Hallo alle
ich habe vor mit einem Kollegen ab kommenden Wochenende 28.4. für 10-14 Tage eine Längere Velo Tour durch Europa zu fahren.
Wohnort ist Bern (CH)
Vorgesehen war die der Donauweg bis Linz bzw Wien oder als Backup Frankreich.
Leider regnet es in Süddeutschand und Frankreich nächste Woche fast durchgehend..
Jetzt denke wir über Norditalien nach.
Den Po Weg und Domodosola-Venedig Route kennen wir bereits.
Hat jemand eine gute Idee für eine ca. 500-1000Km Strecke, möglichst auf Nebenstrassen ohne viel Verkehr, nicht zu gebirgig und wo man am Endpunkt die Bikes mit dem Zug zurück in die CH transportieren kann?
Der Kollege fährt ein Rennrad und ich ein faltbares und Bahnerprobtes Trike.
Das Trike kann definitiv nicht in Hochgeschwindigkeitszüge mit genommen werden.
Danke für Tipps und Hilfe.
Velo

Mir käme da die Via Claudia Augusta in den Sinn, die ich schon einmal von Venedig aus gefahren bin. Der Weg ist allerdings nicht ohne Steigungen, allerdings empfand ich das als eher harmlos. Allerdings ist das natürlich eine recht subjektive Stellungnahme. Der Weg wäre mit einem Rennrad zu fahren und mit einem Trike ebenso.

Die Via Claudia Augusta ist aus der Schweiz gut zu erreichen: mit der Rhätischen Bahn bis Scuol-Tarasp und dann auf dem Innradweg nach Martina. Falls Ihr lieber ein längeres Stück Innradweg dabei haben wollt, könntet Ihr auch schon in St. Moritz starten. Hier, in ca. 1800 m Höhe, kann es allerdings passieren, dass in dieser Jahreszeit der Weg noch schneebedeckt ist und Ihr die Straße befahren müsst.

Ab Martina folgt der einzige nennenswerte Anstieg zur Norbertshöhe bei Nauders und von dort zum Reschenpass. Die Schotterstrecken auf der Via Claudia Augusta liegen allesamt weiter nördlich, so dass sie Euch bei dieser Variante erspart bleiben. Vom Reschenpass geht es auf asphaltierten autofreien Wegen immer bergab durch den Vinschgau nach Meran und dann nach Bozen. Dort besteht die Möglichkeit, statt des eher langweiligen Weges auf dem Etschdamm den Schlenker über den Kalterer See einzubauen. In Trento muss man sich dann entscheiden: Venezia oder Verona. Der östliche Zweig der Via Claudia Augusta in Richtung Venezia beinhaltet einige heftige Steigungen, so dass für Eure Bedürfnisse der westliche Zweig eher geeignet zu sein scheint. Dieser verläuft weiter durch das Etschtal nach Verona. Alternativ besteht die Möglichkeit, hinter Rovereto über einen fast zu vernachlässigenden Pass mit autofreiem asphaltierten Radweg zur Nordspitze des Gardasees zu gelangen. An diesem entlang muss man allerdings größtenteils auf der Hauptstraße fahren. Von Peschiera am Südende des Gardasees kann man über Nebenstraßen nach Verona gelangen. Die offizielle Via Claudia Augusta führt von dort noch weiter nach Ostiglia am Po. Man kann auch von Peschiera unter Auslassung von Verona auf einem beschilderten Radweg nach Mantova fortsetzen.

Von den genannten Orten kann man sich innerhalb der Poebene in Richtung Westen orientieren (ggf. auch mit Regionalzügen), und von Milano sollte die Bahnfahrt zurück in die Schweiz unproblematisch sein.

Für die Fahrt aus der Schweiz in Richtung Etschtal halte ich die Strecke ab Zernez über den Ofenpass für schöner und in der Regel auch nicht so voll. Die Passshöhe liegt zwar bei über 2100 Metern, der Ausgangspunkt aber auch schon bei 1450. Nach Ova Spin gibt es allerdings ein zusätzliches Gegengefälle. Ab dem Ofenpass fährt man dann eine ganze Weile elektrisch.

Stimmt, ich finde den Ofenpass immer noch als schönsten oder einen der schönsten Alpenpässe, die ich kenne. Die Engadiner Seite führt durch den Schweizer Nationalpark. Ova Spin ist wie ein kleiner vorgelagerter Pass, es geht dann nochmal 180 Höhenmeter runter bis zur Einfahrt des Livigno-Tunnels und dann kommt der eigentliche Anstieg.

Waren das die oberital. Seen? - Wennja, vergessen, wenn nein, eine Option.

Das Piemont bietet einiges. Ich denke etwa ab Locarnao (Ende Schweizer Bahnnetzt mit Ortasee, Biellese, Randzone Alepn bei Pinerolo, Saluzzo, Weinregionen Barolo, Alba etc., weiter die Ostbereiche des Piemonts - Acqui Terme, Ovada, Gavi, Borbera-Tal, Tortona. Rückzug über Milano, Como oder Lugano. Du könntest was zusammenstückeln aus einigen Anfangs- wie auch Endmomenten meines Giro Piemontese Grande, die stärker bergigen Sachen dabei ausklammern. Vorteile liegen darin, dass bei klarer Luft es fantastische Ausblicke auf die Alpenketten mit noch viel Schnee gibt.

Da sind wir offenbar verschiedene Pässe oder einige nicht gefahren? Ofenpass fand ich erstaunlich langweilig, vom "Nationalpark" ist ab Straße ja nicht so viel zu merken und zu sehen, eher eine Wanderergeschichte. Schon unmittelbar in der Nähe würde ich den Flüela-Pass höher einstufen, erst recht aber Stilfserjoch oder Gavia-Pass - von den denkbaren weiteren Namen möchte ich ganz schweigen (frz. Westalpen, Dolomiten usw.)

Oh man, das wär' sowas von schön . Die Wälder hier im Strohgäu sind durch die Trockenheit sowas von am A...

Nix für ungut, diesen Kommentar konnte ich mir als Naturfreund jetzt nicht verkneifen. Zur Sache: Eine gute Richtschnur für diese Jahreszeit wäre vielleicht die Ciclovia Tirrenica von Ventimiglia (bzw. Nizza) nach Rom. Start- und Endpunkt sollten mit der Bahn gut angeschlossen sein. Teilweise gibt es Radwege, und in der Toskana zumindest jede Menge kleine Straßen zum Variieren.

Viel Spaß, Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Danke für diesen interessanten Vorschlag!!
Weiss hier jemand wie durchgehen dies Strecke mit eigenen Fahrradwegen ausgestattet ist?
Lieder verstehe ich kein italienisch, weshalb ich mit der verlinkten Seite nichts anfangen kann.

Danke auch für diesen Vorschlag.
Die Fahrt vom Ofenpass bis nach Verona kenne ich bereist und wollte sie dieses Jahr nicht nochmals fahren.

Im Moment denke ich darüber nach von Domodosola nach Venedig und dann weiter zu einem Bahnhof nach Slowenien zu fahren, der von ÖBB Euro Citys angefahren wird.
Bisher macht mir aslobenien abee eher ein Berggen Eindruck und ich finde kaum Velo Wege und neben Lastern und rasenden Autos wollen wir keinesfalls...
Hat jemand eine paar gute Tipps, wie man am einfachsten und schönsten von Benedig zu einem entsprechenden Bahnhof in Slowenien kommt?

Die Prognose für kommende Woche bessert sich von Stunde zu Stunde, wenn man Sonne und Wärme als Verbesserung ansieht (Landwirte sehen das momentan sicher ganz anders). In großen Teilen Frankreichs soll die ganze nächste Woche stabiles Hochdruckwetter herrschen. Bei einer Tour von zwei Wochen würde ich die Strecke nicht von den aktuellen Wettervorhersagen abhängig machen, dafür ist die Zeitspanne zu lang und die Vorhersage zu ungenau.
Gruß
Uli

Von Venezia ostwärts gibt es einen beschilderten Adria-Radweg. Ich bin vor zwei Wochen den Abschnitt von Grado nach Trieste gefahren. Bis Monfalcone war es ein mehr oder weniger autofreier Weg oder zumindest ein straßenbegleitender Radweg, der allerdings viele Umwege machte. Hinter Monfalcone fängt die Steilküste an, und da ist die Hauptstraße leider die einzige Möglichkeit. Die sehr sehenswerte Stadt Trieste entschädigt jedoch dafür. Die logische Fortsetzung in Richtung Slowenien ist die Parenzana entlang der slowenischen Küste. Dieser Weg ist ab der italienisch-slowenischen Grenze sehr gut ausgebaut. Mit einem Bahnhof sieht es dort allerdings schlecht aus. Der einzige Bahnhof an der slowenischen Küste ist Koper, und dort fährt im Moment nur ein Zug am Tag, der Intercity nach Ljubljana morgens um 5:25 Uhr. Die wenigen Regionalzüge, die normalerweise dort verkehren, werden momentan bis Divaca durch Busse ersetzt.

Alternativ gibt es ab Trieste einen Radweg auf einer ehemaligen Bahntrasse zur slowenischen Grenze bei Draga. Wie es von dort auf slowenischer Seite weitergeht, weiß ich allerdings nicht.

Eine andere Möglichkeit, die ich allerdings noch nicht ausprobiert habe, ist von Monfalcone oder noch vorher nach Gorizia/Nova Gorica und dann das Socatal aufwärts. Da kommt man dann recht schnell ins Hochgebirge. Von der Quelle aus kommt man über einen steilen Pass (Vrsic) nach Kranjska Gora, das jedoch nicht an einer Bahnstrecke liegt, oder über einen vergleichsweise harmlosen Pass (Predil) nach Tarvisio. Von Tarvisio fahren vereinzelt S-Bahnen der ÖBB nach Villach, das man bei genügend Zeit auch rollenden Rades über den Alpe-Adria-Radweg erreichen kann.

Beides geht selten auf. Schönheit kostet Schweiß. Die meisten Straßen in Slowenien sind schwach befahren. Exklusive Radwege gibt es auch ein paar. Ein DB-Eurocity verkehrt über Ljubljana und Jesenice. Bereits in Slowenien findest du aber Anschlusszüge. Wenn du ÖBB-EC suchst, willst du evtl. nach Graz?

Von Venedig gibt es zahllose Variante an die Strecke Ljubljnan - Jesenice zu gelangen, bis slow. Grenze lasse ich weg (alles flach):

1) Weinstraßen-Variante: Slowenische Karst-Weinstraße Gorjansko - Dutovlje, dann nach Stanjel - Vipava wechseln. Weitgehend leicht hügelig. Stanjel liegt etwas abseits und oben, Besuch lohnt aber. Weiter Vrhpolje, Col. Etwas anspruchvoller als zuvor, aber nicht so schwierig. Nach Kalce kommst du über Godovic oder Podkraj, letztere Variante weniger Verkehr. Bis Ljubljana ist dann mit mehr Verkehr zu rechnen und eher flach.

2) Weinstraße-Postojna-Variante: Beginn wie zuvor, nur Karst-Weinstraße bis Sezana ausfahren, dann Storje, Senozece nach Postjana (nur lohnend, wenn Höhlenbesuch geplant). Weiter über Planina nach Logtec, Ljubljana. Jenseits von Storje landschaftlich weniger prominent als (1). Über Matavun mit Skojjanske jame kannst du aber Höhlen- und Karstkunde erweitern und einen Höhepunkt hinzufügen. Steigungen gibt es, aber nur Hügellandbereich.

3) Gebirgsroute mit Soca und Bled unter 1000 m: Soca-Tal bis Most na Soci fahren (in SLO teils exkluviser Radweg), dann der Baca folgen bis Podbrdo. Dort kann man mit der Bahn durch den Tunnel fahren nach Bohinjska Bistrica. Man kann natürlich auch weiter mit Zug fahren. Abstecher zum Bohinjsko-See ist aber empfehlenswert (komplett bis westliches Seeende, Wasserfall dort zu erkunden, Rad oder/und zu Fuß). Weiterhin ist natürlich ein Besuch des Bled-Sees lohnend. Insgesamt recht überschaubar, was Steigungen angeht. Man kann natürlich auch mit Rad über den Berg ab Podbrdo - das ist dann schon etwas anstrengender. Alternativ kann man auch nach Skofia Loka abfahren, Zug dann in Kranj. Mit allem auch gewichtige Eindrücke der Julischen Alpen.

4) Gebirgsroute mit Soca und Predil-Pass > 1000 m: Man folgt dem Soca-Tal (weiter oben auch Nebenstrecken) bis Bovec, dort über Predilpass, Predil-See bietet tolle Blicke, aber abseits der Hauptstrecke (Richtung Nevea-Pass Abstecher fahren). Bereits starker Eindruck mit den Julischen Alpen. Ab Tarviso Radeg, auch Bahntrassenradweg Richtung Jesenice, eher einfach, leichte Steigung zur slow. Grenze. Abstecher zu den Fusine-Seen sehr empfohlen.

5) Gebirgsroute mit Soca komplett und Vrsic-Pass: Wie (4), nur bei Bovec weiter der Soca folgen. Bovec kann ggf. auch direkt an der Soca umfahren werden. Steigungen bis Trenta gering. Danach anspruchsvoller Hochgebirgspass. Bietet zu beiden Seiten herausragendes Panorama der Julischen Alpen. Abstecher zur Soca-Quelle ratsam, russische Kapelle zur Nordseite nicht verpassen. Nordseite hat Pflasterstein ineinigen Kurven. Ab Kranjska Gora dann wieder Radweg flach nach Jesenice.