graus).
Die einschlägigen Normen setzen den Standard für City/Trekking auf - wie gesagt - 100kg, geben aber im Vorspann an, dass Hersteller davon abweichen können, dies aber angeben und einige Testschärfen hochrechnen müssen. Ist aber so vage beschrieben, dass ich das in den Einzeltests nicht klar herauslesen konnte. Die großen Hersteller und die Premiumhersteller kennen/können die Tests nach Norm plus eigene Erweiterungen. Weiterhin lautet eine typische Beschreibung für den Einsatz von Trekking-Räder: "... nicht für Fahrten im Gelände ausgelegt ... " oder "... gelegentliche Kieswege ... ". Das passt auch nicht unbedingt zu Reiserädern. Generell kann man aber wohl sagen, dass die Räder glücklicherweise mehr als die Norm vertragen.
Offtopic: Es wäre natürlich optimal, wenn leichte Räder für geringes Systemgewicht zu günstigen Preisen zu bekommen sind. Is nich weinend .