Hallo alle hier
Ich plane über Südfrankreich Richtung Bordeaux mit dem Trike zu radeln.
Nun meine ich auf Velokarten zu sehen, dass die V80 Trecke Béziers bis Carrcassonne garnicht bis schlecht aus gebaut ist und von Carrcassone bis Toulousse der Autobahn entlang geht :-(

Was haltet ihr von der Alternative Veloweg V84 „Passa Païs“ Béziers bis nach Castres und dann irgend wie weiter nach Montaubant und ab Moissiac wieder auf die v80 richtung Bordeaux?

Ist das eine schöne ruhige Strecke ?
Danke
v.

wir sind vor 3 Jahren den V84 im Abschnitt von Bédarieux bis Labastide gefahren (ca. 30 bis 40 km). Das ist ein ruhiger Bahntrassenradweg mit einigen schönen Tunnels.
Allerdings nicht geteert, sondern wassergebundene Decke. Rollt nicht besonders gut, aber ohne große Schlaglöcher.
Ich glaube, die Bahntrasse geht bis Mazamet.

Hast du gelesen, was ich dir auf deine letzte Frage geantwortet habe? Da habe ich genau diesen Weg erwähnt

Von Mazamet nach Montauban/Moissac sehe ich drei Möglichkeiten. Entweder von Castres über die Voie Verte (Bahntrasse) nach Albi und dann durch das Tarn-Tal nach Montauban, hier allerdings weitgehend ohne ausgewiesenen Radweg.

Alternativ könnte man von Castres nach Süden fahren, bis Revel auf Landstraßen, als Véloroute ausgeschildert, dann auf der Voie Verte de la Rigole de la Plaine zum Lac de l'Enclas, sehr schöne Strecke aber ungeteert und teilweise unbefestigt, dann über Landstraße zum Canal du Midi, der ab hier gut ausgebaut ist.

Aus meiner Sicht die landschaftlich abwechslungsreichste Strecke wäre von Castres über Albi nach Laguépie (ggf. mit Zug) und dann durch das Aveyron-Tal nach Montauban. Am Aveyron gibt es eine Véloroute auf Nebenstraßen, allerdings im oberen Abschnitt immer wieder mal vom Tal heraus den Hang hoch, um die Hauptstraße zu vermeiden.

Ob das alles Trike-geeignet ist bezweifle ich, habe allerdings selbst keine Erfahrung mit solchen Gefährten. Ich habe auch nicht verstanden, ob du ausschließlich auf separaten Radwegen fahren willst, oder ob auch normale Straßen in Frage kommen.

Danke, das hat sehr gehofen!
Ich suche vor allem ruige Strassen/Wege, mit wenig bis kaum Verkehr. Mein Hauptproblem mit dem Verkehr ist der Lärm, dem ich mit meiner tief liegenden Position auf dem Trike sehr viel stärker aus gesetzt bin . Mit unbefestigten, halbwegs glatten oberflächen Wegen komme ich zurecht. Singeltrails geht nicht mehr…
Weiter ist mir eine schöne Umgebung/Panorama wichtig

Von Castres nach Beziers bin ich schonmal geradelt. Die gesamte Strecke ist Dreiradtauglich. Etwas unangenehm ist nur das Stück auf der Uraltrumpelpiste bei Lusières Bas, die aber über die Straße zu umgehen ist.
Zwischen Beziers und Agde ist die Piste am Kanal für ein Trike stellenweise unfahrbar.
Frankreichs schönste Schluchten; West-Teil 1.4 (Reiseberichte)

Westlich von Castres/Albi/Gaillac/Cahors ist die Landschaft unspektakulär, sanfte Hügel, breite Täler, viel Monokultur, Maisanbau und Obstplantagen. Da sollte man keine zu hohen Erwartungen haben. Dafür gibt es einige nette Orte: Gaillac, Montauban, Moissac, Montech (Schiffshebewerk), Agen.

Panorama gibt es im mittleren Aveyron-Tal zwischen St.Antonin-Noble-Val und Bruniquel. Allerdings ist die Véloroute, wie gesagt, dort recht anspruchsvoll mit Steigungen von 10% und mehr. Und auf mehreren Teilstücken gibt es keine Alternative zur D115, die zwar nicht besonders stark, aber von vielen Lkw befahren ist,

schlecht ausgebaut stimmt. Außerdem bedenke bei dieser Fahrtrichtung den oft sehr starken westwind vom Atlantic in Richtung Mittelmeer in der engen Düse zwischen Zentralmassiv und Pyrenäen. seit die Platanen am Ufer zum gr0ßem teil fehlen, ist es noch schlimmer. ich habe die Flachetappe von Beziers nach Carcassonne anstrengender empfunden als die Pyrenäenüberquerung von Carcassonne durch die Aude-Schlucht über den Mont louis

Ich bin letztes Jahr von Beziers nach Castelnaudary auf dem Canal des Deux Mers gefahren.
Vergiss die Strecke einfach. Katastrophe.

Vermutlich meinst du den Weg am Canal du Midi, um den es in meinem Beitrag aber gar nicht ging. Das mit dem Wind stimmt so auch nicht. Die vorherrschende Windrichtung wechselt irgendwo Carcassonne und Castelnaudary von Norwest auf Südost. Östlich davon muss man mit dem Tramontane-Wind rechnen, westlich davon mit dem Autan-Wind, der in die Gegenrichtung bläst. Es hat entweder Tramontane oder Autan, also nicht beide gleichzeitig. Beide sind oft heftig und dann entsprechend lästig, aber die Wahrscheinlichkeit und Dauer ist von Mai bis September recht gering. Ein- bis zweimal im Monat für zwei bis drei Tage, würde ich sagen. Im Winter gilt die 3-7-Regel (manche reden von der 3-6-9-Regel): Entweder ist es nach drei Tagen vorbei oder es dauert sieben Tage.

Zum Dauerthema Canal du Midi/Canal des Deux Mers: Dass der Zustand des Wegs vom Mittelmeer bis Port Lauragais nicht besonders gut ist, hat sich ja herumgesprochen. Es gibt dort auch wenig Ausweichmöglichkeit auf ähnlich flache und kanalnahe Nebenstraßen. Wenn man aber weiter weg vom Kanal geht und auch ein paar Steigungen in Kauf nimmt, kann man ruhig durch schöne Landschaften radeln, z.B. von Béziers über St.Chinian und Homps nach Carcassonne.

Wem es in erster Linie darum geht, vom Mittelmeer zum Atlantik zu fahren, ohne dabei gleich die großen Pyrenäenpässe zu bezwingen, der sollte sich eine Route von Le Barcarès über Foix, St.Gaudens, Lourdes und Pau nach Biarritz zusammenstellen.

was genau ist eine Katastrophe, der eigentliche Weg, die Umgebung/Sicht, der Wind… ?

Hier hatte ich mal ein Foto eingestellt. Im Wiki gibt es eine ausführliche Beschreibung. Auf Mapillary.com com gibt es Bilder von einigen Abschnitten, Beispiel.

Der Weg. Teilweise Hoppelpiste, teilweise knöcheltiefer Kies

Ein leidgeprüfter Radler den ich in Genf traf hat sich auf der Piste beide Laufräder komplett in den Ar... gefahren (was ich mir zu dem Zeitpunkt meiner Tour nicht vorstellen konnte) und war mit einem Leihfahrrad auf dem Camping (der lädierte Bock war in Reparatur). Als ich dann selbst dort unterwegs war verstand ich das.... .

Die Landschaft ist ganz ok. Der Wein auch.