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#1194597 - 29.02.16 18:30 spanien ost bis süd
reno
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 14
Unterwegs in Österreich

Dauer:17 Tage
Zeitraum:13.9.2015 bis 29.9.2015
Entfernung:2600 Kilometer
Bereiste Länder:esSpanien

Die Strecke grob:

Barcelona – Castello – Valencia - Benidorm – Alacant – Cartagena – Almeria – Malaga – Marbella (Tag 8 / "Wendepunkt") – Malaga – Granada – Villacarillo – Albacete – Benicassim – Ebro aufwärts – Lleida – Reus – Tarragona – Barcelona

50% freies Campieren, 50%Campingplatz, 2x Zimmer (Granada, Albacete)

Wegen Regen und Gewitter bei nächtlicher Ankunft in Barcelona (Verspätung der Grimaldi Line Savona – Barcelona) – und wegen wirklich stundenlanger Suche (2 Std.) nach einem mit Rad fahrbaren Ausweg aus der Stadt – die Litorale zum Beispiel ist für Fahrräder auch via Nebenstraßen gesperrt - zuletzt durch einen Kanal unter der Autobahn durch - und nach aktuellem Wetterbericht Aufbruch Richtung Südwest am Sonntag, 13.9.

Die Uferstraße Richtung Tarragona (einige Steigungen und enge Kurven) war am Sonntag halbwegs fahrbar – obwohl sie für Rad plus Auto zu schmal ist – aber es waren keine Lastwagen unterwegs - dafür viele Radfahrgruppen. Außerdem gibt es in knappen Abständen Verkehrszeichen, die 1,5 m Seitenabstand zu Radfahrern vorschreiben.

Am zweiten Tag hatte ich eigentlich genug davon, am Pannenstreifen neben Autokolonnen zu fahren – leider brachte mich mein Ausflug ins Hinterland in der Gegend Reus bis Tortosa neuerlich auf zu Autobahnen mit Radfahrverbot „aufgewerteten“ Bundesstraßen. Dann einiges Zick-Zack auf Nebenstraßen, die in Bungalowsiedlungen enden – und letztlich wegen gutem Rückenwind doch wieder Pannenstreifen (Nutzungspflicht für Radfahrer!) und eine mehr als 250 km Tagesetappe bis weit nach Valencia.

Ab hier neue Versuche, via Hinterland Richtung Granada zu kommen. Leider ging der Plan vorerst nicht auf. Über die Tage verteilt eine Reifenpanne nach der anderen (mit Schwalbe Marathon Plus!) - zuerst ein Glasscherben, der sich langsam durchbohrte – dann winzige Metalldrähte – zuerst im Vorderreifen – dann im Hinterreifen – dann Gangseilriss – eine Speiche hinten - und so war ich gezwungen, für den Kauf von Reserveschläuchen, Speiche etc. Städte mit Radsportgeschäften anzufahren.

Auch mit leidlichem Spanisch ist es nicht so einfach, dann einen Laden zu finden, der auch passende Schläuche liegen hat – wenn man Pech hat, führt die Zufahrt über eine Autobahn – also wieder Wegsuche - ganz zu schweigen von den Öffnungszeiten - vor 17:00 ist alles zu. Ich habe jeden zweiten Tag einige Stunden damit verbracht, zunächst einen Laden zu suchen und dann darauf zu warten, bis man aufsperrt. Achtung: Cappucino gibt es hier nicht! Nur Café con leche :-)

Angenehme Nebenstrecken entlang der Küste:

Naturschutzgebiet „Puntas de Calnegre“ mit Badeplätzen westlich von Cartagena (Schotterweg) unweit Aguilas (dorthin zuletzt schöne Pass – Straße ca 600 Hm)

Die Strecke Adra – Malaga war wegen der parallel dazu neu errichteten Autobahn (in der Höhe im Hang) fast autofrei!
Malaga – Marbella war so schlimm, dass ich dort umgedreht habe. Nebenstraßen über weite Strecken Sackgassen und somit nicht nutzbar.

Zurück nach Malaga. Wegen anscheinend noch immer im Reifen steckender Metallstifte habe ich zuletzt in Malaga auch noch neue Mäntel gekauft. Ab dann pannenfrei durchs „Hinterland“

Etwa ab Granada wunderschöne, teilweise extrem einsame Teilstücke auf Nebenstraßen – viele Bergstrecken und einige „Negativpässe“ = aus der Hochebene hinunter ins Flusstal und wieder hinauf. Unter anderem wunderbar zu fahren war La Mancha, etwa das aus West in die Ebene von Albacete führende Tal.

Wegen Gewittern in der Gegend Benicassim zurück an die Küste (doch wieder Campingplatz) – Gewitter mit Überschwemmungen IM Kaffeehaus :-)
- dann wieder „Flucht“ vor dichtem Verkehr ins Hinterland – Ebro aufwärts – wenige Stunden vor dem endgültigen Schlechtwettereinbruch Campingplatz neben Flughafen Barcelona / El Prat de Llobregat.

Fähre zurück nach Savona wegen Sturm und hoher See mit mehreren Stunden Verspätung – an Bord wurden alle paar Stunden Plastiksackerl verteilt :-)

Lästig: Wegen vieler zu Autobahn aufgewerteter Straßen kommt es öfter vor, dass man ein paar Kilometer außerhalb einer Ortschaft vor einer Radfahrverbotstafel steht und zu (bis zu 50 Kilometer langen!) „Umwegen“ oft mit einigen Bergstrecken gezwungen wird – um letztlich dann wieder in einem Autobahndreieck zu hängen und nach einem Ausweg suchen zu müssen. Immer wieder fahren Radfahrer dann am Pannenstreifen (ich auch), bis man von der Polizei verjagt wird. Erzählung von Radfahrern aus der BRD: Der Polizist habe bestätigt, dass man dort „auf die Radfahrer vergessen habe“. Er habe sich dann umgedreht, die Augen zugemacht und gesagt, sie mögen halt schnell bis zur nächsten Ausfahrt auf der Autobahn fahren.

In Spanien außerhalb Ortsgebiet Helmpflicht!

Grundsätzlich: Katalanien und Spanien ist vom "zivilisatorischen" Niveau her tlw. noch geregelter und geordneter als "Mitteleuropa" - bei Rot über Ampeln fahren geht gar nicht! (auch nicht in Barcelona) - in den Shoppingsmalls die gleichen Ketten wie überall - öffentliche Einrichtungen entlang der Strände etc. oft noch perfekter als in Italien mit Wasserstellen, Radwegen, Fußweg, Sitzbänken usw, - sehr schöne Parks - viele Investitionen in den öffentlichen Raum aus den letzten Jahren. Die Radwege wie überall "nachträglich hineingequetscht" und über weite Strecken hat man auf die Radfahrer "vergessen" = Radfahrverbote auf Hauptstraßen ohne Alternative!
Innerstädtisch kommen die Radfahranlagen in Barcelona schon eher an Holland heran als an Österreich :-)

Ganz kurz Fazit: Die Küstenstraße fahr ich nicht mehr. Inland traumhaft.

a
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#1195243 - 02.03.16 22:27 Re: spanien ost bis süd [Re: reno]
Bafomed
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.753
Danke für Deinen Kurzbericht, den ich mit Interesse gelesen habe. Ohne jetzt hier eine Grundsatzdikussion auslösen zu wollen: Bezüglich Deiner Schwierigkeiten beim Verlassen von Barcelona bzw. beim Vermeiden von Autobahnen kann ich Dir raten, Dich mal mit der Nutzung eines GPS-Gerätes auseinanderzusetzen. Vor dem Hintergrund meiner inzwischen nicht unerheblichen Erfahrung mit Radreisen auf der Iberischen Halbinsel hatte auf meinen ersten Touren in Spanien zunächst auch die Erfahrung gemacht, dass eine nicht detailgenaue Planung bzw. nur grobe Planung mit Papierkarten schnell zu den von Dir beschriebenen Problemen führen kann. Seit 2008 plane ich jedoch im Vorfeld von Radreisen speziell in Gebieten, in denen die Autobahn die Hauptverkehrsader ist, digital vor und übertrage die Tracks auf das GPS-Gerät, um gerade bei kleinen Nebenwegen als Alternative nicht ständig anhalten zu müssen, um eine Orientierung zu haben. Speziell in Spanien habe ich seitdem nie mehr das Problem gehabt, gegen meinen Willen auf die Autobahn geführt zu werden (eine Ausnahme wäre z.B noch die Straßenverbindung vom Festland nach Cádiz oder die im letzten Jahr hier im Forum diskutierte Verbindung zwischen Guadix und Baza) oder mich in Großstädten zu verfahren. Aufgrund Deiner doch sehr sportlich angelegten Etappenlängen vermute ich aber, dass Du eher mit rennradartigem Material unterwegs warst und so möglicherweise in Frage kommende (nichtasphaltierte) Alternativen auf Landwirtschaftswegen nicht nutzen konntest.

Gruß,
Martin

Geändert von Bafomed (02.03.16 22:32)
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#1195506 - 04.03.16 11:21 Re: spanien ost bis süd [Re: Bafomed]
reno
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 14
Unterwegs in Österreich

ad GPS Tracks und Planung:

ein Fernradler, mit dem ich in Barcelona gesprochen habe, erhielt von seinem GPS - Routenplaner einen Radweg mit knapp 40 km Umweg vorgeschlagen -- da war ich mit dem Kanalrohr unter der Autobahn wesentlich schneller weg aus der Stadt.

Ich fahr mit Trekkingbike / Aerolenker, gerade mal 7kg Gepäck incl. zelt und mit breiten, aber glatten Reifen und 5 ATM Druck - also sehr schnell und offroad tauglich

Wenn ich losfahr, hab ich keine Ahnung, wo ich landen werde - ja nicht einmal die Richtung ist klar - ursprünglich wollte ich nach nord - gefahren bin ich nach süd. Radfernreisen steht in mir in gänzlichem Widerspruch zu Planung. Ich hab meist auch keine Karte mit oder nur eine sehr grobe.

Der Hinweis auf die zu Autobahnen "aufgewerteten" Landstraßen wollte vor allem darauf hinweisen, dass es die Verkehrsplanung anscheinend nicht einmal in einem Land mit so großer Radfahrbegeisterung (an Wochenenden traf ich hunderte Radfahrer! - Gruppen bis 40 oder mehr Menschen!) für nötig erachtet, Radfahrern eine fahrbare Straße anzubieten!
Mir persönlich ist es absolut kein Problem, in Villenvororten im Kreis zu fahren und mir Gebäude / Gärten etc. anzuschauen - im Gegenteil! Ich bin auch durch Bäche gewatet, um die Straße in der Nachbargemeinde zu erreichen, hab das Rad samt Gepäck über Sand getragen - bin quer über Autobahnbaustellen gefahren etc etc :-)

Übrigens: Zur Zeit passiert in Ungarn genau das gleiche! Die Strecke Plattensee - Fürstenfeld - vor drei Jahren noch problemlos fahrbar - ist bis Zalaegerszek eine Autobahn mir Radfahrverbot und OHNE Ausweichmöglichkeit für Radfahrer geworden!

frohes planen! :-)
a.
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Off-topic #1195605 - 04.03.16 16:40 Re: spanien ost bis süd [Re: reno]
Bafomed
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abwesend abwesend
Beiträge: 1.753
O.k., Du hast Barcelona ja wahrscheinlich Richtung Süden verlassen. Wie es da für Radfahrer aussieht, kann ich nicht sagen - 2010 bin ich auf der letzten Etappe meiner Pyrenäentour von Westen kommend so bis in das Stadtzentrum gefahren:
Einfahrt nach Barcelona von Westen aus

War absolut unproblematisch, auf den mehrspurigen Avenidas kann man meist den rechts gelegenen Fahrstreifen benutzen, wo die Anlieger auch ihre KFZ parken. Nur mit einer Papierkarte oder ganz ohne Orientierungshilfe hätten wir das reservierte Hotel sicherlich auch nicht ohne weiteres gefunden. Gleiches gilt übrigens auch die von vielen als schwierig geschilderte Fahrt zwischen dem Flughafen von Bilbao und der Innenstadt, die dank GPS-Planung eine Spazierfahrt war:
Flughafen Bilbao - Innenstadt

Grundsätzlich hast Du aber Recht, dass der plötzliche Übergang von einer fahrradkompatiblen Straße in eine Autobahn natürlich alles andere als optimal ist und bei fehlenden Orientierungshilfen in ziemlichen Stress ausarten kann, so dass einem in solchen Fällen manchmal nichts anderes übrig bleibt, als die geschotterten Vías de servicio entlang der Autobahn zu benutzen, wenn man nicht zu weit von der angedachten Strecke abkommen möchte.
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Off-topic #1195887 - 06.03.16 15:43 Re: spanien ost bis süd [Re: Bafomed]
reno
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Themenersteller
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Beiträge: 14
Unterwegs in Österreich

Ausfahrt Barcelona nach Südwest / Castelldefels

Die Litorale - also die sinngemäß "richtige" und einfachste = kürzeste Strecke ist nicht fahrbar, OBWOHL es eine Nebenstraße gäbe. DIE ist durch ein Gittertor und Hafengelände gesperrt
Also muss man zunächst nach NORD statt nach Südwest und rund um den Stadtberg Montjuic(seilbahn, olympiagelände, stadtfriedhof etc.) - dann wieder nach süden biegend in die Industriezone Pedrosa - geradeaus nämlich kommt man zur städt. Kläranlage, und von der kommt man nicht weiter nach Westen wg. Autobahn OHNE Überbrückung / Unterführung

nun ist man praktisch in einem 3/4 Kreis um den Stadtberg gefahren - hantelt sich entlang der Brauerei St.Miguel etc. und wieder am Hafen entlang zum Fluss Llobregat - DEN muss man (keine Brücke) wieder nach Nord - bis sich eine Möglichkeit findet, zum Flughafen Nordportal zu kommen. Ein Stück muss man dabei über Gehsteig fahren etc., da es zwar im bereich Flughafen einen ganz neuen, markierten Radweg gibt, DER aber endet auf einer Hauptstraße, die bald Radfahrverbot hat

VoM Flughafen zum Campingplatz Tres Estrellas MUSS man zuletzt via Autobahn - dort allerdings ist ein kurzes Stück Radfahren erlaubt, damit man zum Campingplatz überhaupt zufahren kann! Vom Campingplatz weg Richtung Barcelona entweder auf Pannenstreifen bis zur nächsten Ausfahrt - dann steht man an einem Park an bzw. vor einem Flusslauf, über den die Brücke erst gefunden werden muss - oder man fährt gegen die Fahrtrichtung auf dem Pannenstreifen zurück zur Autobahnauffahrt (was wohl noch gefährlicher ist)
Richtung Südwest ist ohnehin nur die LETZTE Möglichkeit (am Pannenstreifen gegen Fahrtrichtung) offen!
xxxx

Ich komm mit dem Rad überall hin, wo ICH hinwill (und wenn ich es tragen muss :-)) ---
aber geht mir um etwas anderes:

Von der Hafenauffahrt Barcelona zum Campingplatz sind es auf der Autobahn 18 km
- Fahrräder müssen, um dorthin zu gelangen, eine nicht beschriebene Strecke Richtung nord - west - süd - nord - west - süd - west - nord - südwest fahren - 33,5 km

Sollte man Radwege bevorzugen, werden es überhaupt knapp 50 km für eine Strecke von 18 km geradeaus

Mein Problem mit den Straßen in Spanien ist die radfahrerfeindliche Verkehrsplanung - die Strecke, die man zu fahren gezwungen wird, führt außerdem auf tlw. miserablen durch die wohl hässlichsten Industrie - und Lagerhallengebiete im Südwesten von Barcelona, wo einem vor allem Lastwagenzüge auf der Suche nach den richtigen Hafengates begegnen.

Genau dieses Spiel (riesige Umwege für Rad) hat sich entlang der Südostküste leider oft wiederholt - etwas im Raum Tarragona/Reus oder im Raum Valencia - etc. - am schlimmsten westlich von Malaga. Dort ist dann nur mehr der Pannenstreifen (wird auch von Autobussen für Haltestellen genutzt) auf einer bis zu 3 spurigen Schnellstraße für Radfahrer offen.

a.
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www.bikefreaks.de