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#42724 - 05.05.03 12:51 wieder zurück...
Zombie025
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Geschafft, man bin ich toll grins

Ich habe meine erste richtige Radtour hinter mir. Nachdem ich bisher nur Tagestouren mit meinem MTB bzw. Touren mit Übernachtungen unterwegs bei Freunden gemacht habe, habe ich das verlängerte WE dazu genutzt, meine neue Outdoor-Ausrüstung zu testen...

Hinter mir liegen 470km, fast immer am Main entlang, von Frankfurt nach Bayreuth. Nun ist's also passiert, bin auch vom Reise-Virus befallen.

Also wen's interessiert, hier ein kleiner "Bericht".

Los ging’s am Donnerstag morgen, geplant war eigentlich zwischen 8 und 9 loszukommen, natürlich war ich erst kurz vor 10 abreisebereit. Aufs Rad geschwungen und fast wieder runtergefallen. Macht doch irgendwie einen kleinen Unterschied aus, ob die komplette Zeltausrüstung auf dem Rad drauf ist oder das Rad nackig ist...
Runter zum Main, liegt ja gleich vor der Haustür und ...Energie
Nach 5 km, irgendwas fehlte... Geld? dabei, Karten? Bingo. die lagen natürlich noch wohl behütet in der Wohnung (erwähnte ich, dass das die erste Tour war? peinlich )
Also zurück und den zweiten Versuch gestartet. (wie's sich dann erstaunlicherweise am Ende herausstellte, hab ich wirklich nix vergessen)

Leider waren durch die Mai-Demos und diverse Veranstaltungen große Teile des Radweges durch grüne Männchen abgesperrt, so dass man häufig die Seiten wechseln musste.
Aber ab Hanau war auch das vorbei.
Bis Klingenberg war auch wenig Abwechslung vorhanden, der asphaltierte Radweg lud dafür zum Kilometer-Bolzen geradezu ein. Der obligatorische Gegenwind durfte natürlich auch nicht fehlen, aber durch das wahrhaft maänderhafte Verhalten des Mains kam er auch ab und zu von hinten, heissa ging das ab. Ich hätt ja nie gedacht, wie wunderbar die Taschen und die Rollen auf dem Gepäckträger als Segel fungieren.
Erstaunlichweise waren auch relativ wenige Leute unterwegs, die wenigen bemühten sich jedoch nach Kräften, meine "Rekordjagd" zu unterbrechen. Aber nix da, mit den fetten Reifen kann man auch spontan mal neben dem Radweg fahren(Vom heftigen Geklapper des Kochgeschirrs begleitet grins )

Zwischendurch gab’s natürlich auch eine Pause, standesgemäß Kocher angeworfen und erstemal 'n Käffchen gekocht. Dabei hat sich herausgestellt, dass der Benzinkocher wirklich sturmfest ist.

Die heranziehenden Regenwolken blufften auch nur, es blieb trocken. Stellenweise verwandelte sich der Radweg in eine Stoßdämpferteststrecke, von Wurzeln aufgebrochener Asphalt macht erst ab Tempo 30 so richtig Spaß, einige heftige Schläge ließen mich schon um meine Felgen fürchten, aber auch das blieb blinder Alarm.
Kann mir an dieser Stelle mal jemand erklären, welcher Idiot auf die Idee kommt, mitten in einer Biegung auf einem Radfernweg eine größere Treppe einzubauen? Aufgrund von Fußgängern, die passenderweise direkt davor standen, sah ich selbige zu spät… 20 Stufen später war ich dann auch unten angelangt, alles noch heil, die Milch für’s Müsli war zum Shake mutiert… grins )

Vor der nächsten Main-Biegung (bei Klingenberg) verhieß mir dann meine Karte eine nette Strecke quer durchs Land, auch nur 500Hm, das sollte doch zu packen sein. Also weg vom Main und ruff uf den Berg. Mit Fluchen und Schimpfen hab ich’s dann geschafft, die Kuppe lag vor mir. Eine wunderbare Aussicht aufs Tal, nur was fehlte, war der Main. Bingo, der lag natürlich hinter der nächsten Bergkette. Dieser Anstieg war noch ne Spur heftiger, weniger von der Steigung her (ca. 10%), sondern eher von der Psyche, da ich darauf nicht vorbereitet war. Aller 200m legte ich eine kurze Pause ein und quälte mich mit 7kmh den Berg hoch. Endlich war die Kuppe erreicht. Einen lustigen, rüstigen Rentner auf dem Trecking-bike getroffen (76 Jahre und voll fit!), eine kleine Unterhaltung und dann ging’s mit wehenden Fahnen in den Untergang, ähh ins Tal.
Bei 60kmh machen Scheibenbremsen erst richtig Spaß, die Kurven wollte ich dann doch lieber nicht in voller Breite ausnutzen. Glücklicherweise störte mich auch kein Auto (die muss ich wohl abgehängt haben grins ). Unten endlich angekommen, irritierte mich ein brenzliger Geruch, der aber nur von den heißen Belägen kam. kein Ausfall, super Teile.

Laut Karte lag auch schon der nächste Zeltplatz gleich um die Ecke, dort angekommen (es war mittlerweile nach 6) erwartete mich eine laute Kneipe, eine winzige Zeltwiese und n Haufen Wohnmobilisten. Nähh, danke, weiter ging’s.
Der nächste Zeltplatz war kurz vor Kreuzwertheim, so oder so musste ich den nehmen. Ganz nett gelegen, leicht bewaldet. Also schnell in der Kneipe erkundigt, wo ich denn hier mein Lager aufschlagen kann. Erste Frage des Kochs: "Hunger? Durst?" ... Ich komm gleich.
Wie sich’s herausstellte, muss ich wohl der erste Radler der Saison gewesen sein. Nachdem über mein idiotisches Tun (mit dem Rad, so weit, und überhaupt) abgelästert wurde, stand auch schon das Bier auf dem Tisch. Das hatte ich mir verdient. Es war dazu auch noch furchtbar lecker, also gleich noch'n zweites bestellt.
Da das ganze dann ein wenig länger dauerte, gab’s als Entschädigung noch nen Aquavit (Linie!) umsonst. Was will ich mehr.
Das Wetter bleib auch über Nacht trocken, eigentlich schade, wollte ich doch mal austesten, wie’s sich bei Regen macht, das neue Zelt.

Am nächsten Morgen noch ein kostenloses Frühstück abgesahnt, die 9 Euro Übernachtungsgebühr bezahlt (schluck) und weiter. In der nächsten Stadt noch fix zum Bäcker, im Radladen endlich eine Klingel gekauft, noch einen Blick auf die historische Altstadt riskiert und wieder in die Pedale getreten

Nun wurde es auch landschaftlich immer schöner, links und rechts tauchten ab und zu Berge und Weinhänge auf, ab und zu von Burgruinen geziert. Der Wind kam auch immer häufiger von hinten, so gefiel mir das. Es blieb zwar relativ kühl, aber für kurze Hosen und Shirt reichte es aus, man bewegte sich ja.
Die Bergbezwingung fand auch wieder statt, diesmal allerdings mental drauf vorbereitet, dementsprechend flüssiger ging das ganze voran. Das Hochgefühl auf der Begkuppe ist irgendwie unbeschreiblich, leider wurde ich dadurch auch leichtsinniger. Merke: eine in den Spannriemen verzurrte Karte hält auch nur bis zum ersten Schlagloch. Nach einer richtig spassigen Abfahrt, 50kmh über nen rustikalen Feldweg, mit Steinen, Schlaglöchern und ähnlichen Spässen vor dem nächsten ort angekommen, dessen Namen mir unbekannt vorkam. Also auf die karte schauen, Mist, wo ist sie denn. Also wieder den Berg rauf, was tut man nicht alles für die Kondition, fast ganz oben angekommen fand ich sie dann auch, was bei dem Wind ein richtiger Glücksfall war.

Das nächste Etappenziel war dann auch bald erreicht, Ochsenfurt.
Ein richtiger Zeltplatz zum abgewöhnen: 10Euro Gebühr (1 Euro Müllgebühr incl., wie soll ein Zelter soviel Müll machen, 4 Euro für mich und 5 Euro fürs Zelt, demnächst bring ich extra ein 20Mann-Truppenzelt mit, nur um die 5 Eur auch wirklich zu nutzen)
Einquartiert wurde man auf einer abschüssigen Wiese, mit netten Maulwurfshügeln gespickt. Bombig… Hinter mir die Bundesstraße, vor mir der Spielplatz, wo bis 23Uhr Krach gemacht wurde. Toll.
In der Nacht hats dann auch endlich geregnet und ein wenig gestürmt, das Zelt hat dicht gehalten. Dummerweise fiel mir nach 1 oder 2 Stunden Schlaf ein, dass ich meine Sachen zum Trocknen rausgehangen hatte. Egal, jetzt sind sie sowieso nass.

Der nächste Morgen erwartete mich mit Wind, Regen und Kälte. Demzufolge verzögerte sich der Aufbruch auch entsprechend, erst um 10 bin ich dann losgekommen.
Nach und nach besserte sich auch das Wetter, es blieb zwar kühl, aber glücklicherweise auch trocken.
Aufgrund von Bauarbeiten an einer Autobahnbrücke war der Radweg bei… hab’sch vergessen, gesperrt. Allerdings hat sich die Gemeinde eine nette Umleitung ausgedacht. Ein wenig hüglig, an den Feldern und kaum / nicht befahrenen Straßen vorbei. Sehr schön, leider ein wenig windig.
Irgendwann war dann aber leider Schluß mit einem konsistenen Radwegverlauf, aufgrund des NSG in den Mainauen hab ich immer wieder den Weg verloren, es ging auch immer häufiger neben den Landstraßen entlang. Nicht so toll.
Um 16 Uhr hab ich dann einen Zeltplatz gefunden, allerdings war mir das viel zu früh. Der nächste war dann erst hinter Bamberg, geschätzte 50km weiter. Also Flaschen mit Wasser aufgefüllt und seelisch und moralisch aufs Schwarzcampen vorbereitet.
Bamberg hab ich dann großräumig umfahren, da lt. Karte der Radweg erst in die Stadt, dann nach Westen, dann wieder zurück etc. verlief. Muss nicht sein.
Irgendwann stieß ich dann auch wieder auf den Main, man ist der schmal geworden. Auch hier war es wieder sehr schwer, auf dem Radweg zu bleiben. Eine Richtung gabs nicht, immer wieder über den Main nach Westen (also zurück), dann wieder nach Osten… Aller 10km musste ich dann auf der Karte nachschauen, ob ich noch richtig bin (an dieser Stelle auch vielen Dank an diejenigen, die spasseshalber mal die Schilder verdreht hatten)
Gegen 21 Uhr war ich dann noch 5 km vom nächsten Zeltplatz entfernt, ich hätte nich gedacht, das zu schaffen. Aber noch mal 10 Euro, ohne mich.
Und es hat sich echt gelohnt. Gezeltet hab ich an einem See (Fischereigewässer), der vom Main gespeist wird. Direkt an einer „Landzunge“, man hörte die ganze Nacht das Rauschen der Stromschnellen, die Vögel randalierten. Richtigen Krach machten leider ein paar Nachtangler.
Bescheuerte Leute, ich werfe extra nicht den Kocher an, weil ich mich dort so verhalten wollte, als sei ich nicht da, und die Pfeifen fahren mit ihrem Bus bis ans Wasser, werfen die Anlage an und entfachen ein großes Feuer… Super, soviel zum Thema der naturverbundenen Angler (sind ja sowieso alles Mörder)

Um 6 Uhr dann aufgestanden, es gibt wohl nichts schöneres als von der Natur geweckt zu werden…der Morgennebel über dem Wasser verog sich langsam, durchtränkt von Sonnenstrahlen, ein toller Anblick zwinker . Nur schweinekalt war’s, ich schätze 4 Grad. Das Zelt war von innen ganz nass (Kondensationsfeuchte?). Schnell (leider doch 90 Minuten gebraucht, inakzeptabel, aber ich bin ja noch in der Lernphase) alles eingepackt und weg, man will sich ja nicht erwischen lassen.
Eine Stunde später hab ich dann eine schöne Stelle zum Rasten gefunden (mit Tischen, das Grass war leider zu nass).
Die Morgensonne entsandt ihre wärmenden Strahlen und ich war nach der Zufuhr eines koffeinhaltigen Heißgetränks auch richtig munter…
Weiter gings bis Krombach (ist das das mit dem Bier?) über alle Arten von Radwegen, Schotter, teilweise Sand, Asphalt in allen Variationen (ich liebe den tiefschwarzen, der die Reifen schön singen lässt). Da ich nicht genau wusste, wann von bayreuth aus der zug nach Frankfurt fährt, blieben die sonst üblichen Pausen aus. Es wurde immer schwieriger, dem Main zu folgen, der Radweg führte sonst wo lang, war teilweise auch wieder schlecht ausgeschildert, so dass ich dann notgedrungen der Bundesstrasse folgte. Nicht mehr landschaftlich schön, aber gut geeignet um richtig Speed zu geben (wir hatten neulich hier en ähnliche Diskussion: Darf man mit dem vollbepacktem Reise-MTB eine Gruppe Rennradler überholen? grins
OK, an ner Steigung haben sie mich wieder gekriegt… grmmml)
In Krombach angekommen musste ich mich dann vom guten alten Maintal-Radweg verabschieden. Hier war Schluß, nun gings am Roten Main weiter. Von freundlichen Einheimischen auf den Rad-Rundweg (von Krombach nach Krombach verwirrt ) geleitet, habe ich viel Zeit in den dortigen Bergen verloren, die allerdings sehr schön zu fahren waren. Auf relativ breiten Wegen bergauf und –ab, nur leider kam ich meinem Ziel, Bayreuth, nicht näher. Irgendwann reichte es mir dann und ich warf mich todesmutig auf die Landstrasse. Nicht gerade schlau, es war Freigang für alle Raser verordnet, die mich teilweise mit Abständen von einem Meter mit über 100kmh überholten. Und das auch bergauf, wo man doch ein wenig hin- und herpendelt.

Irgendwann wieder den (diesmal richtigen) Radweg entdeckt, die letzten Kilometer abgespult und da war ich. Noch fix das obligatorische Reise-Eis an der Tankstelle besorgt und ab zum Bahnhof.

Bis auf ein paar äußerst stressige Mitreisenden, die für ihre 20km-Tour die bahn zum Rückreisen benutzten und es partout nicht einsehen wollten, dass ich mein Gepäck nicht vom Rad entfernen will, war’s auch ganz ruhig. Die Rückfahrt dauerte dann zwar auch über 5 Stunden, aber für 31 Euro kann man damit leben.

Am letzten Tag hatte ich mir noch einen schönen Sonnenbrand auf den Oberschenkeln und den Armen eingefangen, nett, wenn während der Bahnfahrt dann die Sonne darauf scheint… wirr

Noch kurz Statistik: Gesamt-KM: 470
Höhenmeter: Mindestens 20.000.000 (keine Ahnung, mein Tacho verrät mir das nicht, ich schätze so um die 1.500hm)
Reisedauer: 4 Tage
Max. Tageskilometer: 150
Max. Geschwindigkeit: 65
3 Bier verbraucht, pro Tag 3 Liter Wasser, Süßigkeiten wurden nicht gezählt…

Pannen gabs keine, allen Unkenrufen zum Trotz hat sich auch die Kombination Lowrider und Federgabel bewährt. Die Gabel federte trotzdem wunderbar, ob das ganze dauerfest ist, wird sich demnächst erst noch zeigen.

Die Beine sind nicht sonderlich schwer, beim heutigen Sprint auf Arbeit merkte ich, dass mir das schwerer fällt, ansonsten ist alles annehmbar.
Somit wurde der Grundstein für weitere, hoffentlich längere Reisen gelegt. Vielleicht trifft man ja demnächst auch n paar Leute aus’m Forum

So, genug gelabert, viel Spaß noch im Biergarten
grins
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#42733 - 05.05.03 13:52 Re: wieder zurück... [Re: Zombie025]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.702
Schön, dass es Dir gefallen hat.
Zitat:
Weiter gings bis Krombach (ist das das mit dem Bier?)

Du meinst wohl KULMbach, da kommt auch Bier her. Das von Dir genannte KROMbach (das mit dem Bier) liegt in der Nähe von Siegen.
Zitat:
und es partout nicht einsehen wollten, dass ich mein Gepäck nicht vom Rad entfernen will,

Da auch muss ich mit Dir schimpfen. Ein bepacktes Rad nimmt nun mal deutlich mehr Platz weg als ein unbepacktes. Wenn es im Zug voll ist, nimmst Du anderen Radlern Platz weg. Die Bahn "meckert", dass ein- und aussteigende Radler häufig an Verspätungen schuld sind (ein Hauptgrund gegen Radmitnahme im ICE). Nach meinen Erfahrungen lässt sich das nicht vollständig von der Hand weisen, wobei sich das Übel in zwei Kategorien teilen lässt: 1) Nicht-Radfahrer belegen das Radfahr- (oder auch Mehrzweck-) Abteil. 2) Radfahrer, die sich nicht an die in diesem Fall durchaus sinnvollen Regeln der Bahn halten, erschweren anderern Radlern Ein- und Ausstieg. Über beide Fälle habe ich mich schon genug geärgert, weil sie "unserem" Ruf schaden und sehr einfach vermieden werden können.
Gruss
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#42735 - 05.05.03 14:16 Re: wieder zurück... [Re: Uli]
Zombie025
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.229
Ups, die Ortsnamen verhau ich dauernd, kann ja mal passieren.

Zum bepackten Rad: peinlich hast ja Recht...
Sicherlich war das nicht ganz anständig von mir, aber selbst für das Gepäck war kein Platz mehr im Zug, die Vorderradtaschen hab ich abgemacht und unters Rad gelegt, für die hinteren Taschen, zelt und die Rolle war echt nix mehr zu machen.
Nett wie ich bin, hab ich sogar alten damen mit ihren Rollkoffern geholfen, diese über die Räder zu tragen, also alles in bester Ordnung...
Aber gut, ich bin ja lernfähig, demnächst werd ich alles artig abbauen, aber meine Sorge war halt, daß ich es unbedingt vermeiden wollte, meine Taschen oder das Rad draussen auf dem Bahnsteig unbeobachtet (auch wenns nur ne Minute ist) stehen zu lassen. Und ich wusste ja nicht, daß diese Leute 3 Stationen später wieder aussteigen...
reicht das als Entschuldigung
Aber ich geh in mich und werd mich bessern... peinlich
Aber btw: Warum hängt die bahn die Waggons für die Radmitnahme eigentlich nicht ans Ende, so daß nicht alle Gäste der hinteren Wagen durch dieses Abteil müssen, um toilettieren zu gehen verwirrt
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#42812 - 06.05.03 07:15 Re: wieder zurück... [Re: Uli]
atk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.190
Hallo Uli,
meiner Meinung nach gibt es zwei Hauptgründe dafür, dass das Einsteigen von Fahrgästen mit Fahrrad oft recht lange dauert und es dadurch zu Verzögerungen kommt:
- wenn mehrere bis viele Radfahrer einsteigen wollen, können sie sich meist nicht auf mehrere Türen verteilen wie die "normalen" Fahrgäste, sondern alle müssen nacheinander durch die selbe Tür
- die Einstiege zu den Fahrradabteilen sind in der Regel für das Einsteigen mit Fahrrad völlig ungeeignet (zu eng, zu hoch, Tür fällt zu, usw.)

Es liegt mit Sicherheit nicht daran, dass man beim Einsteigen das Gepäck am Rad hat. Ganz im Gegenteil, wenn das Gepäck am Rad bleibt geht das Einsteigen viel schneller (sofern man das beladene Rad heben kann, natürlich). Es dauert nicht länger als mit einem Koffer einzusteigen. Und ich muss nicht nachher noch gegen den Strom wieder nach draußen, um einen Berg Gepäck reinzuholen, immer mit dem Risiko, dass sich vielleicht einer was genommen hat oder gerade dann die Türen zugehen und der Zug abfährt wirr Also für mich gilt: Beim Ein- und Aussteigen (wenn möglich, manchmal kann man das Rad im vollen Abteil nicht beladen) ist das Gepäck immer am Rad. Was im Zug ist, ist eine ganz andere Sache. Wenn es eng wird ist es klar, dass man das Gepäck abnehmen sollte. Aber wenn, wie die letzten Tage erlebt, in einem riesigen Fahrradabteil gerade mal zwei Räder stehen, dann lass ich das Zeug dran.

Gruß
Andreas schmunzel
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#42819 - 06.05.03 08:06 Re: wieder zurück... [Re: atk]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.702
Hallo!
Zitat:
- wenn mehrere bis viele Radfahrer einsteigen wollen, können sie sich meist nicht auf mehrere Türen verteilen wie die "normalen" Fahrgäste, sondern alle müssen nacheinander durch die selbe Tür

Stimmt auch, aber warum sollte die Bahn mehr Türen = Radabteile einsetzen:
Zitat:
Aber wenn, wie die letzten Tage erlebt, in einem riesigen Fahrradabteil gerade mal zwei Räder stehen, dann lass ich das Zeug dran.

Mache ich auch manchmal, aber nur zum Ein- und Ausstieg, und das nur nachdem ich vor dem Einstieg kurz in den Wagen gelugt und die Auslastung gecheckt habe. Es ist erschreckend beeindruckend, was für gewaltige (Zerstörungs-) Kräfte ein bepacktes Rad bei einer Notbremsung aus 200 km/h entwickelt.
Zitat:
- die Einstiege zu den Fahrradabteilen sind in der Regel für das Einsteigen mit Fahrrad völlig ungeeignet (zu eng, zu hoch, Tür fällt zu, usw.)

Gerade deshalb sollte das Gepäck nicht auf dem Rad sein, denn das macht den Einstieg leichter.
Zwei von mir erlebte Beispiele:
Zwischen Koblenz nach Bingen versucht jemand mit seinem bepackten Rad in einen Nahverkehrszug einzusteigen. Dabei bleibt er mit seinen Taschen in der Tür hängen, kommt zu Fall und beschädigt die Türveriegelung. Fazit: Über 20 Minuten Verspätung verursacht und Tür kaputt, weshalb man nun zum Ausstieg mit dem Rad durch den Wagen zu einer anderen Tür muss.
In einem ziemlich vollen IC mit grossem Radabteil und breiten Einstiegen sind noch vier reservierte Plätze frei. An einem Bahnhof (ich glaube es war Mannheim) steigen genau diese vier Radler mit bepackten Rädern ein. Aufgrund der Taschen kommen nur die ersten beiden Radler in den Wagen rein, die anderen bleiben in der Tür stehen. Bis das dann sortiert war .....
Ich schätze mal, dass es bei meiner jeden vierten bis fünften Bahnfahrt "Probleme" bei Ein- und Ausstíeg mit Rädern gibt; die Verursacherrolle teilen sich Radler und Nicht-Radler brüderlich.
Gruss
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#42827 - 06.05.03 08:28 Re: wieder zurück... [Re: Uli]
bikebiene
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.704
Hallo Uli,

hier noch mein bescheidener Senf dazu:

gilt vorallem für Fernreisen, also nicht bei Regionalbahnen, die meist mehrere Mehrzweckabteile haben.

1. man kan nie 100%i-ig genau sagen, wo der Hänger wirklich hält, selbst wenn es Wgenstandsanzeiger gibt, deshalb lassen wir das Gepäck auch dran, bis wir wirklich an der Tür sind wo wir einsteigen müssen, bei fünf Rädern kommen da bei 7 Taschenpaaren und 2 Zeltrollen und 5 Schlafsackrollen nämlich eine Menge zusammen. Wenn wir das alles an der vermeintlich richtigen Stelle zum Einsteigen abbauen und dann hält der Zug 15m weiter weg peinlich unser Kinder sind zwar nicht mehr ganz klein, aber dies alles dann optimiert in den Zug bekommen, nebst der fünf Räder, da könnte man ein Trainingsfeld irgendwo auf dem Bahnsteig brauchen

2. Wenn einstieg breit genug, kommen die Räder samt Gepäck rein, um dann in Ruhe alles gut abzubauen und zu verstauen.

3. Wenn entsetzlich schmale Türen, dann muß es anders gehen, im allgemeinen ist das aber stressiger, man möchte ja die Abfahrt des Zuges nicht verzögern

4.Als Alleinreisender stelle ich mir das schwieriger vor, wir können ja noch optimieren, in dem Sinne, zwei kümmern sich um die Räder, drei ums Gepäck. Doof ist es, wenn man die vielen Gepäckstücke nicht durchs Fenster reichen kann, dann gibt es noch mehr Gedrängel an der Tür traurig

Was die Sache verkompliziert, ist, daß Radtaschen primär dazu da sind, am Rad zu hängen, sie tragen sich halt schlecht,besonders mehrere davon.. Wenn man noch dazu sein Rad transportieren muß, wird's schwierig.

Da du mit relativ wenig Gepäck unterwegs bist, ist es für dich sicher noch relativ einfach, die Vorgaben der Bahn zu erfüllen. Bei Familien mit Kindern, wird's schwierig und wir habens da noch einfach, da unsere Kinder schon etwas größer sind, wie mag das erst mit kleinen Kindern sein, wo du noch nebenbei aufpassen mußt, daß sie nicht verschwinden, unter den Zug geraten etc.
Meiner ansicht nach ist die Vorschrift der Bahn zwar für den Platz im Zug richtig und gut, aber für das Ein- und aussteigen schlicht und einfach unrealistisch. Es sei denn ein Zugbegleiter ist immer abgestellt dafür, bei dieser Arbeit zu helfen. Es gibt nette, die das tun, aber die Regel sind die nicht, und sie haben ja auch noch andere dinge zu tun als sich um Radler zu kümmern, die ja nur ein Teil der Reisenden sind (ist absolut wertfrei und unironisch gemeint! )

Soweit meine Gedanken dazu, sicher noch unvollständig, aber mehr fällt mir im Moment dazu nicht ein.
Im Regionalverkehr ist das meist etwas einfacher.
Übrigens hab ich noch nie erlebt, das jemand sich darüber aufgeregt hat, wenn noch Gepäck am Rad war. Solange gewährleistet ist, das alle gut vorbeikommen, kein Gang vollgestellt ist und auch alle Räder Platz haben, ist die einzige Schwierigkeit höchstens der reglementierungsfreudige Deutsche grins

Gern bahnfahrende Grüße (trotz des Streß' )
Bikebiene
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