Ich würde gerne diesen Sommer – mit meiner Frau und (eventuell) Freunden, alle jünger als ich (im Juli werde ich 73) – etwa drei Wochen ein Land durchradeln, das ich noch nicht kenne und das nicht gerade als Dorado für Radtouristen gilt: die Slowakei. Schon deshalb, weil es mich reizt, auf meine „alten Tage“ rauszufinden, was ich mir zumuten kann. Und zwar ohne dass das Unternehmen in Quälerei ausartet!
Im Internet habe ich eine Rundreise entdeckt – http://www.touren-wegweiser.de/Radtour-Slowakei/Radtour-Slowakei-Bratislava-Kosice-1.html –, die ich für ausgesprochen reizvoll halte. Allerdings enthält sie etliche Abschnitte, die, fürchte ich, für jemand meines Alters doch zu heftig sind.
Frage deshalb: Könnt ihr mir leichtere, aber landschaftlich ähnlich interessante Alternativen empfehlen?
Zu den Voraussetzungen: Als Reiserad verwende ich ein Koga Lightrunner, das ich durch ein anderes Ritzelpaket für bergiges Gelände tauglich gemacht habe, und fahre mit relativ wenig Gepäck (ohne Zeltausrüstung); Steigungen über 8% und Schotterstrecken würde ich trotzdem gerne vermeiden.
Ich bin gespannt auf eure Tipps!

Mein Vater ist in der Slowakei geboren und ich war schon sehr oft dort ("Zips"). Diesen Juni will ich zum ersten Mal mit dem Fahrrad durch die Slowakei fahren ( Strecke ). Auch ohne z. B. in der niederen Tatra mit dem Fahrrad gefahren zu sein, kann ich Dir sagen, dass da einige steile Stücke zu erwarten sind. Ähnliches gilt auch für einige andere Abschnitte Deiner Tour. Thoralf wird sich sicher hier noch melden. Er war schon dort unterwegs. Die Runde, die Du verlinkt hast, sieht aber ganz gut aus. Leider ist es sehr häufig so, dass die besonders schönen Stücke "erkämpft" werden müssen.

Hallo Gori, ich war schon ein paarmal mit dem Fahrrad in der Slowakei. Gleich vorneweg - die Slowakei ist ein ausgesprochen schönes Land. Diesen Sommer werde ich wieder hinradeln.

Allerdings, und das wird vermutlich dein Wermutstropfen sein, ist das Land abseits von Bratislava, Donauradweg und der Gegend um Trebišov (ganz im Osten) sehr bergig. Es gibt nahezu kein flaches Stück Straße, und wenn doch, dann handelt es sich um eine vielbefahrene Fernverkehrsstraße oder Autobahn.

Es handelt sich vorwiegend um Mittelgebirge, und die Anstiege sind eher steiler als in den Alpen. Fahren kann man das, und ich traue dir das auch durchaus zu. Man muss allerdings ein wenig zurückstecken. Ganz wichtig: Sich nicht zu viel vornehmen, die Berge nicht hochknüppeln und anschließend enttäuscht sein, dass es kilometermäßig nicht vorangeht.

Berggängige Übersetzungen sind SEHR zu empfehlen. Insbesondere dann, wenn man mit viel Gepäck mehrere Tage unterwegs ist. Möglichst langsam mit einem kleinen Gang hochkurbeln und genügend kleine Pausen machen. Das schöne am Radfahren ist ja, dass man es auch mit geringer Intensität immer noch machen kann. Dann fährst du einfach kleinere Gänge und gut.

Ich will dir keine Angst machen, im Gegenteil, ich ermutige dich, das in Angriff zu nehmen. Ich bin aber beim ersten Mal mit falschen Vorstellungen hingefahren, und musste Lehrgeld zahlen.

Zu deiner konkreten Frage: Ich kann mir am Wochenende den GPX-Track mal vornehmen und genauer angucken. Ich bin sicher, wir finden eine Strecke für dich.

Gruß
Thoralf

Ich wusste, dass Du hier beitragen würdest .

Du bestätigst, was ich auch ohne Fahrrad schon festgestellt hatte und dieses Jahr wohl mit Fahrrad erleben kann - flach ist die Gegend nicht! Aber schön ist die Slowakei auf jeden Fall, wenn man Natur liebt. Man kann dort auch sehr gut wandern ...

Ich habe mir die Strecke noch mal angesehen. Da kann man einiges entschäfen, aber dann zu Lasten der Landschaft.

(1) Am Anfang nicht in die kleinen Karpaten, sondern von Bratislava durchs Flachland über Trnava nach Pieštany. Dann den Fluss Vah aufwärts, und du bist wieder in der Runde. Zum Einrollen sicherlich nicht die dümmste Variante.

(2) Von Žilina nach Ružomberok - das ist schwierig. Entweder nimmt man teilweise die große Straße (Waag-Durchbruch) und lebt mit dem Verkehr, oder muss bergig durchs Gebirge. Hier kann man viele Höhenmeter auf steilen Pisten sparen.

(3) Hohe Tatra - wenn man da nicht hoch fährt sondern durchs Tal, dann spart man einiges an Höhenmetern (aber auch da geht es bei Štrba auf über 900 m hoch).

(4) An- und Abfahrt zum Nationalpark Pieniny (Dunajec) sind recht bergig (aber auch landschaftlich sehr reizvoll). Entweder umfahren oder die Berge mitnehmen und sich durch die großartige Landschaft entschädigen lassen.

(5) Die östliche Slowakei (Ostbeskiden = Track ab Stará Ľubovňa) besteht eher aus gerundeten Hügeln. Da sind die Anstiege nicht so steil.

(6) Der Hügelrücken östlich von Prešov und Košice bis nach Ungarn hineinzieht (Slanské Vrchy) ist überall relativ schroff. Da muss man einmal rüber, aber es geht i.d.R. nur einmal hoch und einmal wieder runter. Also auch machbar.

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Schreib mal was zu deiner Übersetzung. Es kann aus meiner Sicht nicht klein genug sein. Vorn 22 Zähne und hinten mindestens 32.

Gruß
Thoralf

Hallo Thoralf,
schon mal ganz herzlichen Dank für Deine Mühe! Jetzt will ich nur hoffen, auch Frau und Freunde überzeugen zu können ...
Mein kleinstes Kettenblatt hat 22 Zähne, das größte Ritzel 34. So gesehen, wäre ich also einigermaßen gerüstet für die Unternehmung.
Grüße
Gori

Auf jeden Fall!

Viel Erfolgt beim Überzeugen der Mitfahrer. Wann wollte ihr denn los? Vieleicht fährt man sich über den Weg. Ich plane, ungefähr in der zweiten Juliwoche in der Großen Fatra zu sein.

Gruß
Thoralf

Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. Irgendwann zwischen dem 16.07.(Stuttgart) und dem 27.08.(Berlin) - zwei Termine, die ich wahrnehmen muss.
Meine Frau hat jedenfalls schon Feuer gefangen! Ist doch was...
Gori