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#828085 - 18.05.12 12:11 Unsere aufregendsten Übernachtungen
estate
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.458
Hallo,

wie wäre es mit einem Thread über unsere besonderen Übernachtungserlebnisse?

Hier einige Vorschläge:

-Bilder von schönen Zeltplätzen in der Natur
-Übernachtungen im urbanen Terrain
-Ungewöhnliche Quartiere
-Interessante Begegnungen
-Nette Gastfamilien
-unangenehme Vorfälle

und noch viel mehr hat in diesem Thread Platz.
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#828088 - 18.05.12 12:16 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
estate
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.458
Ich fange gleich einmal an:

Die erste tolle Übernachtung auf der Insel Olchon im Baikalsee: (klicken zum vergrößern)


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#828106 - 18.05.12 13:17 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
aighes
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 7.334
Eine meiner schönsten Zeltstellen war am Strand von Cirali:




Die unruhigste Nacht hatte ich ein paar Tage zuvor ~2km westlich von Knidos:



Knidos ist eine antike Runinenstadt. Wir waren leider etwas zu spät da und sind daher wieder ein Stück zurück geradelt um das Zelt aufzubauen und dann die Besichtigung am nächsten Morgen zu machen. Der gefundenen Platz wurde offensichtlich schon häufiger genutzt (Lagerfeuerreste etc.). Das Essen war verputzt, die Sonne weg, das Zelt stand und wir waren gerade im Schlafsack, da kam der erste Sicherheitsmann vorbei. Wir konnten ihn überzeugen, dass wir nur eine Nacht bleiben und uns morgen auch Knidos anschauen und die Landschaft nicht kaputt machen. Nach 30 min hielt das nächste Auto, wieder etwas Diskussion mit dem Ergebnis, er wolle sich mit seinen Kollegen besprechen...aber das wars dann auch...aber viel geschlafen hab ich in der Nacht nicht...
Viele Grüße,
Henning
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#828225 - 19.05.12 10:16 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
estate
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.458

In Japan gab es herrliche Plätze, allerdings muss man sich überwinden in voller Öffentlichkeit das Zelt aufzuschlagen.
Am Morgen bekam ich dann von einer Japanerin die Gelegenheit mich zu waschen und einige Getränkeflaschen geschenkt.
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#828386 - 20.05.12 15:51 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
Skipper
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 34
In Heide (D) vor einem Aldi.
Hatte an dem Tag den dritten Platten hinten (abgefahrene Slicks eigenen sich nicht für eine Tour schmunzel ) und keine Lust mehr zu flicken.
Haben dann nur noch in den Ortseingang geschoben und dieses tolle Plätzchen gefunden.





Das zweite Bild musste ich ein wenig aufpuschen, damit man die Schlafplätze besser sieht schmunzel
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#828388 - 20.05.12 16:07 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
luckyloser
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 708
irgendwo in Norwegen 2009 mit dem Rucksack unterwegs,

nach über 2 Stunden herum irren, um einen eben & gerade Schlafplatz zu finden (die Nächte zuvor hat mir das schon den Schlaf geraubt), wurde dann entnervt diese ziehmlich dumme Stelle gewählt;



und kaum war ich eingeschlafen, kam das was kommen musste:
Regen! Norwegischer Regen! listig Irgendwann gegen 3 Uhr früh lief das Wasser dann über die 10cm hohe Bodenwanne des Zeltes in den Innenraum und weckte mich ganz scharmant...

naja JETZT kann ich drüber lachen grins
Viele Grüße vom nordsüchtigen Holger
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#828435 - 20.05.12 18:26 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: luckyloser]
:-)
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.813
schönes Thema,

da fällt mir prompt meine Übernachtung in Bodø ein.

An der Fährstation angekommen musste ich feststellen, dass ich die letzte Fähre der Saison morgen früh um 7 kriegen kann. Danach wird der Takt erheblich verlängert. Ich brauchte einen Platz in der Nähe bei dem ich die Fähre auf keinen Fall verpassen kann.

Der Sattelschlepper der in der Wartereihe als erster stand kam mir gerade recht.... Selbst wenn ich verschlafe werde ich die Fähre sicherlich nicht verpassen. zwinker

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#828437 - 20.05.12 18:31 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: :-)]
SuseAnne
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.792
bravo

Großartig! Und hattest Du schon abgebaut, als der Fahrer kam?

Suse
Bitte die bestellten Buffs rasch bezahlen. Treffpunkte für die über mich laufenden Raum Stuttgart-Sammelbesteller werden demnächst bekanntgegeben!
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#828441 - 20.05.12 18:39 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: SuseAnne]
:-)
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.813
Ne, ganz so frech war ich nicht. Den Fahrer hab ich gefragt und der war derart desinteressiert, dass das ganze schon fast nicht mehr lustig war. Der hat nur mit den Schultern gezuckt, knapp genickt und sich dann auch direkt schlafen gelegt.

Für mich besonders war auch auch das Veranda-Camping am Nordkap.

Man sagte mir ich solle nah am Gebäude zelten da es sehr windig wird.

Auf der Suche nach einem Platz fand ich ein Haus in der Nähe des Parkplatzes. Dort war Thomas den ich ein paar Tage früher schon mal getroffen hatte und ein Östereicher schon heimisch geworden. Ich hab mich dann dazu gestellt. Nah am Gebäude hab ich jedenfalls hinbekommen.


Ich war jedenfalls happy, auch wenn ich hier vielleicht etwas komisch aus der Wäsche gucke.


Bin dann drei Tage dort geblieben mit wechselnder Gesellschaft.

Geändert von :-) (20.05.12 18:40)
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#828443 - 20.05.12 18:45 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: luckyloser]
StephanZ
Nicht registriert
In Antwort auf: luckyloser

und kaum war ich eingeschlafen, kam das was kommen musste:
Regen! Norwegischer Regen! listig Irgendwann gegen 3 Uhr früh lief das Wasser dann über die 10cm hohe Bodenwanne des Zeltes in den Innenraum und weckte mich ganz scharmant...


Vielleicht stelle ich mir das was falsches vor, deswegen frage ich vorsichtshalber. Ist der Teichpegel so stark gestiegen?

Oder bist Du irgenwie eingesunken, weil alles, was davor trocken war, plötzlich nass und nachgiebig?

Viele Grüße
Stephan
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#828444 - 20.05.12 18:46 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: :-)]
Rennrädle
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.840
Kannst ja von Glück reden, dass der LKW Fahrer nicht seine Pläne kurzfristig geändert hat.

Die Idee ist ja schon mehr als frech schmunzel

Rennrädle
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#828460 - 20.05.12 19:27 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: ]
luckyloser
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 708
In Antwort auf: StephanZ
...Vielleicht stelle ich mir das was falsches vor, deswegen frage ich vorsichtshalber. Ist der Teichpegel so stark gestiegen?...


Richtig, der Wasserspiegel des Sees war massivs angestiegen über Nacht.
Viele Grüße vom nordsüchtigen Holger
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#828470 - 20.05.12 19:59 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: luckyloser]
:-)
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.813
Da interessiert doch wie die nächsten Nächte gewesen sind?
Oder hast du den Schlafsack schnell wieder trocken bekommen?
Gruß
Jörg
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#828496 - 20.05.12 21:20 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
islandradler
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 59
Hallo,

leider ohne direktes Foto, aber eine gern erzählte Geschichte. Auf dem Icefields Parkway in Kanada habe ich mir, noch vor der Hauptsaison reisend, sagen lassen welche Campingplätze schon geöffnet haben und habe dann die noch geschlossenen aufgesucht, die ich dann für mich hatte. So auch den Campingplatz am Waterfowl Lake. Da der Boden etwas nass war und mein Zelt ausnahmsweise trocken habe ich mich ganz pragmatisch in einer der an den Seiten offenen, aber überdachten Essens- und Kochhütten mit meiner Isomatte und meinem Schlafsack auf einen Picknicktisch gelegt.
Dort habe ich auch gut geschlafen. Bis um kurz vor sechs. Denn da hat mich ein merkwürdiges Geräusch geweckt. Wieso schaufelt um diese Uhrzeit auf einem geschlossenem Campingplatz jemand Sand? Bauarbeiter? Aber dann hätte ich doch ein Auto oder Stimmen gehört! Langsam befreite ich meinen kopf aus dem Mumienschlafsack und sah schon beim leichten hochkommen, dass das Geräusch nicht von einer Schaufel verursacht wurde. 100m von mir entfernt stand ein Schwarzbär groß ausgestreckt an einem Baum und markierte mit seinen kräftigen Krallen in knapp drei Metern Höhe sein Revier. Ich sprang aus meinem Schlafsack in meine Hose und die Schuhe, so schnell wie noch nie. Schließlich sollte der Bär nicht denken, dass auf dem Picknicktisch für ihn serviert ist.

20 Minuten später bin ich ihm dann wieder auf der Straße begegnet.


Und vor so einem Knuddelbären hatte ich schiss.

Lasse
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#828506 - 20.05.12 21:57 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: islandradler]
luckyloser
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 708
Schön!
so eine Begegnung wünsche ich ich auch mal.
Ich hatte zwar mal lustigen Elch-Kontakt, aber ein Bär wäre echt traumhaft!
Viele Grüße vom nordsüchtigen Holger
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Off-topic #828508 - 20.05.12 22:03 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: :-)]
luckyloser
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 708
In Antwort auf: :-)
Da interessiert doch wie die nächsten Nächte gewesen sind?
Oder hast du den Schlafsack schnell wieder trocken bekommen?
Gruß
Jörg


Es erforderte die Rückkehr zur letzten Ortschaft. Ein netter ältere Herr übergab mir für 2 Tage ein Zimmer mit kleinem Holzhofen - die hats auch gedauert bis der halbe Rucksackinhalt getrocknet war.
(Die Verständigung zwischen dem Opa, der ausschließlich gebissloses norwegisch konnte, und mir werde ich wohl nie vergessen zwinker )

Viele Grüße vom nordsüchtigen Holger

Geändert von luckyloser (20.05.12 22:04)
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#828509 - 20.05.12 22:05 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: islandradler]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: islandradler
Und vor so einem Knuddelbären hatte ich schiss.

Na ja, nen wilder Schwarzbär ist ziemlich am Ende der Nahrungskette und hat in freier Wildbahn eigentlich nur noch andere Bären als natürliche Feinde.

Vermutlich hat er dich wahrgenommen und wollte mit der Aktion seinen Anspruch auf das Revier dort untermauern. Gut, dass du nicht im freien gepennt hast.

Ich hab mal aus zweiter Hand die Story gehört, wo 3 Engländer auf Spitzbergen im Zelt saßen und kochten und auf einmal fiel irgendwie ein Schatten über den Eingang. Draussen stand der Eisbär und wollte mal gucken was der Chef so kocht. Er blieb dann aber doch draussen und ließ sich vertreiben.


Selber hab ich auch einige verrückte Schlafplätze gehabt, aber die meisten als Paddler und nur von eher wenigen habe ich dann auch Bilder.
Hmm ... eigentlich sind anormale Übernachtungsplätze bei mir was normales.

Daher spontan nur zwei Bildchen um ein wenig die Varietät zu zeigen. Beim Radfahren habe ich mitunter auch "solche" Ecken, nur halt nicht am Wasser, sondern mal in Obstplantagen, Bushhaltestellen, Carports zwinker oder auf Bänken, ich hab auch schon in ner (sauberen) Kloanlage gepennt.


Links unten vor dem schrägen "Block" das dunkelgrüne ist mein Tarp. War das einzige Mal das ich in Schottland ohne Zelt gepennt habe, dafür auf Kieselsteinen ab Fussballgröße aufwärts ... und Abends meckerte es auf einmal über mir. Stand da ein Soayschaf und beschwerte sich über meinen Aufenthalt. War vielleicht nen Schlafplatz von denen. Am nächsten Morgen stand es wieder dort und meckerte erneut. Ist aber kein Vergleich zu nem Bären.

Anderes Extrem, wie pennt man wild mitten in Antwerpen?


War etwa in der Ecke hier. Schlief sich nicht so entspannt, weil da rennt auch nachts einiges an seltsamen Volk rum.

Da fällt mir ein, am Mittelrhein hab ich mal auf einer der rechtsrheinischen Rampen die direkt von der Straße runter zum Wasser führen gepennt, ohne Zelt. Nachts tuckerte irgendwas besonders stark verdrängendes den Rhein hoch und die nachfolgende Welle spülte die Rampe hinauf, bis auf nen halben Meter an mich heran... tseeee

An nem Sandstrand hab ich mein Zelt mal direkt an der Kante des letzten Hochwassers aufgebaut und das nächtliche Hochwasser lief bis auf eine Armlänge nah an das Zelt heran.

An der Ems haben wir mal zu dritt mehr so fast notfallmäßig hinter dem kleinen Sommerdeich gezeltet, während Springtide und Starkwind aus Nordwest. Morgens geh ich zu dem kleinen Wall, genannt Sommerdeich und sehe die Schmandspur vom Hochwasser kaum eine Handbreit unterhalb der Oberkante .... puhhhhhh!!!


Schönste Schlafplätze gabs aber auch. Zwei ganz besondere werde ich niemals vergessen. Der eine war der am Loch Shiel, wo ich aufwache, das Zelt leicht öffne und schlaftrunken rausschaue und dann das hier sehe:

In echt war natürlich kein Blaustich drin.

Das andere war wenige Kilometer südlich Nyborg und damit der Belt-Brücke, direkt unterhalb eines Campingplatzes. Luftbild
Sternenklare Nacht, kein Wind, spiegelglattes Wasser, die Mondscheibe und wir pennten nen nen halben oder dreiviertel Meter über der Ostsee auf dem Steg, mit Blick auf die Belt-Brücke von der ein ganz leichtes Rauschen herüber kam.
Es gibt ein Bild, aber an dem habe ich nicht die Rechte.
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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#828529 - 21.05.12 07:04 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: luckyloser]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.580
Hallo!

Also auf den Bärenkontakt beim Schlafen kann ich gerne verzichten. Meine Geschichte dazu habe ich im Forum ja schon erzählt, die findet sich sozusagen im Archiv. (Weil viele nicht glauben können, dass es in Slowenien mit diesen lieben, kleinen putzigen Bärchen Ärger geben kann.)

Die anderen Tierchen waren eigentlich alle recht nett: Der Rehbock (auch in Slowenien), der mit mir am Abend raufen wollte, aber dann doch Ruhe gegeben hat, wie er entdeckt hat, dass ich ein Mensch und kein Kollege bin. Der war vielleicht nur kurzsichtig. Die Maus oder etwas Ähnliches, die mir den Müllsack im Vorzelt geplündert hat und mich mit ihrem Rascheln am Einschlafen gehindert hat.
Der zornige irische Grundeigentümer, der mich wildzeltenderweise in der Dämmerung gerade noch gefunden hat und mir am Schluss das Versprechen abgenommen hat, ihn auf einen Kaffee zu besuchen, wenn ich wieder komme und er sein Haus fertig gebaut hat.

Die Nacht unter dem Hochkesselkopf im Sturm, in der ich ewig lange mit kältestarrer Hand die geknickte Zeltstange gehalten habe, um den anderen das Weiterschlafen zu ermöglichen. Die Kühe, die uns bei unserem ersten Kletterlager als Jugendliche im Gosaukamm die Zelte fressen wollten (wir waren gerade in irgendeiner Wand) und zwei sehr schleimige, grünliche Lappen hinterlassen hatten.
Der Elch, der in der Nacht mampfend ganz nahe um mein Zelt getappt ist. Den habe ich aber nicht gesehen, ich bin ja nicht blöd und reize ihn vielleicht auch noch!

Zu den witzigsten Übernachtungen hat vielleicht meine Nacht mitten im Kreisverkehr in Prag gezählt. Ich habe mich auf eine unruhige bis mehrfach gestörte Nacht eingestellt und herrlich bis in den Morgen geschlafen.

Wer sich auf Unbekanntes einlässt, erlebt manches!

lg! georg
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#828532 - 21.05.12 07:07 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
JohnyW
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.440
Hi,

man da kann ich bei dem Thema ja einen Fortsetzungsroman schreiben...

Gruß
Thomas
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#828546 - 21.05.12 08:36 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
moiino
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 267
Na da hab ich auch was, tolles Thema, schöne Bilder bisher und das mit dem LKW :-)

Ein paar Traum-Zeltplatz-Bilder:

Mongolei:



Es ist natürlich auch in anderen Ländern schön, aber die Mongolei, da komme ich ins schwärmen.

es gibt auch sehr kalte Nächte an schönen Plätzen, hier in Tibet:





Am nervenaufreibensten war sicher die Nacht als ich nach Tibet rein bin, durch den Checkpoint - ohne fragen versteht sich - und 200 m nach dem Hauptcheckpoint die Stirnlampe (chinesisches Fabrikat)versagt hat. Es war stockdunkel. Ich hab dann in einer kleinen Hütte direkt neben dem Mekong gepennt weil ich nichts gesehen hab. Die halbe Hütte war mehr oder weniger schon den Fluss hinunter, der Rest war voller Müll. Hab ich auch erst im Morgengrauen gemerkt, als ich mich schnell davon gemacht hab. Da hab ich leider kein Bild aber einen Link zu einem Text den ich zu dieser Zeit geschrieben hab: http://www.derbeobachter.net/?p=98


Oder mitten auf einem Golfplatz, auf dem am nächsten Morgen zu allem Überfluss ein Turnier stattfinden sollte, was wir natürlich nicht wussten, als wir mit den Fahnen Speerwerfen geübt haben und wunderbar geschlafen haben, bis wir eben irgendwann geweckt wurden. Naja auf diesem Rasen verstehen sie wohl keinen Spass :-) Auch kein Bild bei der Hand. Aber man kann es sich vorstellen.


In Plantagen (Malaysia) hab ich auch öfter gepennt, ist zwar nicht schön aber kann durchaus spannend sein: Suchscheinwerfer, Blutegel, Eine laute Streiterei 10 Meter neben meinem Zelt, wobei mein Zelt allerdings nicht bemerkt wurde ... naja vielleicht waren es doch eher 30 Meter. Sagen wir gefühlte 10 m
Australien - Indonesien -SOA- China -Ost-Tibet - Mongolei -Russland - Österreich http://www.derbeobachter.net/?page_id=54
Grenzen gibts nur in unseren Koepfen!!
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#828564 - 21.05.12 10:15 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
wal
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 546
Hi,
sehr schönes Thema.
Schöne Zeltplätze hatten wir so viele, dass es mir schwer fällt, etwas heraus zu heben.

Besonders schön finde ich die weiten Landschaften in der Mongolei, Tibet, aber auch in Marokko hatte wir wunderschöne Wüstenzeltplätze. Auch das Zelten in frühlingsgrünen Wäldern, wie auf unserer Slowenien-Tour, habe ich in sehr schöner Erinnerung.


An aufregenden/unheimlichen Übernachtungen bei Radtouren fallen mir zwei Ereignisse ein:

Australien (kein Bild): wir waren auf dem Weg von Birdsville an die Ostküste und radelten durch den Farmlandgürtel. Kein idealer Zeltplatz in Sicht, alles nur eher langweiliges Farmland, immer parallel zu einer Bahnlinie. Schließlich fuhren wir bei Dämmerung einfach einen Seitenweg rein, der in Richtung Bahnschienen führte und nach wenigen Metern in einer Art Wendeplatte an den Schienen endete. Hier bauten wir das Zelt direkt neben den Schienen auf. Nach dem Essen noch einen kurzen Spaziergang gemacht, und dann sahen wir überall aus den Büschen unterschiedliche Schlangen herauskriechen. Obwohl ich Schlange sehr gerne anschaue, fand ich es doch etwas unheimlich, weil man sehr aufpassen musste, um nicht aus Versehen auf eine draufzutreten.
Als wir dann schon im Zelt schliefen, wurden wir mitten in der Nacht durch ein Dröhnendes Geräusch geweckt: Ein langer Kohlezug fuhr auf den Bahnschienen etwas zwei Meter von unserem Zelt entfernt vorbei. Der Zug fuhr sehr langsam, und der Boden vibrierte. Mir war sehr unheimlich, da ich mir ständig überlegte, was wohl passieren würde, wenn etwas von dem fahrenden Zug runterfallen würde... Nach nicht enden wollenden Minuten war der Zug dann zum Glück vorbei und wir wurden bis zum nächsten Morgen nicht mehr gestört.

Baikalsee: Die erste Nacht auf dem Eis. Wir zelteten neben einer Eis-Spalte, wo wir hochgedrückte Eisplatten für die Trinkwassergewinnung sammelten. Ich wusste, dass das Eis nachts knacken würde. Aber das, was wir dann hörten, überstieg all meine Vorstellungen. Es war wir ein Gewitter, ein Blubbern und Knallen. Manchmal war auch ein ganz leichtes Vibrieren zu spüren. So schreckte ich nachts immer wieder hoch, an ruhigen Schlaf war nicht zu denken. Nachdem ich sehr gerne Polarexpeditionsliteratur lese, muss das dann doch meine Fantasie beflügelt haben, denn ich träumte davon, dass sich unter unseren Fahrrädern eine Spalte auftut und die Fahrräder zermalmt würden. Ist natürlich nicht passiert. Die weiteren Nächte auf dem Eis waren dann weitaus weniger unheimlich, und auch nicht gar so laut.

Waltraud

Geändert von wal (21.05.12 10:15)
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#828572 - 21.05.12 11:05 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: wal]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: wal
muss das dann doch meine Fantasie beflügelt haben, denn ich träumte davon, dass sich unter unseren Fahrrädern eine Spalte auftut und die Fahrräder zermalmt würden.

Nicht ganz so dramatisch, aber dennoch vergleichbar, hatte ich auch mal einen Traum.

Inzwischen ziemlich genau 20 Jahre her. Über Pfingsten oder Himmelfahrt haben wir von der Schule auf freiwilliger Basis mit unserem Sportlehrer unterwegs. Inselhopping mit Kajaks über ein paar der ostfriesischen Inseln. War meine erste Erfahrung mit dem Paddeln an der Küste.
Auf Langeoog verbrachten wir die Nacht nahe dem Hafen in einem kleinen wild verwachsenem Grüneckchen und die Devise war "bloß nicht auffallen".
Ich hatte meinen Sherpa Dome dabei und wir pennten zu dritt darin und legen versetzt - Kopf neben Fuss.

Es war windig in der Nacht und der Wind drang in meinen Traum ein. Ich träumte dann plötzlich wie der Wind ungeahnt zunahm und an den Kajaks zu rütteln begann. Auf einmal wollte ein Kajak dann vom Wind getragen wegfliegen und ich schreckte auf und umklammerte es mit beiden Armen und hielt es am Boden.
Da weckte mich eine Stimme: "Jochen? Alles in Ordnung?"
Der Traum endete, die Augen schalteten wieder in einen aktiven Wahrnehmungsmodus und ich ließ die Knie von Tobias wieder los, der sich im Schlaf wohl irgendwie umdrehen wollte und dabei die Knie genau in den Moment hoch nahm, als ein kräftiger Windstoß über das Zelt gefegt war. unsicher peinlich
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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Off-topic #828580 - 21.05.12 12:03 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
HeinzH.
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.998
In Antwort auf: estate
Hallo,
wie wäre es mit einem Thread über unsere besonderen Übernachtungserlebnisse?
(.....)

Von den mutmaßlich schönsten Übernachtungserlebnisse werden wir nie erfahren... und das ist auch gut so zwinker
Gruß aus Münster,
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...

Geändert von HeinzH. (21.05.12 12:04)
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#828741 - 21.05.12 20:19 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
:-)
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.813
Meine schönste Wildtierbegnung bei einer Übernachtung war ein Fuchs.

Der sich an unserem (Wir waren zu zweit) Lager eingefunden hat und einfach nicht mehr verschwinden wollte. Von dem schönen Tier sind über 50 Fotos entstanden und an unserem Lagerfeuer hat er sich kaum gestört.


hinter dem Bild liegt ein Link zum Originalbericht mit mehr Fuchsfotos.

Irgendwann hat der Hund... Verzeihung, der Fuchs sich eine der roten Vorderradtaschen geschnappt und sich damit in Gebüsch verdrückt. Ich bin ihm hinterhergerannt und da hat er sie auch sofort wieder losgelassen.

Die Überlegung, dass der Fuchs Tollwut haben könnte hatte ich zwar, aber ich bin überzeugt davon gewesen, dass er nur neugierig oder hungrig war. Schon weil mir in Skandinavien mehrere Füchse recht Nahe gekommen sind ohne sich großartig an mir zu stören. Aber an dem Abend sind die besten Fotos entstanden. Es war gar nicht leicht ihm nichts zum fressen zu geben, aber Wildtiere sollte man wirklich nicht daran gewöhnen, dass sie beim Menschen was bekommen. Das führt auf Dauer nur zu unschönen Begegnungen (für Tier oder Mensch).

In der Nacht ist er später wiedergekommen, hat Anjas Rad umgeworfen und mir Sattel und Lenker zerbissen. Wir konnten es ihm nicht übel nehmen.

Hier noch das zugehörige Campfoto


Gruß
Jörg

Geändert von :-) (21.05.12 20:21)
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#828744 - 21.05.12 20:25 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: :-)]
SuseAnne
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.792
Fotos gibt es keine, aber mir ist auf einer Tour in Niederösterreich mal ein junger Fuchs ins Vorzelt und hat Brot, Salami, Käse und Tomaten geklaut. Ich habe ihn gehört und gesehen, wie er mit der Beute ab ist.

Auf der gleichen Tour hat sich eine Maus beim Wildzelten in meine draußen am Fahrrad festgemachte Ortliebtasche reingebissen. Als ich morgens die Tasche aufgemacht habe, hat sie mich kackfrech angegrinst. Sie hat in einer Nacht eine Treckinghose und einen Fleecepulli in Netze verwandelt.

Suse
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#828749 - 21.05.12 20:39 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: moiino]
:-)
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.813
Hammer Fotos und tolle Geschichten.

Die Landschaften gefallen mir richtig gut. Tibet wird wohl bei mir nie was werden. Aber die Mongolei ist schon lange ein Traumziel von mir. Mal sehen ob ich den Traum irgendwann verwirkliche.

Gruß
Jörg
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#828751 - 21.05.12 20:40 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: SuseAnne]
:-)
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.813
In Antwort auf: SuseAnne
...aber mir ist auf einer Tour in Niederösterreich mal ein junger Fuchs ins Vorzelt und hat Brot, Salami, Käse und Tomaten geklaut. Ich habe ihn gehört und gesehen, wie er mit der Beute ab ist.


ein schönes Beispiel für die "unschönen" Begegnungen wenn die Wildtiere erstmal gelernt haben, dass sie beim Menschen was kriegen.... Aber wirklich übel genommen hast du ihm den Mundraub vermutlich auch nicht.
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#828755 - 21.05.12 20:45 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: JohnyW]
:-)
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.813
In Antwort auf: JohnyW

man da kann ich bei dem Thema ja einen Fortsetzungsroman schreiben...


Na dann... fang mal an.

Ich glaube dir gerne, dass du da einiges interessantes zu berichten hast.
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#828759 - 21.05.12 20:48 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
Peter2
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 888
Geniale Idee das mit den Übernachtungen! Vor allem die Bilder sind sehr schön!

Hab leider recht häufig auf Campings übernachtet und daher wenige so schöne Bilder von den Übernachtungen. Auf Island ergaben sich aber ein paar nette Bilder:



An der Gletscherlagune Jökulsárlón (war kalt beim kochen)



Auf dem Weg zum Snaefellsjökull

Unangenehm fand ich hingegen das Erlebnis das ich vor 3 Jahren ca. 30 km vor Lübeck hatte: Es war spät am Abend und ich hatte auf einer Wiese neben einem Wald keine Lust das Zelt aufzubauen. Als ich nachts im Schlafsack lag und schlief wurde ich plötzlich durch ein Stampfen wach. ICh lag still. Das Stampfen kam näher! Ich richtete den Oberkörper auf sah aber nichts weil es zu dunkel war und das Gras um mich rum recht hoch. Wieder Stampfen! Ich rief "HAllo?!?" und hörte auf einmal ein rennen! Ich schmiss den Decken-Schlafsack von mir und während ich den Jägerhochsitz neben mir hinaufklettere höre ich ein Bellen ähnliches Geräusch. Als vor-Hunden-schiss-haber finde ich das natürlich gar nicht gut. Die Geräuschquelle ist mittlerweile am anderen Ende der Wiese, erkennen kann ich aber immer noch nichts und so spekuliere ich ob das Hudne sind oder ein Wildschwein oder was weiss ich was... Der Hochsitz ist gross genug und ich traue mich meinen Schlafsack zu holen und penne dort oben weiter. Immer wieder wach ich auf durch das Bellen. Ich träume wirr und am morgen sehe ich unter dem Hochsitz ein Reh das aber reissaus nimmt als ich es bemerke. Später erklärt man mir in einem Forstwirtschaftsinstitut? dass es sich wohl auch bei dem Bellen um das Reh gehalten hat...
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#828765 - 21.05.12 20:59 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: Peter2]
:-)
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In Antwort auf: Peter2
Später erklärt man mir in einem Forstwirtschaftsinstitut? dass es sich wohl auch bei dem Bellen um das Reh gehalten hat...


Jep, das Bellen ist ein Reh und so ein Reh kann auch noch viel unheimlichere Laute von sich geben.

Hier gibt es ein Tonbeispiel . In Wirklichkeit kann das noch viel lauter und bedrohlicher wirken. So ein Reh hat mich auch mal eine Nacht in Angst und Schrecken versetzt.

Gruß
Jörg
(etwas neidisch um deine Nacht am Jökulsarlon. Ich musste mit dem Bus dran vorbeifahren und durfte nur auf mein ausdrückliches drängen für "5 Minuten"!! böse aussteigen um ein Foto zu machen.)

Geändert von :-) (21.05.12 21:03)
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Off-topic #828778 - 21.05.12 21:29 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: Peter2]
Falk
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Zitat:
Vor allem die Bilder sind sehr schön!

...und Deins mal wider viel zu groß. Herzliche Glühstrümpfe zum erfolgreichen Einbau von waagerechten Rollbalken.
Schalte die automatische Bilderskalierung aus und denk an die Nutzer ohne DSL. Gibt es noch immer!
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #828780 - 21.05.12 21:41 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: Falk]
nachtregen
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In Antwort auf: falk
Zitat:
Vor allem die Bilder sind sehr schön!

...und Deins mal wider viel zu groß. Herzliche Glühstrümpfe zum erfolgreichen Einbau von waagerechten Rollbalken.
Schalte die automatische Bilderskalierung aus und denk an die Nutzer ohne DSL.


Du hast ja recht, aber irgendwie habe ich die Hoffnung aufgegeben, daß sich das irgendwann mal rumspricht und empfehle daher, die Bilder über einen Proxy zu laden, der sie verkleinert. Also z.B. Opera Turbo aktivieren.
--
Stefan
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#828849 - 22.05.12 09:12 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
estate
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Am Zor Kul in Tadjikistan:
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#828903 - 22.05.12 10:34 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
JohnyW
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Hi,

okay der erste Teil der Fortsetzungsgeschichte:

Fangen wir also mit der ersten Reise in Marokko mit den ersten Übernachtungen an:

So also das erste Mal außerhalb von Europa. Mit 4 stündiger Verspätung landete ich in Agadir. Mein Tagesziel (80km) wollte ich unbedingt schaffen. Durch die Verspätung durfte ich direkt eine Nachtfahrt machen. Ich war ein Alien vom anderen Stern: denn ich war der einzigste Radler mit Licht. Am Stadttor wurde es dann zappenduster - Stromausfall. In totaler Finsternis suchte ich mir ein Hotel: Enge Gassen und ein Trubel wie auf dem Münchner Oktoberfest. Ziellos irrte ich durch die Gassen, bis mich jemand fragte wo ich denn hinwollte. Ich wurde dann zum Hotel geführt. Es waren noch 50 Meter. Wie ich dass geschafft so nah dahin geschafft hatte ist mir bis heute ein Rätsel...

Am nächsten Tag ging es weiter. Ich fand eine Nebenstraße, leider war die sehr versorgungsarm (bzw. das wenige was es gab wollte ich nicht haben). Nach 70 km ereilte mich ein Hungerast. Bei km 100 traf ich wieder auf meine ursprüngliche Straße. Noch 40 km zum Tagesziel, noch 1 h bis Sonnenuntergang und ich war völlig fertig. Ein Radler kam vorbei - und ich fragte nach einem Hotel. Mein französisch war so gut wie seines. Er führte mich zu einem Hotel (10km). Ich aß etwas, wurde vom Preis über den Tisch gezogen. Er sagte nur maison, maison, maison. Da ich mich nicht nochmals übers Ohr hauen lassen wollte nahm ich die Einladung an. Dort angekommen, stellte ich mein Rad ab, versuchte noch ein wenig Smalltalk und schlief nach 10 Min. ein. Spät abends (um 24 Uhr) wurde ich geweckt. Es wurde schließlich für mich gekocht und ich mußte ja noch was essen. Die Kommunikation lief mit Händen und Füßen, da mein und ihr französisch 2 völlig vers. Sprachen waren...

Ein paar Tage später: Jetzt mal wild campen! Auf einer wenig befahrenen Piste suchte ich mir abseits eine paar dichte Büsche und campierte dort. Morgens kurz nach Sonnenaufgang krappelte ich aus dem Zelt. Ein Marokkaner saß 10 Meter vom Zelt entfernt und fragte: Un café Monsieur? Soviel zum Thema "verstecktes Wildcampen"

Jetzt mußte mal wild gecampt werden! Eine sternenklare Nacht im Atlas. Es wird nicht regnen, daher schenkte ich mir den Zeltaufbau. Es wurde frisch, der Wind pfiff durch den Reisverschluß meines Schlafsacks, ich zog mir warme Kleidung an. Es war verdammt kalt, so kalt, dass ich wegen meines lauten Zähneklappern nicht einschlafen konnte....diesmal gab es keinen Kaffee zum Frühstück.

Gruß
Thomas
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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Off-topic #828918 - 22.05.12 10:51 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: JohnyW]
Falk
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Zitat:
der Wind pfiff durch den Reisverschluß meines Schlafsacks

Ein Nudelverschluss hätte mit Sicherheit dichtgehalten.
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #828936 - 22.05.12 11:20 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: Falk]
JohnyW
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Hi Falk,

das war ein Schlafsack der 40 DEM Klasse. Nicht warm, großes Packvolumen und schwer grins
Sogar das Zelt (ein Tunnel) war geliehen...

Gruß
Thomas
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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Off-topic #828946 - 22.05.12 11:36 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: JohnyW]
Falk
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Nur, hatte der nun einen Reis-, Reise- oder doch einen Reißverschluss?
Falk, SchwLAbt
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#829085 - 22.05.12 15:58 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: :-)]
Peter2
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Interessanter link!
Laut und bedrohlich wirkt es vor allem wenn man nachts allein im Wald schläft schmunzel

War auch vor 12 Jahren per trampen und Bus und wandernd in Island und wusste gleich da muss ich wieder hin! Allein schon um zu schauen wie es hinter dem Gulfoss noch weitergeht!

Gruss
Peter
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#829413 - 23.05.12 14:36 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
estate
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Vielleicht die gewagteste Übernachtung:

Mitten in der Innenstadt von Tokyo, gab es zwischen den Wolkenkratzern eine kleinere Wohnanlage mit einem kleinen Baseballplatz. Dort hab mich erst mal hingesetzt und mal beobachtet, ob sich jemand an mir stört. In der Dunkelheit hab ich dann in der Hecke das Zelt aufgebaut. Erst am nächsten Tag habe ich dann gesehen, dass die großen Parks eigentlich viel besser zur Übernachtung taugen.


(Foto wird im Hintergrund noch hochgeladen)
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#829663 - 24.05.12 08:50 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
Friedrich
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Anders übernachten







Eigentlich "wohnen" sie hier.
Im nahegelegenen Ort steigt eine Sau- und Ferkelparty und die netten Gastgeber haben uns ihr Quartier für eine Nacht überlassen.








Fritz
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#830559 - 27.05.12 11:51 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: Friedrich]
michiq_de
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Hallo,
aufregendste Übernachtung? (beide fälle ohne Bild)

einmal fällt mir ein: Am Abend des Nationalfeiertages in Budapest auf dem Grünstreifen-Dreieck einer menschen- und fahrzeugleeren Kreuzung. Der mit den Stiefeln wippende Polizist sah unser Lager (kein Zelt, Armee-Plane und darauf der Schlafsack) sagte etwas, was wir nicht verstanden. Er sprach aber nur ungarisch, zeigte aber immer in eine andere Richtung. Entnervt verließ er uns und wir konnten beruhigt schlafen, bis... gegen 4:00. Dann brodelte donnernd der Berufsverkehr um uns herum.

zum Andern:
Ich alleine, ohne Zelt, mit Plane und Schlafsack. CP in Leipzig, zu später Stunde. Ich rolle mein Lager aus, kurze Zeit später fängt es an zu regnen. Ich ziehe mein Lager unter einen Wohnwagen, regengeschützt. Morgens höre ich Kindertrappeln über mir, 2 Stiefel und ein Fußball kommen die Treppe herunter, die Stiefel spielen mit dem Ball. Plötzlich verklemmt sich der Ball unter dem Wohnwagen, die Stiefel eilen herbei, ein Kinderkopf erscheint, verschwindet wieder, die Stiefel rennen die Stufen hoch und ich höre: "Vati, Vati, unterm Wohnwagen liegt ein Mann!"
Aber, nach kurzer Aufklärung, war der Wohnwagenbenutzer beruhigt.

mfg
michiq_de
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#897700 - 10.01.13 15:17 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
estate
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Ich belebe den Faden mal wieder:

Die zweite Übernachtung nach einem Regentag auf 4000m Höhe in Zanskar, Indien.

Ich hab an dem Tagen Fieber gehabt und bin an dem Tagen per Anhalter nach Padum gefahren.
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#897777 - 10.01.13 20:00 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
panta-rhei
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Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

Hi Estate

In Antwort auf: estate

wie wäre es mit einem Thread über unsere besonderen Übernachtungserlebnisse?

Hier einige Vorschläge:
-unangenehme Vorfälle



Mal was für letzte Kategorie:

Israelradreise. Start in Givat Brenner, nach Norden. Schon in Tel Aviv wieder einen Platten (Marathon springt von Mavic Module 4er Felge und <peng> traurig ).
Kommen partout nicht weiter, sicher nicht mehr bis nach Maayan Zvi am Karmel, wo wir entfernte Verwandte meiner Freundin besuchen wollten.

Es wird dunkel, wir kommen nicht von dieser Kuestenautobahn weg - auf in die Duenen, pennen am Meer nördlich von Tel Aviv. Super, denken wir. Ein schoenes Plaetzchen einrichten, kochen und - <peng> schon wieder der Reifen runter! Egal, eh zu dunkel, machma morn. Erstma schlafn. Komisch, ganz schoen viel Betrieb hier in den Duenen am Abend ... denke ich noch ...

Alles schoen - bis Nachts um 1 meine Freundin neben mir einen gellenden Schrei ausstoesst, ich auffahre und in der Dunkelheit einen Typen wegrennen sehe, bis zu nächsten Felsen. Sie habe in der Nacht eine Hand auf ihrem Bauch gespürt - und gemerkt, dass es nicht meine war ...

Wir sind völlig aufgedreht und ratlos. Nachts, wir haben keine Ahnung wohin - und wegfahren geht auch nicht - der Platten! Der Typ rührt sich nicht hinter dem Felsen, ist aber noch da. Ich schreie ein paar wüste arabische Schimpfwörter und nach eine Weile kriegt es meine Suesse hin, wieder einzuschlafen. Ich dämmere halb sitzend vor mich hin, bis ich Geschepper hoere! Er kam "von hinten", wo ich ihn nicht sehen konnte und stiess an unseren Trangia. Ich schreie wieder er rennt weg und dann bibbern wir dem Morgenrot entgegen, gg. 5 wirds endlich hell. Fix und fertig packen, flicken und wech!

Einige Tage später meint eine Cousine meiner Freundin: Ihr seid ja bescheuert, da zu schlafen. Der Strand nördlich von TA wird abends doch nur von Nutten und ihren Freiern frequentiert ... schockiert
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet

Geändert von panta-rhei (10.01.13 20:01)
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#897782 - 10.01.13 20:09 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
natash
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Übernachtungen hatte ich schon sehr viele unterschiedliche:
in Parks, die auch als Müllkippe Verwendung finden, (hier in Albanien):


ab Bushaltestellen (auch Albanien):



In Spanien haben wir auch oft auf Fußballplätzen gezeltet, in Mazedonien auch schon mal im Weinberg (leider ohne Bild).

Oft steht das Zelt jedoch einfach an wunderschönen Plätzen:

Bulgarien:








Mazedonien:




Bosnien:


Slowakei:



und viele, viele andere schöne Orte an denen ich leider kein Bild gemacht habe.

Die Nachtruhe wurde uns von bellenden Füchsen, Hunden sowieso, Rehböcken und Hirschen im Liebesbalz, neugierigen Schlangen und Nagern, stechenden Insekten allerlei Art sowie trinkfreudigen Zeitgenossen nachhaltig gestört.
Schön wars mehrheitlich dennoch schmunzel und erinnerungswürdig doch sehr oft.
Ich mag schöne Zeltstellen, sind sind das Tüpfelchen auf dem i bei etlichen Radreisen. Und aufregend ist es, wenn auch manchmal auf eine recht ruhige Art, auch fast immer wieder von Neuem.

Gruß Nat
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#897788 - 10.01.13 20:33 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: islandradler]
mstuedel
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 1.882
Hatte mal ein ähnliches Erlebnis 1990 auf dem Tioga Pass (Yosemite Nationalpark, USA, 3000m Höhe). Kam dort am Abend todmüde von Nevada her an, Naturzeltplatz gleich nach der Passhöhe, nur Innenzelt aufgestellt und ein paar Riegel runtergewürgt, dann nackt in den Schlafsack und gleich eingeschlafen. Ca 1h später wach' ich auf, weil ein "Hund" nebendran lautstark Wasser auflappt. Hund???? Schön wärs! es war ein Schwarzbär, welcher sich an meiner Flasche Orangensaft gütlich tat, ca. 2m neben meinem Zelt aus meiner aufgerissenen Küchensatteltasche.

Danach hat er genüsslich alles Essbare vertilgt. Ich lag die ganze Zeit daneben im Schlafsack und hab' mich gefühlt wie ein Hotdog im Brötchen. Er hat ganz schön gestunken und er konnte mich sicher auch ganz genau riechen, doch anknabbern wollte er mich zum Glück nicht. Zuletzt hat er noch in den Instantkaffee gebissen, davon abgelassen und sich nachher vertrollt.

Ich konnte natürlich die ganze Nacht nicht mehr schlafen, aus Angst und aus schlechtem Gewissen, weil ich meine Esswaren aus Müdigkeit nicht gesichert hatte.... erst im Nachhinein war es irgendwie lustig.
volvo, ergo sum!


Geändert von mstuedel (10.01.13 20:33)
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#897809 - 10.01.13 21:40 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
ro-77654
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 5.768
El Paso, USA.

Beim Roadrunner Travel Trailer Park bekomme ich keinen Platz: Der Manager sagt mir, dass keine Heringe eingeschlagen werden dürfen, weil das die Versorgungsleitungen beschädigen könnte. Kurz überlege ich, das Zelt provisorisch mit Packtaschen und Wasserbehälter aufzustellen. Doch der Manager sagt mir, dass es eine Alternative gebe, rund 15 Kilometer entfernt: Den Hueco State Tanks Park.

Er gibt mir eine einfache Karte von El Paso und zeichnet mir grob den Weg ein. 15 Kilometer, es ist noch ungefähr eine Stunde hell – das schaffe ich.

Nach 15 Kilometern frage ich an einer Imbissbude, wie weit es noch sei.
Drei Meilen – also fünf Kilometer – lautet die Auskunft.

Als ich die hinter mir habe, sehe ich einen Polizeiwagen am Straßenrand. Der Polizist: Ungefähr noch fünf Meilen – also acht Kilometer.

Ich habe den Verdacht, dass ich nach acht Kilometern auf dem Montana Highway immer noch nicht am Ziel sein werde und es dann heisst „Noch fünf Meilen“ oder so.

Es geht auf 18 Uhr zu und dämmert, was bedeutet: In 20 Minuten ist es dunkel. Der Montana Highway, auf dem ich bin, ist dicht befahren, ich bin die letzten 20 Kilometer bergauf gefahren, hatte Gegenwind und habe mich beeilt – ich bin müde und erschöpft.

Rechts ist Wüste, auf dem Sandboden stehen viele ungefähr einen Meter hohe Büsche. Ich schiebe das Rad 150 Meter ins Niemandsland und stelle dort mein Zelt auf.

Schlafen kann ich nicht: Irgendein Idiot donnert mit seinem „All Terrain Vehicle“ (ATV) in der Nähe herum – die Motorengeräusche nähern sich, dann entfernen sie sich wieder. So geht es stundenlang.

Ich hoffe, dass er weder mich noch mein Rad überfährt und falle in einen unruhigen Schlaf.

Trotzdem war meine Entscheidung richtig: Bei nächster Gelegenheit habe ich im Internet recherchiert, ich hätte noch 20 bis 25 Kilometer vor mir gehabt.
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih
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#897991 - 11.01.13 13:12 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
zulukurt
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Meine beiden aufregendsten Nächte auf einer Radreise hatte ich direkt nacheinander 2010 in Nordmosambik. Wie üblich hatten wir uns gut 150m von der Piste in den Busch geschlagen und hinter einem riesigen Termitenhügel zusätzliche Deckung gefunden, als wir kurz vorm ins Zelt kriechen Rauch rochen. Also kletterten wir auf den Termitenhügel und konnten beobachten wie in wenigen Minuten aus einen kaum sichtbaren kleinen orangefabenen Leuchten eine Feuerwand wurde. Etwas (vielleicht unnötig) hektisch bauten wir die Zelte ab, kämpften uns zurück zur Piste und brachten noch gut 2 km hinter uns, bevor wir direkt an der Piste in einem bereits abgebrannten Gebiet die Zelte wieder aufbauten. In der nächsten Nacht hatten wir wieder ein schönes Plätzchen im Busch gefunden und hatten schon längst die Zelte aufgebaut, als wir ganz in der Nähe eine Horde Hyänen hörten. Wir wiederholten für uns wie ein Mantra den Lehrsatz, daß es im südlichen Afrika keine bestätigten Fälle gibt, in denen Hyänen, Leoparden oder Löwen an GESCHLOSSENE Zelte gegangen sind. Trotzdem stellten wir die Zelte noch schnell um, so daß sie Wand an Wand standen, und machten uns noch ein paar eher absurde Gedanken um Abwehrmöglichkeiten. Später in der Nacht wurde ich wach und hörte in unmittelbarer Nähe Schnüffelgeräusche. Ich wagte kaum zu Atmen, doch am nächsten Morgen sahen wir rund um die Zelte etliche faustgroße Erdlöcher, vermutlich von irgendwelchen Nagern.
Damals war uns ganz schön mulmig, heute ist es schöner Geschichtenstoff.

Gruß
Jörg
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#898044 - 11.01.13 15:27 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
derSammy
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Auf ner Radtour in der Schweiz haben wir immer wild gezeltet (wir hatten besonders Angst vor für uns "arme ostdeutsche Studenten" hohe Bußgelder). Solange, wie man einen geeigneten Platz aussuchen kann, auch alles kein Problem, aber an einem Sonntag, hat der dritte Speichenbruch in Folge am Rad meines Kumpels das Radeln dann jäh beendet, an weiterfahren war nicht mehr zu denken. Die einzige Stelle die wir in der Nähe fanden war ein Betonsockel am Rheinufer mit etwas Moos drauf (vielleicht früher mal für ein Geschütz, etc.). Neben uns waren die Angler, parallel zum Rhein die Bundesstraße, gleich dahinter die Bahnlinie und über uns die Einflugschneiße vom (Baseler?) Flughafen - eine ruhige Nacht war das nicht!
Am morgen (vll. 4 Uhr) geht auf einmal der Reißverschluss vom Zelt auf und ne MagLite funzelt rein. Wir stellen uns beide schlafend, aber ich bekomme im Augenwinkel noch mit, dass die Schweizer Polizei mal nach dem rechten schauten wollte. Glücklicher Weise ging der Reißverschluss bald wieder zu und am nächsten Morgen war der Spuk vorbei und wir haben auch recht bald einen Laden gefunden, der das Laufrad wieder flott bekommen hat.

Wenig später haben wir auf dem Baseler Bahnhof in unseren Schlafsäcken auf der Bahnsteigsbank geschlafen - unser Zug ging schon früh 6Uhr. Wir haben uns ganz nach hinten verkrümelt, Gleis 16 oder so, so weit weg vom Bahnhofsgebäude wie eben möglich. Dumm nur, dass dies das Nahverkehrsgleis war und ab 4:00 war reger Andrang durch den Berufspendelverkehr - wir haben bestimmt ein tolles Bild abgegeben.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#898263 - 11.01.13 23:17 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: derSammy]
veloträumer
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In Antwort auf: derSammy
Die einzige Stelle die wir in der Nähe fanden war ein Betonsockel am Rheinufer mit etwas Moos drauf (vielleicht früher mal für ein Geschütz, etc.). Neben uns waren die Angler, parallel zum Rhein die Bundesstraße, gleich dahinter die Bahnlinie und über uns die Einflugschneiße vom (Baseler?) Flughafen - eine ruhige Nacht war das nicht!
Am morgen (vll. 4 Uhr) geht auf einmal der Reißverschluss vom Zelt auf und ne MagLite funzelt rein. Wir stellen uns beide schlafend, aber ich bekomme im Augenwinkel noch mit, dass die Schweizer Polizei mal nach dem rechten schauten wollte.

Dreiländereck und Schweiz - da sollte man mit rechnen, dass die Ecke besonders kontrolliert wird. zwinker Wenn ihr was vom Flughafen gemerkt habt, war es wohl eher im Norden der Stadt (Flughafen ist auf frz. Gebiet). Dort am besten auf die frz. Seite fahren und dann Richtung Hinterland nach Westen fahren (Hegenheim, Hesingue) - es wird recht schnell ländlich, nach den Feldern kommen erste Wiesenhügel - da könnte man ein Zelt aufstellen.

Ich kenne solche Sitautionen aber auch, wo ich am liebsten nur noch umfallen und einschlafen würde. Habe z.B. so mal meinen Schlafsack vor dem Eingang einer Tankstelle mit Matte ausgelegt (ohne Zelt), weil das Tankstellendach noch halbwegs Schutz gegen ein Dauergewitter geboten hat. Am nächsten Morgen dann von Tankwart geweckt.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#898273 - 11.01.13 23:36 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: veloträumer]
derSammy
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Kann auch gut sein, dass es deutlich vor Basel war. Eben irgendwo am Rhein.
Zunächst hielten wir den Platz auch für gut, die frequentierte Lage stellte sich erst nach und nach heraus.

Unsser Problem war wie gesagt nicht die Entkräftung, sondern dass wir mit nem Laufrad mit 29 von 32 Speichen nicht noch weiter fahren wollten/konnten. Ortschaften waren auch keine in der Nähe, nur Zug, Straße und Rhein...
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
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#912928 - 24.02.13 11:20 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
Biketourglobal
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Unterwegs in Deutschland

Hallo,
auf einer Europatour haben wir in Portugal in einer Bushaltestelle übernachtet. Das sah dann so aus:



Wir suchten verzweifelt einen Platz zum Übernachten und flüchteten uns dann in eine scheinbar allein und verlassen stehende Bushaltestelle. Die Räder wurden hochgehängt, das Bushäuschen mit Rettungsfolie “abgedichtet” und innen richteten wir es uns auf der Sitzbank und dem Boden für die Nacht ein. Erst als ich morgens halbnackt zum Pinkeln raus ging, merkte ich, wie zentral offensichtlich diese Haltestelle war: an die 30 Leute standen ringsumher im Nieselregen (rein konnten sie ja nicht) und warteten auf den Bus. Ich dann auch, denn vorher war an Morgentoilette nicht zu denken grins

Gruß,
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#913016 - 24.02.13 15:02 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: Biketourglobal]
irg
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Das war sicher eine interessante Übernachtung! Ein bisserl ähnlich hab ichs in Prag erlebt, um 10h am Abend aus dem Zug gestiegen (wie damals üblich nur mit wenig Geld) und nicht daran zu denken, das freie Land im Finstern mit defektem Licht zu erreichen. So hab ich mein Zelt sehr mangelhaft sichtgeschützt mitten auf der Insel eines Kreisverkehres aufgestellt -und herrlich bis in den Morgen geschlafen.

lg! georg
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#913045 - 24.02.13 15:58 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
Mike42
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In Antwort auf: estate
Vielleicht die gewagteste Übernachtung:

Mitten in der Innenstadt von Tokyo, gab es zwischen den Wolkenkratzern eine kleinere Wohnanlage mit einem kleinen Baseballplatz. Dort hab mich erst mal hingesetzt und mal beobachtet, ob sich jemand an mir stört. In der Dunkelheit hab ich dann in der Hecke das Zelt aufgebaut. Erst am nächsten Tag habe ich dann gesehen, dass die großen Parks eigentlich viel besser zur Übernachtung taugen.

Auf die Art und Weise bin ich in Rumänien im Zelt ausgeraubt worden. Würde ich nicht mehr machen …
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Off-topic #913047 - 24.02.13 16:00 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: Mike42]
estate
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In Antwort auf: Mike42

Auf die Art und Weise bin ich in Rumänien im Zelt ausgeraubt worden. Würde ich nicht mehr machen …


In Japan geht das schon.
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#913168 - 24.02.13 20:00 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: Biketourglobal]
veloträumer
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In Antwort auf: Biketourglobal
Hallo,
auf einer Europatour haben wir in Portugal in einer Bushaltestelle übernachtet.

Bushaltestelle hatte ich auch schon öfters. Zuletzt in Bayern, Bericht ist ja noch nicht lang her. Kann aber solch aufregende Fotos nicht liefern, nur ohne meine Person - suche erst gar nicht danach. Im Salzkammergut hatte ich mal eine sehr luxuriöse Haltestelle - war an einer Schule, eine Art Sechseck, fast rundum geschlossen - gerade passend für ein heftiges Gewitter. Schüler kamen später oder es waren Ferien, weiß nicht mehr.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#913265 - 24.02.13 23:03 Re: Unsere aufregendsten Übernachtungen [Re: estate]
valentin86
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Usbekistan: Wir campen nach einem harten Tag mit Ausblick auf Industrieidylle. Eine kilometerlange Grube, die von einem Staudamm begrenzt wird, fällt direkt neben unserem Zeltplatz steil ab. Abends ist noch wunderbarer Sonnenschein, aber als es dunkel wird, kommt Wind auf, der sich später zu einem Sturm wandelt. Der Wind peitscht seitlich gegen die Zeltwände und reißt es fast mit. Blitz und Donner kommen auch noch dazu und kurz darauf gewittert es wie aus Eimern. Wir sind irgendwo im Nirgendwo und es fühlt sich an als würde die Welt untergehen. Ich setze mich aufrecht in das Zelt und halte mit aller Kraft die Stangen fest, aber bei einigen Böen reicht meine Kraft nicht aus und das Zelt neigt sich gefährlich schief in den Wind und droht abzuheben. Nach Stunden ist alles vorbei und als ich nach der schlaflosen Nacht morgens aus dem Zelt steige, begrüßt mich die Sonne als wäre nie etwas geschehen.


In der Karakum-Wüste in Turkmenistan:


In Ermangelung von Platz (nur Straße, Fluss, Häuser und Berge) haben wir eine Übernachtung in einer kurdischen Fußballhalle eingelegt. Ich war krank und musste mich in der Nacht mehrere Male übergeben, dazu gab es laut dröhnende Musik und grölende Jugendliche. Wenn das Licht in der Halle ausfiel, spring der extrem laute Dieselgenerator an. An Schlaf war nicht zu denken. Meine schlimmste Nacht überhaupt...


Griechenland:


Sonnenuntergang mit Wildcampen auf einer Steilklippe in Spanien:
dieganzewelt.com - Reiseberichte: Fahrrad, Kajak, Rucksack
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